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Amnisure®-Prom-Schnelltest (zum Nachweis eines Blasensprungs)

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AmniSure®-PROM-<strong>Schnelltest</strong> (<strong>zum</strong> <strong>Nachweis</strong> <strong>eines</strong> <strong>Blasensprungs</strong>)<br />

BEDIENUNGSANLEITUNG FÜR DEN DIAGNOSTISCHEN IN-VITRO-TEST<br />

VERWENDUNGSZWECK<br />

Beim AmniSure®-PROM-<strong>Schnelltest</strong> (Premature Rupture of<br />

Membranes; Blasensprung) handelt es sich um einen qualitativen<br />

immunochromatographischen Test, der keine weiteren Hilfsmittel<br />

für den In-vitro-<strong>Nachweis</strong> von Fruchtwasser im Vaginalsekret<br />

schwangerer Frauen erfordert. Der Test ist bestimmt für die<br />

Anwendung durch medizinisches Fachpersonal bei der<br />

Untersuchung schwangerer Frauen mit Verdacht auf vorzeitigen<br />

Blasensprung. 1<br />

ÜBERSICHT UND ERLÄUTERUNG DES TESTS<br />

Bei etwa 10 % aller Schwangerschaften kommt es zu einem<br />

vorzeitigen Blasensprung (PROM; premature rupture of the fetal<br />

membranes). Bis <strong>zum</strong> heutigen Tag stellt ein vorzeitiger<br />

Blasensprung <strong>eines</strong> der grössten therapeutischen Dilemmas in der<br />

heutigen geburtsmedizinischen Praxis dar. 1 Ein vorzeitiger<br />

Blasensprung ist vermutlich die am häufigsten vorkommende<br />

Diagnose, die im Zusammenhang mit Frühgeburten und<br />

Komplikationen bei Neugeborenen steht und eine Einweisung in<br />

die Neugeborenen-Intensivstation erforderlich macht. Die<br />

Behandlung einer Patientin mit vorzeitigem Blasensprung (PROM)<br />

bzw. mit vorzeitigem Blasensprung bei nicht voll ausgetragenem<br />

Kind (PPROM) ist teuer und bleibt weiterhin ein grosses<br />

perinatales Dilemma, da der betreuende Arzt gezwungen ist, das<br />

Risiko einer möglichst hinausgezogenen Schwangerschaft gegen<br />

das Risiko einer Infektion abzuwägen. 1<br />

Die Risiken <strong>eines</strong> vorzeitigen <strong>Blasensprungs</strong> sind mit schweren<br />

Folgen beim Neugeborenen verbunden, unter anderem Frühgeburt, 2<br />

Respiratory Distress des Neugeborenen, Nabelschnurvorfall,<br />

Plazenta-Ablösung und Infektionen. 3 Ein vorzeitiger Blasensprung<br />

bei nicht voll ausgetragenem Kind bezeichnet einen vorzeitigen<br />

Blasensprung, der noch vor der 37. Schwangerschaftswoche<br />

auftritt. Er macht 20 bis 40 % der vorzeitigen Blasensprünge aus.<br />

Bei Mehrlingsschwangerschaften ist die Inzidenz sogar doppelt so<br />

hoch. Ein vorzeitiger Blasensprung bei nicht voll ausgetragenem<br />

Kind steht in Zusammenhang mit 20 bis 50 % aller Frühgeburten,<br />

mit Infektionserkrankungen bei Mutter und Fetus,<br />

Lungenhypoplasie beim Fetus, Nabelschnurvorfall, Entwicklung<br />

Probe des Vaginalsekrets wird mit einem Abstrichtupfer entnommen<br />

Der AmniSure®-PROM-<strong>Schnelltest</strong> basiert auf einem<br />

immunochromatographischen Verfahren <strong>zum</strong> <strong>Nachweis</strong> des<br />

