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Ruperto Chapí y Lorente (1851-1909) „Preludio de la Revoltosa“ arrangiert von Lorenzo Palomo Luigi Boccherini (1743-1805) „Fandango“ aus dem Quintett D-Dur G 448,4 bearbeitet für Gitarrenquartett Pepe Romero (*1944) „De Cadiz la Habana“ für Gitarrenquartett Antonio Vivaldi (1678-1741) Konzert für 2 Mandolinen, Streichorchester und B.c. G-Dur RV 532 Version für 2 Gitarren Allegro Andante Allegro Concerto für 4 Violinen, Violoncello, Streicher und B.c. h-Moll RV 580 Version für 4 Gitarren Celin & Lito Romero Allegro Largo, Larghetto Allegro Pause Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893) Serenade für Streichorchester C-Dur op. 48 I. Pezzo in forma di sonatina. Andante non troppo, Allegro moderato II. Walzer. Moderato, Tempo di Valse III. Elégie. Larghetto elegiaco IV. Finale. (Tema russo) Andante, Allegro spirito Los Romeros – Gitarrenquartett Württembergisches Kammerorchester Heilbronn Ruben Gazarian – Dirigent Gefördert durch: 1 Konzertprogramm

Ruperto Chapí y Lorente (1851-1909)<br />

„Preludio de la Revoltosa“<br />

arrangiert von Lorenzo Palomo<br />

Luigi Boccherini (1743-1805)<br />

„Fandango“ aus dem Quintett D-Dur G 448,4<br />

bearbeitet für Gitarrenquartett<br />

Pepe Romero (*1944)<br />

„De Cadiz la Habana“<br />

für Gitarrenquartett<br />

Antonio Vivaldi (1678-1741)<br />

Konzert für 2 Mandolinen,<br />

Streichorchester und B.c. G-Dur RV 532<br />

Version für 2 Gitarren<br />

Allegro<br />

Andante<br />

Allegro<br />

Concerto für 4 Violinen, Violoncello, Streicher<br />

und B.c. h-Moll RV 580<br />

Version für 4 Gitarren<br />

Celin & Lito Romero<br />

Allegro<br />

Largo, Larghetto<br />

Allegro<br />

Pause<br />

Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893)<br />

Serenade für Streichorchester C-Dur op. 48<br />

I. Pezzo in forma di sonatina. Andante non troppo, Allegro moderato<br />

II. Walzer. Moderato, Tempo di Valse<br />

III. Elégie. Larghetto elegiaco<br />

IV. Finale. (Tema russo) Andante, Allegro spirito<br />

Los Romeros – Gitarrenquartett<br />

<strong>Württembergisches</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>Heilbronn</strong><br />

