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Ackerbautagung<br />
Aktuelle Ergebnisse pflanzenbaulicher<br />
Versuche in Oberösterreich
ACKERBAU<br />
INHALT Seite<br />
Getreidemarkt 4<br />
Sojabohne:<br />
Worauf es 2012 ankam 6<br />
Maissortenversuche 2012 8<br />
Begrünungseinsaaten in<br />
Wintergerste 12<br />
Düngungsversuche:<br />
Was braucht unser Weizen? 16<br />
Tipps zur Saatstärke<br />
beim Weizenanbau 18<br />
Was bringt Schwefel<br />
bei Raps? 21<br />
Welche Fungizide bei Raps<br />
einsetzen? 22<br />
Landwirt-Praxistest:<br />
Strip Till bei Raps 24<br />
Getreide vor Lager schützen<br />
26<br />
Versuch zur Maisunkrautbekämpfung<br />
29<br />
Pflanzenschutzversuche 2012<br />
30<br />
www.ages.at www.bayercropscience.com<br />
2 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />
Hochstehende Auseinandersetzung mit pflanzenbaulichen<br />
Fragen<br />
<strong>Der</strong> Bildungsbedarf und das Bildungsinteresse der Menschen<br />
im ländlichen Raum sind ungebremst hoch. Das Agrarbildungszentrum<br />
Lambach nimmt als Drehscheibe für die Erstausbildung,<br />
aber auch für die Erwachsenenbildung eine führende<br />
Position unter den Bildungsanbietern ein. Die Fachschulausbildung<br />
bildet das Kernstück unseres Wirkens. Im Schuljahr<br />
2012/13 werden 430 SchülerInnen in den Fachrichtungen Landwirtschaft,<br />
Hauswirtschaft und Pferdewirtschaft in 16 Klassen<br />
von 60 Lehrkräften unterrichtet.<br />
Berufliche Qualifikation und laufende Weiterbildung sind für<br />
Bäuerinnen und Bauern wichtige Grundlagen um erfolgreich<br />
Betriebe führen zu können. Aus diesem Grund prägt auch<br />
die Erwachsenenbildung das Angebot im abz Lambach. Mit<br />
dem "Lambacher Feldtag", der im Juni über die Bühne ging<br />
und der "Lambacher Ackerbautagung" wurde in den vergangenen<br />
Jahren eine qualitativ und quantitativ hochstehende<br />
Auseinendersetzung mit pflanzenbaulichen Fragen entwickelt.<br />
Grundlagen des Erfolges sind die fachliche Kompetenz unseres<br />
Pflanzenbaulehrers Dipl. HLFL Ing. Franz Kastenhuber sowie<br />
die Kooperation mit der Landwirtschaftskammer für<br />
Oberösterreich und verschiedenen Firmen. Die Zusammenarbeit<br />
mit der Fachzeitschrift "<strong>Der</strong> fortschrittliche Landwirt"<br />
eröffnet die Möglichkeit Inhalte auch schriftlich zu kommunizieren.<br />
Im Rahmen der Ackerbautagung werden hochkarätige Referenten<br />
neueste Ergebnisse diverser Versuche präsentieren<br />
und einen Ausblick auf das Pflanzenbaujahr 2013 geben. Die<br />
Podiumsdiskussion dient zur Klärung offener Fragen mit den<br />
für die Versuche verantwortlichen Personen. Ich danke allen<br />
für ihre Beiträge, wünsche der Tagung einen erfolgreichen<br />
Verlauf und auf den landwirtschaftlichen Betrieben den angestrebten<br />
betriebswirtschaftlichen Erfolg.<br />
Diese Veranstaltung wird unterstützt von:<br />
Mag. Franz Hochreiner, Direktor abz Lambach<br />
www.agrar.basf.com<br />
www.pflanzenschutz.com www.linzeragrotrade.com www.eurochemagro.com www.ipusagro.at
Kräfte bündeln,<br />
Ressourcen sparen!<br />
Aus- und Weiterbildung ist ein Grundstein für betrieblichen<br />
Erfolg und unabhängig von der Betriebsgröße.<br />
Wer schnell und gut <strong>info</strong>rmiert ist, hat meist<br />
auch die Nase vorne. Daher ist es dem Team der<br />
Fachzeitschrift „<strong>Der</strong> fortschrittliche Landwirt“ so wichtig,<br />
Sie, geschätzte Leserinnen und Leser unserer<br />
Zeitschrift, mit den neuesten und auf Ihrem Betrieb<br />
praktisch umsetzbaren Tipps zu versorgen.<br />
Ob, über unsere Zeitschrift oder im Rahmen von<br />
Fachtagungen – unsere Priorität ist es, dass Sie als<br />
Abonnent oder Fachbesucher davon profitieren.<br />
Ein ganz wichtiger Partner dazu ist für uns das ABZ<br />
Lambach. Auf diesem Wege möchte ich mich vor allem<br />
beim Direktor der Schule, aber auch bei den<br />
Verantwortlichen des Absolventenverbandes und der<br />
LK Oberösterreich für die gute Zusammenarbeit herzlich<br />
bedanken.<br />
Schweinefachtage, Ackerbaufachtage und heuer erstmals<br />
auch ein Bäuerinnenfachtag – über ein halbes<br />
Dutzend Fachtage haben wir in den letzten Jahren<br />
gemeinsam durchgeführt und den Bäuerinnen und<br />
Bauern dabei top Praxis<strong>info</strong>rmationen zur Verfügung<br />
gestellt. Durch dieses Bündeln von Kräften werden<br />
Doppelgleisigkeiten vermieden und die notwendigen<br />
Geldmittel effizient eingesetzt. Ich hoffe, dass Sie<br />
auch bei diesem Ackerbaufachtag Tipps und Informationen<br />
erhalten, die für Ihre Betriebsführung bares<br />
Geld wert sind.<br />
Ing. Wilhelm Tritscher<br />
Chefredakteur „<strong>Der</strong> fortschrittliche Landwirt“<br />
ACKERBAU<br />
Geschätzte Besucherinnen und Besucher unseres<br />
Pflanzenbautages!<br />
<strong>Der</strong> Pflanzenbautag soll ein Beitrag für unsere Bauern<br />
sein, um die Betriebsergebnisse am Acker verbessern zu<br />
können. Die neuesten Versuchsergebnisse vom Betrieb<br />
Franz Kastenhuber und der LWK OÖ werden präsentiert.<br />
Diese können für Entscheidungen der zu setzenden Ackerbaumaßnahmen<br />
dienen.<br />
Im Jahr 2050 werden schätzungsweise sechs Milliarden<br />
Menschen die Welt bevölkern. Dies verlangt eine Steigerung<br />
der momentanen Produktion um 70 %. Vor dem<br />
Gesichtspunkt der steigenden Nachfrage an Rohstoffen<br />
(nicht nur für die LM-Produktion) haben wir eine positive<br />
Preisentwicklung. Diese hilft auch, die letzten Jahre mit<br />
schlechten Preisen zu kompensieren.<br />
<strong>Der</strong> Schutz von Wasser, Boden Umwelt, etc. ist ein Anliegen<br />
von Bauern und Konsumenten. Nachhaltigkeit soll<br />
kein leeres Schlagwort sein! Grundwasserschutz und der<br />
Schutz vor Erosionen sind essentiell. Erosionen können<br />
z.B. bis zu drei Euro pro m Schaden am Boden anrichten.<br />
Die Wasserschutzberatung und die Landwirtschaftskammer<br />
stehen uns hilfreich zur Seite.<br />
Unser Anliegen ist es, auch für künftige Generationen eine<br />
intakte Umwelt und eine erfolgreich produzierende Landwirtschaft<br />
zu haben.<br />
LKR Thomas Obermair<br />
Obmann des Absolventenverbandes<br />
www.kwizda-agro.at www.pioneer.com/at www.probstdorfer.at www.ragt.at www.saatbaulinz.at<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 3
ACKERBAU<br />
Noch in keinem Jahr sind Prognose<br />
und Realität so weit auseinanderge legen<br />
wie heuer.<br />
Hatte man noch zu Jahresmitte in<br />
den USA mit einer Maisernte von<br />
375 Mio. t gerechnet, musste die Prog -<br />
nose monatlich nach unten revidiert<br />
werden. Letztlich hat es mit 270 Mio. t<br />
die schlechteste US-Maisernte der letzten<br />
fünf Jahre gegeben und dies bei einer<br />
Anbaufläche, die noch nie so groß<br />
war (38 Mio. ha). Die amerikanischen<br />
Farmer haben in der Hitze und Tro -<br />
ckenheit des diesjährigen Sommers fast<br />
die doppelte Menge der europäischen<br />
Maisernte verloren.<br />
Ernteeinbußen<br />
Aber auch in Europa – allen voran<br />
Südosteuropa und die Schwarzmeerregion<br />
– waren die Ernten mitunter ka-<br />
tastrophal. Trockenheitsbedingt kündigt<br />
sich aktuell auch in Australien eine geringe<br />
Ernte an. Die Ukraine musste wiederum<br />
ihre ehrgeizigen Pläne als Getreideexporteur<br />
zumindest bis auf wei-<br />
teres auf Eis legen. Denn nur mit<br />
dem verhängten Exportstopp können<br />
sie die Versorgung im Land<br />
sicherstellen.<br />
Aus der Abbildung erkennt<br />
man, dass es in den vergangenen<br />
zwölf Jahren weltweit nur in vier<br />
Jahren eine Getreideproduktion<br />
gab, die über dem gleichzeitigen<br />
Verbrauch lag. Und der Verbrauch<br />
4 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />
Foto: Archiv<br />
Optimistische Aus sichten<br />
herrschen derzeit für<br />
Produzenten von Getreide<br />
und Ölsaaten. Besonders für<br />
Mais sind die Perspektiven<br />
auf den Märkten vielver -<br />
sprechend.<br />
Entwicklungen der Getreide und<br />
Ölsaatenproduktion – Aussichten 2013<br />
Von DI Christian KRUMPHUBER, Abteilungsleiter Pflanzenproduktion, LK Oberösterreich<br />
Abb.: Entwicklung von Produktion und Verbrauch von Getreide.<br />
Global seit 1999/2000 – Zahlen in Mio. t<br />
nimmt jährlich zu. In den letzten zwölf<br />
Jahren betrug dieser etwa 400 Mio. t<br />
oder knapp 35 Mio. t pro Jahr. Nur mit<br />
guten Ernten weltweit ist die Versorgung<br />
sicherzustellen.<br />
Tab. 1: Globale Lagerbestände Getreide/Sojabohne,<br />
Zahlen in Mio. t<br />
Kategorie Lager- Lager- Lagerbestand<br />
bestand bestand<br />
weltweit in % globaler in China<br />
Verbrauch<br />
Getreide gesamt 432 19 165<br />
Weizen 176 25 56<br />
Reis 102 22 45<br />
Mais 124 14 60<br />
Sojabohne 53 20 12<br />
Lagerbestände<br />
<strong>Der</strong> weltweite Lagerbestand ist in<br />
den letzten zehn Jahren von etwa 30 %<br />
eines Jahresverbrauches auf 20 % gesunken.<br />
Besonders knapp mit 14 % eines<br />
Jahresverbrauches sind die weltweiten<br />
Bestände an Mais.<br />
China ist das einzige Land der Welt,<br />
das eine konsequente Vorratshaltung<br />
betreibt. Um den immer wieder kritisierten<br />
Spekulanten wirksam zu begegnen,<br />
wäre dies vermutlich auch das<br />
schlagkräftigste und beste Mittel. Wenn<br />
man jedoch „Markteingriffe“ als „vorgestrig“<br />
ablehnt wird mit den sprunghaften<br />
Preisen leben lernen müssen.
EU-Ernte 2012<br />
Mit etwa 270 Mio. t Getreide und<br />
Mais wird die EU-Ernte wiederum relativ<br />
schwach ausfallen. Die regionalen<br />
Unterschiede sind sehr groß. Während<br />
in den beiden Hauptproduktions ländern<br />
Frankreich und Deutschland relativ<br />
gute Ernten eingebracht werden<br />
konnten, verschlechtert sich die Situation<br />
in Richtung Süden und Osten.<br />
Österreich/Oberösterreich<br />
Mit ca. 4,6–4,7 Mio. t ist die österreichische<br />
Getreide- und Maisernte mittelmäßig<br />
ausgefallen, wobei die Zahl<br />
etwas täuscht. Die Bilanz wird von der<br />
insgesamt relativ guten Maisernte et-<br />
was positiv beeinflusst. Vor allem Ost -<br />
österreich verzeichnete in diesem Jahr<br />
dramatische Einbrüche bei der Getreideernte.<br />
Insgesamt können die Produzenten<br />
derzeit mit gewissem Optimismus in<br />
die Zukunft schauen. Getreide, Mais,<br />
Ölsaaten – alles wird momentan von<br />
einem gut aufnahmefähigen Markt gebraucht.<br />
Speziell für Mais sind die Aussichten<br />
sehr günstig, denn Mais ist in<br />
der EU tendenziell immer etwas knapp.<br />
ƒ<br />
Die weltweitenLagerbestände<br />
sind<br />
inzwischen<br />
auf ein Viertel<br />
des Jahresverbrauchsgeschrumpft.<br />
In Österreich<br />
glichen<br />
die guten<br />
Maiserträge<br />
die schlechte<br />
Ernte von<br />
Getreide<br />
aus.<br />
F<br />
ACKERBAU<br />
Weizenstärke<br />
Ab der kommenden Ernte kommt<br />
ein weiterer wichtiger Abnehmer dazu:<br />
die Weizenstärkefabrik der AGRANA<br />
in Pischelsdorf. Die Verarbeitung ist auf<br />
250.000 t ausgelegt. Das ist knapp ein<br />
Viertel der durchschnittlichen österreichischen<br />
Weizenproduktion. Speziell<br />
die industrielle Verarbeitung ist in<br />
Österreich extrem stark und braucht<br />
enorme Mengen an Rohware.<br />
Tab. 2: Überblick Getreideernte EU sowie einiger ausgewählter Länder<br />
Land Weizen +/-2011 % Mais +/-2011 % Summe +/-2011 %<br />
Getreide-Mais<br />
Frankreich 36,3 + 7 15,5 -2 69 +9<br />
Deutschland 22,7 +/- 0 5,3 +2 45 +7<br />
Italien 3,2 +18 7,4 -21 16 -6<br />
Spanien 4,3 -27 4,0 -2 15,7 -25<br />
England 13,8 -10 – – 19,9 -7<br />
Polen 7,8 -17 3,6 +50 27,3 +2<br />
Ungarn 4,0 +/-0 4,7 -42 10,2 -26<br />
Rumänien 5,0 -30 5,2 -50 11,5 -41<br />
Österreich 1,3 -25 2,0 -9 4,6 -17<br />
EU 124 -4 54,5 -16 272 -4<br />
Quelle: USDA-Bericht 9/2012<br />
Sojaperspektive 2013<br />
Die Erträge aber auch die Preise der<br />
Ernte 2012 waren durchaus erfreulich.<br />
Zuletzt hat sich der Sojamarkt etwas<br />
abgekühlt, denn die Marktanalysten<br />
rechnen mit einer extrem hohen Ernte<br />
in Südamerika im Frühjahr 2013. Dazu<br />
muss man wissen: In Argentinien/Brasilien<br />
ist der Sojaanbau gerade erst einmal<br />
beendet. Prognosen über die Ernte<br />
sechs Monate später sind mehr als<br />
spekulativ. Jedenfalls werden wir im<br />
Frühjahr – zeitgerecht zum Anbau –<br />
wissen wie die südamerikanische Ernte<br />
ausfällt. Bleibt die Rekordernte aus,<br />
könnte Soja 2013 wieder interessant<br />
werden. ■<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 5
ACKERBAU<br />
<strong>Der</strong> Sojaanbau in<br />
Österreich nimmt jährlich<br />
zu. Mit der passenden<br />
Sortenwahl und der richtigen<br />
Bestandsführung<br />
konnten in diesem Jahr<br />
hohe Erträge erzielt<br />
werden.<br />
<strong>Der</strong> Sojaanbau hat in Österreich verstärkt<br />
in den 90er Jahren begonnen und<br />
ist 2012 auf ca. 12.500 ha angestiegen.<br />
Oberösterreich hat die höchste Anbaufläche<br />
Österreichs.<br />
Die Sojabohne hilft auch, unsere<br />
maisbetonten Fruchtfolgen aufzulockern.<br />
Sie hinterlässt sehr gare und<br />
lockere Böden und bringt schnell verrottendes<br />
Stroh sowie geringe Stickstoffrückstände<br />
in den Boden ein.<br />
Damit nicht zu<br />
hohe Ernteverluste auftreten, soll<br />
die Ernte mit Mähdreschern mit<br />
Ährenheber erfolgen.<br />
Bodeneignung<br />
Die besseren Böden<br />
speichern ausreichend<br />
Wasser<br />
und erfüllen die hohen<br />
Ansprüche der<br />
Sojabohne. Auf leichteren<br />
Böden ist ein<br />
früher Anbau wichtig,<br />
um die Frühjahrsniederschläge<br />
optimal nutzen zu<br />
können. <strong>Der</strong> Anbau ist sowohl<br />
auf schweren (aber nicht stark verdichteten<br />
oder auf Böden mit Staunässe)<br />
als auch auf leichten Schotterböden<br />
6 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />
Sojabohne<br />
– worauf es 2012 ankam<br />
Von Ing. Peter KÖPPL, Referat Ackerbau und Alternativen, LK Oberösterreich, Linz<br />
Soja entwickelt sich vor<br />
allem in warmen Lagen<br />
und auf Böden ohne Verdich-tungen<br />
und Staunässe<br />
optimal.<br />
und Urgesteinsböden möglich. Sojabohne<br />
kann in Oberösterreich bis in mittlere<br />
Lagen – wo frühe Körnermaissorten<br />
noch ausreifen – angebaut werden.<br />
Anbau<br />
Ertragsentscheidend ist neben gutem<br />
Blühwetter eine Pflanzenzahl von<br />
ca. 60 Pflanzen je m². Gut keimfähiges<br />
Saatgut bzw. Originalsaatgut ist zu<br />
empfehlen. Bestände aus eigenem<br />
Nachbau weisen oft zu geringe Bestandesdichten<br />
auf. Dies ist oftmals auf die<br />
Haarrisse mancher Sojabohnen an der<br />
Schale zum Zeitpunkt der Ernte zurück-
Alle Fotos: Köppl<br />
Tabelle: Versuchsbewertungen Soja 2012<br />
zuführen und führt zu starken Keimfähigkeits-Aufgangsverlusten.<br />
Ein früher Anbau bzw. Spätfröste bis<br />
max. – 3° C haben der Sojabohne in diesem<br />
Jahr kaum Schaden zugefügt. <strong>Der</strong><br />
Anbau mit der Drillsämaschine (12 cm<br />
Reihenabstand) hat im Vergleich zu Reihenabständen<br />
mit 24 oder 36 cm kaum<br />
Ertragsunterschiede ergeben. Größere<br />
Reihenabstände haben nur bei Reihenhacken<br />
bzw. im Grenzlagenanbau eine<br />
Bedeutung.<br />
Pflanzenschutz<br />
Bislang sind kaum Schädlinge aufgetreten.<br />
Vereinzelt könnte die Raupe<br />
des Distelfalters in Extremjahren – wenn<br />
keine Pyrethroide verabreicht wurden –<br />
einen Schaden verursachen.<br />
Ganz wesentlich ist bei der konventionellen<br />
Sojabohne der Herbizideinsatz.<br />
Hier sollen möglichst alle Unkräuter<br />
im 3- bis 5-Blatt-Stadium mit einer<br />
Maßnahme bekämpft werden. Auch die<br />
Witterung zum Zeitpunkt der Blüte ist<br />
sehr entscheidend für den Ertrag. Die<br />
Sojabohnenblüte findet etwa zum Zeitpunkt<br />
der Maisblüte statt. Nässe oder<br />
Kälte beeinflussen die Befruchtung zur<br />
Blüte besonders<br />
stark. Schönes,<br />
warmes Blühwetter<br />
ist entscheidend<br />
für den Hülsenansatz<br />
bzw. in<br />
der Folge für den<br />
Ertrag.<br />
Düngung<br />
Im Düngerverhalten<br />
stellt die<br />
Sojabohne Ansprüche<br />
an den<br />
pH-Wert, der über<br />
6 bzw. 6,5 betragen soll. Die Rein-Phosphor-Bedarfswerte<br />
liegen zwischen 60<br />
und 75 kg – je nach Ertragslage und<br />
Bodenversorgung. Bei Kali sind um<br />
etwa 20 % höhere Düngergaben als bei<br />
Phosphor (zwischen 55 und 80 K 2O sowie<br />
bei Magnesium rund 15 kg MgO<br />
– je nach Bodenzustand und Nährstoffgehaltsklasse)<br />
in der Fruchtfolge zu geben.<br />
Eine Stickstoffdüngung ist nicht<br />
sinnvoll. Diese behindert die Knöllchenbildung.<br />
Erfahrungsgemäß hat auch die<br />
Bodengare einen Einfluss auf die Knöllchenbildung.<br />
Nässe oder Verschlämmungen<br />
lassen geringere Knöllchenbildung<br />
erkennen. Dies beeinflusst somit<br />
auch den Ertrag.<br />
Ernte<br />
Die Ernte der Sojabohne hat auf den<br />
Versuchen 2012 bei den frühen Sorten<br />
ab 10. September begonnen. Den Erntezeitpunkt<br />
erkennt man daran, dass<br />
die Körner beim Schütteln in der Hülse<br />
rascheln. Die Kornfeuchte sollte un-<br />
ACKERBAU<br />
ter 40 bzw. bei 20 % liegen. <strong>Der</strong> Mähdrusch<br />
muss rechtzeitig organisiert werden,<br />
weil zu diesem Zeitpunkt die ersten<br />
Maschinen bereits auf Körnermais<br />
umgerüstet sind. Vor allem bei Sojabohnen<br />
für Konsumware lassen sich Mais,<br />
Erbsen etc. schwer herausreinigen.<br />
Ebenso ist der Anteil von Bruchkörnern<br />
und Hülsen so gering wie möglich zu<br />
halten. Die Druschtrommeldrehzahl soll<br />
max. bei 400 bis 600 Umdrehungen pro<br />
Minute liegen. <strong>Der</strong> Druschkorb und die<br />
Siebe sind entsprechend einzustellen.<br />
Eine Lagerung im Silo ist bei maximal<br />
13 % Feuchtigkeit möglich. Bei langer<br />
Lagerdauer sollte der Wassergehalt<br />
noch niedriger sein.<br />
Feldversuche<br />
Auf den Versuchsfeldern der Landwirtschaftskammer<br />
wurden die in<br />
Oberösterreich angebotenen Spitzensorten<br />
getestet. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
wurde heuer ein bis zu einer Tonne<br />
höherer Ertrag je ha erzielt. Feldverluste<br />
durch Ausfall waren bei der Sojabohne<br />
nicht gegeben. Eine Lagerung –<br />
wenn die Ernte nicht in Längsrichtung<br />
stattfindet – hat bei einer Mähdruschernte<br />
mit Ährenhebern keine Probleme<br />
verursacht. Lediglich der Wassergehalt<br />
ist bei wassergesättigten Böden<br />
meist um 2 bis 3 % höher als bei<br />
den standfesteren Sorten. Weitere Versuchsergebnisse<br />
der Landwirtschaftskammer<br />
sind im Agrarnet unter<br />
www.lk-ooe.at ersichtlich. Sortenhinweise<br />
und weitere Eigenschaften sind<br />
