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Der Tagungsband (pdf-Download) - kastenhuber.info - Familie ...

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Ackerbautagung<br />

Aktuelle Ergebnisse pflanzenbaulicher<br />

Versuche in Oberösterreich


ACKERBAU<br />

INHALT Seite<br />

Getreidemarkt 4<br />

Sojabohne:<br />

Worauf es 2012 ankam 6<br />

Maissortenversuche 2012 8<br />

Begrünungseinsaaten in<br />

Wintergerste 12<br />

Düngungsversuche:<br />

Was braucht unser Weizen? 16<br />

Tipps zur Saatstärke<br />

beim Weizenanbau 18<br />

Was bringt Schwefel<br />

bei Raps? 21<br />

Welche Fungizide bei Raps<br />

einsetzen? 22<br />

Landwirt-Praxistest:<br />

Strip Till bei Raps 24<br />

Getreide vor Lager schützen<br />

26<br />

Versuch zur Maisunkrautbekämpfung<br />

29<br />

Pflanzenschutzversuche 2012<br />

30<br />

www.ages.at www.bayercropscience.com<br />

2 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />

Hochstehende Auseinandersetzung mit pflanzenbaulichen<br />

Fragen<br />

<strong>Der</strong> Bildungsbedarf und das Bildungsinteresse der Menschen<br />

im ländlichen Raum sind ungebremst hoch. Das Agrarbildungszentrum<br />

Lambach nimmt als Drehscheibe für die Erstausbildung,<br />

aber auch für die Erwachsenenbildung eine führende<br />

Position unter den Bildungsanbietern ein. Die Fachschulausbildung<br />

bildet das Kernstück unseres Wirkens. Im Schuljahr<br />

2012/13 werden 430 SchülerInnen in den Fachrichtungen Landwirtschaft,<br />

Hauswirtschaft und Pferdewirtschaft in 16 Klassen<br />

von 60 Lehrkräften unterrichtet.<br />

Berufliche Qualifikation und laufende Weiterbildung sind für<br />

Bäuerinnen und Bauern wichtige Grundlagen um erfolgreich<br />

Betriebe führen zu können. Aus diesem Grund prägt auch<br />

die Erwachsenenbildung das Angebot im abz Lambach. Mit<br />

dem "Lambacher Feldtag", der im Juni über die Bühne ging<br />

und der "Lambacher Ackerbautagung" wurde in den vergangenen<br />

Jahren eine qualitativ und quantitativ hochstehende<br />

Auseinendersetzung mit pflanzenbaulichen Fragen entwickelt.<br />

Grundlagen des Erfolges sind die fachliche Kompetenz unseres<br />

Pflanzenbaulehrers Dipl. HLFL Ing. Franz Kastenhuber sowie<br />

die Kooperation mit der Landwirtschaftskammer für<br />

Oberösterreich und verschiedenen Firmen. Die Zusammenarbeit<br />

mit der Fachzeitschrift "<strong>Der</strong> fortschrittliche Landwirt"<br />

eröffnet die Möglichkeit Inhalte auch schriftlich zu kommunizieren.<br />

Im Rahmen der Ackerbautagung werden hochkarätige Referenten<br />

neueste Ergebnisse diverser Versuche präsentieren<br />

und einen Ausblick auf das Pflanzenbaujahr 2013 geben. Die<br />

Podiumsdiskussion dient zur Klärung offener Fragen mit den<br />

für die Versuche verantwortlichen Personen. Ich danke allen<br />

für ihre Beiträge, wünsche der Tagung einen erfolgreichen<br />

Verlauf und auf den landwirtschaftlichen Betrieben den angestrebten<br />

betriebswirtschaftlichen Erfolg.<br />

Diese Veranstaltung wird unterstützt von:<br />

Mag. Franz Hochreiner, Direktor abz Lambach<br />

www.agrar.basf.com<br />

www.pflanzenschutz.com www.linzeragrotrade.com www.eurochemagro.com www.ipusagro.at


Kräfte bündeln,<br />

Ressourcen sparen!<br />

Aus- und Weiterbildung ist ein Grundstein für betrieblichen<br />

Erfolg und unabhängig von der Betriebsgröße.<br />

Wer schnell und gut <strong>info</strong>rmiert ist, hat meist<br />

auch die Nase vorne. Daher ist es dem Team der<br />

Fachzeitschrift „<strong>Der</strong> fortschrittliche Landwirt“ so wichtig,<br />

Sie, geschätzte Leserinnen und Leser unserer<br />

Zeitschrift, mit den neuesten und auf Ihrem Betrieb<br />

praktisch umsetzbaren Tipps zu versorgen.<br />

Ob, über unsere Zeitschrift oder im Rahmen von<br />

Fachtagungen – unsere Priorität ist es, dass Sie als<br />

Abonnent oder Fachbesucher davon profitieren.<br />

Ein ganz wichtiger Partner dazu ist für uns das ABZ<br />

Lambach. Auf diesem Wege möchte ich mich vor allem<br />

beim Direktor der Schule, aber auch bei den<br />

Verantwortlichen des Absolventenverbandes und der<br />

LK Oberösterreich für die gute Zusammenarbeit herzlich<br />

bedanken.<br />

Schweinefachtage, Ackerbaufachtage und heuer erstmals<br />

auch ein Bäuerinnenfachtag – über ein halbes<br />

Dutzend Fachtage haben wir in den letzten Jahren<br />

gemeinsam durchgeführt und den Bäuerinnen und<br />

Bauern dabei top Praxis<strong>info</strong>rmationen zur Verfügung<br />

gestellt. Durch dieses Bündeln von Kräften werden<br />

Doppelgleisigkeiten vermieden und die notwendigen<br />

Geldmittel effizient eingesetzt. Ich hoffe, dass Sie<br />

auch bei diesem Ackerbaufachtag Tipps und Informationen<br />

erhalten, die für Ihre Betriebsführung bares<br />

Geld wert sind.<br />

Ing. Wilhelm Tritscher<br />

Chefredakteur „<strong>Der</strong> fortschrittliche Landwirt“<br />

ACKERBAU<br />

Geschätzte Besucherinnen und Besucher unseres<br />

Pflanzenbautages!<br />

<strong>Der</strong> Pflanzenbautag soll ein Beitrag für unsere Bauern<br />

sein, um die Betriebsergebnisse am Acker verbessern zu<br />

können. Die neuesten Versuchsergebnisse vom Betrieb<br />

Franz Kastenhuber und der LWK OÖ werden präsentiert.<br />

Diese können für Entscheidungen der zu setzenden Ackerbaumaßnahmen<br />

dienen.<br />

Im Jahr 2050 werden schätzungsweise sechs Milliarden<br />

Menschen die Welt bevölkern. Dies verlangt eine Steigerung<br />

der momentanen Produktion um 70 %. Vor dem<br />

Gesichtspunkt der steigenden Nachfrage an Rohstoffen<br />

(nicht nur für die LM-Produktion) haben wir eine positive<br />

Preisentwicklung. Diese hilft auch, die letzten Jahre mit<br />

schlechten Preisen zu kompensieren.<br />

<strong>Der</strong> Schutz von Wasser, Boden Umwelt, etc. ist ein Anliegen<br />

von Bauern und Konsumenten. Nachhaltigkeit soll<br />

kein leeres Schlagwort sein! Grundwasserschutz und der<br />

Schutz vor Erosionen sind essentiell. Erosionen können<br />

z.B. bis zu drei Euro pro m Schaden am Boden anrichten.<br />

Die Wasserschutzberatung und die Landwirtschaftskammer<br />

stehen uns hilfreich zur Seite.<br />

Unser Anliegen ist es, auch für künftige Generationen eine<br />

intakte Umwelt und eine erfolgreich produzierende Landwirtschaft<br />

zu haben.<br />

LKR Thomas Obermair<br />

Obmann des Absolventenverbandes<br />

www.kwizda-agro.at www.pioneer.com/at www.probstdorfer.at www.ragt.at www.saatbaulinz.at<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 3


ACKERBAU<br />

Noch in keinem Jahr sind Prognose<br />

und Realität so weit auseinanderge legen<br />

wie heuer.<br />

Hatte man noch zu Jahresmitte in<br />

den USA mit einer Maisernte von<br />

375 Mio. t gerechnet, musste die Prog -<br />

nose monatlich nach unten revidiert<br />

werden. Letztlich hat es mit 270 Mio. t<br />

die schlechteste US-Maisernte der letzten<br />

fünf Jahre gegeben und dies bei einer<br />

Anbaufläche, die noch nie so groß<br />

war (38 Mio. ha). Die amerikanischen<br />

Farmer haben in der Hitze und Tro -<br />

ckenheit des diesjährigen Sommers fast<br />

die doppelte Menge der europäischen<br />

Maisernte verloren.<br />

Ernteeinbußen<br />

Aber auch in Europa – allen voran<br />

Südosteuropa und die Schwarzmeerregion<br />

– waren die Ernten mitunter ka-<br />

tastrophal. Trockenheitsbedingt kündigt<br />

sich aktuell auch in Australien eine geringe<br />

Ernte an. Die Ukraine musste wiederum<br />

ihre ehrgeizigen Pläne als Getreideexporteur<br />

zumindest bis auf wei-<br />

teres auf Eis legen. Denn nur mit<br />

dem verhängten Exportstopp können<br />

sie die Versorgung im Land<br />

sicherstellen.<br />

Aus der Abbildung erkennt<br />

man, dass es in den vergangenen<br />

zwölf Jahren weltweit nur in vier<br />

Jahren eine Getreideproduktion<br />

gab, die über dem gleichzeitigen<br />

Verbrauch lag. Und der Verbrauch<br />

4 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />

Foto: Archiv<br />

Optimistische Aus sichten<br />

herrschen derzeit für<br />

Produzenten von Getreide<br />

und Ölsaaten. Besonders für<br />

Mais sind die Perspektiven<br />

auf den Märkten vielver -<br />

sprechend.<br />

Entwicklungen der Getreide und<br />

Ölsaatenproduktion – Aussichten 2013<br />

Von DI Christian KRUMPHUBER, Abteilungsleiter Pflanzenproduktion, LK Oberösterreich<br />

Abb.: Entwicklung von Produktion und Verbrauch von Getreide.<br />

Global seit 1999/2000 – Zahlen in Mio. t<br />

nimmt jährlich zu. In den letzten zwölf<br />

Jahren betrug dieser etwa 400 Mio. t<br />

oder knapp 35 Mio. t pro Jahr. Nur mit<br />

guten Ernten weltweit ist die Versorgung<br />

sicherzustellen.<br />

Tab. 1: Globale Lagerbestände Getreide/Sojabohne,<br />

Zahlen in Mio. t<br />

Kategorie Lager- Lager- Lagerbestand<br />

bestand bestand<br />

weltweit in % globaler in China<br />

Verbrauch<br />

Getreide gesamt 432 19 165<br />

Weizen 176 25 56<br />

Reis 102 22 45<br />

Mais 124 14 60<br />

Sojabohne 53 20 12<br />

Lagerbestände<br />

<strong>Der</strong> weltweite Lagerbestand ist in<br />

den letzten zehn Jahren von etwa 30 %<br />

eines Jahresverbrauches auf 20 % gesunken.<br />

Besonders knapp mit 14 % eines<br />

Jahresverbrauches sind die weltweiten<br />

Bestände an Mais.<br />

China ist das einzige Land der Welt,<br />

das eine konsequente Vorratshaltung<br />

betreibt. Um den immer wieder kritisierten<br />

Spekulanten wirksam zu begegnen,<br />

wäre dies vermutlich auch das<br />

schlagkräftigste und beste Mittel. Wenn<br />

man jedoch „Markteingriffe“ als „vorgestrig“<br />

ablehnt wird mit den sprunghaften<br />

Preisen leben lernen müssen.


EU-Ernte 2012<br />

Mit etwa 270 Mio. t Getreide und<br />

Mais wird die EU-Ernte wiederum relativ<br />

schwach ausfallen. Die regionalen<br />

Unterschiede sind sehr groß. Während<br />

in den beiden Hauptproduktions ländern<br />

Frankreich und Deutschland relativ<br />

gute Ernten eingebracht werden<br />

konnten, verschlechtert sich die Situation<br />

in Richtung Süden und Osten.<br />

Österreich/Oberösterreich<br />

Mit ca. 4,6–4,7 Mio. t ist die österreichische<br />

Getreide- und Maisernte mittelmäßig<br />

ausgefallen, wobei die Zahl<br />

etwas täuscht. Die Bilanz wird von der<br />

insgesamt relativ guten Maisernte et-<br />

was positiv beeinflusst. Vor allem Ost -<br />

österreich verzeichnete in diesem Jahr<br />

dramatische Einbrüche bei der Getreideernte.<br />

Insgesamt können die Produzenten<br />

derzeit mit gewissem Optimismus in<br />

die Zukunft schauen. Getreide, Mais,<br />

Ölsaaten – alles wird momentan von<br />

einem gut aufnahmefähigen Markt gebraucht.<br />

Speziell für Mais sind die Aussichten<br />

sehr günstig, denn Mais ist in<br />

der EU tendenziell immer etwas knapp.<br />

ƒ<br />

Die weltweitenLagerbestände<br />

sind<br />

inzwischen<br />

auf ein Viertel<br />

des Jahresverbrauchsgeschrumpft.<br />

In Österreich<br />

glichen<br />

die guten<br />

Maiserträge<br />

die schlechte<br />

Ernte von<br />

Getreide<br />

aus.<br />

F<br />

ACKERBAU<br />

Weizenstärke<br />

Ab der kommenden Ernte kommt<br />

ein weiterer wichtiger Abnehmer dazu:<br />

die Weizenstärkefabrik der AGRANA<br />

in Pischelsdorf. Die Verarbeitung ist auf<br />

250.000 t ausgelegt. Das ist knapp ein<br />

Viertel der durchschnittlichen österreichischen<br />

Weizenproduktion. Speziell<br />

die industrielle Verarbeitung ist in<br />

Österreich extrem stark und braucht<br />

enorme Mengen an Rohware.<br />

Tab. 2: Überblick Getreideernte EU sowie einiger ausgewählter Länder<br />

Land Weizen +/-2011 % Mais +/-2011 % Summe +/-2011 %<br />

Getreide-Mais<br />

Frankreich 36,3 + 7 15,5 -2 69 +9<br />

Deutschland 22,7 +/- 0 5,3 +2 45 +7<br />

Italien 3,2 +18 7,4 -21 16 -6<br />

Spanien 4,3 -27 4,0 -2 15,7 -25<br />

England 13,8 -10 – – 19,9 -7<br />

Polen 7,8 -17 3,6 +50 27,3 +2<br />

Ungarn 4,0 +/-0 4,7 -42 10,2 -26<br />

Rumänien 5,0 -30 5,2 -50 11,5 -41<br />

Österreich 1,3 -25 2,0 -9 4,6 -17<br />

EU 124 -4 54,5 -16 272 -4<br />

Quelle: USDA-Bericht 9/2012<br />

Sojaperspektive 2013<br />

Die Erträge aber auch die Preise der<br />

Ernte 2012 waren durchaus erfreulich.<br />

Zuletzt hat sich der Sojamarkt etwas<br />

abgekühlt, denn die Marktanalysten<br />

rechnen mit einer extrem hohen Ernte<br />

in Südamerika im Frühjahr 2013. Dazu<br />

muss man wissen: In Argentinien/Brasilien<br />

ist der Sojaanbau gerade erst einmal<br />

beendet. Prognosen über die Ernte<br />

sechs Monate später sind mehr als<br />

spekulativ. Jedenfalls werden wir im<br />

Frühjahr – zeitgerecht zum Anbau –<br />

wissen wie die südamerikanische Ernte<br />

ausfällt. Bleibt die Rekordernte aus,<br />

könnte Soja 2013 wieder interessant<br />

werden. ■<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 5


ACKERBAU<br />

<strong>Der</strong> Sojaanbau in<br />

Österreich nimmt jährlich<br />

zu. Mit der passenden<br />

Sortenwahl und der richtigen<br />

Bestandsführung<br />

konnten in diesem Jahr<br />

hohe Erträge erzielt<br />

werden.<br />

<strong>Der</strong> Sojaanbau hat in Österreich verstärkt<br />

in den 90er Jahren begonnen und<br />

ist 2012 auf ca. 12.500 ha angestiegen.<br />

Oberösterreich hat die höchste Anbaufläche<br />

Österreichs.<br />

Die Sojabohne hilft auch, unsere<br />

maisbetonten Fruchtfolgen aufzulockern.<br />

Sie hinterlässt sehr gare und<br />

lockere Böden und bringt schnell verrottendes<br />

Stroh sowie geringe Stickstoffrückstände<br />

in den Boden ein.<br />

Damit nicht zu<br />

hohe Ernteverluste auftreten, soll<br />

die Ernte mit Mähdreschern mit<br />

Ährenheber erfolgen.<br />

Bodeneignung<br />

Die besseren Böden<br />

speichern ausreichend<br />

Wasser<br />

und erfüllen die hohen<br />

Ansprüche der<br />

Sojabohne. Auf leichteren<br />

Böden ist ein<br />

früher Anbau wichtig,<br />

um die Frühjahrsniederschläge<br />

optimal nutzen zu<br />

können. <strong>Der</strong> Anbau ist sowohl<br />

auf schweren (aber nicht stark verdichteten<br />

oder auf Böden mit Staunässe)<br />

als auch auf leichten Schotterböden<br />

6 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />

Sojabohne<br />

– worauf es 2012 ankam<br />

Von Ing. Peter KÖPPL, Referat Ackerbau und Alternativen, LK Oberösterreich, Linz<br />

Soja entwickelt sich vor<br />

allem in warmen Lagen<br />

und auf Böden ohne Verdich-tungen<br />

und Staunässe<br />

optimal.<br />

und Urgesteinsböden möglich. Sojabohne<br />

kann in Oberösterreich bis in mittlere<br />

Lagen – wo frühe Körnermaissorten<br />

noch ausreifen – angebaut werden.<br />

Anbau<br />

Ertragsentscheidend ist neben gutem<br />

Blühwetter eine Pflanzenzahl von<br />

ca. 60 Pflanzen je m². Gut keimfähiges<br />

Saatgut bzw. Originalsaatgut ist zu<br />

empfehlen. Bestände aus eigenem<br />

Nachbau weisen oft zu geringe Bestandesdichten<br />

auf. Dies ist oftmals auf die<br />

Haarrisse mancher Sojabohnen an der<br />

Schale zum Zeitpunkt der Ernte zurück-


Alle Fotos: Köppl<br />

Tabelle: Versuchsbewertungen Soja 2012<br />

zuführen und führt zu starken Keimfähigkeits-Aufgangsverlusten.<br />

Ein früher Anbau bzw. Spätfröste bis<br />

max. – 3° C haben der Sojabohne in diesem<br />

Jahr kaum Schaden zugefügt. <strong>Der</strong><br />

Anbau mit der Drillsämaschine (12 cm<br />

Reihenabstand) hat im Vergleich zu Reihenabständen<br />

mit 24 oder 36 cm kaum<br />

Ertragsunterschiede ergeben. Größere<br />

Reihenabstände haben nur bei Reihenhacken<br />

bzw. im Grenzlagenanbau eine<br />

Bedeutung.<br />

Pflanzenschutz<br />

Bislang sind kaum Schädlinge aufgetreten.<br />

Vereinzelt könnte die Raupe<br />

des Distelfalters in Extremjahren – wenn<br />

keine Pyrethroide verabreicht wurden –<br />

einen Schaden verursachen.<br />

Ganz wesentlich ist bei der konventionellen<br />

Sojabohne der Herbizideinsatz.<br />

Hier sollen möglichst alle Unkräuter<br />

im 3- bis 5-Blatt-Stadium mit einer<br />

Maßnahme bekämpft werden. Auch die<br />

Witterung zum Zeitpunkt der Blüte ist<br />

sehr entscheidend für den Ertrag. Die<br />

Sojabohnenblüte findet etwa zum Zeitpunkt<br />

der Maisblüte statt. Nässe oder<br />

Kälte beeinflussen die Befruchtung zur<br />

Blüte besonders<br />

stark. Schönes,<br />

warmes Blühwetter<br />

ist entscheidend<br />

für den Hülsenansatz<br />

bzw. in<br />

der Folge für den<br />

Ertrag.<br />

Düngung<br />

Im Düngerverhalten<br />

stellt die<br />

Sojabohne Ansprüche<br />

an den<br />

pH-Wert, der über<br />

6 bzw. 6,5 betragen soll. Die Rein-Phosphor-Bedarfswerte<br />

liegen zwischen 60<br />

und 75 kg – je nach Ertragslage und<br />

Bodenversorgung. Bei Kali sind um<br />

etwa 20 % höhere Düngergaben als bei<br />

Phosphor (zwischen 55 und 80 K 2O sowie<br />

bei Magnesium rund 15 kg MgO<br />

– je nach Bodenzustand und Nährstoffgehaltsklasse)<br />

in der Fruchtfolge zu geben.<br />

Eine Stickstoffdüngung ist nicht<br />

sinnvoll. Diese behindert die Knöllchenbildung.<br />

Erfahrungsgemäß hat auch die<br />

Bodengare einen Einfluss auf die Knöllchenbildung.<br />

Nässe oder Verschlämmungen<br />

lassen geringere Knöllchenbildung<br />

erkennen. Dies beeinflusst somit<br />

auch den Ertrag.<br />

Ernte<br />

Die Ernte der Sojabohne hat auf den<br />

Versuchen 2012 bei den frühen Sorten<br />

ab 10. September begonnen. Den Erntezeitpunkt<br />

erkennt man daran, dass<br />

die Körner beim Schütteln in der Hülse<br />

rascheln. Die Kornfeuchte sollte un-<br />

ACKERBAU<br />

ter 40 bzw. bei 20 % liegen. <strong>Der</strong> Mähdrusch<br />

muss rechtzeitig organisiert werden,<br />

weil zu diesem Zeitpunkt die ersten<br />

Maschinen bereits auf Körnermais<br />

umgerüstet sind. Vor allem bei Sojabohnen<br />

für Konsumware lassen sich Mais,<br />

Erbsen etc. schwer herausreinigen.<br />

Ebenso ist der Anteil von Bruchkörnern<br />

und Hülsen so gering wie möglich zu<br />

halten. Die Druschtrommeldrehzahl soll<br />

max. bei 400 bis 600 Umdrehungen pro<br />

Minute liegen. <strong>Der</strong> Druschkorb und die<br />

Siebe sind entsprechend einzustellen.<br />

Eine Lagerung im Silo ist bei maximal<br />

13 % Feuchtigkeit möglich. Bei langer<br />

Lagerdauer sollte der Wassergehalt<br />

noch niedriger sein.<br />

Feldversuche<br />

Auf den Versuchsfeldern der Landwirtschaftskammer<br />

wurden die in<br />

Oberösterreich angebotenen Spitzensorten<br />

getestet. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

wurde heuer ein bis zu einer Tonne<br />

höherer Ertrag je ha erzielt. Feldverluste<br />

durch Ausfall waren bei der Sojabohne<br />

nicht gegeben. Eine Lagerung –<br />

wenn die Ernte nicht in Längsrichtung<br />

stattfindet – hat bei einer Mähdruschernte<br />

mit Ährenhebern keine Probleme<br />

verursacht. Lediglich der Wassergehalt<br />

ist bei wassergesättigten Böden<br />

meist um 2 bis 3 % höher als bei<br />

den standfesteren Sorten. Weitere Versuchsergebnisse<br />

der Landwirtschaftskammer<br />

sind im Agrarnet unter<br />

www.lk-ooe.at ersichtlich. Sortenhinweise<br />

und weitere Eigenschaften sind<br />

auch im Feldbauratgeber Frühjahrsanbau<br />

2013 (ab Mitte Februar erhältlich)<br />

oder unter www.ages.at zu finden. ■<br />

Abb.: Soja Landessorten-Versuche 2012 – Ergebnisse alle Standorte<br />

– Durchschnitt OÖ<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 7


Alle Fotos: Köppl<br />

ACKERBAU<br />

Das Jahr 2012 war für<br />

Oberösterreichs Maisbauern<br />

ein gutes Jahr.<br />

Die Temperaturverläufe<br />

in der Wachstumsperiode<br />

waren<br />

heuer günstiger als im<br />

langjährigen Schnitt.<br />

Wieder einmal zeigten<br />

sich aber große Ertragsunterschiedezwischen<br />

den Sorten am<br />

gleichen Standort.<br />

Die Wetterbedingungen 2012 kamen<br />

dem Maisanbau auch in höheren Lagen<br />

sehr entgegen. Insbesondere hohe Temperaturen<br />

und auch feuchte Wetterphasen<br />

nach der Blüte boten auch 2012 beste<br />

Wachstums- und Reifebedingungen<br />

für den Mais. Die Reifemaissorten mit<br />

den Reifezahlen (RZ) 230 bis ca. 310 pas-<br />

Maisversuche 2012<br />

Von Ing. Peter KÖPPL, Referat Ackerbau und Alternativen, LK Oberösterreich, Linz<br />

