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Familienbewusste Personalpolitik

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<strong>Familienbewusste</strong><br />

<strong>Personalpolitik</strong><br />

Handlungsfelder, Instrumente,<br />

Best Practice Beispiele


2 |<br />

Vorwort<br />

Familienfreundlichkeit – mehr als nur ein Schlagwort<br />

Das Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ ist derzeit<br />

in aller Munde und wird auch in Zukunft nicht an Brisanz<br />

verlieren. Für Unternehmen macht es der mit dem<br />

demographischen Wandel zunehmende Fachkräftebedarf<br />

zukünftig noch schwieriger, qualifizierte Beschäftigte zu<br />

gewinnen und langfristig zu binden. Eine geringere Zahl<br />

an jüngeren und eine steigende Zahl älterer Mitarbeiter<br />

sowie ein insgesamt rückläufiger Pool von verfügbaren<br />

Arbeitnehmern stellen die Betriebe vor große Herausforderungen.<br />

Daher wird es gerade für kleinere und mittlere<br />

Unternehmen im eigenen Interesse immer wichtiger, Strategien<br />

zu entwickeln, um sich als attraktiver Arbeitgeber<br />

am Markt zu positionieren.<br />

Es gibt viele gute Gründe für eine familienbewusste <strong>Personalpolitik</strong>.<br />

Die gesellschaftlichen und sozialen Strukturen<br />

sind im Wandel, die Erwerbsbiographien werden<br />

neu aufgestellt und eine klassische Rollenverteilung lässt<br />

sich - aus vielfältigen Gründen – kaum noch finden. Vielmehr<br />

bringen beide Ehepartner nahezu selbstverständlich<br />

ihre Leistungsfähigkeit in die Familie ein. Auch in<br />

den Führungsetagen wird Familie nicht mehr als Manko<br />

angesehen. Im Gegenteil: Vermehrt setzt sich auf allen<br />

Entscheidungsebenen das Bewusstsein durch, dass eine<br />

gesunde Familienstruktur auch oder gerade zur Stärkung<br />

der Leistungsfähigkeit und der Motivation der Mitarbeiter<br />

beiträgt. Auf einen einfachen Nenner gebracht: „Gesunde<br />

Mitarbeiter – gesundes Unternehmen“. Viele Unternehmer<br />

reagieren bereits, rücken soziale und gesundheitsfördernde<br />

Aspekte bei ihrer personalpolitischen Weichenstellung<br />

immer mehr in den Vordergrund oder richten ihr Augenmerk<br />

verstärkt auf die persönlichen Belange ihrer Mitarbeiter<br />

in den Bereichen Familie, Gesundheit, Lebensalter.<br />

Ein familienorientiertes Personalmanagement bedeutet<br />

bei weitem nicht nur Aufwand für den Unternehmer,<br />

sondern birgt auch einen messbaren betriebswirtschaftlichen<br />

Nutzen. Gerade Nachwuchskräfte messen der Familienfreundlichkeit<br />

eines Arbeitgebers bei der Entscheidung<br />

für oder gegen ein Unternehmen große Bedeutung bei.<br />

Jürgen Wallstabe<br />

Vizepräsident<br />

www.ihk-niederbayern.de<br />

Familienfreundlichkeit kann auch zu einer Reduzierung<br />

der Personalkosten beitragen, da die familienbedingte<br />

Mitarbeiterfluktuation sinkt. Vor allem kleinere und mittlere<br />

Unternehmen können durch eine familienfreundliche<br />

<strong>Personalpolitik</strong> ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen<br />

und damit Fachkräfte einfacher gewinnen und langfristig<br />

an ihr Unternehmen binden.<br />

Auch in der niederbayerischen Wirtschaft haben viele<br />

Unternehmer erkannt, dass sie sich den neuen Herausforderungen<br />

stellen müssen und haben für ihre Betriebe<br />

familienfördernde Maßnahmen entwickelt und umgesetzt.<br />

Die einzelnen Faktoren und Möglichkeiten sind<br />

dabei so vielfältig und individuell, wie die Unternehmen<br />

selbst. Allgemein ist jedoch festzustellen, dass nicht nur<br />

finanzkräftige Großunternehmen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

hinsichtlich „Vereinbarkeit Familie und Beruf“ haben.<br />

Auch kleine Maßnahmen, wie flexible Arbeitszeitmodelle,<br />

können bereits viel bewirken. Patentrezepte gibt es nicht,<br />

vielmehr muss jeder Betrieb nach seinen Anforderungen<br />

und Möglichkeiten Konzepte entwickeln.<br />

Diese Broschüre soll für die betriebliche Praxis Anregungen<br />

und konkrete Hilfestellungen bieten. Sie verschafft Personalverantwortlichen<br />

und Führungskräften einen Überblick<br />

über Möglichkeiten und Nutzen familienbewusster Personalinstrumente<br />

und enthält weiterführende Informationen<br />

für die Umsetzung in der Praxis. Zur Veranschaulichung<br />

sind Erfahrungen von niederbayerischen Unternehmern<br />

und Führungskräften beigefügt. Ergänzt werden diese Anregungen<br />

durch praxisorientierte Hinweise der IHK und<br />

ihre Ansprechpartner. Nutzen Sie die Anregungen für Ihr<br />

eigenes Unternehmen! Die IHK unterstützt Sie gerne mit<br />

ihrem Beratungsangebot zum Thema familienorientierte<br />

<strong>Personalpolitik</strong>.<br />

Passau, im März 2013<br />

Walter Keilbart<br />

Hauptgeschäftsführer


Inhaltsverzeichnis<br />

IHK Niederbayern – <strong>Familienbewusste</strong> <strong>Personalpolitik</strong><br />

1. <strong>Familienbewusste</strong> <strong>Personalpolitik</strong> – warum und wie? .......................................................................................................... 4<br />

2. Konzepte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ............................................................................................................... 5<br />

2.1. Flexible Arbeitsbedingungen ........................................................................................................................................................ 6<br />

2.2. Unternehmenskultur und Mitarbeiterführung ........................................................................................................................ 8<br />

2.3. Entgeltbestandteile und geldwerte Leistungen ...................................................................................................................... 9<br />

2.4. Service für Familien: Kinderbetreuung, Angehörigenbetreuung ....................................................................................... 9<br />

3. Informationsquellen und Ansprechpartner ............................................................................................................................10<br />

3.1. Die IHK als Partner der Unternehmen .....................................................................................................................................10<br />

3.2. Familienbündnisse / Netzwerke ................................................................................................................................................11<br />

3.3. Erfolgsfaktor Familie ....................................................................................................................................................................11<br />

4. Best Practice Beispiele aus Niederbayern ..............................................................................................................................12<br />

Kontron Europe GmbH, Deggendorf ........................................................................................................................................12<br />

Lindner Group KG, Arnstorf ........................................................................................................................................................14<br />

Mann+Hummel GmbH, Marklkofen .........................................................................................................................................16<br />

Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG, Ortenburg ...................................................................................................17<br />

Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, Teisnach ........................................................................................................................18<br />

Schott AG, Landshut.....................................................................................................................................................................19<br />

Wohanka, Obermaier & Kollegen GmbH, Geisenhausen ....................................................................................................20<br />

ZF Friedrichshafen AG, Passau ..................................................................................................................................................21<br />

5. Handlungsfelder der IHK für Niederbayern ...........................................................................................................................22<br />

5.1. Beratung und Coaching...............................................................................................................................................................22<br />

5.2. Wie komme ich an meinen Azubi ? ..........................................................................................................................................23<br />

5.3. Mit qualifizierter Weiterbildung für die Zukunft gerüstet ................................................................................................24<br />

5.4. IHK-Fachkräftemonitor Bayern und IHK-Demografierechner ..........................................................................................26<br />

6. Ansprechpartner der IHK .............................................................................................................................................................27<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

Industrie- und Handelskammer für Niederbayern in Passau<br />

Nibelungenstraße 15<br />

94032 Passau<br />

Telefon: 0851 507-0<br />

Fax: 0851 507-280<br />

ihk@passau.ihk.de<br />

www.ihk-niederbayern.de<br />

Verantwortlich:<br />

Ass. Beatrix Schmid, Telefon: 0851 507-247<br />

schmid.beatrix@passau.ihk.de<br />

©IHK Niederbayern, 2013.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck oder Vervielfältigung – auch auszugsweise – auf Papier und elektronischen<br />

Datenträgern sowie Einspeisung in Datennetze nur mit Genehmigung<br />

des Herausgebers. Diese Publikation erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Obwohl sie mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde, kann eine<br />

Haftung für die inhaltliche Richtigkeit nicht übernommen werden, insbesondere<br />

bei zwischenzeitlichen Änderungen, es sei denn, der IHK wird vorsätzlich,<br />

oder grob fahrlässige Pflichtverletzung nachgewiesen.<br />

Bildnachweis: fotolia, ARS Creativ-Studio, IHK Niederbayern<br />

www.ihk-niederbayern.de | 3


4 |<br />

1. <strong>Familienbewusste</strong> Personalpoliktik – warum und wie?<br />

Der Wettbewerb der Unternehmen um gut ausgebildete<br />

und qualifizierte Arbeitskräfte wird sich verschärfen.<br />

Traut man den Prognosen, wird die Zahl der für den<br />

Mitarbeiter sind wettbewerbsentscheidend<br />

Gut ausgebildete und qualifizierte Mitarbeiter sind Kompetenzträger,<br />

die die Basis für die Schaffung neuen Wissens<br />

und für Innovation darstellen. Politik und Verwaltung<br />

sind gefordert, geeignete Schritte zu ergreifen, um<br />

dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.<br />

Insbesondere sind hier die Bereiche Bildung, soziale Infrastruktur<br />

sowie die Verbesserung weicher Standortfaktoren<br />

zu nennen, um die Attraktivität Niederbayerns für<br />

die Zuwanderung von (hoch-)qualifizierten Arbeitskräften<br />

zu erhöhen.<br />

Aber auch die Unternehmer müssen sich auf Veränderungen<br />

rechtzeitig einstellen, um langfristig erfolgreich<br />

sein zu können. Familienfreundliche Arbeitsbedingungen,<br />

die betriebliche Interessen und die Lebenswünsche der<br />

Beschäftigten in Einklang bringen, sind ein Instrument<br />

für Unternehmen, um sich als attraktiver Arbeitgeber am<br />

Markt zu positionieren, gut ausgebildete Fachkräfte zu<br />

finden und diese an das Unternehmen zu binden.<br />

Entscheidungsfaktor Familienfreundlichkeit<br />

Um im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte bestehen<br />

zu können, sollten gerade kleinere und mittlere Unternehmen<br />

ihr Augenmerk auf Familienfreundlichkeit richten.<br />

Denn die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist<br />

den Beschäftigten wichtiger, als die meisten Unternehmen<br />

denken. Das belegt eine Studie der Gesellschaft für<br />

Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Bundesfamilienministeriums<br />

1) . Danach würden mehr als Dreiviertel der<br />

Eltern zwischen 25 und 49 Jahren für mehr Familienfreundlichkeit<br />

ihren Job wechseln.<br />

www.ihk-niederbayern.de<br />

Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden jungen Arbeitskräfte<br />

aufgrund der rückläufigen Geburtenrate sowie der<br />

Abwanderungen (vor allem in Ballungsräume) sinken.<br />

Umfrageergebnisse<br />

„Für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

bin ich bereit, den Arbeitgeber zu wechseln.“ 2)<br />

Kinder unter 18 Jahren im Haushalt: 77 Prozent<br />

Keine Kinder: 59 Prozent<br />

„Haben Sie bereits Ihren Arbeitgeber gewechselt, um<br />

Beruf und Familie besser vereinbaren zu können?“ 3)<br />

Kinder unter 18 Jahren im Haushalt: 27 Prozent<br />

keine Kinder: 12 Prozent<br />

„Bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers spielt für mich<br />

die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine<br />

wichtigere Rolle wie das Gehalt.“ 2)<br />

Kinder unter 18 Jahren im Haushalt: 90 Prozent<br />

keine Kinder: 70 Prozent<br />

1) Befragt wurden 300 Personalentscheider und mehr als 3.000<br />

Beschäftigte zwischen 25 und 49 Jahren (2010)<br />

2) Antworten „trifft voll und ganz zu“ und „trifft zum Teil zu“ (Prozent)<br />

3) Antworten „ja“ (Prozent)


