140 Jahre Freiwillige Feuerwehr Roßla - Gemeinde Roßla
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<strong>140</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Roßla</strong><br />
Wie in der vorigen Ausgabe schon angekündigt, soll Ihnen heute nahe gebracht<br />
werden, wie es vor genau <strong>140</strong> <strong>Jahre</strong>n zur Gründung einer <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> kam.<br />
Unsere <strong>Gemeinde</strong>, die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Roßla</strong>, begeht in diesem Jahr, wie schon gesagt, den<br />
<strong>140</strong>igsten Gründungstag ihrer <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
Haben Sie schon einmal versucht zurück zu blicken, in die Zeit vor <strong>140</strong> <strong>Jahre</strong>n?<br />
Da gab es keine Autos, kein elektrisches Licht, keine Wasserleitung und kein Telefon.<br />
Die Häuser waren zum größten Teil noch mit Stroh bedeckt und vieles Andere war<br />
primitiver und einfacher als heute.<br />
Die Brandgefahren waren natürlich sehr hoch und es gab auch noch keine organisierte<br />
Brandbekämpfung.<br />
Wie es vermutlich damals in <strong>Roßla</strong> aussah, wie es um den Brandschutz bestellt war<br />
und wie es zur Gründung der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> kam, soll in diesem Beitrag aus<br />
der Sicht der heutigen <strong>Feuerwehr</strong> hier dargestellt werden.<br />
Da aus dieser Zeit niemand mehr lebt, können nur Schriftstücke und die Chronik<br />
Anhaltspunkte liefern.<br />
Aus der Chronik also geht hervor, dass im 16. und 18. Jahrhundert Feuersbrünste den<br />
Flecken <strong>Roßla</strong> fast völlig zerstörten und große Not herrschte unter den Bürgern.<br />
Obdachlos gewordene Familien kamen bei Verwandten in Nachbardörfern unter. So<br />
war z. B. im Jahr 1683 ein Feuer durch Kinderhand entstanden, welches mit seiner<br />
Ausdehnung 36 Wohnhäuser, die Kirche und das Schulhaus völlig zerstörte.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1779 gab es eine ähnliche Feuersbrunst in <strong>Roßla</strong>.<br />
Nach Chronikberichten könnte jetzt noch über weitere große Brände berichtet werden.<br />
Doch heute geht es um die Gründung der <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
Sicher hat man sich damals nach solch schrecklichen<br />
Ereignissen Gedanken gemacht und schon die<br />
Schlüsse gezogen,<br />
eine Art „<strong>Feuerwehr</strong>“ zu organisieren, die<br />
ausgerüstet mit Löschgeräten,<br />
zielgerichtet Feuer bekämpfen konnte.<br />
Ledereimer
Es muss in den 70iger <strong>Jahre</strong>n des 18. Jahrhunderts in <strong>Roßla</strong> schon eine Spritze und<br />
eine Spritzenmannschaft gegeben haben. Das ist daraus zu schließen, weil der<br />
damalige Chronist schrieb, dass am 8. Dezember 1779 im „Schwarzen Hirsch“ (die<br />
älteren Bürger kennen diese Gaststätte noch) durch das <strong>Gemeinde</strong>amt Gelder an die<br />
Spritzenmannschaft ausgezahlt wurden und am 29.04.1799 ist über ein Spritzenhaus<br />
neben dem Friedhof geschrieben (übrigens, der Friedhof war in der Kyffhäuserstraße, dort wo<br />
jetzt noch der Bohrbetrieb ist).<br />
Im Jahr 1812 wird vom „<strong>Roßla</strong>´er Rat“ eine Feuerlöschordnung und eine<br />
Spritzenordnung festgelegt, in der es um den gemeinsamen Einsatz der gutseigenen<br />
und gemeindeeigenen Spritze im Brandfalle ging.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1830 wurde in <strong>Roßla</strong> eine Feuerrettungsgesellschaft gegründet und 1836 wird<br />
von einem Spritzenhaus in der Agnesdorfer Straße, gegenüber dem Gericht,<br />
geschrieben. Das ist genau die Stelle, wo das jetzige alte <strong>Feuerwehr</strong>gerätehaus steht.<br />
Und nun zum <strong>Jahre</strong> 1863<br />
Am 19. August 1863 wurde unter Zugrundelegung der Statuten der<br />
Feuerrettungsgesellschaft ein neuer Verein ins Leben gerufen.<br />
Dieser Verein sollte dem gleichen Zwecke, jedoch auf freiwilliger Basis, dienen, wie die<br />
Feuerrettungsgesellschaft.<br />
Dieser Verein gab sich den Namen „FEUERWEHR“.<br />
22 Bürger (vorwiegend Handwerker) traten zunächst freiwillig bei und die Zahl erhöhte<br />
sich in den Folgejahren ständig.<br />
Hieraus ist ersichtlich, dass das Jahr 1863 das Gründungsjahr der <strong>Freiwillige</strong>n<br />
<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Roßla</strong> ist.<br />
In der nächsten Ausgabe bringen wir aus dem „Allgemeinen Anzeiger und Amtlichen<br />
Blatt für die Grafschaft Stolberg – <strong>Roßla</strong>“ vom 22. August 1863, einen Abdruck der<br />
amtliche Verordnung des Gräflich-stolbergischen Polizeiratsamtes, welcher die<br />
Gründung der <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Roßla</strong> betrifft.<br />
<strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Roßla</strong><br />
Werner Oertel