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ISEK 2012 Endbericht - Stadt Salzgitter

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Integriertes <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept <strong>Salzgitter</strong>: Handlungsschwerpunkte und Maßnahmenempfehlungen<br />

Klimaschutz beginnt in Gebäuden und bei deren Bewohnern, da fast 40 % der CO 2-Emissionen<br />

aus dem Gebäudebestand verursacht werden, davon wiederum 80 % für Heizung und Warmwasser.<br />

Aus der quantitativen Bewertung des Gebäudebestandes in den Schwerpunkträumen in <strong>Salzgitter</strong><br />

wird ersichtlich, dass deren überwiegender Teil älter als 30 Jahre ist und damit nicht einmal<br />

die Grenzwerte der Wärmeschutzverordnung 95, erst recht nicht die Richtwerte der aktuellen<br />

Energieeinsparverordnung 2009 (EnEV) erfüllt. Um die Klimaschutzziele des Bundes bis 2020 umsetzen<br />

zu können, müssten in <strong>Salzgitter</strong> ca. 2.700 Wohnungen jährlich energetisch saniert werden.<br />

Dafür ist eine übergeordnete strategische Zielsetzung erforderlich – analog den Leitlinien „<strong>Stadt</strong><br />

mit Zukunft“. Damit sollen bereits vorhandene Ideen, Initiativen und Akteure unter möglichst einem<br />

einheitlichen, von der <strong>Stadt</strong> gesteuerten Klimaschutzleitbild koordiniert sowie die Potenziale und<br />

Möglichkeiten in der <strong>Stadt</strong>planung berücksichtigt werden. Im Rahmen dieses <strong>ISEK</strong> kann kein Klimaschutzkonzept<br />

mit konkreten Handlungsempfehlungen und Maßnahmen vorgelegt werden. Die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> beabsichtigt daher die Erarbeitung eines separaten sektorenübergreifenden Klimaschutzkonzeptes<br />

und hat einen entsprechenden Förderantrag an das BMU gestellt. Schwerpunkte<br />

der energetischen Untersuchungen und Bilanzierungen sind die städtischen Liegenschaften, Straßenbeleuchtung,<br />

private Haushalte und die Bereiche Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, Industrie,<br />

Verkehr, Abwasser und Abfall.<br />

Ausgangspunkt für ein Klimaschutzkonzept <strong>Salzgitter</strong> ist die Tatsache, dass die <strong>Stadt</strong> bislang fast<br />

ausschließlich auf Energien von außen angewiesen ist. Die Energieverbrauchsstruktur von <strong>Salzgitter</strong><br />

weist die Besonderheiten einer ländlich geprägten und gleichzeitig geplanten Industriestadt mit<br />

einem großstädtischen Kernort (Lebenstedt) und zahlreichen Unternehmen der Metall- und Automobilindustrie<br />

auf (<strong>Salzgitter</strong> AG, Volkswagen, Alstom, MAN, Bosch).<br />

Bei der Ausarbeitung des Klimaschutzkonzeptes kann die <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> an folgende Aktivitäten<br />

in ihrer Klimaschutzpolitik anknüpfen:<br />

Von 1999 bis 2004 erarbeiteten ehrenamtliche Gruppen eine lokale Agenda 21. Im Abschlussbericht<br />

sind auch ein Leitbild, Leitlinien, Leitziele sowie Maßnahmen der Gruppe „Energie und<br />

Klimaschutz" enthalten. Der nach Abschluss der Arbeit gegründete Agenda-Verein ist für die<br />

Mitarbeit an kommunalen Klimaschutzaktivitäten zu gewinnen.<br />

<strong>Salzgitter</strong> ist Standort des geplanten Atommüllendlagers Schacht Konrad, außerdem liegt in<br />

unmittelbarer Nähe das havarierte Atommülllager Asse II. Durch diese Umstände gibt es in<br />

<strong>Salzgitter</strong> eine für Umweltfragen sensibilisierte Öffentlichkeit.<br />

ln <strong>Salzgitter</strong> sind das Energie-Kompetenz-Zentrum e.V. Region Braunschweig sowie die Junioruniversität<br />

beheimatet, die sich mit Fragen der Energiezukunft beschäftigen. Diverse Vereine,<br />

z.B. der BUND und der NABU, beschäftigen sich auch mit Energiefragen.<br />

Im Volkswagenwerk <strong>Salzgitter</strong> werden die Motoren für die „Zuhause-Kraftwerke" hergestellt,<br />

die in Kooperation der Firmen Lichtblick und Volkswagen als Klein-Blockheizkraftwerke vertrieben<br />

und zur Abdeckung von Strom-Spitzenlasten eingesetzt werden.<br />

Die ILE-Region „Nördliches Harzvorland plus", an der seit 2011 auch <strong>Salzgitter</strong> beteiligt ist,<br />

beschäftig sich unter anderen mit Energiethemen.<br />

Der E.ON-Konzern baut z.Z. in <strong>Salzgitter</strong> eine größere Betriebsstätte (Technikzentrale Niedersachsen)<br />

und ist daher potenzieller Partner für bestimmte Klimaschutzprojekte.<br />

Der Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> hat beschlossen, ein Solarpotenzial-Kataster erarbeiten zu lassen.<br />

Seit längerer Zeit bereits hat die <strong>Stadt</strong> Dachflächen für die energetische Nutzung verpachtet.<br />

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