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Dr. Lenard Müller

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<strong>Dr</strong>. <strong>Lenard</strong> <strong>Müller</strong>


Reinigung / Desinfektion<br />

• Gesetzliche / Normative Grundlagen<br />

• DIN EN ISO 15883<br />

- Anforderungen an RDG (Hersteller)<br />

- Validierung von R & D – Prozessen<br />

- Routineüberwachung<br />

• Empfehlungen zur Überwachung<br />

- Leitlinie DGSV<br />

• Praktische Anwendung


Relevanz von Normen<br />

Medizin-Produkte-Gesetz<br />

Medizin-Produkte-Betreiberverordnung<br />

Robert-Koch-Institut<br />

Aktueller Stand der Technik<br />

NORMEN


MPG § 14<br />

Errichten, Betreiben, Anwenden &<br />

Instandhalten von Medizinprodukten<br />

„Sie dürfen nicht betrieben und angewendet<br />

werden,<br />

wenn sie Mängel aufweisen,<br />

durch die Patienten, Beschäftigte oder <strong>Dr</strong>itte<br />

gefährdet werden können.“


MPG § 14<br />

Errichten, Betreiben, Anwenden &<br />

Instandhalten von Medizinprodukten


Sicherung der Qualität<br />

gemäß RKI / BfArM<br />

Die Qualität der maschinellen Aufbereitung wird<br />

sichergestellt in Abhängigkeit vom jeweiligen<br />

Verfahren durch Prüfungen der Reinigung/<br />

Desinfektion und Sterilisation durch<br />

• Inbetriebnahmeprüfung/Aufstellungsprüfung<br />

• tägliche Routineprüfungen<br />

• chargenbezogene Routineprüfungen<br />

• periodische Prüfungen


Sterilisation +<br />

Kontrolle<br />

Verpackung +<br />

Kennzeichnung<br />

Montage<br />

Medizinprodukte-Kreislauf<br />

Erneute<br />

Anwendung<br />

der MP<br />

Patientenschutz<br />

Pflege +<br />

Funktionsprüfung<br />

Entsorgung der<br />

Medizinprodukte<br />

Vorbehandlungen<br />

manuelle oder<br />

maschinelle<br />

Reinigung /<br />

Desinfektion


Visuelle<br />

Kontrolle der<br />

Sauberkeit<br />

Maschinelle<br />

Desinfektion<br />

Medizinprodukte-Kreislauf<br />

Reinigung<br />

Verpackung &<br />

Sterilisation<br />

Patientenschutz<br />

Maschinelle<br />

Reinigung<br />

Entsorgung der<br />

Medizinprodukte<br />

Manuelle<br />

(Vor-) Reinigung<br />

Reinigung im<br />

Ultraschallbecken


Reinigung im<br />

Ultraschallbecken<br />

Die Reinigungswirkung im Ultraschallbecken beruht auf „Kavitation“<br />

Kavitation ist die Bildung kleiner Gasblasen in einer Flüssigkeit z.B.<br />

durch <strong>Dr</strong>uckschwankungen. Durch die entstehenden Blasen werden<br />

Schmutzpartikel attackiert, es zur Implosion (Kollaps) der Blasen.<br />

Im Ultraschallbecken wird Kavitation<br />

durch die Schallgeber generiert.


