Download Statusbericht "Chemischer Pflanzenschutz" - REWE Group
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<strong>Statusbericht</strong><br />
CHEMISCHER PFLANZENSCHUTZ 3<br />
(Obst und Gemüse)<br />
erstellt von<br />
GLOBAL 2000<br />
ÖSTERREICHS FÜHRENDE UMWELTSCHUTZORGANISATION<br />
im Auftrag von<br />
<strong>REWE</strong> GROUP KÖLN AUGUST 2011<br />
DI Lydia Matiasch
Impressum:<br />
GLOBAL 2000 / Friends of the Earth Austria<br />
Neustiftgasse 36, A-1070 Wien<br />
Tel.: +43/1/812 57 30, Fax.: +43/1/812 57 28<br />
E-ail: office@global2000.at, Internet: www.global2000.at<br />
Autorin: DI Lydia Matiasch
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis ...............................................................................................................................I<br />
Tabellenverzeichnis.......................................................................................................................... VI<br />
Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................... VIII<br />
Abkürzungen................................................................................................................................... XII<br />
Zusammenfassung ........................................................................................................................ XIII<br />
1. Einleitung ...................................................................................................................................1<br />
2. Hintergrund ................................................................................................................................2<br />
2.1. Datenerhebung und Datenbewertung ..........................................................................2<br />
2.2. Qualitätssicherungsmaßnahmen..................................................................................3<br />
2.3. GLOBAL 2000 ..............................................................................................................3<br />
3. Methodik.....................................................................................................................................4<br />
3.1. Daten............................................................................................................................4<br />
3.2. Bewertung: Theoretischer Hintergrund.........................................................................4<br />
3.2.1. Akute Toxizität: Der ARfD-Wert ....................................................................................5<br />
3.2.2. Chronische Toxizität .....................................................................................................6<br />
3.2.2.1. Das ADI-Konzept..........................................................................................................6<br />
3.2.2.2. PRP-Obergrenzen und Belastungsgrad.......................................................................7<br />
3.2.2.3. Die Summenbelastung (SB).........................................................................................9<br />
3.2.3. Die Belastungswerte (BW) .........................................................................................10<br />
3.2.4. Die Belastungsindizes (BELIX) ..................................................................................11<br />
3.2.5. Warenkorb und Jahresverbrauch ...............................................................................11<br />
3.3. Berechnung der Belastungswerte ..............................................................................15<br />
3.3.1. Berechnung des BW1 (mittlere Summenbelastung und Jahresverbrauch) ................15<br />
3.3.2. Berechnung des BW2 (% PRP-Überschreitungen).....................................................15<br />
3.3.3. Berechnung des BW3 (% ARfD-Überschreitungen)....................................................16<br />
3.3.4. Berechnung der Belastungsindizes............................................................................16<br />
3.3.5. Allgemeine Interpretation der Belastungsindizes .......................................................17<br />
3.4. Darstellung der Ergebnisse ........................................................................................22<br />
I
3.4.1. Belastungswerte und Belastungsindizes....................................................................22<br />
3.4.2. Statistiktabellen...........................................................................................................23<br />
3.4.3. Wirkstoffprofil..............................................................................................................26<br />
3.4.4. Jahresverlauf..............................................................................................................28<br />
3.4.5. Statistische Tests ........................................................................................................31<br />
4. Ergebnisse und Interpretation der Jahre 2007 bis 2010 ..........................................................32<br />
4.1. Übersicht der Belastungswerte der Warenkorbprodukte 2007 bis 2010 ....................32<br />
4.2. Interpretation der Belastungswerte.............................................................................36<br />
4.2.1. BW1 (mittlere Summenbelastung bezogen auf den Jahresverbrauch).......................36<br />
4.2.2. BW2 (% PRP-Überschreitungen)................................................................................39<br />
4.2.3. BW3 (% ARfD-Überschreitungen)...............................................................................41<br />
4.3. Vergleich der Belastungswerte und -indizes der Jahre 2007 bis 2010.......................43<br />
5. Ergebnisse und Interpretation der Produkte des Jahres 2010.................................................45<br />
5.1. Zitrusfrüchte ...............................................................................................................45<br />
5.1.1. Grapefruits..................................................................................................................49<br />
5.1.2. Limetten......................................................................................................................50<br />
5.1.3. Mandarinen (inkl. Clementinen) .................................................................................51<br />
5.1.3.1. Mandarinen (inkl. Clementinen), Auswertung nach Herkunft .....................................52<br />
5.1.4. Orangen .....................................................................................................................54<br />
5.1.4.1. Orangen, Auswertung nach Sorten ............................................................................55<br />
5.1.4.2. Orangen, Auswertung nach Herkunft .........................................................................56<br />
5.1.5. Zitronen ......................................................................................................................58<br />
5.1.5.1. Zitronen, Auswertung nach Herkunft ..........................................................................60<br />
5.2. Kernobst .....................................................................................................................81<br />
5.2.1. Äpfel ...........................................................................................................................81<br />
5.2.1.1. Äpfel, Auswertung nach Herkunft ...............................................................................82<br />
5.2.2. Birnen .........................................................................................................................85<br />
5.2.2.1. Birnen, Auswertung nach Sorten................................................................................87<br />
5.2.2.2. Birnen, Auswertung nach Herkunft.............................................................................88<br />
5.3. Steinobst...................................................................................................................104<br />
II
5.3.1. Aprikosen .................................................................................................................105<br />
5.3.2. Kirschen ...................................................................................................................106<br />
5.3.3. Nektarinen ................................................................................................................106<br />
5.3.3.1. Nektarinen, Auswertung nach Herkunft ....................................................................107<br />
5.3.4. Pfirsiche....................................................................................................................109<br />
5.3.4.1. Pfirsiche, Auswertung nach Herkunft........................................................................109<br />
5.3.5. Pflaumen .................................................................................................................. 111<br />
5.4. Trauben ....................................................................................................................124<br />
5.4.1. Trauben, Auswertung nach Sorten ...........................................................................126<br />
5.4.2. Trauben, Auswertung nach Herkunft ........................................................................132<br />
5.5. Beerenobst ...............................................................................................................158<br />
5.5.1. Erdbeeren.................................................................................................................159<br />
5.5.1.1. Erdbeeren, Auswertung nach Herkunft.....................................................................160<br />
5.5.2. Brombeeren..............................................................................................................164<br />
5.5.3. Himbeeren................................................................................................................164<br />
5.5.4. Heidelbeeren ............................................................................................................165<br />
