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Klimawandel am Hochrhein - Scheffel-Gymnasium Bad Säckingen

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<strong>Klimawandel</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Hochrhein</strong><br />

Eine Untersuchung der<br />

Klimareihe<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> 1966 – 2006<br />

Die Arbeitsgemeinschaft <strong>Klimawandel</strong> <strong>am</strong> <strong>Hochrhein</strong>-Seminar<br />

R. H<strong>am</strong>pel, S. Heinz, A. Scheid, S. Trumm, F. Welte<br />

<strong>Scheffel</strong>-<strong>Gymnasium</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> im Juli 2009


Danksagung<br />

Wir bedanken uns beim Bürgermeister der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> Martin Weissbrodt,<br />

sowie dem Umweltbeauftragten der Stadt Ralf Däubler, dass uns die Daten kostenlos<br />

zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Wir bedanken uns bei Herrn Professor Dr. Eberhard Parlow vom Institut für<br />

Meteorologie, Klimatologie und Fernerkundung der Universität Basel für die<br />

wohlwollende Begleitung unserer Studie, sein offenes Ohr bei unseren Vorträgen und<br />

für seine hilfreichen Anregungen.<br />

Wir bedanken uns bei Herrn Bernd Kr<strong>am</strong>m, Leiter der Stadtgärtnerei Waldshut-<br />

Tiengen für seine Diskussionsbereitschaft und seine fachkundigen Auskünfte zu<br />

Wachstumsbedingungen verschiedener Stadtgewächse im <strong>Klimawandel</strong>.<br />

Wir bedanken uns beim <strong>Hochrhein</strong>seminar für die Einrichtung dieser Ag und die<br />

Übernahme der Fahrtkosten sowie beim Schulleiter des <strong>Scheffel</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s, <strong>Bad</strong><br />

<strong>Säckingen</strong>, Herrn Albrecht Lienemann für die Freistellung des Lehrers.<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Das Titelbild zeigt die Temperatur der Landoberflächen im September 2007.<br />

Quelle: http://modis.gsfc.nasa.gov/gallery/index.php<br />

MODIS (Moderate Resolution Imaging Spectro-Radiometer) ist das wichtigste Instrument an Bord der<br />

beiden Satelliten TERRA und AQUA. TERRA überfliegt den Äquator von N nach S vormittags, AQUA<br />

den Äquator nachmittags von Süden nach Norden. So ‚sehen’ diese Satelliten jeden Ort der Erde alle<br />

ein bis zwei Tage.<br />

Den <strong>Klimawandel</strong> eines Ortes einer Region oder der ganzen Erde in einem Bild zu symbolisieren kann<br />

eigentlich nur misslingen, da es sich beim <strong>Klimawandel</strong> um ein in Dekaden ablaufendes Phänomen<br />

handelt, alle realen Photos aber nur Momentaufnahmen sein können. Wir haben diese Darstellung aus<br />

der Satelliten-Fernerkundung gewählt, weil sie sowohl das intensive Klima-Monitoring der Erde<br />

symbolisiert als auch optisch attraktiv ist.<br />

2


Inhalt<br />

Einleitung 3<br />

Thematik und Ziele<br />

Daten und Lage der Wetterstation<br />

Vorgehensweise<br />

<strong>Klimawandel</strong> und Bergahorn<br />

Die Schülergruppe<br />

S<strong>am</strong>uel Trumm: Die Frühlingsmonate März April Mai 8<br />

Fabian Welte: Die Sommermonate Juni, Juli, August 12<br />

Aaron Scheid: Die Herbstmonate September, Oktober, November 17<br />

Sebastian Heinz: Die Wintermonate: Dezember, Januar, Februar 22<br />

Analyse der Jahreswerte 30<br />

Ergebnis der Untersuchung 33<br />

Anhang: - <strong>Bad</strong>ische Zeitung vom 20.9. 2008 35<br />

- Liste der Abbildungen 36<br />

Anmerkung:<br />

Absolute Temperaturen werden in °C (Grad Celsius) angegeben.<br />

Differenzen zwischen Temperatur-Maxima und Minima sowie Angaben von positiven<br />

bzw. negativen Temperaturtrends sind in K (Kelvin) angegeben.<br />

1 K entspricht 1 °C.<br />

3


Thematik und Ziele<br />

<strong>Klimawandel</strong> <strong>am</strong> <strong>Hochrhein</strong><br />

Einleitung<br />

Der globale <strong>Klimawandel</strong> spielt seit ca. 20 Jahren eine wichtige Rolle in der<br />

öffentlichen Diskussion. Aufgrund der hohen Komplexität der Materie neigen viele<br />

Medien und z.T auch Unterrichtsmaterialien zu Vereinfachungen oder auch<br />

Übertreibungen. Oft werden lokale oder regionale Wettersingularitäten als Belege des<br />

<strong>Klimawandel</strong>s dargestellt. Dies ist wissenschaftlich so nicht logisch, da Klima eine<br />

statistische Größe ist, die einen langen Zeitraum umfasst. Wir können Wetter<br />

empfinden „es regnet, die Sonne scheint, es ist kalt“, aber wir haben kein Empfinden<br />

für das Klima. Unsere Erinnerung verlässt uns schon, wenn wir das Wetter vor<br />

wenigen Wochen beschreiben sollen. Manchmal bleiben Extremwetterlagen wie z.B.<br />

der Orkan Lothar länger in Erinnerung, besonders wenn sie - wie Lothar <strong>am</strong> zweiten<br />

Weihnachtsfeiertag 1999 – an einem besonderen Tag eintreten.<br />

Klimadaten beschreiben den durchschnittlichen Zustand der Atmosphäre an einem<br />

Ort, wie er sich in einem längeren Zeitraum (meist 30 Jahre) darstellt; das bedeutet,<br />

Aussagen über „das Klima“ umfassen ungefähr ein Drittel der durchschnittlichen<br />

Lebensspanne eines Menschen.<br />

Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn manchen Menschen dem <strong>Klimawandel</strong> die<br />

Bedeutung absprechen, indem sie argumentieren „das habe ich nicht so erlebt, das<br />

will mir nur jemand einreden“. Oder wie es der Bürgermeister einer Gemeinde im<br />

Hochschwarzwald bei einem Workshop zum Thema <strong>Klimawandel</strong> und Tourismus im<br />

Oktober 2008 im Haus der Natur auf dem Feldberg sinngemäß ausdrückte: „Mir lebet<br />

hier schon immer und mir kennet’s anders als d’ Wisseschaftler. Des wird Älles nur<br />

g’macht, dermit d’Lüt Angschd krieget un d’ Energie türer wird“. In der Folge wurden<br />

obskure Thesen sogenannter „Klimaskeptiker“ angeführt.<br />

Andererseits wird das Argument vom <strong>Klimawandel</strong> manchmal auch eingesetzt, um<br />

von anderen Ursachen in Bezug z.B. auf Landschaftsveränderung (Bodenversiegel-<br />

ung, Gewässerbegradigung etc.) abzulenken. Auch eignet sich das Thema als<br />

Verkaufsargument. Reißerische Artikel oder Filme (The Day After Tomorrow)<br />

4


gewinnbringend verkaufen sich hervorragend, denn die Unwissenheit über<br />

Klimadyn<strong>am</strong>ik und die Angst vor der Zukunft ist groß.<br />

Um in diesem Umfeld den Schülern eine Orientierung zu ermöglichen, haben wir zu<br />

Beginn der Ag die Grundlagen der Atmosphärenphysik wie Strahlungshaushalt und<br />

die thermodyn<strong>am</strong>ischen Prozesse in der zyklonalen Westwinddrift Europas<br />

betrachtet.<br />

Abb. 1: Versuchsaufbau zum Treibhauseffekt<br />

Der Schwerpunkt der Arbeit der Ag lag auf der statistischen Auswertung der<br />

Klimadaten von <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong>. Unsere Fragestellung lautete: Können wir diesen für<br />

uns doch sehr abstrakten globalen <strong>Klimawandel</strong> in der Heimatregion <strong>Hochrhein</strong> nach-<br />

weisen?<br />

Daten und Lage der Wetterstation<br />

Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> hat die an der Wetterstation im Kurgebiet ges<strong>am</strong>melten<br />

Daten von 40 Jahren der Ag kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Station liegt auf<br />

335m ü. N.N. auf einer Hochterrassenfläche des Rheins in einem Wiesengelände <strong>am</strong><br />

5


Rande des Kurgebietes. In einer Entfernung von ca. 200 m beginnt der Wald des<br />

