Reisebericht Irland
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Stellen Sie sich satten, weichen, grünen, irischen Rasen vor, soweit das Auge reicht, auf dem locker<br />
gruppiert z. B. Fichten aller Arten oder auch Zedern in allen verschiedenen Farben gepflanzt sind.<br />
Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir weiße Myrten als Bäume.<br />
Danach besuchten wir den historischen Garten von Lismore Castle – der eine Teil angelegt vom Earl<br />
of Cork im frühen 17. Jahrhundert, der andere Teil jünger, aus dem 19. Jahrhundert, angelegt für den<br />
6. Duke von Devonshire, wobei die Bepflanzungen immer wieder verändert und dem Geschmack der<br />
jeweiligen Bewohner angepasst wurden - und fanden Rasenflächen mit angrenzenden großen<br />
Buchsrondells und Borders mit Hortensien und vielen Sträuchern vor hohen Eibenhecken vor. An der<br />
sonnigsten Wand des Castles stand ein großer Teestrauch Aloysia triphylla, der auch an meiner<br />
Südmauer gut gedeiht.<br />
Zum Abschluss sahen wir eine uralte Eibenallee, die allerdings nicht mehr geschnitten wird und sehr<br />
eindrucksvoll aussah. Da wir oft unter Zeitdruck waren, suchte sich jeder in einem der zahlreichen<br />
Gasthäuser der nahe liegenden Ortschaft einen Platz für einen kleinen Imbiss. Übrigens habe ich an<br />
diesem Tag das leckere Essen sehr genossen!<br />
Die letzte Zeit des Tages gehörte dem Fota Arboretum and Gardens in Cork. Auffallend der erste<br />
Eindruck: eine große Sammlung exotischer Bäume und Sträucher auf einer Fläche von elf Hektar. Ein<br />
Zierteich, umstanden von dicht stehenden Bäumen, die sich wunderschön im Wasser spiegelten.<br />
Außerdem gab es italienische Mauergärten mit hübschen Borders von schönen Stauden und Rosen in<br />
harmonischen Farbabstimmungen. Weitere Rosenbeete waren für sich in den Rasenflächen in der<br />
Sonne gut sichtbar, vor allem auch deshalb, weil es nicht mehr regnete.<br />
Müde von vielen Besichtigungen fuhren wir weiter nach Kinsale ins Hotel. Auf eigene Faust<br />
besuchten wir ein irisches Pub, wo eine Band spielte und fühlten uns wohl unter den Einheimischen,<br />
die wie wir begeistert den Künstlern applaudierten. Um Mitternacht stießen wir in der Hotelbar auf<br />
meinen 70. Geburtstag an.<br />
5. Tag<br />
Lisa Krautheim<br />
Vor 30 Jahren verbrachte ich einige Wochen mit meiner Familie in Kinsale. Auf den ersten Blick<br />
scheint sich wenig verändert zu haben in dem malerischen Fischerstädtchen und seiner Umgebung: da<br />
gibt es noch die alten Fischkutter, die nachts aufs Meer fahren, die mächtigen Fuchsienhecken, die<br />
Monbretien, die am Wegrand blühen, die Hortensien, fast an jedem Haus. Schafe und Kühe weiden in<br />
dem grünen Park, der sich <strong>Irland</strong> nennt.<br />
Ich freue mich auf den ersten Garten in West-Cork, den „Cois Cuain Garden“ von Bob und Mary<br />
Walsh. auf dem Weg zum Haus zeigt sich, dass der Garten in verschiedenen Terrassen zum Meer<br />
hinführt. Die Pflanzenvielfalt ist bestechend. Besonders australische und südafrikanische Pflanzen<br />
fallen auf. Der Garten ist preisgekrönt. Um die Arbeit beneide ich Mary, den „head gardener“ und<br />
Bob, den noch teilweise arbeitenden Apotheker, nicht. Aber der Blick von der Terrasse auf die<br />
Meeresbucht mit Fischerbooten und blauen Hügeln in der Ferne ist so umwerfend, dass man verstehen<br />
kann, warum die beiden 1992 diesen einsam-schönen Park wählten. Farbintensiver wirken dort all die<br />
Hortensien, fedrigen Margeriten, Cistrosen und silberblättrigen Schönheiten. Eine dunkelmauvefarbene<br />
Hortensie von nie gesehener Farbe wird mir besonders in Erinnerung bleiben.