auch im Feldbauratgeber Frühjahrsanbau<br />
2013 (ab Mitte Februar erhältlich)<br />
oder unter www.ages.at zu finden. ■<br />
Abb.: Soja Landessorten-Versuche 2012 – Ergebnisse alle Standorte<br />
– Durchschnitt OÖ<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 7
Alle Fotos: Köppl<br />
ACKERBAU<br />
Das Jahr 2012 war für<br />
Oberösterreichs Maisbauern<br />
ein gutes Jahr.<br />
Die Temperaturverläufe<br />
in der Wachstumsperiode<br />
waren<br />
heuer günstiger als im<br />
langjährigen Schnitt.<br />
Wieder einmal zeigten<br />
sich aber große Ertragsunterschiedezwischen<br />
den Sorten am<br />
gleichen Standort.<br />
Die Wetterbedingungen 2012 kamen<br />
dem Maisanbau auch in höheren Lagen<br />
sehr entgegen. Insbesondere hohe Temperaturen<br />
und auch feuchte Wetterphasen<br />
nach der Blüte boten auch 2012 beste<br />
Wachstums- und Reifebedingungen<br />
für den Mais. Die Reifemaissorten mit<br />
den Reifezahlen (RZ) 230 bis ca. 310 pas-<br />
Maisversuche 2012<br />
Von Ing. Peter KÖPPL, Referat Ackerbau und Alternativen, LK Oberösterreich, Linz<br />
sen sich gut unseren Klimabedingungen<br />
an. So konnten bis 570 m Seehöhe Ende<br />
Oktober noch Reifemaissorten um 28 %<br />
Wassergehalt geerntet werden. Die Temperaturverläufe<br />
in der Wachstumsperiode<br />
bei Mais waren 2012 in den oberösterreichischen<br />
Gebieten günstiger als<br />
im langjährigen Schnitt (Abb.1).<br />
Abb.1: Temperaturverlauf I-XII 2012 im Vergleich<br />
zum 30-jährigen Durchschnitt (Hörsching)<br />
8 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />
Standortabhängige<br />
Sortenwahl<br />
Die Versuchsergebnisse 2012 bestätigen,<br />
dass nicht immer jede Sorte in allen<br />
Anbaugebieten ihre gesamten Eigenschaften<br />
erbringen kann. Das Sortenspektrum<br />
umfasste auf den Versuchen<br />
der Landwirtschaftskammer zwischen<br />
23 und 31 Sorten. Während auf weniger<br />
tiefgründigen Standorten die Wasserversorgung<br />
oftmals den ertragsbegrenzenden<br />
Faktor (neben einer ausreichenden<br />
Düngerverfügbarkeit) darstellt, stand<br />
2012 der Kultur in allen Lagen in der<br />
Regel immer ausreichend Niederschlag<br />
(Abb. 2) und ein Temperaturoptimum<br />
zur Verfügung. Es sind dies die wichtigsten<br />
Voraussetzungen um Spitzenerträge<br />
erreichen zu können.<br />
Frühe Saat nicht generell zu<br />
empfehlen<br />
<strong>Der</strong> frühe Anbau – erste Saaten in<br />
besten Lagen erfolgten schon um den
Abb.2: Niederschlagswerte Oberösterreich (Hörsching) – 2012<br />
4. April – hat den Mais teilweise im 2bis<br />
3-Blatt-Stadium durch einen Nachtfrost<br />
am 6. Mai im Blattwuchs geschwächt.<br />
Allerdings ist der Vegetationskegel<br />
bei Mais etwa bis zum 5- bis<br />
6-Blatt-Stadium noch unter der Erde.<br />
Wenn es nicht bis etwa 3 cm durchfriert,<br />
wächst sich ein Frostschaden wieder<br />
schnell aus. Dramatischer wäre ein<br />
Durchfrieren in den Grenzlagen des<br />
Maisanbaus.<br />
Die rasch ansteigenden Bodentemperaturen<br />
in den Folgetagen haben diesen<br />
Schaden wieder schnell auswachsen<br />
lassen. Dieser kurze Wachstumsschock<br />
und fertig gedüngte Bestände<br />
förderten auch das Wurzelwachstum,<br />
das sich dann sehr positiv auf die Gesamt-pflanzenentwicklung<br />
auswirkte.<br />
Frühe Saaten in günstigen Lagen<br />
brachten 2012 Vorteile im Ertrag und<br />
in der Abreife. In Hochlagen über<br />
600 m waren aber teilweise Erfrierungen<br />
durch Spätfrost zu bemerken.<br />
Vergleich der Wurzelentwicklung am 23.5. zwischen früh<br />
(6.4.) und normal gesäten Mais (20.4.).<br />
Abb. 3: Energieerträge in NEL MJ der beiden Versuchsstandorte für Silomais in<br />
Bad Wimsbach und St. Georgen/Gr.<br />
ACKERBAU<br />
Hauptblüte – Beginn um 8. Juli<br />
Eine frühe Maisblüte – ab 4. Juli in<br />
den Gebieten des Zentralraumes um<br />
Linz und im Donautal, bis 12. Juli auch<br />
die Sorten im Versuchsgebiet von Bad<br />
Wimsbach und Katzenberg am Inn –<br />
sowie täglich leichte Föhnwinde förderten<br />
die Befruchtung. Bodenfeuchte und<br />
zur beginnenden Abreife immer wieder<br />
längere Schönwetterphasen unterstützten<br />
die gleichmäßige Kornausbildung<br />
bis in die Kolbenspitze.<br />
Beobachtungen in den<br />
Versuchsbeständen<br />
Greensnapping<br />
Die versuchte<br />
Bestandeslagerung<br />
durch z.B. starken<br />
Sturm unmittelbar<br />
vor bis nach der Blüte<br />
– ist bei manchen<br />
Sorten nur sporadisch<br />
festgestellt<br />
worden. Dies hat<br />
sich nicht auf den<br />
Kornertrag ausgewirkt.<br />
Dieser Schaden<br />
entsteht meist<br />
dann, wenn die Sorte<br />
in oder kurz nach<br />
der Blüte beeinträchtigt<br />
wird.<br />
Stängelbruch<br />
Stängelbruch ist<br />
nur vereinzelt aufgetreten<br />
und wurde<br />
durch regionale Föhnstürme<br />
unmittelbar<br />
nach der Blüte, aber<br />
besonders durch den<br />
Maiszünsler verursacht.<br />
Turcicum<br />
Blattflecken sind<br />
heuer bei früh gesäten<br />
Maisbeständen<br />
erst zwei bis vier<br />
Wochen nach der<br />
Blüte stärker aufgetreten.<br />
Diese Blattkrankheit<br />
hat heuer<br />
zu diesem Zeitpunkt<br />
– im Vergleich<br />
zu den vorangegangenen<br />
Jahren –<br />
kaum Schäden im<br />
Ertrag verursacht.<br />
Selbst bei anfälligen<br />
Sorten war dies nur<br />
kleinräumig der Fall.<br />
Die Turcicum-Anfälligkeit<br />
ist aber bei<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 9
Ï<br />
Frostschäden durch einen Spätfrost im<br />
Zweiblattstadium. Wird der Wachstumskegel<br />
unter der Erde nicht beeinträchtigt,<br />
so wächst die Pflanze weiter.<br />
der Sortenwahl und Fruchtfolgegestaltung<br />
ein wichtiges Kriterium.<br />
Stängelfusarium<br />
Stängelfusarium ist im Vergleich zu<br />
den vorangegangenen Jahren etwas weniger<br />
festgestellt worden. Erst zum Ernteschluss<br />
(25. Oktober) war dieses bei<br />
manchen Sorten etwas stärker zu erkennen.<br />
Tabelle 1: Trockenerträge aller Versuchsstandorte der LK in Oberösterreich<br />
Erträge Trocken Reifezahl Standorte: Streifenversuch Exaktversuch<br />
absolut kg/ha Rz ca.= Sorte<br />
in Prüfung<br />
Linden Katzenberg Mauthausen Walding Ritzlhof Vertriebsfirma<br />
NK Ravello 200 12.305 Syngenta Seeds<br />
SY Montecarlo 230 13.239 11.627 Syngenta Seeds<br />
Amanatidis 230 11.791 12.198 12.887 12.756 KWS Austria<br />
NK Borago 230 13.063 12.911 13.893 Syngenta Seeds<br />
ES Cirrius 240 12.517 12.714 15.447 Saatbau Linz<br />
ES Palazzo 240 11.921 11.526 14.175 Die Saat<br />
DKC2971 240 12.867 Die Saat<br />
NK Falkone 250 13.193 12.382 14.335 Saatbau Linz<br />
Ricardinio 250 12.188 11.998 11.613 12.659 14.607 KWS Austria<br />
SY Multitop 260 13.544 12.429 15.611 Syngenta Seeds<br />
ES Beatle 260 12.012 13.002 Die Saat<br />
RH11093 (Tierixx) ca. 260 12.145 13.072 13.312 15.116 15.308 RAGT<br />
ESZ1301 ca. 270 13.338 13.275 13.404 14.453 16.016 Saatbau Linz<br />
ES Allbatros (ESZ203) ca. 270 12.412 12.283 12.182 12.987 14.165 Die Saat<br />
RH10063 ca. 270 12.963 13.329 15.287 RAGT<br />
SY Quartz 270 13.177 12.086 12.939 13.530 14.488 Syngenta Seeds<br />
Idealixx 270 12.840 12.613 15.356 RAGT<br />
MAS 25.T 270 12.713 11.675 12.407 11.506 13.597 Maisadour<br />
Idealixx 270 12.560 13.746 RAGT<br />
Danubio 270 12.620 12.951 Saatbau Linz<br />
P8400 280 13.147 13.064 13.009 14.779 Pioneer<br />
Millesim (KXA 9331) 280 13.419 12.777 13.492 13.906 14.966 KWS Austria<br />
LG3258 280 12.268 11.554 14.816 Die Saat<br />
KXA 0351 ca. 280 12.948 14.239 KWS Austria<br />
Alonso (DKC 3415) ca. 290 13.393 13.369 15.965 Saatbau Linz<br />
Grosso 290 13.149 10.978 13.039 13.679 14.624 KWS Austria<br />
Andoro (DKC 3912) 290 12.759 13.335 14.409 15.207 15.361 Saatbau Linz<br />
P8523 290 12.511 12.069 12.894 13.441 15.280 Pioneer<br />
Die Samba (DKC3711) 290 13.032 13.098 13.357 13.913 15.478 Die Saat<br />
P8745 290 12.790 13.366 14.116 15.917 Pioneer<br />
Lavena 300 12.306 12.260 12.717 14.847 Maisadour<br />
Soulages 300 12.765 13.034 13.281 12.383 15.236 RAGT<br />
Die Salsa DKC 4190) 300 13.581 12.686 Die Saat<br />
P8567 310 13.951 Pioneer<br />
SC 2400 ca. 320 11.190 Syngenta Seeds<br />
NK Oktet 320 14.137 Saatbau Linz<br />
Kaustrias 330 10.266 13.711 KWS Austria<br />
P9400 330 12.622 Pioneer<br />
Adamo (DKC3511) 340 11.382 13.386 Saatbau Linz<br />
P9027 340 12.507 Pioneer<br />
Apollo (DKC 4117) 340 14.584 14.929 Saatbau Linz<br />
Dodixx 350 14.016 RAGT<br />
Chapalu 350 14.150 12.133 Die Saat<br />
Anmerkung: Linden, Katzenberg, Walding u. Mauthausen sind Streifenparzellenergebnisse mit Standardwiederholung à ca. 1.000 m². Ritzlhof ist 4-fach wiederholter Kleinparzellenversuch –<br />
Exaktversuch AGES.<br />
ACKERBAU<br />
10 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG
Mykotoxine bzw. Kolbenverpilzung<br />
Was die Mykotoxine bzw. Kolbenverpilzung<br />
betrifft, war dies laut optischer<br />
Beurteilung regional sehr verschieden.<br />
Am stärksten ist die Verpilzung<br />
in den Gebieten um Steinerkirchen/Traun<br />
und in Katzenberg/Inn aufgetreten.<br />
Die eingereichten Kornuntersuchungen<br />
werden in der AGES-Homepage<br />
veröffentlicht.<br />
Sortenwahl 2013<br />
Das Schwierigste bei Maisversuchen<br />
ist, mehrjährige Ergebnisse von einer<br />
Sorte zu präsentieren. Nach drei Jahren<br />
werden meistens 50 %, in 5 Jahren<br />
der Großteil schon durch neue, bessere<br />
Sorten ersetzt. Die Züchtung betreffend<br />
Ertragsfortschritt und Sortengesundheit<br />
schreitet rasch voran. Es ist<br />
besonders wichtig, die jährlichen Versuchsergebnisse<br />
auf den jeweiligen<br />
Standorten genau zu analysieren. So<br />
gibt es zwischen der besten und der<br />
schlechtes-ten Ertragssorte im gleichen<br />
Gebiet oft hohe Ertragsunterschiede. Es<br />
wird empfohlen, am Betrieb im Anbau<br />
immer wieder neue Sorten mit einzubeziehen.<br />
Wie das Gesamtergebnis aller Standorte<br />
in Oberösterreich zeigt, ist der<br />
Höchstertrag (bzw. Energie oder Euro)<br />
nicht immer im späteren Sortenbereich<br />
zu finden. <strong>Der</strong> Wassergehalt und die<br />
physiologische Reife (früh oder spät)<br />
sowie die Nutzungsrichtung (teilweise<br />
auch die Folgefrucht) bestimmen<br />
hauptsächlich die Wahl der Sorte mit<br />
ACKERBAU<br />
Sortenbeachtung für Höchstleistungen<br />
– Versuche zeigen es auf<br />
Am Exaktversuch 2012 in Ritzlhof machten die Ertragsdifferenzen zwischen<br />
den Sorten 3.260 kg aus. Bei den LK-Streifenversuchen ist im mittelfrühen<br />
Sortiment zwischen den RZ 250 und RZ 290 der höchste Ertragsunterschied<br />
von 5.400 kg/ha und im mittelspäten Sortiment zwischen den RZ 300 und<br />
RZ 350 ein Ertragsunterschied von 4.179 kg/ha festgestellt worden. Dies jeweils<br />
immer am gleichen Standort! Es kann daher unter Umständen vor-kommen,<br />
dass das Ertragspotential zwischen den Sorten von 10 bis 40 % am gleichen<br />
Betrieb bei optimalen Verhältnissen schwankt.<br />
ihrer Reifezahl. Die typischen Stärkemaissorten<br />
sind separat zu beurteilen –<br />
siehe Ergebnisse von den Versuchen in<br />
Walding und Mauthausen.<br />
In den letzten zehn Jahren lag die<br />
optimale Ertragskurve bei Mais in<br />
Oberösterreich immer zwischen den<br />
Reifezahlen ab 250 bis etwa 290<br />
(Schwankung max. 40 Reifezahlen). Für<br />
die CCM-Maisnutzer in Oberösterreich<br />
liegt die Wahl der Reifezahl insbesondere<br />
bei Hartmaistypen eher ab 270 bis<br />
320 (bis RZ 350, wenn man davon ausgeht,<br />
dass Zahnmaistypen am Schluss<br />
sehr rasch abreifen und günstiges Septemberklima<br />
vorherrscht).<br />
Im Silomaisbereich liegt der Erfolg<br />
nach wie vor in der Gesamtenergie (Megajoule<br />
je Hektar). Dennoch wird gerne<br />
der volle Silo (Pflanzenhöhe) mitbewertet.<br />
Dieses Argument ist höchstens<br />
in Milchviehbetrieben akzeptabel. Deswegen<br />
werden in unseren Versuchen<br />
auch die Feuchterträge dargestellt. ■<br />
-TIPP<br />
<strong>Der</strong> Feldbauratgeber<br />
„Frühjahrsanbau“ der Landwirtschaftskammer<br />
sowie die AGES-Homepage<br />
http://www.baes.gv.at/pflanzensorten/<br />
oesterreichische-beschreibende-sortenliste/<br />
bieten sich an, bestes Sortenmaterial aus<br />
der Sortenvielfalt auszusuchen.<br />
Fazit<br />
Mais hat in Oberösterreich ein Viertel<br />
der Ackerfruchtfolge eingenommen<br />
und soll daher auch sensibel in<br />
der Fruchtfolgeplanung der Betriebe<br />
beachtet werden. Es sollte keinesfalls<br />
über zwei bis drei Jahre oder mehr<br />
Mais nach Mais angebaut werden.<br />
Schon aus Überlegungen des Bodenstrukturaufbaues,<br />
der Fruchtfolgekrankheiten<br />
(Zünsler, Rhizoctonia,<br />
Maiswurzelbohrer, Turcicum etc.), einer<br />
differenzierten Nährstoffnutzung<br />
und der Wurzelsäurelöslichkeit ist<br />
dies auf Dauer für eine Nachhaltigkeitsbetrachtung<br />
nicht günstig.<br />
<strong>Der</strong> Mais hat aber seine Berechtigung<br />
in der Nutzung von Düngern<br />
und in der relativ einfachen Kulturführung.<br />
Weiters interessant ist sein<br />
hohes Ertrags- und Energievermögen<br />
im Vergleich zu anderen Ackerkulturen.<br />
Auch sein hohes CO 2-Verwertungspotential<br />
und die vielen Einsatzbereiche<br />
bei einer industriellen Verarbeitung<br />
sind berechtigte Nachhaltigkeitswerte.<br />
Hohe Mechanisierungsmöglichkeiten<br />
in der Produktion<br />
und in der Verwertung sowie ein<br />
Anbau bis in mittlere Lagen (über<br />
600 m Seehöhe) sind weitere Vorteile.<br />
Auch die Ernte ist bei Mais nicht<br />
an so enge Zeiträume wie z.B. bei<br />
Mahlweizen gebunden.<br />
ƒ<br />
Längere Schönwetterphasen zur Abreife<br />
unterstützten die gleichmäßige Kornausbildung<br />
bis in die Kolbenspitze.<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 11
ACKERBAU<br />
Die Oberösterreichische<br />
Wasserschutzberatung testete,<br />
unter welchen Voraussetzungen<br />
die Einsaat<br />
von Zwischenfrüchten in<br />
Wintergetreide eine Alternative<br />
zu herkömmlichen<br />
Formen des Begrünungsanbaus<br />
sein kann.<br />
Foto: Günther<br />
Schad_pixelio.de<br />
<strong>Der</strong> Vorteil der Begrünungseinsaat<br />
liegt vor allem in der Arbeitszeit- und<br />
Kostenersparnis. Die Zwischenfrüchte<br />
werden mit einem Feinsamenstreuer in<br />
die Hauptfrucht Wintergetreide eingesät.<br />
Die herkömmliche Stoppelbearbeitung<br />
und der aktive Begrünungsanbau<br />
nach der Getreideernte entfallen. Durch<br />
den vorverlegten Saatzeitpunkt erfolgt<br />
die Wiederbegrünung des abgeernteten<br />
Getreidefeldes erheblich rascher. Insbesondere<br />
bei spät geernteten Weizenbeständen<br />
kann dies auch für die Zwischenfruchtentwicklung<br />
von Vorteil sein.<br />
Durch die Verlängerung des Begrünungszeitraumes<br />
und den Verzicht auf eine<br />
Bodenbearbeitung wird das Erosionsrisiko<br />
und das Risiko der Stickstoffauswaschung<br />
reduziert.<br />
12 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />
Begrünungseinsaat in<br />
Wintergetreide<br />
Von DI Thomas WALLNER und DI Robert SCHÜTZ, Oö. Wasserschutzberatung<br />
Gelungene Weiß-/Gelbklee-Einsaat in dünneren Wintergetreidebestand –<br />
unmittelbar nach Getreideernte (5. Juli) Anfang September<br />
Einsaat von Weiß-/<br />
Gelbkleegemenge<br />
Weiß- und Gelbklee sind aufgrund<br />
ihrer hohen Schattenverträglichkeit und<br />
ihres langsamen und niedrigen Wachstums<br />
für eine frühzeitige Einsaat (Februar/März)<br />
geeignet. Da Kleearten gegenüber<br />
den meisten Getreideherbiziden<br />
sehr empfindlich sind, muss die
Fotos: Wallner<br />
chemische Unkrautbekämpfung bereits<br />
im Herbst abgeschlossen werden (Ausnahme:<br />
Dicopur M zur Distelbekämpfung).<br />
Insbesondere in dichteren Getreidebeständen<br />
ist eine erhöhte Aussaatstärke<br />
von 12–18 kg/ha Weißklee<br />
+ 4 kg/ha Gelbklee für ein gutes Ergebnis<br />
erforderlich.<br />
Bestandesdichte bei Getreide<br />
Bei dünnen bis mitteldichten Getreidebeständen<br />
– wie sie häufig im Bio-<br />
Landbau, im extensiveren konventionellen<br />
Landbau bzw. auf kargen Böden<br />
(z.B. Welser Heide) vorkommen – konnte<br />
sich das Kleegemenge im Versuchsbestand<br />
bereits unterhalb des Getreides<br />
gut entwickeln. In diesem Fall können<br />
die Leguminosen praktisch das<br />
ganze Jahr über Stickstoff im Boden anreichern.<br />
Auch die Befahrbarkeit zur<br />
Zeit der Hauptfruchternte kann da-<br />
f In dichten Getreidebeständen oder nach einer schlechten Strohverteilung konnte<br />
eine lückenlose Begrünung durch Kleeeinsaat (Weiß-/Gelbklee) häufig nicht erreicht<br />
werden.<br />
durch erhöht werden.<br />
Bei dichten, massigen Getreidebeständen,<br />
wie sie im intensiven Getreidebau<br />
vorherrschen, entwickelten sich<br />
die frühen Kleeeinsaaten bis zur Getreideernte<br />
hingegen meist nur sehr<br />
mäßig. Immer wieder kam es zu teils<br />
lückenhaften, teils großflächigeren Ausfällen<br />
der Kleeeinsaat. Diese spärlich<br />
entwickelten Kleepflanzen waren<br />
außerdem sehr empfindlich gegenüber<br />
dichteren Strohauflagen nach der Ernte.<br />
Wichtig für den Begrünungserfolg<br />
ist daher eine optimale Strohverteilung<br />
beim Drusch oder eine Strohabfuhr.<br />
ACKERBAU<br />
f <strong>Der</strong> Neuaustrieb<br />
von<br />
Wurzelunkräutern,<br />
wie Disteln<br />
konnte auch<br />
nach zweimaligemReinigungsschnitt<br />
nicht<br />
verhindert<br />
werden.<br />
Mäuse können<br />
durch<br />
die verlängerteBodenruhegefördertwerden.<br />
F<br />
Unkraut, Ausfallgetreide<br />
und Mäuse<br />
Da die Kleearten schnittverträglich<br />
sind, können Samenunkräuter und<br />
Ausfallgetreide durch (mehrmaliges)<br />
Häckseln bzw. Futternutzung gut be-<br />
Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />
Weiß-/Gelbklee-Einsaat<br />
■ Nicht zu dichte Getreidebestände<br />
■ Früher Einsaattermin: Ende Februar/Anfang<br />
März<br />
■ Ausreichende Saatstärke:<br />
Weißklee 12-18 kg/ha + Gelbklee<br />
4 kg/ha<br />
■ Gleichmäßige Strohverteilung<br />
bzw. Strohabfuhr<br />
■ Reinigungsschnitt oder Häckseln<br />
(evtl. mehrmals)<br />
■ Keine Probleme mit Wurzelunkräutern<br />
(Ampfer, Distel) bzw.<br />
Mäusen<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 13
ACKERBAU<br />
Alexandriner- und Perserklee (linkes Bild) erholten sich vom Befahren im Keimblatt- und Jugendstadium besser als Ölrettich<br />
Senf, Buchweizen oder Phacelia (rechten Bild).<br />
seitigt werden. Zusätzlich wird das<br />
Kleewachstum stark angeregt. Die Möglichkeit<br />
des Reinigungsschnittes hat sich<br />
bei Einsaaten als besonders wertvoll erwiesen,<br />
da eine mechanische Unkrautbekämpfung<br />
durch eine Bodenbearbeitung<br />