Bergseegebietes. Der Innenstadtbereich liegt ca. 1,5 km südöstlich und 50 m<br />

niedriger.<br />

Bisher gab es keine klimatologische Auswertung dieser speziellen Regionaldaten. Ziel<br />

der Ag war es auf Schulniveau eine wissenschaftliche Arbeit zum <strong>Klimawandel</strong> in der<br />

Region zu erstellen. Die vorliegende Ausarbeitung ist ein erster Teil.<br />

TOP50 © Landesvermessungs<strong>am</strong>t <strong>Bad</strong>en Württemberg (www.lv-bw.de) Az.: 2851.3D/233<br />

Abb. 2: Die Lage der Wetterstation auf 335 m auf der Hochterrasse im Kurgebiet<br />

Zur Vorgehensweise<br />

Die Daten von 40 Jahren (1966-2006) wurden mehrfach analysiert. Mittelwert-<br />

berechnungen wie Jahresmittelbildungen, saisonale Mittel und gleitende Dekaden-<br />

mittel (10 Jahre), welche die Temperaturwerte mit einer gewissen Glättung<br />

darstellen, wurden erstellt.<br />

Trendberechnungen – lineare Regressionen – geben Auskunft über positive oder<br />

negative Änderungen im ges<strong>am</strong>ten 40-jährigen Zeitraum.<br />

Positive und negative Anomalien der einzelnen Jahre vom errechneten Mittel zeigen<br />

aus klimatologischer Sicht extreme Witterungen – wie z.B. der Sommer 2003 – auf.<br />

6


Immer wieder standen die Teilnehmer vor technischen Schwierigkeiten dies<br />

angemessen mit dem Progr<strong>am</strong>m Excel darzustellen. Besondere Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />

erforderte die Diskussion der statistischen Relevanz einzelner Rechenschritte.<br />

Um festzustellen ob der eingeschlagene Weg statistisch angemessen und sorgfältig<br />

ist, haben wir im April 09 erste Ergebnisse Herrn Professor Dr. E. Parlow vom Institut<br />

für Meteorologie, Klimatologie und Fernerkundung der Universität Basel vorgetragen.<br />

Herr Parlow hat die Richtigkeit unserer Vorgehensweise bestätigt und uns wertvolle<br />

Anregungen zur feineren Ausarbeitung der Ergebnisse gegeben.<br />

Im Juni 09 besuchten wir dann den Leiter der Stadtgärtnerei Waldshut, Herrn<br />

Kr<strong>am</strong>m. In einem Artikel der <strong>Bad</strong>ischen Zeitung vom August 2008 (siehe Anhang S.<br />

34) hatte er den <strong>Klimawandel</strong> für das Verkümmern der ca. 20 Jahre zuvor<br />

gepflanzten Bergahorne an der B 500 mitverantwortlich gemacht. Diesen Artikel<br />

hatten wir als Ausgangspunkt unserer Untersuchung genommen. Das Ergebnis der<br />

Besprechung war, dass die Bäume besonders unter starkem Einstrahlungsstress im<br />

Sommer leiden. Gerade das Mikro-Klima (versiegelte Böden, kleine Baumscheiben,<br />

unzureichende Wasserzufuhr) setzt den Bäumen besonders zu. Herr Kr<strong>am</strong>m hat uns<br />

über die Standortansprüche verschiedener stadttypischer Pflanzen aufgeklärt.<br />

Der <strong>Klimawandel</strong> und Bergahorn Strassenbäume an der B 500<br />

Unsere Untersuchung konnte eine Auswirkung auf die Vegetation (siehe<br />

Zeitungsartikel im Anhang) durch den <strong>Klimawandel</strong> nicht eindeutig nachweisen, da<br />

die <strong>Bad</strong> Säckinger Daten ja keine Mikro-Klimadaten des speziellen Waldshuter<br />

Standorts sind, sondern an der Wetterstation <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> nach den regulären<br />

meteorologischen Vorschriften erhobene Daten darstellen. Außerdem fehlten uns<br />

natürlich jegliche Daten über Extrem-Ereignisse. Eine längere Periode hoher solarer<br />

Einstrahlung zus<strong>am</strong>men mit Niederschlagsarmut, zum Beispiel in der Wachstumszeit<br />

im Frühjahr, ist aus den uns vorliegenden Monatsdaten nicht abzulesen. So kann<br />

unsere Untersuchung also den <strong>Klimawandel</strong> nicht direkt für das schlechte Wachstum<br />

der Bergahorne verantwortlich machen. Aber die in 40 Jahren um 0,4 K gestiegene<br />

7


Jahresmitteltemperatur liefert einen starken Hinweis darauf. Die statistisch<br />

gleichbleibende Höhe der Sommerniederschläge lassen bei steigenden Temperaturen<br />

ein Wasserdefizit für die Bäume durch eine höhere Evapo-Transpiration vermuten.<br />

Während im Juli die Niederschläge zunahmen, verringerte sich der Hochsommer-<br />

Niederschlag im August. Zus<strong>am</strong>men mit den ansteigenden Temperaturen lässt sich<br />

ein Trockenstress der Pflanzen im Hochsommer vermuten, der sicherlich durch den<br />

sehr begrenzten unversiegelten Wurzelbereich um die Bäume herum verstärkt wird.<br />

Auch der Schnitt der Bäume im Kronenbereich trägt sicherlich zum Stress bei. Zudem<br />

laufen sommerliche Starkregen meist oberflächlich ab, ohne stark zu versickern.<br />

Vermutlich hat besonders der Ausnahme-Sommer 2003 die d<strong>am</strong>als noch jung<br />

verpflanzten Bergahorne in ihrem Wachstum so nachhaltig gestresst, so dass<br />

dauerhafte Schäden eintraten.<br />

Zur Schülergruppe<br />

Das komplexe Thema sprach leider nur wenige Schüler an, auch wenn das Thema in<br />

Schule und Medien ständig präsent ist. Aus anfänglich acht Interessenten wurden<br />

fünf Teilnehmer – alle männlich. Nach der Halbzeit haben vier Schüler mit viel<br />

Engagement den K<strong>am</strong>pf mit der Datenflut zu Ende gebracht. Einige Mitstreiter mehr<br />

hätten der Ag mehr Zeit gegeben, andere Aspekte des <strong>Klimawandel</strong>s eingehender zu<br />

betrachten.<br />

Zwei Schüler der Klassenstufe 10 vom Klettgau-<strong>Gymnasium</strong> in Waldshut-Tiengen,<br />

ein Schüler der Stufe 12 vom Technischen <strong>Gymnasium</strong> Waldshut und ein Schüler der<br />

Stufe 13 vom <strong>Scheffel</strong>-<strong>Gymnasium</strong> in <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> haben sich gegenseitig vor<br />

allem bei Problemen mit ‚Excel’ unterstützt.<br />

Jeder Schüler hat die Patenschaft für eine Jahreszeit übernommen und in Eigenarbeit<br />

die saisonalen Daten dargestellt. Die zus<strong>am</strong>menfassende Analyse ist das<br />

Gemeinschaftswerk aller Gruppenmitglieder. Der Ausarbeitung fand neben den<br />

regelmäßigen Treffen besonders in der letzten ‚heißen’ Phase über intensiven E-Mail<br />

Verkehr statt.<br />

Die Schüler haben neben ihrer normalen Schularbeit viel Zeit und Arbeit in diese<br />

Präsentation gesteckt. Ihnen gebührt Dank und Anerkennung für die Aufarbeitung<br />

der ‚brachliegenden’ regionalen Klimadaten.<br />

8


S<strong>am</strong>uel Trumm: Die Frühlingsmonate März, April, Mai<br />

März<br />

Der März ist der Monat mit der größten Amplitude zwischen kältestem und wärmstem<br />

Monatsmittel. Diese Schwankung beträgt ca. 7,5 K. Der kälteste März war 1971 mit 2<br />

°C und der wärmste im Jahr 1994 mit 9,5 °C. Wie in fast allen anderen Monaten<br />

auch, schwankten die März-Temperaturen sehr hin und her; das heißt, es gibt keine<br />

Wärme- oder Kälte-Perioden. Außerdem s<strong>am</strong>meln sich wie bei anderen Monaten nur<br />

sehr wenige Monatsmittel rund um den Mittelwert von 5,7 °C herum an. Wenn man<br />

alle Jahre betrachtet, kann man außerdem auch keinen besonderen „Ausreißer“<br />

ausmachen. Schaut man sich die letzten 10 Jahre genauer an, so fällt auf, dass die<br />

