ISEK 2012 Endbericht - Stadt Salzgitter
ISEK 2012 Endbericht - Stadt Salzgitter
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Integriertes <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept <strong>Salzgitter</strong>: Handlungsschwerpunkte und Entwicklungsziele<br />
Stattdessen wird im Rahmen des Programms „Bauen mit Zukunft“ eine an die Rahmenbedingungen<br />
der demografischen Entwicklung angepasste und bedarfsgerechte Vorgehensweise als Zielsetzung<br />
formuliert 18 . Die Aufgabe der unrentierlichen Vorratspolitik für Bauflächen begünstigt die<br />
Innenentwicklung, u.a. durch Bauen in Lücken und Randlagen sowie in Gebieten, die durch bereits<br />
bestehende Infrastrukturen erschlossen sind, deren Gebäudebestand jedoch nicht mehr nachhaltig<br />
vermarktbar ist. Mit dieser Entscheidung liegt <strong>Salzgitter</strong> im Trend einer landesweiten Entwicklung,<br />
nach der der bedarfs- und zielgruppenorientierte Umbau des vorhandenen Wohnungsbestandes<br />
Vorrang vor dem Neubau hat. Effekte aus der veränderten Ausrichtung der Siedlungspolitik „Bauen<br />
mit Zukunft“ sind in einigen Quartieren bereits sichtbar.<br />
3.4 Kommunale Infrastruktur.<br />
Die kommunale Infrastruktur, besonders in den Bereichen Bildung und Kindererziehung, Soziales,<br />
Freizeit und Kultur, ist neben der Verfügbarkeit von existenzsichernden Arbeitsplätzen, einem guten<br />
Wohnungsangebot und einem Einzelhandel mit einem breiten und hochwertigen Sortiment<br />
eines der entscheidenden Kriterien für den Zuzug und den Verbleib von Menschen. Dies gilt auch<br />
für die Ansiedlung von Unternehmen mit einem Bedarf an qualifizierten Arbeits- und Fachkräften,<br />
die zusätzlich von einer Anbindung an überregionale Verkehrsnetze profitieren. Folglich muss die<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> einen Konsens zwischen dem Vorhalten einer gut ausgebauten Infrastruktur und<br />
den nicht unerheblichen Auswirkungen auf die kommunale Finanzkraft und –planung finden.<br />
Verkehr<br />
<strong>Salzgitter</strong> ist über die beiden BAB 39 und 395 sehr gut an das überregionale Straßennetz angebunden,<br />
westlich der <strong>Stadt</strong> an die BAB 7 und über Braunschweig an die BAB 2, jeweils in weniger<br />
als 30 Fahrminuten. Weiterhin gibt es Anbindungen an das überregionale Schienennetz für den<br />
Güterverkehr – für die Zulieferung und Verteilung von Stück- und Massengütern sowie Containern<br />
eine wichtige Voraussetzung. Dieser Bereich der gewerblichen Transporte kann außerdem auf die<br />
Anbindung an das Binnenwasserstraßennetz setzen 19 . Damit ist <strong>Salzgitter</strong> geradezu prädestiniert<br />
für Transport- und Logistikdienstleistungen, da aufgrund des hohen Ausbaugrades der innerstädtischen<br />
Verkehrsnetze die gewerblichen Standorte von den Autobahnen gut erreichbar sind.<br />
Das Straßennetz für den Kfz-Verkehr in und zwischen den <strong>Stadt</strong>teilen ist zum Teil überdimensioniert.<br />
Im <strong>ISEK</strong> 2004 sind Vorschläge für eine Umnutzung bzw. Umwidmung von Straßen<br />
enthalten. Darüber hinaus enthält der Rahmenplan für SZ-Lebenstedt Vorschläge, vierspurige<br />
Straßen auf eine zweispurige Lösung zu reduzieren 20 , um so die Attraktivität der Aufenthalts- und<br />
Kommunikationsbereiche für Einkaufen, <strong>Stadt</strong>erlebnis und Freizeitqualität zu verbessern und<br />
gleichzeitig die Unterhaltungsaufwendungen für die Straßen zu reduzieren.<br />
18 Der gemeinsame Antrag Nr. 0807/15 der CDU-/MBS-/FDP-Ratsfraktion Programm „Bauen mit Zukunft“ vom<br />
12.03.2007 wurde durch Ratsbeschluss vom 23.05.2007 zugestimmt. Die wesentlichen Zielsetzungen lauten:<br />
- Bauplätze sind in bedarfsgerechten Maßen vorzuhalten.<br />
- Planungen für Baugebiete über den aktuellen und voraussichtlichen Bedarf hinaus sind einzustellen.<br />
- Die Planung und Ausweisung neuer Baugebiete erfolgt nur nach vorherigem Ratsbeschluss.<br />
- Die <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> konzentriert sich auf Erschließungsgebiete, die gut zu vermarkten sind.<br />
- Die Verwaltung fördert die dörfliche Kernstruktur sowie die Rand- und Lückenbebauung.<br />
- Es ist eine Umnutzung schwer vermietbarer Wohnimmobilien zu fördern, u. a. auch mit planerischen Mitteln<br />
19 Über den Zweigkanal Anbindung an den Mittellandkanal und damit an weitere Schifffahrtswege und Häfen.<br />
20 z.B. in der Albert-Schweitzer-Straße in SZ-Lebenstedt teilweise umgesetzt.<br />
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