Ruben Gazarian – Dirigent<br />

Gefördert durch:<br />

1<br />

Konzertprogramm


Programmerläuterungen<br />

Ruperto Chapí (1851-1909)<br />

Woran erkennt man eigentlich spanische Musik? Die meisten<br />

Konzertbesucher könnten diese Frage wohl kaum auf<br />

kompositionstechnischer Ebene beantworten – aber trotzdem<br />

wird ihnen die Herkunft eines Stücks aus Spanien oft<br />

schon nach wenigen Takten klar sein. Denn ungeachtet<br />

der Vielfalt spanischer Musiktraditionen scheint es typische,<br />

verbindende Elemente zu geben, einen Nationalstil,<br />

der ausgeprägter ist als in anderen europäischen Ländern.<br />

Und ganz einfach wird die Aufgabe, spanische Musik zu<br />

erkennen, wenn ihr Nationalcharakter durch eine besondere<br />

instrumentale Farbe bestätigt wird. Der Klang der<br />

Gitarre – er gehört zu unserem Spanienbild wie Flamenco<br />

und Stierkampf, und das nicht erst seit dem Aufschwung<br />

des Tourismus im 20. Jahrhundert. Bereits Gottfried Walther<br />

nannte die Gitarre in seinem „Musicalischen Lexicon“<br />

von 1732 ein „plattes Lauten-mäßiges Instrument, welches<br />

sonderlich vom Spanischen Frauenzimmer gebraucht wird.“<br />

Wiedergeburt des Spanischen<br />

– Chapís Zarzuela „La Revoltosa“<br />

Selbstverständlich ist die populäre Vorstellung, alle spanischen<br />

Musiker spielten Gitarre, ein Klischee. Ruperto<br />

Chapí y Lorente beispielsweise lernte Flöte, Klarinette und<br />

Kornett und leitete ein Blasorchester, bevor er sich der<br />

Komposition von Zarzuelas, volkstümlichen Singspielen,<br />

zuwandte. Das Vorspiel zu seiner berühmtesten Zarzuela,<br />

der 1897 uraufgeführten „Revoltosa“ (Die Aufsässige)<br />

war ursprünglich auch keineswegs für Gitarrenquartett<br />

bestimmt, sondern für ein ausgewachsenes<br />

Sinfonieorchester. Dennoch wird dieses Preludio<br />

selbst in originaler Instrumentierung den<br />

meisten Hörern spanisch vorkommen. Warum<br />

wohl? Einige an Flamenco erinnernde Rhythmen<br />

der schnellen Teile mögen eine Rolle spielen,<br />

vor allem aber melodisch-harmonische<br />

Wendungen der langsamen Abschnitte, für<br />

die Musiktheoretiker Begriffe wie „spanischphrygische<br />

Tonleiter“ und „andalusische Kadenz“<br />

geprägt haben.<br />

2<br />

Überhaupt spielt die spanische Musik der<br />

letzten 150 Jahre oft recht deutlich auf<br />

volkstümliche Traditionen an. Gerade diese<br />

einzigartigen, weil maurisch und lateinamerikanisch<br />

beeinflussten Volksmusiken prägen<br />

den besonderen Ton auch der spanischen


Kunstmusik. An ältere landestypische Musikstile und<br />

-gattungen knüpften die Komponisten des Landes ganz<br />

bewusst an. Die Zarzuela beispielsweise, eine Verbindung<br />

aus gesprochenem Schauspiel, bekannten Volksliedern<br />

oder Schlagern und neu komponierten Musikeinlagen, war<br />

bereits Ende des 17. Jahrhunderts entstanden. Sie geriet<br />

zeitweise völlig in Vergessenheit, weil sich das Publikum<br />

nur noch für italienische Buffo-Opern (vorzugsweise von<br />

Rossini) begeisterte. Erst in der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts, als in ganz Europa nationale Musikschulen<br />