nicht möglich ist.<br />
Bei Problemen mit Wurzelunkräutern<br />
(Ampfer, Distel) oder Mäusen sollte<br />
eine herkömmliche Zwischenfruchtbestellung<br />
mit einer Bodenbearbeitung<br />
bevorzugt werden.<br />
Einsaat von abfrierenden<br />
Zwischenfrüchten<br />
Die Einsaat abfrierender Kulturen,<br />
wie Ölrettich, Senf, Buchweizen, Phacelia,<br />
Alexandriner- und Perserklee, erfolgte<br />
mit einem Feinsamenstreuer bzw.<br />
pneumatischen Düngerstreuer eine bis<br />
fünf Wochen vor Getreideernte bei<br />
150 % Saatstärke.<br />
Später<br />
Einsaattermin<br />
Es zeigte sich, dass ein möglichst später<br />
Einsaatzeitpunkt (1 Woche vor Getreideernte)<br />
wichtig ist, um den Erfolg<br />
mit abfrostenden Zwischenfruchtarten<br />
sicher zu stellen. Früher eingesäte Zwischenfrüchte<br />
leiden im gekeimten Zustand<br />
unter den lichtarmen Bedingungen<br />
im Getreidebestand. Außerdem<br />
werden die Keimlinge und Jungpflanzen<br />
insbesondere bei schlechter Strohverteilung<br />
leicht mit Stroh verschüttet.<br />
Weitere Versuche sollen darüber Aufschluss<br />
geben, ob nicht eine Zwi-<br />
14 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />
Voraussetzungen für eine Einsaat<br />
mit abfrostenden Zwischenfruchtarten<br />
■ Einsaattermin möglichst spät<br />
(ab 1 Woche vor Getreideernte)<br />
■ Einsaat von Alexandriner- und<br />
Perserklee bzw. Mischungen,<br />
wo diese Kulturen klar dominieren<br />
■ Erhöhte Saatstärke (ca. 150 %)<br />
■ Reinigungsschnitt oder Häckseln<br />
(evtl. mehrmals)<br />
■ Optimale Strohverteilung bzw.<br />
Strohabfuhr<br />
■ Keine Probleme mit Wurzelunkräutern<br />
(Ampfer, Distel) bzw.<br />
Mäusen<br />
schenfrucht-Einsaat unmittelbar vor der<br />
Getreideernte (1–2 Tage zuvor) noch<br />
vorteilhafter wäre.<br />
Welche Zwischenfruchtarten<br />
sind geeignet?<br />
Unter den getesteten Kulturen bewährten<br />
sich vor allem Alexandrinerund<br />
Perserklee. Sie kamen mit verdichteten<br />
Mähdrescherfahrspuren und dichteren<br />
Strohauflagen am besten zurecht<br />
und erreichten rasch eine flächendeckende<br />
Begrünung. Vor allem ihre<br />
Schnittverträglichkeit macht sie für das<br />
Einsaatverfahren besonders interessant.<br />
Durch ein- oder mehrmaliges Häckseln<br />
bzw. eine Futternutzung konnten vorhandene<br />
Samenunkräuter und Ausfall-<br />
ƒ<br />
Alexandrinerklee (18 kg/ha) und Perserklee<br />
(9 kg/ha) sind für die Einsaat in<br />
Getreide besonders gut geeignet.
getreide optimal beseitigt werden. Alle<br />
anderen getesteten Kulturen waren<br />
nicht schnittverträglich, sodass keinerlei<br />
Handhabe gegen aufgelaufene Samenunkräuter<br />
bzw. Ausfallgetreide be-<br />
Mit den raschwüchsigen Zwischenfruchtarten<br />
Ölrettich, Senf und<br />
Buchweizen kann aufgrund der frühen<br />
Abreife keine dauerhafte Bodenbedeckung<br />
erreicht werden.<br />
F<br />
Zwischenfrüchte 2012 – Versuchsergebnisse<br />
• Unter Berücksichtigung der oben genannten Voraussetzungen können mit<br />
einer Zwischenfruchteinsaat Arbeitszeit und Anbaukosten effektiv eingespart<br />
werden. Gleichzeitig wird das Erosionsrisiko und das Risiko der<br />
Nitratauswaschung reduziert.<br />
• Zwischenfruchtbestände, in denen Kulturen mit rascher Abreife dominieren<br />
(wie z.B. Senf, Ölrettlich, Kresse, Buchweizen) sollten erst nach der<br />
1. Augustwoche angebaut werden. Bei zu frühem Anbau ist eine ausreichende<br />
Bodenbedeckung bereits ab Oktober häufig nicht mehr gegeben.<br />
Dies kann zu einer unerwünschten Spätverunkrautung auf diesen Flächen<br />
führen.<br />
• Die getesteten Kleearten (Weiß-, Gelb-, Alexandriner- und Perserklee) sind<br />
aufgrund ihrer Schnittverträglichkeit und ihrer bis in den Spätherbst anhaltenden<br />
Bodenbedeckung für das Einsaatverfahren gut geeignet. Für die<br />
Frühjahrseinsaat des Weiß-/Gelbkleegemenges sind allerdings nur dünnere<br />
bis mitteldichte Getreidebestände ideal.<br />
• Kleearten und Phacelia sollten mit einem ausreichend hohen Anteil in der<br />
Mischung vertreten sein.<br />
• Die Stickstoffversorgung der Zwischenfrüchte ist neben Vorfrucht, Strohmanagement<br />
und Düngung auch direkt von der Bodenstruktur abhängig.<br />
Insbesondere bei feuchten Bodenbedingungen zur Hauptfruchternte kann<br />
die Bodenstruktur stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Während die<br />
stickstoffautarken Leguminosen auf solchen Standorten noch recht gut<br />
wachsen, zeigen hier stickstoffliebende Arten (Senf, Ölrettich) häufig Kümmerwuchs.<br />
Eine Strukturschwäche im Oberboden kann kurzfristig mit einer<br />
tiefergehenden oder wendenden Bodenbearbeitung verbessert werden.<br />
• Erfolgt der Zwischenfruchtanbau unter feuchten Bodenbedingungen, so<br />
führt dies in aller Regel zu einem unregelmäßigen, verzögerten Aufgang<br />
und anhaltend gehemmten Wachstum der Zwischenfrüchte.<br />
• Um ausgewogene Mischungen zu erhalten, sollten dominante Zwischenfruchtarten<br />
(Senf, Mungo) mit maximal 1-1,5 kg/ha vertreten sein.<br />
• Auf Standorten mit vermehrtem Auftreten von Wurzelunkräutern oder<br />
Mäusen, sollte auf eine Zwischenfruchteinsaat verzichtet werden.<br />
ACKERBAU<br />
f<br />
Rechtzeitig angebaute Mischungen<br />
bringen die besten Ergebnisse.<br />
stand. Die Verunkrautung konnte dadurch,<br />
je nach Standort, teils hohe Ausmaße<br />
annehmen.<br />
Bei den rasch abreifenden Zwischenfruchtarten<br />
(Ölrettich, Senf, Buchweizen)<br />
führte der frühe Aussaattermin<br />
zur baldigen Auflichtung der Bestände<br />
und in Folge zu einer unerwünschten<br />
Spätverunkrautung. Zu dichte Strohauflagen,<br />
verdichtete Fahrspurbereiche<br />
und das Befahren (Mähdrescher,<br />
Gülledüngung) wurden von allen Kulturen<br />
schlecht vertragen. ■<br />
-TIPP<br />
Nähere Infos bei der<br />
Oö. Wasserschutzberatung:<br />
Tel.: 0732/652285, E-Mail: post@ooe-wsb.at,<br />
Homepage: www.ooe-wsb.at.<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 15
ACKERBAU<br />
Die Weizendüngungsversuche der<br />
Landwirtschaftskammer und einigen<br />
Partnern laufen bereits seit über zehn<br />
Jahren. Es stellt sich die Frage, welche<br />
Stickstoffdünger und -mengen eine Qualitätssteigerung<br />
mit sich bringen. Hohe,<br />
standortangepasste Erträge sind eben -<br />
falls Versuchsziel. Die Effektivität des<br />
Hydro N-Testers wie auch die Schossund<br />
Spätdüngung werden untersucht.<br />
Auch auf die optimale Düngerverteilung<br />
und die Düngetermine wird ein Augenmerk<br />
gelegt. Neben den Anforderungen<br />
an Wirtschaftsdünger in der Weizenproduktion<br />
werden schließlich auch sortenbedingte<br />
Unterschiede in der Düngestrategie<br />
betrachtet.<br />
Ausgangssituation 2011<br />
Die Versuchsanlage erfolgte als<br />
Exaktversuch mit vier Wiederholungen<br />
quer zur Pflugfurche. <strong>Der</strong> Schlag war<br />
eine Rendzina mit zirka 25 cm Ah Horizont<br />
und zirka 48 Bodenpunkten. Als<br />
Mahlweizensorte wurde die Sorte Esket<br />
verwendet, Vorfrucht war Körnermais.<br />
Gesät wurde am 19. Oktober 2010<br />
nach einer Pflugfurche. Alle sonstigen<br />
pflanzenbaulichen Maßnahmen wurden<br />
bei allen Parzellen einheitlich durchgeführt.<br />
Die Kontrolle wurde als ungedüngte<br />
Variante 1 angelegt. Bei den Varianten<br />
2 und 3 wurde die Schossdüngung<br />
ausgelassen und dafür die Startdüngung<br />
erhöht. Das Stickstoffniveau<br />
lag bei 150 kg Stickstoff. Untersucht<br />
Althergebrachte Düngungsstrategien<br />
sind<br />
nicht immer der Weisheit<br />
letzter Schluss, sie<br />
dürfen ruhig überdacht<br />
werden. In den Wintermonaten<br />
ist Zeit dazu,<br />
mehrjährige Düngungsversuche<br />
können dafür<br />
hilfreich sein.<br />
wurde hier die Wirksamkeit des stabilisierten<br />
Stickstoffs. Bei dem Dünger<br />
Entec wird die Umwandlung in Nitratstickstoff<br />
gebremst und darum die Wirksamkeit<br />
verlangsamt. In Variante 4 wurde<br />
das gleiche Stickstoffniveau auf drei<br />
Teilgaben aufgeteilt. Variante 5 wurde<br />
nach Vorgaben des Hydro N-Testers gedüngt.<br />
Das Messgerät emp fahl sowohl<br />
bei der 2. als auch 3. Gabe jeweils<br />
60 kg N, die auch mit 230 bzw. 250 kg<br />
NAC je Hektar gedüngt wurden. Die<br />
letzte Variante „Qualitätsweizen“ wurde<br />
mit einer hohen Spätdüngungsgabe<br />
zur Qualitätsverbesserung gedüngt. Geerntet<br />
wurde am 2. August 2011 mittels<br />
Parzellenmähdrescher.<br />
Optimale Bedingungen<br />
<strong>Der</strong> Weizenbestand 2011 entwickelte<br />
sich gut. Die trockenen Verhältnisse mit<br />
fallweisem Regen, wie zum Beispiel Anfang<br />
Mai, taten das ihre. Die Wurzeln<br />
Tabelle 1: Varianten<br />
wurden zur Wassersuche stark gefordert.<br />
<strong>Der</strong> Boden mineralisierte aufgrund<br />
der hohen Temperaturen intensiv. Ohne<br />
Düngung wurden 6.800 kg Weizen mit<br />
natürlich nur 9,9 % Rohprotein erzielt.<br />
Im Jahr 2010 konnten lediglich 4.000 kg<br />
Weizen in der ungedüngten Variante<br />
(Schlag mit etwa 62 Bodenpunkten) geerntet<br />
werden. 2009 waren es auf einem<br />
vergleichbaren Nachbarschlag mit ebenfalls<br />
etwa 45 Bodenpunkten lediglich<br />
2.500 kg/ha in der Kontrolle. Die hohen<br />
Erträge in den gedüngten Varianten<br />
(über 10.000 kg/ha) sind allerdings<br />
Tabelle 2: Ergebnis 2011<br />
Variante Ertrag RP HL- Fallin<br />
kg/ha % Gew. zahl<br />
(14 % F.) i. TS kg sec<br />
1 6.812 9,9 77,9 254<br />
2 10.225 13,1 77,5 279<br />
3 10.260 12,4 79,6 297<br />
4 9.362 13,7 79,6 239<br />
5 10.101 13,6 79,2 304<br />
6 10.018 13,8 79 262<br />
Kontrolle 2 Gaben 3 Gaben N-Tester Qualitätsweizen<br />
Variante 1 Variante 2 Variante 3 Variante 4 Variante 5 Variante 6<br />
1. Gabe 0 385 kg Entec 26 500 kg PLUS 250 kg PLUS 250 kg PLUS 300 kg PLUS<br />
2. Gabe 0 185 kg NAC Lt. N-Tester 220 kg NAC<br />
3. Gabe 0 185 kg NAC 185 kg NAC 185 kg NAC Lt. N-Tester 260 kg NAC<br />
N/kg 0 150 150 150 50+ 190<br />
P/kg 0 0 60 20 20 24<br />
K/kg 0 0 60 20 20 24<br />
S/kg 0 75 37 12 10 15<br />
Düngungsversuche –<br />
was braucht unser Weizen?<br />
Von Dipl.-HLFL-Ing. Franz KASTENHUBER, Agrarbildungszentrum Lambach
auf den Jahreseffekt zurückzuführen.<br />
In Relation gesehen war die Ertragssteigerung<br />
in den Jahren 2009 und 2010<br />
etwa gleich bzw. der Abstand zur ungedüngten<br />
Varianten sehr ähnlich.<br />
Was sagen die Ergebnisse<br />
Die trockene Frühjahrswirkung verursachte<br />
dünne Bestände, dadurch war<br />
die Bestockung geringer. Hohe Stickstoffmengen<br />
zum Start förderten die<br />
Bestandesdichte und führten zu Erträgen<br />
über 10.000 kg. <strong>Der</strong> stabilisierte<br />
Stickstoff (Entec-Variante 2) verbesserte<br />
durch sein verzögertes Wirken den<br />
Rohproteingehalt. Die sehr hohen Stickstoffmengen<br />
ergaben hohe Erträge mit<br />
hohen Qualitäten. In der Versuchsvariante<br />
4 wurde dieselbe Stickstoffmenge<br />
auf drei Gaben aufgeteilt. Hier war der<br />
Ertrag durch die geringere Bestandesdichte<br />
geringer. <strong>Der</strong> vorhandene Stick -<br />
stoff wurde in Folge dessen stärker zur<br />
Rohproteinbildung eingesetzt.<br />
Varianten 5 und 6 wurden ähnlich<br />
gedüngt, da der Hydro N-Tester die hohen<br />
Stickstoffmengen forderte und da-<br />
Die Versuchsergebnisse zeigen, dass<br />
auch in Oberösterreich hohe Erträge mit<br />
vermarktungskonformen Rohproteingehalten<br />
möglich sind.<br />
nach gedüngt wurde. Es wurden hohe<br />
Erträge mit guten Qualitäten erreicht.<br />
Wirtschaftsdüngerversuch<br />
2010<br />
Beim Düngeversuch 2010 lag der<br />
Schwerpunkt nicht nur in der Mineraldüngeranwendung,<br />
sondern im Vergleich<br />
mit Schweinegülle. Bei den Weizensorten<br />
Jenga, Mulan, Eskate, Phillipp<br />
und Pedro wurden sechs verschiedene<br />
Düngungsvarianten versucht. Eine<br />
verhaltene Frühjahrsentwicklung war<br />
für das Versuchsjahr 2010 charakteristisch.<br />
Ab 20. April entwickelten sich<br />
dann sehr wüchsige Bedingungen und<br />
gute Bestände. Die Startdüngung mit<br />
Gülle konnte bereits am 4. März auf gefrorenem<br />
Boden gegeben werden, die<br />
mineralische Startdüngung erfolgte später.<br />
<strong>Der</strong> Ertrag im Vergleich zur ungedüngten<br />
Kontrollvariante war doppelt<br />
so hoch. Die Variante mit dem Hydro<br />
N-Tester brachte den höchsten Ertrag.<br />
Die Gülle-Varianten brachten gleichwertige<br />
Erträge, wobei sich die frühe Gülledüngung<br />
noch mehr auszeichnete. Die<br />
gezielte Spätdüngung war ein Pluspunkt<br />
für die Qualität, speziell das Rohprotein.<br />
Da im Versuch doch vier Mahlweizensorten<br />
standen, war auch der<br />
Rohproteingehalt bei der Ethanolvariante<br />
höher. Hier muss man die Düngestrategie<br />
umstellen und verhaltener düngen.<br />
Versuchsjahr 2009<br />
Im Jahr 2009 wurden anstelle der<br />
Entec-Variante zwei Hydro N-Varianten<br />
getestet – eine mit niedriger Andün -<br />
gung (40 kg N) und eine mit einer höheren<br />
Andüngung (60 kg N). Zwei Versuchsparzellen<br />
wurden mit Schwei-<br />
Tabelle 3: Düngungsvarianten Weizen 2010<br />
Variante* Startdüngung Schossdüngung<br />
EC 51/55<br />
Spätdüngung<br />
04.03.2010 23.03.2010 20.04.2010 05.05.2010 06.06.2010<br />
1 Kontrolle 0 0 0 0 0<br />
2 Hydro 60 kg N 60 kg N (NAC) 40 kg N (NAC)<br />
N 1 (Vollkorn plus)<br />
3 Entec 26 100 kg N<br />
(Entec)<br />
60 kg N (NAC)<br />
4 Ethanol 80 kg N<br />
(Vollkorn plus)<br />
85 kg N (NAC) 0<br />
5 Futterw 60 kg N 85 kg N 0<br />
(1x SG) (Vollkorn plus) (SG 25m³)<br />
6 Futterw 85 kg N 85 kg N 0<br />
(2x SG) (SG 25 m³) (SG 25 m³)<br />
*Variante 1: ohne Düngung<br />
*Variante 2: Düngung unter Zuhilfenahme des Hydro N-Testers. Dabei wird die Schoss- und Spätdüngung unter<br />
Zuhilfenahme des Testgerätes festgelegt.<br />
*Variante 3: Zur Startdüngung wurde mit ENTEC gearbeitet; ein stabilisierter Stickstoffdünger, der langsamer und<br />
anhaltend wirken soll – mit dem Ziel eine Überfahrt zu sparen.<br />
*Variante 4: Ethanol-Variante – das Ziel waren hohe Erträge mit niedrigem Eiweiß gehalt<br />
*Variante 5: Güllevariante mit einmaligem Gülleeinsatz zum Schossen und mineralischer Startdüngung<br />
*Variante 6: Bestandesführung zur Gänze mit Gülle (zweimaliger Einsatz)<br />
Die genaue Stickstoffmengenverteilung<br />
erfolgte auf den Parzellen händisch.<br />
Tabelle 4: Ernteergebnis 2010<br />
(Durchschnitt aus 5 Sorten)<br />
Bezeich- Ertrag<br />
nung kg/ha rel. RP HL-<br />
14 % % Gew.<br />
Wasser i. TS kg<br />
1 Kontrolle 4.066 100 10,1 74,44<br />
2 Hydro N 7.995 197 14,14 76,94<br />
3 Entec 7.656 188 14,68 77,66<br />
4 Ethanol 7.603 187 13,5 76,18<br />
5 Gülle 1 7.557 186 12,54 75,9<br />
6 Gülle 2 7.979 196 13,26 76,34<br />
negülle (3 kg Stickstoff wirksam) gedüngt.<br />
Die Varianten mit Stickstoffdüngung<br />
brachten deutliche Mehrerträge,<br />
wobei die Schweinegülle am besten abschnitt.<br />
Ebenso war die erhöhte Andüngung<br />
ertraglich vorne. Gerade bei Böden<br />
mit geringerer Bodengüte wirkt<br />
sich die Stickstoffstartdüngung ertraglich<br />
besonders stark aus. ■<br />
Fazit der letzten Versuchsjahre<br />
Die Bodenstruktur entscheidet über<br />
die Ertragsfähigkeit des Standortes. Gute<br />
Böden gleichen Düngungsfehler eher aus.<br />
Gülle, die optimal eingesetzt wird, bringt<br />
gleiche Erträge wie Mineraldünger.<br />
Schweinegülle ist ein idealer Dünger zur<br />
Weizenproduktion und hier bevorzugt<br />
als Schossdünger einsetzbar. Eine gezielte<br />
Stickstoffdüngung lässt in Verbindung<br />
mit optimaler Witterung sehr hohe<br />
Erträge zu. Stabilisierte Stickstoffdünger<br />
erhöhen aufgrund der langsameren<br />
Stickstoffnachlieferung den Rohproteingehalt.<br />
Hier müssen weitere Versuche<br />
zeigen, ob und in welcher Form Düngungsmaßnahmen<br />
zusammengelegt werden<br />
kön nen. <strong>Der</strong> Hydro N-Tester erwies<br />
sich als gute Hilfe zur sortenbezogenen<br />
Stickstoffversorgung des Weizens. Die<br />
gesammelten Erfahrungen werden bei<br />
sorgsamer Anwendung oft bestätigt.<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 17
ACKERBAU<br />
Zwei wesentliche Faktoren bei der Weizensaat sind die Saatstärke und der<br />
Saatzeitpunkt. Vor allem die Reduktion der Saatmenge wäre ökonomisch<br />
interessant. Aber wie weit darf man gehen? Ein mehrjähriger Praxisversuch gibt<br />
Antworten darauf.<br />
Weizen ist eine sehr robuste und verträgliche<br />
Pflanze und kann sich oft trotz<br />
widriger Saatbedingungen gut entwickeln.<br />
<strong>Der</strong> alte Spruch „Baust an<br />
Woaz ins Lackerl, so füllt er dir des<br />
Sackerl“ spiegelt diese Eigenschaft sehr<br />
prägnant wider. Weizen verträgt es, in<br />
feuchten oder sogar nassen Boden gesät<br />
zu werden. Unterschiedliche Saatbedingungen<br />
kann er gut ausgleichen.<br />
Mulchen oder pflügen?<br />
Auch wenn die Mulchsaat von Weizen<br />
verlockend und technisch gut möglich<br />
ist, soll darauf Bedacht genommen<br />
werden, dass Weizen sehr empfindlich<br />
auf Fusarium reagiert. Bei Mulchsaat<br />
auf Mais wurden Überschreitungen des<br />
DON-Grenzwertes um das Zehnfache<br />
und mehr gemessen. Um dieses Risiko<br />
Foto: Archiv<br />
Tipps zur Saatstärke beim Weizenanbau<br />
Von Dipl.-HLFL-Ing. Franz KASTENHUBER, Agrarbildungszentrum Lambach<br />
zu verringern, sollte nach Vorfrucht<br />
Mais ein sauberes Mulchen des Maisstrohs<br />
und ein sorgfältiges Unter pflügen<br />
erfolgen. Auch bei Soja als Vorfrucht<br />
und nachfolgender Mulchsaat erreichten<br />
wir im Erntejahr 2012 sehr<br />
hohe Toxinbelastungen. Ein weiterer<br />
positiver Nebeneffekt des Pflügens ist<br />
die Bekämpfung der momentan steigenden<br />
und sehr störenden Mauspopulationen<br />
in den Feldern. Mulchsaat<br />
wird am häufigsten nach Körnerraps<br />
als Vorfrucht angewendet. Das macht<br />
gerade deswegen Sinn, weil die Vorfrucht<br />
Raps in der oberen Bodenschicht<br />
beträchtliche verwertbare Stickstoffmengen<br />
zur Verfügung stellt. Mulchsaat ist<br />
grundsätzlich bei Weizen gut möglich.<br />
Zu beachten ist allerdings der erhöhte<br />
Krankheitsdruck im Vergleich zu konventioneller<br />
Bodenbearbeitung.<br />
Saattiefe<br />
Wichtig bei der Weizensaat ist eine<br />
gute Einstellung der Sämaschine. Die<br />
optimale durchschnittliche Saattiefe<br />
liegt bei 2–4 cm. Eine zu tiefe Saat führt<br />
zu langen Halmhebern (Hypokotyl)<br />
und damit geschwächten Pflanzen. Unmittelbar<br />
nach der Saat können oder<br />
Diese Aufnahme von Mitte März zeigt<br />
eine schwach bestockte, durch den kalten<br />
Winter mitgenommene Weizen -<br />
pflanze. In diesen Fällen macht eine<br />
stärkere Andüngung Sinn.
