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profi - hat "dem Tiger unters Fell geschaut" - ROPA Fahrzeug

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Prozessoren zur Verfügung stehen. Erst dadurch<br />

sind Sicherheitsfunktionen und automatische,<br />

programmierbare Folgeschaltungen<br />

möglich. Zu diesen Informationen gehören<br />

im Übrigen der Dieselverbrauch, der<br />

Bunkerfüllstand oder die GPS-Fahrgeschwindigkeit.<br />

Die CAN-Bus-Technik <strong>hat</strong> weiterhin den<br />

Vorteil, dass Ropa die Verkabelung auf<br />

ein Minimum reduzieren konnte. Magnetventile,<br />

Relais, Positionsmelder und andere<br />

Sensoren sind direkt mit „ihrem“ Prozessor<br />

verbunden. Diese Struktur vereinfacht die<br />

Konstruktion und die Fehlersuche.<br />

Weil im Zylinder integrierte Positionsmelder<br />

extrem teuer sind, werden alle hydraulischen<br />

Bewegungen über einen Winkelgeber und oft<br />

eine Gelenkstange erfasst.<br />

Der Hydraulikdrucksensor erfasst den Schleglerentlastungsdruck.<br />

Jedes Kabel ist mit<br />

einem abriebfesten Schild gekennzeichnet.<br />

Das vereinfacht die Fehlersuche.<br />

Die Funktionalitäten der aktuellen Elektronik<br />

im euro-<strong>Tiger</strong> sind aus 20 Jahren<br />

Erfahrung entstanden. Damals wie heute<br />

<strong>hat</strong> ein Hersteller wie Ropa jedoch ein Problem:<br />

Er produziert relativ kleine Stückzahlen<br />

mit sehr speziellen Anforderungen. Zum<br />

Beispiel müssen die Steckverbindungen hermetisch<br />

gekapselt sein, die Prozessoren<br />

müssen auch unter extremen Temperaturen<br />

arbeiten, und die gesamte Elektronik soll<br />

auf 10 000 Betriebsstunden Lebensdauer<br />

ausgelegt sein.<br />

Die Drehzahlen vieler Hydromotoren erfasst<br />

Ropa mit speziellen Hall-Sensoren direkt am<br />

Gehäuse, hier zu sehen unten, hinter der<br />

Leckölleitung.<br />

Der euro-<strong>Tiger</strong> <strong>hat</strong> über 90 Magnetventile,<br />

die elektronisch angesteuert werden. Dies ist<br />

der Steuerblock der Kratzbodenschaltung<br />

und -regelung.<br />

Viele Komponenten vom Hydromotor bis<br />

zum Stecker gibt es nicht auf <strong>dem</strong> Massenmarkt<br />

für elektronische Zulieferteile.<br />

Stattdessen <strong>hat</strong> Ropa viele Teile selbst entwickelt<br />

und lässt diese im Auftrag fertigen.<br />

Um die Kosten im Griff zu behalten, arbeitet<br />

die Firma teils mit anderen Landtechnikherstellern<br />

oder deren Zulieferern zusammen,<br />

die die gleichen Anforderungen haben.<br />

Das gilt z.B. für die fünf Hauptrechner, die in<br />

ähnlicher Form auch in Fendt-Traktoren verwendet<br />

werden. „Für andere Landmaschinenhersteller<br />

stellen wir keine unmittelbare<br />

Konkurrenz dar. Deshalb konnten wir uns für<br />

neue elektronische Entwicklungen oft bei<br />

deren Zulieferern mit einklinken“, so Michael<br />

Gruber, der die Entwicklung der Elektronik<br />

bei Ropa fast von Beginn an leitet.<br />

An einer Maschine wie <strong>dem</strong> euro-<strong>Tiger</strong> ist<br />

die Verkabelung eine besondere Herausforderung.<br />

Fast überall sind die Kabel und<br />

Kabelbäume mit einem flexiblen Strickgewebe<br />

stramm umwickelt. Schaut man <strong>dem</strong><br />

<strong>Tiger</strong> genauer <strong>unters</strong> <strong>Fell</strong>, fallen offen liegende<br />

Kabeladern auf, immer kurz vor den<br />

Steckern. Zu<strong>dem</strong> findet man nur noch direkt<br />

am Motor das sonst übliche Wellrohr, das<br />

die Kabel schützen soll.<br />

Chefentwickler Gruber begründet dies so:<br />

„Wellrohre sind tückisch, wenn sie nicht<br />

stramm mit Kabeln gefüllt sind. Kleine Größen<br />

gibt es nicht, und so kam es regelmäßig<br />

vor, dass wenige Kabel in einem zu weiten<br />

Wellrohr im Laufe der Jahre durchscheuerten.<br />

Also umstricken wir unsere Kabel jetzt<br />

und haben damit sehr gute Erfahrungen. Mit<br />

der schlechteren Optik können unsere Kunden<br />

und wir gut leben.“<br />

Die Ropa-Elektronik weist keine großen Platinen<br />

mehr auf. Stattdessen sind die elektronischen<br />

Komponenten in den Rechnerkästen<br />

robust verdrahtet, viele davon mit Wago-<br />

Federzugklemmen. Platinen werden bei zu<br />

hohem Stromdurchlass heiß und können<br />

durchschmoren.<br />

Während Ropa die Kabel früher in den Zentralelektrikgehäusen<br />

bzw. Schaltschränken<br />

mit Steckern verbunden <strong>hat</strong>, verwendet die<br />

Firma jetzt nur noch selbstsichernde Wago-<br />

Klemmen. Denn Stecker sind immer mit <strong>dem</strong><br />

Risiko von Wackelkontakten behaftet, spätestens<br />

nach Jahren. Außer<strong>dem</strong> sind sämtliche<br />

Kabel mit der internen Kennziffer des<br />

Bauteils kennzeichnet, zu <strong>dem</strong> sie führen.<br />

Bei der Funktionalität der Elektronik<br />

macht Ropa keine Kompromisse, wohl<br />

aber bei der Spannung: Der euro-<strong>Tiger</strong> <strong>hat</strong><br />

je ein 24-, 15- und 8,5-Volt-Stromnetz sowie<br />

12 Volt für Funk und Telefon. Dies liegt daran,<br />

dass es für manche Bauteile wie die<br />

Winkelgeber nur 8,5-V-Varianten gibt. Andere<br />

Sensoren setzen 15 Volt voraus, und<br />

das normale Bordnetz arbeitet mit 24 Volt.<br />

Was ist an der Ropa-Elektronik außer der<br />

umfassenden Einbindung aller Maschinenfunktionen<br />

noch außergewöhnlich? — Es ist<br />

zum einem die Art der Bildschirmdarstellung.<br />

Ropa <strong>hat</strong> für die Benutzeroberfläche<br />

einen Windows-CE-Rechner integriert. Der<br />

Bildschirm kann dadurch wie beim PC frei<br />

eingeteilt werden, und bei der Schrift und<br />

Grafik gibt es keine Grenzen.<br />

Das wiederum eröffnet völlig neue Möglichkeiten<br />

für die Diagnose. Anstelle eines Laptops<br />

oder Diagnosegerätes nutzt Ropa dafür<br />

den internen Rechner. Der Werkstattfachmann<br />

oder auch der Fahrer kann im

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