entstanden, wurde die Zarzuela als echt spanische Gattung<br />

wiederbelebt.<br />

Der verführerischste Tanz der Welt<br />

– Boccherinis Fandango<br />

Luigi Boccherini war Italiener, lebte aber von 1768 bis zu<br />

seinem Tod 1805 in Spanien und integrierte – was damals<br />

noch wenig üblich war – sogar spanische Volksmusik<br />

in seine Werke. Beispiele dafür sind das Streichquintett<br />

op. 30 Nr. 6 mit dem Titel „Musica notturna delle strade<br />

di Madrid“, das „Minuetto a modo di sighidiglia spagnola“<br />

aus dem Streichquintett op. 50 Nr. 5 oder auch der<br />

berühmte Fandango, den Boccherini zunächst für Streichquintett<br />

schrieb (op. 40 Nr. 2) und um 1798 für Gitarre<br />

und Streichquartett bearbeitete. Die Ursprünge der Tanz-<br />

und Liedform Fandango sind umstritten. Vielleicht liegen<br />

sie in der maurischen Musik, womöglich wurde der Tanz im<br />

Dreierrhythmus aber auch aus Lateinamerika eingeführt.<br />

In jedem Fall zählte der Fandango zu den populärsten und<br />

umstrittensten Tänzen des späten 18. Jahrhunderts; vielerorts<br />

wurde er von der Obrigkeit verboten. Warum, das<br />

erklärt vielleicht ein Bericht Giacomo Casanovas, der 1767<br />

bei einem Ball in Madrid den Fandango erlebte: „Ich hatte<br />

ihn zuvor schon auf der Bühne in Frankreich und Italien gesehen,<br />

doch da vermieden die Schauspieler sorgsam jene<br />

wollüstigen Gesten, die ihn zum verführerischsten Tanz der<br />

Welt machen. Man kann ihn nicht beschreiben. Jedes Paar<br />

tanzt nur drei Schritte, doch die Gesten und Haltungen<br />

sind so lasziv wie man es sich nur vorstellen mag. Alles<br />

wird gezeigt, vom ersten Seufzer des Verlangens bis zur<br />

finalen Ekstase; es ist eine wirkliche Geschichte der Liebe.<br />

Ich konnte mir keine Frau vorstellen, die ihrem Partner<br />

nach diesem Tanz irgendetwas abschlagen würde, denn er<br />

schien wie gemacht, um die Sinne zu erregen.“ Natürlich<br />

ließ Casanova sich gleich am nächsten Tag einen Tanzlehrer<br />

kommen ...<br />

3


Rückfahrkarte nach Kuba<br />

– „De Cádiz a La Habana“ von und mit Pepe Romero<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts fand der Fandango Eingang<br />