sollen sogar einige Körner an der Bodenoberfläche<br />
liegen. Dann ist die Saattiefe<br />
nicht zu tief.<br />
Saatzeitpunkt<br />
Im Vergleich zu anderen Kulturen ist<br />
der Zeitraum für die Aussaat relativ<br />
groß. Ideal ist die Saat in der ersten Oktoberhälfte.<br />
Das Entwicklungsziel bei<br />
Weizen ist die beginnende Bestockung<br />
im Herbst noch vor Vegetationsruhe.<br />
Sehr frühe Saaten können bereits im<br />
Herbst mit Blattseptoria (Septoria tritici)<br />
befallen werden. Damit ist für das<br />
Frühjahr oft schon ein hoher Befallsdruck<br />
vorprogrammiert. Bei der Saat in<br />
der zweiten Oktoberhälfte wird die Bestockung<br />
zumeist nicht mehr erreicht,<br />
sondern nur die Entwicklung einiger<br />
Blätter. Darauf muss im Frühjahr mit<br />
einer erhöhten Startdüngung reagiert<br />
werden. Dann kann die fehlende Bestockung<br />
zum Teil kompensiert wer -<br />
den. Wir hatten in den letzten Jahren<br />
auf unserem Standort nur drei bis vier<br />
Blätter im Frühjahr bei Vegetationsbeginn<br />
und dennoch sehr hohe Erträge<br />
(bei entsprechender Startdüngung im<br />
Frühjahr) von über 90 bis 100 dt/ha in<br />
der Wertprüfung. Saatzeiten ab Mitte<br />
November entwickeln sich schwach<br />
und sind im Ertrag bedeutend schwä -<br />
cher als Oktobersaaten (Tab. 3).<br />
Die Einstufung einzelner Sorten in<br />
Entwicklungstypen (Bestandes-, Kompensations-<br />
oder Einzelährentypen) soll-<br />
te nicht überbewertet werden. Besser<br />
ist es die Bestände regelmäßig zu kontrollieren<br />
und entsprechende Maßnahmen<br />
zu setzen.<br />
Versuche zur Saatdichte<br />
und Saatstärke<br />
Neben der Wertprüfung der AGES<br />
auf unserem Betrieb führen wir auch eigene<br />
Sorten-, Düngungs- und Behand-<br />
Tab. 1: Saatdichteversuch 2012<br />
Sorte K/m² Ertrag in kg /ha Bestanbei<br />
14 % Wasser desdichte<br />
(EC 65)<br />
320 K/m² 180 K/m² 100 K/m² Ähren/ RP % Hl-Gew. Fallzahl<br />
m² i. TS kg sec<br />
Pedro 320 7.865 515 14,2 75,1 230<br />
Pedro 180 7.159 445 14,8 75,1 288<br />
Pedro 100 6.405 357 15,2 72,8 292<br />
Esket 320 7.115 388 14,2 78,5 335<br />
Esket 180 6.589 328 13,9 79,2 342<br />
Mulan 320 8.093 583 14,2 75,4 266<br />
Mulan 180 7.674 533 14,5 75,2 275<br />
Henrik 320 7.805 500 14,4 72,0 309<br />
Henrik 180 7.271 380 14,6 71,6 332<br />
Papageno 320 8.285 503 14,1 78,5 233<br />
Papageno 180 7.639 458 14,1 78,2 275<br />
Sailor 320 8.107 553 14,1 75,8 219<br />
Sailor 180 7.607 468 14,3 76,7 282<br />
Sailor 100 6.923 320 14,6 72,1 275<br />
JB Asano 320 6.769 453 14,7 72,4 226<br />
JB Asano 180 6.918 380 14,9 72,5 275<br />
Chevalier 320 7.621 445 13,3 77,5 290<br />
Chevalier 180 7.592 393 13,3 78,1 379<br />
Chevalier 100 5.717 273 13,7 73,8 250<br />
Lukullus 320 7.269 418 15,3 78,8 241<br />
Lukullus 180 6.660 375 15,3 78,7 272<br />
Philipp 320 6.962 418 15,1 77,5 321<br />
Philipp 180 6.238 328 15,2 78,1 294<br />
ACKERBAU<br />
Das Interesse der Bauern an den Saatdichteversuchen war in den vergangenen<br />
Feldtagen sehr groß.<br />
lungsversuche bei Winterweizen durch.<br />
Seit nunmehr drei Jahren machen wir<br />
bei verschiedenen Winterweizensorten<br />
Versuche zur Saatdichte und zum Saatzeitpunkt.<br />
Diese Versuche werden immer<br />
auf Vorfrucht Körnermais angelegt.<br />
Die Anregung für diesen Versuch kam<br />
von Ing. Peter Köppl (LK OÖ). Das Ergebnis<br />
dieser Versuche hängt natürlich<br />
sehr stark von Jahreseffekten ab. Die<br />
grundlegende Frage ist: Wie weit entwickelt<br />
sich der Weizen im Herbst und<br />
welche Wachstumsbedingungen haben<br />
wir im Frühjahr? Bei optimalen Bedingungen<br />
können beide Kriterien, Saatzeit<br />
und Saatmenge, weiter ausgereizt werden<br />
als bei schlechteren Verhältnissen.<br />
Die Anlage der Versuche erfolgt in<br />
drei Meter breiten Streifen. Die einzelnen<br />
Varianten werden genau beurteilt<br />
und ausgezählt. Die Ernte erfolgt mit<br />
einem Parzellenmähdrescher als Kerndrusch,<br />
mehrfach wiederholt (unechte<br />
Wiederholungen) und bei mehreren<br />
Sorten. Bei der Sortenauswahl versuchen<br />
wir (nach Rücksprache mit den<br />
anbietenden Firmen) die praxisüblichen<br />
Sorten mit der größeren Bedeutung genauer<br />
anzuschauen und im Versuch zu<br />
testen.<br />
Versuchsergebnis 2012<br />
Im Versuchsjahr 2011/2012 wurden<br />
die einzelnen Versuchsgruppen am<br />
22. Oktober 2011 ausgesät. Aufgrund<br />
dieses späten Saattermins erreichte der<br />
Weizen nur mehr das 3- bis 4-Blatt-<br />
Stadium. Nach einem doch strengen<br />
Winter (Temperaturen ohne Schnee-<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 19
ACKERBAU<br />
Eine zu tiefe Saat führt zu langen<br />
Halmhebern und damit geschwächten<br />
Pflanzen.<br />
decke bis -20 °C) begann die Frühjahrsentwicklung<br />
bei noch dazu trockenen<br />
Verhältnissen sehr verhalten. Die Bestandesdichten<br />
erreichten nicht das gewünschte<br />
Niveau von 550 bis 600<br />
Ähren. Obwohl die Bestockungsrate<br />
zum Teil sehr hoch war, erreichten die<br />
Dünnsaaten nicht die Anzahl der Triebe<br />
der Normalsaatmenge (320 Korn/<br />
m²). Auch eine aufgrund der trockenen<br />
Frühjahrsbedingungen vorgezogene<br />
Schossdüngung konnte diese Lücke<br />
nicht schließen. In der Folge erreichten<br />
die Dünnsaaten nicht die Ertragshöhe<br />
der Normalsaat (Tab. 1). Es war<br />
aber festzustellen, dass die geringeren<br />
Erträge durch den umgekehrten Verdünnungseffekt<br />
höhere Rohproteinwerte<br />
nach sich zogen. Außerdem waren<br />
sehr starke Qualitätsunterschiede beim<br />
Hektolitergewicht der einzelnen Sorten<br />
feststellbar. So zeigten die Sorten<br />
Esket, Papageno, Chevalier, Lukullus<br />
und Philip sehr gute Hektolitergewichte,<br />
während die Sorten JB Asano und<br />
Henrik hier abfielen. Aber auch hinsichtlich<br />
Korn ertrag waren zwischen<br />
den Sorten deutliche Unterschiede festzustellen.<br />
Die Sorte JB Asano kam mit<br />
geringeren Saatdichten im Vergleich zu<br />
Normalsaaten besser zurecht. Chevalier<br />
benötigte doch eine höhere Bestandesdichte<br />
für hohe Erträge. Dennoch<br />
war der Ertrag bei den Dünnsaaten<br />
im Durchschnitt um 7 bis 11 % geringer.<br />
Frühere Saatdichteversuche<br />
Wie frühere Ergebnisse zeigen, ist bei<br />
Frühsaaten eine Dünnsaat viel leichter<br />
möglich, da sich der Weizen ja im<br />
Herbst noch bis zur Bestockung entwickelt<br />
und damit mehr Zeit für seine<br />
Entwicklung hat. Im Versuchsjahr<br />
2010/2011 erfolgte die Saat bereits am<br />
19. Oktober 2010. Ein sehr wüchsiger<br />
Frühling (der zwar spät, aber intensiv<br />
startete) führte zu gut etablierten Beständen.<br />
Das Ertragsniveau konnte aber<br />
auch hier bei Dünnsaaten im Verhältnis<br />
zu Normalsaaten nicht erreicht werden.<br />
Nur bei erhöhter Schossdüngung<br />
konnten die niedrigen Bestandesdichten<br />
aufschließen, da die Witterung für<br />
die Etab lierung günstig war (Tab. 2).<br />
Beim Versuch im Erntejahr 2010 wurde<br />
die Versuchsfrage bei der Sorte Jen-<br />
Tabelle 2: 3 Saatstärken und unterschiedliche Intensitäten bei Mulan und Pedro, Auszug aus<br />
dem Versuch 2011<br />
Ertrag in kg/ha bei 14 % Wasser<br />
Sorte Normalsaat Dünnsaat 180 Korn/m² Dünnsaat 100 Korn/m²<br />
N Düngung ohne zus. mit zus. 25 kg ohne zus. mit zus. 40 kg<br />
N N N N<br />
164 kg N/ha 164 kg N/ha 189 kg N/ha 164 kg N/ha 204 kg N/ha<br />
Mulan 9.291 8.746 9.061 8.187 8.895<br />
Pedro 9.550 8.947 9.438 8.185 8.952<br />
Durchschnitt 9.420 8.846 9.249 8.186 8.924<br />
Normaldüngung: (50/54/60)<br />
Erklärung ■■■■ 110 Korn/m² zusätzlich 40 kg N (NAC) am 31. März<br />
■■■■ 180 Korn/m² zusätzlich 25 kg N (NAC) am 31. März<br />
■■■■ Standard<br />
Tab. 3: Auszug aus dem Saatdichteversuch<br />
2010: Sorte Jenga (Ertrag in kg/ha)<br />
Jenga 425 Korn, Saat 20. Nov. 6.393<br />
Jenga 400 Korn, Saat 19. Okt. 7.480<br />
Jenga 100 Korn, Saat 19.Okt. 6.764<br />
Jenga 200 Korn, Saat 19 .Okt. 7.621<br />
Jenga 300 Korn, Saat 19. Okt. 7.664<br />
ga erstmals gestellt (Tab. 3). Hier erbrachten<br />
(bei sehr günstiger Herbstwitterung<br />
zur Saat) die Saatdichten von<br />
200, 300 und 400 Korn je Quadratmeter<br />
die selben Erträge. Nur die extreme<br />
Dünnsaat (100 Korn/m²) fiel deutlich<br />
ab. Die Spätsaat (20. November) brachte<br />
deutliche Mindererträge.<br />
Folgerungen für die Praxis<br />
Bei günstigen Saatbedingungen (optimales<br />
Saatbett, Anbau in der ersten<br />
Oktoberhälfte, Verwendung von hochwertigem<br />
Z-Saatgut) ist es gut möglich<br />
mit der Saatmenge auf 70 % der<br />
Normalsaatmenge hinunterzugehen,<br />
ohne dass es zu Ertragsminderungen<br />
kommt. Bei späterer Saat und dünnen<br />
Bestän den muss man diese gut beobachten<br />
und im Frühjahr gegebenenfalls<br />
mit einer erhöhten Düngung und mit<br />
20 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />
Die Ernte der Versuchsparzellen erfolgt<br />
mit einem Parzellenmähdrescher als<br />
Kerndrusch mehrfach wiederholt.<br />
Fotos: Kastenhuber<br />
optimalem Wachstumsreglereinsatz för -<br />
dern. Extreme Spätsaaten haben es immer<br />
schwer, im Ertrag die Normal saaten<br />
zu erreichen.<br />
Bei genauer Einstellung der Sägeräte<br />
(Saattiefe, Abdrehprobe, …) und bei<br />
Verwendung hochwertigen Z-Saatguts<br />
ist es möglich, die Saatstärke am unteren<br />
Bereich der Normalsaatmenge zu<br />
orientieren. Die Praxis zeigt, dass dennoch<br />
gute Erträge erzielt werden können.<br />
Bei zu dichten Beständen ist auch<br />
das Krankheitsrisiko größer. Außerdem<br />
lassen sich nicht zu dichte Bestände<br />
„leichter führen“. Aus den Erfahrungen<br />
der letzten Jahre empfehle ich als<br />
groben Richtwert Anfang Oktober je<br />
nach Vorfrucht und Saatbett eine Saatstärke<br />
von 220 bis 270 Körner je Quadratmeter<br />
und ab Mitte Oktober 270<br />
bis 330 Körner je Quadratmeter. Entscheidend<br />
sind immer die Körner je<br />
Quadratmeter, nicht die Kilo je Hektar.<br />
Die exakte Aussaatstärke bei Getreide<br />
wird nach folgender Formel berechnet:<br />
Kornzahl je m² x Tausendkorngewicht :<br />
Keimfähigkeit (%) = Saatstärke in kg/ha<br />
Fazit<br />
Die Saat legt den Grundstein für<br />
gesunde, ertragreiche Weizenbestände.<br />
Aber erst die Kombination mit<br />
allen anderen ackerbaulichen Maßnahmen<br />
und der Witterung auf dem<br />
jeweiligen Standort macht den pflanzenbaulichen<br />
Erfolg und hohe Er träge<br />
aus.<br />
■
Foto: Kastenhuber<br />
Was bringt Schwefel bei Raps?<br />
Raps ist eine Kultur mit einem hohen<br />
Düngebedarf. Er benötigt zwischen<br />
50 und 70 kg Schwefel pro Jahr. Schwefel<br />
fördert die Stickstoffwirkung, daher<br />
muss Schwefel der Pflanze gleichzeitig<br />
mit dem Stickstoff zur Verfügung stehen.<br />
Die Schwefelversorgung erfolgt einerseits<br />
über die Mineralisierung von<br />
organisch gebundenem Schwefel im<br />
Humus und andererseits über Düngung<br />
Von Dipl.-HLFL-Ing. Franz KASTENHUBER, abz Lambach<br />
Gegenüber der ungedüngten Kontrollgruppe (links) brachte die reine N-Dün gung<br />
einen Mehrertrag von ca. 1.700 kg. Die Schwefeldüngung konnte diesen Ertrag<br />
nochmals um 500 kg steigern.<br />
in Form von Wirtschaftsdüngern oder<br />
Mineraldüngern. Speziell im Frühjahr<br />
bei noch schwacher Bodenmineralisierung<br />
sollte Schwefel am besten gemeinsam<br />
mit Stickstoff gedüngt werden.<br />
Düngungsformen im Vergleich<br />
Um die Auswirkung verschiedener<br />
Formen der Schwefeldüngung zu ver-<br />
Abb: Einfluss der N-Form, NPK-Düngung und des Schwefels<br />
auf den Ertrag bei Raps<br />
ACKERBAU<br />
Körnerraps ist eine sehr<br />
schwefelbedürftige Kultur.<br />
Speziell im Frühjahr<br />
soll eine Düngung mit<br />
Schwefel die Stickstoffwirkung<br />
fördern. Im Praxisversuch<br />
prüfen wir<br />
diese These.<br />
gleichen, wurde ein Düngungsversuch<br />
auf einem seichtgründigen Braunerdeboden<br />
angelegt. <strong>Der</strong> Versuch wurde als<br />
Exaktversuch mit vier Wiederholungen<br />
geführt. Neben der ungedüng ten Kontrolle<br />
wurden verschiedene Düngungsvarianten<br />
getestet:<br />
■ Kalkammonsalpeter (ohne Schwefel)<br />
■ Ammonsulfatsalpeter (ASS) mit 13 %<br />
Schwefel<br />
■ Entec 26 mit 13 % Schwefel<br />
■ Volldünger mit 7 % Schwefel<br />
■ Variodünger der Agrolinz mit 10 %<br />
Schwefel<br />
Das Stickstoffniveau lag bei 160 kg<br />
N/ha. Die Ernte erfolgte mit einem Parzellenmähdrescher<br />
als Kerndrusch. Die<br />
Bruttoparzellengröße betrug 40 m².<br />
Schwefel steigert Rapsertrag<br />
Die ungedüngte Kontrollvariante<br />
brachte einen Ertrag von 2.397 kg Raps<br />
(9 % Wasser). Bei Düngung mit Kalk -<br />
ammonsalpeter wurden 4.114 kg Raps<br />
geerntet. Alle anderen Varianten (mit<br />
Schwefel) brachten Erträge von 4.600<br />
bis 4.700 kg je Hektar, wobei sich keine<br />
dieser Varianten, weder im Parameter<br />
Ertrag noch im Parameter Ölgehalt<br />
wirklich abheben konnte.<br />
Durch die Düngung eines schwefelhaltigen<br />
Düngers wurden mindestens<br />
500 kg Mehrertrag erzielt. Es bestätigt<br />
sich damit, dass Schwefel bei Körnerraps<br />
ein Ertragsbringer und Ertragsabsicherer<br />
ist. Die Bedeutung ist in Marktfruchtbetrieben<br />
ohne Wirtschaftsdünger<br />
und auf leichteren Böden sehr hoch<br />
und hoch wirtschaftlich. Entscheidend<br />
ist die Düngung von Schwefel, die Unterschiede<br />
zwischen den Düngerformen<br />
konnten nicht abgesichert werden. Weitere<br />
Versuche wur den angelegt und sollen<br />
neue Erkenntnisse bringen. ■<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 21
Foto: Agrarfoto<br />
ACKERBAU<br />
Welche Fungizide<br />
bei Raps einsetzen?<br />
Von Dipl.-HLFL-Ing. Franz KASTENHUBER, Agrarbildungszentrum Lambach<br />
Fungizide in Raps haben eine ertragssteigernde<br />
und ertragssichernde<br />
Wirkung. Gute Rapspreise rechtfertigen<br />
verstärkt den gezielten Einsatz von Fungiziden.<br />
Bei den Rapsfungiziden sind<br />
zum einen die Azole (Folicur, Tilmor,<br />
Caramba, …) zu nennen. Diese haben<br />
neben ihrer fungiziden Wirkung auch<br />
einen wachstumsregulierenden Effekt.<br />
Carax und Toprex sind Mischungen aus<br />
Azolen und Wachstumsreglern und haben<br />
daher einen noch stärkeren wuchsregulierenden<br />
Effekt. Zu drei Terminen<br />
haben sich Fungizide in Raps bewährt.<br />
Einkürzen im Herbst<br />
<strong>Der</strong> erste Termin ist die Herbstanwendung<br />
zum Einkürzen der Pflanzen<br />
und damit zur Steigerung der Frostresistenz<br />
im Winter. Diese Anwendung<br />
sollte im 6- bis 8-Blatt-Stadium des<br />
Rapses durchgeführt werden. Mittel mit<br />
wachstumsregulierendem Effekt (Top -<br />
rex, Carax,…) kürzen stark ein. In unseren<br />
Versuchen wurden die Bestände<br />
von 35 cm Wuchshöhe in der unbehandelten<br />
Kontrollgruppe auf 17 cm bei der<br />
Carax-Variante eingekürzt. Durch das<br />
Einkürzen werden kleine und kompakte<br />
Pflanzen geschaffen, die besser über<br />
den Winter kommen. Zudem wird dadurch<br />
die Wurzelausbildung im Herbst<br />
gefördert.<br />
Phomabekämpfung<br />
Ist die Witterung im September eher<br />
feucht und wird in der Fruchtfolge alle<br />
drei bis vier Jahre Raps gebaut, so steigt<br />
der Phomadruck deutlich an. Daher<br />
steht in diesen Fällen neben der Einkürzung<br />
vermehrt die Phomabekämpfung<br />