sen sich gut unseren Klimabedingungen<br />

an. So konnten bis 570 m Seehöhe Ende<br />

Oktober noch Reifemaissorten um 28 %<br />

Wassergehalt geerntet werden. Die Temperaturverläufe<br />

in der Wachstumsperiode<br />

bei Mais waren 2012 in den oberösterreichischen<br />

Gebieten günstiger als<br />

im langjährigen Schnitt (Abb.1).<br />

Abb.1: Temperaturverlauf I-XII 2012 im Vergleich<br />

zum 30-jährigen Durchschnitt (Hörsching)<br />

8 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />

Standortabhängige<br />

Sortenwahl<br />

Die Versuchsergebnisse 2012 bestätigen,<br />

dass nicht immer jede Sorte in allen<br />

Anbaugebieten ihre gesamten Eigenschaften<br />

erbringen kann. Das Sortenspektrum<br />

umfasste auf den Versuchen<br />

der Landwirtschaftskammer zwischen<br />

23 und 31 Sorten. Während auf weniger<br />

tiefgründigen Standorten die Wasserversorgung<br />

oftmals den ertragsbegrenzenden<br />

Faktor (neben einer ausreichenden<br />

Düngerverfügbarkeit) darstellt, stand<br />

2012 der Kultur in allen Lagen in der<br />

Regel immer ausreichend Niederschlag<br />

(Abb. 2) und ein Temperaturoptimum<br />

zur Verfügung. Es sind dies die wichtigsten<br />

Voraussetzungen um Spitzenerträge<br />

erreichen zu können.<br />

Frühe Saat nicht generell zu<br />

empfehlen<br />

<strong>Der</strong> frühe Anbau – erste Saaten in<br />

besten Lagen erfolgten schon um den


Abb.2: Niederschlagswerte Oberösterreich (Hörsching) – 2012<br />

4. April – hat den Mais teilweise im 2bis<br />

3-Blatt-Stadium durch einen Nachtfrost<br />

am 6. Mai im Blattwuchs geschwächt.<br />

Allerdings ist der Vegetationskegel<br />

bei Mais etwa bis zum 5- bis<br />

6-Blatt-Stadium noch unter der Erde.<br />

Wenn es nicht bis etwa 3 cm durchfriert,<br />

wächst sich ein Frostschaden wieder<br />

schnell aus. Dramatischer wäre ein<br />

Durchfrieren in den Grenzlagen des<br />

Maisanbaus.<br />

Die rasch ansteigenden Bodentemperaturen<br />

in den Folgetagen haben diesen<br />

Schaden wieder schnell auswachsen<br />

lassen. Dieser kurze Wachstumsschock<br />

und fertig gedüngte Bestände<br />

förderten auch das Wurzelwachstum,<br />

das sich dann sehr positiv auf die Gesamt-pflanzenentwicklung<br />

auswirkte.<br />

Frühe Saaten in günstigen Lagen<br />

brachten 2012 Vorteile im Ertrag und<br />

in der Abreife. In Hochlagen über<br />

600 m waren aber teilweise Erfrierungen<br />

durch Spätfrost zu bemerken.<br />

Vergleich der Wurzelentwicklung am 23.5. zwischen früh<br />

(6.4.) und normal gesäten Mais (20.4.).<br />

Abb. 3: Energieerträge in NEL MJ der beiden Versuchsstandorte für Silomais in<br />

Bad Wimsbach und St. Georgen/Gr.<br />

ACKERBAU<br />

Hauptblüte – Beginn um 8. Juli<br />

Eine frühe Maisblüte – ab 4. Juli in<br />

den Gebieten des Zentralraumes um<br />

Linz und im Donautal, bis 12. Juli auch<br />

die Sorten im Versuchsgebiet von Bad<br />

Wimsbach und Katzenberg am Inn –<br />

sowie täglich leichte Föhnwinde förderten<br />

die Befruchtung. Bodenfeuchte und<br />

zur beginnenden Abreife immer wieder<br />

längere Schönwetterphasen unterstützten<br />

die gleichmäßige Kornausbildung<br />

bis in die Kolbenspitze.<br />

Beobachtungen in den<br />

Versuchsbeständen<br />

Greensnapping<br />

Die versuchte<br />

Bestandeslagerung<br />

durch z.B. starken<br />

Sturm unmittelbar<br />

vor bis nach der Blüte<br />

– ist bei manchen<br />

Sorten nur sporadisch<br />

festgestellt<br />

worden. Dies hat<br />

sich nicht auf den<br />

Kornertrag ausgewirkt.<br />

Dieser Schaden<br />

entsteht meist<br />

dann, wenn die Sorte<br />

in oder kurz nach<br />

der Blüte beeinträchtigt<br />

wird.<br />

Stängelbruch<br />

Stängelbruch ist<br />

nur vereinzelt aufgetreten<br />

und wurde<br />

durch regionale Föhnstürme<br />

unmittelbar<br />

nach der Blüte, aber<br />

besonders durch den<br />

Maiszünsler verursacht.<br />

Turcicum<br />

Blattflecken sind<br />

heuer bei früh gesäten<br />

Maisbeständen<br />

erst zwei bis vier<br />

Wochen nach der<br />

Blüte stärker aufgetreten.<br />

Diese Blattkrankheit<br />

hat heuer<br />

zu diesem Zeitpunkt<br />

– im Vergleich<br />

zu den vorangegangenen<br />

Jahren –<br />

kaum Schäden im<br />

Ertrag verursacht.<br />

Selbst bei anfälligen<br />

Sorten war dies nur<br />

kleinräumig der Fall.<br />

Die Turcicum-Anfälligkeit<br />

ist aber bei<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 9


Ï<br />

Frostschäden durch einen Spätfrost im<br />

Zweiblattstadium. Wird der Wachstumskegel<br />

unter der Erde nicht beeinträchtigt,<br />

so wächst die Pflanze weiter.<br />

der Sortenwahl und Fruchtfolgegestaltung<br />

ein wichtiges Kriterium.<br />

Stängelfusarium<br />

Stängelfusarium ist im Vergleich zu<br />

den vorangegangenen Jahren etwas weniger<br />

festgestellt worden. Erst zum Ernteschluss<br />

(25. Oktober) war dieses bei<br />

manchen Sorten etwas stärker zu erkennen.<br />

Tabelle 1: Trockenerträge aller Versuchsstandorte der LK in Oberösterreich<br />

Erträge Trocken Reifezahl Standorte: Streifenversuch Exaktversuch<br />

absolut kg/ha Rz ca.= Sorte<br />

in Prüfung<br />

Linden Katzenberg Mauthausen Walding Ritzlhof Vertriebsfirma<br />

NK Ravello 200 12.305 Syngenta Seeds<br />

SY Montecarlo 230 13.239 11.627 Syngenta Seeds<br />

Amanatidis 230 11.791 12.198 12.887 12.756 KWS Austria<br />

NK Borago 230 13.063 12.911 13.893 Syngenta Seeds<br />

ES Cirrius 240 12.517 12.714 15.447 Saatbau Linz<br />

ES Palazzo 240 11.921 11.526 14.175 Die Saat<br />

DKC2971 240 12.867 Die Saat<br />

NK Falkone 250 13.193 12.382 14.335 Saatbau Linz<br />

Ricardinio 250 12.188 11.998 11.613 12.659 14.607 KWS Austria<br />

SY Multitop 260 13.544 12.429 15.611 Syngenta Seeds<br />

ES Beatle 260 12.012 13.002 Die Saat<br />

RH11093 (Tierixx) ca. 260 12.145 13.072 13.312 15.116 15.308 RAGT<br />

ESZ1301 ca. 270 13.338 13.275 13.404 14.453 16.016 Saatbau Linz<br />

ES Allbatros (ESZ203) ca. 270 12.412 12.283 12.182 12.987 14.165 Die Saat<br />

RH10063 ca. 270 12.963 13.329 15.287 RAGT<br />

SY Quartz 270 13.177 12.086 12.939 13.530 14.488 Syngenta Seeds<br />

Idealixx 270 12.840 12.613 15.356 RAGT<br />

MAS 25.T 270 12.713 11.675 12.407 11.506 13.597 Maisadour<br />

Idealixx 270 12.560 13.746 RAGT<br />

Danubio 270 12.620 12.951 Saatbau Linz<br />

P8400 280 13.147 13.064 13.009 14.779 Pioneer<br />

Millesim (KXA 9331) 280 13.419 12.777 13.492 13.906 14.966 KWS Austria<br />

LG3258 280 12.268 11.554 14.816 Die Saat<br />

KXA 0351 ca. 280 12.948 14.239 KWS Austria<br />

Alonso (DKC 3415) ca. 290 13.393 13.369 15.965 Saatbau Linz<br />

Grosso 290 13.149 10.978 13.039 13.679 14.624 KWS Austria<br />

Andoro (DKC 3912) 290 12.759 13.335 14.409 15.207 15.361 Saatbau Linz<br />

P8523 290 12.511 12.069 12.894 13.441 15.280 Pioneer<br />

Die Samba (DKC3711) 290 13.032 13.098 13.357 13.913 15.478 Die Saat<br />

P8745 290 12.790 13.366 14.116 15.917 Pioneer<br />

Lavena 300 12.306 12.260 12.717 14.847 Maisadour<br />

Soulages 300 12.765 13.034 13.281 12.383 15.236 RAGT<br />

Die Salsa DKC 4190) 300 13.581 12.686 Die Saat<br />

P8567 310 13.951 Pioneer<br />

SC 2400 ca. 320 11.190 Syngenta Seeds<br />

NK Oktet 320 14.137 Saatbau Linz<br />

Kaustrias 330 10.266 13.711 KWS Austria<br />

P9400 330 12.622 Pioneer<br />

Adamo (DKC3511) 340 11.382 13.386 Saatbau Linz<br />

P9027 340 12.507 Pioneer<br />

Apollo (DKC 4117) 340 14.584 14.929 Saatbau Linz<br />

Dodixx 350 14.016 RAGT<br />

Chapalu 350 14.150 12.133 Die Saat<br />

Anmerkung: Linden, Katzenberg, Walding u. Mauthausen sind Streifenparzellenergebnisse mit Standardwiederholung à ca. 1.000 m². Ritzlhof ist 4-fach wiederholter Kleinparzellenversuch –<br />

Exaktversuch AGES.<br />

ACKERBAU<br />

10 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG


Mykotoxine bzw. Kolbenverpilzung<br />

Was die Mykotoxine bzw. Kolbenverpilzung<br />

betrifft, war dies laut optischer<br />

Beurteilung regional sehr verschieden.<br />

Am stärksten ist die Verpilzung<br />

in den Gebieten um Steinerkirchen/Traun<br />

und in Katzenberg/Inn aufgetreten.<br />

Die eingereichten Kornuntersuchungen<br />

werden in der AGES-Homepage<br />

veröffentlicht.<br />

Sortenwahl 2013<br />

Das Schwierigste bei Maisversuchen<br />

ist, mehrjährige Ergebnisse von einer<br />

Sorte zu präsentieren. Nach drei Jahren<br />

werden meistens 50 %, in 5 Jahren<br />

der Großteil schon durch neue, bessere<br />

Sorten ersetzt. Die Züchtung betreffend<br />

Ertragsfortschritt und Sortengesundheit<br />

schreitet rasch voran. Es ist<br />

besonders wichtig, die jährlichen Versuchsergebnisse<br />

auf den jeweiligen<br />

Standorten genau zu analysieren. So<br />

gibt es zwischen der besten und der<br />

schlechtes-ten Ertragssorte im gleichen<br />

Gebiet oft hohe Ertragsunterschiede. Es<br />

wird empfohlen, am Betrieb im Anbau<br />

immer wieder neue Sorten mit einzubeziehen.<br />

Wie das Gesamtergebnis aller Standorte<br />

in Oberösterreich zeigt, ist der<br />

Höchstertrag (bzw. Energie oder Euro)<br />

nicht immer im späteren Sortenbereich<br />

zu finden. <strong>Der</strong> Wassergehalt und die<br />

physiologische Reife (früh oder spät)<br />

sowie die Nutzungsrichtung (teilweise<br />

auch die Folgefrucht) bestimmen<br />

hauptsächlich die Wahl der Sorte mit<br />

ACKERBAU<br />

Sortenbeachtung für Höchstleistungen<br />

– Versuche zeigen es auf<br />

Am Exaktversuch 2012 in Ritzlhof machten die Ertragsdifferenzen zwischen<br />

den Sorten 3.260 kg aus. Bei den LK-Streifenversuchen ist im mittelfrühen<br />

Sortiment zwischen den RZ 250 und RZ 290 der höchste Ertragsunterschied<br />

von 5.400 kg/ha und im mittelspäten Sortiment zwischen den RZ 300 und<br />

RZ 350 ein Ertragsunterschied von 4.179 kg/ha festgestellt worden. Dies jeweils<br />

immer am gleichen Standort! Es kann daher unter Umständen vor-kommen,<br />

dass das Ertragspotential zwischen den Sorten von 10 bis 40 % am gleichen<br />

Betrieb bei optimalen Verhältnissen schwankt.<br />

ihrer Reifezahl. Die typischen Stärkemaissorten<br />

sind separat zu beurteilen –<br />

siehe Ergebnisse von den Versuchen in<br />

Walding und Mauthausen.<br />

In den letzten zehn Jahren lag die<br />

optimale Ertragskurve bei Mais in<br />

Oberösterreich immer zwischen den<br />

Reifezahlen ab 250 bis etwa 290<br />

(Schwankung max. 40 Reifezahlen). Für<br />

die CCM-Maisnutzer in Oberösterreich<br />

liegt die Wahl der Reifezahl insbesondere<br />

bei Hartmaistypen eher ab 270 bis<br />

320 (bis RZ 350, wenn man davon ausgeht,<br />

dass Zahnmaistypen am Schluss<br />

sehr rasch abreifen und günstiges Septemberklima<br />

vorherrscht).<br />

Im Silomaisbereich liegt der Erfolg<br />

nach wie vor in der Gesamtenergie (Megajoule<br />

je Hektar). Dennoch wird gerne<br />

der volle Silo (Pflanzenhöhe) mitbewertet.<br />

Dieses Argument ist höchstens<br />

in Milchviehbetrieben akzeptabel. Deswegen<br />

werden in unseren Versuchen<br />

auch die Feuchterträge dargestellt. ■<br />

-TIPP<br />

<strong>Der</strong> Feldbauratgeber<br />

„Frühjahrsanbau“ der Landwirtschaftskammer<br />

sowie die AGES-Homepage<br />

http://www.baes.gv.at/pflanzensorten/<br />

oesterreichische-beschreibende-sortenliste/<br />

bieten sich an, bestes Sortenmaterial aus<br />

der Sortenvielfalt auszusuchen.<br />

Fazit<br />

Mais hat in Oberösterreich ein Viertel<br />

der Ackerfruchtfolge eingenommen<br />

und soll daher auch sensibel in<br />

der Fruchtfolgeplanung der Betriebe<br />

beachtet werden. Es sollte keinesfalls<br />

über zwei bis drei Jahre oder mehr<br />

Mais nach Mais angebaut werden.<br />

Schon aus Überlegungen des Bodenstrukturaufbaues,<br />

der Fruchtfolgekrankheiten<br />

(Zünsler, Rhizoctonia,<br />

Maiswurzelbohrer, Turcicum etc.), einer<br />

differenzierten Nährstoffnutzung<br />

und der Wurzelsäurelöslichkeit ist<br />

dies auf Dauer für eine Nachhaltigkeitsbetrachtung<br />

nicht günstig.<br />

<strong>Der</strong> Mais hat aber seine Berechtigung<br />

in der Nutzung von Düngern<br />

und in der relativ einfachen Kulturführung.<br />

Weiters interessant ist sein<br />

hohes Ertrags- und Energievermögen<br />

im Vergleich zu anderen Ackerkulturen.<br />

Auch sein hohes CO 2-Verwertungspotential<br />

und die vielen Einsatzbereiche<br />

bei einer industriellen Verarbeitung<br />

sind berechtigte Nachhaltigkeitswerte.<br />

Hohe Mechanisierungsmöglichkeiten<br />

in der Produktion<br />

und in der Verwertung sowie ein<br />

Anbau bis in mittlere Lagen (über<br />

600 m Seehöhe) sind weitere Vorteile.<br />

Auch die Ernte ist bei Mais nicht<br />

an so enge Zeiträume wie z.B. bei<br />

Mahlweizen gebunden.<br />

ƒ<br />

Längere Schönwetterphasen zur Abreife<br />

unterstützten die gleichmäßige Kornausbildung<br />

bis in die Kolbenspitze.<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 11


ACKERBAU<br />

Die Oberösterreichische<br />

Wasserschutzberatung testete,<br />

unter welchen Voraussetzungen<br />

die Einsaat<br />

von Zwischenfrüchten in<br />

Wintergetreide eine Alternative<br />

zu herkömmlichen<br />

Formen des Begrünungsanbaus<br />

sein kann.<br />

Foto: Günther<br />

Schad_pixelio.de<br />

<strong>Der</strong> Vorteil der Begrünungseinsaat<br />

liegt vor allem in der Arbeitszeit- und<br />

Kostenersparnis. Die Zwischenfrüchte<br />

werden mit einem Feinsamenstreuer in<br />

die Hauptfrucht Wintergetreide eingesät.<br />

Die herkömmliche Stoppelbearbeitung<br />

und der aktive Begrünungsanbau<br />

nach der Getreideernte entfallen. Durch<br />

den vorverlegten Saatzeitpunkt erfolgt<br />

die Wiederbegrünung des abgeernteten<br />

Getreidefeldes erheblich rascher. Insbesondere<br />

bei spät geernteten Weizenbeständen<br />

kann dies auch für die Zwischenfruchtentwicklung<br />

von Vorteil sein.<br />

Durch die Verlängerung des Begrünungszeitraumes<br />

und den Verzicht auf eine<br />

Bodenbearbeitung wird das Erosionsrisiko<br />

und das Risiko der Stickstoffauswaschung<br />

reduziert.<br />

12 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />

Begrünungseinsaat in<br />

Wintergetreide<br />

Von DI Thomas WALLNER und DI Robert SCHÜTZ, Oö. Wasserschutzberatung<br />

Gelungene Weiß-/Gelbklee-Einsaat in dünneren Wintergetreidebestand –<br />

unmittelbar nach Getreideernte (5. Juli) Anfang September<br />

Einsaat von Weiß-/<br />

Gelbkleegemenge<br />

Weiß- und Gelbklee sind aufgrund<br />

ihrer hohen Schattenverträglichkeit und<br />

ihres langsamen und niedrigen Wachstums<br />

für eine frühzeitige Einsaat (Februar/März)<br />

geeignet. Da Kleearten gegenüber<br />

den meisten Getreideherbiziden<br />

sehr empfindlich sind, muss die


Fotos: Wallner<br />

chemische Unkrautbekämpfung bereits<br />

im Herbst abgeschlossen werden (Ausnahme:<br />

Dicopur M zur Distelbekämpfung).<br />

Insbesondere in dichteren Getreidebeständen<br />

ist eine erhöhte Aussaatstärke<br />

von 12–18 kg/ha Weißklee<br />

+ 4 kg/ha Gelbklee für ein gutes Ergebnis<br />

erforderlich.<br />

Bestandesdichte bei Getreide<br />

Bei dünnen bis mitteldichten Getreidebeständen<br />

– wie sie häufig im Bio-<br />

Landbau, im extensiveren konventionellen<br />

Landbau bzw. auf kargen Böden<br />

(z.B. Welser Heide) vorkommen – konnte<br />

sich das Kleegemenge im Versuchsbestand<br />

bereits unterhalb des Getreides<br />

gut entwickeln. In diesem Fall können<br />

die Leguminosen praktisch das<br />

ganze Jahr über Stickstoff im Boden anreichern.<br />

Auch die Befahrbarkeit zur<br />

Zeit der Hauptfruchternte kann da-<br />

f In dichten Getreidebeständen oder nach einer schlechten Strohverteilung konnte<br />

eine lückenlose Begrünung durch Kleeeinsaat (Weiß-/Gelbklee) häufig nicht erreicht<br />

werden.<br />

durch erhöht werden.<br />

Bei dichten, massigen Getreidebeständen,<br />

wie sie im intensiven Getreidebau<br />

vorherrschen, entwickelten sich<br />

die frühen Kleeeinsaaten bis zur Getreideernte<br />

hingegen meist nur sehr<br />

mäßig. Immer wieder kam es zu teils<br />

lückenhaften, teils großflächigeren Ausfällen<br />

der Kleeeinsaat. Diese spärlich<br />

entwickelten Kleepflanzen waren<br />

außerdem sehr empfindlich gegenüber<br />

dichteren Strohauflagen nach der Ernte.<br />

Wichtig für den Begrünungserfolg<br />

ist daher eine optimale Strohverteilung<br />

beim Drusch oder eine Strohabfuhr.<br />

ACKERBAU<br />

f <strong>Der</strong> Neuaustrieb<br />

von<br />

Wurzelunkräutern,<br />

wie Disteln<br />

konnte auch<br />

nach zweimaligemReinigungsschnitt<br />

nicht<br />

verhindert<br />

werden.<br />

Mäuse können<br />

durch<br />

die verlängerteBodenruhegefördertwerden.<br />

F<br />

Unkraut, Ausfallgetreide<br />

und Mäuse<br />

Da die Kleearten schnittverträglich<br />

sind, können Samenunkräuter und<br />

Ausfallgetreide durch (mehrmaliges)<br />

Häckseln bzw. Futternutzung gut be-<br />

Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Weiß-/Gelbklee-Einsaat<br />