in den andalusischen Flamenco – wobei „Flamenco“ im<br />

Grunde eine Sammelbezeichnung für zahlreiche Gesangs-,<br />

Tanz- und Gitarrenstile ist. Diese Stile oder „Palos“ entstanden<br />

unter dem Einfluss der verschiedensten Kulturen: etwa<br />

dem der Juden, der Mauren und besonders der Gitanos,<br />

einer Untergruppe der Roma. Wichtig waren auch Impulse<br />

aus den ehemaligen spanischen Kolonien in Süd- und Mittelamerika.<br />

Nicht umsonst nennt sich ein Genre der Flamencomusik<br />

„cantos de ida y vuelta“ – Gesänge des Hin- und<br />

Rückwegs. Über Jahrhunderte brachten spanische Siedler<br />

ihre Musik nach Lateinamerika, wo sie sich mit anderen, einheimischen<br />

Stilen mischte und in veränderter Form ins Mutterland<br />

zurückgetragen wurde. Bedeutendste Auffangstation<br />

der „cantos de ida y vuelta“ war Cádiz; hier etablierten<br />

sich dann auch die entsprechenden Flamenco-Palos wie<br />

etwa Colombiana, Guajira, Milonga oder Vidalita. Auf die<br />

andalusische Hafenstadt bezieht sich der erste Teil von<br />

Pepe Romeros Werktitel. Der zweite, „La Habana“, meint<br />

die Hauptstadt Kubas, und zwischen diesen beiden Orten<br />

und ihren typischen Rhythmen bewegt sich die Musik.<br />

Mehr als Lumpenlieder<br />

– Vivaldis Konzerte RV 532 und RV 580<br />

Auch wenn die Gitarre das spanische Instrument schlechthin<br />

ist – auf einen einzigen Nationalcharakter lässt sie sich<br />

doch nicht festlegen. Bereits 1619 schrieb Michael Praetorius<br />

in seinem „Syntagma musicum“ über das<br />

Zupfinstrument: „Und brauchens in Italia die<br />

Ziarlatini und Salt’ in banco (das sind bey uns<br />

fast wie die Comoedianten und Possenreisser)<br />

nur zum schrumpen; darein sie Villanellen<br />

und andere närrische Lumpenlieder singen.“<br />

In der Tat war die Gitarre auch in Italien sehr<br />

beliebt. Man sollte daher meinen, ein Komponist<br />

wie Antonio Vivaldi, der selbst so ungewöhnliche<br />

Instrumente wie Piccoloflöte oder<br />

Dudelsack zu solistischen Ehren kommen ließ,<br />

müsste auch etwas für die Gitarre geschrieben<br />

haben. Das ist aber nicht der Fall – die<br />

beiden Werke des heutigen Programms erklingen<br />

in Bearbeitungen. Das Konzert RV 532<br />

sieht eigentlich zwei Mandolinen als Soloin-<br />

Antonio Vivaldi (1678-1741)<br />

strumente vor, und RV 580 (besser bekannt<br />

4


als op. 3 Nr. 10, als zehntes Stück der Sammlung „L’estro<br />

armonico“) vier Violinen. Warum schrieb Vivaldi keine Gitarrenkonzerte?<br />

Vielleicht weil er sich die Gitarre nur als<br />

Begleitinstrument zum Gesang vorstellen konnte. Schon<br />

Praetorius brachte sie ja mit „närrischen Lumpenliedern“<br />

in Verbindung. Und obwohl er zugab, dass „nichts desto<br />

weniger auch andere feine anmuthige Cantiunculae und<br />

liebliche Lieder von eim guten Senger und Musico Vocali<br />

darein musicirt werden“ könnten – mit der menschlichen<br />

Stimme blieb die Gitarre offenbar verbunden. Das von<br />

Praetorius erwähnte „schrumpen“, spanisch „rasgueado“,<br />

italienisch „colpo“ genannt, meint übrigens das Schlagen<br />

von Akkorden, eine Begleittechnik, die für Solokonzerte<br />

kaum nutzbar war. Heute lässt sich Vivaldis Versäumnis<br />

leicht korrigieren. Und mit einer Umwidmung seiner Kompositionen<br />

begeht man auch kein Sakrileg, sondern befindet<br />

sich sogar in bester Gesellschaft: Kein Geringerer als<br />

Johann Sebastian Bach nahm sich Vivaldis Konzert op. 3<br />

Nr. 10 vor und machte daraus sein Konzert für vier Cembali<br />

und Orchester a-Moll BWV 1065.<br />

Vom Gefühl erwärmt<br />

– Peter Tschaikowskys Serenade op. 48<br />

Viele russische Komponisten liebten den Süden. So<br />

schrieb bereits Michail Glinka, der „Vater der russischen<br />

Musik“, nach einer Spanienreise zwei Ouvertüren über<br />

spanische Themen. Seinem Vorbild folgten Nikolai Rimski-<br />

Korsakow („Capriccio espagnol“), Alexander Borodin („Serenata<br />