Jahre von 1998 bis 2003 auf einem etwa gleichen Niveau sind. Seit 2003 jedoch kann<br />

man erkennen, dass die Temperaturen etwas stärker absinken, nachdem sie seit<br />

1998 bis 2003 konstant leicht gestiegen sind.<br />

Abb. 3: Temperaturen März<br />

April<br />

° C<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

Temperatur Monatsmittel März BS: Durchschnitt + 5,7 °C<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

Der April hat eine niedrigere Amplitude von 6,5 K. Jedoch liegt das Minimum für den<br />

April deutlich höher als im März, nämlich bei 6,5 °C. Das Maximum liegt bei 13,2 °C.<br />

Es gibt nur sehr wenige April Monatsmittel mit einer ähnlich hohen Temperatur, das<br />

Jahr 2007 war somit ein „Ausreißer“ und ist heute noch als „Rekordfrühling“ bekannt.<br />

Dieser Eindruck eines „Rekordfrühlings“ könnte auch dadurch entstanden sein, dass<br />

in den Jahren zuvor (seit 2003) die Temperaturen leicht und konstant gesunken sind.<br />

Auch der April hat somit eine hohe Amplitude, jedoch s<strong>am</strong>meln sich im Vergleich zum<br />

März deutlich mehr Monatsmittel rund um den Mittelwert von 9,1°C an.<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

9<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006


Abb. 4: Temperaturen April<br />

Mai<br />

°C<br />

14,0<br />

13,0<br />

12,0<br />

11,0<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

Der Mai ist der Frühlingsmonat mit der geringsten Amplitude, nämlich von 5,7 K.<br />

Dies liegt auch daran, dass man hier keine besonderen „Ausreißer“ ausmachen kann.<br />

Auch in diesem Monat lassen sich keine „Perioden“ ausmachen, von Mai zu Mai<br />

schwanken die Temperaturen stark hin und her. Was man jedoch bemerkt ist, dass<br />

die beiden Extreme, der wärmste Monat mit 16 °C und der kälteste mit 10,3 °C eng<br />

beieinander liegen (1990 und 1987). Somit ist der Mai ein sehr ausgeglichener<br />

Monat, da sich auch recht viele Monatsmittel rund um den Durchschnittswert<br />

ansiedeln. Wenn man die letzten Jahre betrachtet, so fällt allgemein auf, dass die<br />

Temperaturen sich auf ein leicht höheres Niveau angehoben haben.<br />

°C<br />

17,0<br />

16,0<br />

15,0<br />

14,0<br />

13,0<br />

12,0<br />

11,0<br />

10,0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

Abb. 5: Temperaturen Mai<br />

Temperatur Monatsmittel April 1966-2007 Durchschnitt: 9,1°C<br />

Temperatur Monatsmittel Mai 1966-2007 Durchschnitt: 13,6°C<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

Insges<strong>am</strong>t kann man sagen, dass sich die Amplitude in den Frühlingsmonaten recht<br />

gering hält, und, wie in allen anderen Monaten auch, die Temperaturen steigen,<br />

insbesondere in den letzten Jahren. Im Frühjahr weichen die einzelnen Werte der<br />

10<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007


Monate stärker von den Mittelwerten ab, jedoch gibt es keine extremen<br />

Abweichungen wie z.B. im Sommer.<br />

Die Frühlingstemperaturen<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

-0,5<br />

-1,0<br />

-1,5<br />

-2,0<br />

-2,5<br />

K<br />

Abb. 6:<br />

Zu den Dekadenmitteln im März lässt sich sehr wenig sagen, da diese sehr abstrakte<br />

Verallgemeinerungen darstellen. Jedoch fällt auf, dass im April die geringste Steigung<br />

vorherrscht und im Mai die Mittel sehr ausgeglichen sind. Aber im Bezug auf die<br />

Temperaturen des Frühlings kann man die folgenden allgemeinen Aussagen machen:<br />

- Die Werte von 1970 bis 1973 liegen über der Mittelwertskurve<br />

- Ab dem Jahr 1973 ähnelt sich die Figur der einzelnen Monate sehr<br />

- Die Mittel der Jahre von 1981 bis 1998 liegen stark unter der Kurve<br />

- Die Mittel von 1992 bis 1998 stärker über der Kurve<br />

- Entgegen der Erwartung liegen alle Werte seit 1997 unter dem Mittelwert<br />

Niederschlag-Monatsmittel<br />

Abweichungen vom Mittelwert Frühling (9,4 °C)<br />

Allgemein lässt sich zu den Niederschlagsdiagr<strong>am</strong>men sehr wenig sagen, da man hier<br />

keine Trends feststellen kann. Jedoch kann man erkennen, dass im Laufe des Jahres,<br />

zumindest im Frühling, die Niederschlagsmenge zunimmt. Im März fällt der geringste<br />

Niederschlag von durchschnittlich 80 mm und im Mai der höchste durchschnittlich<br />

105,8 mm. Die Niederschläge im April schwanken <strong>am</strong> stärksten, im Mai sind sie sehr<br />

11


ausgeglichen. Der März ist von zwei „Ausreißern“ gekennzeichnet: 1988 und 2001.<br />

Da sich kein Trend ausmachen lässt, sind die Diagr<strong>am</strong>me zu den Niederschlägen<br />

auch nur sehr schwer deutbar.<br />

Jedoch sind die folgenden Tabellen recht hilfreich, da man sich hier einen groben<br />

Überblick über alle Frühlingsmonate im Bezug auf Schwankung und Extreme<br />

verschaffen kann.<br />

mm<br />

200,0<br />

180,0<br />

160,0<br />

140,0<br />

120,0<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

0,0<br />

Abb. 7: Niederschlag Frühling<br />

mm<br />

120,0<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

0,0<br />

-20,0<br />

-40,0<br />

-60,0<br />

Niederschlagsmittel Frühling (92,3mm/a) Änderung: + 0, 6 mm/a R²= 0,04<br />

Abb. 8: Niederschlagsanomalien Frühling<br />

Frühling Abweichungen vom mittleren Niederschlag (92,3mm)<br />

12


Fabian Welte: Die Sommermonate Juni, Juli, August<br />

Juni:<br />

Die ermittelte Durchschnittstemperatur von 16,8 °C trifft auf die meisten Junimonate<br />

zu. Das Minimum von 14,6 °C im Jahr 1980 und das Maximum von 22,6 °C im Jahr<br />

2003 ergeben eine Amplitude von 6 K. Betrachtet man die letzten fünf Jahre, so kann<br />

man einen leichten Anstieg bemerken.<br />

°C<br />

24,0<br />

22,0<br />

20,0<br />

18,0<br />

16,0<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

1966<br />

1967<br />

Abb. 9: Temperaturen Juni<br />

Im Dekadenmittel erkennt man einen schwankungsarmen Temperaturverlauf der<br />

Mittel von 1970 bis 1990. Ab da steigt die Temperatur bis 2006 um ca. 1 K an.<br />

Dieser Anstieg erklärt die ermittelte Änderung um + 0,04 K pro Jahr.<br />

°C<br />

18,0<br />

17,5<br />

17,0<br />

16,5<br />

16,0<br />

1970<br />

1968<br />

1969<br />

1971<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

Abb. 10: Dekadenmittel Juni<br />

1973<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1974<br />

1975<br />

Juni Dekadenmittel BS Durchschnitt: 16,8°C Ände rung: 0,04°C/a<br />

1975<br />

1976<br />

Temperatur Monatsmittel Juni 1966-2006 16,8°C<br />

1976<br />

1977<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1980<br />

1982<br />

1983<br />

1981<br />

1982<br />

1984<br />

1985<br />

1983<br />

1984<br />

13<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001


Juli:<br />

Auch im Juli trifft die Durchschnittstemperatur von 18,9 °C auf das Grand der<br />

Julimonate zu. Minimum und Maximum liegen in diesem Monat bei 15,6 °C im Jahr<br />

1980 und bei 22,8 °C im Jahr 1983. Die Amplitude beträgt daher 7,2 K.<br />

In den letzten fünf aufgezeichneten Jahren erkennt man einen Anstieg, anders als im<br />

Dekadenmitteldiagr<strong>am</strong>m.<br />

°C<br />

23,0<br />

22,0<br />

21,0<br />

20,0<br />

19,0<br />

18,0<br />

17,0<br />

16,0<br />

15,0<br />

Abb. 11: Temperaturen Juli<br />

In jenem werden Temperaturabstiege von 1970 bis 1976 und von 1994 bis 2001<br />

deutlich. Von 1976-1986 erkennt man dagegen einen Temperaturanstieg. Auf einem<br />

recht konstanten Niveau bleibt die Temperatur in den Dekadenmitteln von 1986-<br />

