ISEK 2012 Endbericht - Stadt Salzgitter
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Integriertes <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept <strong>Salzgitter</strong>: Handlungsschwerpunkte und Maßnahmenempfehlungen<br />
4.4 Wirtschaft und Beschäftigung.<br />
Die Auswertung der Bestandsdaten zeigt deutlich, dass die Beschäftigung in <strong>Salzgitter</strong> von produzierenden<br />
und verarbeitenden Unternehmen dominiert wird. Nach Einschätzung des Niedersächsischen<br />
Instituts für Wirtschaftsforschung (NIW) wird das auch in Zukunft so bleiben. Dienstleistungen,<br />
im Besonderen persönliche Dienstleistungen, sind in <strong>Salzgitter</strong> unterrepräsentiert und binden<br />
demnach auch nur eine geringe Zahl von Beschäftigten. In dieser für die künftige demografische<br />
Entwicklung wichtigen und überwiegend von weiblichen Beschäftigten und Selbständigen dominierten<br />
Branche sind vielfältige Möglichkeiten derzeit nicht ausgenutzt.<br />
Dienstleistungen für künftige Zielgruppen<br />
Unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung und der damit einhergehenden Alterung<br />
der Einwohner 32 bieten sich Möglichkeiten für diverse Dienstleistungsangebote, die vor allem wohnortnah<br />
und quartiersbezogen angeboten werden können:<br />
seniorenorientierte Pflege- und medizinische Angebote, individuelle Betreuungsangebote, Friseure,<br />
Fußpflege, Massage, altengerechte Sportangebote.<br />
Beschäftigungsangebote für Senioren, Angebote für die Bildung von Älteren (u.a. Sprach- und<br />
Konversationskurse, Foto, IT-Kurse).<br />
Beratung und Hilfe in der täglichen Lebensbewältigung (u.a. Einkaufen, Behörden, Haushaltsführung,<br />
Reinigung, Besuche, Reise- und Veranstaltungsbegleitservice, Hausmeister- und Reparaturdienste,<br />
Fahrdienste).<br />
ergänzende Angebote für Einrichtungen in der Altenpflege und in altengerechten Wohnanlagen<br />
(u.a. Organisation von Veranstaltungen, Ausfahrten, Vorlesen, Filmvorführungen).<br />
Es gibt bereits einige Projekte, die die vorgenannten Empfehlungen umsetzen – sie sind in der<br />
Quantität aber nicht ausreichend. In den Ergebnissen zum Leitlinienprozess 2011 wird im Vorhabenblatt<br />
„<strong>Stadt</strong>erneuerung“ ausdrücklich auf begleitende nichtinvestive Maßnahmen in der <strong>Stadt</strong>erneuerung<br />
hingewiesen, die durchaus auch im gewerblichen Bereich stattfinden können.<br />
Von wohnortnahen und quartiersbezogenen Dienstleistungsangebot profitieren in ähnlichem Maße<br />
wie Senioren auch junge Familien. Die Angebote müssen außerdem ausländische Bewohner und<br />
Bewohner mit Migrationshintergrund berücksichtigen und für deren Bedürfnisse passgenaue und<br />
auf die kulturellen und sprachlichen Unterschiede abgestimmte Angebote anbieten. Dies betrifft in<br />
diesen Gruppen auch Ältere,, da die Generation der „Gastarbeiter“ bereits im Ruhestand ist oder in<br />
wenigen Jahren in die Rente gehen wird. Von deren kultureller und sprachlicher Integration ist trotz<br />
der langen Aufenthaltsdauer meist nicht auszugehen.<br />
Eine weitere Zielgruppe für Dienstleistungen sind die Studierenden der FH Calbecht, vor allem im<br />
Bereich der Freizeit- und kulturellen Infrastruktur.<br />
Beschäftigung<br />
Für die Beschäftigungssicherung muss die Abhängigkeit von den wenigen großen global operierenden<br />
Unternehmen in <strong>Salzgitter</strong> durch neue gewerbliche Ansiedlungen in modernen technologischen<br />
Branchen verringert werden.<br />
32<br />
Der überwiegende Anteil alter und pflegebedürftiger Menschen wohnt im eigenen Haushalt – und hier zumeist allein;<br />
nur ca. 5,0 – 5,5 % der über 65jährigen in der Bevölkerung werden in stationären Einrichtungen versorgt.<br />
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