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Pensionierung von Herrn Oberstudiendirektor Walter Fritsch

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<strong>Pensionierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Herrn</strong><br />

<strong>Oberstudiendirektor</strong><br />

<strong>Walter</strong> <strong>Fritsch</strong><br />

Nach 38 Jahren im bayerischen Schuldienst,<br />

da<strong>von</strong> sieben Jahre als Schulleiter am Karl-Ernst-<br />

Gymnasium, geht OStD <strong>Walter</strong> <strong>Fritsch</strong> am Ende<br />

dieses Schuljahres in den Ruhestand.<br />

<strong>Walter</strong> <strong>Fritsch</strong> wurde am 17. August 1947 in<br />

Marktredwitz (Oberfranken) geboren und verbrachte<br />

hier auch seine gesamte Schulzeit. 1967 legte er sein Abitur am dortigen<br />

Otto-Hahn-Gymnasium ab.<br />

Von 1967 bis 1972 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität in<br />

München Sport und Chemie für das Lehramt an Gymnasien. Diese eher ungewöhnliche<br />

Fächerkombination weist gut auf seine unterschiedlichen Interessen<br />

hin. Auf der einen Seite war und ist er ein begeisterter Naturwissenschaftler,<br />

auf der anderen Seite hat er sich stets sehr engagiert für den Sport eingesetzt,<br />

vor allem für Tennis und Golf. Auch außerhalb der Schule hat er in diesem<br />

Bereich viele hervorragende Funktionen übernommen:<br />

• Landesschulobmann für Tennis am Kultusministerium in Bayern<br />

• Mitglied des deutschen Lehrteams für die Fachsportlehrerausbildung in<br />

Tennis<br />

• Tennis-Oberligaspieler für den Münchner Sport-Club MSC<br />

• Ausbilder im Fach Tennis für Grund- und Aufbaulehrgänge im Fortbildungsprogramm<br />

des Kultusministeriums<br />

• Von 1996 bis 1999 Präsident des Tennislehrer-Berufsverbandes<br />

Nach Abschluss des Studiums wurde <strong>Walter</strong> <strong>Fritsch</strong> dem Alexander-<strong>von</strong>-<br />

Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt als Referendar zugewiesen. Seinen<br />

Zweigschul einsatz verbrachte er am Justus-<strong>von</strong>-Liebig-Gymnasium in Neusäß.<br />

Nach dem 2. Staatsexamen wurde er ab Februar 1975 in den Staatsdienst<br />

übernommen und an das Oskar-<strong>von</strong>-Miller-Gymnasium in München versetzt.<br />

An dieser Schule hat er viele Funktionen bekleidet:<br />

• Fachbetreuer Chemie und Sport<br />

• Sammlungsleiter Chemie und Sport<br />

• Sicherheitsbeauftragter<br />

• Kollegstufenbetreuer<br />

• Staatlicher Emissär für die Rudolf-Steiner-Schulen in München<br />

1997 wurde <strong>Walter</strong> <strong>Fritsch</strong> als stellvertretender Schulleiter an das Ruperti-<br />

Gymnasium in Mühldorf am Inn berufen. 1998 wurde er an das Ernst-<br />

Mach-Gymnasium in Haar versetzt, an dem er ebenfalls die Funktion des<br />

stellvertretenden Schulleiters inne hatte. Seit 2004 ist er nun Schulleiter am<br />

Karl-Ernst-Gymnasium.<br />

Auf seine ganz eigene Art übernahm <strong>Walter</strong> <strong>Fritsch</strong> die schwierige Aufgabe,<br />

das „Erbe“ <strong>von</strong> so hervorragenden Schulleitern und Persönlichkeiten wie<br />

OStD i. R. Reinhold Grzega und OStD i. R. Klaus Igel zu übernehmen. Er<br />

versuchte dabei stets Bewährtes zu bewahren, aber auch mit seinen Visionen<br />

die Schule weiter zu bringen. Er hatte viele Ideen, die sich aber nicht alle<br />

verwirklichen ließen. Gut gemeinte Initiativen wie beispielsweise die Kooperation<br />

Schule und Verein sowie die Komplettverpfl egung in der Mittagspause<br />

scheiterten aus unterschiedlichsten Gründen. Auch die Hausaufgabenbetreuung<br />

konnte nur über ein Schuljahr hinweg durchgeführt werden, da die Gelder<br />

der Regierung gestrichen wurden.<br />

Während seiner gesamten Amtszeit als Schulleiter hatte OStD <strong>Fritsch</strong> mit<br />

widrigen äußeren Umständen zu kämpfen. Alle Maßnahmen mussten in einem<br />

engen fi nanziellen Rahmen durchgeführt werden. Eine ungleichmäßige und<br />

vor allem in Mathematik und den Naturwissenschaften mangelhafte Lehrerversorgung<br />