1994. Die errechnete Änderung um + 0,02 K pro Jahr ist nicht direkt nachvollziehbar.<br />

Die Mittel schwanken zu sehr.<br />

°C<br />

20,0<br />

19,5<br />

19,0<br />

18,5<br />

18,0<br />

17,5<br />

1966<br />

1967<br />

1970<br />

1968<br />

1969<br />

1971<br />

1972<br />

1970<br />

1971<br />

1973<br />

Abb. 12: Dekadenmittel Juli<br />

1974<br />

1972<br />

1973<br />

Juli Dekadenmittel BS Durchschnitt 18,9°C Änderung: +0,02°C/ a<br />

1975<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

Monatsmittel Juli 1996-2006 Durchschnitt 18,9 °C<br />

1977<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1978<br />

1979<br />

1979<br />

1980<br />

1980<br />

1981<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1984<br />

1985<br />

14<br />

1986<br />

1987<br />

1986<br />

1988<br />

1989<br />

1987<br />

1990<br />

1991<br />

1988<br />

1989<br />

1992<br />

1993<br />

1990<br />

1991<br />

1994<br />

1995<br />

1992<br />

1996<br />

1997<br />

1993<br />

1994<br />

1998<br />

1999<br />

1995<br />

2000<br />

2001<br />

1996<br />

1997<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001


August<br />

Auch im August s<strong>am</strong>meln sich viele Monate um die errechnete<br />

Durchschnittstemperatur von 18,2 °C an. Der Minimalwert von 14,6 °C im Jahr 2006<br />

und der Maximalwert von 22,4 °C wiederum im Jahr 2003, ergeben eine Amplitude<br />

von 7,6 K, ähnlich wie jene im Juli. Man erkennt einen Temperaturanstieg in den<br />

achtziger Jahren, der ca. 2 K umfasst. In den letzten fünf Jahren verzeichnet man<br />

dagegen einen Temperaturabstieg.<br />

Abb. 13: Temperaturen August<br />

Betrachtet man das Dekadenmitteldiagr<strong>am</strong>m, so erkennt man zweimal ein Absinken<br />

der Temperatur, einmal von 1970-1980 um ca. – 0,5 K und das zweite Mal von<br />

1992-2001. Dieses Absinken umfasst die Hälfte des vorangegangenen Anstiegs von<br />

1980-1992 um ca. 1,75 K. Die ermittelte Änderung um + 0,05 K pro Jahr, welche<br />

nach unserer Berechnung die höchste Änderung aller Monate in <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> ist,<br />

hängt wohl mit diesem Anstieg zus<strong>am</strong>men.<br />

19,5<br />

19<br />

18,5<br />

18<br />

17,5<br />

°C<br />

23,0<br />

22,0<br />

21,0<br />

20,0<br />

19,0<br />

18,0<br />

17,0<br />

16,0<br />

15,0<br />

14,0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

August Dekadenmittel Durchschnitt 18,2 °C Änderung + 0,05 °C/a<br />

17<br />

1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Abb. 14: Dekadenmittel August<br />

Temperatur Monatsmittel August 1966-2006 Durchschnitt 18,2 °C<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

15<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006


Abweichungen vom Sommerdurchschnitt<br />

Wie bereits in den Analysen der Einzelmonat erwähnt, weichen die meisten Sommer-<br />

monate nicht sehr von der Durchschnittstemperatur ab (viele Monate < 1K). Man<br />

erkennt jedoch den Rekordsommer 2003 sehr deutlich im folgenden Diagr<strong>am</strong>m.<br />

Ebenso sieht man, dass in der ersten aufgezeichneten Hälfte der Sommermonate die<br />

meisten unter dem Durchschnitt liegen, während in der zweiten Hälfte das Gegenteil<br />

der Fall ist. Der allgemeine Anstieg der Temperatur im Sommer wird so verständlich.<br />

K<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

-1,0<br />

-2,0<br />

-3,0<br />

Abb. 15: Abweichungen vom Sommermittel<br />

Niederschlag in den Sommermonaten<br />

In den drei Sommermonaten von Juni bis August ergibt sich ein allgemeiner<br />

Mittelwert zwischen 100 und 110 mm pro Monat und Jahr. Bis auf die Maimonate<br />

haben die Sommermonate somit die durchschnittlich höchsten Niederschlagserträge.<br />

In den Junimonaten ist keine Änderung ersichtlich. Dabei gibt es Schwankungen von<br />

bis zu 750 % (niederschlagreichster Monat = 7,5x niederschlagärmster Monat).<br />

In den Julimonaten tritt eine errechnete Änderung von + 0,8 mm pro Jahr auf. Es<br />

gibt Schwankungen von bis zu 500 %.<br />

Abweichungen vom Mittelwert Sommer (18,0 °C)<br />

In den Augustmonaten tritt eine Abnahme der Niederschläge von – 0,8 mm pro Jahr<br />

auf. Zus<strong>am</strong>men mit dem starken Temperaturanstieg des Augusts könnte dies auf<br />

die Dauer Trockenstress-Probleme für die Vegetation verursachen.<br />

Es gibt im August auch Schwankungen von bis zu 600%.<br />

16


220,0<br />

200,0<br />

180,0<br />

160,0<br />

140,0<br />

120,0<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

0,0<br />

Abb. 16: Niederschläge August<br />

mm<br />

160,0<br />

140,0<br />

120,0<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

0,0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

Abb. 17: Niederschläge Sommer<br />

mm<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

0,0<br />

-20,0<br />

-40,0<br />

-60,0<br />

-80,0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

August Niederschläge BS Mittelwert 103,8 mm/a Änderung -0,8 mm/a<br />

1972<br />

1973<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

Sommer Niederschläge BS Mittel 105,4 mm Änderung - 0,04 mm / a<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

Abb. 18: Niederschlagsanomalien Sommer<br />

1984<br />

1985<br />

17<br />

1986<br />

1987<br />

Sommer Niederschlagsanomalien BS Mittel 105,4 mm<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

y = -0,0437x + 106,33<br />

2001<br />

R 2 = 0,0004<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2005<br />

2006<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006


Aaron Scheid: Die Herbstmonate, September, Okt., November<br />

September<br />

Im September sind die Temperaturen relativ konstant geblieben mit einigen<br />

Schwankungen. In einigen Jahren erreicht die Temperatur den genauen<br />

Durchschnittswert, der zwischen 14 °C und 15 °C liegt. In den letzten 15 Jahren gab<br />

es größere Temperaturschwankungen von bis zu 4,5 K zwischen den Jahren. Es kann<br />

aber trotzdem keine Vorhersage für die nächsten Jahre gemacht werden.<br />

Sehr auffällig ist das Temperaturverhalten ab 2000. Erst erleben wir einen<br />

Temperaturabfall von bis zu 5°C und in den darauf folgenden Jahren steigen die<br />

Temperaturen wieder stetig an.<br />

Die Minimaltemperatur liegt bei 11,9 °C (1972) und die Maximaltemperatur bei 17,2<br />

°C (1987) was eine Differenz von 5,3 K ausmacht.<br />

°C<br />

18,0<br />

17,0<br />

16,0<br />

15,0<br />

14,0<br />

13,0<br />

12,0<br />

11,0<br />

Abb. 19: Temperaturen September<br />

Oktober<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

Im Oktober gibt es noch weniger Schwankungen in der Temperatur als im Vormonat.<br />

Wir erkennen in dem Diagr<strong>am</strong>m unten, dass die Jahre 1974 und 2003 weit unter<br />

dem Durchschnitt lagen und die Jahre 1955 und 2001 weit über dem Durchschnitt<br />

von 10°C lagen. Auffällig ist auch die Tatsache, dass sich die Temperaturen zwischen<br />

den krassen Ausreißern wieder sehr regelmäßig in den Temperaturdurchschnitt von<br />

10°C einpendeln.<br />

1970<br />

1971<br />

Temperatur Monatsmittel September 1966-2006 Durchscnitt: 14,5°C<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

18<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006


Abb. 20: Temperaturen Oktober<br />

November<br />

Bei Betrachtung des Temperaturdiagr<strong>am</strong>ms unten fällt auf, dass die Temperaturen<br />

auf die Jahre gesehen zum Teil immer extremer wurden. Es kann also von einer<br />

