Reisebericht Italien
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und uns wurde von unserer Führerin außerhalb der Stadtmauer ein Bach gezeigt,<br />
der überwuchert war von weißen, blühenden Callas: Nur wer das gesehen hat,<br />
kann sich es wirklich vorstellen! Die meist asiatischen Gehölze kann ich gar nicht<br />
nennen, denn Ninfa ist auch ein veritables Arboretum.<br />
Wir mussten leider schon wieder zum Bus zurückgehen, um pünktlich unser<br />
nächstes Ziel anzusteuern, als wir an dem kleinen Fluss entlang gingen, der sich<br />
quer durch Ninfa zieht. Glasklar ist er, wie man es auch im Hochgebirge kaum<br />
sieht und die Gräser, die auf dem Boden im Wasser wachsen, haben eine leuchtend<br />
grüne, fast neon-grüne Farbe.<br />
Der Name „Ninfa“ kommt vom griechischen Wort Nympha (die Nymphe) und die<br />
Erlebnisse in Ninfa, der verschwenderische Rosenduft, die Farben und das kristallklare<br />
Wasser haben uns verzaubert, wie das die Quellnymphen in der Sage<br />
tun.<br />
Der Bus brachte uns von Ninfa nach Norden zu den Giardini der Villa Landriana,<br />
wo wir von unserer deutschsprachigen Führerin schon erwartet wurden. Die sehr<br />
schönen Gärten waren beinahe ein Gegenprogramm zu Ninfa: Hier sahen wir keinen<br />
„englischen“ Garten, sondern durchgestaltete Gartenzimmer. Aber von Anfang<br />
an! In der Mitte des letzten Jahrhunderts erwarb der Marchese Gallarati-<br />
Scotti ein Anwesen in der Nähe von Ardea. Seine Gattin Lavinia Taverna liebte<br />
dieses Gut sehr und sie machte aus einer Laune heraus den Versuch, mit einem<br />
Tütchen Samen einen Garten zu schaffen. Vorher waren nämlich nur Eukalyptusbäume<br />
und Pinien dort, also Bäume, die Schatten spenden sollten. Diese regellos<br />
gesäten Pflanzen machten ihr auf die Dauer aber keine Freude und deshalb bat<br />
sie den englischen Gartenarchitekten Russel Page um Hilfe. Von ihm stammte die<br />
Idee, den Garten um die Villa durch Gartenzimmer zu strukturieren. Eines dieser<br />
Gartenzimmer, das sich neben der Villa befindet und mit einem kleinen Teich gestaltet<br />
ist, ist noch original erhalten. Die Idee der Gartenzimmer ist in der folgenden<br />
Zeit von Russel Page (für die weiteren Pflanzensammlungen der Marchesa)<br />
und von ihr selbst wieder aufgegriffen worden. So gibt es von Hecken umgebene<br />
„Zimmer“, die Pflanzen in silbergrauen Tönen haben oder nur Erikasorten. Oder<br />
auch einen schönen Teich mit Seerosen, der an maurische Gärten erinnert. Ein<br />
Hanggarten, der zu einem kleinen See abfällt, ist mit duftenden Strauchrosen bedeckt.<br />
Überhaupt war der intensive Rosenduft der meist Alten Rosen eine überwältigende<br />
Erfahrung dieser Fahrt!<br />
Voller neuer Eindrücke verbrachten wir unsere Mittagspause in einem Ristorante<br />
mit Blick auf das Meer. Das Essen war so gut wie der Blick schön. Wir hatten noch<br />
etwas Zeit und konnten nach dem Essen Torsanlorenzo besichtigen. Eine solche<br />
„Gärtnerei“ mit so riesigen Rosen, Bougonvillaien und Citrussträuchern kann man<br />
sich bei uns kaum vorzustellen.<br />
Nun mussten wir aber fort, in Richtung Rom. Signora Maresa, die diesen Garten/Park<br />
angelegt hat, begrüßte uns voll Liebenswürdigkeit und zeigte und erklärte<br />
uns alles. Sie hat duftende Strauch- und Kletterrosen an Bäume gepflanzt und<br />
erklärte, wie wichtig die richtige Wuchsrichtung dabei ist. Signora Maresa erzählte<br />
uns zum ersten Mal, dass die Wirtsbäume ihre Gäste nicht immer mit Freude akzeptieren,<br />
sondern auch unter ihrer Last zusammenbrechen können. Sie hat uns<br />
Beispiele gezeigt. Die Pracht der Kletterrosen war überwältigend.<br />
Am Sonntag hatten wir zwei Ziele: die Villa d’Este in Tivoli und Rom, wobei eine<br />
Besichtigung der Galeria Borghese, ein Gang durch Rom und der Besuch des<br />
Roseto Roms am Hang des Aventins geplant war.Morgens war es kühl, aber trocken,<br />
als wir die Villa d’Este betraten. Es waren nur wenig Menschen da, sodass