Punkten durch familienbewusste Unternehmenskultur<br />

Die Gestaltungsmöglichkeiten einer familienfreundlichen<br />

<strong>Personalpolitik</strong> sind vielfältig und bieten keineswegs nur<br />

Lösungen für finanzkräftige Großunternehmer. Denn es<br />

bedarf nicht immer gleich einer unternehmenseigenen<br />

Kinderkrippe. Flexible Arbeitszeitmodelle und eine ebenfalls<br />

von Flexibilität geprägte familienfreundliche Führungs-<br />

und Unternehmenskultur sind zentrale Aspekte,<br />

die bereits viel bewirken können.<br />

Es muss daher auch nicht die gesamte Arbeitsorganisation<br />

umgekrempelt und auf 100 % Familienfreundlichkeit<br />

getrimmt werden. Gelungene Konzepte zeichnen<br />

sich dadurch aus, dass sie eine Balance zwischen den<br />

Interessen des Arbeitgebers und den Belangen der Beschäftigten<br />

herstellen. Entscheidend ist daher, dass sich<br />

alle Beteiligten – Unternehmensverantwortliche, Personalverantwortliche,<br />

Vorgesetzte und Beschäftige – der<br />

Bedürfnisse des jeweils anderen bewusst sind und bereit<br />

sind konstruktiv gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.<br />

Das Stichwort heißt hier deshalb auch familienbewusst<br />

statt familienfreundlich.<br />

Familienfreundliche Maßnahmen erschließen<br />

betriebswirtschaftliche Einsparpotenziale<br />

Der Nutzen lässt sich insbesondere an vier Effekten festmachen:<br />

Fachkräfte können einfacher angeworben und an das<br />

Unternehmen gebunden werden, weil die Attraktivität<br />

des Unternehmens als Arbeitgeber steigt.<br />

Die Fluktuationsrate (insbesondere im Anschluss<br />

an die Elternzeit) kann reduziert werden.<br />

Die Elternzeit kann verkürzt werden.<br />

2. Konzepte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

Geeignete Konzepte für familienbewusste Maßnahmen<br />

im Betrieb variieren je nach Größe, Branche und Beschäftigungsprofil.<br />

Bei kleinen und mittleren Unternehmen<br />

sind weniger formalisierte Standardmaßnahmen<br />

als vielmehr auf die betrieblichen Gegebenheiten zugeschnittene,<br />

kreative, individuelle Einzellösungen gefragt.<br />

Die Modelle familienfreundlicher Maßnahmen sind so<br />

vielfältig wie die Unternehmen, ihre Mitarbeiter und deren<br />

Familien.<br />

Ein erster sinnvoller Schritt ist es, ein offenes Ohr für<br />

die Belange der Angestellten zu haben. Mitarbeiter, die<br />

sich in ihrer Person angenommen und nicht nur unter<br />

Druck gesetzt fühlen, arbeiten effizienter und loyaler für<br />

ihr Unternehmen.<br />

<strong>Familienbewusste</strong> <strong>Personalpolitik</strong> spielt nicht nur im Betrieb<br />

mit mehr als 500 Beschäftigten eine Rolle. Gerade<br />

für KMU-Betriebe ist es vielfach selbstverständlich, die<br />

Bedürfnisse der Mitarbeiter mit im Blick zu haben. Dennoch<br />

gibt es häufig eine Informationslücke hinsichtlich<br />

geeigneter, kostengünstiger und leicht zu realisierender<br />

Maßnahmen. Ziel der Broschüre ist es, dieses Defizit zu<br />

beheben. Wir möchten Anregungen geben, welche Möglichkeiten<br />

sich besonders für kleinere und mittlere Unternehmen<br />

eignen und Hinweise geben, wo Sie weitere<br />

Informationen bekommen.<br />

Personalkosten können gesenkt werden, weil<br />

die Überbrückungskosten und Wiedereingliederungskosten<br />

bei kürzeren Elternzeiten sowie<br />

die Fehlzeiten sinken und die Motivation<br />

und Produktivität der Mitarbeiter steigt.<br />

Am Anfang steht das Mitarbeitergespräch<br />

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6 |<br />

2.1. Flexible Arbeitsbedingungen<br />

Die flexible Arbeitszeitgestaltung ist das zentrale Handlungsfeld<br />

für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf. Die Beschäftigten können so Umfang und Lage<br />

der Arbeitszeit besser mit familiären Anforderungen<br />

vereinbaren. Dies gilt insbesondere auch bei der Pflege<br />

Gleitzeit<br />

Gleitzeit ist die einfachste, wirkungsvollste und am häufigsten<br />

praktizierte Form der Arbeitszeitflexibilisierung.<br />

Um die Anwesenheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zu bestimmten Zeiten sicherzustellen, definieren<br />

viele Unternehmer eine Kernarbeitszeit.<br />

Gleitzeitregelungen erfordern einen geringen Aufwand,<br />

erzielen aber eine positive Wirkung. Ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind bei der Arbeit motivierter, wenn<br />

sie in einem gewissen Rahmen ihre Arbeitszeiten in eigener<br />

Verantwortung gestalten können.<br />

Arbeitszeitkonten<br />

Das Modell der flexiblen Jahresarbeitszeit ist besonders<br />

geeignet, auf schwankende Kundennachfrage und Auftragseingänge<br />

besser reagieren und dem Wunsch der<br />

Mitarbeiter nach mehr Zeitsouveränität entgegen kommen<br />

zu können. Vorteil für den Betrieb: „Spitzen“ sowie<br />

„Täler“ können besser gelenkt werden. Flexible Arbeitszeitkonten<br />

müssen jedoch aktiv gemanagt werden. Dies<br />

bedarf einer aktiven Planung und Steuerung, aktuelle Informationen<br />

müssen weitergegeben, die Entscheidungsträger<br />

und die Beschäftigten müssen einbezogen werden,<br />

um effiziente Lösungen zu realisieren.<br />

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von Angehörigen. Auch Unternehmen haben Vorteile,<br />

denn flexible Arbeitszeitmodelle erleichtern es, saisonale<br />

Schwankungen und die Ausweitung von Öffnungs- und<br />

Betriebszeiten auszugleichen.


Teilzeit<br />

Teilzeitarbeit kann verschieden organisiert sein. Es können<br />

fixe Arbeitszeiten vereinbart werden, die aber nicht<br />

die volle Arbeitszeit ausmachen. Es können, je nach Arbeitsanfall,<br />

flexible Arbeitspläne erstellt werden. An allen<br />

Arbeitstagen in der Woche wird im Vergleich zur normalen<br />

Arbeitszeit im reduzierten Umfang gearbeitet. Oder<br />

die Anzahl der Arbeitstage ist reduziert, es wird aber<br />

an den betreffenden Tagen im Umfang eines Normalarbeitsverhältnisses<br />

gearbeitet. Gesetzliche Regelungen für<br />

Teilzeitverhältnisse finden sich im Arbeitsrecht und im<br />

Teilzeit- und Befristungsgesetz.<br />

Arbeiten im Team<br />

Die Balance von Beruf und Familie wird durch flexible<br />

Gestaltung von Arbeitsabläufen erleichtert. Unternehmen<br />

erleben dadurch eine erhöhte Einsatzbereitschaft<br />

von Beschäftigten.<br />

Bewährte Instrumente sind die Einführung von Teamarbeit<br />

mit altersgemischten Teams, besondere Rücksichtnahme<br />

auf Eltern (z. B. bei der Urlaubsplanung), dokumentierte<br />

Abläufe und Vertretungsregelungen und die<br />

Berücksichtigung von persönlichen Belastungen bei betrieblichen<br />

Gesundheitsangeboten. Gerade auch die Pflege<br />

von Angehörigen ist oft durch eine bedarfsgerechte<br />

Arbeitsorganisation mit dem Beruf vereinbar.<br />

Arbeitsort<br />

Neue Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

eröffnen Beschäftigten flexiblere Arbeitsformen und<br />

damit die Chance, Familienbedürfnisse besser mit beruflichen<br />

Anforderungen in Einklang zu bringen. Für die<br />

Unternehmen bedeutet dies Kosten- und Zeitersparnis<br />

durch weniger Raumbedarf sowie die Möglichkeit, diejenigen<br />

Fachkräfte zu gewinnen, die zum Beispiel wegen<br />

der Pflege von Angehörigen nicht ständig im Büro anwesend<br />

sein können.<br />

Die Instrumente umfassen mobiles Arbeiten, etwa zu Hause,<br />

im Büro oder auf Reisen sowie (alternierende) Telearbeit.<br />

Darüber hinaus kann auch die Förderung der Mobilität<br />

Aber auch vorübergehende Arbeitszeitreduzierungen,<br />

Sonderurlaub oder Freistellungen (Sabbaticals) sind<br />

wichtige Maßnahmen, wenn beispielsweise die Einschulung<br />

des Kindes eine vorübergehende intensivere Betreuung<br />

durch ein Elternteil erforderlich erscheinen lässt.<br />

Auch die Möglichkeit, in Notfällen kurzfristig der Arbeit<br />

fernbleiben zu können, oder Servicezeiten, die das Team<br />

nach interner Abstimmung abdeckt (statt einer Kernzeit<br />

mit Anwesenheitspflicht) sind wertvolle Angebote. Dies<br />

ermöglicht es den Eltern, die Betreuung ihres Kindes zu<br />

organisieren und dann mit klarem Kopf an den Arbeitsplatz<br />

zurückkehren zu können.<br />

Weitere Informationen<br />

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend (BMFSFJ) hat gemeinsam mit dem DIHK die<br />

Initiative „<strong>Familienbewusste</strong> Arbeitszeiten“ ins Leben<br />

gerufen. Viele praktisch orientierte Hinweise finden Sie<br />

unter www.erfolgsfaktor-familie.de/arbeitszeiten<br />

Fazit: Durch die Einführung von Teamarbeit entstehen<br />

für Ihren Betrieb keine zusätzlichen Kosten. Diese<br />

Maßnahme setzt allerdings teamarbeitsfähige Aufgaben<br />

und eine funktionierende Kommunikation der einzelnen<br />

Teammitglieder voraus.<br />

Weitere Informationen<br />

Branchenbezogene Praxisbeispiele finden Sie unter<br />

anderem in den Serviceheften des Unternehmensnetzwerks<br />

unter www.erfolgsfaktor-familie.de/netzwerk.<br />

Eine Checkliste für effiziente Arbeitsorganisation findet<br />

sich unter www.eff-portal.de<br />

(z. B. durch die Anpassung an die Zeiten des öffentlichen<br />

Nahverkehrs oder die Förderung von Fahrgemeinschaften)<br />

die Verbindung von Arbeits- und Wohnort optimieren.<br />

Weitere Informationen<br />

Einen detaillierten Überblick über organisatorische,<br />

personelle und technische Aspekte der Telearbeit gibt<br />

der Leitfaden Telearbeit der drei Bundesministerien für<br />

Arbeit und Soziales, Wirtschaft und Technologie sowie<br />

Bildung und Forschung unter www.bmwi.de.<br />

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2.2. Unternehmenskultur und Mitarbeiterführung<br />

Informations- und Kommunikationspolitik<br />

Die kontinuierliche Information über Möglichkeiten und<br />

Nutzen familienunterstützender Maßnahmen verstärkt<br />

deren Wirksamkeit und sorgt darüber hinaus nach außen<br />

für eine Imageverbesserung. Bessere Informationen in<br />

der Familienphase erleichtern auch den Wiedereinstieg<br />

der Beschäftigten.<br />

Bewährte Instrumente: All dies gelingt insbesondere<br />

durch eine Veröffentlichung aller Informationen rund um<br />

das Thema Beruf und Familie in den internen Medien.<br />

Dies kann die Intra- und Internetrubrik genauso wie das<br />

Schwarze Brett sein. Möglich ist auch die Benennung expliziter<br />

Ansprechpartner zum Thema Vereinbarkeit oder<br />

sogenannter Paten, die den individuellen Kontakt zu Mitarbeitern<br />

in Elternzeit halten und neue Mitarbeiter beim<br />

Personalentwicklung<br />

Familiäre Veränderungen sind Bestandteile eines jeden<br />

Lebenswegs und sollten als solche bei der Einstellung<br />

und Laufbahnplanung auch berücksichtigt werden. <strong>Familienbewusste</strong><br />