Zuspitzung Temperaturunterschiede in den letzten 40 Jahren gesprochen werden.<br />

Das Temperaturdiagr<strong>am</strong>m können wir nun zur Veranschaulichung in zwei Hälften<br />

aufteilen. Zum einen in die Jahre von 1966-1984 und zum anderen in die Jahre von<br />

1985-2006. Die Temperaturen der ersten Hälfte pendeln sich allem Anschein nach so<br />

um den Mittelwert von 4,5°C, doch die zweite Hälfte bringt einen starken<br />

Umschwung. Die Temperaturunterschiede spitzen sich zu und wir erreichen Rekord<br />

Höchst- und Rekord Tiefsttemperaturen in der zweiten Hälfte.<br />

Zwischen den Jahren 1993 und 1994 haben wir sogar einen Temperatur unterschied<br />

von 6,5°C.<br />

°C<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

°C<br />

14,0<br />

13,0<br />

12,0<br />

11,0<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

Abb.: 21 Temperaturen November<br />

Temperatur Monatsmittel Oktober 1966-2006 Durchschnitt: 10,0°C<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

19<br />

1986<br />

1987<br />

Jahr<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

November Monatsmittel BS 1966 - 2006 Mittel: 4,5 °C<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006


Die Dekadenmittel<br />

September<br />

Dass der September über die Jahr relativ gleich geblieben ist, erkennt man an der<br />

jährlichen Abnahme von nur -0,01 K, was sehr gering ist.<br />

Lediglich die 80er Jahre waren ein bisschen wärmer als der Rest. In den letzten 15<br />

Jahren wurde es wieder eher kälter.<br />

°C<br />

15,5<br />

15,0<br />

14,5<br />

14,0<br />

13,5<br />

Abb. 22: Dekadenmittel September<br />

Oktober<br />

Im Oktober zeigt sich ein steigendes Temperaturprofil. Die Temperatur ist seit<br />

Anfang der Messung stetig gestiegen, wie man auf dem Diagr<strong>am</strong>m unten sieht.<br />

Deswegen haben wir auch eine Änderung von + 0,04 K. Der Oktober ist also in den<br />

letzten Jahren eindeutig wärmer geworden.<br />

°C<br />

11<br />

10,5<br />

10<br />

9,5<br />

9<br />

8,5<br />

1970<br />

1970<br />

1971<br />

1971<br />

1972<br />

1972<br />

September Dekadenmittel BS Durchschnitt: 12,5°C Änd erung: - 0,01°C / a<br />

1973<br />

1973<br />

1974<br />

1974<br />

Abb. 23: Dekadenmittel Oktober<br />

1975<br />

Oktober Dekadenmittel Durchschnitt 10,0°C Änderung + 0,04 °C/a<br />

1975<br />

1976<br />

1976<br />

1977<br />

1977<br />

1978<br />

1978<br />

1979<br />

1979<br />

1980<br />

1980<br />

1981<br />

1981<br />

1982<br />

1982<br />

1983<br />

1983<br />

1984<br />

1984<br />

1985<br />

1985<br />

20<br />

1986<br />

1986<br />

1987<br />

1987<br />

1988<br />

1988<br />

1989<br />

1989<br />

1990<br />

1990<br />

1991<br />

1991<br />

1992<br />

1992<br />

1993<br />

1993<br />

1994<br />

1994<br />

1995<br />

1995<br />

1996<br />

1996<br />

1997<br />

1997<br />

1998<br />

1998<br />

1999<br />

1999<br />

2000<br />

2000<br />

2001<br />

2001


November<br />

Im November haben wir Temperaturschwankungen die nur cirka ein Grad<br />

Abweichung haben. Deswegen beläuft sich die Änderungsrate der Temperatur in den<br />

letzten 40 Jahren auf Null. Auf dem Diagr<strong>am</strong>m ist zwar eine fallende Tendenz<br />

auszumachen, aber das liegt nur an der Skalierung der Y-Achse und kann<br />

vernachlässigt werden. Die 80er Jahre sind hier im Gegensatz zu den anderen beiden<br />

Monaten eher kälter gewesen.<br />

°C<br />

5,5<br />

5,0<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

Abb. 24: Dekadenmittel November<br />

Niederschlag<br />

Die Niederschläge nehmen im Laufe des Herbsts immer mehr zu, und tendieren auch<br />

zu einer Änderung von + 0,7 mm/a. Sehr auffällig ist das Jahr 2002 in dem es fast<br />

200 mm Niederschlag gab (bei einem Durchschnitt von 92,1 mm).<br />

Sehr auffällig zu beobachte ist die Tatsache, dass nach einem Niederschlag reichem<br />

Jahr meist ein durchschnittlich bis armes Niederschlagsjahr folgte.<br />

mm<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

Abb. 25: Niederschläge Herbst<br />

1971<br />

November Temp Dekadenmittel BS Temp. Änderung - 0,003 °C / a<br />

Herbst Niederschläge BS Durchschnitt 92,1 mm Änderung: + 0,7 mm / a y = 0,6967x + 76,806<br />

R 2 = 0,0676<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

21<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006


Temperaturen Herbst:<br />

°c<br />

12,0<br />

11,0<br />

10,0<br />

9,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

Mittel Herbsttemperaturen Mittel 14,5 °C Änderung +0,018 K R²=0,0007<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

Abb. 26: Herbsttemperaturen<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

Die Herbsttemperaturen sind in den 40 Jahren fast gleichgeblieben. Auch wenn der<br />

Herbst 2006 der wärmste des Untersuchungszeitraumes ist, so wechseln sich doch<br />

wärmere und kältere Herbste ab.<br />

K<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

-0,5<br />

-1,0<br />

-1,5<br />

-2,0<br />

1966<br />

1968<br />

1970<br />

1972<br />

Abb. 27: Temperaturanomalien Herbst<br />

1974<br />

1976<br />

1978<br />

1980<br />

1982<br />

1984<br />

22<br />

1986<br />

1987<br />

1986<br />

1988<br />

1989<br />

1988<br />

1990<br />

1991<br />

1990<br />

1992<br />

1993<br />

1992<br />

1994<br />

1995<br />

1994<br />

1996<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

1998<br />

2000<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2006


Sebastian Heinz: Die Wintermonate Dezember, Januar, Februar<br />

Dezember<br />

°C<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

-1,0<br />

-2,0<br />

-3,0<br />

Abb. 28: Temperaturen Dezember<br />

Der Dezember weist in <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> eine relativ große Temperaturschwankung auf,<br />

da er um rund 7 K (zwischen – 2 °C und + 5 °C) pendelt. Der kälteste Monat war mit<br />

- 2,2 °C im Jahr 1969 als eine absolute Ausnahme anzutreffen, wohingegen sich<br />

mehrere Monatsmittel nahe dem 5 °C Maximum bewegen. Überaus häufig bewegt<br />

sich der Durchschnittswert im Bereich 2 °C.<br />

Es ist auffällig, dass der Dezember für einen Wintermonat nur wenige negative<br />

Monatsmittel unter 0 °C zu verzeichnen hat, was wahrscheinlich auf eine hone<br />

Anzahl von West-Wetterlagen zurückzuführen ist.<br />

Hinsichtlich des Dekadenmittels lässt sich feststellen: Erst fand ein signifikanter<br />

Anstieg in den 70er und 80er Jahren statt, wobei die Größenordnung in etwa 1 K<br />

beträgt. Im neuen Jahrtausend ereignete sich daraufhin ein leichter Temperatur-<br />

rückgang um ca. 0,5 K, nachdem in den 90ern die Temperaturen auf hohem Niveau<br />

geblieben waren.<br />

Dezember <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> Mittel: + 1,6°C<br />

1 9 6 6<br />

1 9 6 7<br />

1 9 6 8<br />

1 9 6 9<br />

1 9 7 0<br />

1 9 7 1<br />

1 9 7 2<br />

1 9 7 3<br />

1 9 7 4<br />

1 9 7 5<br />

1 9 7 6<br />

1 9 7 7<br />

1 9 7 8<br />

1 9 7 9<br />

1 9 8 0<br />

1 9 8 1<br />

1 9 8 2<br />

1 9 8 3<br />

1 9 8 4<br />

1 9 8 5<br />

1 9 8 6<br />

1 9 8 7<br />

1 9 8 8<br />

1 9 8 9<br />

1 9 9 0<br />

1 9 9 1<br />

1 9 9 2<br />

1 9 9 3<br />

1 9 9 4<br />

1 9 9 5<br />

1 9 9 6<br />

1 9 9 7<br />

1 9 9 8<br />

1 9 9 9<br />

2 0 0 0<br />

2 0 0 1<br />

2 0 0 2<br />

2 0 0 3<br />

2 0 0 4<br />

2 0 0 5<br />

2 0 0 6<br />

23


°C<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

1970<br />

Abb. 29: Dekadenmittel Dezember<br />

mm<br />

200,0<br />

180,0<br />

160,0<br />

140,0<br />

120,0<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

0,0<br />

1971<br />

1966<br />

1967<br />

1972<br />

1973<br />

1968<br />

1969<br />

1974<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

1973<br />

Abb. 30: Niederschlag Dezember<br />

Was den Niederschlag anbetrifft, bietet der Monat Dezember ein recht einheitliches<br />