(Wurzelhalsfäule) im Mittelpunkt<br />
der Herbstanwendung von Fungiziden.<br />
Dabei ist von einer erhöhten Aufwandmenge<br />
(z.B. 1 l Folicur) auszugehen.<br />
Das Auftreten von Phoma kann man<br />
kontrollieren, indem man die Blätter<br />
des Rapsbestandes beurteilt und nach<br />
weißen Flecken mit schwarzen Punkten<br />
bonitiert. Findet man diese, so ist<br />
unmittelbar zu handeln.<br />
Frühjahrsanwendungen<br />
<strong>Der</strong> zweite Anwendungstermin ist<br />
im Frühjahr. Bei der Streckung des<br />
Sprosses erreicht man durch einen gezielten<br />
Fungizideinsatz bzw. Wuchsreglereinsatz<br />
(eventuell kombiniert mit<br />
Wuchsreglern wie Carax oder Toprex)<br />
eine Einkürzung und verbesserte Verzweigung<br />
des Haupttriebes. Diese Maßnahme<br />
ist Ende März bis Anfang April<br />
durchzuführen, sie soll die Bestände<br />
stabilisieren und die Ertragsanlagen pro<br />
Pflanze erhöhen. Mehr Seitentriebe bedeuten<br />
mehr Körner.<br />
22 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />
Mit dem Einsatz von<br />
Fungiziden bei Raps<br />
kann sowohl der Ertrag<br />
als auch die Wirtschaftlichkeit<br />
gesteigert werden.<br />
Die Wirkungen der<br />
einzelnen Produkte wurden<br />
im Feldversuch getestet.<br />
Die Erkenntnisse<br />
daraus sind sehr praxisrelevant.<br />
<strong>Der</strong> dritte Termin zur Fungizidanwendung<br />
richtet sich gegen Sklerotinia.<br />
Die Anwendung sollte erfolgen, wenn<br />
die Blütenblätter und der Rapsblütenstaub<br />
in die Triebachseln hineinfallen.<br />
Bei feuchtwarmer, schwüler Witterung<br />
(15 bis 22 °C) und leichtem Regen ist<br />
die Gefahr der Infektion mit Sklerotinia<br />
sehr hoch. Mit dieser Spritzung<br />
wird außerdem die Vitalität der Bestände<br />
gefördert und es werden viele Abreifekrankheiten<br />
bekämpft. Die Stängel<br />
bleiben länger grün und vital. Die Zeit<br />
der Abreife kann somit langsamer erfolgen,<br />
was sich in einem höheren Tausendkorngewicht<br />
auswirkt. Allerdings<br />
muss bei dieser Anwendung auf die<br />
Gefahr von Bestandsschädigung in den<br />
Fahrgassen hingewiesen werden. Bei einem<br />
Fahrgassenabstand von 12 m kann<br />
ein Schaden von 4–8 % entstehen. Hohe<br />
Traktoren, eventuell mit unten durchgespannten<br />
Planen, können diese Schäden<br />
verringern.<br />
Erkenntnisse aus dem Versuch<br />
Bereits seit mehreren Jahren führen<br />
wir in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer<br />
Oberösterreich Fungizidversuche<br />
bei Raps durch – seit zwei
Auf dem großen Bild ist eine mit Phoma befallene Pflanze zu erkennen. Typisch<br />
sind die Phomaflecken am Blatt, die das Detailbild zeigt. Fotos: Kastenhuber<br />
Jahren als vierfach wiederholte Exaktversuche.<br />
Die Versuchsparzellen wer -<br />
den mit einer konventionellen Feldspritze<br />
behandelt und mit einem Parzellenmähdrescher<br />
(mit beidseitigem Trennmesser)<br />
als Kerndrusch beerntet.<br />
Tab.: Fungizidversuch Winterraps 2011/12<br />
Klare Zeichen für Phoma sind der<br />
abgeschnürte Wurzelhals sowie die sogenannten<br />
Phomapunkte, die beim He -<br />
rausziehen der Rapspflanze auffallen.<br />
Fotos: Kastenhuber<br />
Im Wirtschaftsjahr 2011/12 erhöhte<br />
jede Fungizidmaßnahme den Ertrag.<br />
Auch die Wirtschaftlichkeit war bei jeder<br />
Maßnahme gegeben. Alle Maßnahmen,<br />
die in der Vollblüte erfolgten, erhöhten<br />
die Stängelvitalität (siehe Boni-<br />
ACKERBAU<br />
turen). Verantwortlich für die Wirtschaftlichkeit<br />
aller Maßnahmen war<br />
natürlich auch der sehr gute Rapspreis.<br />
Nicht vergessen werden darf, dass Produkte<br />
mit Wuchsreglerwirkstoffen (Top -<br />
rex, Carax) gut kürzen, aber natürlich<br />
den Hormonhaushalt der Pflanzen stärker<br />
beeinflussen und darum bei Stresswitterung<br />
(Trockenheit, hohe Temperaturen,<br />
…) auch zu einem stärkeren<br />
Wachstumsstress führen können. Bei<br />
kurzen Sorten kann der erste Frühjahrstermin<br />
unter Umständen sogar ausgelassen<br />
werden.<br />
Empfehlung für den Herbst<br />
Eine Fungizidanwendung ist bei hohen<br />
Rapspreisen rentabel. Die Herbstbehandlung<br />
dient der Verbesserung der<br />
Winterhärte und Stabilisierung der Bestände.<br />
Speziell wenn Raps am 25. September<br />
bereits sechs bis acht Blätter gebildet<br />
hat, sollte die Herbstanwendung<br />
zu einer Standardmaßnahme werden.<br />
Dabei sind folgende Aufwandmengen<br />
möglich:<br />
0,7 bis 1 l Folicur<br />
0,8 bis 1,2 l Tilmor<br />
0,35 bis 0,5 l Tilmor<br />
0,7 bis 1 l Carax<br />
Folicur und Tilmor zeigen eine starke<br />
Wirkung gegen Phoma, wenn die<br />
obere Aufwandmenge verwendet wird.<br />
Das sollte gemacht werden, wenn der<br />
Phomadruck durch feuchte Septemberwitterung<br />
und enge Rapsfruchtfolgen<br />
hoch ist. Toprex und Carax verbinden<br />
die Phomawirkung mit einer stärkeren<br />
wachstumsregulierenden Wirkung. ■<br />
Standort: Dipl.-HLFL-Ing. Franz Kastenhuber, Bachloh 19, Bad Wimsbach, OÖ<br />
Variante Behandlungstermine, Produkte PS- Ertrag Mehrerlös Rentabilität Bonitur der<br />
Herbst Frühjahr Vollblüte Kosten kg / ha rel. % in €** in % Stängel<br />
(30–40 cm WH) in € 1 bis 9<br />
1 unbehandelt 0 4.247 100,0 0,00 100,00 9<br />
2 0,8 l/ha Folicur – – 51,92 4.411 103,9 43,58 101,76 9<br />
3 0,8 l/ha Carax – – 55,01 4.460 105,0 69,09 102,79 9<br />
4 0,4 l/ha Toprex – – 59,29 4.385 103,2 20,83 100,84 9<br />
5 0,9 l/ha Tilmor – – 58,33 4.420 104,1 42,52 101,72 9<br />
6 0,8 l/ha Folicur 0,8 l/ha Folicur – 90,34 4.502 106,0 58,26 102,35 9<br />
7 0,8 l/ha Carax 0,8 l/ha Carax – 96,52 4.429 104,3 9,68 100,39 9<br />
8 0,4 l/ha Toprex 0,4 l/ha Toprex – 105,08 4.562 107,4 78,51 103,17 9<br />
9 0,9 l/ha Tilmor 1,0 l/ha Tilmor – 106,64 4.719 111,1 168,63 106,81 9<br />
10 0,9 l/ha Tilmor – 1,0 l/ha Prosaro 131,44 4.740 111,6 155,97 106,30 8<br />
11 0,8 l/ha Carax – 0,5 kg/ha Cantus Gold 130,68 4.896 115,3 247,58 109,99 6<br />
12 0,8 l/ha Carax 0,8 l /ha Carax 0,5 kg/ha Cantus Gold 172,19 4.920 115,8 219,98 108,88 5<br />
26. Sep. 11 02. Apr. 12 08. Mai. 12<br />
Felddaten Bonitur 1 0 % tot, 100 % grün<br />
Sorte: Artoga 5 50 % grün<br />
Vorfrucht: Winterweizen 9 100 % tot, alles abgestorben<br />
Anbau: 28.08.11<br />
Schnecken: 5 kg/ha Mesurol (31.8.2011) Kalkulationsgrundlagen<br />
Herbizid: 2,5 l/ha Butisan Kombi (12.9.2011) Rapspreis: € 0,58324/kg (RAPSO-Raps)<br />
Insektizid: Stängelrüsslerbekämpfung (0,3 l/ha Decis am 12.3.2012) Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />
1. Glanzkäferbekämpfung (150 g/ha Plenum 50 WG am 4.4.2012) Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor, 15 m Spritzbreite – 800 l Fass,<br />
2. Glanzkäferbekämpfung (0,3 l/ha Biscaya am 14.4.2012) 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />
Düngung: 30 m³ Schweinegülle (25.9.2011) * im Frühjahr nur 50 % der Ausbringkosten gerechnet, da Annahme<br />
22 m³ Schweinegülle (11.3.2012) gemeinsame Ausbringung mit Insektizid<br />
200 kg/ha NAC (2.4.2012) Quelle: DI Hubert Köppl, LK OÖ<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 23
ACKERBAU<br />
Die Streifensaat birgt bei<br />
Winterraps viele Vorteile,<br />
aber auch einige Risiken.<br />
Im Landwirt-Praxistest<br />
vergleichen wir diese Variante<br />
mit dem konventionellen<br />
Rapsanbau mit<br />
Drillsaat. Die Analyse<br />
der Herbstentwicklung<br />
lässt sehr interessante<br />
Rückschlüsse zu.<br />
Kann die Streifensaat bei Raps zu<br />
höheren Erträgen führen? Um eine Antwort<br />
auf diese Frage geben zu können,<br />
wurde Ende August auf einem landwirtschaftlichen<br />
Betrieb im Landkreis<br />
Regensburg (Bayern) ein Vergleichsversuch<br />
angelegt. Auf der Versuchsfläche<br />
wurde Raps im Strip Till Verfahren und<br />
mit einer Einzelkornsämaschine angebaut.<br />
Auf der Kontrollfläche erfolgte<br />
der Anbau als konventionelle Drillsaat.<br />
Was bedeutet Strip Till?<br />
Strip Till ist der amerikanische Ausdruck<br />
für Streifensaat. In der Praxis<br />
wird der Boden vor der Saat nur streifenweise,<br />
ca. 20 bis 30 cm tief gelockert.<br />
Die Saat wird in diese gelockerten Streifen<br />
abgelegt. Zusätzlich wird Dünger<br />
auf das Niveau der Bearbeitungstiefe<br />
abgelegt. Diese Form der Saat verfolgt<br />
zwei wesentliche Ziele: Zum einen<br />
spart die reduzierte Bearbeitung von<br />
Streifen anstelle der flächigen Bodenbearbeitung<br />
zur Saat Zeit und Energie.<br />
Zum anderen fördert man die Pfahlwurzelentwicklung<br />
durch die tiefe<br />
Lockerung in Kombination mit der tiefen<br />
Düngerablage.<br />
Rapsanbau mit Einzelkornsägerät<br />
<strong>Der</strong> Praxisversuch wurde auf den<br />
Flächen des landwirtschaftlichen Betriebs<br />
von Rupert Schmid im Landkreis<br />
Regensburg in Bayern angelegt. <strong>Der</strong><br />
Landwirt hat die Strip Till Kombination<br />
selbst geplant und gebaut. Anders<br />
als die derzeit angebotenen Geräte sät<br />
Schmid den Raps im Praxisversuch mit<br />
einem Einzelkornsägerät. Er verwendet<br />
dazu ein Zuckerrübensägerät. Die Vorteile<br />
der Einzelkornsaat liegen in der<br />
präzisen Einhaltung der Ablagetiefe und<br />
in der besseren Standraumverteilung<br />
in der Reihe. Die Vorfrucht war Winterweizen.<br />
Nach der Weizenernte erfolgte<br />
ein seichter Grubberstrich, der das Ausfallgetreide<br />
zum Auflaufen anregen soll.<br />
Vor der Rapssaat (2-Blattstadium des<br />
Auflaufgetreides) wurde die Fläche dann<br />
tiefer gegrubbert, um genügend Feinerde<br />
für die Saat zu bekommen.<br />
Strip Till bei Winterraps<br />
– die Herbstanalyse<br />
Von Roman GOLDBERGER, Rainbach<br />
ƒ<br />
Die Streifenlockerung<br />
und die Einzelkornsaat<br />
erfolgten<br />
am 27. August in einem<br />
Arbeitsgang.<br />
F
Saatstärke 25 Körner/m<br />
Im Landwirt-Praxistest wurde 160 kg<br />
DAP (29 kg N) in der Versuchsgruppe<br />
als Unterfußdünger ca. 25 cm tief unter<br />
die Saat gegeben. Im Kontrollfeld<br />
wurde die gleiche Düngermenge unmittelbar<br />
vor der Saat breitflächig gestreut<br />
und zur Saat eingearbeitet.<br />
Die Streifenlockerung erfolgt mit den<br />
TerraGrip Zinken der Fa. Horsch. Unmittelbar<br />
danach wird der gelockerte<br />
Boden mit einer Packerwalze rückverfestigt.<br />
Das Einzelkornsägerät legt das<br />
Saatkorn in der Folge genau in diesen<br />
gelockerten Schlitz. Die Reihenweite<br />
des Rübensägeräts beträgt 50 cm.<br />
Alle 8–10 cm wird ein Saatkorn (Sorte<br />
Avatar) abgelegt, sodass eine Saatstärke<br />
von maximal 25 Körnern pro m²<br />
entsteht. Zum Vergleich: Die Saatstärke<br />
am Kontrollfeld beträgt 45 Körner pro<br />
m². <strong>Der</strong> Grund für die unterschiedlichen<br />
Anfang November war der N-Mangel<br />
der Kontrollgruppe (links) im Vergleich<br />
zur besser entwickelten Strip Till Variante<br />
(rechts) durch das Aufhellen klar<br />
ersichtlich.<br />
Saatstärken liegt im erwarteten besseren<br />
Feldaufgang der Strip Till Variante<br />
mit Einzelkornsaat und der ausgeprägteren<br />
Fähigkeit, Seitentriebe zu bilden.<br />
Bestandsführung im Herbst<br />
Nach dem Anbau am 27. August erfolgten<br />
im Keimblattstadium eine<br />
Schneckenbekämpfung und eine Herbizidbehandlung<br />
im frühen Nachauflauf.<br />
Vor allem bei Streifensaat besteht die Gefahr<br />
eines erhöhten Schneckenaufkommens.<br />
Dies liegt zum einen an der fehlenden<br />
ganzflächigen Bodenbearbeitung<br />
und zum anderen an der geringeren<br />
Rückverfestigung des gelockerten Streifens.<br />
Prophylaktisch wurde daher in beiden<br />
Varianten Schneckenkorn gestreut.<br />
Die Unkrautbekämpfung erfolgte in beiden<br />
Varianten sehr erfolgreich mit Butisan<br />
Gold (2 l/ha) im frühen Nachauflauf.<br />
Im 4-Blattstadium des Raps’ wurde<br />
eine Gräserbehandlung zur Bekämp-<br />
fung des Auflaufgetreides (0,8 l Panarex)<br />
durchgeführt. Gleichzeitig wurde ein<br />
Insektizid (Karate Zeon) zur Bekämpfung<br />
des in beiden Varianten vermehrt<br />
auftretenden Erdflohs angewendet. Im<br />
6-Blattstadium schließlich erfolgte in beiden<br />
Versuchsgruppen eine Fungizidbehandlung<br />
mit 0,8 l Folicur/ ha (+ 2 l/ha<br />
Bor).<br />
Trend zum 6-Blattstadium<br />
In der Tat war in der Versuchsgruppe<br />
ein sehr gleichmäßiger und sicherer<br />
Aufgang der Rapskeimlinge zu beobachten.<br />
Auch die Abstände in der Reihe<br />
waren sehr gleichmäßig. Einzelne<br />
Pflanzen vielen trotz Schneckenkornanwendung<br />
dem Schneckenfraß zum Opfer.<br />
Die dadurch entstandenen Lücken<br />
fielen vor allem in den ersten Wochen<br />
auf. Zu diesem Zeitpunkt schien es, dass<br />
die breitflächige Saat durch die höhere<br />
Pflanzendichte im Vorteil ist. Spätestens<br />
zum 6-Blattstadium drehte sich aber das<br />
Bild: Die Rapspflanzen der Breitsaatvariante<br />
zeigten erste N-Mangelerscheinungen<br />
und waren in der Entwicklung<br />
viel uneinheitlicher als die Pflanzen der<br />
Strip Till Variante. <strong>Der</strong> größte Unterschied<br />
war aber bereits in der Entwicklung<br />
der Pfahlwurzel zu erkennen.<br />
Während die Pfahlwurzeln der Versuchsgruppe<br />
bereits eine Länge von<br />
15 bis 20 cm aufwiesen und den Unterfußdünger<br />
somit bereits erreicht hatten,<br />
zeigten die Wurzeln der Kontrollgruppe<br />
ein viel schwächeres Tiefenwachstum<br />
(8 bis 10 cm).<br />
Bereits zum 6-Blattstadium war ein<br />
großer Unterschied in der Wurzelentwicklung<br />
der Strip Till Variante<br />
(2 Pflanzen links) zur Normalsaatvariante<br />
(2 Pflanzen rechts) erkennbar.<br />
Wurzelentwicklung<br />
Diese Entwicklung führte sich bis Vegetationsende<br />
unvermindert fort. Sowohl<br />
die Entwicklung der Pfahl- als auch die<br />
Entwicklung der Seitenwurzeln war in<br />
der Strip Till Variante etwa doppelt so<br />
weit fortgeschritten. Auch die Dicke des<br />
Wurzelhals’ war mit 18 mm zu 10 mm<br />
in der Streifensaatvariante viel weiter<br />
ACKERBAU<br />
fortgeschritten. <strong>Der</strong> Grund liegt wohl im<br />
nach unten hin gelockerten Boden und<br />
dem Unterfußdüngerband, das die Pfahlwurzel<br />
nach unten zieht.<br />
Stickstoffmangel durch<br />
Konkurrenz zu Stroh<br />
<strong>Der</strong> vorhin beschriebene Stickstoffmangel<br />
der Pflanzen in der Kontrollgruppe<br />
hat seinen Grund in der Konkurrenzsituation<br />
zwischen Rapswurzel und Weizenstroh.<br />
Beide befinden sich in der konventionellen<br />
Mulchsaatvariante im Oberboden<br />
und verbrauchen Stickstoff – der<br />
Raps für die Pflanzenentwicklung und<br />
das Getreidestroh für die Verrottung<br />
(C:N-Verhältnis). Somit entsteht ab dem<br />
Zeitpunkt des einsetzenden Strohumsatzes<br />
ab ca. Ende September (je nach Niederschlagsituation)<br />
eine Konkurrenzsituation<br />
um Stickstoff. In der Strip Till<br />
Variante waren hingegen bis zuletzt keine<br />
N-Mangelerscheinungen zu beobachten.<br />
Zu erklären ist dies damit, dass sich<br />
die Pfahlwurzel zum Zeitpunkt der verstärkt<br />
einsetzenden Strohrotte bereits unter<br />
dem Strohhorizont befindet und die<br />
Nährstoffe bereits vom Düngerband bezieht.<br />
Bestandsdichte<br />
Die wohl größte Überraschung zeigte<br />
sich in Punkto Bestandsdichte. So bildeten<br />
die Rapspflanzen der Versuchsvarianten<br />
bis zum Vegetationsende im<br />
Durchschnitt zwei Seitentriebe mehr.<br />
Während die Rapspflanzen der Kontrollgruppe<br />
mit acht bis zehn Blätter in<br />