Humanproteins PAMG-1 (plazentares Alpha-1-Mikroglobulin), das<br />

in der Amnionflüssigkeit schwangerer Frauen vorhanden ist.<br />

Plazentares Mikroglobulin wurde dank seiner einzigartigen<br />

Merkmale als Marker ausgewählt, d.h. aufgrund seiner hohen<br />

Konzentration in der Amnionflüssigkeit, seiner geringen<br />

Konzentration im Blut und der extrem niedrigen<br />

Hintergrundkonzentration (50–220 Picogramm/ml) im<br />

zervikovaginalen Sekret bei intakter Fruchtblase.<br />

Der Test verwendet hochsensitive, monoklonale Antikörper, die<br />

bereits geringste Mengen des nach einem Blasensprung im<br />

zervikovaginalen Sekret vorhandenen Proteins nachweisen können.<br />

Zur Minimierung der Häufigkeit von falschen Ergebnissen wurden<br />

noch zwei weitere monoklonale Antikörper ausgesucht, um die<br />

<strong>Nachweis</strong>grenze von AmniSure® auf eine optimal niedrige<br />

Konzentration einzustellen. Diese Konzentration ermöglicht den<br />

<strong>Nachweis</strong> extrem kleiner Mengen an Amnionflüssigkeit im<br />

Vaginalsekret (den 0,05. bis 0,005. Teil <strong>eines</strong> Tropfens). Die<br />

Hintergrundkonzentration des PAMG-1, das diese Kombination<br />

aus monoklonalen Antikörpern verwendet, beträgt etwa 50–220<br />

Picogramm (d.h. 0,05–0,22 ng) auf 1 ml Vaginalsekret. Die<br />

<strong>Nachweis</strong>grenze unseres Tests liegt bei 5–7 ng/ml, das heisst<br />