alla spagnuola“) und Alexander Glasunow (etwa in<br />

seiner Streichquartett-Novelette „alla spagnuola“). Peter<br />

Tschaikowsky verdankte zwei seiner beliebtesten Werke<br />

Anregungen, die er aus Italien mitbrachte: das Streichsextett<br />

„Souvenir de Florence“ und das „Capriccio italien“ für<br />

großes Orchester. Die Streicher-Serenade op. 48 schließlich<br />

weckt schon durch ihre Gattungsbezeichnung Assoziationen<br />

an laue Sommernächte in südlichen Ländern.<br />

Schließlich ist das Wort „Serenade“ von dem italienischen<br />

Adjektiv „sereno“ abgeleitet, das einen klaren, heiteren<br />

Himmel (besonders bei Nacht) meint.<br />

Serenaden sind unterhaltsame Ständchen, leicht fasslich<br />

und am besten im Freien aufzuführen. Normalerweise verbindet<br />

man sie eher mit der Zeit Haydns und Mozarts als<br />

mit dem späten 19. Jahrhundert. Unterhaltung ganz im<br />

Sinne der klassischen Vorbilder bietet denn auch Tschaikowskys<br />

1880 entstandenes Werk. Der erste Satz folgt<br />

im Hauptteil der Form einer frühklassischen zweiteiligen<br />

5


Sonatine; eine Andante-Einleitung und<br />

-Coda bilden dazu den Rahmen. „Der<br />

erste Satz“, so schrieb der Komponist an<br />

seine Gönnerin Nadeschda von Meck,<br />

„darf als ein Tribut meiner Mozartverehrung<br />

angesehen werden; er ist eine absichtliche<br />

Nachahmung seines Stils, und<br />

ich würde mich glücklich schätzen, wenn<br />

man fände, dass ich meinem Vorbild einigermaßen<br />

nahegekommen bin.“ Ein eleganter<br />

Walzer in französischem Stil steht<br />

an zweiter Stelle. Dieser Satz ist vielleicht<br />

Tschaikowskys berühmteste Komposition<br />

im Walzer-Genre – er wird häufig auch<br />

separat gespielt und von Choreographen<br />

gelegentlich als Ballettmusik verwendet.<br />

Es folgt eine ausdrucksvolle Elegie, die<br />

sich – wie der Walzer – aus drei Teilen<br />

zusammensetzt. Im belebteren Mittelteil<br />

kommt besonders auffällig die Pizzicato-<br />

Spieltechnik zum Einsatz, die vereinzelt<br />

Peter Iljitsch Tschaikowsky auch in den übrigen Sätzen zu hören ist.<br />

(1840-1893)<br />

Gezupfte Klänge sind geradezu typisch<br />

für Streicherserenaden – sie sollen an Instrumente wie<br />

Gitarre, Mandoline oder Laute erinnern, an die Begleitung<br />

eines gesungenen Ständchens vor dem Fenster der<br />

Geliebten. Dem Finale seiner Serenade gab Tschaikowsky<br />

den Untertitel „Tema russo“. Genau genommen liegen<br />

dem Satz sogar zwei russische Themen zugrunde: ein Reigen<br />

als langsame Einleitung und ein Tanz als turbulentes<br />

Hauptthema. Beide Melodien entnahm der Komponist<br />

seiner eigenen Sammlung „50 russische Volkslieder für<br />

Klavier zu vier Händen“ (1868/69). Insgesamt ist die<br />

Serenade eine eher leichtgewichtige Komposition, die<br />

Tschaikowsky dennoch sehr am Herzen lag. Im Oktober<br />

1880 berichtete er Frau von Meck, er habe sie „aus innerem<br />

Antrieb“ geschrieben. „Sie ist vom Gefühl erwärmt<br />

und – wie ich hoffe – von wirklichem Wert.“<br />

Jürgen Ostmann<br />

6


Los Romeros, Gitarrenquartett<br />

Der legendäre Celedonio Romero gründete gemeinsam<br />

mit seinen Söhnen Celin, Pepe und Angel das international<br />

renommierte Ensemble Los Romeros, das Millionen<br />

als die „königliche Familie der Gitarrenmusik“ bekannt<br />

ist. Mit den Debüts von Celino, dem Sohn von Celin, im<br />

Jahr 1990 und Angels Sohn Lito 1996 als Mitglieder des<br />

Ensembles, umfasst die Familie Romero mittlerweile drei<br />

Generationen konzertierender Künstler. Dass es derartig<br />

viele Virtuosen desselben Instruments innerhalb einer<br />

Familie gibt, ist sowohl einmalig in der Musiklandschaft,<br />

als auch beispiellos auf dem Gebiet der klassischen Gitarrenmusik.<br />

Als wahrhafte Institution in der Welt der klassischen<br />

Musik hat das Quartett Los Romeros zahllose Zuhörerschaften<br />

fasziniert und weltweit die Stimmen der Kritik<br />

für sich begeistert. Celedonio Romero verstarb am 8. Mai<br />