Personalentwicklung und in diesem Rahmen<br />

vor allem die Förderung des Wiedereinstiegs nach<br />

der Familienpause hilft Unternehmen, qualifiziertes Personal<br />

zu gewinnen und zukunftssichernde Kompetenzen<br />

zu erhalten.<br />

Weitere Informationen<br />

Der Leitfaden „Früher beruflicher Wiedereinstieg: ein<br />

Gewinn für Unternehmen und Beschäftigte“ bietet eine<br />

Vielzahl an Praxisbeispielen und Informationen für die<br />

Gestaltung eines erfolgreichen Wiedereinstiegsprozesses.<br />

Beleuchtet werden Schritt für Schritt alle Phasen,<br />

die für einen gelungenen Wiedereinstieg von Bedeutung<br />

sind (www.erfolgsfaktor-familie.de).<br />

Führungskompetenz<br />

Ein familienbewusstes Führungsverhalten ist Spiegelbild<br />

einer modernen Unternehmenskultur. Führungskräfte<br />

tragen wesentlich dazu bei, dass die Vereinbarkeit in den<br />

Arbeitsalltag umgesetzt wird.<br />

Die Instrumente umfassen: die Förderung der Kommunikations-<br />

und Konfliktfähigkeit in der Führungskräftefortbildung,<br />

die Integration des Themas Vereinbarkeit in<br />

Leitbild und Führungsgrundsätze bis hin zur Aufnahme<br />

www.ihk-niederbayern.de<br />

Eintritt ins Unternehmen (z. B. durch Broschüren oder<br />

Merkblätter) umfassend informieren. Nach außen positioniert<br />

sich ein Unternehmen durch die Übernahme einer<br />

Netzwerk- oder Vorbildfunktion im Verbund oder in einer<br />

Region sowie durch die Thematisierung der Angebote in<br />

Stellenanzeigen.<br />

Weitere Informationen<br />

Erfahrungsberichte und Arbeitsmaterialien zum Thema<br />

interne Information und Kommunikation finden Sie<br />

unter www.erfolgsfaktor-familie.de<br />

Mit folgenden Instrumenten kann die Weiterentwicklung<br />

von Beschäftigten mit Familienpflichten gefördert<br />

werden:<br />

spezifische Fortbildungs- und Förderungsmöglichkeiten<br />

die positive Bewertung von Patchwork-Erwerbsbio-<br />

graphien<br />

Wiedereinstiegsprogramme rund um die Elternzeit<br />

z. B. mit phasenweiser Beschäftigung während der<br />

Elternzeit<br />

Einarbeitungs- und Patenprogramme oder Kontakt<br />

und Weiterbildungsangebote während der Elternzeit<br />

Ermöglichung von Teilzeitkarrieren evtl. verbunden<br />

mit besonderer Väterförderung (z. B. Ermunterung<br />

zu Elternzeit, Teilzeit).<br />

als Kriterium in die Führungskräftebeurteilung sowie<br />

Coachingangebote zur eigenen Rolle der Führungskräfte<br />

bei der Förderung der Vereinbarkeit.<br />

Weitere Informationen<br />

Von Praktikern erstellt ist das „Kompendium <strong>Familienbewusste</strong><br />

Führung“ der Initiative für Beschäftigung,<br />

www.initiative-fuer-beschaeftigung.de


2.3. Entgeltbestandteile und geldwerte Leistungen<br />

Neben tarifvertraglich geregelten Systemen können Beschäftigte<br />

mit Familie auf vielfältige Weise finanziell und<br />

sozial unterstützt werden. Individuelle Angebote tragen<br />

zu einer bedarfsgerechten Familienförderung bei. Für<br />

Unternehmen sind diese Angebote organisatorisch leicht<br />

umsetzbar und teilweise sogar als Betriebsausgaben<br />

steuerlich absetzbar.<br />

2.4. Service für Familien: Kinderbetreuung, Angehörigenbetreuung<br />

Die Sicherstellung der Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen<br />

Angehörigen ist die Voraussetzung für eine<br />

tragfähige Balance von Familie und Beruf. Unternehmen<br />

profitieren von der Bereitstellung oder der Vermittlung<br />

solcher Angebote, da familiär bedingte Fehlzeiten deutlich<br />

sinken, wenn Beschäftigte ihre Kinder oder pflegebedürftige<br />

Angehörige gut versorgt wissen. Motivation<br />

und Qualität steigen, wenn der Spagat zwischen Beruf<br />

und Familie mit Unterstützung des Arbeitgebers besser<br />

gelingt.<br />

Häufig zu findende Instrumente sind Rahmenverträge<br />

mit Beratungs- und Vermittlungsservices für Kinderbetreuungsangebote<br />

(Krippen, Tagesmütter, Ferienbetreuung)<br />

oder Pflegediensten/Kurzzeitpflegeeinrichtungen.<br />

Diese beraten die Beschäftigten und helfen schnell und<br />

unbürokratisch eine Lösung zu finden.<br />

Wenn ein Unternehmen eigene Plätze schaffen will, kann<br />

dies durch die Finanzierung von sogenannten Belegplätzen<br />

in Kindertagesstätten oder Pflegeeinrichtungen<br />

geschehen. Diese Plätze sind dann in bestehenden Einrichtungen<br />

für Beschäftigte der Unternehmen reserviert.<br />

Folgende Instrumente werden in diesem Rahmen praktiziert:<br />

Freizeitangebote für Beschäftigte und deren Familien,<br />

Essen für Mitarbeiterkinder in der Kantine, Angebot<br />

von haushaltsnahen Dienstleistungen (z. B. Bügeln, Waschen,<br />

Hol- und Bringdienste, Gartenarbeit), Personalkauf<br />

oder auch die Anrechnung von Erziehungszeiten für<br />

Betriebsrenten.<br />

Bei ausreichendem Bedarf kann auch eine eigene Betreuungseinrichtung<br />

oder ein Ferienbetreuungsangebot geschaffen<br />

werden. Manchmal hilft für Notfälle aber auch<br />

schon die Einrichtung eines Eltern-Kind-Arbeitszimmers<br />

im eigenen Betrieb.<br />

Wichtig für die Auswahl des richtigen Instruments ist es,<br />

den genauen Bedarf der Belegschaft – und auch deren<br />

Zahlungsbereitschaft zu kennen.<br />

Weitere Informationen<br />

Publikation „Eltern pflegen“ unter<br />

www.beruf-und-familie.de<br />

Informationen zu „betriebliche Kinderbetreuung und<br />

Fördermaßnahmen“ unter<br />

www.erfolgsfaktor-familie.de<br />

Publikation „Steuerliche Aspekte einer familienbewussten<br />

<strong>Personalpolitik</strong>“ unter www.beruf-und-familie.de<br />

www.ihk-niederbayern.de | 9


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3. Informationsquellen und Ansprechpartner<br />

Sie suchen weitere Informationen? Sie möchten sich mit<br />

gleichgesinnten Unternehmen an ihrem Standort vernetzen?<br />

Sie möchten sich in Sachen familienbewusste<br />

3.1. Die IHK als Partner der Unternehmen<br />

Die IHK für Niederbayern in Passau versteht die Förderung<br />

der Vereinbarkeit von Beruf und Familie als wichtiges<br />

Instrument zur Fachkräftesicherung. Gute Rahmenbedingungen<br />

für Mitarbeiter mit Familie sind darüber<br />

hinaus ein wichtiger Standortfaktor. Die IHK unterstützt<br />

daher die niederbayerische Wirtschaft in ihrer familienorientierten<br />

<strong>Personalpolitik</strong> durch nachfolgende Informationen<br />

und Veranstaltungen.<br />

Informationen im Internet: www.ihk-niederbayern.de/<br />

fachkraefte<br />

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Themenbereichen<br />

familienbewusster <strong>Personalpolitik</strong> finden Unternehmer<br />

auf der Internetseite der IHK für Niederbayern<br />

im Portal „Gemeinsam für Fachkräfte“ unter dem Link<br />

„Handlungsfelder —> Familienorientierte <strong>Personalpolitik</strong>“<br />

www.ihk-niederbayern.de<br />

<strong>Personalpolitik</strong> weiter entwickeln? Hier finden Sie eine<br />

Auswahl an Anlaufstellen und Informationsquellen:<br />

IHK-Fachtagungen<br />

Auf den Fachtagungen können sich Geschäftsführung<br />

bzw. Vertreterinnen und Vertreter niederbayerischer<br />

Unternehmen rund um das Thema familienbewusstes<br />

Personalmanagement informieren und Erfahrungen austauschen.<br />

Die Veranstaltungen sind geprägt von einer<br />

Vielzahl von Praxisbeispielen, die zum Nachmachen anregen.<br />

Beratung für Frauen – Bildung & Beruf<br />

In regelmäßigen Abständen finden in der IHK Niederbayern<br />

Beratertage für Frauen statt, bei denen Frauen<br />

im Rahmen von kostenfreien Einzelgesprächen die Möglichkeit<br />

haben, ihre beruflichen Anliegen zu besprechen.<br />

Informationen hierzu erhalten Sie unter dem Link „Existenzgründung<br />

—> Sprechtage/Termine“ auf der Internetseite<br />

der IHK für Niederbayern.<br />

Weiterbildungsprogramm<br />

Die Akademie der IHK Niederbayern bietet in ihrem<br />

Weiterbildungsprogramm regelmäßig Seminare und<br />

Kurse an, die sich mit dem weiten Feld des Themas<br />

„Beruf und Familie“ beschäftigen. Informationen hierzu<br />

finden Sie unter dem Link „Weiterbildung/IHK-Akademie“<br />

auf der Internetseite der IHK für Niederbayern<br />

www.ihk-niederbayern.de


3.2. Familienbündnisse/Netzwerke<br />

Familienfreundlichkeit ist ein wichtiger Standortfaktor.<br />

Viele Kommunen und Unternehmen in Niederbayern haben<br />

das bereits erkannt und mit Erfolg für sich genutzt.<br />

Bundesinitiative „Lokale Bündnisse für Familie“<br />

Lokale Bündnisse für Familie sind Netzwerke, in denen<br />

Partner aus Kommunen, Unternehmen, Kirchen, Kammern,<br />

Gewerkschaften, Verbänden, Stiftungen und freien<br />

Trägern konkrete Maßnahmen für eine familiengerechtere<br />

Gesellschaft in den jeweiligen Bezirken entwickeln. Die<br />

3.3. Erfolgsfaktor Familie<br />

Das Unternehmensnetzwerk ist Teil des Unternehmensprogramms<br />

„Erfolgsfaktor Familie“ und wurde in einer<br />

gemeinsamen Initiative des Bundesfamilienministeriums<br />

und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />

ins Leben gerufen. Es versteht sich als zentrale Plattform<br />

für Unternehmen, die sich für eine familienbewusste Unternehmensführung<br />

interessieren und/oder engagieren.<br />

Ziel des Netzwerkes ist es, das Engagement und die Erfahrung<br />

familienfreundlicher Unternehmen stärker ins<br />

öffentliche Blickfeld zu rücken und andere dazu zu motivieren,<br />

selbst Ideen und Maßnahmen für mehr Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf umzusetzen.<br />

verschiedenen Partnerinnen und Partner finden sich vor<br />

Ort auf freiwilliger Basis zusammen, um die Lebens- und<br />

Arbeitsbedingungen für Familien durch bedarfsorientierte<br />

Projekte zu verbessern. Bundesweit gibt es mittlerweile<br />

an rund 670 Standorten lokale Bündnisse für Familie.<br />

Nähere Informationen, die Standorte der Bündnisse und<br />

Beispiele aus der Praxis finden Sie unter www.lokalebuendnisse-fuer-familie.de.<br />

Die kostenfreie Mitgliedschaft beinhaltet folgende<br />

Leistungen:<br />

Erfahrungsberichte anderer Unternehmer<br />

Nutzung der Unternehmensdatenbank für eine<br />

Kontaktaufnahme zu familienfreundlichen Unternehmen<br />

in Ihrer Nähe oder Ihrer Branche<br />

Interessante Termine zum Thema Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf<br />

Wichtige Fragen und Antworten rund um das<br />

Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

Nutzung des Online-Forums für den Austausch<br />

der Netzwerkmitglieder untereinander<br />

Veranstaltungen zum Thema Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf<br />