Bild. Die absolute Schwankung bewegt sich zwischen 20 und 180 mm, wobei aber<br />

Werte um das Monatsmittel von 95 mm oft anzutreffen sind.<br />

Darüber hinaus wird bei genauerem Hinsehen deutlich, dass es einen Wechsel<br />

zwischen trockeneren und feuchteren Phasen gibt. Trockenere gibt es beispielsweise<br />

Mitte der 70er, Mitte der 80er und im neuen Jahrtausend; feuchtere dagegen Ende<br />

der 80er sowie Anfang/Mitte der 90er.<br />

Dezember Dekadenmittel <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> Mittel + 1,6°C Änderung: + 0,03°C/a<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

Dezember Niederschlag BS Mittel: 95,2 mm Änderung: + 0,5 mm / a<br />

1974<br />

1975<br />

1978<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

Meines Erachtens ist kein klarer Trend erkennbar, jedoch bewirken eine Mehrheit der<br />

positiven Abweichung sowie eine verstärkte Ansiedelung der Niederschlagsmittel um<br />

das relative Mittel einen positiven Trend von 0,5 mm/a.<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

24<br />

1985<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001


Januar - Temperatur<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

-4<br />

-5<br />

-6<br />

°C<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

Abb. 31: Temperaturen Januar<br />

1971<br />

Der traditionell kälteste Wintermonat Januar verfügt über ein auffallend großes<br />

Schwankungsspektrum. Die Temperatur bewegt sich zwischen - 4 °C und + 5 °C,<br />

was absolut eine Schwankung von 9 K bedeutet.<br />

Wenn man die eher warmen Januare betrachtet, kommt man zum Schluss, dass<br />

Letztere in der klaren Überzahl befindlich sind; außerdem fällt auf, dass kein<br />

absoluter Ausreißer existiert, sondern dass sich mehrere warme Monate um die + 4<br />

°C Marke bewegen. Anderseits ist in Bezug auf kalte Januartemperaturen ein<br />

komplett gegensätzliches Bild gezeichnet:<br />

Der geradezu „sibirisch“ anmutende Winter 1985 mit - 5°C markiert eine extreme<br />

Ausnahme, deren Ausmaß nur 2 Jahre später mit – 4 °C ansatzweise erreicht wurde.<br />

Die extremen Winter sind möglicherweise auf eine ungewöhnliche starke Ausprägung<br />

der NAO (North Atlantic Oscillation) zurückzuführen. Dabei etabliert sich ein<br />

beständiges Hoch über Island und blockiert somit warme Meeresluft von atlantischen<br />

Tiefausläufern. Im Gegenzug gibt es immer wieder kräftige Tiefdruckgebiete über<br />

Skandinavien, die sehr kalte Festlandsluft aus Sibirien nach Mitteleuropa schaufelt.<br />

Im Vergleich zu den anderen Wintermonaten ist Januar der Monat mit den meisten<br />

Schwankungen, was wohl auf die starke Abkühlung in nördlichen Regionen sowie auf<br />

die noch weniger abgekühlte Meeresluft aus westlichen und südwestlichen Regionen<br />

zurückzuführen ist.<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

Temperatur Monatsmittel Januar 66-06<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

25<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006


2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

-0,5<br />

-1,0<br />

Abb. 32: Dekadenmittel Januar<br />

Bei den Dekadenmitteln fallen einige sehr kalte Dekadenwerte in den 80er Jahren<br />

auf, deren Signifikanz jedoch nachhaltig wegen der zwei extrem kalten Winter 1985<br />

und 1987 zumindest in Frage gestellt wird.<br />

Umso erstaunlicher ist der darauf folgende rapide Anstieg um 1,5 K Anfang der 90er,<br />

der eine Phase hoher Temperaturen einläutet, die nur ganz allmählich bis zum neuen<br />

Jahrtausend um 0,5 K absinken.<br />

Die erhöhten Temperaturen lassen sich meines Erachtens nicht nur durch den<br />

<strong>Klimawandel</strong>, sondern in erster Linie auch mit einem größeren Einfluss milder<br />

Westwind-Wetterlagen erklären.<br />

200,0<br />

180,0<br />

160,0<br />

140,0<br />

120,0<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

0,0<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

1973<br />

Januar Dekadenmittel BS 66-06 Durchschnitt: + 0,8 °C Änderung: + 0,03 °C / a<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

Abb. 33: Niederschlag Januar<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

Januar Niederschläge BS Mittelwert 85,3 mm / Änderung - 0,4 mm / a<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

26<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001


Bei den Niederschlägen wurde ein leichter durchschnittlicher Rückgang um - 0,4<br />

mm/a ermittelt, da doppelt so viele trockene im Vergleich zu feuchten Monaten zu<br />

registrieren waren.<br />

Zudem lassen sich zwei relativ gut abgetrennte Phasen bestimmter Niederschlags-<br />

konstellationen bemerken:<br />

Eine relativ feuchte Phase Ende der70er bis Ende der 80er Jahre ohne größere<br />

Schwankungen nach unten; und eine recht trockene Phase, die in den 60er Jahren<br />

unterbrochen von der niederschlagsreichen Periode, beginnt und bis ins neue<br />

Jahrtausend andauert. Dabei gibt es nur selten positive Abweichungen. Die absolute<br />

Schwankungsbreite erstreckt sich von 20 mm bis 150 mm, was dem vorangegangen<br />

Dezember sehr nahe kommt.<br />

Februar - Temperatur<br />

°C<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

-1,0<br />

-2,0<br />

-3,0<br />

-4,0<br />

-5,0<br />

-6,0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

Abb. 34: Temperatur Februar<br />

1970<br />

1971<br />

Der Februar stellt mit 1,9 °C den wärmsten aller Wintermonate dar.<br />

Die Schwankungsbreite beträgt 11 K von - 4 °C bis + 7 °C. Dies erklärt sich mit der<br />

zunehmenden Sonneneinstrahlung:<br />

Temperatur Monatsmittel Februar Durchschnitt: + 1,9°C 1966-2007<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

Während die südlichen Breiten schon zunehmend erwärmt werden, sei es durch<br />

subtropische Warmluft aus der Sahara oder von den Kanaren oder erwärmte<br />

Festlandsluft von der iberischen Halbinsel, ist Nordeuropa noch vergleichsweise kalt<br />

und erreicht erst Anfang bis Mitte Februar sein absolutes Temperaturminimum. Somit<br />

ist die Mitteltemperatur extrem von den hauptsächlich vorherrschenden Wetterlagen<br />

abhängig. Es kann oft sein, dass das Temperaturspektrum binnen Tagen von<br />

1984<br />

27<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007


Hochwinter auf Vorfrühling und zurück springt, je nachdem woher die Luftmassen<br />

nach Mitteleuropa herangeführt werden..<br />

Einerseits vers<strong>am</strong>meln sich die höheren Werte alle um + 5,5 °C, andererseits<br />

markiert der Februar 1986 einen mit – 4 °C einen absolut negativen Ausreißer, der<br />

ansonsten in keiner Weise erreicht wurde.<br />

°C<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

1970<br />

1971<br />

Februar Dekadenmittel BS Durchschnitt 1,9°C Änderun g:+0,02 °C / a<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

Abb. 35: Dekadenmittel Februar<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

Die Dekadenmittel zeigen einen ähnlichen Verlauf wie der Januar: Niedrige<br />

1983<br />

1984<br />

Temperaturen Mitte der 80er Jahre, danach starker Anstieg und langs<strong>am</strong>er Rückgang<br />

bis zum neuen Jahrtausend.<br />

Neben dem anthropogenen <strong>Klimawandel</strong> ist sicherlich auch hier eine veränderte<br />