mindestens 20-mal höher als die Hintergrundkonzentration. Diese<br />

Lücke ermöglichte eine zunehmende Genauigkeit unseres Tests auf<br />

über 99 %, da sie wirksam falschpositive und falschnegative<br />

Ergebnisse ausschaltet.<br />

Während des Testablaufs bindet plazentares Mikroglobulin aus der<br />

Probe sequenziell an einen monoklonalen Antikörper A (A-Mak),<br />

an den Markierungspartikel gekoppelt sind, und anschliessend an<br />

einen weiteren monoklonalen Antikörper B (B-Mak), der auf einem<br />

unlöslichen Träger immobilisiert ist. Sobald A-Maks im<br />

Padbereich mit dem PAMG-1 in Berührung kommen, „fangen” sie<br />

PAMG-1 ein und nehmen es mit in den Testbereich. Der<br />

Testbereich des Teststreifens verfügt über immobilisierte B-Maks.<br />

B-Maks „treffen” mit dem an die A-Maks gebundenen PAMG-1<br />

zusammen, die aus dem Padbereich nach oben wandern. Dieses<br />

„Zusammentreffen” immobilisiert das System PAMG-1/A-Maks<br />

und dabei entsteht eine braun-gelbe, im Testbereich sichtbar<br />

werdende Testbande. Diese Bande entsteht durch Goldpartikel, die<br />

an den A-Antikörpern haften, und deutet auf einen Blasensprung<br />

hin. Die zweite Bande (Kontrollbande) soll anzeigen, ob der Test<br />

ordnungsgemäss funktioniert. Diese Bande entsteht, wenn<br />

fetaler Fehlbildungen, postnataler Endometritis. Alle diese<br />

Komplikationen führen zu einer signifikanten Erhöhung der fetalen<br />

und mütterlichen Morbidität und Mortalität. 4 Der Latenzzeitraum<br />

bei vorzeitigem Blasensprung bei nicht voll ausgetragenem Kind<br />

steht in einem umgekehrt proportionalen Verhältnis zur<br />

Schwangerschaftsdauer. Das heisst, das Risiko für Komplikationen<br />

ist vor allem bei Frühgeburten mit sehr unreifen Säuglingen und<br />

ihren Müttern sehr hoch. Da ein vorzeitiger Blasensprung bei nicht<br />

voll ausgetragenem Kind mit 20 bis 50 % aller Frühgeburten in<br />

Zusammenhang steht, ist dieser Faktor ebenfalls für neonatale<br />

Probleme verantwortlich, die durch die Unreife des Fetus bedingt<br />

sind. 5<br />

Die Nichterkennung von vorzeitigem Blasensprung kann dazu<br />

führen, dass keine rettenden Geburtshilfemassnahmen durchgeführt<br />

werden (beispielsweise kommt es zur Neugeborenensepsis, wenn<br />

der vorzeitige Blasensprung erst 32 Stunden nach seinem<br />

tatsächlichen Eintritt diagnostiziert wird). Im umgekehrten Fall<br />

kann ein falsch diagnostizierter Blasensprung zu unangemessenen<br />

Eingriffen führen (z.B. zu einer Krankenhauseinweisung oder<br />

Geburtseinleitung). Daher ist die richtige und rechtzeitige<br />

Diagnose dieser Komplikation von entscheidender Wichtigkeit<br />

für den Klinikarzt. 6 Eine genaue Diagnose des <strong>Blasensprungs</strong><br />

bleibt jedoch ein häufiges klinisches Problem in der<br />

Geburtsmedizin. 7 Die rechtzeitige Diagnose dieser Störung ist von<br />

entscheidender Bedeutung, da ein vorzeitiger Blasensprung mit<br />

schweren Komplikationen für das Neugeborene und die Mutter<br />

verbunden ist. Unglücklicherweise gibt es derzeit in der klinischen<br />

Praxis noch keinen „Goldstandard" für die Diagnose <strong>eines</strong><br />

<strong>Blasensprungs</strong>. Die derzeit üblicherweise erhältlichen Tests sind<br />

ungenau und in gewisser Weise invasiv. Die derzeit häufigsten<br />

Tests – Nitrazin- und Ferning-Test – sind höchst unzuverlässig und<br />

werden nach mehr als einer Stunde seit dem Blasensprung<br />

zunehmend ungenauer, und nach mehr als 24 Stunden sogar völlig<br />

unbrauchbar. Hieraus lässt sich schliessen, dass diese Tests im<br />

Falle <strong>eines</strong> protrahierten, vorzeitigen <strong>Blasensprungs</strong> keine besseren<br />

diagnostischen Informationen zur Verfügung stellen als die durch<br />

einfache klinische Einschätzung gewonnenen. 8<br />

AmniSure® löst diese Probleme. Es handelt sich hierbei um einen<br />

<strong>Schnelltest</strong>streifen, der einen Blasensprung nachweisen kann und<br />

dabei eine sehr genaue und rechtzeitige Diagnose des vorzeitigen<br />

<strong>Blasensprungs</strong> ermöglicht. Folglich können rechtzeitige<br />

Massnahmen ergriffen werden, um Komplikationen zu vermeiden<br />

(prophylaktischer Einsatz von Antibiotika, wehendämpfende<br />

Medikamente oder Kortikosteroide, Geburtseinleitung usw).<br />

VORTEILE DES TESTS<br />

Das AmniSure®-Testkit ist ein in sich abgeschlossenes Testsystem,<br />

das qualitative Ergebnisse zur Verfügung stellt, welche die<br />

Rechtzeitigkeit, Genauigkeit, Sensitivität, Spezifität und<br />

Zuverlässigkeit derzeit erhältlicher Methoden übertreffen. Bei<br />

AmniSure® handelt es sich um einen Test, der das gesamte<br />

Spektrum des diagnostischen Bedarfs abdeckt – von einfachen<br />

Fällen, bei denen eine bestätigende Diagnose erforderlich ist, bis<br />

hin zu den schwierigsten Fällen, bei denen keine sichtbaren<br />

Anzeichen auf das Vorhandensein von Amnionflüssigkeit<br />

hindeuten (so genannter subklinischer Blasensprung). Der Test<br />

erfordert keine Untersuchung mit dem Spekulum, das heutzutage<br />

routinemässig zur Diagnose des <strong>Blasensprungs</strong> eingesetzt wird.<br />