Informationen zu Unternehmensprogrammen und<br />

–netzwerken unter www.erfolgsfaktor-familie.de<br />

www.ihk-niederbayern.de | 11


12 |<br />

4. Best Practice Beispiele aus Niederbayern<br />

Einsatz und Loyalität durch Vertrauen –<br />

Balance zwischen Interessen des Arbeitgebers und Belangen des Arbeitnehmers gemeistert<br />

Die Kontron Europe GmbH gehört weltweit zu den führenden<br />

Herstellern von Embedded Computer Technologie<br />

(ECT). Sie verhilft führenden OEMs, Systemintegratoren<br />

und Anwendungsanbietern durch signifikante Reduzierung<br />

des Time-to-Market Faktors zu Wettbewerbsvorteilen<br />

und dies in den verschiedensten Marktsegmenten wie<br />

Daten- und Telekommunikation, Automatisierung, Mobile<br />

Computing, Medizintechnik, Militärtechnik, Aerospace<br />

und Meß- und Regeltechnik, um nur wenige zu nennen.<br />

Kontron stellt sich erfolgreich den Herausforderungen<br />

einer sich permanent verändernden industriellen Welt.<br />

Seine Ingenieure haben in den vergangenen Jahrzehnten<br />

bahnbrechende technologische Neuerungen eingeführt.<br />

Heute haben viele ihrer Innovationen Industriestandards<br />

begründet und dies wird weiter vorangetrieben.<br />

Der Standort Deggendorf z. B. entwickelt und vertreibt<br />

sog. Computer-on-Modules, standardisierte universelle<br />

Computerboards für industrielle Anwendungen. Diese<br />

beschleunigen den Time-to-Market für industrielle Automation<br />

ebenso wie für Medizingeräte, Infoterminals<br />

oder für Spielautomaten. Sie steuern Herz-Lungen- und<br />

Dialyse-Maschinen, Industrie-Roboter oder die Unterhaltungs-Bildschirme<br />

in Flughäfen und Bahnhöfen.<br />

Der Name Kontron steht für hervorragende Qualität in<br />

der Entwicklung und Herstellung seiner Produkte und<br />

www.ihk-niederbayern.de<br />

Kontron Europe GmbH<br />

Branche: Computerindustrie –<br />

Embedded Computer Technologie (ECT)<br />

Beschäftigte: 122<br />

Hauptsitz: Kaufbeuren<br />

Internet: www.kontron.com<br />

mit dem After-Sales-Support heben sie sich entscheidend<br />

von den Mitbewerbern ab. Als breit aufgestelltes<br />

Embedded Computer Technologie-Unternehmen bedient<br />

Kontron auf einem sich stetig vergrößernden Absatzmarkt<br />

die Industriebedürfnisse nach zuverlässigen und<br />

innovativen Hochleistungslösungen für Embedded Computer<br />

Technologie.<br />

So vielfältig die Anforderungen der Kunden an die Produkte<br />

der Firma Kontron sind, so vielfältig sind auch<br />

die Anforderungen und Interessen seiner Mitarbeiter an<br />

das Unternehmensumfeld und ihren Arbeitsplatz. Dabei<br />

steht vor allem das Thema der Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie im Vordergrund. Um diesen Anforderungen<br />

zu entsprechen und den aktuell vorherrschenden Mangel<br />

an qualifizierten Fachkräften entgegenzuwirken und<br />

so nachhaltig die hervorragende Qualität sowohl in der<br />

Entwicklung als auch in der Herstellung der Produkte<br />

langfristig sicherstellen zu können, legt der Standort<br />

Deggendorf bereits seit einigen Jahren großen Wert auf<br />

die Balance zwischen den Interessen des Arbeitgebers<br />

und den Belangen der Arbeitnehmer, um sich somit als<br />

attraktiver Arbeitgeber am Markt zu positionieren.<br />

Seit einigen Jahren werden folgende Maßnahmen flexibler<br />

Arbeitsbedingungen in Deggendorf erfolgreich umgesetzt:


Flexible Arbeitszeitgestaltung:<br />

Vertrauensarbeitszeit: Die Mitarbeiter können ihre<br />

tägliche Arbeitszeit unter Berücksichtigung des Arbeitsablaufes<br />

innerhalb einer Abteilung, ohne Zeiterfassung<br />

weitestgehend selbst bestimmen. Dabei steht<br />

das gegenseitige Vertrauen an oberster Stelle. Die vergangenen<br />

Jahre haben gezeigt, dass unsere Mitarbeiter<br />

dieses Modell der Arbeitszeitgestaltung sehr zu schätzen<br />

gelernt haben und wir damit bisher auch nur selten<br />

negative Erfahrungen gemacht haben.<br />

Teilzeit: Es besteht sowohl die Möglichkeit einer Reduzierung<br />

der Arbeitstage pro Woche als auch einer Reduzierung<br />

der Arbeitszeit an festen Arbeitstagen.<br />

Sonderurlaub: Kontron gewährt seinen Mitarbeitern<br />

neben dem normal zustehenden bezahlten Erholungsurlaub<br />

auch bezahlten Sonderurlaub für außergewöhnliche<br />

Ereignisse, wie z. B. Eheschließung, Tod von Familienangehörigen<br />

oder Wohnungswechsel.<br />

Freistellung: Freistellungen bei z. B. Gerichtsterminen<br />

als Zeuge oder Schöffe, bei unaufschiebbaren Arztbesuchen<br />

oder ehrenamtlichen Tätigkeiten werden unbürokratisch<br />

genehmigt.<br />

Flexible Arbeitsorganisation:<br />

arbeiten im Team<br />

altersgemischte Teams<br />

Vertretungsregelung<br />

Homeoffice: Abteilungsabhängige Lösungen werden<br />

aktiv gelebt.<br />

Fortbildung: Um unsere Mitarbeiter auf dem aktuellsten<br />

Wissensstand zu halten, werden im jährlich<br />

stattfindenden Mitarbeitergespräch benötigte Fortbildungen<br />

planmäßig festgelegt. Außerplanmäßige Schulungen<br />

aufgrund unvorhergesehener Dringlichkeit werden<br />

ebenso genehmigt und durchgeführt.<br />

Finanzielle und soziale Unterstützung:<br />

Fahrgeldzuschuss<br />

Kindergartenzuschuss<br />

Restaurant-Schecks<br />

Erholungsbeihilfe<br />

Vermögenswirksame Leistungen (VWL)<br />

betriebliche Altersversorgung<br />

Zuschuss Fitnessstudio<br />

Kostenlose Rückenschule 1x wöchentlich im Betrieb<br />

Vertrauen und ein gutes, offenes und ungezwungenes<br />

Betriebsklima sowohl innerhalb der Abteilungen als auch<br />

innerhalb des gesamten Standortes stehen für Kontron<br />

an oberster Stelle. Die Mitarbeiter schätzen die ihnen<br />

gebotenen Möglichkeiten der Arbeitsflexibilisierung sehr<br />

und nehmen sie auch gerne in Anspruch.<br />

In den vergangenen Jahren war festzustellen, dass die<br />

Mitarbeiter motivierter an die Arbeit gehen, vor allem<br />

wenn sie die Möglichkeit erhalten, Beginn und Ende ihrer<br />

Arbeitszeit selbst zu bestimmen. Dies verlangt natürlich<br />

ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, denn die<br />

tägliche Arbeit darf nicht beeinträchtigt werden. Falls<br />

dienstliche Gründe, Termine und die Kundenerreichbarkeit<br />

es erfordern, werden die Arbeitszeiten durch<br />

verbindliche Absprachen zwischen den Beteiligten aufeinander<br />

abgestimmt. Insbesondere das Vertrauen, das<br />

den Mitarbeitern durch die fehlende Zeiterfassung und<br />

die flexiblen Arbeitszeiten entgegen gebracht wird, wird<br />

durch die Mitarbeiter mit außergewöhnlichem Einsatz<br />

und Loyalität belohnt.<br />

All diese Maßnahmen machten Kontron in den letzten<br />

Jahren zu einem sehr attraktiven Arbeitgeber in einer<br />

zukunftsorientierten und leistungsstarken Industrie mit<br />

hervorragenden Entwicklungspotenzialen für Berufsanfänger<br />

und erfahrene Mitarbeiter.<br />

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14 |<br />

Mitarbeiter sind das Fundament auf das Lindner baut –<br />

nur Mitarbeiter, die sich wohlfühlen, sind erfolgreich<br />

Mit 6.000 Mitarbeitern sind wir ein weltweit aktives Familienunternehmen<br />

mit Hauptsitz im niederbayrischen<br />

Arnstorf und sind führend in den Bereichen Innenausbau,<br />

Isoliertechnik und Fassadenbau. Der Kampf um Fachkräfte<br />

ist gerade in den Bereichen Projektabwicklung, Vertrieb,<br />

Produktmanagement und Konstruktion deutlich spürbar.<br />

Die Lindner Group setzt seit jeher den Fokus sehr stark auf<br />

die eigene Ausbildung. Wir beschäftigen derzeit 260 Auszubildende<br />

in 20 Berufen, wovon wir jedes Jahr beinahe<br />

alle Auszubildenden übernehmen. Außerdem werden 12<br />

Dualstudierende in den Fachrichtungen Bauwesen Fassadentechnik,<br />

Bauwesen Projektmanagement, Betriebswirt<br />

(BA), Innenausbau und Wirtschaftsingenieur ausgebildet.<br />

Generell sind uns bei der Mitarbeiterrekrutierung<br />

folgende Punkte wichtig:<br />

Der Mitarbeiter soll sich vom ersten Tag im Unternehmen<br />

wohlfühlen.<br />

Wichtig ist eine gute Vorbereitung durch die Vorgesetzten.<br />

Mit unserer Broschüre „Leitlinien für Vorgesetzte“ geben<br />

wir unseren Führungskräften einen wertvollen Leitfaden,<br />

damit der Start des neuen Mitarbeiters gelingt<br />

und er somit ein langjähriger Mitarbeiter werden kann.<br />

Außerdem sind eine gute Einarbeitung, Einbindung ins<br />

Team sowie neben dem Gehalt, gute soziale Leistungen<br />

wie Prämien, Ferienhäuser, betriebliche Altersversorgung,<br />

Gruppenunfallversicherung, Firmen-Pkws auch<br />

zur Privatnutzung (nicht nur Außendienstmitarbeiter<br />

haben die Berechtigung zum Führen eines Firmenfahrzeuges,<br />

auch Mitarbeiter im Innendienst mit entsprechender<br />

Berufserfahrung und Qualifikation können<br />

einen Firmen-Pkw nach interner Regelung auch privat<br />

nutzen) für die langfristige Bindung an das Unternehmen<br />

mitentscheidend.<br />

Folgende Regeln werden im Hause Lindner gelebt:<br />

Unsere Mitarbeiter sind das Fundament, auf das wir<br />

bauen.<br />

Die Führungskraft muss Vorbild sein.<br />

Kleine Unternehmen im Unternehmen lassen den Mitarbeiter<br />

zu Erfolg kommen.<br />

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Lindner Group<br />

Branche: Innenausbau, Fassadenbau, Isoliertechnik etc.<br />

Beschäftigte: ca. 6.000 im In- und Ausland<br />

Hauptsitz: Arnstorf<br />

Internet: www.Lindner-Group.com<br />

Viele Beispiele zeigen, dass der Weg vom Auszubildenden<br />

zur Führungskraft realisiert werden kann. 75 % unserer<br />

Führungskräfte kommen aus den eigenen Reihen.<br />

Außerdem nutzen wir die langjährige Erfahrung unserer<br />

Mitarbeiter, die schon im Ruhestand sind und setzen sie<br />

mit flexiblen Arbeitszeitmodellen an unterschiedlichsten<br />

Positionen ein. Wichtig ist es uns auch, unseren Müttern<br />

entweder während der Elternzeit oder nach der Elternzeit<br />

den Wiedereinstieg ins Berufsleben so vereinbar wie<br />

möglich zu machen.<br />

Ausbildung, Weiterbildung und Förderung der Mitarbeiter<br />

schafft Führungskräfte aus den eigenen Reihen.<br />

Mit neuen Produkten und Ideen bauen wir unsere<br />

Marktführerschaft aus.<br />

Partnerfirmen sind Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />

Projektentwicklung.<br />

Internationalisierung ist keine Wahl, sondern eine<br />

Pflicht.<br />

Gewinne und gesundes Wachstum sind die Voraussetzung<br />

für sichere Arbeitsplätze.<br />

Nachhaltiges Handeln aus Verantwortung für nächste<br />

Generationen.<br />

Verschiedene Arbeitszeitmodelle stehen unseren Mitarbeitern<br />

zur Verfügung (speziell auch für unsere Mütter<br />

und Väter, die Beruf und Familie zu vereinbaren haben):<br />

Geringfügige Beschäftigung verteilt auf 2 - 4 Tage;<br />

Teilzeitarbeitsverhältnis (17,5 - 30 Std./Woche) verteilt<br />

auf 2,5 - 5 Tage.<br />

Heimarbeitsplätze im Einzelfall auf 450 €-Basis möglich.<br />

Flexible Arbeitszeiten mit Gleitzeitkonto ermöglichen<br />

einmal pro Woche ein Arbeitsende schon um 14 Uhr.<br />

Auch in Führungspositionen ist Teilzeitarbeit möglich<br />

Elternzeit wird in Absprache mit dem jeweiligen Vorgesetzten<br />

vereinbart. In den letzten zwei Jahren haben<br />

über 100 Väter die Elternzeit in Anspruch genommen.