5.5.5. Johannisbeeren........................................................................................................166<br />
5.6. Exotenfrüchte ...........................................................................................................179<br />
5.6.1. Exotenfrüchte mit essbarer Schale ..........................................................................180<br />
5.6.2. Exotenfrüchte mit nicht essbarer Schale, klein ........................................................181<br />
5.6.2.1. Kiwis .........................................................................................................................181<br />
5.6.2.2. Litschis .....................................................................................................................182<br />
5.6.3. Exotenfrüchte mit nicht essbarer Schale, groß.........................................................182<br />
5.6.3.1. Granatäpfel...............................................................................................................185<br />
5.6.3.2. Mangos.....................................................................................................................185<br />
5.6.3.3. Papayas ...................................................................................................................186<br />
5.7. Wurzel- und Knollengemüse ....................................................................................197<br />
5.7.1. Kartoffeln ..................................................................................................................198<br />
5.7.1.1. Kartoffeln, Auswertung nach Sorten.........................................................................199<br />
5.7.2. Karotten....................................................................................................................201<br />
III
5.7.2.1. Karotten, Auswertung nach Sorten...........................................................................202<br />
5.7.2.2. Karotten, Auswertung nach Herkunft........................................................................203<br />
5.8. Zwiebelgemüse ........................................................................................................213<br />
5.8.1. Zwiebelartige ............................................................................................................214<br />
5.9. Fruchtgemüse ..........................................................................................................218<br />
5.9.1. Nachtschattengewächse ..........................................................................................219<br />
5.9.1.1. Auberginen ...............................................................................................................221<br />
5.9.1.2. Paprika (inkl. Chilis)..................................................................................................221<br />
5.9.1.2.1. Paprika (inkl. Chilis), Auswertung nach Sorten ........................................................222<br />
5.9.1.2.2. Paprika (inkl. Chilis), Auswertung nach Herkunft......................................................225<br />
5.9.1.3. Tomaten....................................................................................................................230<br />
5.9.1.3.1. Tomaten, Auswertung nach Sorten ..........................................................................231<br />
5.9.1.3.2. Tomaten, Auswertung nach Herkunft........................................................................234<br />
5.9.2. Kürbisgewächse .......................................................................................................239<br />
5.9.2.1. Gurken......................................................................................................................240<br />
5.9.2.2. Zucchini ....................................................................................................................241<br />
5.9.2.2.1. Zucchini, Auswertung nach Herkunft........................................................................241<br />
5.9.2.3. Kürbisgewächse, ungenießbare Schale...................................................................243<br />
5.10. Kohlgemüse .............................................................................................................265<br />
5.10.1. Blumenkohle.............................................................................................................266<br />
5.10.1.1. Brokkoli.....................................................................................................................266<br />
5.11. Blattgemüse und frische Kräuter ..............................................................................271<br />
5.11.1. Salatarten .................................................................................................................271<br />
5.11.1.1. Feldsalat...................................................................................................................272<br />
5.11.1.1.1. Feldsalat, Auswertung nach Herkunft.......................................................................273<br />
5.11.1.2. Grüner Salat .............................................................................................................275<br />
5.11.1.2.1. Eisbergsalat..............................................................................................................277<br />
5.11.1.2.2. Kopfsalat ..................................................................................................................278<br />
5.11.1.2.3. Kopfsalat, Auswertung nach Herkunft ......................................................................279<br />
5.11.1.2.4. Salatherzen (Romanasalat)......................................................................................283<br />
IV
5.11.1.2.5. Salatherzen (Romanasalat), Auswertung nach Herkunft..........................................283<br />
5.11.1.3. Kraussalat (breitblättrige Endivie) ............................................................................284<br />
5.11.1.4. Rucola ......................................................................................................................285<br />
5.11.1.4.1. Rucola, Auswertung nach Herkunft ..........................................................................286<br />
5.11.1.5. Pflücksalat ................................................................................................................289<br />
5.11.1.5.1. Pflücksalat, Auswertung nach Herkunft....................................................................290<br />
5.11.2. Spinatarten ...............................................................................................................312<br />
5.11.3. Kräuter......................................................................................................................316<br />
5.11.3.1. Basilikum ..................................................................................................................317<br />
5.11.3.2. Petersilie...................................................................................................................318<br />
5.11.3.3. Rosmarin ..................................................................................................................319<br />
5.11.3.4. Kräuter, Auswertung nach Herkunft..........................................................................320<br />
5.12. Hülsengemüse .........................................................................................................336<br />
5.12.1. Bohnen mit Hülsen ...................................................................................................337<br />
5.12.1.1. Buschbohnen ...........................................................................................................337<br />
5.12.1.2. Prinzessbohnen........................................................................................................338<br />
5.12.1.3. Bohnen, Auswertung nach Herkunft.........................................................................338<br />
5.12.2. Erbsen mit Hülsen (Zuckererbsen)...........................................................................339<br />
5.13. Stängelgemüse.........................................................................................................347<br />
5.13.1. Lauch........................................................................................................................348<br />
5.13.2. Spargel .....................................................................................................................348<br />
5.14. Pilze..........................................................................................................................352<br />
5.14.1. Champignons ...........................................................................................................352<br />
5.14.2. Pfifferlinge ................................................................................................................353<br />
V
Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Warenkorb Frischobst und -gemüse für die Berechnung der Belastungswerte und -indices<br />
(Deutschland) Reihenfolge wie in Kapitel 5 .....................................................................................13<br />
Tabelle 2: Warenkorb Frischobst und -gemüse für die Berechnung der Belastungswerte und -indices<br />
(Deutschland) sortiert nach absteigender Verbrauchsmenge..........................................................14<br />
Tabelle 3: Beispiel für eine Statistiktabelle: STATISTIK 2010 TRAUBEN (Auszug) .........................25<br />
Tabelle 4: Erläuterung zur Bewertung des Belastungsgrades (Bi) ...................................................26<br />
Tabelle 5: Übersicht über die Belastungssituation der Warenkorbprodukte in den Jahren 2007 bis<br />
2010 (Reihenfolge wie in Kapitel 5) .................................................................................................34<br />
Tabelle 6: Übersicht über die Belastungswerte der Warenkorbprodukte in den Jahren 2007 bis 2010<br />