TESTPRINZIP<br />

Eine Probe der Amnionflüssigkeit (die mit Hilfe <strong>eines</strong><br />

Abstrichtupfers aus der Vagina entnommen wurde) wird in ein<br />

Fläschchen mit Pufferlösung gegeben. Die Lösung extrahiert das<br />

Probenmaterial eine Minute lang aus dem Abstrichtupfer. Danach<br />

wird der Tupfer entsorgt. Der AmniSure®-Teststreifen<br />

(Tauchstreifen – mit Querlaufrichtung) wird dann in das<br />

Fläschchen getaucht. Die Probensubstanz wandert dann vom<br />

Padbereich des Tauchstreifens hinauf in den Testbereich. Das<br />

Testergebnis wird im Laufe der folgenden 5–10 Minuten anhand<br />

<strong>eines</strong> oder zweier Streifen visuell abgelesen.<br />

Kontrollbande<br />

AmniSure®-Testkit Testbande<br />

Abstrichtupfer mit Probe wird in das Fläschchen mit Pufferlösung getaucht Padbereich<br />

Kaninchen-anti-Maus-IgG-Antikörper die Maus-A-Antikörper mit<br />

den Goldpartikeln einfangen. Die Goldpartikel verleihen der<br />

entstehenden Kontrollbande ihre Farbe.<br />

REAGENZIEN UND MATERIALIEN<br />

Mitgelieferte Materialien: 1. Bedienungsanleitung 2. AmniSure®-<br />

Teststreifen („Tauchstreifen” – mit Querlaufrichtung) in einem<br />

Folienbeutel mit Trockenmittel. Jeder Teststreifen enthält:<br />

a) Monoklonale Antikörper A (aus einem Maus-Hybridom)<br />

b) Immobilisierte, monoklonale Antikörper B (aus einem anderen<br />

Maus-Hybridom) c) Kolloidale Goldpartikel, die an einen<br />

monoklonalen Antikörper A gebunden sind d) Maus-markiertes<br />

IgG e) Kaninchen-anti-Maus-IgG-Antikörper 3. Steriler<br />

Polyestertupfer zur Probenentnahme aus der Vagina 4.<br />

Kunststofffläschchen mit wässrigem Lösemittel. Die<br />

Lösemittellösung enthält: a) 0,9 % NaCl b) 0,1 % Triton X100 c)<br />

0,01 % NaN3<br />

VORSICHTSMASSNAHMEN UND WARNHINWEISE<br />

*Das AmniSure®-Testkit ist ausschliesslich für den diagnostischen<br />

In-vitro-Gebrauch vorgesehen. Keiner der Testkit-Bestandteile darf<br />

eingenommen werden. *Die vorliegende Bedienungsanleitung<br />

aufmerksam lesen und genau einhalten. Die Nichteinhaltung der<br />

Anweisungen kann zu ungenauen Ergebnissen führen. *Die<br />

Sicherheitsvorkehrungen für die Entnahme, Handhabung und<br />

Entsorgung des Probenmaterials sind unbedingt einzuhalten.<br />

*Keine beschädigten Testkit-Bestandteile verwenden. *Gebrauchte<br />

Testkits gelten als biologischer Sondermüll. *Bei der Arbeit mit<br />

Testkits bzw. der Entsorgung von gebrauchten Testkits die<br />

entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen beachten. *Keine Testkits<br />