Wichtig für unsere Eltern:<br />

Kinderkrippe „Schatzkiste“ zur Betreuung der Kleinsten,<br />

von 8 Wochen bis 3 Jahre.<br />

25 Plätze in zwei Gruppen.<br />

Sehr flexible Buchungszeiten von 7 Uhr bis 17 Uhr,<br />

montags bis freitags.<br />

Kostengünstige Betreuungsmodelle.<br />

Übernahme der Betreuungskosten bei besonders engagierten<br />

Mitarbeitern.<br />

Abgerundet wird das Ganze durch ein umfangreiches<br />

Schulungsprogramm mit über 125 Seminaren:<br />

Neben Fach- und Sprachschulungen, zahlreiche Persönlichkeitsseminare.<br />

Wesentlicher Bestandteil unseres Schulungsprogramms:<br />

Work-Life-Balance, z. B. QiGong, Pilates, Yoga<br />

aber auch „Aus dem Stress in die Balance“, „Leichte Küche<br />

für Berufstätige“ oder als Paarseminar „Einklang –<br />

Zweiklang“ für ein gesundes gegenseitiges Verständnis<br />

in Familien.<br />

Wir fördern die Weiterbildung unserer Mitarbeiter indem<br />

wir ihnen eine berufsbegleitende Weiterbildung<br />

ermöglichen und auch teilweise die Kosten hierfür<br />

übernehmen.<br />

Bei Lindner wird auch gefeiert:<br />

Beim alljährlichen Betriebsfest sind Partner und Kinder<br />

herzlich willkommen, über 3.000 feiern mit.<br />

Zur Lindner Skimeisterschaft starten jährlich über 150<br />

Mitarbeiter mit Partner und Kindern beim Familienwochenende.<br />

Zur Ehrung für 10- und 25-jährige Betriebszugehörigkeit,<br />

zur Lehrlings- und Rentnerverabschiedung sind<br />

Eltern und Partner eingeladen.<br />

Teamveranstaltungen wie Bowling, Rafting, Oltimerausflüge,<br />

etc.<br />

Noch einmal zusammenfassend ist zu sagen, dass für uns<br />

der interne Nachwuchs sehr wichtig ist, dem wir neben<br />

der Ausbildung breite Perspektiven in alle Richtungen<br />

bieten. Außerdem ermöglichen wir Schülern von Haupt-,<br />

Realschulen und Gymnasien den Einblick in unser Unternehmen<br />

anhand von freiwilligen Praktika. Ebenso<br />

liegt es in unserer Verantwortung, Mitarbeiter nach dem<br />

Absolvieren ihrer Ausbildung zum Techniker, Meister, Ingenieur<br />

oder Diplomkaufmann eine langfristige Karriere<br />

anbieten zu können. Regelmäßiges Durchführen von<br />

Mitarbeitergesprächen ist ein Teil der Führungsaufgabe<br />

und deshalb auch wichtiger Bestandteil bei Zielvorgaben<br />

für unsere Führungskräfte.<br />

Bild: Lindner<br />

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Willkommen Familie … Willkommen Leben –<br />

mit 113 verschiedenen Arbeitszeitmodellen zur Vereinbarkeit von Familie & Beruf setzt sich das<br />

Traditionsunternehmen MANN+HUMMEL für eine „familienfreundliche Arbeitswelt“ ein<br />

Bernhard Wimmer<br />

Unter dem Motto “MANN+HUMMEL<br />

Marklkofen – Family Welcome”<br />

bietet der niederbayerische Filterspezialist<br />

mit rund 3.000 Beschäftigten<br />

seinen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern 113 verschiedene<br />

Teilzeitmodelle – ausgerichtet an<br />

den individuellen Bedürfnissen der<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

und zum Flexibilitätsgewinn für<br />

MANN+HUMMEL Marklkofen.<br />

740 Frauen und Männer arbeiten orientiert an deren<br />

Lebensphase aktuell in Teilzeit – ob nur samstags, jede<br />

zweite Woche Frühschicht, nur Freitag Spätschicht, ... -<br />

eben so, wie es für die Familie am besten passt. Doch<br />

“Family Welcome” ist mehr als nur Arbeitsteilzeitmodell:<br />

Aktive Förderung von Vätern in Elternzeit, über die gesetzlichen<br />

Bestimmungen hinausgehende Unterstützung<br />

bei der Pflege Familienangehöriger, Familientag, „Mittelpunkt<br />

Mensch“-Broschüre, ... - alles im Zeichen der<br />

Familie.<br />

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MANN+HUMMEL GmbH<br />

Branche: Automobilzulieferer<br />

Beschäftigte: 3.000 am Standort Marklkofen, Niederbayern<br />

Hauptsitz: Ludwigsburg, Baden-Württemberg<br />

Internet: www.mann-hummel.com<br />

„Mid guadn Beispui voro“ [mit gutem Beispiel voran] ist<br />

nicht nur eine Führungsleitlinie bei MANN+HUMMEL<br />

Marklkofen, sondern ein gelebtes Ziel: Vorreiter einer<br />

familienfreundlichen Arbeitskultur zu sein. „Eine familienfreundliche<br />

<strong>Personalpolitik</strong> nutzt allen Beteiligten!“<br />

so Bernhard Wimmer, Werkleiter von MANN+HUMMEL<br />

Marklkofen. „Family Welcome zeigt eindrucksvoll, wie<br />

wirtschaftlicher Unternehmenserfolg und familienfreundliche<br />

Arbeitsgestaltung zusammenpassen.“<br />

Aufgrund der Vielzahl der Arbeitszeitmodelle gilt<br />

MANN+HUMMEL, Marklkofen, als Impulsgeber und<br />

Garant für Familienfreundlichkeit – eine Botschaft, die<br />

motiviert! Willkommen Familie … Willkommen Leben …<br />

sind bei MANN+HUMMEL keine Wortblumen, sondern<br />

integrale Bestandteile eines Unternehmens, das selbst<br />

wie eine große Familie ist. Dies belegen Generationen,<br />

die bereits bei MANN+HUMMEL arbeiten, weniger als ein<br />

Prozent Personalfluktuation sowie eine Vielzahl täglicher<br />

Initiativbewerbungen. “MANN+HUMMEL Marklkofen –<br />

Willkommen Familie … Willkommen Leben …”<br />

„Schön, wenn Papa auch schon mal um 15 Uhr<br />

zu Hause sein kann, um mit uns zu spielen!“<br />

Hannah Schäfer, 8 Jahre<br />

Noah Schäfer, 5 Jahre<br />

vielleicht bald künftige MANN+HUMM´ler<br />

Bild: MANN+HUMMEL


Zufriedene Mitarbeiter führen zum Erfolg –<br />

Unterstützung junger Eltern und Familien zentraler Faktor bei<br />

Micro-Epsilon Messtechnik Gmbh & Co. KG<br />

Vom Kleinbetrieb zum weltweiten Technologieführer – so<br />

lautet die Erfolgsgeschichte von Micro-Epsilon in wenigen<br />

Worten. Als kleine Firma mit großen Ideen wuchs das<br />

niederbayerische Messtechnikunternehmen in nun über<br />

40 Jahren zur internationalen Unternehmensgruppe heran.<br />

Heute sind bei Micro-Epsilon weltweit mehr als 600<br />

Menschen beschäftigt.<br />

Micro-Epsilon verdankt seinen langjährigen Erfolg vor<br />

allem den eigenen Mitarbeitern. Daher will das Unternehmen<br />

durch familienfreundliche Arbeitsplätze sicher<br />

stellen, dass sich die Mitarbeiter auch weiterhin wohl<br />

fühlen. Welchen Erfolg das Messtechnikunternehmen<br />

mit seiner Personalpolitk hat, zeigt sich beispielsweise<br />

in der niedrigen Personalfluktuation, die im Durchschnitt<br />

unter einem Prozent liegt.<br />

Um den Herausforderungen des demografischen Wandels<br />

und den damit einhergehenden Begleiterscheinungen wie<br />

Fachkräftemangel und Urbanisierung zu begegnen, zählt<br />

eine familienbewusste Unternehmenskultur zu einem der<br />

wichtigsten Punkte in der <strong>Personalpolitik</strong>. Micro-Epsilon<br />

setzt dabei auf externe sowie interne Maßnahmen.<br />

Um die Infrastruktur in den Bereichen Kinderunterbringung<br />

und Bildung nachhaltig zu fördern, werden Kindergärten,<br />

Schulen und öffentliche Einrichtungen von<br />

Micro-Epsilon unterstützt. Unternehmensintern gilt die<br />

individuelle Unterstützung junger Eltern und Familien als<br />

zentraler Faktor.<br />

Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG<br />

Branche: Messtechnik<br />

Beschäftigte: 200<br />

Sitz: Ortenburg<br />

Internet: www.micro-epsilon.de<br />

Externes Angebotspaket:<br />

Nachwuchsförderung, z. B. Jugend forscht, Girls Day<br />

Bezuschussung von Krippen und Kindergärten<br />

Kooperationen und Projekte mit Schulen, z. B. Technik<br />

für Kinder<br />

Unterstützung von regionalen Initiativen zur Ferienbetreuung<br />

von Schul- und Kindergartenkindern<br />

Internes Angebotspaket:<br />

Sonderurlaub bei schwerwiegender Erkrankung eines<br />

Kindes<br />

Bezuschussung der Eltern für die Unterbringung der<br />

Kinder in Kindergarten und Kinderkrippen<br />

Flexible Arbeitszeit- und Teilzeitmodelle mit Möglichkeit<br />

eines vorübergehenden Homeoffice-Arbeitsplatzes<br />

Individuelle, auf die Mitarbeiter angepasste Lösungen<br />

zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

Bild: Auch bei betrieblichen Veranstaltungen wie dem<br />

Firmen-Sommerfest stehen Mitarbeiter mit ihren Familien<br />

im Fokus (Archiv Micro-Epsilon)<br />

Bild: Micro-Epson<br />

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18 |<br />

Beruf und Familie? – Kein Problem –<br />

flexible Arbeitszeit in allen Bereichen bei Rohde & Schwarz in Teisnach<br />

Starre Arbeitszeitmodelle mit Arbeitszeiten zwischen<br />

sieben Uhr morgens und vier Uhr nachmittags gehören<br />

im Elektronikunternehmen Rohde & Schwarz in Teisnach<br />

schon lange der Vergangenheit an. Von Normalarbeitszeit<br />

und Gleitzeit bis zu Teilzeit- und Schichtarbeit werden<br />

die verschiedensten Arbeitszeitlösungen angeboten.<br />

Dem Rohde & Schwarz-Werk Teisnach ist es sehr wichtig,<br />

allen Mitarbeitern Möglichkeiten der flexiblen Arbeitszeitgestaltung<br />

zu bieten, berichtet Personalleiterin Ingrid<br />

Rinkl.<br />

Bereits 1995 wurden Rahmenbetriebsvereinbarungen zur<br />

Flexibilisierung der Arbeitszeiten im Betrieb abgeschlossen.<br />

Diese wurden stetig weiterentwickelt und an die aktuellen<br />

Anforderungen angepasst.<br />

Mittlerweile gibt es bei Rohde & Schwarz in Teisnach 90<br />

verschiedene Arbeitszeitmodelle inklusive Schichtarbeit,<br />

davon 72 Teilzeitmodelle. Der Umfang und die Lage der<br />

wöchentlichen Arbeitszeit sind individuell gestaltbar. Aktuell<br />

variieren die Arbeitszeiten zwischen drei bis sieben<br />

Stunden täglich an drei bis sechs Wochentagen. Die individuell<br />

zugeschnittenen Arbeitszeitmodelle sowie die Festlegung<br />

einer Rahmenzeit ohne Kernzeit, verbunden mit<br />

gestaffelten Arbeitszeitkonten ermöglicht allen Mitarbeitern<br />

eine familienbewusste Arbeitszeitgestaltung. Diese<br />

flexiblen Arbeitsbedingungen sind das zentrale Handlungsfeld<br />

für die bessere Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf sowohl für unsere Vollzeitbeschäftigten, Teilzeit-<br />