(Reihenfolge wie in Kapitel 5) ..........................................................................................................35<br />
Tabelle 7: Berechnung von BW1 der Warenkorbprodukte aus dem Jahr 2010................................38<br />
Tabelle 8: Berechnung von BW2 der Warenkorbprodukte aus dem Jahr 2010................................40<br />
Tabelle 9: Berechnung von BW3 der Warenkorbprodukte aus dem Jahr 2010................................42<br />
Tabelle 10: Belastungswerte der Jahre 2007 bis 2010 im Vergleich................................................43<br />
Tabelle 11: Belastungsindizes der Jahre 2007 bis 2010 im Vergleich..............................................43<br />
Tabelle 12: STATISTIK 2010 ZITRUSFRÜCHTE.............................................................................63<br />
Tabelle 13: STATISTIK 2010 MANDARINEN NACH HERKUNFT ...................................................65<br />
Tabelle 14: STATISTIK 2010 ORANGEN NACH HERKUNFT .........................................................67<br />
Tabelle 15: STATISTIK 2010 ZITRONEN NACH HERKUNFT.........................................................69<br />
Tabelle 16: STATISTIK 2010 KERNOBST .......................................................................................91<br />
Tabelle 17: STATISTIK 2010 ÄPFEL NACH HERKUNFT ................................................................93<br />
Tabelle 18: STATISTIK 2010 BIRNEN NACH HERKUNFT..............................................................96<br />
Tabelle 19: STATISTIK 2010 STEINOBST.....................................................................................112<br />
Tabelle 20: STATISTIK 2010 NEKTARINEN NACH HERKUNFT ..................................................113<br />
Tabelle 21: STATISTIK 2010 PFIRSICHE NACH HERKUNFT ......................................................114<br />
Tabelle 22: STATISTIK 2010 TRAUBEN........................................................................................141<br />
Tabelle 23: STATISTIK 2010 TRAUBEN NACH HERKUNFT ........................................................144<br />
Tabelle 24: STATISTIK 2010 BEERENOBST ................................................................................168<br />
Tabelle 25: STATISTIK 2010 ERBEEREN NACH HERKUNFT .....................................................170<br />
VI
Tabelle 26: STATISTIK 2010 EXOTENFRÜCHTE .........................................................................187<br />
Tabelle 27: STATISTIK 2010 WURZEL- UND KNOLLENGEMÜSE ..............................................206<br />
Tabelle 28: STATISTIK 2010 KAROTTEN NACH HERKUNFT......................................................208<br />
Tabelle 29: STATISTIK 2010 ZWIEBELGEMÜSE..........................................................................215<br />
Tabelle 30: STATISTIK 2010 FRUCHTGEMÜSE...........................................................................244<br />
Tabelle 31: STATISTIK 2010 PAPRIKA (inkl. CHILIS) NACH HERKUNFT....................................247<br />
Tabelle 32: STATISTIK 2010 TOMATEN NACH HERKUNFT ........................................................250<br />
Tabelle 33: STATISTIK 2010 ZUCCHINI NACH HERKUNFT ........................................................253<br />
Tabelle 34: STATISTIK 2010 KOHLGEMÜSE................................................................................268<br />
Tabelle 35: STATISTIK 2010 SALATARTEN ..................................................................................292<br />
Tabelle 36: STATISTIK 2010 FELDSALAT NACH HERKUNFT .....................................................295<br />
Tabelle 37: STATISTIK 2010 KOPFSALAT NACH HERKUNFT ....................................................296<br />
Tabelle 38: STATISTIK 2010 SALATHERZEN NACH HERKUNFT ...............................................297<br />
Tabelle 39: STATISTIK 2010 RUCOLA NACH HERKUNFT ..........................................................298<br />
Tabelle 40: STATISTIK 2010 PFLÜCKSALAT NACH HERKUNFT ................................................299<br />
Tabelle 41: STATISTIK 2010 SPINATARTEN ................................................................................313<br />
Tabelle 42: STATISTIK 2010 KRÄUTER........................................................................................325<br />
Tabelle 43: STATISTIK 2010 KRÄUTER NACH HERKUNFT ........................................................326<br />
Tabelle 44: STATISTIK 2010 HÜLSENGEMÜSE...........................................................................341<br />
Tabelle 45: STATISTIK 2010 BOHNEN MIT HÜLSEN NACH HERKUNFT ...................................342<br />
Tabelle 46: STATISTIK 2010 STÄNGELGEMÜSE.........................................................................349<br />
Tabelle 47: STATISTIK 2010 PILZE...............................................................................................355<br />
VII
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Einfluss unterschiedlicher Probenziehungsmethoden auf die Belastungswerte.........18<br />
Abbildung 2: Beispiel eines Wirkstoffprofils: Trauben 2010 .............................................................27<br />
Abbildung 3: Beispiel eines Jahresverlaufs: Trauben, hell 2010 nach Sorten .................................30<br />
Abbildung 4: Jahresverlauf Grapefruits 2010 nach Sorten und Herkunft.........................................71<br />
Abbildung 5: Jahresverlauf Limetten 2010 nach Herkunft ...............................................................72<br />
Abbildung 6: Jahresverlauf Mandarinen 2010 nach Sorten und Herkunft........................................73<br />
Abbildung 7: Jahresverlauf Orangen 2010 nach Sorten und Herkunft.............................................74<br />
Abbildung 8: Jahresverlauf Zitronen 2010 nach Sorten und Herkunft .............................................75<br />
Abbildung 9: Wirkstoffprofil Grapefruits 2010...................................................................................76<br />
Abbildung 10: Wirkstoffprofil Limetten 2010.....................................................................................77<br />
Abbildung 11: Wirkstoffprofil Mandarinen 2010................................................................................78<br />
Abbildung 12: Wirkstoffprofil Orangen 2010 ....................................................................................79<br />
Abbildung 13: Wirkstoffprofil Zitronen 2010 .....................................................................................80<br />
Abbildung 14: Jahresverlauf Äpfel 2010 nach Sorten......................................................................98<br />
Abbildung 15: Jahresverlauf Äpfel 2010 nach Herkunft...................................................................99<br />
Abbildung 16: Jahresverlauf Birnen 2010 nach Sorten..................................................................100<br />
Abbildung 17: Jahresverlauf Birnen 2010 nach Herkunft...............................................................101<br />
Abbildung 18: Wirkstoffprofil Äpfel 2010 ........................................................................................102<br />
Abbildung 19: Wirkstoffprofil Birnen 2010 ......................................................................................103<br />
Abbildung 20: Jahresverlauf Steinobst 2010 nach Arten und Herkunft..........................................115<br />
Abbildung 21: Jahresverlauf Aprikosen 2010 nach Herkunft .........................................................116<br />
Abbildung 22: Jahresverlauf Kirschen 2010 nach Herkunft ...........................................................116<br />
Abbildung 23: Jahresverlauf Nektarinen 2010 nach Herkunft........................................................117<br />
Abbildung 24: Jahresverlauf Pfirsiche 2010 nach Herkunft ...........................................................117<br />
Abbildung 25: Jahresverlauf Pflaumen 2010 nach Sorten und Herkunft .......................................118<br />
Abbildung 26: Wirkstoffprofil Aprikosen 2010.................................................................................119<br />
Abbildung 27: Wirkstoffprofil Kirschen 2010 ..................................................................................120<br />
Abbildung 28: Wirkstoffprofil Nektarinen 2010 ...............................................................................121<br />
VIII
Abbildung 29: Wirkstoffprofil Pfirsiche 2010...................................................................................122<br />
Abbildung 30: Wirkstoffprofil Pflaumen 2010 .................................................................................123<br />
Abbildung 31: Jahresverlauf Trauben, hell 2010 nach Sorten .......................................................149<br />
Abbildung 32: Jahresverlauf Trauben, hell 2010 nach Herkunft ....................................................150<br />
Abbildung 33: Jahresverlauf Trauben, rot 2010 nach Sorten und Herkunft ...................................151<br />
Abbildung 34: Jahresverlauf Trauben, blau 2010 nach Sorten und Herkunft.................................152<br />
Abbildung 35: Jahresverlauf Trauben Sugraone 2010 nach Herkunft ...........................................153<br />
Abbildung 36: Jahresverlauf Trauben Thompson Seedless 2010 nach Herkunft ..........................153<br />
Abbildung 37: Jahresverlauf Trauben Crimson Seedless 2010 nach Herkunft..............................154<br />
Abbildung 38: Jahresverlauf Trauben Red Globe 2010 nach Herkunft..........................................154<br />
Abbildung 39: Wirkstoffprofil Trauben, hell 2010............................................................................155<br />
Abbildung 40: Wirkstoffprofil Trauben, rot 2010 .............................................................................156<br />
Abbildung 41: Wirkstoffprofil Trauben, blau 2010 ..........................................................................157<br />