verwenden, deren Haltbarkeitsdatum überschritten ist; das<br />

Haltbarkeitsdatum ist auf dem Folienbeutel und auf dem<br />

Verpackungsetikett aufgedruckt. *Die Bestandteile des Testkits<br />

nicht wiederverwenden. *Den Teststreifen (Tauchstreifen) bzw.<br />

den Beutel aus Aluminiumfolie mit dem darin befindlichen<br />

Teststreifen nicht knicken.<br />

LAGERUNG UND HALTBARKEIT<br />

*Das Testkit an einem trockenen Ort bei 4 bis 24 °C lagern.<br />

NICHT EINFRIEREN. *Wird der Folienbeutel bei den<br />

empfohlenen Temperaturen aufbewahrt, ist er bis zu seinem auf der<br />

Verpackung angegebenen „Haltbarkeitsdatum” haltbar.<br />

*AmniSure® nach der Entnahme aus dem Folienbeutel innerhalb<br />

von sechs (6) Stunden verwenden.<br />

Der Teststreifen wird in das Fläschchen getaucht<br />

TESTDURCHFÜHRUNG<br />

1. Das Lösemittelfläschchen an seinem Deckel fassen und<br />

gründlich schütteln, um sicherzustellen, dass die gesamte<br />

Flüssigkeit auf den Boden des Fläschchens gelangt. Das<br />

Fläschchen öffnen und beiseite stellen.<br />

2. Zur Entnahme einer Probe von der Oberfläche der Vagina<br />

den mitgelieferten, sterilen Polyestertupfer verwenden.<br />

Den sterilen Tupfer aus seiner Verpackung<br />

herausnehmen und dabei die Hinweise auf der<br />

Verpackung beachten. Das Ende des Polyestertupfers<br />

darf vor seiner Einführung in die Vagina keine anderen<br />

Gegenstände berühren. Die Patientin muss dabei flach<br />

auf dem Rücken liegen. Den Polyestertupfer in der Mitte<br />

des Stabes halten und vorsichtig so weit in die Vagina<br />

einführen, bis die Finger die Haut berühren (höchstens 5–<br />

7 cm). Den Tupfer nach 1 Minute wieder aus der<br />

Scheide herausziehen.<br />

3. Das Tupferende in das Fläschchen stecken und den<br />

Tupfer eine Minute lang durch kreisende Bewegungen in<br />

der Lösung ausspülen.<br />

4. Den Tupfer herausziehen und entsorgen.<br />

5. Den Folienbeutel an den Einreissmarkierungen öffnen<br />

und den AmniSure®-Teststreifen entnehmen.<br />

6. Das weisse (mit Pfeilen markierte) Ende des Teststreifens<br />

in das Fläschchen stecken und in die Lösung tauchen.<br />

Mindestens 5 und höchstens 10 Minuten darin stehen<br />

lassen. Bei starkem Abgang von Amnionflüssigkeit ist<br />

das Testergebnis schnell zu erkennen (schon nach 5<br />

Minuten), während der <strong>Nachweis</strong> <strong>eines</strong> geringen<br />

Abgangs erst nach 10 Minuten sichtbar wird.<br />

7. Sobald im Fläschchen zwei Banden deutlich zu erkennen<br />

sind (frühestens nach 5 Minuten) oder nach genau 10<br />

Minuten den Teststreifen herausnehmen. Den<br />

Teststreifen auf eine saubere, trockene und flache<br />

Unterlage legen und das Ergebnis ablesen. 15 Minuten<br />

nach dem Eintauchen des Teststreifens in das Fläschchen<br />

dürfen die Ergebnisse nicht mehr abgelesen und<br />

ausgewertet werden.<br />

2. 3. 6.


AUSWERTUNG VON ERGEBNISSEN<br />

Eine Bande: KEIN BLASENSPRUNG: Zwei Banden: BLASENSPRUNG: Keine Banden: TEST IST UNGÜLTIG, Test wiederholen:<br />

** Die Farbintensität der Testbanden kann unterschiedlich sein. Der Test ist auch dann gültig, wenn die Testbanden schwach oder ungleichmässig ausgeprägt sind. Das Testergebnis<br />