den Winter gingen, bildeten die Strip<br />
Till Pflanzen zehn bis zwölf Blätter. Es<br />
scheint so, dass die Streifensaatvariante<br />
durch die höhere Anzahl an Seitentrieben<br />
die reduzierte Saatstärke und<br />
Anfangs auch die geringere Bestandsdichte<br />
spätestens im Frühjahr ausgleichen<br />
kann.<br />
Mit der fortgeschrittenen Bestandsentwicklung<br />
im Herbst steigt auch die<br />
Gefahr von Frostschäden. Durch die<br />
gleichmäßigere Standraumverteilung in<br />
der Strip Till-Variante scheint aber die<br />
Konkurrenz zwischen den Rapspflanzen<br />
geringer zu sein. So war kein „Auftängeln“<br />
zu beobachten. Im Gegenteil,<br />
das Herz der Pflanze sitzt sehr bodennah<br />
und dürfte vor Frostschäden sicher<br />
sein.<br />
■<br />
-TIPP<br />
Videos zum Praxisversuch<br />
finden Sie unter<br />
www.landwirt.com/ackerbautipps/<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 25
ACKERBAU<br />
Getreide<br />
vor Lager schützen<br />
Grundsätzlich ist der Einsatz von<br />
Wachstumsreglern keine ertragssteigernde,<br />
sondern eine ertragsabsi chernde<br />
Maßnahme. Wie, ob und mit welchen<br />
Aufwandmengen Wachstumsregler<br />
eingesetzt werden, muss jedes Jahr<br />
neu beurteilt und entschieden werden.<br />
Zuerst ist es der Pflanzenbestand am<br />
Feld, den es zu beurteilen gilt. Ob die<br />
angebauten Sorten lagerempfindlich<br />
sind, kann in den Sortenlisten der AGES<br />
(abrufbar unter www.ages.at ) genauer<br />
anschaut werden. Speziell für Betriebe<br />
mit hohem Wirtschaftsdüngeranteil<br />
und guten Böden mit hohem Nährstoffnachlieferpotenzial<br />
ist der Wachstumsreglereinsatz<br />
unbedingt überlegenswert.<br />
Sind die Bestände im Frühjahr sehr üppig<br />
entwickelt und ist die Witterung<br />
während der Schossphase sehr wüchsig,<br />
dann ist der Wachstumsreglereinsatz<br />
einzuplanen.<br />
Produkte zur Auswahl<br />
Entscheidend für die Auswahl der<br />
einzelnen Produkte sind ihre Eigenschaften<br />
und Wirkungen auf die Getreidebestände.<br />
Als wichtiger Grundsatz<br />
gilt, dass die Wachstumsregleranwendung<br />
nur bei vitalen, gut entwickelten<br />
Beständen – auch hinsichtlich der<br />
Wurzelentwicklung – erfolgen soll. Sind<br />
Getreidebestände durch tiefe Temperaturen,<br />
Trockenheit und Hitze gestresst,<br />
so muss man sowohl bezüglich Anwendungstermin<br />
als auch Aufwandmenge<br />
sehr vorsichtig sein. Folgende<br />
Wirk stoffe werden angeboten:<br />
Stabilan – CCC<br />
Stabilan – CCC (Wirkstoff: Chormequat-Chlorid)<br />
darf in Hafer, Weizen,<br />
Roggen und Tritikale eingesetzt wer -<br />
den. Es verkürzt den Halm, fördert die<br />
Bestockung und verzögert die Reduktion<br />
schwächerer Triebe. Die Seiten triebe<br />
werden gefördert und dünne Bestände<br />
werden dadurch dichter und<br />
auch gleichmäßiger. CCC kürzt nicht<br />
nur den Halm, sondern auch die Wurzel.<br />
Darauf muss man bei sehr früher<br />
Anwendung achten, gerade dann, wenn<br />
die Wurzeln noch schwach entwickelt<br />
sind. Die Kronenwurzeln sollten zumindest<br />
drei bis vier Zentimeter lang<br />
sein. CCC ist am verträglichsten bei geteilter<br />
Anwendung. Dichte Bestände sollen<br />
nicht zu früh behandelt werden,<br />
sonst bleiben sie zu dicht und reduzieren<br />
zu wenig. Eine Anwendung ist bereits<br />
ab 8 °C möglich und ist gut mit<br />
einer Herbizidmaßnahme kombinierbar.<br />
Moddus<br />
Moddus (Wirkstoff: Trinexapac) kann<br />
in allen Getreidearten eingesetzt werden.<br />
Moddus führt zu einer Verminderung<br />
der Halmstreckung und zu einer<br />
Halmverdickung. Es benötigt zur opimalen<br />
Wirkung wüchsiges, sonniges<br />
Wetter mit warmen Temperaturen über<br />
12 °C – am besten Strahlungswetter mit<br />
hoher Lichtintensität. Moddus fördert<br />
das Wurzelsystem der Getreidepflanzen<br />
und verbessert dadurch die<br />
Nährstoff aneignung und Wasseraufnahme.<br />
Es lässt sich mit Fungiziden gut<br />
mischen (dabei kann die Aufwandmenge<br />
reduziert werden). <strong>Der</strong> optimale Einsatzzeitpunkt<br />
ist im 1- bis 2-Knoten-<br />
Stadium des Getreides (EC 31 bis 32).<br />
Dabei reduziert es die Nebentriebe und<br />
verdünnt dadurch dichte Bestände.<br />
Medax Top<br />
Medax Top (2 Wirkstoffe: Mepiquat-<br />
26 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />
<strong>Der</strong> Einsatz von Wachstumsregulatoren<br />
bei Getreide<br />
erfolgt nach einer<br />
sorgfältigen Beurteilung<br />
der Bestände und nach<br />
Abwägen der Wirkung<br />
verschiedener Produkte.<br />
Dazu braucht es Erfahrung<br />
und Fingerspitzengefühl.<br />
Von Dipl.-HLFL-Ing. Franz KASTEN-<br />
HUBER, Agrarbildungszentrum Lambach<br />
Chlorid und Prohexadion-Calzium) mit<br />
dem Zusatz von Ammonsulfat (Turbo)<br />
vereinigt grob gesagt die Eigenschaften<br />
von Stabilan und Moddus in seinen<br />
Wirkstoffen und kann ebenfalls in allen<br />
Getreidearten eingesetzt werden. Einerseits<br />
ist ein Wirkstoff (Mepiquat-<br />
Chlorid) schon bei kühlen Tempera tu -<br />
ren (am besten mit Sonnenunterstützung)<br />
wirk sam, andererseits wirkt der<br />
zweite Wirkstoff (Prohexadion-Calzium)<br />
optimal bei strahlungsreicher, warmer<br />
Witterung. Interessant ist dieses<br />
Produkt speziell dann, wenn bei noch<br />
kühlen Temperaturen eine starke Einkürzung<br />
erwünscht ist (speziell in Gerste).<br />
Die Triebe werden sehr gleichmäßig<br />
(egal ob Haupt- oder Nebentriebe)<br />
einge kürzt. Auch in EC 37 bis 39<br />
lässt sich Medax Top in Winterweizen<br />
(gemeinsam mit einer Fungizidanwendung)<br />
einsetzen.<br />
Camposan extra<br />
Camposan extra (Wirkstoff: Ethephon)<br />
wirkt sehr schnell und intensiv,<br />
verkürzt die Halmlänge und verstärkt<br />
die Halmdicke. Besonders positiv ist<br />
das Verhindern des Ährenknickens, wodurch<br />
ein wichtiges Einsatzgebiet die<br />
gezielte Spritzung in Wintergerste in<br />
EC 37 bis 39 ist. Wichtig für eine optimale<br />
Wirkung ist warmes, wüchsiges<br />
Wetter. <strong>Der</strong> Abstand zu einer Herbizidbehandlung<br />
mit Wuchsstoffherbiziden<br />
sollte acht Tage ausmachen. Camposan<br />
kann sehr spät angewendet werden (bis<br />
EC 51), darf aber nicht auf die Ähre gelangen.<br />
Versuch 2011<br />
Im Jahr 2011 waren viele Bestände<br />
nach einer kühlen Vorfrühlingsphase
nicht sehr dicht (z.B. nur 450 bis 500<br />
Triebe im Durchschnitt bei Winterweizen).<br />
Die trockenen Monate April und<br />
Mai führten zu trockenen Verhältnissen<br />
in der Schossphase. Die Bestände<br />
waren gut standfest und kürzer. Bei<br />
Gerste reagierte die längere Sorte Semper<br />
(mehrzeilig) deutlich in der Wuchshöhe<br />
und in der Ertragssicherung auf<br />
den Wachstumsreglereinsatz. Dagegen<br />
reagierte die standfeste Sorte Hannelore<br />
(zweizeilig) nur sehr wenig.<br />
Die Weizensorten Pedro und Mulan<br />
waren in der Kontrolle des Wachstumsreglerversuchs<br />
sehr ertragreich, in der<br />
Wuchshöhe aber mit 95 cm in der Kontrolle<br />
relativ niedrig, dünn und damit<br />
gering lagergefährdet. Als Fazit aus diesem<br />
Versuchsjahr kann man feststellen,<br />
dass sich ein Wachstumsreglereinsatz<br />
nicht ausgezahlt hat und fallweise bei<br />
höheren Aufwandmengen zu deutlichem<br />
Wachstumsstress und damit zu<br />
Ertragsminderung oder unbedeutender<br />
Ertragssteigerung geführt hat. Das verhaltene<br />
vegetative Wachstum in Verbindung<br />
mit Trockenheit brachte nur in<br />
sehr üppigen Beständen und mehrzeiligen<br />
Gersten wirtschaftliche Ertragssteigerungen<br />
(siehe Tabelle 2).<br />
Mehrjährige Versuche<br />
Im Jahr 2010 wiederum war die Witterung<br />
im Mai sehr wüchsig. Durch das<br />
intensive Wachstum brachte der Wachstumsreglereinsatz<br />
bei der zweizeiligen<br />
Sorten Hannelore noch deutliche Mehr -<br />
erträge. Die mehrzeilige Sorte Fridericus<br />
war durch den Wachstumsreglereinsatz<br />
nicht zu halten, da wir das Düngungsniveau<br />
deutlich erhöht hatten.<br />
Aus den fünf Jahren Versuche mit<br />
Wachstumsreglern lassen sich keine absoluten<br />
Empfehlungen, sondern nur<br />
mögliche Hilfestellungen ableiten. Entscheidend<br />
sind immer die gute Beobachtung<br />
der Bestände, die Beurteilung<br />
der Stickstoffnachlieferung, die mög li-<br />
che Mineralisation aus dem Boden und<br />
die Witterung.<br />
Wachstumsregler in<br />
Wintergerste<br />
Wintergerste sollte zu Beginn des<br />
Schossens (EC31/32) gekürzt werden.<br />
In den letzten Jahren hat sich Medax<br />
top mit Turbo als sehr interessantes Produkt<br />
in der Gerste gezeigt. Die Aufwandmenge<br />
liegt bei 0,6 bis 1 l Medax<br />
top mit 0,6 bis 1 kg Turbo. Die Kürzung<br />
ist intensiv. Bei warmer Witterung und<br />
höheren Aufwandmengen kann es zu<br />
Reaktionen der Gerste kommen – Blattspitzen<br />
werden gelb. Diese haben sich<br />
<strong>Der</strong> frühe Einsatz von Medax in EC 30 bis 32 bringt eine starke und gleichmäßige<br />
Kürzung (li) im Vergleich zur Kontrollvariante (re).<br />
ACKERBAU<br />
Tabelle 1: Wachstumsregler im Getreidebau (Quelle: DI Hubert Köppl; LWK für OÖ)<br />
Produkt Wirkstoff Kulturen<br />
Camposan extra Etephon G, W, WR, WT<br />
Cycocel 720 Chlormequat-Chlorid (720 g/l) H, W, WR, WT<br />
Medax Top + Turbo Mepiquat-Chlorid + Prohexadion-Calcium WG, WR, WW, TR<br />
Moddus Trinexapac WG,WW,TR,SG,H<br />
Stabilan 400 Chlormequat-Chlorid (400 g/l) W, R, TR, H<br />
Tab. 2 Wintergersten-Wachstumsreglerversuch 2011 (gem. mit DI Köppl, LK OÖ)<br />
Sorte: Semper; 3.10.2010 3-fach Vorfrucht: Silomais<br />
wiederholt N-Niveau: 155 kg/ha<br />
Variante Ertrag Ertrag Mehr- Mehr- Wuchskg/ha<br />
rel. % erlös erlös höhe in cm<br />
(86 % TS) E/ha E/ha (ES 65)<br />
unbehandelt 9.375 100,0 0,00 100,0 110<br />
0,8 l/ha Medax Top + 0,8 l/ha Turbo (EC 31/32, 19.4.) 10.804 115,2 250,35 112,7 100<br />
0,4 l/ha Moddus (EC 31/32 19.4.) 9.723 103,7 18,32 100,9 104<br />
0,5 l/ha Camposan extra (EC 49, 5.5.) 9.574 101,8 -8,44 99,6 95<br />
0,6 l/ha Medax Top + 0,6 l/ha Turbo (EC 31/32 19.4.); 9.451 100,8 -37,50 98,1 90<br />
0,25 l/ha Camposan extra (EC 49 5.5.)<br />
0,3 l/ha Moddus (EC 31/32 19.4.); 9.436 100,7 -43,89 97,8 95<br />
0,25 l/ha Camposan extra (EC 49 5.5.)<br />
0,7 l/ha Moddus (EC 31/32, 19.4.) 10.106 107,8 77,24 103,9 95<br />
1,3 l/ha Medax Top + 1,3 l/ha Turbo (EC 31/32, 19.4.) 10.671 113,8 207,45 110,5 90<br />
0,25 l/ha Camposan extra (EC 49 5.5.) 9.543 101,8 25,87 101,3 100<br />
0,8 l/ha Medax Top + 0,8 l/ha Turbo (EC 31/32, 19.4.) 10.232 109,1 112,19 105,7 90<br />
0,5 l/ha Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (EC 49, 5.5.)<br />
0,5 l/ha Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (EC 49, 5.5.) 9.422 100,5 -5,09 99,7 92<br />
Kalkulationsgrundlagen<br />
Gerstenpreis: € 0,21/kg<br />
Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. Durchschnittliche Rabatte<br />
Ausbringungskosten*: € 25,90/ha /65 kW Traktor, 15 m Spritzbreite 800 l Fass, Flächenleistung 2,7 ha/h<br />
*auch bei Zweifachbehandlung nur 1 x Ausbringungskosten, da Ausbringung gemeinsam mit Fungizid erfolgte<br />
in den Versuchen aber ertraglich nicht<br />
ausgewirkt. Medax kann auch schon<br />
bei kühleren Temperaturen angewendet<br />
werden. Bei strahlungsreichem,<br />
warmem Wetter ist der Einsatz von<br />
Moddus günstig. Moddus fördert das<br />
Wurzelwachstum und begünstigt die<br />
besser entwickelten Haupttriebe. Seitentriebe<br />
werden leichter reduziert –<br />
eine inte ressante Anwendung in sehr<br />
dichten Beständen. Die Aufwandmenge<br />
liegt bei 0,3 bis 0,5 l/ha.<br />
In sehr wüchsigen Beständen – auch<br />
wenn man „Behandlungsstress“ fürch -<br />
tet – ist es möglich, mit 0,6 l Medax Top<br />
im Turbo oder 0,3 l Moddus vorzulegen<br />
(EC 31/32) und in EC 37/39, evtl.<br />
bis EC 49 mit Camposan (0,25 bis<br />
0,3 l/ha) die Bestände stabil zu halten.<br />
Bei stark wüchsigem Maiwetter und<br />
unterlassener Kürzung zu Beginn des<br />
Schossens ist eine „Notkürzung“ mit<br />
Camposan in EC 39 bis 49 möglich.<br />
Werden die Wachstumsregler gemeinsam<br />
mit Azolfungiziden eingesetzt,<br />
so können 25 bis 30 % geringere Aufwandmengen<br />
genommen werden, da<br />
Azole ebenfalls wachstumsregulierende<br />
Eigenschaften haben.<br />
Wachstumsregler zu<br />
Winterweizen<br />
Dünne Weizenbestände, wie wir sie<br />
heuer haben könnten, können durch ei-<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 27
ACKERBAU<br />
nen gezielten CCC (Stabilan)-Einsatz in<br />
EC 23 bis 25 gefördert werden. Die Entwicklung<br />
der Seitentriebe wird dabei<br />
angeregt. Die Bestände werden gleichmäßiger<br />
und dichter.<br />
Gut entwickelte Bestände mit mäßiger<br />
Lageranfälligkeit lassen sich in<br />
EC 30 bis EC 32 mit Moddus (0,3 l/ha),<br />
Medaxx top (0,5 bis 0,7 l/ha) oder der<br />
Kombination Moddus (0,2 l/ha) mit<br />
CCC 720 (0,3 l/ha) sicher kürzen.<br />
Bestände mit einer höheren Lageranfälligkeit<br />
kann man bereits in EC 25 bis<br />
29 mit 0,7 bis 1 l CCC 720 (entspricht<br />
etwa 1 bis 1,8 l CCC 400) kürzen. Diese<br />
Anwendung ist sehr günstig im Preis.<br />
Anschließend ist in EC 32 eine weitere<br />
Kürzung mit Medax top oder Moddus<br />
in Kombination mit CCC möglich. Dabei<br />
ist der Witterungseinfluss bei der<br />
Wahl der Aufwandmenge sehr wichtig.<br />
Die Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft<br />
Steiermark führt mehrjährige<br />
Halmverkürzerversuche bei Wintergerste<br />
und Winterweizen durch. Die Ergebnisse<br />
des Jahres 2011 bei Wintergerste und Winterweizen<br />
sind in den Tab. 3 und 4 dargestellt.<br />
Quintessenz der Versuche ist, dass mit<br />
der Wachstumsregulierung das Risiko einer<br />
Lagerung und des damit verbundenen Ertragsverlustes<br />
deutlich gesenkt werden<br />
kann. Die Auswirkung des Wachstumsreglereinsatzes<br />
auf den Ertrag kann sowohl bei<br />
hoher Dosierung als auch bei mäßiger<br />
Trockenheit, wie sie im Vorjahr vor herrschte,<br />
als nicht gravierend bezeichnet werden.<br />
Es wurde über alle Prüfjahre deutlich, dass<br />
unter wüchsigen Bedingungen nur die hohen<br />
registrierten Aufwandmengen ausreichende<br />
Kürzungseffekte zeigten. Die reduzierten<br />
Aufwandmengen führten nur zu geringfügigen<br />
Einkürzungen in der Halmlänge.<br />
Weiters konnte die oftmalige Mei nung<br />
bestätigt werden, dass frühe Kürzungen im<br />
EC 30 bis EC 32 (Schossbeginn bis 2-Knoten-Stadium)<br />
schonender sind als spätere<br />
Behandlungstermine ab EC 37 (Spitzen des<br />
Fahnenblattes). <strong>Der</strong> Grund dafür ist, dass<br />
zu diesem Zeitpunkt die Temperaturen in<br />
der Regel niedriger sind. Eine weitere Folge<br />
der frühen Behandlung ist, dass die nach<br />
der Behandlung gebildeten Internodien länger<br />
werden kön nen als jene im Vergleich<br />
zur unbehandelten Kontrolle. Das kann bedeuten,<br />
dass insbesondere im intensiven<br />
Wintergerstenanbau auf wüchsigen und güllegedüngten<br />
Flächen eine zweimalige Behandlung<br />
bis spätestens zum Grannenspitzen<br />
zu empfehlen ist.<br />
Dr. Karl MAYER, LK STMK<br />
Ï<br />
Niedrige Aufwandmengen<br />
können in wüchsigen Jahren Lager<br />
nicht vermeiden.<br />
Bestände, die erstmals in EC 31 ge -<br />
kürzt wurden, und bei denen eine hohe<br />
Lageranfälligkeit droht, können in<br />
EC 37 bis 49 mit Camposan (0,3 bis<br />