Abbildung 42: Jahresverlauf Erdbeeren 2010 nach Herkunft ........................................................172<br />
Abbildung 43: Jahresverlauf Himbeeren 2010 nach Herkunft........................................................173<br />
Abbildung 44: Jahresverlauf Heidelbeeren 2010 nach Herkunft....................................................173<br />
Abbildung 45: Jahresverlauf Johannisbeeren 2010 nach Sorten und Herkunft.............................174<br />
Abbildung 46: Jahresverlauf Brombeeren, Cranberries, Stachelbeeren 2010 nach Arten, Herkunft175<br />
Abbildung 47: Wirkstoffprofil Erdbeeren 2010................................................................................176<br />
Abbildung 48: Wirkstoffprofil Himbeeren 2010...............................................................................177<br />
Abbildung 49: Wirkstoffprofil Johannisbeeren 2010.......................................................................178<br />
Abbildung 50: Jahresverlauf Exoten mit essbarer Schale 2010 nach Arten und Herkunft.............189<br />
Abbildung 51: Jahresverlauf Exoten mit nicht essbarer Schale, klein 2010 nach Arten, Herkunft.190<br />
Abbildung 52: Jahresverlauf Kiwis 2010 nach Herkunft.................................................................191<br />
Abbildung 53: Jahresverlauf Litchis 2010 nach Herkunft...............................................................191<br />
Abbildung 54: Jahresverlauf Exoten mit nicht essbarer Schale, groß 2010 nach Arten ................192<br />
Abbildung 55: Jahresverlauf Exoten mit nicht essbarer Schale, groß 2010 nach Herkunft ...........193<br />
Abbildung 56: Jahresverlauf Granatäpfel 2010 nach Herkunft ......................................................194<br />
Abbildung 57: Jahresverlauf Mangos 2010 nach Herkunft ............................................................194<br />
Abbildung 58: Jahresverlauf Papayas 2010 nach Herkunft ...........................................................195<br />
IX
Abbildung 59: Wirkstoffprofil Exotenfrüchte 2010 ..........................................................................196<br />
Abbildung 60: Jahresverlauf Wurzel- u. Knollengemüse ohne Kartoffeln und Karotten 2010 nach<br />
Arten und Herkunft.........................................................................................................................209<br />
Abbildung 61: Jahresverlauf Kartoffeln 2010 nach Sorten und Herkunft .......................................210<br />
Abbildung 62: Jahresverlauf Karotten 2010 nach Sorten und Herkunft.........................................211<br />
Abbildung 63: Wirkstoffprofil Wurzel- und Knollengemüse 2010 ...................................................212<br />
Abbildung 64: Jahresverlauf Zwiebelgemüse 2010 nach Arten und Herkunft................................216<br />
Abbildung 65: Wirkstoffprofil Zwiebelgemüse 2010 .......................................................................217<br />
Abbildung 66: Jahresverlauf Auberginen 2010 nach Herkunft.......................................................254<br />
Abbildung 67: Jahresverlauf Paprika ohne nähere Angaben 2010 nach Herkunft.........................254<br />
Abbildung 68: Jahresverlauf Gemüsepaprika 2010 nach Sorten und Herkunft ............................255<br />
Abbildung 69: Jahresverlauf Spitzpaprika 2010 nach Sorten und Herkunft...................................256<br />
Abbildung 70: Jahresverlauf Chilis 2010 nach Herkunft ................................................................257<br />
Abbildung 71: Jahresverlauf Cherrytomaten 2010 nach Herkunft .................................................257<br />
Abbildung 72: Jahresverlauf Rispentomaten 2010 nach Herkunft.................................................258<br />
Abbildung 73: Jahresverlauf Roma-Cherrytomaten 2010 nach Herkunft.......................................258<br />
Abbildung 74: Jahresverlauf Romatomaten 2010 nach Herkunft...................................................259<br />
Abbildung 75: Jahresverlauf Tomaten ohne nähere Angaben 2010 nach Herkunft .......................259<br />
Abbildung 76: Jahresverlauf Gurken 2010 nach Herkunft .............................................................260<br />
Abbildung 77: Jahresverlauf Zucchini 2010 nach Herkunft............................................................260<br />
Abbildung 78: Jahresverlauf Kürbisgewächse, ungenießbare Schale 2010 nach Arten................261<br />
Abbildung 79: Wirkstoffprofil Paprika (inkl. Chilis) 2010.................................................................262<br />
Abbildung 80: Wirkstoffprofil Tomaten 2010...................................................................................263<br />
Abbildung 81: Wirkstoffprofil Kürbisgewächse 2010 ......................................................................264<br />
Abbildung 82: Jahresverlauf Kohlgemüse 2010 nach Arten und Herkunft.....................................269<br />
Abbildung 83: Wirkstoffprofil Kohlgemüse 2010 ............................................................................270<br />
Abbildung 84: Jahresverlauf Feldsalat 2010 nach Herkunft...........................................................300<br />
Abbildung 85: Jahresverlauf Eisbergsalat 2010 nach Herkunft .....................................................301<br />
Abbildung 86: Jahresverlauf Salatherzen 2010 nach Herkunft......................................................301<br />
Abbildung 87: Jahresverlauf Kopfsalat 2010 nach Herkunft ..........................................................302<br />
X
Abbildung 88: Jahresverlauf Kraussalat 2010 nach Sorten und Herkunft......................................303<br />
Abbildung 89: Jahresverlauf Rucola 2010 nach Herkunft..............................................................304<br />
Abbildung 90: Jahresverlauf Pflücksalat 2010 nach Herkunft........................................................305<br />
Abbildung 91: Jahresverlauf Salat, sonstige Arten 2010 nach Herkunft ........................................305<br />
Abbildung 92: Wirkstoffprofil Feldsalat 2010..................................................................................306<br />
Abbildung 93: Wirkstoffprofil Grüner Salat ohne Kopfsalat 2010 ...................................................307<br />
Abbildung 94: Wirkstoffprofil Kopfsalat 2010 .................................................................................308<br />
Abbildung 95: Wirkstoffprofil Kraussalat 2010 ...............................................................................309<br />
Abbildung 96: Wirkstoffprofil Rucola 2010 .....................................................................................310<br />
Abbildung 97: Wirkstoffprofil Pflücksalat 2010 ...............................................................................311<br />
Abbildung 98: Jahresverlauf Spinatarten 2010 nach Arten und Herkunft.......................................314<br />
Abbildung 99: Wirkstoffprofil Spinatarten 2010 ..............................................................................315<br />
Abbildung 100: Jahresverlauf Kräuter ohne Basilikum, Rosmarin und Petersilie 2010 nach Arten329<br />
Abbildung 101: Jahresverlauf Kräuter ohne Basilikum, Rosmarin, Petersilie 2010 nach Herkunft330<br />
Abbildung 102: Jahresverlauf Basilikum 2010 nach Herkunft........................................................331<br />
Abbildung 103: Jahresverlauf Petersilie 2010 nach Sorten ...........................................................332<br />
Abbildung 104: Jahresverlauf Petersilie 2010 nach Herkunft ........................................................333<br />
Abbildung 105: Jahresverlauf Rosmarin 2010 nach Herlkunft.......................................................334<br />
Abbildung 106: Wirkstoffprofil Kräuter 2010...................................................................................335<br />
Abbildung 107: Jahresverlauf Hülsengemüse 2010 nach Arten ....................................................344<br />
Abbildung 108: Jahresverlauf Bohnen mit Hülsen 2010 nach Herkunft.........................................344<br />
Abbildung 109: Jahresverlauf Zuckerbsen 2010 nach Herkunft ....................................................345<br />
Abbildung 110: Wirkstoffprofil Hülsengemüse 2010.......................................................................346<br />
Abbildung 111: Jahresverlauf Stängelgemüse 2010 nach Arten und Herkunft ..............................350<br />
Abbildung 112: Wirkstoffprofil Stängelgemüse 2010......................................................................351<br />
Abbildung 113: Jahresverlauf Pilze 2010 nach Arten.....................................................................356<br />
Abbildung 114: Jahresverlauf Pilze 2010 nach Herkunft................................................................357<br />
Abbildung 115: Wirkstoffprofil Pilze 2010.......................................................................................358<br />
XI
Abkürzungen<br />
ADHS Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom<br />
ADI Acceptable Daily Intake (tolerierbare tägliche Aufnahmemenge: maximal tolerierbare<br />
Aufnahmemenge bei langfristigem Verzehr)<br />
ARfD Acute Reference Dose (Akute Referenz Dosis: maximal tolerierbare Aufnahmemenge<br />
bei einmaligem Verzehr)<br />
BELIX Belastungsindex<br />
BfR Deutsches Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
BMELV Deutsches Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
BVL Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />
BW Belastungswert<br />
EDC Endocrine Disrupting Chemicals (Endokrine Disruptoren: Substanzen mit hormonähnlicher<br />
Wirkung)<br />
EFSA European Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)<br />
EU Europäische Union<br />
FAO Food and Agriculture Organization of the United Nations (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation<br />
der Vereinten Nationen)<br />
HW gesetzlicher Höchstwert<br />
JMPR Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues (gemeinsame Konferenz von FAO und<br />
WHO über Pestizidrückstände)<br />
MAX maximal<br />