nicht anhand der Farbintensität der Testbanden auswerten.<br />

QUALITÄTSKONTROLLE<br />

Jedes AmniSure®-Testkit verfügt über ein eingebautes Reagenz<br />

und interne Verfahrenskontrollen, um eine ordnungsgemässe<br />

Funktion und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Das<br />

Sichtbarwerden von einer bzw. zwei Banden im Ergebnisbereich<br />

bestätigt den einwandfreien Testablauf. Ist nur die Kontrollbande<br />

sichtbar, ist das Testergebnis negativ. Ist sowohl eine<br />

Kontrollbande als auch eine Testbande sichtbar, ist das<br />

Testergebnis positiv. Sind keine Banden sichtbar, ist das<br />

Testergebnis ungültig.<br />

EINSCHRÄNKUNGEN DES TESTS<br />

• Der AmniSure®-PROM-Test dient dem In-vitro-<strong>Nachweis</strong> des<br />

Humanproteins PAMG-1 in der Amnionflüssigkeit, die im<br />

Vaginalsekret schwangerer Frauen vorhanden ist. Der Test sollte<br />

zur Untersuchung von Patientinnen mit Verdacht auf Blasensprung<br />

und/oder mit klinischen Anzeichen/Symptomen, die auf einen<br />

Blasensprung hindeuten, eingesetzt werden.<br />

• Alle Anweisungen sind genauestens zu befolgen, um genaue<br />

Ergebnisse zu erhalten.<br />

• Bei jedem Testkit handelt es sich um einen Einmalartikel, der<br />

nicht wiederverwendet werden kann.<br />

• Die Ergebnisse des AmniSure-PROM-Tests sind rein qualitativ.<br />

Eine quantitative Einschätzung ist aufgrund der Testergebnisse<br />

nicht möglich.<br />

• Wenn ein nennenswerter blutiger Ausfluss in der Scheide<br />

vorhanden ist (Polyester-Tupfer ist rötlich verfärbt), kann es<br />

passieren, dass der Test nicht zuverlässig funktioniert. In solchen<br />

Fällen wird von seiner Anwendung abgeraten. In Fällen mit nur<br />

geringen Spuren von Blut (Polyester-Tupfer ist nur leicht rosa)<br />

funktioniert der Test immer noch einwandfrei.<br />

• In sehr seltenen Fällen, wenn seit dem Blasensprung 12 oder<br />

mehr Stunden vergangen sind, kann es unter Umständen zu einem<br />

falschnegativen Ergebnis kommen.<br />

• AmniSure® darf frühestens 6 Stunden nach der Anwendung<br />

desinfizierender Lösungen oder anderer Behandlungsmittel in der<br />

Vagina verwendet werden.<br />

ERWARTETE WERTE<br />

Der Abgang von Amnionflüssigkeit ist bei allen Frauen ein<br />

Hinweis auf Blasensprung. Studien <strong>zum</strong> plazentaren Protein Alpha-<br />

1-Mikroglobulin (PAMG-1) haben nachgewiesen, dass es sich<br />

hierbei um einen Marker für Amnionflüssigkeit handelt. 9,10 Die<br />

Konzentration von PAMG-1 im Zervikal- und Vaginalsekret wurde<br />

bei schwangeren Frauen ohne Schwangerschafts-komplikationen<br />

gemessen und liegt im Bereich zwischen 0,05 und 0,22 ng/ml. Bei<br />

Vorliegen einer Vaginitis oder einer unerheblichen Beimischung<br />

von Blutserum kann die PAMG-1-Hintergrundkonzentration auch<br />

Maximalwerte von 3 ng/ml erreichen. PAMG-1-Konzentrationen in<br />

der Amnionflüssigkeit liegen im Bereich von 2,000 bis<br />

25,000 ng/ml. Ein klinisch relevanter Abgang von<br />

Amnionflüssigkeit erhöht die PAMG-1-Konzentration im<br />

zervikovaginalen Sekret um einen Faktor von Tausend. Die<br />

<strong>Nachweis</strong>grenze des AmniSure®-Tests ist so eingestellt, dass sie<br />

der 20-fachen PAMG-1-Hintergrundkonzentration entspricht<br />

(AmniSure® kann bereits 5 ng/ml PAMG-1 nachweisen). Damit ist<br />

die Abhängigkeit der Testergebnisse von eventuellen<br />

Schwankungen der erwarteten Werte (PAMG-1-Konzentrationen)<br />

in einer bestimmten Population aufgehoben.<br />

LEISTUNGSMERKMALE<br />

Die klinische Leistung des AmniSure®-Tests wurde in zwei<br />

unabhängigen klinischen Studien ermittelt. Eine der Studien<br />

umfasste nur einen klinischen Standort in Moskau, Russland. Eine<br />

weitere Studie umfasste zwei Standorte in Kalifornien, USA.<br />

Ergebnisse der klinischen Studien:<br />

Sensitivität: 99 %. Spezifität: 100 %. PPV (Positiver<br />

Vorhersagewert): 100 %. NPV (Negativer Vorhersagewert): 99 %.<br />

Parallel <strong>zum</strong> Nitrazin- und dem Ferning-Test wurden die in die<br />