Reinigung im<br />

Ultraschallbecken<br />

Die Reinigungswirkung im Ultraschallbecken beruht auf „Kavitation“<br />

Verteilung der<br />

Ultraschallenergie<br />

ist nicht gleichmäßig<br />

im Becken (Beispiel)<br />

Beladung<br />

überprüfen<br />

Energieverteilung<br />

überprüfen


Einsatzhäufigkeit<br />

Überprüfung von<br />

Ultraschallbecken<br />

• keine normative Grundlage für Deutschland / Europa<br />

(nur allgemeine Richtlinie zur Qualitätssicherung / RKI)<br />

• Australischer Standard AS 2773: 1 x täglich<br />

• Praxis-Empfehlung (teilweise durch Gesundheitsämter):<br />

1 x pro Woche je nach Größe des Beckens 1-3 Prüfkörper einsetzen,<br />

Ergebnisse dokumentieren, ¼-jährlich Grundüberprüfung + jährliche<br />

Validierung


Grundüberprüfung / Validierung<br />

X X<br />

X<br />

X X<br />

X X X<br />

X X X<br />

X X X<br />

X X X X<br />

X X X X<br />

X X X X<br />

< 5 Liter<br />

5 – 20 Liter<br />

> 20 Liter<br />

Überprüfung von<br />

Ultraschallbecken<br />

Routinekontrolle<br />

X<br />

X X<br />

X X X


Hinweise:<br />

• beim Einsatz von Reinigern kann es Probleme bei<br />

sauerstoffabspaltenden Detergenzien geben (Entgasung!)<br />

Die Ultraschallwellen werden durch Gasbläschen absorbiert, der<br />

Reinigungseffekt basiert nicht mehr auf Kavitation, sondern nur<br />

noch auf der Wirkweise des Reinigers<br />

• beim Einsatz von „gewebten Sieben“ / Silikon-<br />

matten wird die Ultraschallenergie absorbiert<br />

Lochbleche verwenden<br />

Überprüfung von<br />

Ultraschallbecken<br />

• Aluminiumfolie oder Indikatoren aus Aluminium mit Prüfanschmutzung<br />

sind aufgrund der Verunreinigung des Beckens<br />

durch die abfallenden Partikel nicht empfehlenswert.<br />

geschlossene Indikatorsysteme verwenden


" RD-Gerät<br />

Routinekontrolle von RDG<br />

nach DIN EN ISO 15883<br />

Welche Faktoren beeinflussen die<br />

maschinelle Reinigung und Desinfektion ?<br />

" Beladung / Instrumente<br />

" Betriebsmittel / Wasserqualität<br />

" Prozesschemikalien / Chemie<br />

" Instrumentendesign / Hohlkörper<br />

" Beladungsträger / Siebe / Wagen<br />

" Prozessablauf / Zeit / Temperatur


Routinekontrollen (Auszug)<br />

Routinekontrolle von RDG<br />

nach DIN EN ISO 15883<br />

- Türverriegelung<br />

- Dosierung von Reinigungs-/Desinfektionsmitteln<br />

- Wasserqualität<br />

- Sprühbild<br />

- Lumina-Durchströmung<br />

- Desinfektion (A0-Wert)


Reinigungsphase<br />

Überprüfung von<br />

R&D-Prozessen<br />

Desinfektionsphase<br />

Trocknungsphase


Reinigungsphase<br />

Hauptspülphase<br />

Entfernung von Proteinen<br />

Kalte Vorspülung<br />

Entfernung von Blutbestandteilen<br />

Überprüfung von<br />

R&D-Prozessen


Leistungsspektrum von Reinigungsindikatoren<br />

- Überprüfung der Mechanik<br />

- Überprüfung der Chemie<br />

- Aufdecken Problem Sprühschatten<br />

- Aufdecken Problem Schaumbildung<br />

- Überprüfung der Abstimmung der Parameter<br />

- Überprüfung der Zeitparameter<br />

(unterstützt durch Temperatur-Datenlogger)<br />

- Differenzierte Überprüfung der einzelnen Reinigungsphasen<br />

(Vorreinigung / Hauptreinigung)<br />

Reinigungsindikatoren<br />

Anforderungen


Reinigungsindikatoren<br />

Anforderungen


Reinigungsindikatoren<br />

Anforderungen<br />

Indikator<br />

Testanschmutzung praxisnah,<br />

Korrelation zu Humanblut<br />

praxisnahe Reinigungssimulation<br />

(keine synthetischen Farbstoffe)<br />

praxisnah,<br />

auf Metall (Edelstahl) aufgebracht<br />

Konstruktion simuliert Gelenke,<br />

erschwerter Zugang<br />

Platzierung zwischen<br />

Medizinprodukten möglich<br />

einfache visuelle Bewertung,<br />

Troubleshooting mit Fehleranalyse


Einsatzhäufigkeit<br />

Reinigungsindikatoren<br />

Anwendung<br />

• Literatur: 1 x täglich (bei nicht validierten Prozessen)<br />

bis zu 1 x ¼-jährlich (bei validierten Prozessen)<br />

• Praxis-Empfehlung:<br />

1 x pro Woche je 1 Indikator in jeder Ebene in jedem RDG,<br />

Ergebnisse dokumentieren, ggf. im wöchentlichen Wechsel<br />

verschiedene Programme und Beladungsmuster prüfen


Anwendung<br />

Reinigungsindikatoren<br />

Anwendung<br />

Grundüberprüfung bei Ersteinsatz / Validierung<br />

Verwendung von 6<br />

Indikatoren pro Ebene


Anwendung<br />

Routineüberwachung<br />

Reinigungsindikatoren<br />

Anwendung<br />

Verwendung von 1<br />

Indikatoren pro Ebene<br />

(wechselnd bzw. an der<br />

schwächsten Stelle)