MW Mittelwert<br />
Nnd nicht näher definiert (Produkte ohne nähere Angabe von Sorte, Herkunftsland, etc.)<br />
NWG Nachweisgrenze<br />
OG Obergrenze<br />
PGn Produktgruppen<br />
PRP PestizidReduktionsProgramm<br />
SB Summenbelastung<br />
STABW Standardabweichung<br />
Ü Überschreitung<br />
VBM Verbrauchsmenge<br />
WHO World Health Organization (Weltgesundheitsorganisation)<br />
XII
Zusammenfassung<br />
Der <strong>Statusbericht</strong> chemischer Pflanzenschutz (Obst und Gemüse)<br />
GLOBAL 2000 wurde im Rahmen des vorliegenden <strong>Statusbericht</strong>s mit der Auswertung der<br />
im Jahr 2010 von der <strong>REWE</strong> <strong>Group</strong> Deutschland in Auftrag gegebenen Pestizidrückstandsanalysen<br />
ihres konventionellen Obst- und Gemüsesortiments beauftragt. Die<br />
Bewertung erfolgte anhand von zwei Grundkriterien, der chronischen Gesundheitsgefährdung<br />
und der akuten Gesundheitsgefährdung.<br />
Für die Bewertung der chronischen Gesundheitsgefährdung hat GLOBAL 2000 im<br />
Rahmen des mit der <strong>REWE</strong> International AG umgesetzten PestizidReduktionsProgramms<br />
(PRP) eigene maximal zulässige Höchstwerte, die so genannten „PRP-Werte“, festgelegt,<br />
die auf den von internationalen Gremien (EFSA, WHO/FAO-JMPR) veröffentlichten ADI-<br />
Werten 1 basieren. Diese PRP-Werte liegen meist deutlich unter den gesetzlichen<br />
Vorgaben für Pestizidrückstände und gelten für den gesamten konventionellen Obst- und<br />
Gemüsebereich. Für die Bewertung der akuten Gesundheitsgefährdung wurde die von<br />
den selben internationalen Gremien festgelegte Akute Referenzdosis (ARfD) 2<br />
herangezogen.<br />
Der <strong>Statusbericht</strong> chemischer Pflanzenschutz (Obst und Gemüse) beinhaltet sowohl<br />
detaillierte Auswertungen der verschiedenen Produktgruppen nach Produkt, Sorte und<br />
Herkunftsland als auch eine Bewertung der Pestizidbelastung des Gesamtobst- und<br />
Gemüsesortiments in Form der Belastungswerte und daraus abgeleiteter<br />
Belastungsindizes. Diese wurden von GLOBAL 2000 in Zusammenarbeit mit der <strong>REWE</strong><br />
<strong>Group</strong> entwickelt. Die Belastungsindizes 1 und 2 spiegeln die chronische<br />
Gesundheitsgefährdung durch die nachgewiesenen Pestizidrückstände wider, der<br />
Belastungsindex 3 die akute Gesundheitsgefährdung.<br />
Die Belastungsindizes sind ein Instrument, um die Qualität des Obst- und<br />
Gemüsesortiments im Hinblick auf Pestizidrückstände messbar zu machen und den Erfolg<br />
von getroffenen Maßnahmen evaluieren zu können. Bei der Interpretation der Ergebnisse<br />
muss allerdings beachtet werden, dass die auf Basis der untersuchten Proben<br />
berechneten Belastungsindizes aufgrund verschiedener Einflussfaktoren von der<br />
1<br />
ADI: Acceptable Daily Intake = tolerierbare tägliche Aufnahmemenge bei langfristigem Verzehr (Kap.<br />
3.2.2.1)<br />
2<br />
ARfD: Acute Reference Dose = Akute Referenz Dosis, maximal tolerierbare Aufnahmemenge bei<br />
einmaligem Verzehr (Kap. 3.2.1)<br />
XIII
tatsächlichen Belastung des Obst- und Gemüsesortiments abweichen können. Die<br />
wichtigsten Einflussfaktoren sind die Art der Probenziehung, kontinuierlich verbesserte<br />
Analysemethoden sowie die laufende Aktualisierung der zulässigen Obergrenzen nach<br />
aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Bei der Anwendung der Belastungsindizes für<br />
die Evaluierung von gesetzten Pestizidreduktionsmaßnahmen muss außerdem der<br />
Einfluss von unterschiedlichen Witterungsbedingungen in den Vergleichsjahren<br />
berücksichtigt werden.<br />
Im Rahmen des diesjährigen <strong>Statusbericht</strong>s wurden alle im Jahr 2010 von der <strong>REWE</strong><br />
<strong>Group</strong> Deutschland in Auftrag gegebenen Proben in Form der Belastungswerte und<br />
-indizes ausgewertet. Der Schwerpunkt des vorliegenden Berichts liegt bei den<br />
detaillierten Auswertungen der Proben des Jahres 2010 nach Produkt, Sorte und<br />
Herkunftsland. Die Auswertungen wurden sowohl im Hinblick auf die Gesamtbelastung als<br />
auch auf die einzelnen nachgewiesenen Wirkstoffe durchgeführt und ausführlich<br />
interpretiert.<br />
Ergebnisse, Belastungswerte<br />
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 7251 Proben von frischem Obst und Gemüse aus<br />
konventionellem Anbau gezogen. Diese stammten von über 100 verschiedenen Obst- und<br />
Gemüseprodukten aus 61 Herkunftsländern. Die von GLOBAL 2000 festgelegten, deutlich<br />
strengeren Grenzwerte für die chronische Gesundheitsgefährdung wurden 366-mal überschritten,<br />
die Grenzwerte für die akute Gesundheitsgefährdung 17-mal. Für die<br />
Berechnung der Belastungswerte wurden 5653 Proben herangezogen. Bei diesen wurde<br />
der Grenzwert für die chronische 259-mal und jener für die akute Gesundheitsgefährdung<br />
15-mal überschritten.<br />
Im Jahr 2010 sind die Belastungswerte 1 und 2 zur Beurteilung der chronischen<br />
Gesundheitsgefährdung und der Belastungswert 3, der die akute Gesundheitsgefährdung<br />
widerspiegelt, im Vergleich zu den Werten der Vorjahre weiter gesunken.<br />
Den größten Anteil am Belastungswert 1 hatten die Produkte Kartoffeln, Äpfel, Orangen<br />
und Tomaten. Kartoffeln, Äpfel und Tomaten trugen in erster Linie aufgrund ihrer hohen<br />
Verbrauchsmenge zum Belastungswert 1 bei, Orangen wegen ihrer hohen mittleren<br />
Summenbelastung. Bei der Berechnung des Belastungswerts 1 wird der Jahresverbrauch<br />
berücksichtigt, um eine erhöhte Belastung bei einer stärkeren Exposition widerzuspiegeln.<br />
Den größten Anteil am Belastungswert 2 hatten die Produktgruppen Kopfsalat,<br />
XIV
Grapefruits/Pomelos/Limetten und Erbsen. Zum Belastungswert 3 trugen die<br />
Produktgruppen Pfirsiche, Grapefruits/Pomelos/ Limetten, Zitronen und Orangen am<br />
stärksten bei.<br />
Für einige Produkte bzw. Produktgruppen besteht Verbesserungspotenzial in der<br />
Probenziehung, insbesondere in der Anzahl der Proben (siehe u.a. Ananas, Bananen). Die<br />
Vergleichbarkeit zwischen den Jahren kann aber auch durch eine ungleiche Verteilung der<br />
Proben zwischen Sorten, Herkunftsländern usw. eingeschränkt sein. Zusätzliche zufällig<br />
gezogenen Proben könnten die Genauigkeit, mit der die Belastungswerte mit der<br />
tatsächlichen Belastung des Obst- und Gemüsesortiments übereinstimmt, und damit die<br />
Vergleichbarkeit der Jahre deutlich verbessern.<br />
Ergebnisse, Produkte des Jahres 2010<br />
Bei den Auswertungen der einzelnen Produkte zeigte sich, dass es sowohl zwischen<br />
Sorten und Herkunftsländern, als auch abhängig vom Zeitraum der Probenziehung<br />
Unterschiede in der Belastung gab. Diese Unterschiede zeigten sich sowohl in der<br />
Gesamtbelastung, als auch bei den nachgewiesenen Wirkstoffen. Von den<br />
nachgewiesenen Wirkstoffen lässt sich wiederum auf die vorherrschende Krankheits- und<br />
Schädlingsproblematik schließen.<br />
Bei Birnen ergab sich beispielsweise, dass gleich mehrere Faktoren zusammenspielten<br />
und sich der Großteil der chronischen Belastung dieser Produktgruppe im Jahr 2010 auf<br />
italienische Birnen vor allem der Sorte Abate Fétel, insbesondere in den Monaten Januar<br />
bis April konzentrierte. Italienische Birnen, die in dem betreffenden Zeitraum geliefert<br />
wurden, wurden später geerntet und lange gelagert. Durch den späteren Erntezeitpunkt<br />
war der Krankheitsdruck höher und es wurden mehr Pestizide benötigt. Außerdem wurden<br />
Nacherntebehandlungsmittel eingesetzt, die Schimmelbildung und bei der Sorte Abate<br />
Fétel das Braunwerden der Schale während der Lagerung verhindern sollen.<br />
Bei Trauben gab es deutliche Unterschiede sowohl zwischen den Sorten, als auch<br />
zwischen den einzelnen Herkunftsländern. Stark belastet waren die untersuchten Proben<br />
der Sorte Thompson Seedless, gering belastet jene der Sorte Sugraone. Bei den<br />
Herkunftsländern zeigten Trauben aus Brasilien, Chile, Indien, Italien und Griechenland<br />
eine hohe, Trauben aus Ägypten, Argentinien und Südafrika eine geringe Belastung.<br />
XV
Allgemeine Bewertung der Obst- und Gemüsebranche<br />
Es besteht weiterhin wesentlicher Handlungsbedarf in der Pestizidreduktion bei der<br />
Produktion von Obst und Gemüse. Weiters besteht die dringende Notwendigkeit zur<br />
Weiterentwicklung der Untersuchungsmethoden sowie der gesetzlichen Zulassungskriterien,<br />
da derzeit nicht alle für den landwirtschaftlichen Einsatz zugelassenen Wirkstoffe<br />
analytisch nachweisbar sind (Lach 2008 3 ). Die tatsächliche Belastung durch Pestizide in<br />
der Umwelt und in Lebensmitteln wird daher nicht umfassend erfasst. Aktuelle Studien<br />
zeigen, dass Wechselwirkungen verschiedener Pestizidwirkstoffe durchaus in einem<br />
höheren Ausmaß gesundheitsgefährdend und umweltrelevant sein können, als von der<br />
Wirkung der einzelnen Komponenten abgeleitet werden kann (Kortenkamp et al. 2009 4 ).<br />
Problematisch ist außerdem, dass immer noch zum Teil hochproblematische Wirkstoffe<br />
häufig in konventionellem Frischobst und -gemüse nachgewiesen werden. Dazu zählen<br />
endokrine Disruptoren (EDC endocrine disrupting chemicals), also hormonähnlich<br />
wirkende Substanzen wie zum Beispiel Iprodion, Tebuconazol, Thiacloprid, Lambda-<br />
Cyhalothrin und Dithiocarbamate, aber auch als mutagen und reproduktionstoxisch<br />
bekannte Wirkstoffe wie Carbendazim (Cannell 2009 5 ) oder Organophosphate wie<br />
Chlorpyrifos, die im Verdacht stehen neurologische Störungen wie das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom<br />
(ADHS) auszulösen (Bouchard et. al. 2010 6 ). Im Sinne<br />
einer konsequenten Verbesserung der KonsumentInnensicherheit wird empfohlen, diese<br />
auf eine Negativliste zu setzen.<br />
Durch die vorliegenden Auswertungen, aber auch durch die kontinuierliche<br />
Zusammenarbeit von GLOBAL 2000 mit LieferantInnen und ProduzentInnen zeigt sich,<br />
dass ein großes Potential zur Pestizidreduktion im Aufbau enger und dauerhafter<br />
Lieferbeziehungen und im Überdenken der Qualitätsmaßstäbe von LebensmittelanbieterInnen<br />
und KonsumentInnen liegt. Auch durch Investitionen in die<br />
