ISEK 2012 Endbericht - Stadt Salzgitter
ISEK 2012 Endbericht - Stadt Salzgitter
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Integriertes <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept <strong>Salzgitter</strong>: Handlungsschwerpunkte und Maßnahmenempfehlungen<br />
Unter den gegebenen Bedingungen müssen die Voraussetzungen für den Rückbau und den Ausgleich<br />
von Vor- und Nachteilen mit allen Beteiligten – auch den finanzierenden Banken – unter<br />
Federführung der <strong>Stadt</strong> sorgfältig und einvernehmlich verhandelt werden. Es muss davon ausgegangen<br />
werden, dass ohne den geordneten Rückbau von Wohnungen weder eine dringend erforderliche<br />
Marktbereinigung noch der langfristige Erhalt der Wohnquartiere gelingen kann. Folgen<br />
wären weiterer Wegzug aus den Quartieren (oder aus <strong>Salzgitter</strong>) und die Zunahme der bereits<br />
eingetretenen Folgen der zurückliegenden demografischen Entwicklung.<br />
Aktive Steuerung der Entwicklungsprozesse durch die <strong>Stadt</strong>/ städtische Unternehmen<br />
Wegen der Vielzahl der Akteure auf dem Wohnungsmarkt können die Entwicklung der Quartiere<br />
und die Investitionen der Unternehmen nur durch die <strong>Stadt</strong> ordnend gesteuert werden, wie<br />
das in den laufenden <strong>Stadt</strong>erneuerungsmaßnahmen bereits der Fall ist. Dazu kann in geeigneten<br />
Fällen der Erwerb von Immobilien durch die Wohnbau <strong>Salzgitter</strong> (z.B. bei Zwangsversteigerungen)<br />
gehören, um die Konsolidierung und –anpassung des Gebäudebestandes, Abriss und<br />
Aufwertung des Wohnumfeldes aktiv selbst zu steuern. Der Einfluss auf die anderen Wohnungsmarktakteure<br />
ist dagegen eher eingeschränkt.<br />
Änderung der Wohnungsbelegungspraxis hin zu einer stärkeren Durchmischung der sozialen<br />
und ethnischen Gruppen zur Vermeidung von „Ghettoisierung“ und Segregation.<br />
Eigentumsbildung mit dem Ziel der sozialen Mischung in den Quartieren. Unter Bezugnahme<br />
auf das Leitziel der kinder- und familienfreundlichen <strong>Stadt</strong> hat der Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> ein<br />
eigenes Förderprogramm beschlossen, das Familien mit Kindern finanziell beim Erwerb von<br />
Bauland unterstützt.<br />
Innenentwicklung vor Außenentwicklung: Die weitere Siedlungsentwicklung und die dafür erforderlichen<br />
Planungen sollten vor dem Hintergrund der Sicherung der Freiraumqualitäten der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> und mit Blick auf die schrumpfende Einwohnerzahl stärker auf die Innenbereiche<br />
und die Nutzung dort vorhandener Flächenpotenziale fokussiert werden. Die Konzentration<br />
setzt auf kommunaler Seite zunächst einen Verzicht auf eine „klassische“ Angebotspolitik im<br />
Bereich der Bodenentwicklung zugunsten einer geförderten, gezielten Ansiedlungspolitik voraus.<br />
In der Folge ist eine Intensivierung und Koordinierung der Monitoring- und Marketingprozesse<br />
notwendig. Unterstützend kann hier die 2010 eingerichtete Baulückenbörse und ein<br />
Brachflächenmanagement durch die <strong>Stadt</strong> wirken.<br />
Anpassung der verkehrlichen Infrastruktur und der Freiräume<br />
Verbesserung der Aufenthaltsqualität im innerörtlichen Straßenraum durch geschwindigkeitsreduzierende<br />
Maßnahmen (u.a. Herstellung von Querungshilfen, Belagwechsel, Ausbildung<br />
von Teilräumen) 30 .<br />
Anordnung von Treffpunkten, sozialen Einrichtungen und Entwicklung von urbanen Orten an<br />
den Hauptfußwegbeziehungen.<br />
Rückbau von ungenutzten Stellplatzanlagen.<br />
Gestalterische Aufwertung von Spielplätzen.<br />
Die in den Wohngebieten vorhandenen Frei- und Grünflächen müssen qualitativ aufgewertet<br />
werden. Die Erweiterung der Frei- und Grünräume auf Rückbauflächen soll nur in begründeten<br />
Ausnahmenfällen erfolgen.<br />
30 vergleiche auch Arbeitsergebnisse aus dem Leitlinienprozess 2011<br />
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