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Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG<br />

Branche: Elektronikunternehmen<br />

Beschäftigte: ca. 1.400 Fachkräfte in Teisnach<br />

Hauptsitz: München<br />

Internet: www.teisnach.rohde-schwarz.com<br />

beschäftigten, Mütter, Väter als auch für Mitarbeiter, die<br />

z. B. Familienangehörige pflegen.<br />

Durch den jahrzehntelangen Umgang mit flexibler Arbeitszeit<br />

hat sich eine Firmenkultur entwickelt, die es unseren<br />

Mitarbeitern ermöglicht, ihre Arbeitszeit innerhalb<br />

der vorgegebenen Rahmenzeit eigenverantwortlich und<br />

selbständig einzubringen und gemäß ihrer Lebenssituation<br />

auszurichten.<br />

Aktuell arbeiten wir an dem Projekt „Flexible Kinderbetreuung“<br />

mit dem Ziel, in der Firma tätige Mütter und<br />

Väter bei der Betreuung ihrer Kinder zusätzlich zu unterstützen,<br />

Eltern eine schnelle Rückkehr aus der Elternzeit<br />

zu ermöglichen und die Attraktivität des Unternehmens<br />

für Bewerber zu erhöhen.<br />

Bild: ROHDE & SCHWARZ


Beruf und Familie unter einen Hut bringen –<br />

viele Möglichkeiten gibt es bei Schott<br />

Verantwortung für die Mitarbeiter und die Gesellschaft<br />

ist seit jeher Teil der Unternehmenskultur von SCHOTT<br />

(Prof. Dr. Ing. Udo Ungeheuer, Vorsitzender des Vorstandes<br />

der SCHOTT AG).<br />

Zur Philosophie des Unternehmens gehört schon seit<br />

Gründung die Förderung der Mitarbeiter und ihrer Familien.<br />

Denn: die Voraussetzung für ein erfolgreiches und<br />

gesundes Unternehmen sind vor allem motivierte Mitarbeiter.<br />

SCHOTT setzt sich konsequent für eine bessere<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein und bietet ein<br />

umfangreiches Gesundheitsmanagement. Beste Beispiele<br />

sind die Gesundheitsinitiative „Bleib gesund! Du bist<br />

mir wichtig!“. In diesem Zusammenhang gibt es das EAP<br />

(Employee Assistance Programme = Externe Mitarbeiter<br />

Beratung). SCHOTT bietet mit EAP seinen Mitarbeitern<br />

Hilfe und Unterstützung bei Problemen im privaten und<br />

beruflichen Umfeld an. Ein weiteres Angebot ist eine<br />

dreitägige Prävention für Produktionsmitarbeiter in einer<br />

Hotelklinik. Hier erhalten die Mitarbeiter einen kostenlosen<br />

umfassenden Gesundheits-Check, um gesundheitlichen<br />

Problemen vorzubeugen bzw. diese aufzudecken.<br />

Jedes Jahr gibt es bei SCHOTT einen Gesundheits-Aktionstag<br />

mit Untersuchungs- und Informationsangeboten.<br />

Themen waren hier zum Beispiel schon: Herz, Haut oder<br />

Ernährung.<br />

SCHOTT bietet seinen Mitarbeitern viele Möglichkeiten,<br />

Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. So haben<br />

zum Beispiel alle Beschäftigten Gleitzeit, auch im<br />

Produktions-Schichtbetrieb. Zahlreiche Teilzeitmodelle<br />

ermöglichen unseren Beschäftigten eine flexbile Arbeitszeitgestaltung,<br />

so arbeiten derzeit 20 % der Beschäftigten<br />

in Teilzeit. Es gibt auch die Möglichkeit, von zu Hause<br />

aus zu arbeiten.<br />

SCHOTT unterstützt seine Mitarbeiter auch bei der Kinderbetreuung.<br />

Es gibt eine Kooperation mit einer Kindertagesstätte,<br />

die besonders lange und flexible Öffnungszeiten<br />

bei wenig Schließtagen im Jahr anbietet.<br />

Die Mitarbeiter, die diese Kindertagesstätte nutzen, erhalten<br />

von SCHOTT einen Zuschuss. Ebenso beteiligt sich<br />

SCHOTT an den Kosten für die Kinderferienbetreuung,<br />

wenn die Eltern in dieser Zeit arbeiten.<br />

Schott AG<br />

Branche: Glasindustrie<br />

Beschäftigte: ca. 500<br />

Sitz: Landshut<br />

Internet: www.schott.com/epackaging<br />

In Zusammenarbeit mit dem Lokalen Bündnis für Familie<br />

Stadt und Landkreis Landshut wurde eine Notfallbetreuung<br />

aufgebaut, wenn die Kinderbetreuung kurzfristig<br />

ausfällt. Die hierfür anfallenden Kosten werden den<br />

SCHOTT-Mitarbeitern vom Unternehmen wieder erstattet.<br />

Jedoch nicht nur die Kinderbetreuung, sondern auch<br />

die Pflege von Angehörigen ist ein wichtiger Punkt für die<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie. SCHOTT erarbeitete<br />

einen umfassenden Pflegeleitfaden als Orientierungshilfe<br />

für die vielfältigen Informations-, Beratungs- und Hilfsangebote<br />

im Raum Landshut.<br />

Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie SCHOTT einen<br />

wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

leistet.<br />

Informationen zu den verschiedenen Angeboten werden<br />

über Flyer, das Intranet oder am Infoboard veröffentlicht.<br />

Gemeinsam mit den Führungskräften wurde<br />

ein Führungs-Leitfaden erarbeitet, der sich an den Lebens-/Arbeitsphasen<br />

der Mitarbeiter orientiert. Anhand<br />

konkreter Situationen werden die Anforderungen an die<br />

Führungskraft sowie mögliche Lösungsansätze, unter Berücksichtigung<br />

aktueller Angebote, beschrieben.<br />

SCHOTT wurde 2008 als erstes niederbayerisches Unternehmen<br />

im audit „berufundfamilie“ zertifiziert und verpflichtet<br />

sich dadurch, die Vereinbarkeit von Arbeit und<br />

Familienleben nachprüfbar zu fördern.<br />

Bild: Schott<br />

www.ihk-niederbayern.de | 19


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Familienfreundliche Arbeitswelt in der Wohanka-Firmengruppe –<br />

Familie und Beruf? – kein Problem bei Wohanka, Obermaier & Kollegen<br />

„Familienfreundlichkeit heißt zugleich Kinderfreundlichkeit,<br />

denn Kinder sichern die Zukunftsfähigkeit unserer<br />

Gesellschaft“, so Florian Obermaier, Familienvater, Geschäftsführer<br />

und Mitinhaber der Firmengruppe.<br />

Das 1992 von Barbara Wohanka in Geisenhausen gegründete<br />

Unternehmen beschäftigt heute circa 160 Mitarbeiter<br />

in fünf europäischen Ländern, davon mehr als<br />

110 Übersetzer und Korrektoren. Seit 2000 ist Florian<br />

Obermaier Mitglied der Geschäftsleitung. Mit Niederlassungen<br />

und Kooperationen in West- und Osteuropa sowie<br />

in Asien und Amerika sind Wohanka, Obermaier & Kollegen<br />

ein kompetenter und leistungsfähiger Partner in der<br />

Sprachdienstleistungsbranche. Hochqualifizierte Übersetzungswissenschaftler<br />

und Journalisten mit langjähriger<br />

Berufserfahrung übersetzen und dolmetschen in den unterschiedlichsten<br />

Fachbereichen. Das Unternehmen erhielt<br />

in den letzten Jahren mehrfach angesehen Wirtschaftspreise<br />

und Auszeichnungen. Die Mehrzahl der Mitarbeiter<br />

ist fest angestellt.<br />

Von Anfang an hat die Firmengruppe eine familienfreundliche<br />

<strong>Personalpolitik</strong> verwirklicht. Fast alle Mitarbeiter<br />

bzw. Mitarbeiterinnen haben einen akademischen Hintergrund<br />

bzw. sind hochqualifiziertes Fachpersonal. Gerade<br />

sie gilt es an das Unternehmen zu binden. In den letzten<br />

Jahren kam bei vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Nachwuchs. Durch diverse Maßnahmen konnten die jungen<br />

Mütter und Väter perfekt in die Unternehmensprozesse<br />

integriert werden.<br />

Hier eine Auswahl an Maßnahmen:<br />

Wohanka, Obermaier & Kollegen bietet völlig variable<br />

Vollzeit- und Teilzeitarbeitsmodelle, wobei Mitarbeiter<br />

zwischen den einzelnen Modellen jederzeit wechseln<br />

können. So können Arbeitnehmer flexibel auf unvorhergesehene<br />

Fälle reagieren.<br />

Gerade bei Mitarbeitern mit Familien füht Arbeiten außerhalb<br />

der Kernarbeitszeiten zu mehr Freizeit. Durch die<br />

Abweichung der regulären Arbeitszeiten von den Standardarbeitszeiten<br />

können die Tageszeiten, in denen man<br />

von der Familie gebraucht wird, besser genutzt werden.<br />

Grundsätzlich sind alle Arbeitszeiten Gleitzeit. So bereiten<br />

ständig wechselnde Krippen- und Kindergartenzeiten<br />

oder die Auswahl eines Babysitters den Mitarbeitern<br />

keinen Stress.<br />

www.ihk-niederbayern.de<br />

Wohanka, Obermaier & Kollegen GmbH<br />

Branche: Übersetzungen, Dolmetschen<br />

Beschäftigte: ca. 160<br />

Hauptsitz: Geisenhausen<br />

Internet: www.wohanka.de<br />

Sabbatical oder Auszeiten geben die Möglichkeit, für<br />

eine bestimmte Zeit aus dem Arbeitsleben auszusteigen.<br />

Eine variable Wahl des Arbeitsorts bzw. Arbeitslandes<br />

(an den diversen Standorten, Unterstützung durch Firmenwohnungen)<br />

ermöglicht den Umzug an den Arbeitsort<br />

des Lebenspartners.<br />

Telearbeitsplätze bzw. Home Office bei voller Anbindung<br />

an das WOK-Intranet ermöglichen nicht nur die Arbeit<br />

von zu Hause aus, sondern erhöhen auch die Flexibilität<br />

(Arbeit in den Abend- oder frühen Morgenstunden).<br />

Gewährung arbeitsfreier Tage bei Krankheit von Kindern<br />

ist in Deutschland kein Thema, wohl jedoch im Ausland.<br />

Auch hier agiert die Firmengruppe vorbildlich.<br />

Ein junger Vater, der in Bonn im Home Office für WOK als<br />

festangestellter Übersetzer arbeitet, beantwortete unsere<br />

Interviewfragen wie folgt:<br />

Frage: Wie lange arbeiten Sie schon bei Wohanka, Obermaier<br />

& Kollegen (WOK)?<br />

Antwort: Ich arbeite seit November 2006 als festangestellter<br />

Übersetzer für WOK.<br />

Frage: Welche familienfreundlichen Maßnahmen haben<br />

Sie überzeugt, bei WOK zu arbeiten?<br />

Antwort: Durch die flexible Gestaltung der Arbeitszeiten,<br />

die freie Zeiteinteilung und die Möglichkeit der Arbeit von<br />

zu Hause lassen sich Familie und Beruf sehr gut miteinander<br />

vereinbaren. Durch meinen unbefristeten Arbeitsvertrag<br />

haben meine Familie und ich Planungssicherheit.<br />

Fazit: Die familienbewusste <strong>Personalpolitik</strong> ist inzwischen<br />

ein echter Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor unserer Firmengruppe.<br />

Inzwischen punkten wir im Wettbewerb um<br />

Fach- und Führungskräfte, die heute beides wollen: Familie<br />

und Beruf.