landwirtschaftliche Praxis, wie eine verbesserte Anwendungstechnik, können die<br />
Konzentrationen von Pestiziden am Produkt und in der Umwelt deutlich reduziert werden<br />
3<br />
Lach Günter (2008) Grenzen der Pestizidanalytik – Vergleichende Auswertung von Rückstandsdaten.<br />
Greenpeace e.V., Hamburg<br />
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/umweltgifte/Grenzen_der_Pestizidanalytik_<br />
final2.pdf<br />
4<br />
Kortenkamp Andreas, Backhaus Thomas, Faust Michael (2009) State of the Art Report on Mixture<br />
Toxicity. EU Commission, DG Environment, Stucy Contract Number 070307/2007/485103/ETU/D.1<br />
http://ec.europa.eu/environment/chemicals/pdf/report_Mixture%20toxicity.pdf<br />
5<br />
Cannell E (2009) Final hurdle cleared towards EU blacklist. Pesticide News 83: 16 http://www.panuk.org/pestnews/Issue/pn83/PN83_p16.pdf<br />
6<br />
Bouchard MF, Bellinger DC, Wright RO, Weiddkopf MG (2010) Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder<br />
and Urinary Metabolites of Organophosphate Pesticides. Pediatrics 125 (6): 1270-1277<br />
XVI
ohne die Wirksamkeit einzuschränken. Langfristige Lieferbeziehungen bieten den<br />
ProduzentInnen Spielraum, um Alternativen zum herkömmlichen Pflanzenschutz zu<br />
erproben. Durch einen Wertewandel weg von makellosem Aussehen und hin zu<br />
Lebensmitteln mit möglichst wenig chemisch-synthetischen Rückständen, lassen sich<br />
große Mengen an Pestiziden einsparen. All diese Maßnahmen dienen nicht nur den<br />
KonsumentInnen und der Umwelt, sondern letztlich auch den AnwenderInnen von<br />
Pestiziden und AnrainerInnen der Produktionsbetriebe, die mit den<br />
gesundheitsschädlichen Wirkstoffen am stärksten in Kontakt kommen.<br />
Als Vorbild sollte hier die biologische Landwirtschaft dienen, die vor allem in Verbindung<br />
mit regionaler und saisonaler Produktion die nachhaltigere und umweltfreundlichere Form<br />
der Landwirtschaft darstellt.<br />
XVII
1. Einleitung<br />
Der „<strong>Statusbericht</strong> chemischer Pflanzenschutz (Obst und Gemüse)“ bewertet die<br />
Pestizidbelastung des konventionellen Obst- und Gemüsesortiments der <strong>REWE</strong> <strong>Group</strong><br />
Deutschland und wurde erstmals im Jahr 2009 rückwirkend für die Jahre 2007 und 2008<br />
erstellt. Das Jahr 2007 wurde als Referenzjahr festgelegt und alle folgenden Jahre auf<br />
das Jahr 2007 bezogen. Der vorliegende Bericht bewertet das Jahr 2010 und vergleicht<br />
die Ergebnisse mit den Jahren 2007, 2008 und 2009.<br />
Ziel des Berichts ist es, den Erfolg der im Rahmen des internen Qualitätssicherungskonzepts<br />
von <strong>REWE</strong> gesetzten Maßnahmen zu überprüfen und zu veröffentlichen.<br />
Um eine unabhängige Beurteilung der Analysedaten zu gewährleisten wurde – wie<br />
bereits bei den beiden vergangenen Berichten – die österreichische Umweltschutzorganisation<br />
GLOBAL 2000 mit der Auswertung der Daten sowie der Bewertung der<br />
Ergebnisse und der Erstellung des vorliegenden Belastungsberichtes beauftragt. Als<br />
Grundlage für die Bewertung entwickelte GLOBAL 2000 in Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>REWE</strong> <strong>Group</strong> sogenannte Belastungswerte und daraus abgeleitete Belastungsindizes<br />
(Kap. 3.3). Die Genauigkeit, mit der die errechneten Belastungsindizes mit der<br />
tatsächlichen Belastungssituation des Obst- und Gemüsesortiments übereinstimmen,<br />
unterliegt Einschränkungen, die sich aus der Probenziehung, der laufenden<br />
Aktualisierung der Obergrenzen und Verbesserungen in der Analytik ergeben (Kap.<br />
3.3.5).<br />
1
2. Hintergrund<br />
2.1. Datenerhebung und Datenbewertung<br />
Die <strong>REWE</strong> <strong>Group</strong> Deutschland führt routinemäßig stichprobenartige Pestizidanalysen<br />
des gesamten Obst- und Gemüsesortiments durch. Im Jahr 2010 wurden über 8.900<br />
eigene Untersuchungen (inkl. Bioproben) durchgeführt. Für die Bewertung im Rahmen<br />
des vorliegenden <strong>Statusbericht</strong>s wurden jedoch ausschließlich Proben aus<br />
konventioneller Landwirtschaft herangezogen (7251 Proben). Die Proben ziehen externe<br />
Fachleute oder eigens geschulte <strong>REWE</strong> MitarbeiterInnen anhand eines Schlüssels in<br />
den jeweiligen Zentrallagern. Die Proben werden in acht verschiedenen QS-zertifizierten<br />
Labors in Deutschland, nach einem festgelegten Untersuchungsspektrum, analysiert<br />
und von diesen bewertet. Die Bewertung erfolgt hinsichtlich der folgenden Kriterien:<br />
• gesetzlicher Höchstwert (Auslastung 70% = Warnwert; 100% = Höchstwert)<br />
• ARfD-Wert (Auslastung 70% = Warnwert; 100% = Höchstwert)<br />
• Indikationszulassung so weit möglich<br />
• <strong>REWE</strong> Negativliste (Liste von verbotenen Pflanzenschutzmitteln bei der Produktion<br />
von Frischobst und -gemüse für die <strong>REWE</strong> <strong>Group</strong> Deutschland)<br />
Die Daten werden von den Labors über eine Schnittstelle an die <strong>REWE</strong>-<br />
Befundverwaltung übermittelt und für die statistische Auswertung in eine Excel-Tabelle<br />
bei <strong>REWE</strong> übertragen.<br />
Die <strong>REWE</strong>-QS-Abteilung kontrolliert die Ergebnisse hinsichtlich der Einhaltung der<br />
<strong>REWE</strong>-Standards. Bei Überschreitungen von 70% der gesetzlichen Höchstwerte bzw.<br />
ARfD-Werte werden die LieferantInnen informiert. Bei Überschreitung von 100% der<br />
gesetzlichen Höchstwerte bzw. ARfD-Werte werden die Erzeuger mit sofortiger Wirkung<br />
bis auf weiteres gesperrt und die Ware aus dem Verkauf genommen. Die Sperre wird<br />
erst nach einer Stellungnahme, sowie Vorlage von Analysenbefunden derselben Partie,<br />
die die Einhaltung der Kriterien bestätigen, wieder aufgehoben. Bei wiederholten<br />
Überschreitungen werden ErzeugerInnen gegebenenfalls dauerhaft ausgelistet.<br />
2
2.2. Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
Die <strong>REWE</strong> <strong>Group</strong> Deutschland hat es sich zum Ziel gesetzt, sowohl im Sinne der<br />
KonsumentInnen die Belastung mit Pestiziden im gesamten Frischobst- und Gemüsesortiment<br />
zu reduzieren, als auch im Sinne der Umwelt den Pestizideinsatz in der<br />
Produktion zu senken. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsprojekte sollen darüber hinaus<br />
ökologische und soziale Aspekte in der Produktion stärker berücksichtigt werden.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen setzt die <strong>REWE</strong> <strong>Group</strong> Deutschland unter anderem seit<br />
2006 auf das sogenannte „Best Alliance“ Programm. In diesem Programm kommen im<br />
Rahmen des Vertragsanbaus durch ausgewählte Erzeuger auf definierten Anbauflächen<br />
nur zuvor festgelegte Pestizide (sogenannte Positivliste) zum Einsatz. Die Produkte<br />
werden im Erzeugerland vor Ernte und Lieferung untersucht (Freigabeuntersuchung)<br />
und neben den <strong>REWE</strong>-Höchstwerten zusätzlich mit den Positivlisten abgeglichen.<br />
Zusätzlich sollen in jedem Projekt „Nachhaltigkeitsbausteine“ identifiziert werden, die<br />
Lösungswege für jeweils besonders problematische Aspekte wie z.B. Wasserverbrauch<br />
oder soziale Probleme aufzeigen sollen.<br />
2.3. GLOBAL 2000<br />
GLOBAL 2000 beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Pestizideinsatz in der<br />
Landwirtschaft sowie Pestizidrückständen in Lebensmitteln. GLOBAL 2000 hat im Jahr<br />
2002, als Antwort auf die besorgniserregende Belastungssituation, ein eigenes<br />
Programm zur Reduktion von Pestizidrückständen in konventionell angebautem Obst<br />
und Gemüse – das „PestizidReduktionsProgramm“ – entwickelt. Das Pestizid-<br />
ReduktionsProgramm (PRP) wird seit 2003 erfolgreich mit der <strong>REWE</strong> International AG<br />
umgesetzt.<br />
3
3. Methodik<br />
Seit 2009 wird von der <strong>REWE</strong> GROUP Deutschland jährlich ein rückwirkender<br />
Belastungsbericht in Auftrag gegeben. Ziel des Berichts ist es, die Belastungssituation<br />
des Sortiments von konventionellem Frischobst und -gemüse mit Pestizidrückständen<br />
darzustellen sowie Maßnahmen daraus abzuleiten. Außerdem wird evaluiert, ob die<br />
ergriffenen Maßnahmen in den Folgejahren den erwünschten Effekt erzielt und zu einer<br />
Reduktion der Pestizidbelastung der jeweiligen Produkte geführt haben.<br />
Die Hauptmaßnahme in den letzten Jahren war die schrittweise Überführung diverser<br />
Produktgruppen in das Best Alliance Programm (Erdbeeren, Trauben, Paprika, Tomaten,<br />
Zitrusfrüchte, Steinobst Mittelmeerregion).<br />
3.1. Daten<br />
Sämtliche <strong>REWE</strong>-Pestizidanalysenergebnisse des Jahres 2010 wurden, wie auch die<br />
Daten für die beiden vorangegangenen Berichte, an GLOBAL 2000 übermittelt und dort<br />
in eine von GLOBAL 2000 speziell für die Analyse von Rückstandsdaten entwickelte<br />
Datenbank eingespeist. Übernommen wurden nur Daten von frischem Obst und<br />
Gemüse aus konventioneller Landwirtschaft (z.B. keine Fertigprodukte oder Trockenobst<br />
und auch keine Bioprodukte).<br />
3.2. Bewertung: Theoretischer Hintergrund<br />
Für den vorliegenden Bericht wurde die Belastungssituation anhand der akuten und der<br />
chronischen Toxizität der nachgewiesenen Wirkstoffe bewertet. Die Beurteilung der<br />
akuten Toxizität erfolgte anhand der Einhaltung der ARfD-Obergrenzen 7 . Die chronische<br />
Toxizität der Pestizidrückstände wurde anhand der Einhaltung der PRP-Obergrenzen<br />
(Kap. 3.2.2.2) und anhand der Summenbelastung (Kap. 3.2.2.3) bewertet. Diese beiden<br />
7<br />
ARfD: Acute Reference Dose = Akute Referenz Dosis, maximal tolerierbar Aufnahmemenge bei<br />
einmaligem Verzehr<br />
4
Parameter wurden von GLOBAL 2000 für das PestizidReduktionsProgramm (PRP)<br />
entwickelt und basieren auf den so genannten ADI-Werten 8 .<br />
Um einen besseren Vergleich der Jahre untereinander zu ermöglichen und die<br />
Ernährungsgewohnheiten der KonsumentInnen zu berücksichtigen, wurden zusätzlich<br />
so genannte Belastungswerte (Kap. 3.2.3) und daraus abgeleitete Belastungsindizes<br />
(Kap. 3.2.4) entwickelt.<br />
3.2.1. Akute Toxizität: Der ARfD-Wert<br />
Zur Bewertung der potenziellen gesundheitsschädlichen Wirkung, die schon bei<br />