0,4 l/ha) noch behandelt werden. Auch<br />
eine Andwendung von Medax top in<br />
EC 37 bis 39 hat eine gute einkürzende<br />
Wirkung.<br />
Einsatz bei<br />
Roggen und Tritikale<br />
Bei Roggen und Tritikale hat sich in<br />
der Praxis das Kürzen mit 0,6 bis 1,2 l<br />
CCC oder eine Mischung aus 0,4 bis<br />
0,7 l CCC und 0,3 l Moddus in EC 31<br />
und darauf eine weitere Kürzung (ge-<br />
Ergebnisse aus Wachstumsreglerversuchen in der Steiermark<br />
28 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />
meinsam mit dem Abreifeschutz) in EC<br />
39 mit 0,5 bis 0,8 l Medax top und Turbo<br />
bzw. Camposan (0,4 bis 0,5 l/ha) als<br />
sehr wirkungsvoll erwiesen. Hier sind<br />
die Lagerneigung und die Sortenunterschiede<br />
besonders zu beachten. ■<br />
Tab. 3: Ergebnis und Erklärung des Halmverkürzerversuches bei Wintergerste,<br />
Standort SZ-Gleisdorf 2011<br />
Variante Halm- Wuchs- Ertrag<br />
anzahl höhe kg/ha<br />
je m2 cm<br />
Camposan extra 0,6 l/ha in EC37 670 71 7.096<br />
Medax top + Turbo 0,7 l/ha in EC 31 und<br />
Camposan extra 0,4 l/ha in EC 37<br />
643 72 7.456<br />
Moddus 0,5 l/ha in EC 31 717 73 7.174<br />
Moddus 0,4 l/ha in EC 31 und<br />
Camposan extra in 0,4 l/ha in EC 37<br />
813 73 7.425<br />
Moddus 0,5 l/ha in EC 37 643 75 7.393<br />
Moddus 0,3 l/ha in EC 31 660 76 8.130<br />
Camposan extra 0,4 l/ha in EC 37 983 77 7.331<br />
Medax top + Turbo 1,0 l/kg in EC 37 773 77 7.644<br />
Medax top + Turbo 0,6 l/ha in EC 31 860 77 7.393<br />
Moddus 0,3 l/ha in EC 31 und<br />
Medax top + Turbo 0,6 l/ha in EC 37<br />
540 78 7.769<br />
Medax top + Turbo 1,0 l/ha in EC 31 890 79 7.393<br />
Kontrolle 780 84 7.362<br />
Gesamtergebnis 748 76 7.455<br />
Tab. 4: Ergebnis und Erklärung des Halmverkürzerversuches bei Winterweizen,<br />
Standort SZ-Gleisdorf 2011<br />
Variante Halm- Wuchs- Ertrag<br />
anzahl höhe [kg<br />
je m2 cm TM/ha]<br />
CCC 0,7 l/ha in EC 30 und<br />
Medax top + Turbo 0,7 l/ha in EC 37<br />
583 76 8.375<br />
Medax top + Turbo 1,0 l/kg in EC 31 730 80 8.639<br />
CCC 0,7 l/ha in EC 30 533 81 8.335<br />
CCC 0,7 l/ha in EC 30 und<br />
Camposan 0,4 l/ha in EC 37<br />
580 82 8.304<br />
CCC 1,5 l/ha in EC 30 547 82 8.259<br />
Medax top + Turbo 0,5 l/ha in EC 31 683 82 8.043<br />
Moddus 0,4 l/ha in EC 31 und<br />
CCC 0,5 l/ha in EC 31<br />
720 83 7.935<br />
CCC 0,7 l/ha in EC 30 und<br />
Moddus 0,3 l/ha in EC 37<br />
713 83 8.460<br />
Moddus 0,3 l/ha in EC 31 710 85 8.291<br />
Camposan extra 0,4 l/ha in EC 37 767 86 8.171<br />
Camposan extra 0,6 l/ha in EC 37 720 87 8.619<br />
Kontrolle 703 88 8.193<br />
Mittelwert 666 83 8.302
Versuchsstandort<br />
Ing. Franz Kastenhuber, Bachloh 19,<br />
4654 Bad Wimsbach-Neydharting,<br />
Tel. 0664/3968360<br />
Ziel<br />
Abtestung verschiedener Mais-Herbizide,<br />
Vergleiche zu terbuthylazinfreien<br />
Varianten<br />
Versuchsanlage<br />
Unwiederholter Streifenversuch auf<br />
einem von der Bodengüte einheitlichen<br />
Feld – 0,5 bis 1,0 ha pro Variante<br />
Verunkrautung<br />
Dominierend: Ackerhellerkraut<br />
Fast gleichrangig vorhanden: Klettenlabkraut,<br />
Windenknöterich, Vogelknöterich,<br />
Persischer Ehrenpreis, Rote<br />
Taubnessel, Vogelmiere, Weißer Gänsefuß,<br />
Feigenblättriger Gänsefuß,<br />
Ackerveilchen, Franzosenkraut, Distel<br />
in Rädern<br />
Ergebnis<br />
Alle Varianten konnten die vorhandene<br />
Verunkrautung (fast) vollständig<br />
eliminieren. Lediglich Distel kam stärker<br />
bei den Vorauflaufvarianten durch,<br />
alle anderen Varianten, wo das Wurzelunkraut<br />
auftrat, unterdrückten es<br />
ausreichend. In der Variante 15 (Fornet-Casper-Pack)<br />
trat vereinzelt Rote<br />
Taubnessel auf – es war aber keine Korrektur<br />
notwendig. Es gab keine Verträglichkeitsprobleme.<br />
ACKERBAU<br />
Versuch zur Mais-Unkrautbekämpfung<br />
Von DI Hubert KÖPPL, Referat Pflanzenschutz, LK Oberösterreich, Linz<br />
Versuchsglieder<br />
A) Nach dem Anbau auf feuchten Boden, spätestens jedoch bis zum 1-Blattstadium<br />
der Hirsen, unabhängig vom Maisstadium (7.5.2012)<br />
1) 3 l/ha Gardo Gold + 2 l/ha Stomp Aqua<br />
2) 0,4 l/ha Adengo*<br />
3) 2,5 l/ha Stomp Aqua + 1,25 l/ha Spectrum (Spectrum Aqua-Pack*)<br />
B) Behandlung bis zum 4-Blattstadium des Mais (auf Grund der Witterung<br />
und des Versuchsumfanges konnten nicht alle Varianten zum selben Zeitpunkt<br />
behandelt werden)<br />
4) Zintan Platin-Pack: 1,25 l/ha Calaris + 1 l/ha Dual Gold (15.5.2012)<br />
5) 1,5 l/ha Laudis + 1,5 l/ha Aspect pro (15.5.2012)<br />
6) Clio Max 1): 1 l/ha Clio Star + 2 l/ha Spectrum Gold (15.5.2012)<br />
7) Monsoon Premium: 2 l/ha Monsoon + 1,6 l/ha Aspect Pro + 0,4 l/ha<br />
Buctril (25.5.2012)<br />
8) Versuchsvariante Stähler 1): 0,75 l/ha Collage (Nicosulfuron + Thifensulfuron)<br />
+ 2,5 l/ha Successor T (25.5.2012)<br />
9) Herkules: 2 l/ha Successor T + 300 g/ha Task + 0,5 l/ha Zellex CS<br />
(25.5.2012)<br />
10) Vesuv Pro: 1,5 l/ha MaisTer flüssig + 0,9 l/ha Aspect Pro (3.6.2012)<br />
11) 0,8 kg/ha Terano + 2,0 l/ha Monsoon (3.6.2012)<br />
12) Kukuruz-Pack*: 1,0 l/ha Clio Star + 1,0 l/ha Spectrum + 1 l/ha Stomp<br />
Aqua (3.6.2012)<br />
13) Versuchsvariante Kwizda/Stähler 1): 280 g/ha Arigo (Nicosulfuron +<br />
Rimsulfuron + Mesotrione) + 2,5 l/ha Successor T + 0,5 l/ha Zellex<br />
14)<br />
CS (25.5.2012)<br />
Versuchsvariante Syngenta 1) : Elumis extra: 1,0 l/ha Elumis<br />
(Mesotrione+Nicosulfuron) + 3,0 l/ha Gardo Gold (25.5.2012)<br />
C) Behandlung bis max. zum 6-Blattstadium des Mais (3.6.2012)<br />
15) 0,75 l/ha Fornet + 0,3 kg/ha Casper (Fornet-Casper-Pack*)<br />
16) Kelvin Star Pack*: 0,8 l/ha Clio Star + 0,8 l/ha Kelvin<br />
17) Versuchsvariante Bayer 1): 1,5 l/ha MaisTer Power* (Fortuna +<br />
Thiencarbazone + Cyprosulfamide)<br />
18) Versuchsvariante Syngenta 1),*: Elumis P: 1,5 l/ha Elumis<br />
(Mesotrione+Nicosulfuron) + 20 g/ha Peak<br />
Varianten mit *: terbuthylazinfrei<br />
Varianten mit 1): Zulassung wird erwartet<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 29
ACKERBAU<br />
Pflanzenschutzversuche 2012<br />
Von DI Hubert Köppl, Referat Pflanzenschutz, LK Oberösterreich, Linz<br />
Auch im Jahr 2012 wurde wieder eine Fülle an Pflanzenschutzversuchen durchgeführt.<br />
In den nächsten Seiten finden Sie die Ergebnisse der Fungizid- und<br />
Wachstumsreglerversuche bei Wintergerste, Winterweizen und Raps.<br />
Fungizidversuche<br />
Wintergerste<br />
Die Hauptkrankheiten 2012 waren<br />
Netzflecken und v.a. Ramularia-Sprenkelkrankheit.<br />
Alle Fungizidmaßnahmen<br />
waren hoch rentabel. Die Ertragsunterschiede<br />
zwischen den drei Carboxamid-Produkten<br />
(Adexar, Aviator Xpro<br />
und Bontima) waren gering. <strong>Der</strong> optimale<br />
Behandlungstermin liegt bei<br />
trockenen Bedingungen im Frühjahr bei<br />
spitzenden Grannen. Bei stärkerem<br />
Druck von Krankheiten ab Beginn<br />
Schossen können Doppelbehandlungen<br />
sinnvoll sein.<br />
Wachstumsreglerversuch<br />
Wintergerste<br />
<strong>Der</strong> ganze Bestand ging leicht ins Lager.<br />
Wie in den Vorjahren hat sich gezeigt,<br />
dass Medax Top-Varianten leichte Vorteile<br />
hatten. <strong>Der</strong> alleinige Einsatz von Camposan<br />
Extra als „Feuerwehrmaßnahme“<br />
brachte in diesem Jahr Erfolge – über die<br />
Jahre gesehen reicht dies jedoch v.a. bei<br />
starkem Lagerdruck nicht aus.<br />
Fungizidversuche Winterweizen<br />
Am Standort Bad Wimsbach gab es<br />
einen mittleren Druck durch Septoria<br />
30 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />
tritici und hohe Infektionsraten mit<br />
Ährenfusarien. Die Mykotoxinbelastung<br />
lag extrem hoch (die höchsten Werte<br />
seit Beginn des Versuchs im Jahr 2002)<br />
– trotz Vorfrucht Soja (Mulchsaat).<br />
Durch eine gezielte Behandlung in der<br />
Blüte konnte der DON-Gehalt deutlich<br />
reduziert werden.<br />
In Adlwang war S.tritici die dominierende<br />
Krankheit. Die Behandlung<br />
nach Warndienstempfehlung bis 17.5.<br />
brachte deutlich bessere Ergebnisse als<br />
die spätere um den 24.5. Eine frühe Applikation<br />
am 7.5. mit abschließender<br />
Ährenbehandlung am 5.6. ließ einen zu<br />
großen Zeitraum offen, um S.tritici zu
unterdrücken. Die Mykotoxinwerte lagen<br />
auf niedrigem Niveau und konnten<br />
durch die gezielte Behandlung<br />
nochmals gesenkt werden.<br />
Wachstumsreglerversuch<br />
Winterweizen<br />
Die Applikation erfolgt leider in einer<br />
großen Hitzeperiode (um den 30.4.)<br />
mit dementsprechenden Stressbedingungen<br />
für den Weizen. Alle Behandlungen<br />
waren ertraglich negativ und<br />
die Wirtschaftlichkeit war folglich nicht<br />
gegeben. Am aggressivsten war Medax<br />
top, die geringste negative Beeinflussung<br />
gab es mit Camposan extra.<br />
Fungizid- und Wachstumsreglerversuch<br />
in Raps<br />
Die stärksten Kürzungseffekte gab<br />
es mit Carax und Toprex. Die Vollblütebehandlung<br />
brachte die höchste Rentabilität.<br />
In die Blüte des Rapses fielen<br />
Niederschläge, was zu einem höheren<br />
Krankheitsdruck führte. Herbst und<br />
zeitiges Frühjahr waren relativ trocken<br />
mit wenig Infektionsgefahr. Trotz des<br />
relativ strengen Winters gab es keine<br />
Auswinterungssschäden.<br />
Wintergersten-Praxisfungizidversuch 2012<br />
Betrieb: Steinhaus<br />
Praxis-Streifenversuch Sorte: Yatzi Vorfrucht: Winterraps<br />
N-Niveau: 150 kg N/ha<br />
Wintergersten-Praxisfungizidversuch 2012<br />
Betrieb: Sattledt<br />
Praxis-Streifenversuch Sorte: Semper Vorfrucht: Winterraps<br />
N-Niveau: 150 kg N/ha<br />
Wintergersten-Exaktfungizidversuch 2012<br />
Betrieb: Bad Wimsbach<br />
ACKERBAU<br />
Sorte: Semper, 6.10.11 4-fach wiederholt Vorfrucht: Silomais N-Niveau: 117 kg/ha<br />
Variante<br />
Ertrag<br />
kg/ha (86 %TS)<br />
Ertrag<br />
rel.%<br />
Mehrerlös<br />
/ha<br />
Mehrerlös<br />
rel. %<br />
TKG<br />
in g<br />
hl<br />
in kg<br />
Siebung Rohprotein % tote Blatt- Erntefeuchte<br />
> 2,8 mm, % in % fläche am F* in %<br />
1 7450 100,0 0,00 100,0 55,6 65,2 87,6 11,9 99,0 14,0<br />
2 8447 113,4 62,57 104,0 57,1 66,7 91,9 11,9 75,5 15,5<br />
3 8267 111,0 74,67 104,8 57,1 67,6 90,8 11,9 90,3 14,6<br />
4 8337 111,9 108,27 106,9 57,1 67,3 91,4 11,7 83,8 15,3<br />
5 8565 115,0 143,95 109,2 57,8 65,5 92,4 11,9 81,0 15,3<br />
6 8500 114,1 136,90 108,8 57,1 66,0 93,2 11,8 89,5 15,7<br />
7 8292 111,3 84,02 105,4 58,8 66,7 92,5 12,0 91,3 15,1<br />
8 8282 111,2 101,32 106,5 59,2 66,7 92,1 11,4 89,3 14,1<br />
9 8279 111,1 87,49 105,6 58,1 67,1 93,0 12,0 85,3 15,4<br />
10 8331 111,8 70,81 104,5 56,8 67,4 93,4 11,5 82,5 14,7<br />
11 8609 115,6 93,29 106,0 56,5 67,4 91,9 11,4 75,5 14,7<br />
12 8187 109,9 65,17 104,2 57,5 66,3 94,6 12,1 89,8 15,0<br />
13 8262 110,9 71,12 104,5 59,2 67,3 92,0 12,2 85,3 15,4<br />
14 8162 109,6 63,52 104,1 56,8 66,3 93,1 12,1 93,0 14,5<br />
15 8308 111,5 91,38 105,8 56,5 65,9 90,1 11,9 88,5 15,6<br />
16 8386 112,6 57,8 66,1 93,1 12,0 90,5 14,3<br />
17 8114 108,9 57,1 65,2 92,8 11,6 88,0 14,4<br />
18 8233 110,5 55,0 66,1 93,0 11,8 88,0 15,2<br />
Ertrag Ertrag Mehrerlös Mehrerlös hl Siebung TKG Protein Erntefeuchte<br />
Variante kg/ha (86 %TS) rel.% /ha rel. % in kg > 2,8 mm, % in g % in %<br />
1 6700 100,0 0,00 100,0 62,6 72,8 48,5 11,0 14,1<br />
2 8600 128,4 256,20 118,2 67,8 82,1 52,1 10,8 14,1<br />
3 8250 123,1 228,60 116,2 64,9 83,8 52,1 10,2 14,0<br />
4 8100 120,9 216,00 115,4 66,6 87,8 52,1 10,7 13,7<br />
5 8140 121,5 212,20 115,1 67,0 87,2 51,3 10,1 13,7<br />
6 8670 129,4 299,50 121,3 67,1 83,6 50,0 10,3 13,3<br />
7 8150 121,6 214,90 115,3 67,4 82,6 49,8 10,1 13,2<br />
8 8550 127,6 289,10 120,5 67,9 81,8 51,0 10,6 13,2<br />
Kalkulationsgrundlagen Varianten<br />
Gerstenpreis: 0,21/kg 1: unbehandelt<br />
Kalkulationsgrundlagen<br />
Gerstenpreis: 0,21/kg *Bonitur am 24.6.2012<br />
Pflanzenschutzmittelpreise:<br />
Kalkulationsgrundlagen<br />
Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />
Ausbringungskosten: 27,00/ha (65 kW Traktor, 15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />
Gerstenpreis: € 0,21/kg<br />
*Bonitur am 24.6.2012<br />
Varianten<br />
Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche<br />
RabatteAusbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />
1: 15 unbehandelt m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />
9: 1,0 8: l/ha 1,25 Prosaro l/ha (ES Zantara, 49, 8.5.), (ES 59,60 49, 8.5.); € 46,40<br />
10: 0,7 9: l/ha 1,0 Aviator l/ha Prosaro + 0,7 l/ha (ES Fandango 49, 8.5.), (ES € 49, 59,60 8.5.), 87,20<br />
2: 0,5 l/ha Tilt 250 EC (ES 31/32, 24.4.)<br />
Varianten 1,5 l/ha Adexar (ES 49, 8.5.), 88,80<br />
3: 1: 1,5 unbehandelt<br />
l/ha Adexar (ES 49, 8.5.), 69,90<br />
4: 2: 2,0 0,5 l/ha l/ha Bontima Tilt 250 (ES 49, EC 8.5.), (ES ca. 31/32, 51,00 24.4.)<br />
5: 1,0 1,5 l/ha l/ha Aviator Adexar Xpro (ES 49, 8.5.), 63,20 € 88,80<br />
6: 3: 0,8 1,5 l/ha l/ha Aviator Adexar Xpro (ES 49, 49, 8.5.), 8.5.), 50,60 € 69,90<br />
7:<br />
4:<br />
1,25<br />
2,0<br />
l/ha<br />
l/ha<br />
Input<br />
Bontima<br />
Xpro (ES<br />
(ES<br />
49,<br />
49,<br />
8.5.),<br />
8.5.),<br />
65,80<br />
ca. € 51,00<br />
8: 1,25 l/ha Zantara, (ES 49, 8.5.); 46,40<br />
5: 1,0 l/ha Aviator Xpro (ES 49, 8.5.), € 63,20<br />
6: 0,8 l/ha Aviator Xpro (ES 49, 8.5.), € 50,60<br />
7: 1,25 l/ha Input Xpro (ES 49, 8.5.), € 65,80<br />
11: 0,8 10: l/ha 0,7 Fandango l/ha Aviator (ES 37, + 0,7 30.4.) l/ha Fandango (ES 49, 8.5.), € 87,20<br />
0,8 11: l/ha 0,8 Aviator l/ha Fandango Xpro (ES 55, (ES 15.5.), 37, 30.4.) 96,10<br />
12: 1,5 l/ha<br />
0,8<br />
Amistar<br />
l/ha Aviator<br />
Opti + 0,5<br />
Xpro<br />
l/ha<br />
(ES<br />
Gladio<br />
55,<br />
(ES<br />
15.5.),<br />
49, 8.5.),<br />
€ 96,10<br />
62,60<br />
13: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (ES 49, 8.5.), 72,40<br />
12: 1,5 l/ha Amistar Opti + 0,5 l/ha Gladio (ES 49, 8.5.), € 62,60<br />
14: 1,0 l/ha Seguris (ES 49, 8.5.), ca. 59,00<br />
13: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (ES 49, 8.5.), € 72,40<br />
15: 1,0 l/ha Cirkon + 1,5 l/ha Amistar Opti (ES 49, 8.5.), 61,80<br />
16: 1,0<br />
14:<br />
l/ha<br />
1,0<br />
Cielex<br />
l/ha Seguris<br />
+ 1,0 l/ha<br />
(ES<br />
Credo<br />
49,<br />
(ES<br />
8.5.),<br />
49, 8.5.)<br />
ca. € 59,00<br />
17: 1,5 15: l/ha 1,0 Vertisan l/ha Cirkon + 1,0 l/ha + 1,5 Acapela l/ha Amistar Power (ES Opti 49, (ES 8.5.) 49, 8.5.), € 61,80<br />
18: 2,0 16: l/ha 1,0 Adexxar l/ha Cielex plus (ES + 1,0 49, l/ha 8.5.) Credo (ES 49, 8.5.)<br />
17: 1,5 l/ha Vertisan + 1,0 l/ha Acapela Power (ES 49, 8.5.)<br />
18: 2,0 l/ha Adexxar plus (ES 49, 8.5.)<br />
Ertrag Ertrag Mehrerlös Mehrerlös hl Siebung TKG Protein Erntefeuchte<br />
Variante kg/ha (86 %TS) rel.% /ha rel. % in kg > 2,8 mm, % in g % in %<br />
1 5090 100,0 0,00 100,0 56,6 39,4 38,2 13,2 12,2<br />
2 7410 145,6 344,40 132,2 64,9 84,9 49,8 11,8 13,8<br />
3 7020 137,9 308,40 128,9 65,0 82,0 52,4 12,2 13,5<br />
4 6540 128,5 226,50 121,2 64,8 86,8 50,5 12,1 13,2<br />
5 6960 136,7 302,50 128,3 66,5 90,6 55,9 11,6 13,3<br />
6 7780 152,8 450,70 142,2 67,0 91,2 56,8 11,9 13,2<br />
7 6870 135,0 284,20 126,6 63,5 85,1 49,0 11,9 12,6<br />
8 6700 131,6 238,70 122,3 64,1 82,2 51,0 12,0 12,5<br />
9 6140 120,6 132,50 112,4 60,9 71,4 44,8 12,1 11,9<br />
Kalkulationsgrundlagen<br />
Gerstenpreis: € 0,21/kg<br />
Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />
Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />
15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />
Varianten<br />
1: unbehandelt<br />
2: 0,5 l/ha Tilt 250 EC (ES 31/32, 19.4.)<br />
1,5 l/ha Adexar (ES 49, 1.5.), € 88,80<br />
3: 1,5 l/ha Adexar (ES 49, 1.5.), € 69,90<br />
4: 2,0 l/ha Bontima (ES 49, 1.5.), ca. € 51,00<br />
5: 1,0 l/ha Aviator Xpro (ES 49, 1.5.), € 63,20<br />
6: 0,7 l/ha Aviator + 0,7 l/ha Fandango (ES 49, 1.5.), € 87,20<br />
7: 1,5 l/ha Amistar Opti + 0,5 l/ha Gladio (ES 49, 1.5.), € 62,60<br />
8: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (ES 49, 1.5.), € 72,40<br />
9: 1,0 l/ha Cirkon + 1,5 l/ha Amistar Opti (ES 49, 1.5.), € 61,80<br />
Kalkulationsgrundlagen<br />
Gerstenpreis: € 0,21/kg<br />
Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche<br />
Rabatte Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />
15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />
Varianten<br />
1: unbehandelt<br />
2: 0,5 l/ha Tilt 250 EC (ES 31/32, 19.4.)<br />
1,5 l/ha Adexar (ES 49, 2.5.), € 88,80<br />
3: 1,5 l/ha Adexar (ES 49, 2.5.), € 69,90<br />
4: 2,0 l/ha Bontima (ES 49, 2.5.), ca. € 51,00<br />
5: 1,0 l/ha Aviator Xpro (ES 49, 2.5.), € 63,20<br />
6: 0,7 l/ha Aviator + 0,7 l/ha Fandango (ES 49, 2.5.), € 87,20<br />
7: 1,5 l/ha Amistar Opti + 0,5 l/ha Gladio (ES 49, 2.5.), € 62,60<br />
8: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (ES 49, 2.5.), € 72,40<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 31
ACKERBAU<br />
Wintergersten-Praxisfungizidversuche 2012<br />
Betriebe: Sattledt, Steinhaus, Bad Wimsbach<br />
Sorten: Semper (2), Yatzi Vorfrüchte: Winterraps (2), Silomais<br />
N-Niveau: 114-150 kg N/ha<br />
Ertrag Ertrag Mehrerlös Mehrerlös hl Siebung TKG Protein<br />
Variante kg/ha (86 %TS) rel.% /ha rel. % in kg > 2,8 mm, % in g %<br />
1 6410 100,0 0,00 100,0 61,5 66,6 47,4 12,0<br />
2 8150 127,1 222,60 116,5 66,5 86,3 53,0 11,5<br />
3 7850 122,5 205,50 115,3 65,8 85,5 53,9 11,4<br />
4 7660 119,5 184,50 113,7 66,2 88,7 53,2 11,5<br />
5 7890 123,1 220,60 116,4 66,3 90,1 55,0 11,2<br />
6 8260 128,9 274,30 120,4 67,2 89,4 54,5 11,2<br />
7 7740 120,7 189,70 114,1 65,7 87,4 52,1 11,4<br />
8 7840 122,3 200,90 114,9 66,4 85,3 53,7 11,6<br />
Wintergersten-Wachstumsreglerversuch 2012 - Marielle<br />
Betrieb: Bad Wimsbach<br />
Sorte: Marielle; 6.10.2011 3-fach wiederholt Vorfrucht: Winterraps<br />
N-Niveau: 141 kg/ha<br />
Variante<br />
Ertrag<br />
kg/ha (86 %TS)<br />
Ertrag<br />
rel.%<br />
Mehrerlös<br />
/ha<br />
Mehrerlös<br />
rel. %<br />
TKG<br />
in g<br />
hl<br />
in kg<br />
Siebung<br />
> 2,8 mm, %<br />
unbehandelt 6865 100,0 0,00 100,0 59,2 65,8 94,4<br />
0,8 l/ha Medax Top + 0,8 l/ha Turbo (ES 31/32, 19.4.) 7579 110,4 99,00 106,9 58,1 64,5 95,8<br />
0,4 l/ha Moddus (ES 31/32, 19.4.) 7357 107,2 46,00 103,2 59,5 66,5 96,8<br />
0,5 l/ha Camposan extra (ES 49, 5.5.)<br />
0,6 l/ha Medax Top + 0,6 l/ha Turbo (ES 31/32, 19.4.); 0,25 l/ha<br />
7547 109,9 123,30 108,6 59,2 65,4 96,8<br />
Camposan extra (ES 49, 5.5.)<br />
0,3 l/ha Moddus (ES 31/32, 19.4.); 0,25 l/ha<br />
7568 110,2 92,95 106,4 58,8 64,9 93,4<br />
Camposan extra (ES 49, 5.5.) 7807 113,7 130,75 109,1 58,5 62,7 95,5<br />
0,7 l/ha Moddus (ES 31/32, 19.4.) 7894 115,0 136,19 109,4 59,5 65,5 97,0<br />
1,3 l/ha Medax Top + 1,3 l/ha Turbo (ES 31/32, 19.4.) 7713 112,4 112,27 107,8 57,5 64,2 95,2<br />
0,25 l/ha Camposan extra (ES 49, 5.5.)<br />
0,8 l/ha Medax Top + 0,8 l/ha Turbo (ES 31/32, 19.4.); 0,5<br />
7468 108,8 117,19 108,1 58,8 65,6 93,5<br />
l/ha Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (ES 49, 5.5.) 8035 117,0 179,84 112,5 56,8 63,4 95,6<br />
0,5 l/ha Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (ES 49, 5.5.) 7446 108,5 107,06 107,4 60,2 65,2 95,0<br />
Winterweizen - Praxisfungizidversuch 2012<br />
Standort Bad Wimsbach, 4-fach wiederholt<br />
Sorte: Pedro Vorfrucht: Soja, Mulchsaat Anbau: 21.10.2011 N-Niveau: 180 kg/ha<br />
Ertrag Rentabilität hl Protein TKG<br />
Ertrag<br />
Mehrerlös<br />
Variante kg/ha rel. % in kg in % in g<br />
rel. %<br />
/ha<br />
1 8177 100,0 100,0 0,00 72,7 13,0 41,2<br />
2 8816 107,8 102,3 45,83 73,7 12,5 45,0<br />
3 8914 109,0 101,4 28,97 76,9 12,8 45,0<br />
4 8960 109,6 101,6 32,16 75,7 12,0 45,2<br />
5 9266 113,3 105,7 114,51 75,5 11,9 46,9<br />
6 9176 112,2 - - 75,8 12,6 46,3<br />
7 8765 107,2 101,1 22,46 74,4 12,4 44,4<br />
8 8613 105,3 100,2 4,80 74,6 12,2 46,5<br />
9 8879 108,6 103,6 72,62 75,0 12,1 45,5<br />
10 8664 106,0 101,1 22,54 73,5 11,8 45,9<br />
11 8843 108,2 103,6 73,11 73,8 12,5 45,2<br />
12 8917 109,1 104,7 94,76 76,0 11,6 44,6<br />
13 8563 104,7 100,3 5,74 74,4 12,4 42,9<br />
14 8812 107,8 104,6 91,57 73,8 12,8 44,8<br />
15 8821 107,9 - - 73,8 12,3 44,1<br />
16 8515 104,1 - - 74,4 13,0 42,2<br />
17 8785 107,4 - - 72,6 12,0 45,9<br />
18 8686 106,2 - - 72,6 12,7 46,9<br />
32 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />
Kalkulationsgrundlagen<br />
Gerstenpreis: € 0,21/kg<br />
Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />
Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />
15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />
Varianten<br />
1: unbehandelt<br />
2: 0,5 l/ha Tilt 250 EC (ES 31/32, 19.4.)<br />
1,5 l/ha Adexar (ES 49, 2.5.), € 88,80<br />
3: 1,5 l/ha Adexar (ES 49, 2.5.), € 69,90<br />
4: 2,0 l/ha Bontima (ES 49, 2.5.), ca. € 51,00<br />
5: 1,0 l/ha Aviator Xpro (ES 49, 2.5.), € 63,20<br />
6: 0,7 l/ha Aviator + 0,7 l/ha Fandango (ES 49, 2.5.), € 87,20<br />
7: 1,5 l/ha Amistar Opti + 0,5 l/ha Gladio (ES 49, 2.5.), € 62,60<br />
8: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (ES 49, 2.5.), € 72,40<br />
Kalkulationsgrundlagen<br />
Gerstenpreis: € 0,21/kg<br />
Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche<br />
Rabatte<br />
Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />
15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung<br />
2,7 ha/h)<br />
* auch bei Zweifachbehandlung nur 1x Ausbringungskosten,<br />
da Ausbringung gemeinsam mit Fungizid<br />
Kalkulationsgrundlagen<br />
Weizenpreis: € 0,245/kg<br />
Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />
Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />
15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />
Varianten<br />
1: unbehandelt<br />
2: 1,8 l/ha Adexar (25.5., ES 45); € 83,83<br />
3: 1,75 l/ha Flamenco FS (3.5., ES 31/32)<br />
0,8 l/ha Prosaro (7.6., ES 65); € 97,67<br />
4: 1,2 l/ha Adexar (18.5., ES 39)<br />
2,0 l/ha Osiris ( 7.6., ES 65); € 105,62<br />
5: 0,8 l/ha Aviator Xpro (18.5., ES 39)<br />
0,8 l/ha Prosaro (7.6., ES 65); € 98,24<br />
6: 1,0 l/ha Vertisan (18.5., ES 39)<br />
0,8 l/ha Prosaro + 1,1 kg/ha DON-Q (3.6., ES 65-69)<br />
7: 1,25 l/ha Cirkon (18.5, ES 39)<br />
0,75 l/ha Orius + 0,5 l/ha Achat (7.6., ES 65); € 67,77<br />
8: 1,8 l/ha Amistar Opti + 0,6 l/ha Gladio (25.5., ES 45); € 75,17<br />
9: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (25.5., ES 45); € 72,38<br />
10: 1,5 l/ha Adexar (25.5., ES 45); € 69,86<br />
11: 1,0 l/ha Aviator Xpro (25.5., ES 45); € 63,19<br />
12: 1,0 l/ha Prosaro (7.6., ES 65); € 59,61<br />
13: 2,5 l/ha Osiris (7.6., ES 65); € 61,84<br />
14: 1,0 l/ha Zantara (7.6., ES 65); € 37,14<br />
15: Versuchsprodukt Syngenta: 1,0 l/ha Seguris (25.5., ES 45); € 59,00<br />
16: Versuchsprodukt Kwizda: 1,5 l/ha Vertisan + 1,0 l/ha Acapela Power (25.5., ES 45)<br />
17: Versuchsprodukt Stähler: 1,0 l/ha Cielex + 1,0 l/ha Credo (25.5. ES 45)<br />
18: 2,0 l/ha Adexxar plus (25.5., ES 45)
Winterweizen - Praxisfungizidversuch 2012<br />
Standort Adlwang<br />
Sorte: Mulan Vorfrucht: Körnermais, Pflug Anbau: 20.10.2011 N-Niveau: 160 kg/ha<br />
Variante<br />
Ertrag<br />
kg/ha<br />
Ertrag<br />
rel. %<br />
Rentabilität<br />
rel. %<br />
Mehrerlös<br />
/ha<br />
hl<br />
in kg<br />
Protein<br />
in %<br />
TKG<br />
in g<br />
DON-Gehalt<br />
g/kg<br />
1 6948 100,0 100,0 0,00 35,3 12,4 70,4 355<br />
2 8158 117,4 108,5 144,78 41,0 11,5 74,3 < 250<br />
3 8602 123,8 114,9 252,99 41,8 11,2 73,7 < 250<br />
4 8478 122,0 112,6 215,23 38,6 11,0 73,3 < 250<br />
5 8478 122,0 114,9 253,08 41,0 11,1 72,9 < 250<br />
6 8633 124,3 119,0 322,64 41,8 11,4 72,8 269<br />
7 8389 120,7 114,9 253,67 40,8 11,2 72,9 302<br />
8 8254 118,8 113,1 223,11 42,0 11,0 72,8 348<br />
9 7975 114,8 109,6 162,78 38,9 11,6 72,5 < 250<br />
Winterweizen-Wachstumsreglerversuch 2012<br />
Betrieb: Bad Wimsbach<br />
Sorte: Sailor; 19.10.09 4-fach wiederholt Vorfrucht: Körnermais<br />
N-Niveau: 185 kg/ha<br />
Variante<br />
Ertrag<br />
kg/ha<br />
(86 % TS)<br />
Mehrerlös Wuchshöhe Wuchshöhe Zusammenbruchsrel.<br />
% in cm in cm bonitur ES 97<br />
(ES 37) (ES 69)<br />
unbehandelt 9314 100,0 0,00 100,00 61 104 2<br />
0,8 l/ha CCC 720 (ES 30/31, 30.4) 8946 96,1 -119,01 94,78 51 85 3,4<br />
0,4 l/ha CCC 720 (ES 25, 18.4.); 0,4 l/ha<br />
CCC 720 (ES 30/31, 30.4.) 8946 96,1 -118,83 94,79 48 90 3,6<br />
0,4 l/ha Moddus (ES 31/32, 3.5.) 9106 97,8 -108,16 95,26 52 97 2,9<br />
0,8 l/ha Medax Top + 0,8 l/ha Turbo (ES 31/32, 3.5.) 8221 88,3 -318,58 86,04 38 78 5,0<br />
0,5 l/ha CCC 720 + 0,2 l/ha Moddus (ES 31/32, 3.5.) 8862 95,1 -154,06 93,25 48 86 3,0<br />
0,5 l/ha Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (ES 31/32, 3.5.); 0,5 l/ha<br />
Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (ES 37/39, 18.5.) 8345 89,6 -294,07 87,11 45 78 4,8<br />
0,35 l/ha CCC 720 + 0,5 l/ha Moddus (ES 31/32, 3.5.); 0,3 l/ha<br />
Camposan extra (ES 37/39, 18.5.) 9177 98,5 -110,84 95,14 49 82 3,4<br />
0,4 l/ha Camposan extra (ES 37/39, 18.5.) 9346 100,3 -7,69 99,66 62 100 1,8<br />
0,8 l/ha CCC 720 (ES 25, 18.4) 8919 95,8 -98,56 95,68 51 92 3,0<br />
0,5 l/ha Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (ES 37/39, 18.5.) 8907 95,6 -114,62 94,98 62 87 2,0<br />
Ertrag<br />
rel. %<br />
Fungizidversuch Winterraps 2011/12<br />
Mehrerlös<br />
/ha<br />
Standort: Dipl.-HLFL-Ing. Franz Kastenhuber, Bachloh 19, Bad Wimsbach<br />
Variante Herbst<br />
Behandlungstermine, Produkte<br />
Frühjahr Vollblüte<br />
(30-40 cm WH)<br />
PS-<br />
Kosten<br />
in <br />
Ertrag<br />
kg / ha<br />
Ertrag<br />
rel. %<br />
Mehrerlös<br />
in **<br />
Rentabilität<br />
in %<br />
Bonitur der<br />
Stängel<br />
1 bis 9<br />
1 unbehandelt 0 4247 100,0 0,00 100,00 9<br />
2 0,8 l/ha Folicur - - 51,92 4411 103,9 43,58 101,76 9<br />
3 0,8 l/ha Carax - - 55,01 4460 105,0 69,09 102,79 9<br />
4 0,4 l/ha Toprex - - 59,29 4385 103,2 20,83 100,84 9<br />
5 0,9 l/ha Tilmor - - 58,33 4420 104,1 42,52 101,72 9<br />
6 0,8 l/ha Folicur 0,8 l/ha Folicur - 90,34 4502 106,0 58,26 102,35 9<br />
7 0,8 l/ha Carax; 0,8 l/ha Carax - 96,52 4429 104,3 9,68 100,39 9<br />
8 0,4 l/ha Toprex 0,4 l/ha Toprex - 105,08 4562 107,4 78,51 103,17 9<br />
9 0,9 l/ha Tilmor 1,0 l/ha Tilmor - 106,64 4719 111,1 168,63 106,81 9<br />
10 0,9 l/ha Tilmor - 1,0 l/ha Prosaro 131,44 4740 111,6 155,97 106,30 8<br />
11 0,8 l/ha Carax - 0,5 kg/ha Cantus Gold 130,68 4896 115,3 247,58 109,99 6<br />
12 0,8 l/ha Carax; 0,8l /ha Carax 0,5 kg/ha Cantus Gold 172,19 4920 115,8 219,98 108,88 5<br />
26.Sep.11 02.Apr.12 08.Mai.12<br />
Kalkulationsgrundlagen<br />
Rapspreis: € 0,58324/kg (RAPSO-Raps)<br />
Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />
Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor, 15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />
* im Frühjahr nur 50 % der Ausbringkosten gerechnet, da Annahme gemeinsame Ausbringung mit Insektizid<br />
ACKERBAU<br />
Kalkulationsgrundlagen<br />
Weizenpreis: € 0,245/kg<br />
Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />
Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />
15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />
Varianten<br />
0,8 l/ha Prosaro (5.6., ES 65); € 97,67<br />
3: 0,8 l/ha Aviator Xpro (17.5., ES 39)<br />
0,8 l/ha Prosaro (5.6., ES 65); € 98,24<br />
4: 1,2 l/ha Adexar (17.5., ES 39)<br />
2,0 l/ha Osiris ( 6.6., ES 65); € 105,62<br />
5: 1,25 l/ha Cirkon (17.5, ES 39)<br />
0,75 l/ha Orius + 0,5 l/ha Achat (6.6., ES 65); € 67,77<br />
6: 1,0 l/ha Aviator Xpro (18.5., ES 39); € 63,19<br />
7: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (18.5., ES 39); € 72,38<br />
8: 1,5 l/ha Adexar (24.5., ES 45); € 69,86<br />
9: 2,5 l/ha Osiris (6.6., ES 65); € 61,84<br />
Kalkulationsgrundlagen:<br />
Weizenpreis: € 0,245/kg<br />
Pflanzenschutzmittelpreise:<br />
Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />
Ausbringungskosten: € 27,00/ha<br />
(65 kW Traktor,<br />
15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person,<br />
Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />
* auch bei Zweifachbehandlung nur 1x Ausbringungskosten,<br />
da Ausbringung gemeinsam<br />
mit Herbizid bzw. Fungizid<br />
Bemerkung: <strong>Der</strong> gesamte Bestand ging nicht<br />
ins Lager.<br />
Bei der Anwendung gab es Trocken- bzw.<br />
Hitzestress.<br />
Boniturskala: 1 nicht<br />
3 mittel<br />
5 stark<br />
zusammengebrochen<br />
Felddaten<br />
Sorte: Artoga<br />
Vorfrucht: Winterweizen<br />
Anbau: 28.08.11<br />
Schnecken: 5 kg/ha Mesurol (31.8.2011)<br />
Herbizid: 2,5 l/ha Butisan Kombi (12.9.2011)<br />
Insektizid: Stengelrüßlerbekämpfung (0,3 l/ha Decis<br />
am 12. 3. 2012)<br />
1. Glanzkäferbekämpfung<br />
(150 g/ha Plenum 50 WG am 4.4.2012)<br />
2. Glanzkäferbekämpfung<br />
(0,3 l/ha Biscaya am 14.4.2012)<br />
Düngung: 30 m³ Schweinegülle (25.9.2011)<br />
22 m³ Schweinegülle (11.3.2012)<br />
200 kg/ha NAC (2.4.2012)<br />
Bonitur 1 0 % tot 100 % grün<br />
5 50 % grün<br />
9 100 % tot alles abgestorben<br />
„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 33
ACKERBAU<br />
DI Michael Oberforster (AGES) begeisterte die Bauern mit umfassenden Informationen<br />
zu den Sorten.<br />
Pflanzenbaudirektor DI Christian<br />
Krumphuber bei seinem<br />
Referat.<br />
Ing. Peter Köppl erklärte die<br />
Bestandesführungsversuche. Ï<br />
NR Jakob Auer kam ebenfalls zum Feldtag<br />
nach Bad Wimsbach.<br />
LK Präsident Franz Reisecker<br />
zeigte sich sehr interessiert.<br />
Die Hagelversicherung demonstrierte Hagelschäden bei Mais.<br />
Feldtag<br />
2012<br />
Rund 500 interessierte Landwirte und<br />
Berater besuchten am 13. Juni 2012 den<br />
Feldtag des Agrarbildungszentrums<br />
Lambach und der Landwirtschaftskammer<br />
Oberosterreich am Betrieb von Maria<br />
und Franz Kastenhuber in Bad Wimsbach-Neydharting.<br />
Die Veranstaltung<br />
wurde gemeinsam mit der der Agentur<br />
für Gesundheit und Ernahrungssicherheit<br />
(AGES) und der Agrarzeitschrift „<strong>Der</strong><br />
fortschrittliche Landwirt“ organisiert.<br />
Durch den Rapssortenversuch<br />
führte Ing. Gerhard<br />
Gebeshuber.<br />
f Viele interessierte Bauern<br />
besuchten den Feldtag 2012.<br />
Über 400 Bauern durchkämmten die Felder.
Ein voller Vorplatz bei der Begrüßung durch Obmann LWK Thomas<br />
Obermair.<br />
Auch Ehrengäste waren beim Feldtag<br />
vertreten.<br />
Dr. Herbert Huss schilderte die Probleme<br />
der Virosen bei Getreide.<br />
Die Wolferner Bauernschaft im Versuchsfeld.<br />
Auch Schüler des abz Lambach folgten<br />
der Einladung zum Feldtag.<br />
ACKERBAU<br />
DI Hubert Köppl erklärte die Fungizid- und Wachstumsreglerversuche.<br />
Dr. Herbert Huss und DI Hubert Köppl<br />
sind fixer Bestandteil des Feldtags.<br />
Franz Kastenhuber stellte den Mais-Herbizidversuch<br />
vor.<br />
f<br />
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