Auswertung<br />

Fibrinreste<br />

(Fehler in Hauptspülphase)<br />

Reinigungsindikatoren<br />

Fibrinreste und/oder Hämoglobinreste<br />

(Fehler in Vor- und/oder Hauptspülphase)


Auswertung – häufigste Probleme (Beispiele)<br />

Reinigungsindikatoren<br />

• zu kurze Reinigungszeit in Vorwaschphase (unter 4 Minuten)<br />

• zu warme Vorspülphase (über 20°C, optimal 4-10°C)<br />

• zu kurze Reinigungszeit in Hauptwaschphase (unter 10 Minuten)<br />

• zu niedrige Temperatur in Hauptwaschphase (alkalisch unter 60°C)<br />

• Spülschatten durch Überbeladung / falsche Beladung<br />

• Fehler in Dosierung des Reinigers / Probleme im RDG


Problemstellung<br />

Überprüfung von R&D-<br />

Prozessen bei Hohlkörpern<br />

• Hohlkörper können nicht visuell begutachtet werden<br />

• Die Reinigungsleistung kann nicht beurteilt werden<br />

(Durchspülung mit Wasser und Reinigungsmittel)<br />

• Die Effizienz des Düsensystems kann nicht überprüft werden<br />

(Einschubwagen, Anschlüsse verstopft / verkalkt)<br />

• Fehler in Dosierung des Reinigers / Probleme im RDG


Anschluss an<br />

Schläuchen<br />

Überprüfung von R&D-<br />

Prozessen bei Hohlkörpern<br />

Anschluss<br />

an Noppen


Einsatzhäufigkeit<br />

Überprüfung von R&D-<br />

Prozessen bei Hohlkörpern<br />

• Literatur: 1 x pro Charge (bei nicht validierten Prozessen)<br />

bis zu 1 x Woche (bei validierten Prozessen)<br />

• Praxis-Empfehlung:<br />

1 x pro Charge je 1 Prüfkörper in jedem MIC-Programm einsetzen,<br />

Ergebnisse dokumentieren, im Wechsel verschiedene<br />

Anschlüsse<br />

prüfen, ggf. auch mehrere Prüfkörper gleichzeitig einsetzen


Auswertung<br />

Fibrinreste<br />

(Fehler in Hauptspülphase)<br />

Überprüfung von R&D-<br />

Prozessen bei Hohlkörpern<br />

Fibrinreste und/oder Hämoglobinreste<br />

(Fehler in Vor- und/oder Hauptspülphase)


Alternative zu Standard-MIC-Einschubwagen<br />

Überprüfung von R&D-<br />

Prozessen bei Hohlkörpern<br />

• Flexible Steckleisten für den Anschluss von MIC-Instrumenten in<br />

Standardsieben (zusätzliche Chargen mit MIC-Wagen können ggf.<br />

entfallen, OP-Sets müssen nicht mehr getrennt werden für die<br />

Aufbereitung von Standard-Instrumenten und MIC-Instrumenten in<br />

verschiedenen RDG)<br />

• Flexible Steckleisten mit großen Innenvolumen und<br />

Anschlüssen können visuell auf Verstopfung über-<br />

prüft werden und zusätzlich auch gereinigt werden.


Endoskopie<br />

Überprüfung von R&D-<br />

Prozessen bei Hohlkörpern


Auswertung<br />

Überprüfung von R&D-<br />

Prozessen bei Hohlkörpern<br />

Polysaccharidreste (Mucin) Polysaccharid-/Fibrinreste<br />

(fixierender Reiniger) und/oder Hämoglobinreste<br />

(Fehler in Vor- und/oder Hauptspülphase)


Überprüfung der<br />

Desinfektionsleistung<br />

Die Desinfektionswirkung wird bei der Routineüberprüfung<br />

durch die Einwirkzeit der Wassertemperatur über eine<br />

definierte Zeit gesichert.<br />

Dies wird durch den A0-Wert ausgedrückt.<br />

A 0-Wert 60 Steckbeckenspüler<br />

A 0 -Wert 600 unkritische Medizinprodukte<br />

A 0 -Wert 3000 kritische Medizinprodukte


Überprüfung der<br />

Desinfektionsleistung<br />

A 0 -Wert<br />

6517


Grundlagen<br />

Einsatz von<br />

Proteinnachweistests<br />

DIN EN ISO 15883-1: Die Prüfungen auf die Wirksamkeit der<br />

Reinigung müssen unter Anwendung geeigneter Prüfverfahren und<br />

Prüfanschmutzungen (wie in ISO/TS 15883-5) beschrieben<br />

durchgeführt werden.<br />

Nach Beendigung des Reinigungsprozesses sind Prüfbeladung etc.<br />

auf das Vorhandensein von Restanschmutzungen (…) zu überprüfen.