einmaligem Verzehr oder bei Aufnahme innerhalb einer kurzen Zeitspanne durch<br />
pestizidbelastete Lebensmittel auftreten kann, wurde von der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO, World Health Organisation) die Akute Referenzdosis (ARfD)<br />
eingeführt. Die ARfD ist als jene Substanzmenge definiert, die über die Nahrung<br />
innerhalb eines Tages oder mit einer Mahlzeit maximal aufgenommen werden kann,<br />
ohne dass daraus ein erkennbares Gesundheitsrisiko für den/die VerbraucherIn<br />
resultiert (Definition nach WHO). Ein ARfD-Wert wird nicht für jeden Wirkstoff festgelegt,<br />
sondern nur für jene, die laut den Kriterien der zuständigen Gremien in ausreichender<br />
Menge geeignet sind, die Gesundheit schon bei einmaliger Exposition zu schädigen.<br />
Wird die ARfD-Obergrenze eines Pestizids überschritten, kann bereits bei Verzehr einer<br />
üblichen Portion Obst bzw. Gemüse eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen<br />
werden. Daher gilt das betreffende Produkt als nicht mehr sicher und ist laut Gesetz<br />
nicht verkehrsfähig. Bei der Bewertung von ARfD-Überschreitungen durch GLOBAL<br />
2000 wird weder im PRP-Prozedere noch in der statistischen Auswertung eine<br />
Analysentoleranz (Kap. 3.2.2.2) berücksichtigt.<br />
Die Berechnung der ARfD-Obergrenzen für das PRP erfolgt nach dem Modell des<br />
deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) (Banasiak et al. 2005 9 ) und bezieht<br />
sich auf ein Kind mit einem Körpergewicht von 16,5 kg.<br />
8<br />
ADI: Acceptable Daily Intake = tolerierbare tägliche Aufnahmemenge bei langfristigem Verzehr<br />
9<br />
Banasiak U, Heseker H, Sieke C, Sommerfeld C, Vohmann C (2005): Abschätzung der Aufnahme von<br />
5
Diese Berechnung ist komplex und basiert auf mehreren produktspezifischen Faktoren.<br />
Diese sind das Produktgewicht U („unit weight“; Gewicht eines Einzelstücks des<br />
Produkts), das Portionsgewicht LP („large portion“; Gewicht einer großen<br />
Verzehrsportion), der Variabilitätsfaktor ν (bezieht ein, dass in einem einzelnen Stück<br />
höhere Rückstände enthalten sein können, als in der untersuchten Mischprobe) und der<br />
Verarbeitungsfaktor VF (berücksichtigt die veränderte Konzentration des Pestizids im<br />
verarbeiteten Erzeugnis).<br />
Für die Berechnung der ARfD-Obergrenzen gibt es drei unterschiedliche Formeln, die je<br />
nach Produkt abhängig von dessen Produkt- und Portionsgewicht zur Anwendung<br />
kommen. Aufgrund der unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen kann es je nach<br />
Produkt zu großen Unterschieden zwischen den ARfD-Obergrenzen für ein und<br />
dasselbe Pestizid kommen.<br />
Nähere Informationen zur Berechnung der ARfD-Obergrenzen können beim PRP-Team<br />
von GLOBAL 2000 erfragt werden.<br />
3.2.2. Chronische Toxizität<br />
3.2.2.1. Das ADI-Konzept<br />
Der ADI-Wert (Acceptable Daily Intake = tolerierbare tägliche Aufnahmemenge) ist<br />
definiert als jene Substanzmenge, die ein Mensch in Abhängigkeit von seinem<br />
Körpergewicht täglich und lebenslang ohne erkennbares Risiko für die Gesundheit<br />
aufnehmen kann. Der ADI ist also ein Maß für die chronische Giftigkeit bei<br />
Langzeitaufnahme und wird auf der Grundlage von Tierversuchen näherungsweise<br />
abgeleitet. Er wird für jedes Pestizid festgelegt und in Milligramm pro Kilogramm<br />
Körpergewicht (mg/kg KG) angegeben.<br />
ADI-Werte werden von verschiedenen Gremien der WHO/FAO (JMPR) 10 sowie von<br />
ExpertInnengruppen der Europäischen Union und anderen Behörden festgelegt und –<br />
Pflanzenschutzmittel-Rückständen in der Nahrung mit neuen Verzehrsmengen für Kinder.<br />
Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 48 (1): 84-98<br />
10<br />
JMPR: Im Rahmen dieser Meetings (Joint Meeting on Pesticide Residues) von WHO (World Health<br />
6
wenn neuere Untersuchungsergebnisse es erforderlich machen – auch geändert. Daher<br />
kommt es vor, dass zu ein und demselben Pestizid unterschiedliche ADI-Werte<br />
existieren.<br />
Um eine objektive und nachvollziehbare Auswahl zu treffen, bezieht sich GLOBAL 2000<br />
in der Bewertung in erster Linie auf die von der EU festgelegten ADI-Werte. Sollte dieses<br />
Gremium keinen ADI-Wert veröffentlicht haben, so wird der ADI des JMPR herangezogen.<br />
3.2.2.2. PRP-Obergrenzen und Belastungsgrad<br />
Die PRP-Obergrenzen sind die von GLOBAL 2000 festgelegten Maximalwerte für Pestizidrückstände,<br />
die im Rahmen des PestizidReduktionsProgramms noch toleriert werden<br />
und meist deutlich niedriger sind als die gesetzlichen Höchstwerte. Die PRP-Ober-<br />
grenzen basieren auf den ADI-Werten und werden nach folgender Formel berechnet:<br />
PRP-OG2.. PRP-Obergrenze in Stufe 2 [mg/kg Produkt]<br />
ADI ........... tolerierbare tägliche Aufnahme einer Substanz [mg/kg Körpergewicht]<br />
Diese Berechnung bezieht sich auf ein 4- bis 6-jähriges Kind mit einem Körpergewicht<br />
von 13,5 kg. Dieses Kind steht stellvertretend für andere Risikogruppen wie Schwange-<br />
re, ältere und kranke Menschen.<br />
Das PRP wurde als Stufenprogramm angelegt. Das bedeutet, dass die PRP-<br />
Obergrenzen stufenweise gesenkt werden. Die derzeitige Stufe (Stufe 2) soll einen theoretisch<br />
unbedenklichen täglichen Verzehr von 1 kg Obst oder Gemüse für ein 13,5 kg<br />
schweres Kind gewährleisten. Deswegen werden die Berechnungen auf 1 kg bezogen.<br />
In der ersten Stufe betrug die tägliche Verzehrsmenge nur 0,5 kg.<br />
Organization) und FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) werden u.a. ADI-<br />
Werte festgelegt.<br />
7
Der Belastungsgrad (Bi), d.h. die Auslastung der PRP-Obergrenze, wird nach folgender<br />
Formel berechnet:<br />
Bi .............. Belastungsgrad [pro kg Produkt]<br />
Ri .............. nachgewiesene Konzentration des Pestizidwirkstoffes [mg/kg Produkt]<br />
ADI ........... tolerierbare tägliche Aufnahme einer Substanz [mg/kg Körpergewicht]<br />
Der Belastungsgrad gibt an, wie weit die PRP-Obergrenze ausgeschöpft ist, wenn ein<br />
13,5 kg schweres Kind einen Kilogramm eines mit diesem Wirkstoff belasteten Produktes<br />
aufnimmt. Wird dieser Wert mit 100 multipliziert, so gibt er die Auslastung der PRP-<br />
Obergrenze in Prozent an. Diese Angabe wird im vorliegenden Bericht für die statisti-<br />
schen Auswertungen verwendet.<br />
Der Belastungsgrad ist abhängig von der Rückstandskonzentration und dem ADI-Wert<br />
eines Wirkstoffes: je größer die Rückstandskonzentration und je niedriger der ADI-Wert<br />
(also je höher die chronische Toxizität des Wirkstoffes beurteilt wurde), desto höher ist<br />
der Belastungsgrad.<br />
Ein unbedenklicher täglicher Verzehr eines Kilogramms Obst und Gemüse ist bis zu<br />
einem Belastungsgrad von 1,0 bzw. einer Auslastung von 100 % der PRP-Obergrenze<br />
gegeben. Aufgrund der Berücksichtigung der Analysentoleranz (siehe unten) wird eine<br />
PRP-Überschreitung jedoch erst ab einem Belastungsgrad von 2,0 (200 % der PRP-<br />
Obergrenze) gewertet.<br />
Die Analysentoleranz beschreibt die Messunsicherheit des Analysenergebnisses, um<br />
mögliche Fehlerquellen bei der Messung auszuschließen. Im EU-Sanco-Dokument<br />
10684/2009 (EU 2009 11 ) ist unter Punkt 91 bis 94 geregelt, dass ein Labor von einer<br />
Messungenauigkeit von +/- 50 % ausgehen darf, sofern es durch Tests nachgewiesen<br />
hat, dass es zumindest mit dieser Genauigkeit quantifizieren kann. Das Unsicherheits-<br />
11<br />
EU (2009) Method Validation and Quality Control Procedures for Pesticide Residues Analysis in Food<br />
and Feed. Document No. SANCO/10684/2009<br />
8
intervall gilt für den Messwert. D.h. eine sichere Überschreitung besteht erst dann, wenn<br />
der Messwert minus 50 % (des gemessenen Werts) über der Obergrenze liegt, also erst<br />
wenn die Obergrenze mit 200 % ausgelastet ist. (Andererseits könnte jedoch schon ab<br />
einer Auslastung der Obergrenze von 66,7 % eine Überschreitung bestehen, wenn man<br />
zum Messwert 50 % des Werts addiert.)<br />
Es kann vorkommen, dass mehrere Wirkstoffe in derselben Probe zu einer PRP-<br />
Überschreitung führen. In der statistischen Auswertung wird diese Probe nur als eine<br />
Überschreitung gewertet.<br />
3.2.2.3. Die Summenbelastung (SB)<br />
Oft sind Lebensmittel mit mehr als einem Pestizidwirkstoff belastet. Wechselwirkungen<br />
zwischen den einzelnen Pestizidwirkstoffen sind nach dem derzeitigen Wissensstand<br />
wahrscheinlich, für einige Kombinationen sogar bereits nachgewiesen. Man spricht in<br />
diesem Zusammenhang auch vom so genannten „Cocktaileffekt“ oder von „Mixture<br />
Toxicity“.<br />
Aufgrund der vielfältigen Wirkungsmechanismen der Pestizide ist es derzeit nicht<br />
möglich, genauere Angaben über alle möglichen Cocktaileffekte zu machen. Daher<br />
beschränkt sich GLOBAL 2000 darauf, die Einzelbelastungen (Bi) zu einer Gesamtbelastung,<br />
der so genannten Summenbelastung (SB), zu addieren. Die Anzahl an<br />
nachgewiesenen Wirkstoffen wird dabei nicht bewertet:<br />
SB ............ Summenbelastung [pro kg Produkt]<br />
Bi .............. Belastungsgrad des i-ten Wirkstoffes [pro kg Produkt]<br />
n ............... Anzahl der gefundenen Wirkstoffe<br />
Wird dieser Wert mit 100 multipliziert, so gibt er die Summe der Auslastungen der PRP-<br />
Obergrenzen in Prozent an. Diese Angabe wird im vorliegenden Bericht für die<br />
statistischen Auswertungen verwendet. In den Vorjahren wurde als Wert für die SB der<br />
9
Anteil der Auslastung aller gefundenen Wirkstoffe dargestellt. Durch die Multiplikation<br />
mit 100 ist auch der Belastungswert 1 (BW1, Kap. 3.3.1) hundertmal größer als jener der<br />
Vorjahre.<br />
Ein unbedenklicher täglicher Verzehr eines Kilogramms Obst und Gemüse ist bis zu<br />
einer SB von 100 % gegeben. Aufgrund der Berücksichtigung der Analysentoleranz<br />
(Kap. 3.2.2.2) wird eine SB-Überschreitung jedoch erst ab einer SB von 200 % gewertet.<br />
Aufgrund der Definition der Summenbelastung ist jede PRP-Überschreitung automatisch<br />
auch eine SB-Überschreitung. In der statistischen Auswertung ist der Anteil beider<br />
angegeben. Die Differenz von SB-Überschreitungen minus PRP-Überschreitungen ist<br />
