97 2010 dargestellt. Da hohe Abflussspitzen und ... - Ruhrverband
97 2010 dargestellt. Da hohe Abflussspitzen und ... - Ruhrverband
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Bericht des Vorsitzenden der AWWR<br />
Der Ihnen vorliegende 38. Ruhrgütebericht knüpft an eine inzwischen<br />
lange Tradition an <strong>und</strong> erläutert erneut die vielfältigen Tätigkeiten<br />
des <strong>Ruhrverband</strong>es <strong>und</strong> der Arbeitsgemeinschaft der<br />
Wasserwerke an der Ruhr e.V. (AWWR). Erfreulicherweise kann<br />
auch für das Jahr <strong>2010</strong> wieder auf viele Erfolge verwiesen werden,<br />
die durch das gemeinsame Handeln der wasserwirtschaftlichen<br />
Institutionen an der Ruhr ermöglicht wurden <strong>und</strong> zur weiteren<br />
Verbesserung der Gewässerökologie, aber auch zur<br />
Sicherung der Ruhr als Rohwasserressource für die Trinkwassergewinnung<br />
beigetragen haben.<br />
Auf die geleistete Arbeit des <strong>Ruhrverband</strong>es <strong>und</strong> der Wasserwerke,<br />
die sich aus den vielen Fachbeiträgen in diesem Ruhrgütebericht,<br />
aber auch aus den Tabellen <strong>und</strong> Diagrammen zur Entwicklung<br />
der Ruhrwassergüte ableiten lässt, können wir mit Recht<br />
stolz sein.<br />
Auch im Jahr <strong>2010</strong> konnten die Ruhrwasserwerke die gewohnt<br />
gute Versorgungsqualität in der Trinkwasserversorgung sicherstellen.<br />
Durch Wasserwerksanlagen auf <strong>hohe</strong>m technischen Niveau<br />
<strong>und</strong> qualifiziertes Betriebspersonal konnten die Ruhrwasserwerke<br />
in diesem Zeitraum größere technische Unterbrechungen der<br />
Wasserversorgung vermeiden <strong>und</strong> eine sichere <strong>und</strong> einwand-<br />
freie Wasserversorgung gewährleisten.<br />
Unterstützt wurden die Ruhrwasserwerke hierbei besonders auch<br />
durch das Umweltministerium – indem es umweltverbessernde<br />
Regelungen geschaffen hat –, durch gezielte Maßnahmen der<br />
wasserwirtschaftlichen Behörden vor Ort bei erkannten Problemen<br />
im Ruhreinzugsgebiet <strong>und</strong> durch den <strong>Ruhrverband</strong>, verantwortlich<br />
für die Bewirtschaftung des Gewässers Ruhr. Gemeinsam konnten<br />
die Belastungen der Ruhr mit verschiedenen organischen Spurenstoffen,<br />
die in den letzten Jahren erfasst <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> ihrer anfänglichen<br />
Konzentrationen auch in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert<br />
wurden, durch gezielte Maßnahmen inzwischen sogar bis<br />
126<br />
Dipl.-Geol.<br />
Helmut Sommer<br />
an die analytische Nachweisgrenze vermindert werden. Perfluorierte<br />
Tenside sowie die Substanzen Tetraoxaspiro (5,5) <strong>und</strong>ekan<br />
(TOSU) <strong>und</strong> Sulfolan, die in den letzten Jahren zu größeren Gewässerbelastungen<br />
geführt haben, stellen inzwischen kein Problem<br />
mehr für die Trinkwassererzeugung aus Ruhrwasser dar. Hier<br />
zeigen die gezielt eingeleiteten Maßnahmen der Aufsichtsbehörden<br />
vor Ort, begleitet durch verfahrenstechnische Lösungen in<br />
den Wasserwerken, inzwischen sehr gute Ergebnisse.<br />
Auch für das Berichtsjahr <strong>2010</strong> kann festgehalten werden, dass<br />
die Ruhrwasserwerke in den zugeordneten Versorgungsgebieten<br />
im Ruhrgebiet, Münsterland <strong>und</strong> Sauerland eine sichere Wasserversorgung<br />
mit <strong>hohe</strong>r Wasserqualität gewährleisten konnten.<br />
Allerdings wurden auch im Berichtszeitraum kleinere Gewässerbelastungen<br />
in der Ruhr festgestellt, die ein gemeinsames Handeln<br />
aller wasserwirtschaftlichen Institutionen erforderlich machten.<br />
Dieses verdeutlicht erneut, dass ein „offenes“ Gewässer mit einem<br />
vielfältig durch Besiedlung, Gewerbebetriebe, Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft<br />
sowie Verkehrsströme genutzten Einzugsgebiet nicht vollständig<br />
gegen Schadstoffeinträge geschützt werden kann. Trotz<br />
aller Bemühungen der Aufsichtsbehörden durch umweltsichernde<br />
Gesetze <strong>und</strong> wasserrechtliche Auflagen sowie der Tätigkeiten des<br />
<strong>Ruhrverband</strong>es werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch zukünftig<br />
immer wieder einzelne Schadstoffbelastungen im Gewässer<br />
auftreten. Diese bedrohen zum einen die wertvolle Ökologie<br />
des Gewässers, stellen aber auch für die Wasserwerke an der Ruhr<br />
eine ernst zu nehmende Problematik dar.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sind gemeinsam durch alle Beteiligten<br />
Strategien zu entwickeln, um aus ökologischen Gründen die Ruhr<br />
besser zu schützen, gleichzeitig in der Zukunft aber auch weiterhin<br />
eine sichere Trinkwasserversorgung auf <strong>hohe</strong>m Qualitätsniveau<br />
sicherstellen zu können. Die Landesregierung hat hierzu das<br />
Programm „Reine Ruhr“ entwickelt, dass zum besseren Schutz des<br />
Gewässers einerseits sichernde Maßnahmen in der Fläche des<br />
Ruhreinzugsgebietes vorsieht, andererseits aber auch aus Gründen<br />
der Vorsorge eine Ergänzung verschiedener Wasserwerke um zusätzliche<br />
geeignete Aufbereitungsstufen beinhaltet. Hierdurch soll<br />
bei unerwarteten Gewässerbelastungen die sichere Trinkwasserversorgung<br />
unserer Region auch zukünftig gewährleistet werden.<br />
Bereits in der Arnsberger Vereinbarung hat die Arbeitsgemeinschaft<br />
der Wasserwerke an der Ruhr im Jahr 2006 ihre gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
Bereitschaft zur Umsetzung dieser Anforderungen erklärt.<br />
Viele Wasserversorgungsunternehmen haben inzwischen mit der<br />
Ergänzung ihrer Aufbereitungstechniken begonnen bzw. geeignete<br />
Konzepte zur Verbesserung einer Schadstoffelimination im<br />
Falle von Gewässer- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserverunreinigungen erarbeitet.<br />
Dieser Prozess erforderte allerdings einige gr<strong>und</strong>legende Entscheidungen,<br />
die in den zurückliegenden Monaten intensiv zwischen<br />
den Genehmigungsbehörden <strong>und</strong> den Wasserwerksbetreibern an<br />
der Ruhr abgestimmt wurden. Besonders die Einschätzung zukünftig<br />
möglicher Gewässerbelastungen nach Art <strong>und</strong> Konzentration<br />
<strong>und</strong> die Festlegung der daraufhin in den Wasserwerken zu