Konstellation bei der Advektion (Heranführung) der Luftmassenverantwortlich.<br />

Niederschlag:<br />

240,0<br />

220,0<br />

200,0<br />

180,0<br />

160,0<br />

140,0<br />

120,0<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

0,0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

Abb. 36 Niederschlag Februar<br />

28<br />

1985<br />

Februar Niederschläge BS Mittelwert 81mm / Änderung -0,2 mm/a<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1986<br />

1987<br />

1987<br />

1988<br />

1988<br />

1989<br />

1989<br />

1990<br />

1990<br />

1991<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1994<br />

1996<br />

1997<br />

1995<br />

1996<br />

1998<br />

1999<br />

1997<br />

1998<br />

2000<br />

2001<br />

1999<br />

2002<br />

2003<br />

2000<br />

2001<br />

2004<br />

2005<br />

2002<br />

2006


Die Niederschlagsmengen konzentrieren sich häufig um das relative Monatsmittel von<br />

81 mm/a. Überdies besitzen negative Abweichungen nach unten ein leichtes<br />

Übergewicht, was einen nicht signifikanten Trend von durchschnittlich - 0,2 mm/a<br />

bedeutet. Dies ist jedoch nicht als Trend zu werten, da ein solch geringer Trend<br />

statistisch nicht signifikant ist.<br />

Die beiden Maxima befinden sich mit den Niederschlagsmengen von 220 mm in den<br />

Jahren 1970 und 1999, die Minima mit knapp 10mm in den Jahren 1975 und 1982.<br />

Der Winter<br />

Bei Betrachtung des ges<strong>am</strong>ten Winters fällt auf, dass vor allem in der 2. Hälfte der<br />

80er Jahre ein großer Temperaturanstieg zu verzeichnen, der sich zwischen 2 und 3<br />

Kelvin bewegt. Ab dieser Zeit häufen sich milde Winter, wobei die<br />

Schwankungsbreite vor allem Ende der 80er gering ist und in den 90er Jahren<br />

oftmals zwischen positiven Abweichungen von 3 und 2 Kelvin alterniert. Diese<br />

verhältnismäßig hohen Abweichungen sind nicht allein mit dem <strong>Klimawandel</strong> zu<br />

erklären, sondern werden in erster Linie durch ein verstärktes Auftreten von<br />

Westwindwetterlagen hervorgerufen. Die Häufung dieser winterlichen West-<br />

Wetterlagen hängt mit den quasi-dekadischen Druckschwankungen der NAO (North<br />

Atlantic Oscillation) zus<strong>am</strong>men. Wo zuvor Durchschnittstemperaturen von 0 bis 1,5 °<br />

C auftraten, bewegen sie sich in der anschließenden Periode oft zwischen 2,0 und<br />

3,5 °C.<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

-1,0<br />

Abb. 37: Temperaturen Winter<br />

Wintertemperaturen Durchschnitt 1,4°C Änderung: + 0 ,02 K / a R²= 0,025<br />

Anfang des neuen Jahrtausends ereignete sich jedoch wieder eine temporäre<br />

Abkühlung, die vermutlich vermehrte Ost - und Nordwetterlagen zurückgeht. So k<strong>am</strong><br />

29


es in den Jahren 2003 - 2006 zu einer Abkühlung der Wintertemperaturen um ca. 1<br />

Kelvin. Insges<strong>am</strong>t über die vierzigjährige Periode jedoch lässt sich ein deutlich<br />

ausgeprägter Trend zu höheren Wintertemperaturen feststellen.<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

-1,0<br />

-2,0<br />

-3,0<br />

K<br />

Abb. 38: Temperaturanomalien Winter<br />

Abweichungen vom Mittelwert Winter (+ 1,4°C)<br />

Hinsichtlich der Winter-Niederschläge ist kein signifikanter Trend auszumachen, das<br />

Monatsmittel beträgt im Durchschnitt 87,4mm. Einzelne Jahre wie 1999 ragen als<br />

sehr feuchte Winter heraus, wobei der direkte Vorgänger-Winter von 1998 einer der<br />

trockensten war. Insges<strong>am</strong>t schwanken die Winterniederschlagssummen sehr stark.<br />

mm<br />

180,0<br />

160,0<br />

140,0<br />

120,0<br />

100,0<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

0,0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

Abb. 39: Niederschlag Winter<br />

mm<br />

80,0<br />

60,0<br />

40,0<br />

20,0<br />

0,0<br />

-20,0<br />

-40,0<br />

-60,0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

1971<br />

1972<br />

1972<br />

1973<br />

1973<br />

Abb. 40: Niederschlagsanomalien Winter<br />

1974<br />

1974<br />

1975<br />

1975<br />

Winter Niederschläge BS Mittel 87,4 mm Änderung: - 0,03 mm / a y = -0,0294x + 88,001<br />

R 2 = 0,0002<br />

1976<br />

1976<br />

1977<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

Winter Niederschläge BS Anomalien vom Mittel 87,4 mm<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

30<br />

1986<br />

1986<br />

1987<br />

1987<br />

1988<br />

1988<br />

1989<br />

1989<br />

1990<br />

1990<br />

1991<br />

1991<br />

1992<br />

1992<br />

1993<br />

1993<br />

1994<br />

1994<br />

1995<br />

1995<br />

1996<br />

1996<br />

1997<br />

1997<br />

1998<br />

1998<br />

1999<br />

1999<br />

2000<br />

2000<br />

2001<br />

2001<br />

2002<br />

2002<br />

2003<br />

2003<br />

2004<br />

2004<br />

2005<br />

2005<br />

2006<br />

2006


Reinhard H<strong>am</strong>pel, Sebastian Heinz, S<strong>am</strong>uel Trumm, Aaron Scheid, Fabian Welte<br />

Analyse der Jahreswerte<br />

Die Jahresmitteltemperatur zwischen 1966 und 2006 lag in <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> bei 9,6 °C.<br />

Dieser vierzigjährige Zeitraum ist in zwei markante Abschnitte geteilt:<br />

Von 1966 bis 1987 liegen die meisten Jahresmittel zwischen einem halben und einem<br />

ganzen Grad unter dem vierzigjährigen Mittel. Besonders die Perioden von 1978 bis<br />

1981 und 1984 bis 1987 fielen im Vergleich sehr kühl aus. Überdurchschnittlich hohe<br />

Temperaturen wiesen nur einzelne Jahre mit Abweichungen bis ca. 0,6 K auf. Das<br />

kälteste Jahr war 1980 und lag mit -1,2 K unter dem Durchschnitt, wofür Frühling,<br />

Sommer und Herbst dieses Jahres verantwortlich waren.<br />

°C<br />

11,5<br />

11<br />

10,5<br />

10<br />

9,5<br />

9<br />

8,5<br />

8<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

Jahresmittel Temperaturen BS: Durchschnitt 9,6 °C Änderung + 0,01 K / a<br />

1971<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

Abb. 41: Die Jahresmitteltemperaturen 1966 - 2006<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

Der Umschwung zu deutlich höheren Jahresmitteltemperaturen setzte 1988 ein und<br />

dauerte 15 Jahre bis 2003 an. Dieser Anstieg wurde nur 1990 unterbrochen, das<br />

einzig kühlere Jahr in dieser Periode. Das Jahr 1994 ist in der ges<strong>am</strong>ten Messreihe<br />

das wärmste Jahr mit einer Durchschnittstemperatur von 11,3 °C und 1,7 K über der<br />

Durchschnittstemperatur einzigartig.<br />

31<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006


2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

-0,5<br />

-1<br />

-1,5<br />

K<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

Abweichungen Jahresmitteltemp vom Durchschnitt (9,6°C)<br />

Abb. 42: Jahresmitteltemperatur-Anomalien<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

Die wärmeren 90er und ersten 2000er Jahre waren ungefähr 0,5 K wärmer als der<br />

Durchschnitt. Insofern stellt 1994 das Extrem-Jahr <strong>am</strong> <strong>Hochrhein</strong> dar. Dies ist darauf<br />

zurückzuführen, dass in diesem Jahr alle vier Jahreszeiten weit über ihrem Mittelwert<br />

lagen.<br />

Der allseits bekannte „Jahrhundertsommer“ 2003 war <strong>am</strong> <strong>Hochrhein</strong> zwar der<br />

wärmste Sommer im untersuchten Zeitraum, aber da Herbst und Winter<br />

vergleichsweise unterdurchschnittliche Temperaturen aufwiesen, wurde die Jahres-<br />

durchschnittstemperatur vermindert. Der schon früh im Jahr sehr warme Frühling<br />