■ Nicht zu dichte Getreidebestände<br />

■ Früher Einsaattermin: Ende Februar/Anfang<br />

März<br />

■ Ausreichende Saatstärke:<br />

Weißklee 12-18 kg/ha + Gelbklee<br />

4 kg/ha<br />

■ Gleichmäßige Strohverteilung<br />

bzw. Strohabfuhr<br />

■ Reinigungsschnitt oder Häckseln<br />

(evtl. mehrmals)<br />

■ Keine Probleme mit Wurzelunkräutern<br />

(Ampfer, Distel) bzw.<br />

Mäusen<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 13


ACKERBAU<br />

Alexandriner- und Perserklee (linkes Bild) erholten sich vom Befahren im Keimblatt- und Jugendstadium besser als Ölrettich<br />

Senf, Buchweizen oder Phacelia (rechten Bild).<br />

seitigt werden. Zusätzlich wird das<br />

Kleewachstum stark angeregt. Die Möglichkeit<br />

des Reinigungsschnittes hat sich<br />

bei Einsaaten als besonders wertvoll erwiesen,<br />

da eine mechanische Unkrautbekämpfung<br />

durch eine Bodenbearbeitung<br />

nicht möglich ist.<br />

Bei Problemen mit Wurzelunkräutern<br />

(Ampfer, Distel) oder Mäusen sollte<br />

eine herkömmliche Zwischenfruchtbestellung<br />

mit einer Bodenbearbeitung<br />

bevorzugt werden.<br />

Einsaat von abfrierenden<br />

Zwischenfrüchten<br />

Die Einsaat abfrierender Kulturen,<br />

wie Ölrettich, Senf, Buchweizen, Phacelia,<br />

Alexandriner- und Perserklee, erfolgte<br />

mit einem Feinsamenstreuer bzw.<br />

pneumatischen Düngerstreuer eine bis<br />

fünf Wochen vor Getreideernte bei<br />

150 % Saatstärke.<br />

Später<br />

Einsaattermin<br />

Es zeigte sich, dass ein möglichst später<br />

Einsaatzeitpunkt (1 Woche vor Getreideernte)<br />

wichtig ist, um den Erfolg<br />

mit abfrostenden Zwischenfruchtarten<br />

sicher zu stellen. Früher eingesäte Zwischenfrüchte<br />

leiden im gekeimten Zustand<br />

unter den lichtarmen Bedingungen<br />

im Getreidebestand. Außerdem<br />

werden die Keimlinge und Jungpflanzen<br />

insbesondere bei schlechter Strohverteilung<br />

leicht mit Stroh verschüttet.<br />

Weitere Versuche sollen darüber Aufschluss<br />

geben, ob nicht eine Zwi-<br />

14 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />

Voraussetzungen für eine Einsaat<br />

mit abfrostenden Zwischenfruchtarten<br />

■ Einsaattermin möglichst spät<br />

(ab 1 Woche vor Getreideernte)<br />

■ Einsaat von Alexandriner- und<br />

Perserklee bzw. Mischungen,<br />

wo diese Kulturen klar dominieren<br />

■ Erhöhte Saatstärke (ca. 150 %)<br />

■ Reinigungsschnitt oder Häckseln<br />

(evtl. mehrmals)<br />

■ Optimale Strohverteilung bzw.<br />

Strohabfuhr<br />

■ Keine Probleme mit Wurzelunkräutern<br />

(Ampfer, Distel) bzw.<br />

Mäusen<br />

schenfrucht-Einsaat unmittelbar vor der<br />

Getreideernte (1–2 Tage zuvor) noch<br />

vorteilhafter wäre.<br />

Welche Zwischenfruchtarten<br />

sind geeignet?<br />

Unter den getesteten Kulturen bewährten<br />

sich vor allem Alexandrinerund<br />

Perserklee. Sie kamen mit verdichteten<br />

Mähdrescherfahrspuren und dichteren<br />

Strohauflagen am besten zurecht<br />

und erreichten rasch eine flächendeckende<br />

Begrünung. Vor allem ihre<br />

Schnittverträglichkeit macht sie für das<br />

Einsaatverfahren besonders interessant.<br />

Durch ein- oder mehrmaliges Häckseln<br />

bzw. eine Futternutzung konnten vorhandene<br />

Samenunkräuter und Ausfall-<br />

ƒ<br />

Alexandrinerklee (18 kg/ha) und Perserklee<br />

(9 kg/ha) sind für die Einsaat in<br />

Getreide besonders gut geeignet.


getreide optimal beseitigt werden. Alle<br />

anderen getesteten Kulturen waren<br />

nicht schnittverträglich, sodass keinerlei<br />

Handhabe gegen aufgelaufene Samenunkräuter<br />

bzw. Ausfallgetreide be-<br />

Mit den raschwüchsigen Zwischenfruchtarten<br />

Ölrettich, Senf und<br />

Buchweizen kann aufgrund der frühen<br />

Abreife keine dauerhafte Bodenbedeckung<br />

erreicht werden.<br />

F<br />

Zwischenfrüchte 2012 – Versuchsergebnisse<br />

• Unter Berücksichtigung der oben genannten Voraussetzungen können mit<br />

einer Zwischenfruchteinsaat Arbeitszeit und Anbaukosten effektiv eingespart<br />

werden. Gleichzeitig wird das Erosionsrisiko und das Risiko der<br />

Nitratauswaschung reduziert.<br />

• Zwischenfruchtbestände, in denen Kulturen mit rascher Abreife dominieren<br />

(wie z.B. Senf, Ölrettlich, Kresse, Buchweizen) sollten erst nach der<br />

1. Augustwoche angebaut werden. Bei zu frühem Anbau ist eine ausreichende<br />

Bodenbedeckung bereits ab Oktober häufig nicht mehr gegeben.<br />

Dies kann zu einer unerwünschten Spätverunkrautung auf diesen Flächen<br />

führen.<br />

• Die getesteten Kleearten (Weiß-, Gelb-, Alexandriner- und Perserklee) sind<br />

aufgrund ihrer Schnittverträglichkeit und ihrer bis in den Spätherbst anhaltenden<br />

Bodenbedeckung für das Einsaatverfahren gut geeignet. Für die<br />

Frühjahrseinsaat des Weiß-/Gelbkleegemenges sind allerdings nur dünnere<br />

bis mitteldichte Getreidebestände ideal.<br />

• Kleearten und Phacelia sollten mit einem ausreichend hohen Anteil in der<br />

Mischung vertreten sein.<br />

• Die Stickstoffversorgung der Zwischenfrüchte ist neben Vorfrucht, Strohmanagement<br />

und Düngung auch direkt von der Bodenstruktur abhängig.<br />

Insbesondere bei feuchten Bodenbedingungen zur Hauptfruchternte kann<br />

die Bodenstruktur stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Während die<br />

stickstoffautarken Leguminosen auf solchen Standorten noch recht gut<br />

wachsen, zeigen hier stickstoffliebende Arten (Senf, Ölrettich) häufig Kümmerwuchs.<br />

Eine Strukturschwäche im Oberboden kann kurzfristig mit einer<br />

tiefergehenden oder wendenden Bodenbearbeitung verbessert werden.<br />

• Erfolgt der Zwischenfruchtanbau unter feuchten Bodenbedingungen, so<br />

führt dies in aller Regel zu einem unregelmäßigen, verzögerten Aufgang<br />

und anhaltend gehemmten Wachstum der Zwischenfrüchte.<br />

• Um ausgewogene Mischungen zu erhalten, sollten dominante Zwischenfruchtarten<br />

(Senf, Mungo) mit maximal 1-1,5 kg/ha vertreten sein.<br />

• Auf Standorten mit vermehrtem Auftreten von Wurzelunkräutern oder<br />

Mäusen, sollte auf eine Zwischenfruchteinsaat verzichtet werden.<br />

ACKERBAU<br />

f<br />

Rechtzeitig angebaute Mischungen<br />

bringen die besten Ergebnisse.<br />

stand. Die Verunkrautung konnte dadurch,<br />

je nach Standort, teils hohe Ausmaße<br />

annehmen.<br />

Bei den rasch abreifenden Zwischenfruchtarten<br />

(Ölrettich, Senf, Buchweizen)<br />

führte der frühe Aussaattermin<br />

zur baldigen Auflichtung der Bestände<br />

und in Folge zu einer unerwünschten<br />

Spätverunkrautung. Zu dichte Strohauflagen,<br />

verdichtete Fahrspurbereiche<br />

und das Befahren (Mähdrescher,<br />

Gülledüngung) wurden von allen Kulturen<br />

schlecht vertragen. ■<br />

-TIPP<br />

Nähere Infos bei der<br />

Oö. Wasserschutzberatung:<br />

Tel.: 0732/652285, E-Mail: post@ooe-wsb.at,<br />

Homepage: www.ooe-wsb.at.<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 15


ACKERBAU<br />

Die Weizendüngungsversuche der<br />

Landwirtschaftskammer und einigen<br />

Partnern laufen bereits seit über zehn<br />

Jahren. Es stellt sich die Frage, welche<br />

Stickstoffdünger und -mengen eine Qualitätssteigerung<br />

mit sich bringen. Hohe,<br />

standortangepasste Erträge sind eben -<br />

falls Versuchsziel. Die Effektivität des<br />

Hydro N-Testers wie auch die Schossund<br />

Spätdüngung werden untersucht.<br />

Auch auf die optimale Düngerverteilung<br />

und die Düngetermine wird ein Augenmerk<br />

gelegt. Neben den Anforderungen<br />

an Wirtschaftsdünger in der Weizenproduktion<br />

werden schließlich auch sortenbedingte<br />

Unterschiede in der Düngestrategie<br />

betrachtet.<br />

Ausgangssituation 2011<br />

Die Versuchsanlage erfolgte als<br />

Exaktversuch mit vier Wiederholungen<br />

quer zur Pflugfurche. <strong>Der</strong> Schlag war<br />

eine Rendzina mit zirka 25 cm Ah Horizont<br />

und zirka 48 Bodenpunkten. Als<br />

Mahlweizensorte wurde die Sorte Esket<br />

verwendet, Vorfrucht war Körnermais.<br />

Gesät wurde am 19. Oktober 2010<br />

nach einer Pflugfurche. Alle sonstigen<br />

pflanzenbaulichen Maßnahmen wurden<br />

bei allen Parzellen einheitlich durchgeführt.<br />

Die Kontrolle wurde als ungedüngte<br />

Variante 1 angelegt. Bei den Varianten<br />

2 und 3 wurde die Schossdüngung<br />

ausgelassen und dafür die Startdüngung<br />

erhöht. Das Stickstoffniveau<br />

lag bei 150 kg Stickstoff. Untersucht<br />

Althergebrachte Düngungsstrategien<br />

sind<br />

nicht immer der Weisheit<br />

letzter Schluss, sie<br />

dürfen ruhig überdacht<br />

werden. In den Wintermonaten<br />

ist Zeit dazu,<br />

mehrjährige Düngungsversuche<br />

können dafür<br />

hilfreich sein.<br />

wurde hier die Wirksamkeit des stabilisierten<br />

Stickstoffs. Bei dem Dünger<br />

Entec wird die Umwandlung in Nitratstickstoff<br />

gebremst und darum die Wirksamkeit<br />

verlangsamt. In Variante 4 wurde<br />

das gleiche Stickstoffniveau auf drei<br />

Teilgaben aufgeteilt. Variante 5 wurde<br />

nach Vorgaben des Hydro N-Testers gedüngt.<br />

Das Messgerät emp fahl sowohl<br />

bei der 2. als auch 3. Gabe jeweils<br />

60 kg N, die auch mit 230 bzw. 250 kg<br />

NAC je Hektar gedüngt wurden. Die<br />

letzte Variante „Qualitätsweizen“ wurde<br />

mit einer hohen Spätdüngungsgabe<br />

zur Qualitätsverbesserung gedüngt. Geerntet<br />

wurde am 2. August 2011 mittels<br />

Parzellenmähdrescher.<br />

Optimale Bedingungen<br />

<strong>Der</strong> Weizenbestand 2011 entwickelte<br />

sich gut. Die trockenen Verhältnisse mit<br />

fallweisem Regen, wie zum Beispiel Anfang<br />

Mai, taten das ihre. Die Wurzeln<br />

Tabelle 1: Varianten<br />

wurden zur Wassersuche stark gefordert.<br />

<strong>Der</strong> Boden mineralisierte aufgrund<br />

der hohen Temperaturen intensiv. Ohne<br />

Düngung wurden 6.800 kg Weizen mit<br />

natürlich nur 9,9 % Rohprotein erzielt.<br />

Im Jahr 2010 konnten lediglich 4.000 kg<br />

Weizen in der ungedüngten Variante<br />

(Schlag mit etwa 62 Bodenpunkten) geerntet<br />

werden. 2009 waren es auf einem<br />

vergleichbaren Nachbarschlag mit ebenfalls<br />

etwa 45 Bodenpunkten lediglich<br />

2.500 kg/ha in der Kontrolle. Die hohen<br />

Erträge in den gedüngten Varianten<br />

(über 10.000 kg/ha) sind allerdings<br />

Tabelle 2: Ergebnis 2011<br />

Variante Ertrag RP HL- Fallin<br />

kg/ha % Gew. zahl<br />

(14 % F.) i. TS kg sec<br />

1 6.812 9,9 77,9 254<br />

2 10.225 13,1 77,5 279<br />

3 10.260 12,4 79,6 297<br />

4 9.362 13,7 79,6 239<br />

5 10.101 13,6 79,2 304<br />

6 10.018 13,8 79 262<br />

Kontrolle 2 Gaben 3 Gaben N-Tester Qualitätsweizen<br />

Variante 1 Variante 2 Variante 3 Variante 4 Variante 5 Variante 6<br />

1. Gabe 0 385 kg Entec 26 500 kg PLUS 250 kg PLUS 250 kg PLUS 300 kg PLUS<br />

2. Gabe 0 185 kg NAC Lt. N-Tester 220 kg NAC<br />

3. Gabe 0 185 kg NAC 185 kg NAC 185 kg NAC Lt. N-Tester 260 kg NAC<br />

N/kg 0 150 150 150 50+ 190<br />

P/kg 0 0 60 20 20 24<br />

K/kg 0 0 60 20 20 24<br />

S/kg 0 75 37 12 10 15<br />

Düngungsversuche –<br />

was braucht unser Weizen?<br />

Von Dipl.-HLFL-Ing. Franz KASTENHUBER, Agrarbildungszentrum Lambach


auf den Jahreseffekt zurückzuführen.<br />

In Relation gesehen war die Ertragssteigerung<br />

in den Jahren 2009 und 2010<br />

etwa gleich bzw. der Abstand zur ungedüngten<br />

Varianten sehr ähnlich.<br />

Was sagen die Ergebnisse<br />

Die trockene Frühjahrswirkung verursachte<br />

dünne Bestände, dadurch war<br />

die Bestockung geringer. Hohe Stickstoffmengen<br />

zum Start förderten die<br />

Bestandesdichte und führten zu Erträgen<br />

über 10.000 kg. <strong>Der</strong> stabilisierte<br />

Stickstoff (Entec-Variante 2) verbesserte<br />

durch sein verzögertes Wirken den<br />

Rohproteingehalt. Die sehr hohen Stickstoffmengen<br />

ergaben hohe Erträge mit<br />

hohen Qualitäten. In der Versuchsvariante<br />

4 wurde dieselbe Stickstoffmenge<br />

auf drei Gaben aufgeteilt. Hier war der<br />

Ertrag durch die geringere Bestandesdichte<br />

geringer. <strong>Der</strong> vorhandene Stick -<br />

stoff wurde in Folge dessen stärker zur<br />

Rohproteinbildung eingesetzt.<br />

Varianten 5 und 6 wurden ähnlich<br />

gedüngt, da der Hydro N-Tester die hohen<br />

Stickstoffmengen forderte und da-<br />

Die Versuchsergebnisse zeigen, dass<br />

auch in Oberösterreich hohe Erträge mit<br />

vermarktungskonformen Rohproteingehalten<br />

möglich sind.<br />

nach gedüngt wurde. Es wurden hohe<br />

Erträge mit guten Qualitäten erreicht.<br />

Wirtschaftsdüngerversuch<br />

2010<br />

Beim Düngeversuch 2010 lag der<br />

Schwerpunkt nicht nur in der Mineraldüngeranwendung,<br />

sondern im Vergleich<br />

mit Schweinegülle. Bei den Weizensorten<br />

Jenga, Mulan, Eskate, Phillipp<br />

und Pedro wurden sechs verschiedene<br />

Düngungsvarianten versucht. Eine<br />

verhaltene Frühjahrsentwicklung war<br />

für das Versuchsjahr 2010 charakteristisch.<br />

Ab 20. April entwickelten sich<br />

dann sehr wüchsige Bedingungen und<br />

gute Bestände. Die Startdüngung mit<br />

Gülle konnte bereits am 4. März auf gefrorenem<br />

Boden gegeben werden, die<br />

mineralische Startdüngung erfolgte später.<br />

<strong>Der</strong> Ertrag im Vergleich zur ungedüngten<br />

Kontrollvariante war doppelt<br />

so hoch. Die Variante mit dem Hydro<br />

N-Tester brachte den höchsten Ertrag.<br />

Die Gülle-Varianten brachten gleichwertige<br />

Erträge, wobei sich die frühe Gülledüngung<br />

noch mehr auszeichnete. Die<br />

gezielte Spätdüngung war ein Pluspunkt<br />

für die Qualität, speziell das Rohprotein.<br />

Da im Versuch doch vier Mahlweizensorten<br />

standen, war auch der<br />

Rohproteingehalt bei der Ethanolvariante<br />

höher. Hier muss man die Düngestrategie<br />

umstellen und verhaltener düngen.<br />

Versuchsjahr 2009<br />

Im Jahr 2009 wurden anstelle der<br />

Entec-Variante zwei Hydro N-Varianten<br />

getestet – eine mit niedriger Andün -<br />

gung (40 kg N) und eine mit einer höheren<br />

Andüngung (60 kg N). Zwei Versuchsparzellen<br />

wurden mit Schwei-<br />

Tabelle 3: Düngungsvarianten Weizen 2010<br />

Variante* Startdüngung Schossdüngung<br />

EC 51/55<br />

Spätdüngung<br />

04.03.2010 23.03.2010 20.04.2010 05.05.2010 06.06.2010<br />

1 Kontrolle 0 0 0 0 0<br />

2 Hydro 60 kg N 60 kg N (NAC) 40 kg N (NAC)<br />

N 1 (Vollkorn plus)<br />

3 Entec 26 100 kg N<br />

(Entec)<br />

60 kg N (NAC)<br />

4 Ethanol 80 kg N<br />

(Vollkorn plus)<br />

85 kg N (NAC) 0<br />

5 Futterw 60 kg N 85 kg N 0<br />

(1x SG) (Vollkorn plus) (SG 25m³)<br />

6 Futterw 85 kg N 85 kg N 0<br />

(2x SG) (SG 25 m³) (SG 25 m³)<br />

*Variante 1: ohne Düngung<br />

*Variante 2: Düngung unter Zuhilfenahme des Hydro N-Testers. Dabei wird die Schoss- und Spätdüngung unter<br />

Zuhilfenahme des Testgerätes festgelegt.<br />

*Variante 3: Zur Startdüngung wurde mit ENTEC gearbeitet; ein stabilisierter Stickstoffdünger, der langsamer und<br />

anhaltend wirken soll – mit dem Ziel eine Überfahrt zu sparen.<br />

*Variante 4: Ethanol-Variante – das Ziel waren hohe Erträge mit niedrigem Eiweiß gehalt<br />

*Variante 5: Güllevariante mit einmaligem Gülleeinsatz zum Schossen und mineralischer Startdüngung<br />

