97 2010 dargestellt. Da hohe Abflussspitzen und ... - Ruhrverband
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Anders als die Ergebnisse einzelner Längsuntersuchungen ermöglicht<br />
die <strong>Da</strong>tenverdichtung über einen längeren Zeitraum den Vergleich<br />
der Messstellen untereinander (Bild 8.1). So weist die Perzentilauswertung<br />
für die Untersuchungsperiode von 2002 bis<br />
2009 (graues Band) die höchste hygienische Belastung an der<br />
mittleren Ruhr in Fröndenberg aus. Auch das höchste geometrische<br />
Jahresmittel aller zwölf Messstellen entlang der Ruhr wurde<br />
in sechs von acht Jahren an der Überwachungsstation<br />
Fröndenberg (Messstelle 7) ermittelt. Eine stärkere hygienische<br />
Belastung der mittleren Ruhr im Vergleich zur oberen <strong>und</strong> unteren<br />
Ruhr war auch in einer Trendanalyse zur hygienischen Ruhrwasserbeschaffenheit<br />
für den Zeitraum der Jahre 1989 bis 2002 erkannt<br />
worden [8.5]. Die damalige Auswertung basierte auf Messdaten<br />
der AWWR.<br />
Während in den Jahren 2002 <strong>und</strong> 2003 das geometrische Mittel<br />
für die Messstelle in Fröndenberg noch bei 12.000/100 ml lag,<br />
war in den darauf folgenden Jahren 2004 bis <strong>2010</strong> die hygienische<br />
Belastung mit geometrischen Jahresmitteln zwischen 2.400<br />
<strong>und</strong> 5.700/100 ml geringer. Die Inbetriebnahmen der oberhalb<br />
gelegenen neuen Kläranlagen Wickede <strong>und</strong> Menden im Jahr 2002<br />
bzw. 2005 dürften zusammen mit dem kontinuierlichen Ausbau<br />
der Niederschlagswasserbehandlung zur Reduzierung der hygienischen<br />
Belastungen in diesem Ruhrabschnitt beigetragen haben.<br />
Die Belastung in der unteren Ruhr zwischen Hattingen <strong>und</strong> Duisburg<br />
mit coliformen Bakterien erweist sich sowohl in der mehrjährigen<br />
Perzentildarstellung (graues Band) als auch im mehrjährigen<br />
geometrischen Mittel (rote Linie) als vergleichsweise geringer als<br />
in der oberen <strong>und</strong> mittleren Ruhr. Die Gewässergüte wird auf dieser<br />
Fließstrecke von den Ruhrstauseen Kemnade, Baldeney <strong>und</strong><br />
Kettwig beeinflusst. Die verringerte Fließgeschwindigkeit bzw. die<br />
verlängerte Aufenthaltszeit begünstigen die Keimreduktion durch<br />
UV-Strahlung, Aufnahme in die Nahrungskette <strong>und</strong> Sedimentation.<br />
Eine abnehmende Belastung mit Escherichia coli entlang der<br />
Fließstrecke durch den Baldeneysee zeigten bereits die Ergebnisse<br />
hygienischer Untersuchungen in den Jahren 2008 <strong>und</strong> 2009 [8.3,<br />
8.4].<br />
Es ist zu erwarten, dass auch in den Staustufen der mittleren Ruhr,<br />
dem Hengstey- <strong>und</strong> Harkortsee, dieselben Eliminationsmechanismen<br />
für coliforme Bakterien wirksam werden wie im Baldeneysee.<br />
Eine hierdurch erzielte Reduzierung der hygienischen Belastung<br />
konnte jedoch in der langjährigen Auswertung nicht nachgewiesen<br />
werden. An der unterhalb der Stauseen gelegenen Messstelle<br />
am Pegel in Wetter lag die Belastung mit coliformen Bakterien,<br />
erfasst als geometrisches Jahresmittel, teilweise niedriger <strong>und</strong> teilweise<br />
höher als an der oberhalb gelegenen Messstelle am Kraftwerk<br />
Westhofen. Zwischen diesen beiden Messstellen münden<br />
die Lenne <strong>und</strong> die Volme in die Ruhr, über deren Einfluss auf die<br />
hygienische Wasserbeschaffenheit der Ruhr keine Kenntnisse vorliegen.<br />
Berechnet man die geometrischen Mittelwerte im Längsverlauf<br />
der Ruhr für Dreijahreszeiträume, so stellt sich die hygienische<br />
Situation an der mittleren Ruhr <strong>und</strong> insbesondere an der<br />
Überwachungsstation Fröndenberg ab dem Jahr 2005 günstiger<br />
dar als in den Jahren 2002 bis 2004 (Bild 8.3).<br />
Coliforme Bakterien /100 ml<br />
10.000<br />
9.000<br />
8.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220<br />
Ü.-Station Duisburg<br />
Ü.-Station Essen-Werden<br />
Ü.-Station Hattingen<br />
Pegel Wetter<br />
Fluss-km<br />
Bild 8.3: Ruhrlängsuntersuchungen auf coliforme Bakterien in den Jahren<br />
2002 bis <strong>2010</strong>, geometrische Mittelwerte der Ergebnisse aus Dreijahreszeiträumen<br />
Fig. 8.3: Monitoring of coliform bacteria along the Ruhr in the years 2002<br />
to <strong>2010</strong>, geometric averages of the results from three-year periods<br />
Die Ruhr zwischen Hattingen <strong>und</strong> Essen<br />
Für die untere Ruhr zwischen Hattingen <strong>und</strong> Essen-Werden liegen<br />
hygienische <strong>Da</strong>ten aus einem weiteren Messprogramm vor. An<br />
den Überwachungsstationen in Hattingen <strong>und</strong> Essen-Werden sowie<br />
an der Messstelle in Essen-Rellinghausen werden seit dem<br />
Jahr 2002 wöchentliche Untersuchungen auf coliforme Bakterien<br />
<strong>und</strong> seit dem Jahr 2007 auch auf die <strong>Da</strong>rmbakterien Escherichia<br />
coli <strong>und</strong> intestinale Enterokokken durchgeführt. Erkenntnisse zur<br />
hygienischen Belastung in diesem Abschnitt der Ruhr stützen sich<br />
daher auf eine <strong>Da</strong>tenbasis von etwa 45 bis 50 Werten pro Kenngröße,<br />
Probenahmestelle <strong>und</strong> Jahr.<br />
Kraftwerk Westhofen<br />
An allen drei Messstellen zeigt sich eine deutliche jahreszeitliche<br />
Abhängigkeit der hygienischen Belastung (Bild 8.4). Während die<br />
Ganglinien der geometrischen Sommer- <strong>und</strong> Wintermittelwerte<br />
für die Überwachungsstationen in Hattingen <strong>und</strong> Essen-Werden<br />
seit 2002 dem Jahresrhythmus ausnahmslos folgen, dokumentiert<br />
die Ganglinie für die Messstelle Essen-Rellinghausen im Jahr 2005<br />
Abweichungen davon. Unterschiede zwischen geometrischen<br />
Sommer- <strong>und</strong> Wintermitteln für coliforme Bakterien werden seit<br />
Ü.-Station Fröndenberg<br />
Brücke Echthausen<br />
unterhalb Arnsberg<br />
Brücke Oeventrop<br />
unterhalb Meschede<br />
2002-2004<br />
2005-2007<br />
2008-<strong>2010</strong><br />
[8.5] Neitzel, V.: Trendanalyse zur Ruhrwasserbeschaffenheit. In: Ruhrgütebericht<br />
2002, Essen, S.112-120<br />
unterhalb Valme<br />
unterhalb Quelle<br />
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