ISEK 2012 Endbericht - Stadt Salzgitter

Integriertes Stadtentwicklungskonzept Salzgitter: Handlungsschwerpunkte und Maßnahmenempfehlungen
4.6 Beteiligung, Mitwirkung und Öffentlichkeitsarbeit.
Eine umfassende Stadtentwicklung, wie sie die Stadt Salzgitter auf der Grundlage des bestehenden
ISEK aus dem Jahr 2004 und aktualisiert mit der Fortschreibung weiter verfolgen will, ist keine
Aufgabe, die allein aus der Stadtverwaltung heraus geleistet werden kann. Auch angesichts der
fiskalischen Rahmenbedingungen, wie sie durch die Engpässe in den öffentlichen Haushalten, die
sich Steuerausfälle verstärken können, ist Stadtentwicklung eine immer stärker gemeinsame durch
den öffentlichen Sektor und private Akteure getragene Aufgabe. Die Eigentümer, Gewerbetreibenden
und sonstigen privaten Akteure des städtischen Lebens müssen auch in ihrem eigenen Sinne
und Interesse einen Beitrag zur Stadtentwicklung leisten. Grundvoraussetzung ist dabei, dass eine
gedeihliche und auf Vertrauen basierende Zusammenarbeit entsteht und nachhaltig funktioniert.
Aus diesem Grund ist die Einbeziehung privater Akteure grundlegend für eine erfolgreiche und
zukunftsgerichtete Stadtentwicklungspolitik.
Der Wohnungswirtschaft kommt in den Stadterneuerungsprozessen in Salzgitter eine zentrale Rolle
zu, da vor allem die wohnungswirtschaftlichen Probleme Ausgangspunkt und zentrales Handlungsfeld
sind. Daher müssen neben der Bereitstellung von Fördermitteln für investive Maßnahmen
die Wohnungsunternehmen als Projekt- und Maßnahmenträger gewonnen und ihre Mitwirkungs-
und Investitionsbereitschaft gefördert werden.
Die in dem jeweiligen Gebiet ansässigen Institutionen, Einrichtungen, Wohnungsanbieter und
freien Träger sind über den Fortgang des Arbeitsprozesses zu informieren und an der Entwicklung
neuer Strategien und Maßnahmen zu beteiligen. Hier bietet es sich an, gezielt auf bestimmte Akteursgruppen
(Unternehmen, Einzelhändler, Haus- und Grundstückseigentümer, Soziale Träger,
Schulen und Kindergärten o.ä.) zuzugehen und die für diese Akteure jeweils entscheidenden Aspekte
der Quartiersentwicklung zu thematisieren. Je größer das jeweilige Gebiet und umso vielschichtiger
die jeweilige Akteursstruktur ist, umso größer wird der Arbeitsaufwand für diesen Aufgabenbereich
der Beteiligung und Vernetzung sein. Gleichzeitig entsteht hierdurch jedoch die
Chance, zusätzliche Maßnahmen zu initiieren und Synergieeffekte durch eine Bündelung der unterschiedlichen
Aktivitäten zu erreichen.
Aufgrund der großen direkten Betroffenheit der Bewohnerschaft durch einzelne Maßnahmen, wie
beispielsweise den geplanten Abriss oder die Sanierung einzelner Wohngebäude, sollten Bewohner
frühzeitig und intensiv an der Planung beteiligt werden. Dabei sollte das Spektrum der Beteiligungsangebote
vor allem durch eine direkte Ansprache erweitert werden, die in der Regel effektiver
wirkt als die üblicherweise einberufenen und häufig nur spärlich besuchten Einwohnerversammlungen.
Ebenso bedeutsam ist die zielgruppen- und altersspezifische Beteiligung an zeitlich
überschaubaren Planungsprozessen, die Mitwirkung befördern kann.
Der Öffentlichkeitsarbeit kommt für den Erfolg der Stadtentwicklung eine große Bedeutung zu. Sie
sollte kein Nebenaspekt zu den konkreten Maßnahmen, sondern vielmehr ein eigenes Handlungsfeld
sein. Es ist wichtig, den gesamten Prozess als Chance und als positive Entwicklung für Salzgitter
zu vermitteln und bei den unterschiedlichen Akteursgruppen und in der Bürgerschaft für eine
Unterstützung zu werben. Eine konsequente Pressearbeit spielt dabei ebenso eine wichtige Rolle
wie die Vermittlung der Informationen über das Internet.
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