*Variante 6: Bestandesführung zur Gänze mit Gülle (zweimaliger Einsatz)<br />

Die genaue Stickstoffmengenverteilung<br />

erfolgte auf den Parzellen händisch.<br />

Tabelle 4: Ernteergebnis 2010<br />

(Durchschnitt aus 5 Sorten)<br />

Bezeich- Ertrag<br />

nung kg/ha rel. RP HL-<br />

14 % % Gew.<br />

Wasser i. TS kg<br />

1 Kontrolle 4.066 100 10,1 74,44<br />

2 Hydro N 7.995 197 14,14 76,94<br />

3 Entec 7.656 188 14,68 77,66<br />

4 Ethanol 7.603 187 13,5 76,18<br />

5 Gülle 1 7.557 186 12,54 75,9<br />

6 Gülle 2 7.979 196 13,26 76,34<br />

negülle (3 kg Stickstoff wirksam) gedüngt.<br />

Die Varianten mit Stickstoffdüngung<br />

brachten deutliche Mehrerträge,<br />

wobei die Schweinegülle am besten abschnitt.<br />

Ebenso war die erhöhte Andüngung<br />

ertraglich vorne. Gerade bei Böden<br />

mit geringerer Bodengüte wirkt<br />

sich die Stickstoffstartdüngung ertraglich<br />

besonders stark aus. ■<br />

Fazit der letzten Versuchsjahre<br />

Die Bodenstruktur entscheidet über<br />

die Ertragsfähigkeit des Standortes. Gute<br />

Böden gleichen Düngungsfehler eher aus.<br />

Gülle, die optimal eingesetzt wird, bringt<br />

gleiche Erträge wie Mineraldünger.<br />

Schweinegülle ist ein idealer Dünger zur<br />

Weizenproduktion und hier bevorzugt<br />

als Schossdünger einsetzbar. Eine gezielte<br />

Stickstoffdüngung lässt in Verbindung<br />

mit optimaler Witterung sehr hohe<br />

Erträge zu. Stabilisierte Stickstoffdünger<br />

erhöhen aufgrund der langsameren<br />

Stickstoffnachlieferung den Rohproteingehalt.<br />

Hier müssen weitere Versuche<br />

zeigen, ob und in welcher Form Düngungsmaßnahmen<br />

zusammengelegt werden<br />

kön nen. <strong>Der</strong> Hydro N-Tester erwies<br />

sich als gute Hilfe zur sortenbezogenen<br />

Stickstoffversorgung des Weizens. Die<br />

gesammelten Erfahrungen werden bei<br />

sorgsamer Anwendung oft bestätigt.<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 17


ACKERBAU<br />

Zwei wesentliche Faktoren bei der Weizensaat sind die Saatstärke und der<br />

Saatzeitpunkt. Vor allem die Reduktion der Saatmenge wäre ökonomisch<br />

interessant. Aber wie weit darf man gehen? Ein mehrjähriger Praxisversuch gibt<br />

Antworten darauf.<br />

Weizen ist eine sehr robuste und verträgliche<br />

Pflanze und kann sich oft trotz<br />

widriger Saatbedingungen gut entwickeln.<br />

<strong>Der</strong> alte Spruch „Baust an<br />

Woaz ins Lackerl, so füllt er dir des<br />

Sackerl“ spiegelt diese Eigenschaft sehr<br />

prägnant wider. Weizen verträgt es, in<br />

feuchten oder sogar nassen Boden gesät<br />

zu werden. Unterschiedliche Saatbedingungen<br />

kann er gut ausgleichen.<br />

Mulchen oder pflügen?<br />

Auch wenn die Mulchsaat von Weizen<br />

verlockend und technisch gut möglich<br />

ist, soll darauf Bedacht genommen<br />

werden, dass Weizen sehr empfindlich<br />

auf Fusarium reagiert. Bei Mulchsaat<br />

auf Mais wurden Überschreitungen des<br />

DON-Grenzwertes um das Zehnfache<br />

und mehr gemessen. Um dieses Risiko<br />

Foto: Archiv<br />

Tipps zur Saatstärke beim Weizenanbau<br />

Von Dipl.-HLFL-Ing. Franz KASTENHUBER, Agrarbildungszentrum Lambach<br />

zu verringern, sollte nach Vorfrucht<br />

Mais ein sauberes Mulchen des Maisstrohs<br />

und ein sorgfältiges Unter pflügen<br />

erfolgen. Auch bei Soja als Vorfrucht<br />

und nachfolgender Mulchsaat erreichten<br />

wir im Erntejahr 2012 sehr<br />

hohe Toxinbelastungen. Ein weiterer<br />

positiver Nebeneffekt des Pflügens ist<br />

die Bekämpfung der momentan steigenden<br />

und sehr störenden Mauspopulationen<br />

in den Feldern. Mulchsaat<br />

wird am häufigsten nach Körnerraps<br />

als Vorfrucht angewendet. Das macht<br />

gerade deswegen Sinn, weil die Vorfrucht<br />

Raps in der oberen Bodenschicht<br />

beträchtliche verwertbare Stickstoffmengen<br />

zur Verfügung stellt. Mulchsaat ist<br />

grundsätzlich bei Weizen gut möglich.<br />

Zu beachten ist allerdings der erhöhte<br />

Krankheitsdruck im Vergleich zu konventioneller<br />

Bodenbearbeitung.<br />

Saattiefe<br />

Wichtig bei der Weizensaat ist eine<br />

gute Einstellung der Sämaschine. Die<br />

optimale durchschnittliche Saattiefe<br />

liegt bei 2–4 cm. Eine zu tiefe Saat führt<br />

zu langen Halmhebern (Hypokotyl)<br />

und damit geschwächten Pflanzen. Unmittelbar<br />

nach der Saat können oder<br />

Diese Aufnahme von Mitte März zeigt<br />

eine schwach bestockte, durch den kalten<br />

Winter mitgenommene Weizen -<br />

pflanze. In diesen Fällen macht eine<br />

stärkere Andüngung Sinn.


sollen sogar einige Körner an der Bodenoberfläche<br />

liegen. Dann ist die Saattiefe<br />

nicht zu tief.<br />

Saatzeitpunkt<br />

Im Vergleich zu anderen Kulturen ist<br />

der Zeitraum für die Aussaat relativ<br />

groß. Ideal ist die Saat in der ersten Oktoberhälfte.<br />

Das Entwicklungsziel bei<br />

Weizen ist die beginnende Bestockung<br />

im Herbst noch vor Vegetationsruhe.<br />

Sehr frühe Saaten können bereits im<br />

Herbst mit Blattseptoria (Septoria tritici)<br />

befallen werden. Damit ist für das<br />

Frühjahr oft schon ein hoher Befallsdruck<br />

vorprogrammiert. Bei der Saat in<br />

der zweiten Oktoberhälfte wird die Bestockung<br />

zumeist nicht mehr erreicht,<br />

sondern nur die Entwicklung einiger<br />

Blätter. Darauf muss im Frühjahr mit<br />

einer erhöhten Startdüngung reagiert<br />

werden. Dann kann die fehlende Bestockung<br />

zum Teil kompensiert wer -<br />

den. Wir hatten in den letzten Jahren<br />

auf unserem Standort nur drei bis vier<br />

Blätter im Frühjahr bei Vegetationsbeginn<br />

und dennoch sehr hohe Erträge<br />

(bei entsprechender Startdüngung im<br />

Frühjahr) von über 90 bis 100 dt/ha in<br />

der Wertprüfung. Saatzeiten ab Mitte<br />

November entwickeln sich schwach<br />

und sind im Ertrag bedeutend schwä -<br />

cher als Oktobersaaten (Tab. 3).<br />

Die Einstufung einzelner Sorten in<br />

Entwicklungstypen (Bestandes-, Kompensations-<br />

oder Einzelährentypen) soll-<br />

te nicht überbewertet werden. Besser<br />

ist es die Bestände regelmäßig zu kontrollieren<br />

und entsprechende Maßnahmen<br />

zu setzen.<br />

Versuche zur Saatdichte<br />

und Saatstärke<br />

Neben der Wertprüfung der AGES<br />

auf unserem Betrieb führen wir auch eigene<br />

Sorten-, Düngungs- und Behand-<br />

Tab. 1: Saatdichteversuch 2012<br />

Sorte K/m² Ertrag in kg /ha Bestanbei<br />

14 % Wasser desdichte<br />

(EC 65)<br />

320 K/m² 180 K/m² 100 K/m² Ähren/ RP % Hl-Gew. Fallzahl<br />

m² i. TS kg sec<br />

Pedro 320 7.865 515 14,2 75,1 230<br />

Pedro 180 7.159 445 14,8 75,1 288<br />

Pedro 100 6.405 357 15,2 72,8 292<br />

Esket 320 7.115 388 14,2 78,5 335<br />

Esket 180 6.589 328 13,9 79,2 342<br />

Mulan 320 8.093 583 14,2 75,4 266<br />

Mulan 180 7.674 533 14,5 75,2 275<br />

Henrik 320 7.805 500 14,4 72,0 309<br />

Henrik 180 7.271 380 14,6 71,6 332<br />

Papageno 320 8.285 503 14,1 78,5 233<br />

Papageno 180 7.639 458 14,1 78,2 275<br />

Sailor 320 8.107 553 14,1 75,8 219<br />

Sailor 180 7.607 468 14,3 76,7 282<br />

Sailor 100 6.923 320 14,6 72,1 275<br />

JB Asano 320 6.769 453 14,7 72,4 226<br />

JB Asano 180 6.918 380 14,9 72,5 275<br />

Chevalier 320 7.621 445 13,3 77,5 290<br />

Chevalier 180 7.592 393 13,3 78,1 379<br />

Chevalier 100 5.717 273 13,7 73,8 250<br />

Lukullus 320 7.269 418 15,3 78,8 241<br />

Lukullus 180 6.660 375 15,3 78,7 272<br />

Philipp 320 6.962 418 15,1 77,5 321<br />

Philipp 180 6.238 328 15,2 78,1 294<br />

ACKERBAU<br />

Das Interesse der Bauern an den Saatdichteversuchen war in den vergangenen<br />

Feldtagen sehr groß.<br />

lungsversuche bei Winterweizen durch.<br />

Seit nunmehr drei Jahren machen wir<br />

bei verschiedenen Winterweizensorten<br />

Versuche zur Saatdichte und zum Saatzeitpunkt.<br />

Diese Versuche werden immer<br />

auf Vorfrucht Körnermais angelegt.<br />

Die Anregung für diesen Versuch kam<br />

von Ing. Peter Köppl (LK OÖ). Das Ergebnis<br />

dieser Versuche hängt natürlich<br />

sehr stark von Jahreseffekten ab. Die<br />

grundlegende Frage ist: Wie weit entwickelt<br />

sich der Weizen im Herbst und<br />

welche Wachstumsbedingungen haben<br />

wir im Frühjahr? Bei optimalen Bedingungen<br />

können beide Kriterien, Saatzeit<br />

und Saatmenge, weiter ausgereizt werden<br />

als bei schlechteren Verhältnissen.<br />

Die Anlage der Versuche erfolgt in<br />

drei Meter breiten Streifen. Die einzelnen<br />

Varianten werden genau beurteilt<br />

und ausgezählt. Die Ernte erfolgt mit<br />

einem Parzellenmähdrescher als Kerndrusch,<br />

mehrfach wiederholt (unechte<br />

Wiederholungen) und bei mehreren<br />

Sorten. Bei der Sortenauswahl versuchen<br />

wir (nach Rücksprache mit den<br />

anbietenden Firmen) die praxisüblichen<br />

Sorten mit der größeren Bedeutung genauer<br />

anzuschauen und im Versuch zu<br />

testen.<br />

Versuchsergebnis 2012<br />

Im Versuchsjahr 2011/2012 wurden<br />

die einzelnen Versuchsgruppen am<br />

22. Oktober 2011 ausgesät. Aufgrund<br />

dieses späten Saattermins erreichte der<br />

Weizen nur mehr das 3- bis 4-Blatt-<br />

Stadium. Nach einem doch strengen<br />

Winter (Temperaturen ohne Schnee-<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 19


ACKERBAU<br />

Eine zu tiefe Saat führt zu langen<br />

Halmhebern und damit geschwächten<br />

Pflanzen.<br />

decke bis -20 °C) begann die Frühjahrsentwicklung<br />

bei noch dazu trockenen<br />

Verhältnissen sehr verhalten. Die Bestandesdichten<br />

erreichten nicht das gewünschte<br />

Niveau von 550 bis 600<br />

Ähren. Obwohl die Bestockungsrate<br />

zum Teil sehr hoch war, erreichten die<br />

Dünnsaaten nicht die Anzahl der Triebe<br />

der Normalsaatmenge (320 Korn/<br />

m²). Auch eine aufgrund der trockenen<br />

Frühjahrsbedingungen vorgezogene<br />

Schossdüngung konnte diese Lücke<br />

nicht schließen. In der Folge erreichten<br />

die Dünnsaaten nicht die Ertragshöhe<br />

der Normalsaat (Tab. 1). Es war<br />

aber festzustellen, dass die geringeren<br />

Erträge durch den umgekehrten Verdünnungseffekt<br />

höhere Rohproteinwerte<br />

nach sich zogen. Außerdem waren<br />

sehr starke Qualitätsunterschiede beim<br />

Hektolitergewicht der einzelnen Sorten<br />

feststellbar. So zeigten die Sorten<br />

Esket, Papageno, Chevalier, Lukullus<br />

und Philip sehr gute Hektolitergewichte,<br />

während die Sorten JB Asano und<br />

Henrik hier abfielen. Aber auch hinsichtlich<br />

Korn ertrag waren zwischen<br />

den Sorten deutliche Unterschiede festzustellen.<br />

Die Sorte JB Asano kam mit<br />

geringeren Saatdichten im Vergleich zu<br />

Normalsaaten besser zurecht. Chevalier<br />

benötigte doch eine höhere Bestandesdichte<br />

für hohe Erträge. Dennoch<br />

war der Ertrag bei den Dünnsaaten<br />

im Durchschnitt um 7 bis 11 % geringer.<br />

Frühere Saatdichteversuche<br />

Wie frühere Ergebnisse zeigen, ist bei<br />

Frühsaaten eine Dünnsaat viel leichter<br />

möglich, da sich der Weizen ja im<br />

Herbst noch bis zur Bestockung entwickelt<br />

und damit mehr Zeit für seine<br />

Entwicklung hat. Im Versuchsjahr<br />

2010/2011 erfolgte die Saat bereits am<br />

19. Oktober 2010. Ein sehr wüchsiger<br />

Frühling (der zwar spät, aber intensiv<br />

startete) führte zu gut etablierten Beständen.<br />

Das Ertragsniveau konnte aber<br />

auch hier bei Dünnsaaten im Verhältnis<br />

zu Normalsaaten nicht erreicht werden.<br />

Nur bei erhöhter Schossdüngung<br />

konnten die niedrigen Bestandesdichten<br />

aufschließen, da die Witterung für<br />

die Etab lierung günstig war (Tab. 2).<br />

Beim Versuch im Erntejahr 2010 wurde<br />

die Versuchsfrage bei der Sorte Jen-<br />

Tabelle 2: 3 Saatstärken und unterschiedliche Intensitäten bei Mulan und Pedro, Auszug aus<br />

dem Versuch 2011<br />

Ertrag in kg/ha bei 14 % Wasser<br />

Sorte Normalsaat Dünnsaat 180 Korn/m² Dünnsaat 100 Korn/m²<br />

N Düngung ohne zus. mit zus. 25 kg ohne zus. mit zus. 40 kg<br />

N N N N<br />

164 kg N/ha 164 kg N/ha 189 kg N/ha 164 kg N/ha 204 kg N/ha<br />

Mulan 9.291 8.746 9.061 8.187 8.895<br />

Pedro 9.550 8.947 9.438 8.185 8.952<br />

Durchschnitt 9.420 8.846 9.249 8.186 8.924<br />

Normaldüngung: (50/54/60)<br />

Erklärung ■■■■ 110 Korn/m² zusätzlich 40 kg N (NAC) am 31. März<br />

■■■■ 180 Korn/m² zusätzlich 25 kg N (NAC) am 31. März<br />

■■■■ Standard<br />

Tab. 3: Auszug aus dem Saatdichteversuch<br />

2010: Sorte Jenga (Ertrag in kg/ha)<br />

Jenga 425 Korn, Saat 20. Nov. 6.393<br />

Jenga 400 Korn, Saat 19. Okt. 7.480<br />

Jenga 100 Korn, Saat 19.Okt. 6.764<br />

Jenga 200 Korn, Saat 19 .Okt. 7.621<br />

Jenga 300 Korn, Saat 19. Okt. 7.664<br />

ga erstmals gestellt (Tab. 3). Hier erbrachten<br />

(bei sehr günstiger Herbstwitterung<br />

zur Saat) die Saatdichten von<br />

200, 300 und 400 Korn je Quadratmeter<br />

die selben Erträge. Nur die extreme<br />

Dünnsaat (100 Korn/m²) fiel deutlich<br />

ab. Die Spätsaat (20. November) brachte<br />

deutliche Mindererträge.<br />

Folgerungen für die Praxis<br />

Bei günstigen Saatbedingungen (optimales<br />

Saatbett, Anbau in der ersten<br />

Oktoberhälfte, Verwendung von hochwertigem<br />

Z-Saatgut) ist es gut möglich<br />

mit der Saatmenge auf 70 % der<br />

Normalsaatmenge hinunterzugehen,<br />

ohne dass es zu Ertragsminderungen<br />

kommt. Bei späterer Saat und dünnen<br />

Bestän den muss man diese gut beobachten<br />

und im Frühjahr gegebenenfalls<br />

mit einer erhöhten Düngung und mit<br />

20 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />

Die Ernte der Versuchsparzellen erfolgt<br />

mit einem Parzellenmähdrescher als<br />

Kerndrusch mehrfach wiederholt.<br />

Fotos: Kastenhuber<br />

optimalem Wachstumsreglereinsatz för -<br />

dern. Extreme Spätsaaten haben es immer<br />

schwer, im Ertrag die Normal saaten<br />

zu erreichen.<br />

Bei genauer Einstellung der Sägeräte<br />

(Saattiefe, Abdrehprobe, …) und bei<br />

Verwendung hochwertigen Z-Saatguts<br />

ist es möglich, die Saatstärke am unteren<br />

Bereich der Normalsaatmenge zu<br />

orientieren. Die Praxis zeigt, dass dennoch<br />

gute Erträge erzielt werden können.<br />

Bei zu dichten Beständen ist auch<br />

das Krankheitsrisiko größer. Außerdem<br />

lassen sich nicht zu dichte Bestände<br />

„leichter führen“. Aus den Erfahrungen<br />

der letzten Jahre empfehle ich als<br />

groben Richtwert Anfang Oktober je<br />

nach Vorfrucht und Saatbett eine Saatstärke<br />

von 220 bis 270 Körner je Quadratmeter<br />

und ab Mitte Oktober 270<br />

bis 330 Körner je Quadratmeter. Entscheidend<br />

sind immer die Körner je<br />

Quadratmeter, nicht die Kilo je Hektar.<br />

Die exakte Aussaatstärke bei Getreide<br />

wird nach folgender Formel berechnet:<br />

Kornzahl je m² x Tausendkorngewicht :<br />

Keimfähigkeit (%) = Saatstärke in kg/ha<br />

Fazit<br />

Die Saat legt den Grundstein für<br />

gesunde, ertragreiche Weizenbestände.<br />

Aber erst die Kombination mit<br />

allen anderen ackerbaulichen Maßnahmen<br />

und der Witterung auf dem<br />

jeweiligen Standort macht den pflanzenbaulichen<br />

Erfolg und hohe Er träge<br />

aus.<br />


Foto: Kastenhuber<br />

Was bringt Schwefel bei Raps?<br />

Raps ist eine Kultur mit einem hohen<br />

Düngebedarf. Er benötigt zwischen<br />

50 und 70 kg Schwefel pro Jahr. Schwefel<br />

fördert die Stickstoffwirkung, daher<br />

muss Schwefel der Pflanze gleichzeitig<br />

mit dem Stickstoff zur Verfügung stehen.<br />

Die Schwefelversorgung erfolgt einerseits<br />

über die Mineralisierung von<br />

organisch gebundenem Schwefel im<br />

Humus und andererseits über Düngung<br />

Von Dipl.-HLFL-Ing. Franz KASTENHUBER, abz Lambach<br />

Gegenüber der ungedüngten Kontrollgruppe (links) brachte die reine N-Dün gung<br />

einen Mehrertrag von ca. 1.700 kg. Die Schwefeldüngung konnte diesen Ertrag<br />

nochmals um 500 kg steigern.<br />

in Form von Wirtschaftsdüngern oder<br />

Mineraldüngern. Speziell im Frühjahr<br />

bei noch schwacher Bodenmineralisierung<br />

sollte Schwefel am besten gemeinsam<br />

mit Stickstoff gedüngt werden.<br />

Düngungsformen im Vergleich<br />

Um die Auswirkung verschiedener<br />

Formen der Schwefeldüngung zu ver-<br />

Abb: Einfluss der N-Form, NPK-Düngung und des Schwefels<br />

auf den Ertrag bei Raps<br />

ACKERBAU<br />

Körnerraps ist eine sehr<br />

schwefelbedürftige Kultur.<br />

Speziell im Frühjahr<br />

soll eine Düngung mit<br />

Schwefel die Stickstoffwirkung<br />

fördern. Im Praxisversuch<br />

prüfen wir<br />

diese These.<br />

gleichen, wurde ein Düngungsversuch<br />

auf einem seichtgründigen Braunerdeboden<br />

angelegt. <strong>Der</strong> Versuch wurde als<br />

Exaktversuch mit vier Wiederholungen<br />

geführt. Neben der ungedüng ten Kontrolle<br />

wurden verschiedene Düngungsvarianten<br />

getestet:<br />

■ Kalkammonsalpeter (ohne Schwefel)<br />

■ Ammonsulfatsalpeter (ASS) mit 13 %<br />

Schwefel<br />

■ Entec 26 mit 13 % Schwefel<br />

■ Volldünger mit 7 % Schwefel<br />

■ Variodünger der Agrolinz mit 10 %<br />

Schwefel<br />

Das Stickstoffniveau lag bei 160 kg<br />

N/ha. Die Ernte erfolgte mit einem Parzellenmähdrescher<br />

als Kerndrusch. Die<br />

Bruttoparzellengröße betrug 40 m².<br />

Schwefel steigert Rapsertrag<br />

Die ungedüngte Kontrollvariante<br />

brachte einen Ertrag von 2.397 kg Raps<br />

(9 % Wasser). Bei Düngung mit Kalk -<br />

ammonsalpeter wurden 4.114 kg Raps<br />

geerntet. Alle anderen Varianten (mit<br />

Schwefel) brachten Erträge von 4.600<br />

bis 4.700 kg je Hektar, wobei sich keine<br />

dieser Varianten, weder im Parameter<br />

Ertrag noch im Parameter Ölgehalt<br />

wirklich abheben konnte.<br />

Durch die Düngung eines schwefelhaltigen<br />

Düngers wurden mindestens<br />

500 kg Mehrertrag erzielt. Es bestätigt<br />

sich damit, dass Schwefel bei Körnerraps<br />

ein Ertragsbringer und Ertragsabsicherer<br />

ist. Die Bedeutung ist in Marktfruchtbetrieben<br />

ohne Wirtschaftsdünger<br />

und auf leichteren Böden sehr hoch<br />

und hoch wirtschaftlich. Entscheidend<br />

ist die Düngung von Schwefel, die Unterschiede<br />

zwischen den Düngerformen<br />

konnten nicht abgesichert werden. Weitere<br />

Versuche wur den angelegt und sollen<br />

neue Erkenntnisse bringen. ■<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 21