Studie aufgenommenen Frauen auch mit AmniSure® getestet.<br />

Insbesondere, wenn es zu einer deutlichen Diskrepanz zwischen<br />

den Ergebnissen des AmniSure®-Tests gegenüber den Ergebnissen<br />

der anderen Tests kam, wurde den Patientinnen eine besonders<br />

sorgfältige klinische Beobachtung zuteil. In allen Fällen mit einer<br />

Diskrepanz zwischen den mit AmniSure® und den mit anderen<br />

Tests ermittelten Ergebnissen konnte anhand einer anschliessenden<br />

Beobachtung der Patientin AmniSure® als der Test nachgewiesen<br />

werden, der die richtige Diagnose gestellt hatte. Die oben<br />

beschriebene Testdurchführung ergab zwei endgültige<br />

Testdatensätze: „korrigierte Ergebnisse” und „nicht korrigierte<br />

Ergebnisse”. Die nicht korrigierten Ergebnisse wurden zunächst<br />

unter der Annahme zusammengestellt, dass AmniSure® in allen<br />

Fällen, in denen eine Diskrepanz zwischen AmniSure® und den<br />

derzeit gängigen Tests festgestellt wurde, falsche Ergebnisse<br />

anzeigte. In Anbetracht der Tatsache, dass eine solche Diskrepanz<br />

Anlass zu weiteren Beobachtungen und Tests bei der Patientin gab<br />

und dass sich AmniSure® in allen Fällen mit einer festgestellten<br />

Diskrepanz letztendlich als der Test mit dem richtigen Ergebnis<br />

herausgestellt hat, wurden die „korrigierten Daten”<br />

zusammengetragen. Korrigierte Ergebnisse bedeuteten somit die<br />

Aufhebung der Diskrepanz und spiegelten die nachweisliche<br />

Überlegenheit von AmniSure® gegenüber anderen Tests wider.<br />

Interferenzstudien<br />

Vaginalinfektionen oder Urin wirken sich nicht auf die Ergebnisse<br />

des AmniSure®-Tests aus. Detaillierte Forschungs- und<br />

Analysearbeiten ergaben, dass die PAMG-1-Konzentration in<br />

Vaginalflüssigkeiten bei Infektionen niemals einen Wert von<br />

3 ng/ml überschreitet. Die Ansprechgrenze des AmniSure®-Tests<br />

liegt bei 5 bis 7 ng/ml und schliesst damit alle durch Infektionen<br />

bedingten Interferenzmöglichkeiten aus. Die Konzentration von<br />

Tabelle 1. Ergebnisse der Untersuchung zur Ergebnisstabilität<br />

PAMG-1 in Sperma liegt nachweislich immer unter 4 ng/ml. Die<br />

im Vaginalsekret vorhandene Konzentration von PAMG-1 aus dem<br />

Sperma ist aufgrund des vierfachen Verdünnungseffekts bei der<br />

Testdurchführung sogar noch niedriger. Daher gab es bei der<br />

Entwicklung des AmniSure®-Tests und in den klinischen Studien<br />

bei den Ergebnissen keine Interferenzen durch den Sperma-Faktor.<br />

Das Gleiche gilt auch für Urin. Fünfzehn Urinproben wurden mit<br />

ELISA-Assays auf ihre PAMG-1-Konzentration untersucht. Die<br />

Sensitivität der ELISA-Assays betrug 0,5 ng PAMG-1 auf 1 ml<br />

Lösung. Parallel dazu wurde auch AmniSure® <strong>zum</strong> <strong>Nachweis</strong> von<br />