1996 im kalifornischen San Diego. Seine Familie sagt, „er<br />

macht die Seele des Quartetts aus, von nun an werden<br />

alle unsere Konzerte eine Hommage an ihn sein“. Seine<br />

Söhne und Enkelsöhne führen ihr Vermächtnis im Sinne<br />

Celedonios fort.<br />

Celedonio Romero war zunächst ein berühmter Solist in<br />

Spanien. Als seine Söhne jeweils das Alter von zwei bis<br />

drei Jahren erreichten, begann er sie im Gitarrenspiel zu<br />

unterrichten. 1957 emigrierte die Familie in die Vereinigten<br />

Staaten von Amerika, wo die Romeros ihre Weltkarriere<br />

begannen, als die Söhne noch Teenager waren.<br />

Seitdem haben sie Hunderte von Konzerten auf der gan-<br />

7<br />

Biographie


zen Welt gegeben, beständig ihr Publikum fasziniert und<br />

Kritiker weltweit zu Begeisterungsstürmen hingerissen.<br />

Diese glorreiche Reputation der Romeros wurde dauerhaft<br />

durch wiederholte Auftritte mit nahezu allen großen<br />

Sinfonieorchestern der Vereinigten Staaten bestätigt. Los<br />

Romeros sind besonders beliebt bei College-Publikum<br />

und konzertieren regelmäßig als Teil einer landesweiten<br />

musikalischen Veranstaltungsreihe für Universitäten sowie<br />

der „Fine Arts“-Konzertreihe. Neben regelmäßigen<br />

Auftritten in den USA und Südamerika, gastieren die Los<br />

Romeros regelmäßig in Europa und in Fernost in stets<br />

ausverkauften Konzertsälen. Ob sie als Quartett, Duett<br />

oder Solisten in Recitals oder mit Sinfonieorchestern auftreten,<br />

die Romeros beherrschen die Welt der klassischen<br />

Gitarrenmusik.<br />

Seit nunmehr 50 Jahren inspiriert das Schaffen dreier<br />

Romero-Generationen Komponisten dazu, das Repertoire<br />

für Gitarrenquartett und Orchester zu bereichern, darunter<br />

herausragende Künstler wie Joaquín Rodrigo, Federico<br />

Moreno Torroba, Morton Gould, Francisco de Madina,<br />

Lorenzo Palomo und andere. Im Laufe der Jahrzehnte entstanden<br />

zahlreiche Einspielungen auf Schallplatte und<br />

CD. Der NDR produzierte und sendete „Los Romeros: Die<br />

Gitarren-Dynastie“, einen Dokumentarfilm von Michael<br />

Valentin und Martin Feil. Um es mit den Worten des spanischen<br />

Komponisten Joaquín Rodrigo zu sagen: „Los Romeros<br />

haben die Technik des Gitarrenspiels dahingehend<br />

entwickelt, Schwieriges einfach aussehen zu lassen. Ohne<br />

Zweifel sind sie die Großmeister an der Gitarre.“<br />

Zu Beginn des Jahres 2007 wurden die Romeros im<br />

Rahmen der Grammy-Verleihung in Los Angeles für ihre<br />

künstlerischen Errungenschaften geehrt. Dabei wurde<br />

Ihnen der renommierte Preis The Recording Academy<br />

President’s Merit Award verliehen.<br />

Anlässlich des 50. Quartett-Jubiläums erschien im Februar<br />

2009 bei SONY Classical eine CD mit dem Titel „Celebration“.<br />

Darüber hinaus unternahmen Los Romeros im<br />

Jubiläumsjahr eine Tournee mit dem Königlichen Sinfonieorchester<br />

Sevilla und Pedro Halffter mit ausverkauften<br />

Konzerten in den Musikmetropolen Deutschlands, Österreichs<br />

und der Schweiz, gefolgt von weiteren Konzerten<br />

mit internationalen Orchestern und Dirigenten sowie<br />

zahlreichen Recitals rund um die Welt.<br />

Das Quartett Los Romeros spielt in folgender Besetzung:<br />

Pepe, Celin, Celino und Lito Romero.<br />

8


Violine 1<br />

Zohar Lerner<br />

Dr. Nanna Koch<br />

Marlise Riniker<br />

Anna Elina Reimers<br />

Aleksandar Maletic<br />

Rebecca Boyer<br />

Violine 2<br />

Johannes Hehrmann<br />

Stefan Schubert<br />

Frank Willekens<br />

Gretchen Wallbrunn<br />

Erika Araki<br />

Viola<br />

Irene Lachner<br />

Hans Georg Fischer<br />

Stefan Maneth<br />

Götz Engelhardt<br />

Violoncello<br />

Gabriel Faur<br />

Georg Oyen<br />

Patrick Burkhardt<br />

Kontrabass<br />

Renger Woelderink<br />

Arthur Balogh<br />

9<br />

Ausführende


Informationen<br />

Das 2. Babykonzert am 22. März 2012 ist ausverkauft!<br />