Familie und Beruf: bei ZF kein Gegensatz –<br />

familienfreundliche <strong>Personalpolitik</strong> wird bei ZF groß geschrieben<br />

Die ZF Friedrichshafen AG in Passau zählt zu den größten<br />

Arbeitgebern Niederbayerns. Über 4.000 Mitarbeiter<br />

sind am Standort Passau beschäftigt. Auf der Rangliste<br />

der Automobilzulieferer ist der ZF-Konzern mit 75.000<br />

Mitarbeitern in 27 Ländern unter den zehn größten Unternehmen<br />

weltweit.<br />

Familienfreundliche <strong>Personalpolitik</strong> wird bei der ZF groß<br />

geschrieben. Sie rechnet sich sowohl für die Mitarbeiter<br />

als auch für das Unternehmen. Wenn Väter und Mütter<br />

Beruf und Familie vereinbaren können, hebt das die<br />

Motivation, spart Kosten für Einarbeitung und Wiedereingliederung<br />

und lässt krankheitsbedingte Ausfälle<br />

sinken. Mitarbeiter, die Kinderbetreuung oder die elterliche<br />

Pflege mit ihrer beruflichen Tätigkeit vereinbaren<br />

können, sind auch am Arbeitsplatz leistungsfähiger und<br />

engagierter. Und sie sind ihrem Unternehmen besonders<br />

verbunden. ZF gewinnt mit einer familienbewussten <strong>Personalpolitik</strong><br />

nicht nur qualifizierte Mitarbeiter, sie bindet<br />

sie auch langfristig und erfolgreich an das Unternehmen.<br />

So trägt ZF zur Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Familie bei:<br />

Flexible Arbeitszeiten: Am Standort Passau gibt es<br />

rund 100 verschiedene Teilzeitmodelle in unterschied-<br />

ZF Friedrichshafen AG<br />

Branche: Antriebs- und Fahrwerktechnik<br />

Beschäftigte: ca. 4.000<br />

Standort: Passau<br />

Internet: www.zf.com<br />

lichsten Ausprägungen – und das nicht nur im Büro.<br />

Auch im Schichtbetrieb der Fertigungsbereiche teilen<br />

sich beispielsweise Mitarbeiter einen Arbeitsplatz.<br />

Elternzeit: Über die gesetzliche Regelung hinaus kann<br />

die Elternzeit um ein weiteres Jahr verlängert werden.<br />

Durch diese Möglichkeit der ZF-Elternzeit soll<br />

der Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtert werden.<br />

Feststellbar ist, dass sich Väter mittlerweile stärker familiär<br />

engagieren, dies drückt sich in der hohen Beteiligungsquote<br />

bei den Partnermonaten aus.<br />

Sabbatical/Pflegezeit: Über die gesetzlichen Regelungen<br />

hinaus kann eine Freistellung von vier Monaten bis<br />

zu zwei Jahren erfolgen, beispielsweise zur Pflege von<br />

Angehörigen. Das Entgelt wird verstetigt und wird vor<br />

der Freistellungsphase erarbeitet, in akuten Fällen kann<br />

die Freistellung vorangestellt werden.<br />

Betreuungsangebote: Was tun, wenn ein plötzlicher<br />

Pflegefall eintritt oder ein Elternteil ausgerechnet in<br />

der kindergartenfreien Zeit erkrankt? Zu diesem Zweck<br />

wurde in Zusammenarbeit vieler Unternehmen mit dem<br />

Arbeitgeberverband die „Plattform Betreuung“ für ganz<br />

Bayern eingerichtet. Hier bekommen unsere Mitarbeiter<br />

professionelle Beratung bis hin zur Vermittlung von<br />

Betreuungspersonen.<br />

Foto: Florian Weichselbaumer<br />

www.ihk-niederbayern.de | 21


22 |<br />

5. Handlungsfelder der IHK für Niederbayern<br />

Familienfreundlichkeit rückt bei Unternehmen, Kommunen<br />

und Regionen immer deutlicher in den Fokus. Denn:<br />

Ein Faktor für nachhaltiges Wachstum und langfristigen<br />

wirtschaftlichen Erfolg ist auch eine (Personal-) Politik<br />

unter Beachtung von sozialen und gesundheitsfördernden<br />

Aspekten.<br />

Die IHK für Niederbayern unterstützt diese positive<br />

Entwicklung seit langem aktiv mit Veranstaltungen,<br />

vor allem aber mit einem breiten Informationsangebot<br />

für ihre Mitglieder. Als Plattform für unternehmerische<br />

Eigeninitiative bietet die IHK für Niederbayern mit ihren<br />

einzelnen Geschäftsfeldern individuelle Beratung je<br />

nach Branche, Betriebsgröße und –struktur und somit<br />

eine praxisorientierte Beratung zu den unterschiedlichen<br />

Bausteinen der <strong>Personalpolitik</strong> eines Unternehmens.<br />

So führen beispielsweise die Existenzgründungsberater<br />

der IHK etwa 40 % ihrer Beratungsgespräche mit Frauen,<br />

ergänzt durch Beratertage speziell für Frauen. Im Rahmen<br />

5.1. Beratung und Coaching<br />

Der Themenbereich Personalmanagement / Mitarbeiterentwicklung<br />

ist auch Bestandteil von Förderprogrammen<br />

mit staatlicher Bezuschussung zu Beratungsdienstleistungen.<br />

Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAFA) werden Beratungsleistungen für kleinere und<br />

mittlere Unternehmen, die mindestens seit einem Jahr<br />

am Markt bestehen, gefördert. Gegenstand der Förderung<br />

sind neben allgemeinen und speziellen Beratungen<br />

zu verschiedenen Wirtschaftsthemen auch besondere<br />

Beratungen wie zum Beispiel bessere Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie. Mit dem Zuschuss zu den Beraterkosten<br />

soll ein Anreiz gegeben werden, externes Knowhow<br />

in Anspruch zu nehmen. Detaillierte Informationen<br />

können auf der BAFA-Homepage unter www.bafa.de im<br />

Bereich Wirtschaftsförderung unter dem Stichwort „Unternehmensberatungen“<br />

sowie über das Servicetelefon<br />

(Telefon: 06196 908-570) abgerufen werden. Antragstellung<br />

online unter www.beratungsfoerderung.info.<br />

Für junge Unternehmer ermöglicht das Beratungsprogramm<br />

„Gründercoaching Deutschland“ in den ersten<br />

fünf Jahren ab der Gründung die Inanspruchnahme eines<br />

Unternehmensberaters. Neben betriebswirtschaftlichen<br />

Themen werden Beratungen auch im Bereich Unternehmensorganisation<br />

und Mitarbeiterentwicklung gefördert.<br />

Nähere Informationen auf unserer Homepage unter<br />

www.ihk-niederbayern.de Rubrik „Existenzgründung,<br />

Förderung / Beratung“ oder über die KfW unter www.<br />

kfw-mittelstandsbank.de.<br />

www.ihk-niederbayern.de<br />

von Unternehmensnetzwerken, wie „Erfolgsfaktor Familie“,<br />

erhalten Betriebe aktuelle Informationen z. B. über<br />

geförderte Instrumente familienfreundlicher <strong>Personalpolitik</strong>.<br />