Grundlagen<br />

Einsatz von<br />

Proteinnachweistests<br />

RKI-Empfehlung: Es muss ein wirksames Reinigungsverfahren<br />

(…) angewendet werden. Ziel der Maßnahmen ist eine<br />

rückstandsfreie Reinigung, um anschließende Schritte der<br />

Desinfektion und Sterilisation nicht durch z. B. Blut-, Sekret oder<br />

Geweberückstände zu beeinträchtigen.


Wassertropfen?<br />

Reinigerreste?<br />

Verfärbung?<br />

Blutreste?<br />

Proteinreste?<br />

Einsatz von<br />

Proteinnachweistests<br />

Hohlkörper<br />

überprüfen!


Prüfung auf Prozessrückstände<br />

DIN EN ISO 15883-1: Die beim Prozess verwendeten Chemikalien<br />

(Reinigungsmittel, Klarspüler usw.) können möglicherweise durch den<br />

Spülprozess nicht vollständig beseitigt werden.<br />

Die Wirksamkeit des Spülprozesses ist zu prüfen.<br />

Einsatz von<br />

Proteinnachweistests<br />

Beispiel: Alkalische Reste können insbesondere in der Ophtalmologie<br />

(Augenheilkunde) patientengefährdend sein (pH-Wert prüfen!)


Einsatzhäufigkeit<br />

• Literatur: 1 x täglich (England)<br />

bis zu 1 x ¼-jährlich (bei validierten Prozessen)<br />

Einsatz von<br />

Proteinnachweistests<br />

• Praxis-Empfehlung:<br />

1 x pro Woche Nachweisetest auf vorher definierten (schwierig zu<br />

reinigenden Instrumenten, ggf. längere Swabs für Hohlkörper<br />

verwenden) durchführen, Ergebnisse dokumentieren.<br />

Darüber hinaus im „Verdachtsfall“ (Verfärbungen auf Instrumenten)<br />

ebenfalls Test außerplanmäßig anwenden.


Hinweise:<br />

Einsatz von<br />

Proteinnachweistests<br />

• beim Einsatz von Nachweistests sind sowohl SENSITIVITÄT<br />

als auch SPEZIFITÄT von Bedeutung<br />

Wo liegt die Nachweisgrenze?<br />

Welche Rückstände werden nachgewiesen?<br />

• Nachweistests mit einem Detektionslimit<br />

von 20 µg oder 50 µg sind kaum geeignet<br />

• Eine quantitative Auswertung ist nicht sinnvoll<br />

Es ist nicht relevant, ob 20, 50 oder 100 µg<br />

Restblut/-protein vorhanden sind, denn das<br />

Ziel ist in jedem Fall eine rückstandsfreie Reinigung<br />

100 µg 10 µg 1 µg 0,1 µg<br />

• Die Diskussion um „Grenzwerte“ oder „Warnwerte“ („Sind 50µg Blut<br />

noch tolerierbar?“) verfehlt die eigentliche Problematik!


Endoskopie<br />

Einsatz von<br />

Spezialswabs<br />

Einsatz von<br />

Proteinnachweistests


Visuelle<br />

Kontrolle der<br />

Sauberkeit /<br />

Nachweistests<br />

Maschinelle<br />

Desinfektion<br />

Medizinprodukte-Kreislauf<br />

Reinigung<br />

Verpackung &<br />

Sterilisation<br />

Patientenschutz<br />

Maschinelle<br />

Reinigung<br />

Standard / MIC /<br />

Endoskopie<br />

Entsorgung der<br />

Medizinprodukte<br />

Manuelle<br />

(Vor-) Reinigung<br />

Reinigung im<br />

Ultraschallbecken


QS in der ZSVA<br />

=<br />

Schutz für den<br />

Patienten,<br />

Anwender und<br />

<strong>Dr</strong>itte

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