Die Babykonzerte richten sich an Mütter und Väter mit<br />

Säuglingen und Babys von bis zu einem Jahr. Bereits das<br />

erste Babykonzert des WKO unter der Leitung von Ruben<br />

Gazarian hat sich großen Zuspruchs erfreut. Für das<br />

zweite Konzert, bei dem die Musiker nicht auf, sondern<br />

vor der Bühne Platz nehmen und der Publikumsraum mit<br />

Krabbelmatten ausgelegt ist, sind nun bereits alle Karten<br />

verkauft.<br />

Für diejenigen, die Eintrittskarten haben: Das Babykonzert<br />

findet um 15 Uhr im Forum redblue des Veranstaltungscenters<br />

redblue statt. Einlass ist ab 14.30 Uhr, für<br />

Kinderwagenparkplätze ist gesorgt.<br />

Einführungsvortrag „Das Solokonzert bei Beethoven“<br />

Vor dem 8. <strong>Heilbronn</strong>er Konzert, in dem Ludwig van<br />

Beethovens Konzert für Orchester Nr. 5 in Es-Dur und Felix<br />

Mendelssohn Bartholdys Sinfonie Nr. 4 in A-Dur zur<br />

Aufführung kommen werden, findet am Mittwoch, dem<br />

18. April 2012 um 19.30 Uhr ein Einführungsvortrag von<br />

Roland Bauer mit dem Titel „Das Solokonzert bei Beethoven“<br />

in der VHS <strong>Heilbronn</strong> (VHS im Deutschhof, Kirchbrunnenstraße<br />

12) statt. Vorherige Anmeldung unter<br />

07131-99650 wird erbeten.<br />

WKO-Newsletter<br />

Seit Anfang des Jahres<br />

bietet das WKO einen<br />

Newsletterdienst<br />

an. Der WKO-Newsletter<br />

informiert Sie<br />

regelmäßig über alle<br />

wichtigen Konzerte<br />

und Ereignisse vor<br />

und hinter der Bühne<br />

und rund um das Württembergische <strong>Kammerorchester</strong><br />

<strong>Heilbronn</strong>. Hier erfahren Sie in verschiedenen Rubriken<br />

mehr zum Hintergrund der Konzerte, werden mit musikgeschichtlichen<br />

oder personellen Details versorgt, können<br />

Ihre Meinung äußern oder mit ein bißchen Glück eine<br />

Konzertkarte gewinnen.<br />

Über die Homepage www.wko-heilbronn.de können Sie<br />

den Newsletter unter der Rubrik „Service“ abonnieren.<br />

10


Die Winterreise für Kinder<br />

Familienvorstellung<br />

Sa 24. März 2012, 15 Uhr<br />

Harmonie <strong>Heilbronn</strong><br />

Wilhelm-Maybach-Saal<br />

Matthias Horn – Gesang<br />

Christoph Ullrich – Klavier<br />

Ruben Gazarian – Dirigent<br />

<strong>Württembergisches</strong><br />

<strong>Kammerorchester</strong> <strong>Heilbronn</strong><br />

Ein musikalisches<br />

Projekt für Kinder nach<br />

„Die Winterreise“<br />

von Franz Schubert.<br />

„Schubert um 4“ Nr. 4<br />

So 1. April 2012, 16 Uhr<br />

Schießhaus <strong>Heilbronn</strong><br />

Frankfurter Str. 65<br />

Rebecca Boyer – Violine<br />

Ann Joana Druyts – Klavier<br />

Gabriel Fauer – Violoncello<br />

Jonas Khalil – Gitarre<br />

Franz Schubert:<br />

Sonatine D-Dur D 384<br />

Sonatine g-Moll D 408<br />

Sonate für Arpeggione<br />

(Violoncello) und Klavier (Gitarre) a-Moll D 821<br />

Konzert im Rahmen des Festprogramms zur<br />

Wiedereröffnung der Stadthalle Schwaigern<br />

So 1. April 2012, 18 Uhr<br />

Evangelische Stadtkirche Schwaigern<br />

Werke von Max Reger, Benjamin Britten, Ottorino Respighi,<br />

Dimitri Schostakowitsch, Jean Sibelius<br />

Karten unter 07138-998200 (Volksbank Schwaigern)<br />

11<br />

Konzertankündigung


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Württembergisches</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>Heilbronn</strong><br />

Moltkestr. 11<br />

74072 <strong>Heilbronn</strong><br />

www.wko-heilbronn.de<br />

Programmtexte: Jürgen Ostmann<br />

Redaktion: Judith Heinrich<br />

Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten.<br />

© 2012 <strong>Württembergisches</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>Heilbronn</strong><br />

Wir möchten Sie bitten, Mobiltelefone und sonstige elektronische<br />

Geräte vor dem Konzert auszuschalten, um einen<br />

ungestörten Konzertbesuch zu ermöglichen! Fotografieren,<br />

Ton- und Bildaufzeichnungen sind nicht gestattet.<br />

12

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