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ISEK 2012 Endbericht - Stadt Salzgitter

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Integriertes <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept <strong>Salzgitter</strong>: Handlungsschwerpunkte und Entwicklungsziele<br />

Das Mietniveau in den Schwerpunkträumen liegt überwiegend unter 5,00 €/m² Nettokaltmiete. Aus<br />

Betrachtungen vergleichbarer Wohngebiete und Bauweisen (u.a. Braunschweig Weststadt) sind<br />

diese Mieten kaum bzw. nicht ausreichend, um nachhaltige und nachfragegerechte Investitionen<br />

im Bestand nur aus den Einnahmen zu finanzieren. Ohne öffentliche Förderungen lässt sich eine<br />

Wirtschaftlichkeit nicht darstellen.<br />

Leerstand<br />

Die Leerstandssituation ist nur schwer zu erfassen und fortzuschreiben. Im <strong>ISEK</strong> 2004 wurde anhand<br />

der von den Wohnungsunternehmen verfügbaren Daten eine Leerstandsquote für die damals<br />

abgebildeten 57 % des gesamtstädtischen Wohnungsbestandes von 9 % ermittelt 14 . Diese Leerstandsquote<br />

war mehr als doppelt so hoch wie der Landesdurchschnitt in Niedersachsen. Für den<br />

vergleichbaren Wohnungsbestand beziffert sich im Jahr 2009 der Leerstand nach Angaben der<br />

Wohnungsunternehmen auf mehr als 18 %. Die in die Berechnung eingeflossenen Bestände befinden<br />

sich überwiegend in den für eine Intervention definierten Schwerpunkträumen. In diesen<br />

Quartieren sind teilweise Leerstände von bis zu 50 % vorzufinden, teilweise stehen ganze Gebäude<br />

leer, was den dringenden Handlungsbedarf in den betroffenen Quartieren begründet.<br />

Die Daten für die betrachteten Wohnsiedlungen belegen, dass der gesamtstädtische Leerstand in<br />

den letzten Jahren angestiegen ist. Zwar sind private Wohnungseigentümer nicht in dem Maße wie<br />

die größere Wohnungsunternehmen vom Leerstand betroffen, doch nimmt durch örtliche Inaugenscheinnahme<br />

auch in diesem Eigentümersegment der Leerstand zu. Eine belastbare gesamtstädtische<br />

Quote für den gesamten Wohnungsbestand kann nach Auswertung der vorliegenden Daten<br />

nur geschätzt werden. Für genauere Daten ist eine methodisch geeignete und vom Aufwand her<br />

angemessene Erfassung aller Wohnformen und Eigentümer notwendig. Geeignete Verfahren wird<br />

das zuständige Referat für Wirtschaft und Statistik der <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> in nächster Zeit prüfen und<br />

entsprechend anwenden.<br />

Neubau<br />

Die bis 1994 rege Neubautätigkeit in <strong>Salzgitter</strong>, vorwiegend im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

15 , fiel danach hinter die Quote in den Umlandgemeinden 16 auf maximal 200 Gebäude im<br />

Jahr zurück. Der Nachfragerückgang ist einer der Gründe für die kommunalpolitische Entscheidung,<br />

das Wohnbaulandprogramm nicht mehr weiter zu verfolgen. Neben den demografischen<br />

Gründen sind weitere Ursachen dafür verantwortlich:<br />

Der umfangreiche Neubau in den letzten 30 Jahren hat zu einer Marktsättigung geführt, die<br />

sich in den nächsten Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung und der zunehmenden<br />

Nachfrage nach innerstädtischen Wohnformen – auch für Familien – fortsetzen wird. Im für<br />

<strong>Salzgitter</strong> nachfragerelevanten unteren bis mittleren Preisniveau sind auch in den nächsten<br />

Jahren ausreichend Angebote auf dem Markt vorhanden.<br />

Aufgrund der durch Ausbildung und Arbeit begründeten Mobilitätserfordernisse nehmen die<br />

Bindungen an das (selbstgenutzte) Wohneigentum (in Ein- und Zweifamilienhäusern) ab.<br />

14 Bei diesem Vergleich darf daher nicht außer Acht gelassen werden, dass der Leerstand nur für den Bestand der<br />

Mietwohnungen der größeren Unternehmen untersucht wurde, nicht der Leerstand von den vielen kleinen<br />

Unternehmen und privaten Wohnungseigentümern.<br />

15 In den Jahren 2003 bis 2007 erfolgte hauptsächlich den Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern. Von insgesamt 795<br />

neuen Wohnungen in diesem Zeitraum sind 604 in Ein- und Zweifamilienhäusern errichtet worden (mehr als 75 %)<br />

16 Zum Vergleich: im LK Wolfenbüttel wurden bis zu 700 Ein- und Zweifamilienhäuser im Jahr errichtet.<br />

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