Foto: Agrarfoto<br />

ACKERBAU<br />

Welche Fungizide<br />

bei Raps einsetzen?<br />

Von Dipl.-HLFL-Ing. Franz KASTENHUBER, Agrarbildungszentrum Lambach<br />

Fungizide in Raps haben eine ertragssteigernde<br />

und ertragssichernde<br />

Wirkung. Gute Rapspreise rechtfertigen<br />

verstärkt den gezielten Einsatz von Fungiziden.<br />

Bei den Rapsfungiziden sind<br />

zum einen die Azole (Folicur, Tilmor,<br />

Caramba, …) zu nennen. Diese haben<br />

neben ihrer fungiziden Wirkung auch<br />

einen wachstumsregulierenden Effekt.<br />

Carax und Toprex sind Mischungen aus<br />

Azolen und Wachstumsreglern und haben<br />

daher einen noch stärkeren wuchsregulierenden<br />

Effekt. Zu drei Terminen<br />

haben sich Fungizide in Raps bewährt.<br />

Einkürzen im Herbst<br />

<strong>Der</strong> erste Termin ist die Herbstanwendung<br />

zum Einkürzen der Pflanzen<br />

und damit zur Steigerung der Frostresistenz<br />

im Winter. Diese Anwendung<br />

sollte im 6- bis 8-Blatt-Stadium des<br />

Rapses durchgeführt werden. Mittel mit<br />

wachstumsregulierendem Effekt (Top -<br />

rex, Carax,…) kürzen stark ein. In unseren<br />

Versuchen wurden die Bestände<br />

von 35 cm Wuchshöhe in der unbehandelten<br />

Kontrollgruppe auf 17 cm bei der<br />

Carax-Variante eingekürzt. Durch das<br />

Einkürzen werden kleine und kompakte<br />

Pflanzen geschaffen, die besser über<br />

den Winter kommen. Zudem wird dadurch<br />

die Wurzelausbildung im Herbst<br />

gefördert.<br />

Phomabekämpfung<br />

Ist die Witterung im September eher<br />

feucht und wird in der Fruchtfolge alle<br />

drei bis vier Jahre Raps gebaut, so steigt<br />

der Phomadruck deutlich an. Daher<br />

steht in diesen Fällen neben der Einkürzung<br />

vermehrt die Phomabekämpfung<br />

(Wurzelhalsfäule) im Mittelpunkt<br />

der Herbstanwendung von Fungiziden.<br />

Dabei ist von einer erhöhten Aufwandmenge<br />

(z.B. 1 l Folicur) auszugehen.<br />

Das Auftreten von Phoma kann man<br />

kontrollieren, indem man die Blätter<br />

des Rapsbestandes beurteilt und nach<br />

weißen Flecken mit schwarzen Punkten<br />

bonitiert. Findet man diese, so ist<br />

unmittelbar zu handeln.<br />

Frühjahrsanwendungen<br />

<strong>Der</strong> zweite Anwendungstermin ist<br />

im Frühjahr. Bei der Streckung des<br />

Sprosses erreicht man durch einen gezielten<br />

Fungizideinsatz bzw. Wuchsreglereinsatz<br />

(eventuell kombiniert mit<br />

Wuchsreglern wie Carax oder Toprex)<br />

eine Einkürzung und verbesserte Verzweigung<br />

des Haupttriebes. Diese Maßnahme<br />

ist Ende März bis Anfang April<br />

durchzuführen, sie soll die Bestände<br />

stabilisieren und die Ertragsanlagen pro<br />

Pflanze erhöhen. Mehr Seitentriebe bedeuten<br />

mehr Körner.<br />

22 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />

Mit dem Einsatz von<br />

Fungiziden bei Raps<br />

kann sowohl der Ertrag<br />

als auch die Wirtschaftlichkeit<br />

gesteigert werden.<br />

Die Wirkungen der<br />

einzelnen Produkte wurden<br />

im Feldversuch getestet.<br />

Die Erkenntnisse<br />

daraus sind sehr praxisrelevant.<br />

<strong>Der</strong> dritte Termin zur Fungizidanwendung<br />

richtet sich gegen Sklerotinia.<br />

Die Anwendung sollte erfolgen, wenn<br />

die Blütenblätter und der Rapsblütenstaub<br />

in die Triebachseln hineinfallen.<br />

Bei feuchtwarmer, schwüler Witterung<br />

(15 bis 22 °C) und leichtem Regen ist<br />

die Gefahr der Infektion mit Sklerotinia<br />

sehr hoch. Mit dieser Spritzung<br />

wird außerdem die Vitalität der Bestände<br />

gefördert und es werden viele Abreifekrankheiten<br />

bekämpft. Die Stängel<br />

bleiben länger grün und vital. Die Zeit<br />

der Abreife kann somit langsamer erfolgen,<br />

was sich in einem höheren Tausendkorngewicht<br />

auswirkt. Allerdings<br />

muss bei dieser Anwendung auf die<br />

Gefahr von Bestandsschädigung in den<br />

Fahrgassen hingewiesen werden. Bei einem<br />

Fahrgassenabstand von 12 m kann<br />

ein Schaden von 4–8 % entstehen. Hohe<br />

Traktoren, eventuell mit unten durchgespannten<br />

Planen, können diese Schäden<br />

verringern.<br />

Erkenntnisse aus dem Versuch<br />

Bereits seit mehreren Jahren führen<br />

wir in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer<br />

Oberösterreich Fungizidversuche<br />

bei Raps durch – seit zwei


Auf dem großen Bild ist eine mit Phoma befallene Pflanze zu erkennen. Typisch<br />

sind die Phomaflecken am Blatt, die das Detailbild zeigt. Fotos: Kastenhuber<br />

Jahren als vierfach wiederholte Exaktversuche.<br />

Die Versuchsparzellen wer -<br />

den mit einer konventionellen Feldspritze<br />

behandelt und mit einem Parzellenmähdrescher<br />

(mit beidseitigem Trennmesser)<br />

als Kerndrusch beerntet.<br />

Tab.: Fungizidversuch Winterraps 2011/12<br />

Klare Zeichen für Phoma sind der<br />

abgeschnürte Wurzelhals sowie die sogenannten<br />

Phomapunkte, die beim He -<br />

rausziehen der Rapspflanze auffallen.<br />

Fotos: Kastenhuber<br />

Im Wirtschaftsjahr 2011/12 erhöhte<br />

jede Fungizidmaßnahme den Ertrag.<br />

Auch die Wirtschaftlichkeit war bei jeder<br />

Maßnahme gegeben. Alle Maßnahmen,<br />

die in der Vollblüte erfolgten, erhöhten<br />

die Stängelvitalität (siehe Boni-<br />

ACKERBAU<br />

turen). Verantwortlich für die Wirtschaftlichkeit<br />

aller Maßnahmen war<br />

natürlich auch der sehr gute Rapspreis.<br />

Nicht vergessen werden darf, dass Produkte<br />

mit Wuchsreglerwirkstoffen (Top -<br />

rex, Carax) gut kürzen, aber natürlich<br />

den Hormonhaushalt der Pflanzen stärker<br />

beeinflussen und darum bei Stresswitterung<br />

(Trockenheit, hohe Temperaturen,<br />

…) auch zu einem stärkeren<br />

Wachstumsstress führen können. Bei<br />

kurzen Sorten kann der erste Frühjahrstermin<br />

unter Umständen sogar ausgelassen<br />

werden.<br />

Empfehlung für den Herbst<br />

Eine Fungizidanwendung ist bei hohen<br />

Rapspreisen rentabel. Die Herbstbehandlung<br />

dient der Verbesserung der<br />

Winterhärte und Stabilisierung der Bestände.<br />

Speziell wenn Raps am 25. September<br />

bereits sechs bis acht Blätter gebildet<br />

hat, sollte die Herbstanwendung<br />

zu einer Standardmaßnahme werden.<br />

Dabei sind folgende Aufwandmengen<br />

möglich:<br />

0,7 bis 1 l Folicur<br />

0,8 bis 1,2 l Tilmor<br />

0,35 bis 0,5 l Tilmor<br />

0,7 bis 1 l Carax<br />

Folicur und Tilmor zeigen eine starke<br />

Wirkung gegen Phoma, wenn die<br />

obere Aufwandmenge verwendet wird.<br />

Das sollte gemacht werden, wenn der<br />

Phomadruck durch feuchte Septemberwitterung<br />

und enge Rapsfruchtfolgen<br />

hoch ist. Toprex und Carax verbinden<br />

die Phomawirkung mit einer stärkeren<br />

wachstumsregulierenden Wirkung. ■<br />

Standort: Dipl.-HLFL-Ing. Franz Kastenhuber, Bachloh 19, Bad Wimsbach, OÖ<br />

Variante Behandlungstermine, Produkte PS- Ertrag Mehrerlös Rentabilität Bonitur der<br />

Herbst Frühjahr Vollblüte Kosten kg / ha rel. % in €** in % Stängel<br />

(30–40 cm WH) in € 1 bis 9<br />

1 unbehandelt 0 4.247 100,0 0,00 100,00 9<br />

2 0,8 l/ha Folicur – – 51,92 4.411 103,9 43,58 101,76 9<br />

3 0,8 l/ha Carax – – 55,01 4.460 105,0 69,09 102,79 9<br />

4 0,4 l/ha Toprex – – 59,29 4.385 103,2 20,83 100,84 9<br />

5 0,9 l/ha Tilmor – – 58,33 4.420 104,1 42,52 101,72 9<br />

6 0,8 l/ha Folicur 0,8 l/ha Folicur – 90,34 4.502 106,0 58,26 102,35 9<br />

7 0,8 l/ha Carax 0,8 l/ha Carax – 96,52 4.429 104,3 9,68 100,39 9<br />

8 0,4 l/ha Toprex 0,4 l/ha Toprex – 105,08 4.562 107,4 78,51 103,17 9<br />

9 0,9 l/ha Tilmor 1,0 l/ha Tilmor – 106,64 4.719 111,1 168,63 106,81 9<br />

10 0,9 l/ha Tilmor – 1,0 l/ha Prosaro 131,44 4.740 111,6 155,97 106,30 8<br />

11 0,8 l/ha Carax – 0,5 kg/ha Cantus Gold 130,68 4.896 115,3 247,58 109,99 6<br />

12 0,8 l/ha Carax 0,8 l /ha Carax 0,5 kg/ha Cantus Gold 172,19 4.920 115,8 219,98 108,88 5<br />

26. Sep. 11 02. Apr. 12 08. Mai. 12<br />

Felddaten Bonitur 1 0 % tot, 100 % grün<br />

Sorte: Artoga 5 50 % grün<br />

Vorfrucht: Winterweizen 9 100 % tot, alles abgestorben<br />

Anbau: 28.08.11<br />

Schnecken: 5 kg/ha Mesurol (31.8.2011) Kalkulationsgrundlagen<br />

Herbizid: 2,5 l/ha Butisan Kombi (12.9.2011) Rapspreis: € 0,58324/kg (RAPSO-Raps)<br />

Insektizid: Stängelrüsslerbekämpfung (0,3 l/ha Decis am 12.3.2012) Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />

1. Glanzkäferbekämpfung (150 g/ha Plenum 50 WG am 4.4.2012) Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor, 15 m Spritzbreite – 800 l Fass,<br />

2. Glanzkäferbekämpfung (0,3 l/ha Biscaya am 14.4.2012) 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />

Düngung: 30 m³ Schweinegülle (25.9.2011) * im Frühjahr nur 50 % der Ausbringkosten gerechnet, da Annahme<br />

22 m³ Schweinegülle (11.3.2012) gemeinsame Ausbringung mit Insektizid<br />

200 kg/ha NAC (2.4.2012) Quelle: DI Hubert Köppl, LK OÖ<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 23


ACKERBAU<br />

Die Streifensaat birgt bei<br />

Winterraps viele Vorteile,<br />

aber auch einige Risiken.<br />

Im Landwirt-Praxistest<br />

vergleichen wir diese Variante<br />

mit dem konventionellen<br />

Rapsanbau mit<br />

Drillsaat. Die Analyse<br />

der Herbstentwicklung<br />

lässt sehr interessante<br />

Rückschlüsse zu.<br />

Kann die Streifensaat bei Raps zu<br />

höheren Erträgen führen? Um eine Antwort<br />

auf diese Frage geben zu können,<br />

wurde Ende August auf einem landwirtschaftlichen<br />

Betrieb im Landkreis<br />

Regensburg (Bayern) ein Vergleichsversuch<br />

angelegt. Auf der Versuchsfläche<br />

wurde Raps im Strip Till Verfahren und<br />

mit einer Einzelkornsämaschine angebaut.<br />

Auf der Kontrollfläche erfolgte<br />

der Anbau als konventionelle Drillsaat.<br />

Was bedeutet Strip Till?<br />

Strip Till ist der amerikanische Ausdruck<br />

für Streifensaat. In der Praxis<br />

wird der Boden vor der Saat nur streifenweise,<br />

ca. 20 bis 30 cm tief gelockert.<br />

Die Saat wird in diese gelockerten Streifen<br />

abgelegt. Zusätzlich wird Dünger<br />

auf das Niveau der Bearbeitungstiefe<br />

abgelegt. Diese Form der Saat verfolgt<br />

zwei wesentliche Ziele: Zum einen<br />

spart die reduzierte Bearbeitung von<br />

Streifen anstelle der flächigen Bodenbearbeitung<br />

zur Saat Zeit und Energie.<br />

Zum anderen fördert man die Pfahlwurzelentwicklung<br />

durch die tiefe<br />

Lockerung in Kombination mit der tiefen<br />

Düngerablage.<br />

Rapsanbau mit Einzelkornsägerät<br />

<strong>Der</strong> Praxisversuch wurde auf den<br />

Flächen des landwirtschaftlichen Betriebs<br />

von Rupert Schmid im Landkreis<br />

Regensburg in Bayern angelegt. <strong>Der</strong><br />

Landwirt hat die Strip Till Kombination<br />

selbst geplant und gebaut. Anders<br />

als die derzeit angebotenen Geräte sät<br />

Schmid den Raps im Praxisversuch mit<br />

einem Einzelkornsägerät. Er verwendet<br />

dazu ein Zuckerrübensägerät. Die Vorteile<br />

der Einzelkornsaat liegen in der<br />

präzisen Einhaltung der Ablagetiefe und<br />

in der besseren Standraumverteilung<br />

in der Reihe. Die Vorfrucht war Winterweizen.<br />

Nach der Weizenernte erfolgte<br />

ein seichter Grubberstrich, der das Ausfallgetreide<br />

zum Auflaufen anregen soll.<br />

Vor der Rapssaat (2-Blattstadium des<br />

Auflaufgetreides) wurde die Fläche dann<br />

tiefer gegrubbert, um genügend Feinerde<br />

für die Saat zu bekommen.<br />

Strip Till bei Winterraps<br />

– die Herbstanalyse<br />

Von Roman GOLDBERGER, Rainbach<br />

ƒ<br />

Die Streifenlockerung<br />

und die Einzelkornsaat<br />

erfolgten<br />

am 27. August in einem<br />

Arbeitsgang.<br />

F


Saatstärke 25 Körner/m<br />

Im Landwirt-Praxistest wurde 160 kg<br />

DAP (29 kg N) in der Versuchsgruppe<br />

als Unterfußdünger ca. 25 cm tief unter<br />

die Saat gegeben. Im Kontrollfeld<br />

wurde die gleiche Düngermenge unmittelbar<br />

vor der Saat breitflächig gestreut<br />

und zur Saat eingearbeitet.<br />

Die Streifenlockerung erfolgt mit den<br />

TerraGrip Zinken der Fa. Horsch. Unmittelbar<br />

danach wird der gelockerte<br />

Boden mit einer Packerwalze rückverfestigt.<br />

Das Einzelkornsägerät legt das<br />

Saatkorn in der Folge genau in diesen<br />

gelockerten Schlitz. Die Reihenweite<br />

des Rübensägeräts beträgt 50 cm.<br />

Alle 8–10 cm wird ein Saatkorn (Sorte<br />

Avatar) abgelegt, sodass eine Saatstärke<br />

von maximal 25 Körnern pro m²<br />

entsteht. Zum Vergleich: Die Saatstärke<br />

am Kontrollfeld beträgt 45 Körner pro<br />

m². <strong>Der</strong> Grund für die unterschiedlichen<br />

Anfang November war der N-Mangel<br />

der Kontrollgruppe (links) im Vergleich<br />

zur besser entwickelten Strip Till Variante<br />

(rechts) durch das Aufhellen klar<br />

ersichtlich.<br />

Saatstärken liegt im erwarteten besseren<br />

Feldaufgang der Strip Till Variante<br />

mit Einzelkornsaat und der ausgeprägteren<br />

Fähigkeit, Seitentriebe zu bilden.<br />

Bestandsführung im Herbst<br />

Nach dem Anbau am 27. August erfolgten<br />

im Keimblattstadium eine<br />

Schneckenbekämpfung und eine Herbizidbehandlung<br />

im frühen Nachauflauf.<br />

Vor allem bei Streifensaat besteht die Gefahr<br />

eines erhöhten Schneckenaufkommens.<br />

Dies liegt zum einen an der fehlenden<br />

ganzflächigen Bodenbearbeitung<br />

und zum anderen an der geringeren<br />

Rückverfestigung des gelockerten Streifens.<br />

Prophylaktisch wurde daher in beiden<br />

Varianten Schneckenkorn gestreut.<br />

Die Unkrautbekämpfung erfolgte in beiden<br />

Varianten sehr erfolgreich mit Butisan<br />

Gold (2 l/ha) im frühen Nachauflauf.<br />

Im 4-Blattstadium des Raps’ wurde<br />

eine Gräserbehandlung zur Bekämp-<br />

fung des Auflaufgetreides (0,8 l Panarex)<br />

durchgeführt. Gleichzeitig wurde ein<br />

Insektizid (Karate Zeon) zur Bekämpfung<br />

des in beiden Varianten vermehrt<br />

auftretenden Erdflohs angewendet. Im<br />

6-Blattstadium schließlich erfolgte in beiden<br />

Versuchsgruppen eine Fungizidbehandlung<br />

mit 0,8 l Folicur/ ha (+ 2 l/ha<br />

Bor).<br />

Trend zum 6-Blattstadium<br />

In der Tat war in der Versuchsgruppe<br />

ein sehr gleichmäßiger und sicherer<br />

Aufgang der Rapskeimlinge zu beobachten.<br />

Auch die Abstände in der Reihe<br />

waren sehr gleichmäßig. Einzelne<br />

Pflanzen vielen trotz Schneckenkornanwendung<br />

dem Schneckenfraß zum Opfer.<br />

Die dadurch entstandenen Lücken<br />

fielen vor allem in den ersten Wochen<br />

auf. Zu diesem Zeitpunkt schien es, dass<br />

die breitflächige Saat durch die höhere<br />

Pflanzendichte im Vorteil ist. Spätestens<br />

zum 6-Blattstadium drehte sich aber das<br />

Bild: Die Rapspflanzen der Breitsaatvariante<br />

zeigten erste N-Mangelerscheinungen<br />

und waren in der Entwicklung<br />

viel uneinheitlicher als die Pflanzen der<br />

Strip Till Variante. <strong>Der</strong> größte Unterschied<br />

war aber bereits in der Entwicklung<br />

der Pfahlwurzel zu erkennen.<br />

Während die Pfahlwurzeln der Versuchsgruppe<br />

bereits eine Länge von<br />

15 bis 20 cm aufwiesen und den Unterfußdünger<br />

somit bereits erreicht hatten,<br />

zeigten die Wurzeln der Kontrollgruppe<br />

ein viel schwächeres Tiefenwachstum<br />

(8 bis 10 cm).<br />

Bereits zum 6-Blattstadium war ein<br />

großer Unterschied in der Wurzelentwicklung<br />

der Strip Till Variante<br />

(2 Pflanzen links) zur Normalsaatvariante<br />

(2 Pflanzen rechts) erkennbar.<br />

Wurzelentwicklung<br />

Diese Entwicklung führte sich bis Vegetationsende<br />

unvermindert fort. Sowohl<br />

die Entwicklung der Pfahl- als auch die<br />

Entwicklung der Seitenwurzeln war in<br />

der Strip Till Variante etwa doppelt so<br />

weit fortgeschritten. Auch die Dicke des<br />

Wurzelhals’ war mit 18 mm zu 10 mm<br />

in der Streifensaatvariante viel weiter<br />

ACKERBAU<br />

fortgeschritten. <strong>Der</strong> Grund liegt wohl im<br />

nach unten hin gelockerten Boden und<br />

dem Unterfußdüngerband, das die Pfahlwurzel<br />

nach unten zieht.<br />

Stickstoffmangel durch<br />

Konkurrenz zu Stroh<br />

<strong>Der</strong> vorhin beschriebene Stickstoffmangel<br />

der Pflanzen in der Kontrollgruppe<br />

hat seinen Grund in der Konkurrenzsituation<br />

zwischen Rapswurzel und Weizenstroh.<br />

Beide befinden sich in der konventionellen<br />

Mulchsaatvariante im Oberboden<br />

und verbrauchen Stickstoff – der<br />

Raps für die Pflanzenentwicklung und<br />

das Getreidestroh für die Verrottung<br />

(C:N-Verhältnis). Somit entsteht ab dem<br />

Zeitpunkt des einsetzenden Strohumsatzes<br />

ab ca. Ende September (je nach Niederschlagsituation)<br />

eine Konkurrenzsituation<br />

um Stickstoff. In der Strip Till<br />

Variante waren hingegen bis zuletzt keine<br />

N-Mangelerscheinungen zu beobachten.<br />

Zu erklären ist dies damit, dass sich<br />

die Pfahlwurzel zum Zeitpunkt der verstärkt<br />

einsetzenden Strohrotte bereits unter<br />

dem Strohhorizont befindet und die<br />

Nährstoffe bereits vom Düngerband bezieht.<br />

Bestandsdichte<br />

Die wohl größte Überraschung zeigte<br />

sich in Punkto Bestandsdichte. So bildeten<br />

die Rapspflanzen der Versuchsvarianten<br />

bis zum Vegetationsende im<br />

Durchschnitt zwei Seitentriebe mehr.<br />

Während die Rapspflanzen der Kontrollgruppe<br />

mit acht bis zehn Blätter in<br />

den Winter gingen, bildeten die Strip<br />

Till Pflanzen zehn bis zwölf Blätter. Es<br />

scheint so, dass die Streifensaatvariante<br />

durch die höhere Anzahl an Seitentrieben<br />

die reduzierte Saatstärke und<br />

Anfangs auch die geringere Bestandsdichte<br />

spätestens im Frühjahr ausgleichen<br />

kann.<br />

Mit der fortgeschrittenen Bestandsentwicklung<br />

im Herbst steigt auch die<br />

Gefahr von Frostschäden. Durch die<br />

gleichmäßigere Standraumverteilung in<br />

der Strip Till-Variante scheint aber die<br />

Konkurrenz zwischen den Rapspflanzen<br />

geringer zu sein. So war kein „Auftängeln“<br />

zu beobachten. Im Gegenteil,<br />

das Herz der Pflanze sitzt sehr bodennah<br />

und dürfte vor Frostschäden sicher<br />

sein.<br />

■<br />

-TIPP<br />

Videos zum Praxisversuch<br />

finden Sie unter<br />

www.landwirt.com/ackerbautipps/<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 25