PAMG-1 in Urin eingesetzt. Die Proben wurden bei schwangeren<br />

Frauen in der 25. bis 40. Schwangerschaftswoche entnommen.<br />

Beide Methoden erbrachten negative Ergebnisse: PAMG-1 wurde<br />

nicht nachgewiesen.<br />

Kreuzreaktivität<br />

Die Spezifität der im AmniSure®-Test vorhandenen,<br />

monoklonalen Antikörper wurde bei der Untersuchung ihrer<br />

kreuzreaktiven Bindungen an Proteine getestet: Alpha-2-<br />

Mikroglobulin des Fruchtbarkeitshormons hCG (humanes<br />

Choriongonadotropin), trophoblastisches Beta-1-Glycoprotein,<br />

humanes plazentares Lactogen, Alpha-Fetoprotein, humanes<br />

Serumalbumin und einige IGFBP-Proteine. Die in AmniSure®<br />

verwendeten, monoklonalen Antikörper „A” und „B” zeigten keine<br />

Kreuzreaktion mit anderen Proteinen mit Ausnahme des<br />

Antikörpers „B”, der in der Testbande verwendet wird und eine<br />

nachweisliche Kreuzreaktion mit dem im ELISA-Assay<br />

vorhandenen Protein IGFBP-3 zeigt. Es wurde nachgewiesen, dass<br />

die IGFBP-3-Konzentration im Vaginalsekret schwangerer Frauen<br />

680 ng/ml erreicht, doch diese Konzentration beeinträchtigt<br />

k<strong>eines</strong>falls die Sensitivität des AmniSure®-Tests für PAMG-1.<br />

Stabilität der Ergebnisse<br />

Die AmniSure®-Testergebnisse können 5 bis 10 Minuten nach<br />

dem Eintauchen des Tauchstreifens in das Fläschchen abgelesen<br />

werden. Es wurden Stabilitätstests durchgeführt, bei denen ein Los<br />

mit Tausend AmniSure®-Testkits untersucht wurde. Dabei wurde<br />

gereinigtes PAMG-1 in Konzentrationen von 10 bzw. 5 ng<br />

PAMG-1 auf 1 ml physiologische Kochsalzlösung verwendet.<br />

Die Dauer/Stabilität der Ergebnisse wurde ebenfalls gemessen.<br />

Nach dem Sichtbarwerden (Banden entstanden im Testbereich)<br />

blieb das Ergebnis mindestens 5 Minuten lang stabil ablesbar.<br />

Diese Art von Stabilität wird dann beobachtet, wenn die PAMG-1-<br />

Konzentration sehr gering ist (5–10 ng/ml). Sobald die<br />

Konzentration höher ist, bleiben die Banden für die Dauer von<br />

einigen Stunden stabil ablesbar. So weist AmniSure® eine<br />

Ergebnisstabilität von nur 5 Minuten auf, wenn die Ergebnisse<br />

volle 10 Minuten benötigen, um sichtbar zu werden.<br />

Konzentration des gereinigten PAMG-1 auf 1 ml physiol. Kochsalzlösung (ng/ml) Zeitdauer bis <strong>zum</strong> Erscheinen des Ergebnisses im Testbereich des AmniSure®-Tests<br />

10 ~ 2,5 Minuten<br />

5 ~ 5,5 Minuten<br />

LITERATUR<br />

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Microglobulin-1 Rapid Immunoassay versus Standard<br />

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Membranes”, Am J Perinatol 2005; 22: 317-320.<br />

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1, pp.146-150.<br />

7. Darj E. Lyrenas S., Acta Obstet. Gynecol. Scand.,1998, 77,<br />

pp.295-297<br />

Technische Beratung:<br />

AmniSure® International LLC<br />

30 JFK Street #4<br />

Cambridge, MA 02138, USA<br />

617-234-4441 Tel.<br />

www.amnisure.com<br />

8. Gorodeski I.G, Haimovitz L., Bahari C.M., 1982, Journal<br />

Perinat. Med; 10 (6):286-92<br />

9. D. Petrunin, “Immunochemical identification of organ<br />

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Placenta-Specific α-Globulins: Identification, Purification,<br />

Localization, and Clinical Investigation”, The Human<br />

Placenta, Ed by A.Klopper et al., Acad. Press, London-NY,<br />

pp.35-46<br />

EC REP<br />

MT <strong>Prom</strong>edt Consult. GmbH<br />

Altenhofstr. 80, D-66386 St.<br />

Ingbert, Deutschland

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