Mit verschiedenen Initiativen will das Geschäftsfeld<br />

Ausbildung der IHK das Berufswahlspektrum für Mädchen/Frauen<br />

erweitern und deren Begeisterung auch für<br />

naturwissenschaftlich-technische Berufe wecken. Die<br />

Akademie der IHK unterstützt die Betriebe mit einem<br />

weitgestreuten Seminar- und Vortragsprogramm über<br />

Weiterbildungsmaßnahmen bis hin zu Seminaren für<br />

Frauen in Führungspositionen.<br />

Mit dem IHK Fachkräftemonitor Bayern und dem IHK-<br />

Demografierechner Bayern stellt die IHK Instrumente<br />

zur Verfügung mit denen sich Unternehmer, Politik aber<br />

auch vor der Berufswahl stehende Nachwuchskräfte ein<br />

Bild von dem Fachkräftebedarf in einer bestimmten Region<br />

machen bzw. die Auswirkungen des demografischen<br />

Wandels auf den eigenen Betrieb bewerten und transparent<br />

abbilden können.<br />

Ihre Ansprechpartner bei der IHK Niederbayern:<br />

Manuel Klement<br />

Telefon: 0851 507-341<br />

klement@passau.ihk.de<br />

Manfred Högen<br />

Telefon: 0851 507-291<br />

hoegen@passau.ihk.de


5.2. Wie komme ich an meinen Azubi ?<br />

Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler<br />

– nicht nur für die Freunde der Fischerei, sondern vor<br />

allem für viele Ausbildungsbetriebe dürfte diese Aussage<br />

zunehmend an Relevanz gewinnen. Um ausreichend junge<br />

Fachkräfte an das Unternehmen zu binden, ist gerade<br />

in Zeiten rückläufiger Schülerzahlen die richtige Strategie<br />

für die Betriebe gefragt. Neben dem klassischen Vorgehen,<br />

wie dem Schalten einer Zeitungsanzeige, können<br />

auch folgende Maßnahmen zielführend sein:<br />

Anbieten von Ausbildungsplätzen auf der größten<br />

kostenlosen Lehrstellenplattform in der Region: Die<br />

bundesweite IHK-Lehrstellenbörse bietet den Betrieben<br />

eine große Reichweite und damit hohe Aufmerksamkeit.<br />

Gerade weil sich für Jugendliche heute vieles online<br />

abspielt, dürfte auch die Suche nach der Lehrstelle<br />

darunter fallen. Ein Blick schadet sicherlich nicht auf<br />

www.ihk-niederbayern.de/lehrstellenboerse.<br />

Beteiligung an Ausbildungsmessen: Auf lokaler Ebene<br />

finden diese häufig an Schulen statt, mit regionalem<br />

Fokus nehmen die Messen inzwischen sogar ganze<br />

Messehallen in Beschlag. Waren die Ausbildungsmessen<br />

früher mitunter nur ein anderes Wort für „schulfrei“,<br />

so hat sich die Sache inzwischen gedreht: Unternehmen<br />

und Schüler bekommen relativ schnell ein<br />

Gespür dafür, ob „die Chemie stimmt“.<br />

Auswahlkriterium „IHK-Kompetenzcheck“: Alle niederbayerischen<br />

Mittelschulen haben von der IHK den<br />

Kompetenzcheck zur Verfügung gestellt bekommen.<br />

Durch diesen Eignungstest, der online in der Schule<br />

bearbeitet wird, soll die Berufsfindung erleichtert und<br />

damit Ausbildungsabbrüche verhindert werden. Eine<br />

Ergebnisübersicht des Schülers zum Test gibt dem Ausbildungsbetrieb<br />

eine aussagekräftige Information über<br />

die Stärken des Jugendlichen.<br />

Brücken beschreiten, die in Ausbildung führen: Verschiedene<br />

Unterstützungsprogramme wie zur betrieblichen<br />

Einstiegsqualifizierung (EQ) oder das Programm<br />

„fit for work“ der Bayerischen Staatsregierung bieten<br />

für Jugendliche mit Vermittlungshemmnissen Chancen,<br />

um nach Durchlaufen dieses unternehmensinternen<br />

Langzeitpraktikums (sechs bis zwölf Monate) den Übergang<br />

in ein reguläres Ausbildungsverhältnis zu schaffen.<br />

Gerade in Zeiten sinkender Schulabgängerzahlen<br />

stellen diese Brücken in Form finanzieller Förderprogramme<br />

sicherlich auch eine interessante Variante dar.<br />

Welcher Weg individuell auch immer „der Richtige“ sein<br />

mag – für Fragen rund um das Thema Ausbildung steht<br />

Ihnen Ihre IHK gerne zur Verfügung.<br />

Ansprechpartner: IHK-Ausbildungsberater<br />

Wie werde ich eigentlich Ausbildungsbetrieb? Wie viel<br />

verdient ein Azubi im 2. Lehrjahr? Oder: Was beinhaltet<br />

ein Ausbildungsplan im Detail? Antworten nicht nur<br />

auf diese drei Fragen haben die IHK-Ausbildungsberater<br />

parat.<br />

Kaufmännische Ausbildungsberufe<br />

Gisela Schallmoser<br />

Telefon: 0851 507-260<br />

schallmoser@passau.ihk.de<br />

Richard Gell<br />

Telefon: 0851 507-272<br />

gell@passau.ihk.de<br />

Christian Gerner<br />

Telefon: 0851 507-259<br />

gerner@passau.ihk.de<br />

Gewerblich-technische Ausbildungsberufe<br />

Werner Schurm<br />

Telefon: 0851 507-254<br />

schurm@passau.ihk.de<br />

Mathias Berger<br />

Telefon: 0851 507-214<br />

berger@passau.ihk.de<br />

(v.l.) Werner Schurm, Gisela Schallmoser, Christian Gerner,<br />

Mathias Berger, Richard Gell<br />

www.ihk-niederbayern.de | 23


24 |<br />

5.3. Mit qualifizierter Weiterbildung für die Zukunft gerüstet<br />

Um im harten regionalen und weltweiten Wettbewerb<br />

bestehen zu können, benötigen die Unternehmen qualifizierte<br />

und kompetente Führungs- und Fachkräfte.<br />

Das international anerkannte deutsche System der dualen<br />

Berufsbildung bietet hierfür beste Voraussetzungen.<br />

Nach dem Einstieg in das Berufsleben mit der Ausbildung<br />

in Betrieb und Berufsschule steht den Absolventen mit<br />

der Aufstiegsbildung ein kompaktes Karrieresystem zur<br />

Verfügung, das auf drei Ebenen kompetente und gefragte<br />

Fach- und Führungskräfte hervorbringt und eine praxisnahe<br />

Alternative für ein Hochschulstudium darstellt.<br />

Die IHK Niederbayern ist Partner der Unternehmen für<br />

das lebenslange Lernen nach der Berufsausbildung oder<br />

nach einem Studium. Rund 400 verschiedene Themen<br />

zur beruflichen Weiterbildung – vom eintägigen Seminar<br />

bis hin zum komplexen Studium – stehen derzeit im<br />

Programm, natürlich auch für den Bereich „Personalmanagement“.<br />

Genauso wie die Wirtschaft unterliegt auch<br />

das Angebot an Seminaren und Lehrgängen einem permanenten<br />

Veränderungsprozess. Das zweimal jährlich<br />

stattfindende Qualifizierungspanel soll neben den bisherigen<br />

Instrumenten dazu dienen, passgenaue Angebote<br />

für die Unternehmen und ihre Mitarbeiter zu entwickeln.<br />

Die zumeist bundeseinheitlichen Prüfungen der Aufstiegsbildung<br />

sichern einheitliche Qualitätsstandards<br />

und dokumentieren die Kenntnisse und Fertigkeiten der<br />

Absolventen. Rund 2400 Personen absolvieren jährlich<br />

eine Prüfung als Ausbilder, Fachkaufmann oder Fachwirt,<br />

Meister oder Betriebswirt bei der IHK Niederbayern. Diese<br />

Anstrengungen lohnen sich, wie die regelmäßigen Erfolgs-Umfragen<br />

bei den Absolventen zeigen: Drei Viertel<br />

der Absolventen bestätigen, dass sich die Aufstiegsbildung<br />

positiv auf ihre berufliche Entwicklung ausgewirkt<br />

hat.<br />

Für die meisten Unternehmen und Mitarbeiter stellt sich<br />

nicht die Frage, ob Weiterbildung sinnvoll und nötig ist,<br />

www.ihk-niederbayern.de<br />

sondern welche Maßnahmen ergriffen werden sollen.<br />

Die Weiterbildungsberater der IHK helfen, aus der großen<br />

Fülle an Angeboten die richtigen zu finden, sei es<br />

objektiv und trägerneutral oder spezifisch bezogen auf<br />

das Angebot der IHK-Akademie. Zudem informieren die<br />

Berater über finanzielle Fördermöglichkeiten. Wenn genügend<br />

Personen aus einem Unternehmen identischen<br />

Schulungsbedarf haben, entwickelt die IHK-Akademie<br />

gerne ein spezielles, auf die Bedürfnisse des Unternehmens<br />

zugeschnittenes Konzept. Firmenschulungen erfreuen<br />

sich zunehmender Beliebtheit, denn Inhalte, Zeit,<br />

Ort und Dauer des Trainings können individuell vereinbart<br />

werden.<br />

Gemeinsam haben die neun bayerischen Industrie- und<br />

Handelskammern im Jahr 2009 die Bayerische Ausbilderakademie<br />

gegründet, eine in Deutschland einmalige<br />

Einrichtung. Sie ist die Audit- und Zertifizierungsstelle<br />

für die Weiterbildung von betrieblichen Ausbilderinnen<br />

und Ausbildern. Das dreistufige Zertifizierungssystem der<br />

Bayerischen Ausbilderakademie bietet den Ausbildern<br />

ein flexibles Weiterbildungsangebot. Die Qualifikation<br />

steigert nicht nur den Eigenwert der Ausbilder selbst, sie<br />

sichert auch die hohe Qualität der dualen Ausbildung.<br />

Damit trägt sie zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen<br />

bei, denn Betriebe mit guten Ausbildern werden bei<br />

der Suche nach Auszubildenden künftig die Nase vorn<br />

haben.<br />

Seit Juli 2005 besteht bei der IHK Niederbayern ein Arbeitskreis<br />

Personalentwicklung. Ziel des Arbeitskreises<br />

sind vor allem der Erfahrungsaustausch der Teilnehmer<br />

untereinander und Netzwerkbildung. Gedacht ist der<br />

Arbeitskreis insbesondere für Weiterbildungsverantwortliche,<br />

aber auch für Leiter und Mitarbeiter aus dem<br />

Personalwesen sowie für alle sonstigen Interessierten an<br />

beruflicher Weiterbildung.


Die IHK als Partner der Unternehmen bietet mit ihrem<br />

Weiterbildungsprogramm vielfältige Möglichkeiten sich<br />

auf dem weiten Feld familienbewusster <strong>Personalpolitik</strong><br />

zu informieren und weiterzubilden. So werden durch<br />

Seminare und Lehrgänge in den Bereichen Personalmanagement,<br />

Sozial- und Gesundheitswesen einschlägige<br />

und weiterführende Informationen geboten.<br />

Bitte fordern Sie unser Weiterbildungsprogramm an oder<br />

informieren Sie sich bei unseren Weiterbildungsberatern<br />

oder unter www.ihk-niederbayern.de/weiterbildung<br />

Weiterbildungsberatung/<br />

finanzielle Förderung:<br />

Josef Hochleitner, Bereichsleiter<br />

Telefon: 0851 507-141<br />

hochleitner@passau.ihk.de<br />

Fortbildungsprüfungen:<br />

Christian Wilhelm<br />

Telefon: 0851 507-144<br />

wilhelm@passau.ihk.de<br />

Technische Weiterbildung:<br />

Günter Braun<br />

Telefon: 0851 507-131<br />

braun@passau.ihk.de<br />

Gastronomische Weiterbildung/<br />

Ausbilder/Weiterbildung im<br />

Sozial- und Gesundheitswesen:<br />

Reinhold Klee<br />

Telefon: 0851 507-133<br />

klee@passau.ihk.de<br />

Das Weiterbildungsprogramm<br />

der IHK-Akademie enthält ein<br />

umfassendes Angebot an Seminaren,<br />

Kursen und Lehrgängen.<br />

EDV/IT- und Medienweiterbildung:<br />

Siegfried Wiesenbauer<br />

Telefon: 0851 507-136<br />

wiesenbauer@passau.ihk.de<br />

Kaufmännische Lehrgänge/Sprachen:<br />

Gerhard Ellersdorfer<br />

Telefon: 0851 507-123<br />

ellersdorfer@passau.ihk.de<br />

Seminare/kaufmännische Lehrgänge/<br />

Bayerische Ausbilderakademie:<br />

Gerhard Huber<br />

Telefon: 0851 507-121<br />

huber@passau.ihk.de<br />

Seminare/Zertifikatslehrgänge/<br />

Eurokaufleute:<br />

Ulrike Schneider<br />

Telefon: 0851 507-125<br />

schneider@passau.ihk.de<br />

www.ihk-niederbayern.de | 25


26 |<br />

5.4. IHK-Fachkräftemonitor Bayern und IHK-Demografierechner<br />

IHK-Fachkräftemonitor Bayern – das Prognose-Tool für die Wirtschaft<br />

Mit Hilfe des IHK-Fachkräftemonitors Bayern können<br />

sich Unternehmen, Politik, Verwaltung und Bildungsträger,<br />

aber auch junge Menschen, die vor der Berufswahl<br />

stehen, auf wissenschaftlich fundierter Basis ein Bild<br />

davon machen, in welchen bayerischen Regionen aktuell<br />

und in den kommenden Jahren bezogen auf Berufsbild<br />

und Qualifikation jeweils wie viele Fachkräfte fehlen<br />

oder auch ein Überangebot vorhanden ist. Auf Basis dieser<br />

Daten können beispielsweise Personalplanung und<br />

–entwicklung abgestimmt sowie spezifische wirtschaftspolitische<br />

Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs<br />

erstellt werden.<br />

Der IHK-Fachkräftemonitor wurde von den bayerischen<br />

IHK-Demografierechner Bayern<br />

Die bayerischen Industrie- und Handelskammern stellen<br />

für Unternehmen ein Instrument zur Verfügung, mit dem<br />

diese die Auswirkungen des demografischen Wandels auf<br />

den eigenen Betrieb bewerten und transparent abbilden<br />

können.<br />

Der IHK-Demografierechner Bayern<br />

visualisiert die Alterstruktur und das Durchschnittsalter<br />

der Mitarbeiter des Unternehmens und einzelner Berufe<br />

bis in das Jahr 2025.<br />

ermittelt den jährlichen Ersatzbedarf des Betriebs an<br />

Fachkräften (insgesamt und berufsspezifisch) bis in das<br />

Jahr 2025.<br />

gibt Auskunft über die Fachkräftesituation zu den jeweiligen<br />

Ersatzzeitpunkten (insgesamt und berufsspezifisch).<br />

vergleicht die Altersstruktur des Betriebs mit den Unternehmen<br />

in der jeweiligen Region und Branche bis in<br />

das Jahr 2025.<br />

zeigt Handlungsansätze für eine demografiefeste <strong>Personalpolitik</strong><br />

auf.<br />

Der IHK-Demografierechner Bayern verfügt über eine<br />

Schnell- sowie eine Detailversion und kann kostenlos im<br />

Internet unter www.ihk-demografierechner-bayern.de<br />

im Internet abgerufen werden.<br />

www.ihk-niederbayern.de<br />

Industrie- und Handelskammern als Prognoseinstrument<br />

entwickelt und stellt Fachkräfteangebot und -nachfrage<br />

bis in das Jahr 2025 dar. Mit den Berechnungen und<br />

Prognosen haben die bayerischen IHKs das unabhängige<br />

Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR GmbH beauftragt.<br />

In den Fachkräftemonitor fließen Daten der amtlichen<br />

Statistik und der IHKs ein.<br />

Der IHK-Fachkräftemonitor Bayern ermöglicht einen<br />

schnellen und detaillierten Überblick über die zukünftige<br />

Verfügbarkeit von Arbeitskräften und kann kostenlos im<br />

Internet unter www.ihk-fachkraeftemonitor-bayern.de<br />

abgerufen werden.<br />

Ansprechpartner:<br />

Thomas Genosko<br />

Telefon: 0851 507-201<br />

genosko@passau.ihk.de<br />

www.ihk-demografierechner-bayern.de


6. Ansprechpartner der IHK<br />

Ansprechpartner der IHK für Niederbayern zum Thema<br />

Vereinbarkeit Familie und Beruf:<br />

Beatrix Schmid<br />

Telefon: 0851 507-247<br />

schmid.beatrix@passau.ihk.de<br />

Eva Mühldorfer<br />

Telefon: 0851 507-288<br />

muehldorfer@passau.ihk.de<br />

www.ihk-niederbayern.de | 27


Industrie- und Handelskammer für Niederbayern in Passau<br />

Nibelungenstraße 15 | 94032 Passau | Telefon 0851 507-0 | Fax 0851 507-280<br />

ihk@passau.ihk.de | www.ihk-niederbayern.de

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