ACKERBAU<br />

Getreide<br />

vor Lager schützen<br />

Grundsätzlich ist der Einsatz von<br />

Wachstumsreglern keine ertragssteigernde,<br />

sondern eine ertragsabsi chernde<br />

Maßnahme. Wie, ob und mit welchen<br />

Aufwandmengen Wachstumsregler<br />

eingesetzt werden, muss jedes Jahr<br />

neu beurteilt und entschieden werden.<br />

Zuerst ist es der Pflanzenbestand am<br />

Feld, den es zu beurteilen gilt. Ob die<br />

angebauten Sorten lagerempfindlich<br />

sind, kann in den Sortenlisten der AGES<br />

(abrufbar unter www.ages.at ) genauer<br />

anschaut werden. Speziell für Betriebe<br />

mit hohem Wirtschaftsdüngeranteil<br />

und guten Böden mit hohem Nährstoffnachlieferpotenzial<br />

ist der Wachstumsreglereinsatz<br />

unbedingt überlegenswert.<br />

Sind die Bestände im Frühjahr sehr üppig<br />

entwickelt und ist die Witterung<br />

während der Schossphase sehr wüchsig,<br />

dann ist der Wachstumsreglereinsatz<br />

einzuplanen.<br />

Produkte zur Auswahl<br />

Entscheidend für die Auswahl der<br />

einzelnen Produkte sind ihre Eigenschaften<br />

und Wirkungen auf die Getreidebestände.<br />

Als wichtiger Grundsatz<br />

gilt, dass die Wachstumsregleranwendung<br />

nur bei vitalen, gut entwickelten<br />

Beständen – auch hinsichtlich der<br />

Wurzelentwicklung – erfolgen soll. Sind<br />

Getreidebestände durch tiefe Temperaturen,<br />

Trockenheit und Hitze gestresst,<br />

so muss man sowohl bezüglich Anwendungstermin<br />

als auch Aufwandmenge<br />

sehr vorsichtig sein. Folgende<br />

Wirk stoffe werden angeboten:<br />

Stabilan – CCC<br />

Stabilan – CCC (Wirkstoff: Chormequat-Chlorid)<br />

darf in Hafer, Weizen,<br />

Roggen und Tritikale eingesetzt wer -<br />

den. Es verkürzt den Halm, fördert die<br />

Bestockung und verzögert die Reduktion<br />

schwächerer Triebe. Die Seiten triebe<br />

werden gefördert und dünne Bestände<br />

werden dadurch dichter und<br />

auch gleichmäßiger. CCC kürzt nicht<br />

nur den Halm, sondern auch die Wurzel.<br />

Darauf muss man bei sehr früher<br />

Anwendung achten, gerade dann, wenn<br />

die Wurzeln noch schwach entwickelt<br />

sind. Die Kronenwurzeln sollten zumindest<br />

drei bis vier Zentimeter lang<br />

sein. CCC ist am verträglichsten bei geteilter<br />

Anwendung. Dichte Bestände sollen<br />

nicht zu früh behandelt werden,<br />

sonst bleiben sie zu dicht und reduzieren<br />

zu wenig. Eine Anwendung ist bereits<br />

ab 8 °C möglich und ist gut mit<br />

einer Herbizidmaßnahme kombinierbar.<br />

Moddus<br />

Moddus (Wirkstoff: Trinexapac) kann<br />

in allen Getreidearten eingesetzt werden.<br />

Moddus führt zu einer Verminderung<br />

der Halmstreckung und zu einer<br />

Halmverdickung. Es benötigt zur opimalen<br />

Wirkung wüchsiges, sonniges<br />

Wetter mit warmen Temperaturen über<br />

12 °C – am besten Strahlungswetter mit<br />

hoher Lichtintensität. Moddus fördert<br />

das Wurzelsystem der Getreidepflanzen<br />

und verbessert dadurch die<br />

Nährstoff aneignung und Wasseraufnahme.<br />

Es lässt sich mit Fungiziden gut<br />

mischen (dabei kann die Aufwandmenge<br />

reduziert werden). <strong>Der</strong> optimale Einsatzzeitpunkt<br />

ist im 1- bis 2-Knoten-<br />

Stadium des Getreides (EC 31 bis 32).<br />

Dabei reduziert es die Nebentriebe und<br />

verdünnt dadurch dichte Bestände.<br />

Medax Top<br />

Medax Top (2 Wirkstoffe: Mepiquat-<br />

26 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />

<strong>Der</strong> Einsatz von Wachstumsregulatoren<br />

bei Getreide<br />

erfolgt nach einer<br />

sorgfältigen Beurteilung<br />

der Bestände und nach<br />

Abwägen der Wirkung<br />

verschiedener Produkte.<br />

Dazu braucht es Erfahrung<br />

und Fingerspitzengefühl.<br />

Von Dipl.-HLFL-Ing. Franz KASTEN-<br />

HUBER, Agrarbildungszentrum Lambach<br />

Chlorid und Prohexadion-Calzium) mit<br />

dem Zusatz von Ammonsulfat (Turbo)<br />

vereinigt grob gesagt die Eigenschaften<br />

von Stabilan und Moddus in seinen<br />

Wirkstoffen und kann ebenfalls in allen<br />

Getreidearten eingesetzt werden. Einerseits<br />

ist ein Wirkstoff (Mepiquat-<br />

Chlorid) schon bei kühlen Tempera tu -<br />

ren (am besten mit Sonnenunterstützung)<br />

wirk sam, andererseits wirkt der<br />

zweite Wirkstoff (Prohexadion-Calzium)<br />

optimal bei strahlungsreicher, warmer<br />

Witterung. Interessant ist dieses<br />

Produkt speziell dann, wenn bei noch<br />

kühlen Temperaturen eine starke Einkürzung<br />

erwünscht ist (speziell in Gerste).<br />

Die Triebe werden sehr gleichmäßig<br />

(egal ob Haupt- oder Nebentriebe)<br />

einge kürzt. Auch in EC 37 bis 39<br />

lässt sich Medax Top in Winterweizen<br />

(gemeinsam mit einer Fungizidanwendung)<br />

einsetzen.<br />

Camposan extra<br />

Camposan extra (Wirkstoff: Ethephon)<br />

wirkt sehr schnell und intensiv,<br />

verkürzt die Halmlänge und verstärkt<br />

die Halmdicke. Besonders positiv ist<br />

das Verhindern des Ährenknickens, wodurch<br />

ein wichtiges Einsatzgebiet die<br />

gezielte Spritzung in Wintergerste in<br />

EC 37 bis 39 ist. Wichtig für eine optimale<br />

Wirkung ist warmes, wüchsiges<br />

Wetter. <strong>Der</strong> Abstand zu einer Herbizidbehandlung<br />

mit Wuchsstoffherbiziden<br />

sollte acht Tage ausmachen. Camposan<br />

kann sehr spät angewendet werden (bis<br />

EC 51), darf aber nicht auf die Ähre gelangen.<br />

Versuch 2011<br />

Im Jahr 2011 waren viele Bestände<br />

nach einer kühlen Vorfrühlingsphase


nicht sehr dicht (z.B. nur 450 bis 500<br />

Triebe im Durchschnitt bei Winterweizen).<br />

Die trockenen Monate April und<br />

Mai führten zu trockenen Verhältnissen<br />

in der Schossphase. Die Bestände<br />

waren gut standfest und kürzer. Bei<br />

Gerste reagierte die längere Sorte Semper<br />

(mehrzeilig) deutlich in der Wuchshöhe<br />

und in der Ertragssicherung auf<br />

den Wachstumsreglereinsatz. Dagegen<br />

reagierte die standfeste Sorte Hannelore<br />

(zweizeilig) nur sehr wenig.<br />

Die Weizensorten Pedro und Mulan<br />

waren in der Kontrolle des Wachstumsreglerversuchs<br />

sehr ertragreich, in der<br />

Wuchshöhe aber mit 95 cm in der Kontrolle<br />

relativ niedrig, dünn und damit<br />

gering lagergefährdet. Als Fazit aus diesem<br />

Versuchsjahr kann man feststellen,<br />

dass sich ein Wachstumsreglereinsatz<br />

nicht ausgezahlt hat und fallweise bei<br />

höheren Aufwandmengen zu deutlichem<br />

Wachstumsstress und damit zu<br />

Ertragsminderung oder unbedeutender<br />

Ertragssteigerung geführt hat. Das verhaltene<br />

vegetative Wachstum in Verbindung<br />

mit Trockenheit brachte nur in<br />

sehr üppigen Beständen und mehrzeiligen<br />

Gersten wirtschaftliche Ertragssteigerungen<br />

(siehe Tabelle 2).<br />

Mehrjährige Versuche<br />

Im Jahr 2010 wiederum war die Witterung<br />

im Mai sehr wüchsig. Durch das<br />

intensive Wachstum brachte der Wachstumsreglereinsatz<br />

bei der zweizeiligen<br />

Sorten Hannelore noch deutliche Mehr -<br />

erträge. Die mehrzeilige Sorte Fridericus<br />

war durch den Wachstumsreglereinsatz<br />

nicht zu halten, da wir das Düngungsniveau<br />

deutlich erhöht hatten.<br />

Aus den fünf Jahren Versuche mit<br />

Wachstumsreglern lassen sich keine absoluten<br />

Empfehlungen, sondern nur<br />

mögliche Hilfestellungen ableiten. Entscheidend<br />

sind immer die gute Beobachtung<br />

der Bestände, die Beurteilung<br />

der Stickstoffnachlieferung, die mög li-<br />

che Mineralisation aus dem Boden und<br />

die Witterung.<br />

Wachstumsregler in<br />

Wintergerste<br />

Wintergerste sollte zu Beginn des<br />

Schossens (EC31/32) gekürzt werden.<br />

In den letzten Jahren hat sich Medax<br />

top mit Turbo als sehr interessantes Produkt<br />

in der Gerste gezeigt. Die Aufwandmenge<br />

liegt bei 0,6 bis 1 l Medax<br />

top mit 0,6 bis 1 kg Turbo. Die Kürzung<br />

ist intensiv. Bei warmer Witterung und<br />

höheren Aufwandmengen kann es zu<br />

Reaktionen der Gerste kommen – Blattspitzen<br />

werden gelb. Diese haben sich<br />

<strong>Der</strong> frühe Einsatz von Medax in EC 30 bis 32 bringt eine starke und gleichmäßige<br />

Kürzung (li) im Vergleich zur Kontrollvariante (re).<br />

ACKERBAU<br />

Tabelle 1: Wachstumsregler im Getreidebau (Quelle: DI Hubert Köppl; LWK für OÖ)<br />

Produkt Wirkstoff Kulturen<br />

Camposan extra Etephon G, W, WR, WT<br />

Cycocel 720 Chlormequat-Chlorid (720 g/l) H, W, WR, WT<br />

Medax Top + Turbo Mepiquat-Chlorid + Prohexadion-Calcium WG, WR, WW, TR<br />

Moddus Trinexapac WG,WW,TR,SG,H<br />

Stabilan 400 Chlormequat-Chlorid (400 g/l) W, R, TR, H<br />

Tab. 2 Wintergersten-Wachstumsreglerversuch 2011 (gem. mit DI Köppl, LK OÖ)<br />

Sorte: Semper; 3.10.2010 3-fach Vorfrucht: Silomais<br />

wiederholt N-Niveau: 155 kg/ha<br />

Variante Ertrag Ertrag Mehr- Mehr- Wuchskg/ha<br />

rel. % erlös erlös höhe in cm<br />

(86 % TS) E/ha E/ha (ES 65)<br />

unbehandelt 9.375 100,0 0,00 100,0 110<br />

0,8 l/ha Medax Top + 0,8 l/ha Turbo (EC 31/32, 19.4.) 10.804 115,2 250,35 112,7 100<br />

0,4 l/ha Moddus (EC 31/32 19.4.) 9.723 103,7 18,32 100,9 104<br />

0,5 l/ha Camposan extra (EC 49, 5.5.) 9.574 101,8 -8,44 99,6 95<br />

0,6 l/ha Medax Top + 0,6 l/ha Turbo (EC 31/32 19.4.); 9.451 100,8 -37,50 98,1 90<br />

0,25 l/ha Camposan extra (EC 49 5.5.)<br />

0,3 l/ha Moddus (EC 31/32 19.4.); 9.436 100,7 -43,89 97,8 95<br />

0,25 l/ha Camposan extra (EC 49 5.5.)<br />

0,7 l/ha Moddus (EC 31/32, 19.4.) 10.106 107,8 77,24 103,9 95<br />

1,3 l/ha Medax Top + 1,3 l/ha Turbo (EC 31/32, 19.4.) 10.671 113,8 207,45 110,5 90<br />

0,25 l/ha Camposan extra (EC 49 5.5.) 9.543 101,8 25,87 101,3 100<br />

0,8 l/ha Medax Top + 0,8 l/ha Turbo (EC 31/32, 19.4.) 10.232 109,1 112,19 105,7 90<br />

0,5 l/ha Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (EC 49, 5.5.)<br />

0,5 l/ha Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (EC 49, 5.5.) 9.422 100,5 -5,09 99,7 92<br />

Kalkulationsgrundlagen<br />

Gerstenpreis: € 0,21/kg<br />

Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. Durchschnittliche Rabatte<br />

Ausbringungskosten*: € 25,90/ha /65 kW Traktor, 15 m Spritzbreite 800 l Fass, Flächenleistung 2,7 ha/h<br />

*auch bei Zweifachbehandlung nur 1 x Ausbringungskosten, da Ausbringung gemeinsam mit Fungizid erfolgte<br />

in den Versuchen aber ertraglich nicht<br />

ausgewirkt. Medax kann auch schon<br />

bei kühleren Temperaturen angewendet<br />

werden. Bei strahlungsreichem,<br />

warmem Wetter ist der Einsatz von<br />

Moddus günstig. Moddus fördert das<br />

Wurzelwachstum und begünstigt die<br />

besser entwickelten Haupttriebe. Seitentriebe<br />

werden leichter reduziert –<br />

eine inte ressante Anwendung in sehr<br />

dichten Beständen. Die Aufwandmenge<br />

liegt bei 0,3 bis 0,5 l/ha.<br />

In sehr wüchsigen Beständen – auch<br />

wenn man „Behandlungsstress“ fürch -<br />

tet – ist es möglich, mit 0,6 l Medax Top<br />

im Turbo oder 0,3 l Moddus vorzulegen<br />

(EC 31/32) und in EC 37/39, evtl.<br />

bis EC 49 mit Camposan (0,25 bis<br />

0,3 l/ha) die Bestände stabil zu halten.<br />

Bei stark wüchsigem Maiwetter und<br />

unterlassener Kürzung zu Beginn des<br />

Schossens ist eine „Notkürzung“ mit<br />

Camposan in EC 39 bis 49 möglich.<br />

Werden die Wachstumsregler gemeinsam<br />

mit Azolfungiziden eingesetzt,<br />

so können 25 bis 30 % geringere Aufwandmengen<br />

genommen werden, da<br />

Azole ebenfalls wachstumsregulierende<br />

Eigenschaften haben.<br />

Wachstumsregler zu<br />

Winterweizen<br />

Dünne Weizenbestände, wie wir sie<br />

heuer haben könnten, können durch ei-<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 27


ACKERBAU<br />

nen gezielten CCC (Stabilan)-Einsatz in<br />

EC 23 bis 25 gefördert werden. Die Entwicklung<br />

der Seitentriebe wird dabei<br />

angeregt. Die Bestände werden gleichmäßiger<br />

und dichter.<br />

Gut entwickelte Bestände mit mäßiger<br />

Lageranfälligkeit lassen sich in<br />

EC 30 bis EC 32 mit Moddus (0,3 l/ha),<br />

Medaxx top (0,5 bis 0,7 l/ha) oder der<br />

Kombination Moddus (0,2 l/ha) mit<br />

CCC 720 (0,3 l/ha) sicher kürzen.<br />

Bestände mit einer höheren Lageranfälligkeit<br />

kann man bereits in EC 25 bis<br />

29 mit 0,7 bis 1 l CCC 720 (entspricht<br />

etwa 1 bis 1,8 l CCC 400) kürzen. Diese<br />

Anwendung ist sehr günstig im Preis.<br />

Anschließend ist in EC 32 eine weitere<br />

Kürzung mit Medax top oder Moddus<br />

in Kombination mit CCC möglich. Dabei<br />

ist der Witterungseinfluss bei der<br />

Wahl der Aufwandmenge sehr wichtig.<br />

Die Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft<br />

Steiermark führt mehrjährige<br />

Halmverkürzerversuche bei Wintergerste<br />

und Winterweizen durch. Die Ergebnisse<br />

des Jahres 2011 bei Wintergerste und Winterweizen<br />

sind in den Tab. 3 und 4 dargestellt.<br />

Quintessenz der Versuche ist, dass mit<br />

der Wachstumsregulierung das Risiko einer<br />

Lagerung und des damit verbundenen Ertragsverlustes<br />

deutlich gesenkt werden<br />

kann. Die Auswirkung des Wachstumsreglereinsatzes<br />

auf den Ertrag kann sowohl bei<br />

hoher Dosierung als auch bei mäßiger<br />

Trockenheit, wie sie im Vorjahr vor herrschte,<br />

als nicht gravierend bezeichnet werden.<br />

Es wurde über alle Prüfjahre deutlich, dass<br />

unter wüchsigen Bedingungen nur die hohen<br />

registrierten Aufwandmengen ausreichende<br />

Kürzungseffekte zeigten. Die reduzierten<br />

Aufwandmengen führten nur zu geringfügigen<br />

Einkürzungen in der Halmlänge.<br />

Weiters konnte die oftmalige Mei nung<br />

bestätigt werden, dass frühe Kürzungen im<br />

EC 30 bis EC 32 (Schossbeginn bis 2-Knoten-Stadium)<br />

schonender sind als spätere<br />

Behandlungstermine ab EC 37 (Spitzen des<br />

Fahnenblattes). <strong>Der</strong> Grund dafür ist, dass<br />

zu diesem Zeitpunkt die Temperaturen in<br />

der Regel niedriger sind. Eine weitere Folge<br />

der frühen Behandlung ist, dass die nach<br />

der Behandlung gebildeten Internodien länger<br />

werden kön nen als jene im Vergleich<br />

zur unbehandelten Kontrolle. Das kann bedeuten,<br />

dass insbesondere im intensiven<br />

Wintergerstenanbau auf wüchsigen und güllegedüngten<br />

Flächen eine zweimalige Behandlung<br />

bis spätestens zum Grannenspitzen<br />

zu empfehlen ist.<br />

Dr. Karl MAYER, LK STMK<br />

Ï<br />

Niedrige Aufwandmengen<br />

können in wüchsigen Jahren Lager<br />

nicht vermeiden.<br />

Bestände, die erstmals in EC 31 ge -<br />

kürzt wurden, und bei denen eine hohe<br />

Lageranfälligkeit droht, können in<br />

EC 37 bis 49 mit Camposan (0,3 bis<br />

0,4 l/ha) noch behandelt werden. Auch<br />

eine Andwendung von Medax top in<br />

EC 37 bis 39 hat eine gute einkürzende<br />

Wirkung.<br />

Einsatz bei<br />

Roggen und Tritikale<br />

Bei Roggen und Tritikale hat sich in<br />

der Praxis das Kürzen mit 0,6 bis 1,2 l<br />

CCC oder eine Mischung aus 0,4 bis<br />

0,7 l CCC und 0,3 l Moddus in EC 31<br />

und darauf eine weitere Kürzung (ge-<br />

Ergebnisse aus Wachstumsreglerversuchen in der Steiermark<br />

28 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />

meinsam mit dem Abreifeschutz) in EC<br />

39 mit 0,5 bis 0,8 l Medax top und Turbo<br />

bzw. Camposan (0,4 bis 0,5 l/ha) als<br />

sehr wirkungsvoll erwiesen. Hier sind<br />

die Lagerneigung und die Sortenunterschiede<br />

besonders zu beachten. ■<br />

Tab. 3: Ergebnis und Erklärung des Halmverkürzerversuches bei Wintergerste,<br />

