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97 2010 dargestellt. Da hohe Abflussspitzen und ... - Ruhrverband

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13. Von Ende November bis Anfang Dezember <strong>2010</strong> wurden in<br />

der Gewässerüberwachungsstation Fröndenberg mehrfach<br />

erhöhte Gehalte an Tetrachlorethen im Ruhrwasser gemessen.<br />

Nachforschungen durch das LANUV <strong>und</strong> den <strong>Ruhrverband</strong><br />

ergaben als wahrscheinlichen Eintragspfad die Kläranlage<br />

Menden. Zur weiteren Verursacherermittlung wurden 21<br />

der angeschlossenen relevanten Betriebe der Metallbe- <strong>und</strong> –<br />

verarbeitung untersucht, der Emittent konnte jedoch nicht<br />

ermittelt werden. Die Trinkwassergewinnung war nicht beeinträchtigt.<br />

14. Ende Dezember trat in der Möhne auf dem Abschnitt Rüthen<br />

– Sichtigvor, also oberhalb der Talsperre, ein Fischsterben größeren<br />

Ausmaßes auf. Eine Elektrobefischung des betroffenen<br />

Möhneabschnittes zeigte, dass einige Fischarten, wie beispielsweise<br />

die Groppen, vollständig fehlten. Intensive Recherchen<br />

<strong>und</strong> Analysen ergaben als stoffliche Ursache mit<br />

<strong>hohe</strong>r Wahrscheinlichkeit das stark fischtoxische Insektizid<br />

<strong>und</strong> Akarizid (Wirkstoff gegen Milben) Permethrin. Der Verursacher<br />

konnte nicht ermittelt werden.<br />

Bild 10.1 zeigt die Verteilung der stofflichen Ursachen der Gewässerverunreinigungen<br />

als Kreissektorendiagramm. Demnach sind<br />

fünf Fälle, entsprechend 36 % aller Ereignisse, der Stoffgruppe<br />

Öle/Kraftstoffe zuzuordnen. Es folgen vier Ereignisse, entsprechend<br />

29 %, die durch Industriechemikalien hervorgerufen wurden.<br />

In zwei Fällen (14 %) waren organische Stoffe die Ursache<br />

<strong>und</strong> in je einem Fall Einträge von Löschwasser <strong>und</strong> Schwermetallen.<br />

Lediglich eine Verunreinigung, die erst durch ein Fischsterben<br />

bekannt wurde, konnte sowohl hinsichtlich des Verursachers als<br />

auch der stofflichen Ursache nicht aufgeklärt werden.<br />

Schwermetalle<br />

7%<br />

Löschwasser<br />

7%<br />

Organische<br />

Stoffe 14%<br />

Unbekannt<br />

7%<br />

Industriechemikalien<br />

29%<br />

Öle/Kraftstoffe<br />

36%<br />

Bild 10.1: Verteilung der stofflichen Ursachen der bekannten Gewässerverunreinigungen<br />

im Kalenderjahr <strong>2010</strong><br />

Fig. 10.1: Distribution of substances causing incidents of pollution during<br />

the calendar year <strong>2010</strong><br />

Wie in den Vorjahren waren auch im Jahr <strong>2010</strong> die betrieblichen<br />

Unfälle die Hauptursachen der Gewässerverunreinigungen. Alles<br />

in allem sind acht der 14 Ereignisse dieser Kategorie zuzuordnen.<br />

Die Auslöser der betrieblichen Unfälle waren vielfältiger Natur.<br />

Meist handelte es sich um Unachtsamkeit, gefolgt von technischen<br />

Problemen von Betriebseinrichtungen. Bei sechs Ereignissen<br />

(entsprechend 43 %) konnte der Verursacher nicht ermittelt<br />

werden. Dieser Anteil liegt über der langjährigen Zahl der letzten<br />

Dekade, in der 33 % der Verursacher nicht ermittelt werden<br />

konnten.<br />

In der Tabelle 10.1 sind die Auswirkungen aller Ereignisse auf die<br />

Gewässer bewertet. <strong>Da</strong>bei wird zwischen den schutzgutbezogenen<br />

Kriterien „Aquatische Lebensgemeinschaft“ <strong>und</strong> „Trinkwassergewinnung“<br />

unterschieden. Erfreulicherweise haben Gewässerverunreinigungen<br />

nur selten einen deutlichen Einfluss auf die<br />

Gewässerbiozönose. Zudem treten derartige Ereignisse meist nur<br />

lokal auf, so dass insbesondere die Fische ausweichen können.<br />

Nur in sehr seltenen Fällen sind größere Gewässerabschnitte betroffen,<br />

was dann aber unweigerlich massive Fischsterben hervorrufen<br />

kann. Ein derartiges Ereignis trat Ende Februar <strong>2010</strong> (lfd. Nr.<br />

5) in der Illmecke auf, einem Zufluss zur Kleinen Henne. Hier floss<br />

Tabelle 10.1: Schutzgutbezogene Bewertung der besonderen Ereignisse im<br />

Ruhreinzugsgebiet <strong>2010</strong><br />

Table 10.1: Evaluation of special incidents in the Ruhr catchment area in<br />

<strong>2010</strong> in relation to the subject of protection<br />

Vor- Gewässer Stoffgruppe Schutzgutbezogene<br />

kommnis Bewertung<br />

Aquatische Trink-<br />

Lebens- wassergemein-<br />

gewin-<br />

Lfd. Nr. schaften nung<br />

1 Hardenberger Bach Öle/Kraftstoffe 1 1<br />

2 Ruhr unbekannt 2 1<br />

3 Ruhr Abwasser/Organisch 2 1<br />

4 Eckenbach/Ihne Löschwasser 1 1<br />

5 Illmecke/Kleine Henne Abwasser/Organisch 3 1<br />

6 Ruhr Öle/Kraftstoffe 1 1<br />

7 Ruhr Öle/Kraftstoffe 1 1<br />

8 Ruhr Öle/Kraftstoffe 1 2<br />

9 Ruhr Schwermetalle 1 2<br />

10 Baarbach Industriechemikalien 1 1<br />

11 Ruhr Öle/Kraftstoffe 1 2<br />

12 Möhne Industriechemikalien 1 1<br />

13 Ruhr Industriechemikalien 1 1<br />

14 Möhne Industriechemikalien 3 1<br />

Der Bewertung liegt folgende Einstufung zugr<strong>und</strong>e:<br />

0 = Bewertung aufgr<strong>und</strong> fehlender Informationen nicht möglich<br />

1 = keine bis geringe Auswirkung<br />

2 = Mäßige Auswirkung<br />

3 = Deutliche Auswirkung<br />

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