2003 bildete den Auftakt für ‚den wärmsten Sommer aller Zeiten’.<br />

Die letzten drei Jahre der <strong>Bad</strong> Säckinger Messreihe stellen wiederum eine kühlere<br />

Periode dar. Diese wurde jedoch durch die deutlich wärmeren Jahre 2007 und 2008<br />

beendet, die wir jedoch nicht berücksichtigen konnten.<br />

Die Dekadenmitteltemperaturen:<br />

Die Glättung der Temperaturdaten im zehnjährigen Mittel zeigt, dass die Erwärmung<br />

in <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> in drei Phasen ablief.<br />

1. Von den 60ern bis Mitte der 80erJahre gab es einen leichten negativen Trend von<br />

- 0,02 K pro Jahr. Das Niveau lag d<strong>am</strong>als bei ungefähr 9,4 ° C Jahresdurchschnitts-<br />

temperatur.<br />

32<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006


2. Von Mitte der 80er bis Mitte der 90er Jahre ist ein stark positiver Anstieg von fast<br />

1 K in zehn Jahren feststellbar.<br />

3. Seit Ende der 90er Jahre liegen die Temperaturen nun auf einem höheren Niveau<br />

bei ca. + 10° C Jahresmitteltemperatur.<br />

°C<br />

10,4<br />

10,3<br />

10,2<br />

10,1<br />

10<br />

9,9<br />

9,8<br />

9,7<br />

9,6<br />

9,5<br />

9,4<br />

9,3<br />

9,2<br />

9,1<br />

9<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

Jahresmitteltemperaturen Dekadenmittel BS 1970 - 2001 (Mittel n-4 bis n+5)<br />

T-Änderung = - 0,02 K / a<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

33<br />

T-Änderung = + 0,09 K / a<br />

Abb. 43: Dekadenmittel der Jahresmitteltemperaturen<br />

Die Niederschläge<br />

Die Niederschläge im untersuchten Zeitraum sind sehr variabel:<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

T-Änderung = - 0,03 K / a<br />

Im Mittel fielen 1116 mm pro Jahr, wobei die Schwankungsbreite zwischen 750 mm<br />

im trockensten Jahr 1971 und 1450 mm in den feuchtesten Jahren 1981 und 2001.<br />

Die jährliche Schwankung kann also in <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> fast 100% betragen.<br />

mm / a<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1966<br />

1967<br />

Jahresniederschlagsummen BS: Mittel 1116mm; Änderung: + 2,4 mm / a<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

Abb. 43: Jahresniederschlagssummen<br />

1973<br />

1974<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1993<br />

1996<br />

1994<br />

1997<br />

1995<br />

1998<br />

1999<br />

1996<br />

2000<br />

1997<br />

2001<br />

1998<br />

2002<br />

2003<br />

1999<br />

2004<br />

2000<br />

2005<br />

2001<br />

2006


mm<br />

300,0<br />

200,0<br />

100,0<br />

0,0<br />

-100,0<br />

-200,0<br />

-300,0<br />

-400,0<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

Abb. 45: Jahresniederschlagsanomalien<br />

1973<br />

1974<br />

Abweichungen Jahresniederschläge vom Mittel (1116mm)<br />

1975<br />

1976<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

Die Niederschlagsreihe zeigt einen positiven Trend von + 2,4 mm pro Jahr, was über<br />

die vierzig Jahre hinweg einer Zunahme um einen weiteren durchschnittlichen<br />

Monatsniederschlag entspricht. Eine Prognose für die Zukunft ist jedoch kaum<br />

möglich, da Schwankungen von Jahr zu Jahr extrem hoch ausfallen können, wie zum<br />

Beispiel vom Jahr 2005 auf das Jahr 2006, das fast 500 mm Niederschlag weniger<br />

aufweist.<br />

Ergebnis<br />

In den untersuchten vierzig Jahren konnten wir einen Trend zu immer höheren<br />

Jahresmitteltemperaturen feststellen, der mit 0,01 Kelvin pro Jahr unbedeutend<br />

erscheint. Aber nur insofern unbedeutend, als wir Menschen diesen kleinen, aber<br />

relativ stetigen Anstieg nicht wahrnehmen können. Auf die ges<strong>am</strong>te Periode jedoch<br />

ergibt sich daraus ein Anstieg um 0,4 K in vierzig Jahren. Dies entspricht einem<br />

Temperaturanstieg um 1 Kelvin in einem Jahrhundert – fast der Lebensspanne eines<br />

Menschen.<br />

Wir stellen fest, dass sich das Klima in <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> im gleichen Maße erwärmt hat,<br />

wie es für den <strong>Klimawandel</strong> der ges<strong>am</strong>ten Erde berechnet wurde.<br />

34<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006


Von 1850 bis 2005 ist laut dem International Panel on Climatic Change (IPCC) die<br />

globale Mitteltemperatur bereits um knapp 0,8 Grad Celsius gestiegen. Derzeit liegt<br />

der Erwärmungstrend bei 0,13 bis 0,16 Grad pro Jahrzehnt<br />

Abb. 46: Der globale <strong>Klimawandel</strong> (IPCC 2007)<br />

Die Klim<strong>am</strong>odelle für die Zukunft lassen also auch für <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> einen weiteren<br />

Anstieg der Temperatur um mindestens 0,1 K pro Jahrzehnt vermuten, so wie es sich<br />

in den zurückliegenden vierzig Jahren gezeigt hat.<br />

Der <strong>Klimawandel</strong> ist eine Tatsache - auch in <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong>.<br />

35


Anhang:<br />

<strong>Bad</strong>ische Zeitung vom 20. September 2008<br />

36


Verzeichnis der Abbildungen: Seite<br />

Abb. 1 Modellversuch zum Treibhauseffekt 4<br />

Abb. 2 Lage der Wetterstation <strong>Bad</strong> <strong>Säckingen</strong> 5<br />

Abb. 3 Temperaturen März 8<br />

Abb. 4 Temperaturen April 9<br />

Abb. 5 Temperaturen Mai 9<br />

Abb. 6 Temperaturen Frühling 10<br />

Abb. 7 Niederschlag Frühling 11<br />

Abb. 8 Niederschlagsanomalien Frühling 11<br />

Abb. 9 Temperaturen Juni 12<br />

Abb. 10 Dekadenmittel Juni 12<br />

Abb. 11 Temperaturen Juli 13<br />

Abb. 12 Dekadenmittel Juli 13<br />

Abb. 13 Temperaturen August 14<br />

Abb. 14 Dekadenmittel August 14<br />

Abb. 15 Temperaturanomalien Sommer 15<br />

Abb. 16 Niederschlag August 16<br />

Abb. 17 Niederschlag Sommer 16<br />

Abb. 18 Niederschlagsanomalien Sommer 16<br />

Abb. 19 Temperaturen September 17<br />

Abb. 20 Temperaturen Oktober 18<br />

Abb. 21 Temperaturen November 18<br />

Abb. 22 Dekadenmittel September 19<br />

Abb. 23 Dekadenmittel Oktober 19<br />

Abb. 24 Dekadenmittel November 24<br />

Abb. 25 Niederschlag Herbst 20<br />

Abb. 26 Temperaturen Herbst 21<br />

Abb. 27 Temperaturanomalien Herbst 21<br />

Abb. 28 Temperaturen Dezember 22<br />

Abb. 29 Dekadenmittel Dezember 23<br />

Abb. 30 Niederschlag Dezember 23<br />

Abb. 31 Temperaturen Januar 24<br />

Abb. 32 Dekadenmittel Januar 25<br />

Abb. 33 Niederschlag Januar 25<br />

Abb. 34 Temperatur Februar 26<br />

Abb. 35 Dekadenmittel Februar 27<br />

Abb. 36 Niederschlag Februar 27<br />

Abb. 37 Temperaturen Winter 28<br />

Abb. 38 Temperaturanomalien Winter 29<br />

Abb. 39 Niederschlag Winter 29<br />

Abb. 40 Niederschlagsanomalien Winter 29<br />

Abb. 41 Jahresmitteltemperaturen 1966 – 2006 30<br />

Abb. 42 Jahresmitteltemperatur-Anomalien 31<br />

Abb. 43 Dekadenmittel der Jahresmitteltemperaturen 32<br />

Abb. 44 Jahresniederschlagssummen 32<br />

Abb. 45 Jahresniederschlagsanomalien 33<br />

Abb. 46 IPCC: Variations of the Earth’s surface temperature 34<br />

37

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