Standort SZ-Gleisdorf 2011<br />

Variante Halm- Wuchs- Ertrag<br />

anzahl höhe kg/ha<br />

je m2 cm<br />

Camposan extra 0,6 l/ha in EC37 670 71 7.096<br />

Medax top + Turbo 0,7 l/ha in EC 31 und<br />

Camposan extra 0,4 l/ha in EC 37<br />

643 72 7.456<br />

Moddus 0,5 l/ha in EC 31 717 73 7.174<br />

Moddus 0,4 l/ha in EC 31 und<br />

Camposan extra in 0,4 l/ha in EC 37<br />

813 73 7.425<br />

Moddus 0,5 l/ha in EC 37 643 75 7.393<br />

Moddus 0,3 l/ha in EC 31 660 76 8.130<br />

Camposan extra 0,4 l/ha in EC 37 983 77 7.331<br />

Medax top + Turbo 1,0 l/kg in EC 37 773 77 7.644<br />

Medax top + Turbo 0,6 l/ha in EC 31 860 77 7.393<br />

Moddus 0,3 l/ha in EC 31 und<br />

Medax top + Turbo 0,6 l/ha in EC 37<br />

540 78 7.769<br />

Medax top + Turbo 1,0 l/ha in EC 31 890 79 7.393<br />

Kontrolle 780 84 7.362<br />

Gesamtergebnis 748 76 7.455<br />

Tab. 4: Ergebnis und Erklärung des Halmverkürzerversuches bei Winterweizen,<br />

Standort SZ-Gleisdorf 2011<br />

Variante Halm- Wuchs- Ertrag<br />

anzahl höhe [kg<br />

je m2 cm TM/ha]<br />

CCC 0,7 l/ha in EC 30 und<br />

Medax top + Turbo 0,7 l/ha in EC 37<br />

583 76 8.375<br />

Medax top + Turbo 1,0 l/kg in EC 31 730 80 8.639<br />

CCC 0,7 l/ha in EC 30 533 81 8.335<br />

CCC 0,7 l/ha in EC 30 und<br />

Camposan 0,4 l/ha in EC 37<br />

580 82 8.304<br />

CCC 1,5 l/ha in EC 30 547 82 8.259<br />

Medax top + Turbo 0,5 l/ha in EC 31 683 82 8.043<br />

Moddus 0,4 l/ha in EC 31 und<br />

CCC 0,5 l/ha in EC 31<br />

720 83 7.935<br />

CCC 0,7 l/ha in EC 30 und<br />

Moddus 0,3 l/ha in EC 37<br />

713 83 8.460<br />

Moddus 0,3 l/ha in EC 31 710 85 8.291<br />

Camposan extra 0,4 l/ha in EC 37 767 86 8.171<br />

Camposan extra 0,6 l/ha in EC 37 720 87 8.619<br />

Kontrolle 703 88 8.193<br />

Mittelwert 666 83 8.302


Versuchsstandort<br />

Ing. Franz Kastenhuber, Bachloh 19,<br />

4654 Bad Wimsbach-Neydharting,<br />

Tel. 0664/3968360<br />

Ziel<br />

Abtestung verschiedener Mais-Herbizide,<br />

Vergleiche zu terbuthylazinfreien<br />

Varianten<br />

Versuchsanlage<br />

Unwiederholter Streifenversuch auf<br />

einem von der Bodengüte einheitlichen<br />

Feld – 0,5 bis 1,0 ha pro Variante<br />

Verunkrautung<br />

Dominierend: Ackerhellerkraut<br />

Fast gleichrangig vorhanden: Klettenlabkraut,<br />

Windenknöterich, Vogelknöterich,<br />

Persischer Ehrenpreis, Rote<br />

Taubnessel, Vogelmiere, Weißer Gänsefuß,<br />

Feigenblättriger Gänsefuß,<br />

Ackerveilchen, Franzosenkraut, Distel<br />

in Rädern<br />

Ergebnis<br />

Alle Varianten konnten die vorhandene<br />

Verunkrautung (fast) vollständig<br />

eliminieren. Lediglich Distel kam stärker<br />

bei den Vorauflaufvarianten durch,<br />

alle anderen Varianten, wo das Wurzelunkraut<br />

auftrat, unterdrückten es<br />

ausreichend. In der Variante 15 (Fornet-Casper-Pack)<br />

trat vereinzelt Rote<br />

Taubnessel auf – es war aber keine Korrektur<br />

notwendig. Es gab keine Verträglichkeitsprobleme.<br />

ACKERBAU<br />

Versuch zur Mais-Unkrautbekämpfung<br />

Von DI Hubert KÖPPL, Referat Pflanzenschutz, LK Oberösterreich, Linz<br />

Versuchsglieder<br />

A) Nach dem Anbau auf feuchten Boden, spätestens jedoch bis zum 1-Blattstadium<br />

der Hirsen, unabhängig vom Maisstadium (7.5.2012)<br />

1) 3 l/ha Gardo Gold + 2 l/ha Stomp Aqua<br />

2) 0,4 l/ha Adengo*<br />

3) 2,5 l/ha Stomp Aqua + 1,25 l/ha Spectrum (Spectrum Aqua-Pack*)<br />

B) Behandlung bis zum 4-Blattstadium des Mais (auf Grund der Witterung<br />

und des Versuchsumfanges konnten nicht alle Varianten zum selben Zeitpunkt<br />

behandelt werden)<br />

4) Zintan Platin-Pack: 1,25 l/ha Calaris + 1 l/ha Dual Gold (15.5.2012)<br />

5) 1,5 l/ha Laudis + 1,5 l/ha Aspect pro (15.5.2012)<br />

6) Clio Max 1): 1 l/ha Clio Star + 2 l/ha Spectrum Gold (15.5.2012)<br />

7) Monsoon Premium: 2 l/ha Monsoon + 1,6 l/ha Aspect Pro + 0,4 l/ha<br />

Buctril (25.5.2012)<br />

8) Versuchsvariante Stähler 1): 0,75 l/ha Collage (Nicosulfuron + Thifensulfuron)<br />

+ 2,5 l/ha Successor T (25.5.2012)<br />

9) Herkules: 2 l/ha Successor T + 300 g/ha Task + 0,5 l/ha Zellex CS<br />

(25.5.2012)<br />

10) Vesuv Pro: 1,5 l/ha MaisTer flüssig + 0,9 l/ha Aspect Pro (3.6.2012)<br />

11) 0,8 kg/ha Terano + 2,0 l/ha Monsoon (3.6.2012)<br />

12) Kukuruz-Pack*: 1,0 l/ha Clio Star + 1,0 l/ha Spectrum + 1 l/ha Stomp<br />

Aqua (3.6.2012)<br />

13) Versuchsvariante Kwizda/Stähler 1): 280 g/ha Arigo (Nicosulfuron +<br />

Rimsulfuron + Mesotrione) + 2,5 l/ha Successor T + 0,5 l/ha Zellex<br />

14)<br />

CS (25.5.2012)<br />

Versuchsvariante Syngenta 1) : Elumis extra: 1,0 l/ha Elumis<br />

(Mesotrione+Nicosulfuron) + 3,0 l/ha Gardo Gold (25.5.2012)<br />

C) Behandlung bis max. zum 6-Blattstadium des Mais (3.6.2012)<br />

15) 0,75 l/ha Fornet + 0,3 kg/ha Casper (Fornet-Casper-Pack*)<br />

16) Kelvin Star Pack*: 0,8 l/ha Clio Star + 0,8 l/ha Kelvin<br />

17) Versuchsvariante Bayer 1): 1,5 l/ha MaisTer Power* (Fortuna +<br />

Thiencarbazone + Cyprosulfamide)<br />

18) Versuchsvariante Syngenta 1),*: Elumis P: 1,5 l/ha Elumis<br />

(Mesotrione+Nicosulfuron) + 20 g/ha Peak<br />

Varianten mit *: terbuthylazinfrei<br />

Varianten mit 1): Zulassung wird erwartet<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 29


ACKERBAU<br />

Pflanzenschutzversuche 2012<br />

Von DI Hubert Köppl, Referat Pflanzenschutz, LK Oberösterreich, Linz<br />

Auch im Jahr 2012 wurde wieder eine Fülle an Pflanzenschutzversuchen durchgeführt.<br />

In den nächsten Seiten finden Sie die Ergebnisse der Fungizid- und<br />

Wachstumsreglerversuche bei Wintergerste, Winterweizen und Raps.<br />

Fungizidversuche<br />

Wintergerste<br />

Die Hauptkrankheiten 2012 waren<br />

Netzflecken und v.a. Ramularia-Sprenkelkrankheit.<br />

Alle Fungizidmaßnahmen<br />

waren hoch rentabel. Die Ertragsunterschiede<br />

zwischen den drei Carboxamid-Produkten<br />

(Adexar, Aviator Xpro<br />

und Bontima) waren gering. <strong>Der</strong> optimale<br />

Behandlungstermin liegt bei<br />

trockenen Bedingungen im Frühjahr bei<br />

spitzenden Grannen. Bei stärkerem<br />

Druck von Krankheiten ab Beginn<br />

Schossen können Doppelbehandlungen<br />

sinnvoll sein.<br />

Wachstumsreglerversuch<br />

Wintergerste<br />

<strong>Der</strong> ganze Bestand ging leicht ins Lager.<br />

Wie in den Vorjahren hat sich gezeigt,<br />

dass Medax Top-Varianten leichte Vorteile<br />

hatten. <strong>Der</strong> alleinige Einsatz von Camposan<br />

Extra als „Feuerwehrmaßnahme“<br />

brachte in diesem Jahr Erfolge – über die<br />

Jahre gesehen reicht dies jedoch v.a. bei<br />

starkem Lagerdruck nicht aus.<br />

Fungizidversuche Winterweizen<br />

Am Standort Bad Wimsbach gab es<br />

einen mittleren Druck durch Septoria<br />

30 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />

tritici und hohe Infektionsraten mit<br />

Ährenfusarien. Die Mykotoxinbelastung<br />

lag extrem hoch (die höchsten Werte<br />

seit Beginn des Versuchs im Jahr 2002)<br />

– trotz Vorfrucht Soja (Mulchsaat).<br />

Durch eine gezielte Behandlung in der<br />

Blüte konnte der DON-Gehalt deutlich<br />

reduziert werden.<br />

In Adlwang war S.tritici die dominierende<br />

Krankheit. Die Behandlung<br />

nach Warndienstempfehlung bis 17.5.<br />

brachte deutlich bessere Ergebnisse als<br />

die spätere um den 24.5. Eine frühe Applikation<br />

am 7.5. mit abschließender<br />

Ährenbehandlung am 5.6. ließ einen zu<br />

großen Zeitraum offen, um S.tritici zu


unterdrücken. Die Mykotoxinwerte lagen<br />

auf niedrigem Niveau und konnten<br />

durch die gezielte Behandlung<br />

nochmals gesenkt werden.<br />

Wachstumsreglerversuch<br />

Winterweizen<br />

Die Applikation erfolgt leider in einer<br />

großen Hitzeperiode (um den 30.4.)<br />

mit dementsprechenden Stressbedingungen<br />

für den Weizen. Alle Behandlungen<br />

waren ertraglich negativ und<br />

die Wirtschaftlichkeit war folglich nicht<br />

gegeben. Am aggressivsten war Medax<br />

top, die geringste negative Beeinflussung<br />

gab es mit Camposan extra.<br />

Fungizid- und Wachstumsreglerversuch<br />

in Raps<br />

Die stärksten Kürzungseffekte gab<br />

es mit Carax und Toprex. Die Vollblütebehandlung<br />

brachte die höchste Rentabilität.<br />

In die Blüte des Rapses fielen<br />

Niederschläge, was zu einem höheren<br />

Krankheitsdruck führte. Herbst und<br />

zeitiges Frühjahr waren relativ trocken<br />

mit wenig Infektionsgefahr. Trotz des<br />

relativ strengen Winters gab es keine<br />

Auswinterungssschäden.<br />

Wintergersten-Praxisfungizidversuch 2012<br />

Betrieb: Steinhaus<br />

Praxis-Streifenversuch Sorte: Yatzi Vorfrucht: Winterraps<br />

N-Niveau: 150 kg N/ha<br />

Wintergersten-Praxisfungizidversuch 2012<br />

Betrieb: Sattledt<br />

Praxis-Streifenversuch Sorte: Semper Vorfrucht: Winterraps<br />

N-Niveau: 150 kg N/ha<br />

Wintergersten-Exaktfungizidversuch 2012<br />

Betrieb: Bad Wimsbach<br />

ACKERBAU<br />

Sorte: Semper, 6.10.11 4-fach wiederholt Vorfrucht: Silomais N-Niveau: 117 kg/ha<br />

Variante<br />

Ertrag<br />

kg/ha (86 %TS)<br />

Ertrag<br />

rel.%<br />

Mehrerlös<br />

/ha<br />

Mehrerlös<br />

rel. %<br />

TKG<br />

in g<br />

hl<br />

in kg<br />

Siebung Rohprotein % tote Blatt- Erntefeuchte<br />

> 2,8 mm, % in % fläche am F* in %<br />

1 7450 100,0 0,00 100,0 55,6 65,2 87,6 11,9 99,0 14,0<br />

2 8447 113,4 62,57 104,0 57,1 66,7 91,9 11,9 75,5 15,5<br />

3 8267 111,0 74,67 104,8 57,1 67,6 90,8 11,9 90,3 14,6<br />

4 8337 111,9 108,27 106,9 57,1 67,3 91,4 11,7 83,8 15,3<br />

5 8565 115,0 143,95 109,2 57,8 65,5 92,4 11,9 81,0 15,3<br />

6 8500 114,1 136,90 108,8 57,1 66,0 93,2 11,8 89,5 15,7<br />

7 8292 111,3 84,02 105,4 58,8 66,7 92,5 12,0 91,3 15,1<br />

8 8282 111,2 101,32 106,5 59,2 66,7 92,1 11,4 89,3 14,1<br />

9 8279 111,1 87,49 105,6 58,1 67,1 93,0 12,0 85,3 15,4<br />

10 8331 111,8 70,81 104,5 56,8 67,4 93,4 11,5 82,5 14,7<br />

11 8609 115,6 93,29 106,0 56,5 67,4 91,9 11,4 75,5 14,7<br />

12 8187 109,9 65,17 104,2 57,5 66,3 94,6 12,1 89,8 15,0<br />

13 8262 110,9 71,12 104,5 59,2 67,3 92,0 12,2 85,3 15,4<br />

14 8162 109,6 63,52 104,1 56,8 66,3 93,1 12,1 93,0 14,5<br />

15 8308 111,5 91,38 105,8 56,5 65,9 90,1 11,9 88,5 15,6<br />

16 8386 112,6 57,8 66,1 93,1 12,0 90,5 14,3<br />

17 8114 108,9 57,1 65,2 92,8 11,6 88,0 14,4<br />

18 8233 110,5 55,0 66,1 93,0 11,8 88,0 15,2<br />

Ertrag Ertrag Mehrerlös Mehrerlös hl Siebung TKG Protein Erntefeuchte<br />

Variante kg/ha (86 %TS) rel.% /ha rel. % in kg > 2,8 mm, % in g % in %<br />

1 6700 100,0 0,00 100,0 62,6 72,8 48,5 11,0 14,1<br />

2 8600 128,4 256,20 118,2 67,8 82,1 52,1 10,8 14,1<br />

3 8250 123,1 228,60 116,2 64,9 83,8 52,1 10,2 14,0<br />

4 8100 120,9 216,00 115,4 66,6 87,8 52,1 10,7 13,7<br />

5 8140 121,5 212,20 115,1 67,0 87,2 51,3 10,1 13,7<br />

6 8670 129,4 299,50 121,3 67,1 83,6 50,0 10,3 13,3<br />

7 8150 121,6 214,90 115,3 67,4 82,6 49,8 10,1 13,2<br />

8 8550 127,6 289,10 120,5 67,9 81,8 51,0 10,6 13,2<br />

Kalkulationsgrundlagen Varianten<br />

Gerstenpreis: 0,21/kg 1: unbehandelt<br />

Kalkulationsgrundlagen<br />

Gerstenpreis: 0,21/kg *Bonitur am 24.6.2012<br />

Pflanzenschutzmittelpreise:<br />

Kalkulationsgrundlagen<br />

Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />

Ausbringungskosten: 27,00/ha (65 kW Traktor, 15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />

Gerstenpreis: € 0,21/kg<br />

*Bonitur am 24.6.2012<br />

Varianten<br />

Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche<br />

RabatteAusbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />

1: 15 unbehandelt m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />

9: 1,0 8: l/ha 1,25 Prosaro l/ha (ES Zantara, 49, 8.5.), (ES 59,60 49, 8.5.); € 46,40<br />

10: 0,7 9: l/ha 1,0 Aviator l/ha Prosaro + 0,7 l/ha (ES Fandango 49, 8.5.), (ES € 49, 59,60 8.5.), 87,20<br />

2: 0,5 l/ha Tilt 250 EC (ES 31/32, 24.4.)<br />

Varianten 1,5 l/ha Adexar (ES 49, 8.5.), 88,80<br />

3: 1: 1,5 unbehandelt<br />

l/ha Adexar (ES 49, 8.5.), 69,90<br />

4: 2: 2,0 0,5 l/ha l/ha Bontima Tilt 250 (ES 49, EC 8.5.), (ES ca. 31/32, 51,00 24.4.)<br />

5: 1,0 1,5 l/ha l/ha Aviator Adexar Xpro (ES 49, 8.5.), 63,20 € 88,80<br />

6: 3: 0,8 1,5 l/ha l/ha Aviator Adexar Xpro (ES 49, 49, 8.5.), 8.5.), 50,60 € 69,90<br />

7:<br />

4:<br />

1,25<br />

2,0<br />

l/ha<br />

l/ha<br />

Input<br />

Bontima<br />

Xpro (ES<br />

(ES<br />

49,<br />

49,<br />

8.5.),<br />

8.5.),<br />

65,80<br />

ca. € 51,00<br />

8: 1,25 l/ha Zantara, (ES 49, 8.5.); 46,40<br />

5: 1,0 l/ha Aviator Xpro (ES 49, 8.5.), € 63,20<br />

6: 0,8 l/ha Aviator Xpro (ES 49, 8.5.), € 50,60<br />

7: 1,25 l/ha Input Xpro (ES 49, 8.5.), € 65,80<br />

11: 0,8 10: l/ha 0,7 Fandango l/ha Aviator (ES 37, + 0,7 30.4.) l/ha Fandango (ES 49, 8.5.), € 87,20<br />

0,8 11: l/ha 0,8 Aviator l/ha Fandango Xpro (ES 55, (ES 15.5.), 37, 30.4.) 96,10<br />

12: 1,5 l/ha<br />

0,8<br />

Amistar<br />

l/ha Aviator<br />

Opti + 0,5<br />

Xpro<br />

l/ha<br />

(ES<br />

Gladio<br />

55,<br />

(ES<br />

15.5.),<br />

49, 8.5.),<br />

€ 96,10<br />

62,60<br />

13: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (ES 49, 8.5.), 72,40<br />

12: 1,5 l/ha Amistar Opti + 0,5 l/ha Gladio (ES 49, 8.5.), € 62,60<br />

14: 1,0 l/ha Seguris (ES 49, 8.5.), ca. 59,00<br />

13: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (ES 49, 8.5.), € 72,40<br />

15: 1,0 l/ha Cirkon + 1,5 l/ha Amistar Opti (ES 49, 8.5.), 61,80<br />

16: 1,0<br />

14:<br />

l/ha<br />

1,0<br />

Cielex<br />

l/ha Seguris<br />

+ 1,0 l/ha<br />

(ES<br />

Credo<br />

49,<br />

(ES<br />

8.5.),<br />

49, 8.5.)<br />

ca. € 59,00<br />

17: 1,5 15: l/ha 1,0 Vertisan l/ha Cirkon + 1,0 l/ha + 1,5 Acapela l/ha Amistar Power (ES Opti 49, (ES 8.5.) 49, 8.5.), € 61,80<br />

18: 2,0 16: l/ha 1,0 Adexxar l/ha Cielex plus (ES + 1,0 49, l/ha 8.5.) Credo (ES 49, 8.5.)<br />

17: 1,5 l/ha Vertisan + 1,0 l/ha Acapela Power (ES 49, 8.5.)<br />

18: 2,0 l/ha Adexxar plus (ES 49, 8.5.)<br />

Ertrag Ertrag Mehrerlös Mehrerlös hl Siebung TKG Protein Erntefeuchte<br />

Variante kg/ha (86 %TS) rel.% /ha rel. % in kg > 2,8 mm, % in g % in %<br />

1 5090 100,0 0,00 100,0 56,6 39,4 38,2 13,2 12,2<br />

2 7410 145,6 344,40 132,2 64,9 84,9 49,8 11,8 13,8<br />

3 7020 137,9 308,40 128,9 65,0 82,0 52,4 12,2 13,5<br />

4 6540 128,5 226,50 121,2 64,8 86,8 50,5 12,1 13,2<br />

5 6960 136,7 302,50 128,3 66,5 90,6 55,9 11,6 13,3<br />

6 7780 152,8 450,70 142,2 67,0 91,2 56,8 11,9 13,2<br />

7 6870 135,0 284,20 126,6 63,5 85,1 49,0 11,9 12,6<br />

8 6700 131,6 238,70 122,3 64,1 82,2 51,0 12,0 12,5<br />

9 6140 120,6 132,50 112,4 60,9 71,4 44,8 12,1 11,9<br />

Kalkulationsgrundlagen<br />

Gerstenpreis: € 0,21/kg<br />

Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />

Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />

15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />

Varianten<br />

1: unbehandelt<br />

2: 0,5 l/ha Tilt 250 EC (ES 31/32, 19.4.)<br />

1,5 l/ha Adexar (ES 49, 1.5.), € 88,80<br />

3: 1,5 l/ha Adexar (ES 49, 1.5.), € 69,90<br />

4: 2,0 l/ha Bontima (ES 49, 1.5.), ca. € 51,00<br />

5: 1,0 l/ha Aviator Xpro (ES 49, 1.5.), € 63,20<br />

6: 0,7 l/ha Aviator + 0,7 l/ha Fandango (ES 49, 1.5.), € 87,20<br />

7: 1,5 l/ha Amistar Opti + 0,5 l/ha Gladio (ES 49, 1.5.), € 62,60<br />

8: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (ES 49, 1.5.), € 72,40<br />