verhinderte viele gut gemeinte Initiativen in diesem Bereich. Sehr<br />

viele Probleme hingen auch mit der Einführung des G8 zusammen, vor allem<br />

an der Schnittstelle G8 zu G9. Durch die Zusammenarbeit aller Gruppen der<br />

gesamten Schulfamilie gelang es hier, diese Probleme doch insgesamt zufrieden<br />

stellend zu lösen.<br />

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Auch in der Schule selbst musste wegen der Sanierung des Gebäudes über die<br />

gesamten Jahre hinweg mit Einschränkungen gekämpft werden. Neben dem<br />

Lärm gab es durch die abschnittsweise Sperrung ganzer Bereiche massive<br />

Raumprobleme. Die wöchentlichen Sitzungen des Bauausschusses sowie die<br />

andauernden Umräumarbeiten kosteten viel Zeit. Nachdem die Sanierungsarbeiten<br />

in diesem Schuljahr bis auf Kleinigkeiten abgeschlossen wurden, sind<br />

die äußeren Bedingungen auch mit der multimedialen Ausstattung nun ausgezeichnet.<br />

Hierfür einen herzlichen Dank an die Stadt Amorbach als Sachaufwandsträger,<br />

die viel Geld für die Bildung investiert hat.<br />

<strong>Walter</strong> <strong>Fritsch</strong> versuchte in unterschiedlichsten Bereichen unter Mitwirkung<br />

der gesamten Schulfamilie das KEG weiter zu entwickeln. Ein erster Schwerpunkt<br />

war die Förderung der Fremdsprachen. Unter anderem seien hier<br />

genannt:<br />

• Modus21-Maßnahme: 1:1-Gewichtung schriftlich zu mündlich in den<br />

Fremdsprachen<br />

• Kontakte zu Partnerschulen<br />

• Zertifi kate in Englisch, Französisch und Spanisch<br />

• Fremdsprachentheater<br />

• Sprachenabende wie im letzten Schuljahr der französische sowie vor<br />

kurzem der irisch-schottische Abend<br />

• Modern gestalteter Fremdsprachenraum<br />

• Ab dem nächsten Schuljahr bilingualer Unterricht in den Jahrgangsstufen<br />

8 bis 10<br />

Auch die Steigerung der sozialen Kompetenz der Schüler in Verbindung mit<br />

Präventivmaßnahmen lagen <strong>Herrn</strong> <strong>Fritsch</strong> am Herzen. Durchgeführt wurden in<br />

diesem Bereich z. B.<br />

• Klettergarten Rippberg zur Förderung des Teamworks (6. Jahrgangsstufe)<br />

• Präventivmaßnahmen zu Alkohol, Tabak, Drogen und Bulemie (Jahrgangsstufen<br />

6 bis 8)<br />

• Gefahren des Internet (“Klicksalat”, Cyber-Mobbing)<br />

• Erste-Hilfe-Kurs (Jahrgangsstufe 10)<br />

Ein weiterer Schwerpunkt war die Förderung der Persönlichkeitsbildung. Hier<br />

sind zu nennen:<br />

• Sprecherziehung in Jahrgangsstufe 5 (MOLE-Konzept)<br />

• Gedächtnistraining für alle Jahrgangsstufen<br />

• Schulung für Präsentationen (Gestik/Mimik/Körpersprache) in den Jahrgangsstufen<br />

7 und 11<br />

• Mentales Training in Jahrgangsstufe 9<br />

• Besinnungstage in Jahrgangsstufe 10<br />

Auf weitere Einzelmaßnahmen möchte ich hier nur kurz verweisen:<br />

• Internes Eliteförderungsprogramm, z. B. Schnuppertage an der Universität<br />

Würzburg für die “MINT-Elite” der Jahrgangsstufen 9 und 10<br />

• Förderung der “corporate identity”<br />

• Neugestaltung der Homepage der Schule im Internet<br />

• Regelmäßige Treffen der Lehrer unserer Schule mit Lehrern der Grundschule<br />

sowie gegenseitige Unterrichtsbesuche<br />

• Gesprächsrunde “Mit dem Schulleiter im Gespräch” an verschiedenen<br />

Grundschulen<br />

OStD <strong>Fritsch</strong> versuchte stets, auf ein Miteinander aller Mitglieder der Schulfamilie<br />

hinzuwirken. Bei Verfehlungen <strong>von</strong> Schülern scheute er auch vor Strafen<br />

nicht zurück, die aber vor allem erzieherisch wirksam sein sollten. Durch viele<br />

persönliche Gespräche versuchte er, leistungsschwächere Schüler zu motivieren<br />

und ihnen Hilfen zu geben.<br />

Zum Abschluss muss noch bemerkt werden, dass Herr <strong>Fritsch</strong> stets das Wohl<br />

aller am Schulleben beteiligten Gruppen im Auge hatte. Er wollte für Schüler<br />

und Eltern, aber auch für Lehrer, Sekretariat und Hausmeister immer das<br />

Beste. Wir wünschen ihm und seiner Familie alles Gute für die Zeit im Ruhestand,<br />

vor allem natürlich Gesundheit.<br />

Harald Kohl<br />

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