Rind im Bild - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

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FLEISCHRINDER
Beckens den Titel. SEXY wurde zweite, sodass die
Zuchtstätte Eric Hontang - sie hatte ein Heimspiel
im Departement Landes- die Züchtung von Sieger
und Reservesieger für sich beanspruchen konnte.
Auch bei den Bullen war eine homogene Besetzung
mit bester Bemuskelung und viel Feinheit erkennbar,
nur noch wenige Tiere waren rein weiß oder von
etwas zu dunkler Farbe. Ein weiterer positiver Effekt
war, dass nicht unbedingt mehr die schwersten
Tiere vorne gingen, sondern ein Tier mit viel Rassequalität
und Ausstrahlung ein gewichtigeres schlagen
konnte, was sich bereits im Frühjahr in Paris auf
dem Salon d‘ Agriculture (SIA) festzustellen war.
Bei den Jungbullen gewann der Valdo-Sohn BRAS-
SENS, mit 16 Monaten 732 kg schwer und 1,46
m Schulterhöhe, gezüchtet von Eric Sazy und im
Gemeinschaftsbesitz mit Damien Blanc. Bei den
Altbullen entwickelte sich ein Fünfkampf zwischen
VALDO (von Ronaldo), TITAN (von Massey), gezüchtet
von Planté und im Besitz von Barbier, Uckange,
einem Sohn des Besamungsbullen Malinois, ULTAN
(von Jirens) und VALLON (von Sulky).
TITAN, ausgestattet mit einer enormen Brusttiefe,
musste sich nur ganz knapp dem noch frischer
Hereford-Färsenweide
Mit einer Auktion ausgesuchter Färsen fand die erste
bundesweite Färsenweide des Bundesverbands
Deutscher Herefordzüchter im September 2007 den
erfolgreichen Abschluss.
Seit Anfang Mai 2007 verbrachten 30 Jungrinder
aus verschiedenen Zuchtbetrieben aus dem gesamten
Bundesgebiet den Sommer gemeinsam auf Flächen
des Betriebes Hergen Eickhorst, Sandhatten.
Mit dieser erstmals durchgeführten Färsenweide
sollte ein breites Spektrum der zurzeit in Deutschland
vorhanden Genetik an einem zentralen Ort
zum Verkauf angeboten werden. Außerdem sollte
gerade kleineren Zuchtbetrieben die Möglichkeit
gegeben werden, über den eingesetzten Deckbullen
neue Genetik in den eigenen Bestand zu holen. Der
zur Belegung der Färsen eingesetzte Bulle Romany
1 Classic R5 C14 stammt aus dem Betrieb Hergen
Eickhorst, Sandhatten, und wurde gezogen von JRB
Wilson & Sons, Schottland. Dieser Vererber vereint
neue Genetik aus hornlosen und gehörnten Linien
(Dorepoll 1 Royalist x Free Town Longfellow).
Zum Tag der Auktion fanden zahlreiche Züchter und
Interessierte den Weg nach Sandhatten. Die Verkaufstiere
waren in hervorragender Kondition und
boten den Besuchern, in Zweiergruppen aufgestallt,
ein beeindruckendes Bild. Nach der Vorstellung der
Tiere und einem gemeinsamen Abendessen er-
wirkenden, eleganten VALDO (von Ronaldo) geschlagen
geben. Damit konnte die Horion-Tochter
JAVANAISE das männliche und mit RIRENE das
weibliche Championattier stellen, einmal in der
Anpaarung direkt mit Jirens sowie mit dem Jirens-
Sohn Ronaldo. Ein schöner Erfolg für deren Züchter,
die Brüder Eric und Patrick Sazy.
Den Preis für das weibliche Tier mit den besten
Fleischeigenschaften gewann zum wiederholten
Male PARFAITE, Tochter des Bazooka-Sohnes
Molière. Der Pasteur-Sohn VIOLON, ein sehr heller
Bulle mit Muskelmasse und feinstem Skelett errang
den Fleischpreis bei den männlichen Tieren.
Nachdem die Betriebsbesichtigungen den Ansprüchen
einiger Exkursionsteilnehmer in den letzten
Jahren nicht genügten, konnte der 1. Vorsitzende
des BBA Hans-Adolf Ackermann, Steinfeld die renommierte
Zuchtstätte Hontang für eine durch die
75-jährige Seniorchefi n Madame Therese Hontang
geleitete Führung durch das ehemalige Jagdschloss
„Le Chalet“ in Samadet gewinnen, aus welcher so
bekannte Bullen wie die 3 Urawa-Söhne Bazooka,
Condor und Arlequin stammen. Auch Goldorak, sein
Sohn Ogre und der Besamungsbulle Richelieu wur-
Teuerste Färse der Auktion: Kirsche von Jens Reimers, Henstedt-Ulzburg Foto: Reimers
folgte die Auktion. Es konnten alle Färsen zu angemessenen
Preisen zügig verkauft werden. Das von
den Besuchern zum Spitzentier der Auktion gewählte
Rind KIRSCHE, wurde letztlich auch zum Höchstpreis
von 1700 € zugeschlagen. Von Jens Reimers,
Henstedt-Ulzburg, aus dänischer Genetik gezogen,
Rind im Bild 1/2008
den dort gezüchtet, allesamt Bullen, die auf Spitzenplätzen
franz. Nationalschauen zu fi nden sind oder
sich durch hervorragende Nachzucht auszeichnen.
90 ha umfasst die landwirtschaftliche Nutzfl äche
des Betriebes Hontang, davon 35 ha Weideland, 25
ha Waldfl äche und 30 ha Mais, schon über 15 Jahre
ohne Fruchtfolgewechsel ohne Ertragseinbußen
und ohne Auftreten von Krankheiten. Nur ein Teil
des Maises geht in die Fütterung, der Rest wird als
Körnermais verkauft.
Die Viehhaltung besteht aus 60 Mutterkühen, die
sich alle im französischen Zuchttyp befi nden. Viele
Tiere werden nicht nur in europäische Nachbarländer,
sondern auch nach Südamerika und auf die Insel
Reunion verkauft. Auch viele deutsche Züchter
haben schon früh auf Genetik des Betriebes Hontang
gesetzt.
Obwohl das schöne Wetter einlud, ein paar Tage
Strandurlaub der Studienfahrt anzuschließen, brachen
die meisten Züchter am folgenden Sonntag
die Heimreise an in der Gewissheit, bereits franz.
Siegergenetik in den heimischen Ställen zu haben.
Dr. J. Reichwein
Geschäftsführer Bundesverband Blonde d`Aquitaine
bereichert dieses Toptier zukünftig die Zucht von
Carsten Rust, Bad Fallingbostel.
Insgesamt war die erste Färsenweide ein voller Erfolg,
der im nächsten Jahr fortgesetzt werden soll.
Sebastian Hoppe,
Bundesverband Deutscher Herefordzüchter e.V