9: 1,0 l/ha Cirkon + 1,5 l/ha Amistar Opti (ES 49, 1.5.), € 61,80<br />

Kalkulationsgrundlagen<br />

Gerstenpreis: € 0,21/kg<br />

Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche<br />

Rabatte Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />

15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />

Varianten<br />

1: unbehandelt<br />

2: 0,5 l/ha Tilt 250 EC (ES 31/32, 19.4.)<br />

1,5 l/ha Adexar (ES 49, 2.5.), € 88,80<br />

3: 1,5 l/ha Adexar (ES 49, 2.5.), € 69,90<br />

4: 2,0 l/ha Bontima (ES 49, 2.5.), ca. € 51,00<br />

5: 1,0 l/ha Aviator Xpro (ES 49, 2.5.), € 63,20<br />

6: 0,7 l/ha Aviator + 0,7 l/ha Fandango (ES 49, 2.5.), € 87,20<br />

7: 1,5 l/ha Amistar Opti + 0,5 l/ha Gladio (ES 49, 2.5.), € 62,60<br />

8: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (ES 49, 2.5.), € 72,40<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 31


ACKERBAU<br />

Wintergersten-Praxisfungizidversuche 2012<br />

Betriebe: Sattledt, Steinhaus, Bad Wimsbach<br />

Sorten: Semper (2), Yatzi Vorfrüchte: Winterraps (2), Silomais<br />

N-Niveau: 114-150 kg N/ha<br />

Ertrag Ertrag Mehrerlös Mehrerlös hl Siebung TKG Protein<br />

Variante kg/ha (86 %TS) rel.% /ha rel. % in kg > 2,8 mm, % in g %<br />

1 6410 100,0 0,00 100,0 61,5 66,6 47,4 12,0<br />

2 8150 127,1 222,60 116,5 66,5 86,3 53,0 11,5<br />

3 7850 122,5 205,50 115,3 65,8 85,5 53,9 11,4<br />

4 7660 119,5 184,50 113,7 66,2 88,7 53,2 11,5<br />

5 7890 123,1 220,60 116,4 66,3 90,1 55,0 11,2<br />

6 8260 128,9 274,30 120,4 67,2 89,4 54,5 11,2<br />

7 7740 120,7 189,70 114,1 65,7 87,4 52,1 11,4<br />

8 7840 122,3 200,90 114,9 66,4 85,3 53,7 11,6<br />

Wintergersten-Wachstumsreglerversuch 2012 - Marielle<br />

Betrieb: Bad Wimsbach<br />

Sorte: Marielle; 6.10.2011 3-fach wiederholt Vorfrucht: Winterraps<br />

N-Niveau: 141 kg/ha<br />

Variante<br />

Ertrag<br />

kg/ha (86 %TS)<br />

Ertrag<br />

rel.%<br />

Mehrerlös<br />

/ha<br />

Mehrerlös<br />

rel. %<br />

TKG<br />

in g<br />

hl<br />

in kg<br />

Siebung<br />

> 2,8 mm, %<br />

unbehandelt 6865 100,0 0,00 100,0 59,2 65,8 94,4<br />

0,8 l/ha Medax Top + 0,8 l/ha Turbo (ES 31/32, 19.4.) 7579 110,4 99,00 106,9 58,1 64,5 95,8<br />

0,4 l/ha Moddus (ES 31/32, 19.4.) 7357 107,2 46,00 103,2 59,5 66,5 96,8<br />

0,5 l/ha Camposan extra (ES 49, 5.5.)<br />

0,6 l/ha Medax Top + 0,6 l/ha Turbo (ES 31/32, 19.4.); 0,25 l/ha<br />

7547 109,9 123,30 108,6 59,2 65,4 96,8<br />

Camposan extra (ES 49, 5.5.)<br />

0,3 l/ha Moddus (ES 31/32, 19.4.); 0,25 l/ha<br />

7568 110,2 92,95 106,4 58,8 64,9 93,4<br />

Camposan extra (ES 49, 5.5.) 7807 113,7 130,75 109,1 58,5 62,7 95,5<br />

0,7 l/ha Moddus (ES 31/32, 19.4.) 7894 115,0 136,19 109,4 59,5 65,5 97,0<br />

1,3 l/ha Medax Top + 1,3 l/ha Turbo (ES 31/32, 19.4.) 7713 112,4 112,27 107,8 57,5 64,2 95,2<br />

0,25 l/ha Camposan extra (ES 49, 5.5.)<br />

0,8 l/ha Medax Top + 0,8 l/ha Turbo (ES 31/32, 19.4.); 0,5<br />

7468 108,8 117,19 108,1 58,8 65,6 93,5<br />

l/ha Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (ES 49, 5.5.) 8035 117,0 179,84 112,5 56,8 63,4 95,6<br />

0,5 l/ha Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (ES 49, 5.5.) 7446 108,5 107,06 107,4 60,2 65,2 95,0<br />

Winterweizen - Praxisfungizidversuch 2012<br />

Standort Bad Wimsbach, 4-fach wiederholt<br />

Sorte: Pedro Vorfrucht: Soja, Mulchsaat Anbau: 21.10.2011 N-Niveau: 180 kg/ha<br />

Ertrag Rentabilität hl Protein TKG<br />

Ertrag<br />

Mehrerlös<br />

Variante kg/ha rel. % in kg in % in g<br />

rel. %<br />

/ha<br />

1 8177 100,0 100,0 0,00 72,7 13,0 41,2<br />

2 8816 107,8 102,3 45,83 73,7 12,5 45,0<br />

3 8914 109,0 101,4 28,97 76,9 12,8 45,0<br />

4 8960 109,6 101,6 32,16 75,7 12,0 45,2<br />

5 9266 113,3 105,7 114,51 75,5 11,9 46,9<br />

6 9176 112,2 - - 75,8 12,6 46,3<br />

7 8765 107,2 101,1 22,46 74,4 12,4 44,4<br />

8 8613 105,3 100,2 4,80 74,6 12,2 46,5<br />

9 8879 108,6 103,6 72,62 75,0 12,1 45,5<br />

10 8664 106,0 101,1 22,54 73,5 11,8 45,9<br />

11 8843 108,2 103,6 73,11 73,8 12,5 45,2<br />

12 8917 109,1 104,7 94,76 76,0 11,6 44,6<br />

13 8563 104,7 100,3 5,74 74,4 12,4 42,9<br />

14 8812 107,8 104,6 91,57 73,8 12,8 44,8<br />

15 8821 107,9 - - 73,8 12,3 44,1<br />

16 8515 104,1 - - 74,4 13,0 42,2<br />

17 8785 107,4 - - 72,6 12,0 45,9<br />

18 8686 106,2 - - 72,6 12,7 46,9<br />

32 „LANDWIRT“-ACKERBAUTAG<br />

Kalkulationsgrundlagen<br />

Gerstenpreis: € 0,21/kg<br />

Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />

Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />

15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />

Varianten<br />

1: unbehandelt<br />

2: 0,5 l/ha Tilt 250 EC (ES 31/32, 19.4.)<br />

1,5 l/ha Adexar (ES 49, 2.5.), € 88,80<br />

3: 1,5 l/ha Adexar (ES 49, 2.5.), € 69,90<br />

4: 2,0 l/ha Bontima (ES 49, 2.5.), ca. € 51,00<br />

5: 1,0 l/ha Aviator Xpro (ES 49, 2.5.), € 63,20<br />

6: 0,7 l/ha Aviator + 0,7 l/ha Fandango (ES 49, 2.5.), € 87,20<br />

7: 1,5 l/ha Amistar Opti + 0,5 l/ha Gladio (ES 49, 2.5.), € 62,60<br />

8: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (ES 49, 2.5.), € 72,40<br />

Kalkulationsgrundlagen<br />

Gerstenpreis: € 0,21/kg<br />

Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche<br />

Rabatte<br />

Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />

15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung<br />

2,7 ha/h)<br />

* auch bei Zweifachbehandlung nur 1x Ausbringungskosten,<br />

da Ausbringung gemeinsam mit Fungizid<br />

Kalkulationsgrundlagen<br />

Weizenpreis: € 0,245/kg<br />

Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />

Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />

15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />

Varianten<br />

1: unbehandelt<br />

2: 1,8 l/ha Adexar (25.5., ES 45); € 83,83<br />

3: 1,75 l/ha Flamenco FS (3.5., ES 31/32)<br />

0,8 l/ha Prosaro (7.6., ES 65); € 97,67<br />

4: 1,2 l/ha Adexar (18.5., ES 39)<br />

2,0 l/ha Osiris ( 7.6., ES 65); € 105,62<br />

5: 0,8 l/ha Aviator Xpro (18.5., ES 39)<br />

0,8 l/ha Prosaro (7.6., ES 65); € 98,24<br />

6: 1,0 l/ha Vertisan (18.5., ES 39)<br />

0,8 l/ha Prosaro + 1,1 kg/ha DON-Q (3.6., ES 65-69)<br />

7: 1,25 l/ha Cirkon (18.5, ES 39)<br />

0,75 l/ha Orius + 0,5 l/ha Achat (7.6., ES 65); € 67,77<br />

8: 1,8 l/ha Amistar Opti + 0,6 l/ha Gladio (25.5., ES 45); € 75,17<br />

9: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (25.5., ES 45); € 72,38<br />

10: 1,5 l/ha Adexar (25.5., ES 45); € 69,86<br />

11: 1,0 l/ha Aviator Xpro (25.5., ES 45); € 63,19<br />

12: 1,0 l/ha Prosaro (7.6., ES 65); € 59,61<br />

13: 2,5 l/ha Osiris (7.6., ES 65); € 61,84<br />

14: 1,0 l/ha Zantara (7.6., ES 65); € 37,14<br />

15: Versuchsprodukt Syngenta: 1,0 l/ha Seguris (25.5., ES 45); € 59,00<br />

16: Versuchsprodukt Kwizda: 1,5 l/ha Vertisan + 1,0 l/ha Acapela Power (25.5., ES 45)<br />

17: Versuchsprodukt Stähler: 1,0 l/ha Cielex + 1,0 l/ha Credo (25.5. ES 45)<br />

18: 2,0 l/ha Adexxar plus (25.5., ES 45)


Winterweizen - Praxisfungizidversuch 2012<br />

Standort Adlwang<br />

Sorte: Mulan Vorfrucht: Körnermais, Pflug Anbau: 20.10.2011 N-Niveau: 160 kg/ha<br />

Variante<br />

Ertrag<br />

kg/ha<br />

Ertrag<br />

rel. %<br />

Rentabilität<br />

rel. %<br />

Mehrerlös<br />

/ha<br />

hl<br />

in kg<br />

Protein<br />

in %<br />

TKG<br />

in g<br />

DON-Gehalt<br />

g/kg<br />

1 6948 100,0 100,0 0,00 35,3 12,4 70,4 355<br />

2 8158 117,4 108,5 144,78 41,0 11,5 74,3 < 250<br />

3 8602 123,8 114,9 252,99 41,8 11,2 73,7 < 250<br />

4 8478 122,0 112,6 215,23 38,6 11,0 73,3 < 250<br />

5 8478 122,0 114,9 253,08 41,0 11,1 72,9 < 250<br />

6 8633 124,3 119,0 322,64 41,8 11,4 72,8 269<br />

7 8389 120,7 114,9 253,67 40,8 11,2 72,9 302<br />

8 8254 118,8 113,1 223,11 42,0 11,0 72,8 348<br />

9 7975 114,8 109,6 162,78 38,9 11,6 72,5 < 250<br />

Winterweizen-Wachstumsreglerversuch 2012<br />

Betrieb: Bad Wimsbach<br />

Sorte: Sailor; 19.10.09 4-fach wiederholt Vorfrucht: Körnermais<br />

N-Niveau: 185 kg/ha<br />

Variante<br />

Ertrag<br />

kg/ha<br />

(86 % TS)<br />

Mehrerlös Wuchshöhe Wuchshöhe Zusammenbruchsrel.<br />

% in cm in cm bonitur ES 97<br />

(ES 37) (ES 69)<br />

unbehandelt 9314 100,0 0,00 100,00 61 104 2<br />

0,8 l/ha CCC 720 (ES 30/31, 30.4) 8946 96,1 -119,01 94,78 51 85 3,4<br />

0,4 l/ha CCC 720 (ES 25, 18.4.); 0,4 l/ha<br />

CCC 720 (ES 30/31, 30.4.) 8946 96,1 -118,83 94,79 48 90 3,6<br />

0,4 l/ha Moddus (ES 31/32, 3.5.) 9106 97,8 -108,16 95,26 52 97 2,9<br />

0,8 l/ha Medax Top + 0,8 l/ha Turbo (ES 31/32, 3.5.) 8221 88,3 -318,58 86,04 38 78 5,0<br />

0,5 l/ha CCC 720 + 0,2 l/ha Moddus (ES 31/32, 3.5.) 8862 95,1 -154,06 93,25 48 86 3,0<br />

0,5 l/ha Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (ES 31/32, 3.5.); 0,5 l/ha<br />

Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (ES 37/39, 18.5.) 8345 89,6 -294,07 87,11 45 78 4,8<br />

0,35 l/ha CCC 720 + 0,5 l/ha Moddus (ES 31/32, 3.5.); 0,3 l/ha<br />

Camposan extra (ES 37/39, 18.5.) 9177 98,5 -110,84 95,14 49 82 3,4<br />

0,4 l/ha Camposan extra (ES 37/39, 18.5.) 9346 100,3 -7,69 99,66 62 100 1,8<br />

0,8 l/ha CCC 720 (ES 25, 18.4) 8919 95,8 -98,56 95,68 51 92 3,0<br />

0,5 l/ha Medax Top + 0,5 l/ha Turbo (ES 37/39, 18.5.) 8907 95,6 -114,62 94,98 62 87 2,0<br />

Ertrag<br />

rel. %<br />

Fungizidversuch Winterraps 2011/12<br />

Mehrerlös<br />

/ha<br />

Standort: Dipl.-HLFL-Ing. Franz Kastenhuber, Bachloh 19, Bad Wimsbach<br />

Variante Herbst<br />

Behandlungstermine, Produkte<br />

Frühjahr Vollblüte<br />

(30-40 cm WH)<br />

PS-<br />

Kosten<br />

in <br />

Ertrag<br />

kg / ha<br />

Ertrag<br />

rel. %<br />

Mehrerlös<br />

in **<br />

Rentabilität<br />

in %<br />

Bonitur der<br />

Stängel<br />

1 bis 9<br />

1 unbehandelt 0 4247 100,0 0,00 100,00 9<br />

2 0,8 l/ha Folicur - - 51,92 4411 103,9 43,58 101,76 9<br />

3 0,8 l/ha Carax - - 55,01 4460 105,0 69,09 102,79 9<br />

4 0,4 l/ha Toprex - - 59,29 4385 103,2 20,83 100,84 9<br />

5 0,9 l/ha Tilmor - - 58,33 4420 104,1 42,52 101,72 9<br />

6 0,8 l/ha Folicur 0,8 l/ha Folicur - 90,34 4502 106,0 58,26 102,35 9<br />

7 0,8 l/ha Carax; 0,8 l/ha Carax - 96,52 4429 104,3 9,68 100,39 9<br />

8 0,4 l/ha Toprex 0,4 l/ha Toprex - 105,08 4562 107,4 78,51 103,17 9<br />

9 0,9 l/ha Tilmor 1,0 l/ha Tilmor - 106,64 4719 111,1 168,63 106,81 9<br />

10 0,9 l/ha Tilmor - 1,0 l/ha Prosaro 131,44 4740 111,6 155,97 106,30 8<br />

11 0,8 l/ha Carax - 0,5 kg/ha Cantus Gold 130,68 4896 115,3 247,58 109,99 6<br />

12 0,8 l/ha Carax; 0,8l /ha Carax 0,5 kg/ha Cantus Gold 172,19 4920 115,8 219,98 108,88 5<br />

26.Sep.11 02.Apr.12 08.Mai.12<br />

Kalkulationsgrundlagen<br />

Rapspreis: € 0,58324/kg (RAPSO-Raps)<br />

Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />

Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor, 15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />

* im Frühjahr nur 50 % der Ausbringkosten gerechnet, da Annahme gemeinsame Ausbringung mit Insektizid<br />

ACKERBAU<br />

Kalkulationsgrundlagen<br />

Weizenpreis: € 0,245/kg<br />

Pflanzenschutzmittelpreise: Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />

Ausbringungskosten: € 27,00/ha (65 kW Traktor,<br />

15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person, Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />

Varianten<br />

0,8 l/ha Prosaro (5.6., ES 65); € 97,67<br />

3: 0,8 l/ha Aviator Xpro (17.5., ES 39)<br />

0,8 l/ha Prosaro (5.6., ES 65); € 98,24<br />

4: 1,2 l/ha Adexar (17.5., ES 39)<br />

2,0 l/ha Osiris ( 6.6., ES 65); € 105,62<br />

5: 1,25 l/ha Cirkon (17.5, ES 39)<br />

0,75 l/ha Orius + 0,5 l/ha Achat (6.6., ES 65); € 67,77<br />

6: 1,0 l/ha Aviator Xpro (18.5., ES 39); € 63,19<br />

7: 1,0 l/ha Credo + 1,0 l/ha Champion (18.5., ES 39); € 72,38<br />

8: 1,5 l/ha Adexar (24.5., ES 45); € 69,86<br />

9: 2,5 l/ha Osiris (6.6., ES 65); € 61,84<br />

Kalkulationsgrundlagen:<br />

Weizenpreis: € 0,245/kg<br />

Pflanzenschutzmittelpreise:<br />

Listenpreise inkl. durchschnittliche Rabatte<br />

Ausbringungskosten: € 27,00/ha<br />

(65 kW Traktor,<br />

15 m Spritzbreite-800 l Faß, 1 Person,<br />

Flächenleistung 2,7 ha/h)<br />

* auch bei Zweifachbehandlung nur 1x Ausbringungskosten,<br />

da Ausbringung gemeinsam<br />

mit Herbizid bzw. Fungizid<br />

Bemerkung: <strong>Der</strong> gesamte Bestand ging nicht<br />

ins Lager.<br />

Bei der Anwendung gab es Trocken- bzw.<br />

Hitzestress.<br />

Boniturskala: 1 nicht<br />

3 mittel<br />

5 stark<br />

zusammengebrochen<br />

Felddaten<br />

Sorte: Artoga<br />

Vorfrucht: Winterweizen<br />

Anbau: 28.08.11<br />

Schnecken: 5 kg/ha Mesurol (31.8.2011)<br />

Herbizid: 2,5 l/ha Butisan Kombi (12.9.2011)<br />

Insektizid: Stengelrüßlerbekämpfung (0,3 l/ha Decis<br />

am 12. 3. 2012)<br />

1. Glanzkäferbekämpfung<br />

(150 g/ha Plenum 50 WG am 4.4.2012)<br />

2. Glanzkäferbekämpfung<br />

(0,3 l/ha Biscaya am 14.4.2012)<br />

Düngung: 30 m³ Schweinegülle (25.9.2011)<br />

22 m³ Schweinegülle (11.3.2012)<br />

200 kg/ha NAC (2.4.2012)<br />

Bonitur 1 0 % tot 100 % grün<br />

5 50 % grün<br />

9 100 % tot alles abgestorben<br />

„LANDWIRT“-ACKERBAUTAG 33


ACKERBAU<br />

DI Michael Oberforster (AGES) begeisterte die Bauern mit umfassenden Informationen<br />

zu den Sorten.<br />

Pflanzenbaudirektor DI Christian<br />

Krumphuber bei seinem<br />

Referat.<br />

Ing. Peter Köppl erklärte die<br />

Bestandesführungsversuche. Ï<br />

NR Jakob Auer kam ebenfalls zum Feldtag<br />

nach Bad Wimsbach.<br />

LK Präsident Franz Reisecker<br />

zeigte sich sehr interessiert.<br />

Die Hagelversicherung demonstrierte Hagelschäden bei Mais.<br />

Feldtag<br />

2012<br />

Rund 500 interessierte Landwirte und<br />

Berater besuchten am 13. Juni 2012 den<br />

Feldtag des Agrarbildungszentrums<br />

Lambach und der Landwirtschaftskammer<br />

Oberosterreich am Betrieb von Maria<br />

und Franz Kastenhuber in Bad Wimsbach-Neydharting.<br />

Die Veranstaltung<br />

wurde gemeinsam mit der der Agentur<br />

für Gesundheit und Ernahrungssicherheit<br />

(AGES) und der Agrarzeitschrift „<strong>Der</strong><br />

fortschrittliche Landwirt“ organisiert.<br />

Durch den Rapssortenversuch<br />

führte Ing. Gerhard<br />

Gebeshuber.<br />

f Viele interessierte Bauern<br />

besuchten den Feldtag 2012.<br />

Über 400 Bauern durchkämmten die Felder.


Ein voller Vorplatz bei der Begrüßung durch Obmann LWK Thomas<br />

Obermair.<br />

Auch Ehrengäste waren beim Feldtag<br />

vertreten.<br />

Dr. Herbert Huss schilderte die Probleme<br />

der Virosen bei Getreide.<br />

Die Wolferner Bauernschaft im Versuchsfeld.<br />

Auch Schüler des abz Lambach folgten<br />

der Einladung zum Feldtag.<br />

ACKERBAU<br />

DI Hubert Köppl erklärte die Fungizid- und Wachstumsreglerversuche.<br />

Dr. Herbert Huss und DI Hubert Köppl<br />

sind fixer Bestandteil des Feldtags.<br />

Franz Kastenhuber stellte den Mais-Herbizidversuch<br />

vor.<br />

f<br />

<strong>Der</strong> Herbizidversuch<br />

der Oö<br />

Wasserschutzberatung<br />

wurde<br />

interessiert besichtigt.


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