die Anzahl an SB-Überschreitungen, die nicht durch einen einzelnen Wirkstoff, sondern<br />
durch die Kombination mehrerer Wirkstoffe verursacht worden ist.<br />
3.2.3. Die Belastungswerte (BW)<br />
Zur Bewertung der Pestizidbelastung des frischen Obst- und Gemüsesortiments wurden<br />
von GLOBAL 2000 in Abstimmung mit der <strong>REWE</strong> <strong>Group</strong> so genannte Belastungswerte<br />
(BW1, BW2, und BW3) entwickelt (Kap. 3.3).<br />
BW1 zeigt die Belastung in Abhängigkeit von der durchschnittlichen Summenbelastung<br />
und der durchschnittlichen Verbrauchsmenge der im Warenkorb enthaltenen Produkte<br />
(Tab. 1 & 2), BW2 gibt die relative Häufigkeit an PRP-Überschreitungen und BW3 die<br />
relative Häufigkeit an ARfD-Überschreitungen an.<br />
BW1 und BW2 dienen damit zur Beurteilung der chronischen Gesundheitsgefährdung,<br />
BW3 zur Beurteilung der akuten Gesundheitsgefährdung.<br />
Die Belastungswerte wurden im vorliegenden Bericht für das Jahr 2010 berechnet und<br />
jenen der Jahre 2007, 2008 und 2009 gegenübergestellt.<br />
10
3.2.4. Die Belastungsindizes (BELIX)<br />
Um die Belastungswerte der einzelnen Jahre leichter miteinander vergleichen zu<br />
können, werden die Belastungswerte in so genannte Belastungsindizes (BELIX1, BELIX2<br />
und BELIX3) umgerechnet. Dafür wurde das Jahr 2007 als Referenzjahr festgelegt. Das<br />
heißt die Belastungsindizes des Jahres 2007 sind gleich 1,0 und die Belastungswerte<br />
der Folgejahre (BW1-3) werden durch die entsprechenden Belastungswerte des Jahres<br />
2007 dividiert.<br />
Es handelt sich beim Belastungsindex um einen rein rechnerischen Wert, der als grober<br />
Indikator für die Entwicklung der Rückstandsergebnisse insgesamt herangezogen<br />
werden kann. Die Genauigkeit, mit der der errechnete Belastungsindex mit der<br />
tatsächlichen Belastungssituation des Obst- und Gemüsesortiments übereinstimmt,<br />
unterliegt Einschränkungen, die in Kapitel 3.3.5 genauer ausgeführt werden. Die<br />
wichtigsten Einschränkungen begründen sich darauf, dass<br />
• keine randomisierte, repräsentative Probenziehung durchgeführt wurde und zwischen<br />
den Jahren große Unterschiede bezüglich der Produkte, Sorten, Herkunftsländer,<br />
LieferantInnen u.ä. bestehen.<br />
• für einige Produktgruppen des Warenkorbs (Kap. 3.2.5) zu wenige Proben vorhanden<br />
sind und die Ergebnisse dadurch statistisch nicht abgesichert sind.<br />
• die ADI- und ARfD-Werte, welche die Grundlage für die Bewertung der Belastung<br />
darstellen, die Toxizität der Wirkstoffe nur näherungsweise wiedergeben und nach<br />
dem aktuellen Stand des Wissens laufend angepasst werden.<br />
• nicht alle Wirkstoffe, die auf Obst und Gemüse vorhanden sein können, von den<br />
Untersuchungslabors nachgewiesen werden und es zwischen den beauftragen<br />
Labors große Unterschiede in der Analytik geben kann.<br />
3.2.5. Warenkorb und Jahresverbrauch<br />
Welche Menge an Pestizidrückständen KonsumentInnen über den Verzehr eines<br />
Lebensmittels aufnehmen, hängt von der Pestizidbelastung aber auch von der Menge<br />
des verzehrten Produktes ab. Die Pestizidbelastung spiegelt sich in den<br />
Analyseergebnissen wider. Um auch die Verzehrsmenge zu berücksichtigen, wurde ein<br />
11
Warenkorb mit dem Jahresverbrauch der deutschen KonsumentInnen zusammengestellt<br />
und für die Berechnung der Belastungswerte herangezogen (Tab. 1 & 2). Die<br />
verwendeten Daten stammen aus den Jahren 2005/2006 und wurden vom BMELV 12<br />
erstellt. Zusätzlich wurden für die Produkte „Ananas“, „Paprika“ und „Melonen“ die in den<br />
Hintergrundinformationen (Krautter und Huxdorff 2001 13 ) zum Greenpeace-Ratgeber<br />
(Krautter 2007 14 ) angeführten Daten des BMELV miteinbezogen.<br />
Der Warenkorb setzt sich aus den am häufigsten verzehrten Obst- und Gemüse-<br />
Produkten zusammen und soll 95 % des gesamten Verbrauchs abdecken. Eine weitere<br />
Voraussetzung für die Aufnahme in den Warenkorb war, dass zu diesem Produkt<br />
zumindest 10 Analysedaten aus dem Jahr 2007 vorliegen. 2007 ist das erste Jahr für<br />
das ein Belastungsbericht erstellt wurde und diente deshalb als Referenzjahr.<br />
Die Verbrauchsdaten des BMELV geben nicht den tatsächlichen Jahreskonsum eines<br />
durchschnittlichen Einwohners oder einer durchschnittlichen Einwohnerin an, sondern<br />
die maximal zur Verfügung stehende Menge des Lebensmittels innerhalb Deutschlands,<br />
bezogen auf die Einwohnerzahl. Die Werte basieren auf der inländischen Produktion,<br />
den erfassten Verlusten im Lager, sowie den erfassten Importen und Exporten. Nicht<br />
eingerechnet werden Verluste aus dem Einzelhandel sowie Importe und Exporte<br />
innerhalb der EU von Unternehmen mit einem jährlichen Import- bzw. Export-Warenwert<br />
unter 300.000 Euro (500.000 Euro seit dem Jahr 2010).<br />
In den Verbrauchsmengen des BMELV sind neben frischem Obst und Gemüse auch<br />
sämtliche verarbeitete Produkte, wie z.B. Tomatenketchup oder Kartoffelchips, als<br />
Äquivalent des Frischgewichts enthalten. Bei einigen Produkten kommt es daher zu<br />
großen Abweichungen vom tatsächlichen Konsum des frischen Produkts (BMELV 12 ). Die<br />
Belastung von verarbeitetem Obst und Gemüse ist erfahrungsgemäß nicht vergleichbar<br />
mit der von frischen Produkten.<br />
12<br />
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz http://www.bmelvstatistik.de/de/daten-tabellen-suche/<br />
13<br />
Krautter M, Huxdorff C (2007) Essen ohne Pestizide 2007: Hintergrundinformation. 2. überarbeitete<br />
Auflage, Greenpeace e.V., Hamburg<br />
14<br />
Krautter M (2007) Essen ohne Pestizide – Einkaufsratgeber und Supermarktvergleich für Obst und<br />
Gemüse. Neuauflage 2007, Greenpeace e.V., Hamburg<br />
12
Tabelle 1: Warenkorb Frischobst und -gemüse für die Berechnung der Belastungswerte<br />
und -indices (Deutschland) Reihenfolge wie in Kapitel 5<br />
Warenkorb<br />
(Produktgruppen PGn) (PGn=30)<br />
Grapefruits, Pomelos, Limetten 0,8<br />
Orangen 6,5<br />
Zitronen 1,5<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen) 4,0<br />
Äpfel 36,5<br />
Birnen 3,2<br />
Aprikosen 0,9<br />
Kirschen 2,1<br />
Pfirsiche (inkl. Hybriden) 4,1<br />
Pflaumen 1,0<br />
VBMabs [kg]* Produktkategorie VBMabs [kg]*<br />
13<br />
Zitrusfrüchte 12,8<br />
Kernobst 39,7<br />
Steinobst 8,1<br />
Trauben 6,5 Trauben 6,5<br />
Erdbeeren 3,3<br />
Brom-, Heidelbeeren 1,7<br />
Johannis-, Stachel-, Himbeeren 1,4<br />
Bananen 10,7<br />
Ananas 1,2<br />
Obst 85,4<br />
Kartoffeln 63,0<br />
Karotten 7,4<br />
Sellerie (Knollen- und Stangen) 0,6<br />
Beerenobst 6,4<br />
Exotenfrüchte 11,9<br />
Wurzel- und<br />
Knollengemüse<br />
Zwiebel 6,6 Zwiebelgemüse 6,6<br />
Tomaten 22,4<br />
Paprika (ohne Chilis) 3,9<br />
Gurken 6,1<br />
Melonen 3,1<br />
71,0<br />
Fruchtgemüse 35,5<br />
Kohl, Chinakohl, Kohlrabi 2,3 Kohlgemüse 2,3<br />
Kopfsalat 2,0 Blattgemüse 2,0<br />
Bohnen 1,8<br />
Erbsen 1,0<br />
Hülsengemüse 2,8<br />
Lauch 1,2 Stängelgemüse 1,2<br />
Champignons 1,9 Pilze 1,9<br />
Gemüse 123,3<br />
Gesamt 208,7<br />
*VBMabs [kg]: absolute Verbrauchsmengen in Kilogramm pro EinwohnerIn und Jahr
Tabelle 2: Warenkorb Frischobst und -gemüse für die Berechnung der Belastungswerte<br />
und -indices (Deutschland) sortiert nach absteigender Verbrauchsmenge<br />
Warenkorb<br />
(Produktgruppen PGn) (PGn=30)<br />
VBMabs [kg]* VBMrel [%]**<br />
Äpfel 36,5 17,49<br />
Bananen 10,7 5,13<br />
Orangen 6,5 3,11<br />
Trauben 6,5 3,11<br />
Pfirsiche (inkl. Hybriden) 4,1 1,96<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen) 4,0 1,92<br />
Erdbeeren 3,3 1,58<br />
Birnen 3,2 1,53<br />
Kirschen 2,1 1,01<br />
Brom-, Heidelbeeren 1,7 0,81<br />
Zitronen 1,5 0,72<br />
Johannis-, Stachel-, Himbeeren 1,4 0,67<br />
Ananas 1,2 0,57<br />
Pflaumen 1,0 0,48<br />
Aprikosen 0,9 0,43<br />
Grapefruits, Pomelos, Limetten 0,8 0,38<br />
Obst 85,4 40,92<br />
Kartoffeln 63,0 30,19<br />
Tomaten 22,4 10,73<br />
Karotten 7,4 3,55<br />
Zwiebel 6,6 3,16<br />
Gurken 6,1 2,92<br />
Paprika (ohne Chilis) 3,9 1,87<br />
Melonen 3,1 1,49<br />
Kohl, Chinakohl, Kohlrabi 2,3 1,10<br />
Kopfsalat 2,0 0,96<br />
Champignons 1,9 0,91<br />
Bohnen 1,8 0,86<br />
Lauch 1,2 0,57<br />
Erbsen 1,0 0,48<br />
Sellerie (Stangen- und Knollen-) 0,6 0,29<br />
Gemüse 123,3 59,08<br />
Gesamt 208,7 100,00<br />
*VBMabs [kg]: absolute Verbrauchsmengen in Kilogramm pro EinwohnerIn und Jahr<br />
**VBMrel [kg]: relative Verbrauchsmengen in Prozent des Gesamtverbrauchs pro EinwohnerIn und Jahr<br />
14
3.3. Berechnung der Belastungswerte<br />
3.3.1. Berechnung des BW1 (mittlere Summenbelastung und Jahresverbrauch)<br />
Der BW1 ist die Summe der mittleren Summenbelastungen 15 der Produkte des Warenkorbs<br />
multipliziert mit den jeweiligen Jahresverbrauchsmengen in kg/EinwohnerIn. Die<br />
Verbrauchsmengen wurden miteinbezogen, um abzubilden, über welche Produkte mehr<br />
Rückstände aufgenommen werden weil sie vermehrt verzehrt werden.<br />
Vergleicht man beispielsweise die Produktgruppen Äpfel und Aprikosen, so zeigt sich<br />
folgende Situation: Äpfel haben eine geringere mittlere Summenbelastung, tragen aber<br />
aufgrund ihrer hohen Verzehrsmenge stark zum BW1 bei. Aprikosen hingegen weisen<br />
eine höhere Belastung auf, haben aber wegen ihrer geringen Verzehrsmenge nur einen<br />
sehr geringen Anteil am BW1. Daher besteht bei Äpfeln trotz ihrer geringeren Belastung<br />
ein höherer Handlungsbedarf als bei Aprikosen.<br />
BW1 .......... Belastungswert 1<br />
BW1 = ∑ (SB ∗ VBMabs)<br />
SB ............ mittlere Summenbelastung [% pro kg Produkt]<br />
VBMabs...... Verbrauchsmenge [kg pro EinwohnerIn und Jahr]<br />
3.3.2. Berechnung des BW2 (% PRP-Überschreitungen)<br />
Der BW2 ist die Summe der relativen Anteile an PRP-Überschreitungen innerhalb jeder<br />
Produktgruppe dividiert durch die Anzahl der insgesamt im Warenkorb enthaltenen<br />
Produktgruppen. Anders ausgedrückt ist der BW2 der Mittelwert der Prozentwerte an<br />
PRP-Überschreitungen pro Produktgruppe. Er ist ein Maß dafür, wie oft die von<br />
GLOBAL 2000 vorgegebenen Richtlinien an zulässigen Pestizid-Rückständen (PRP-<br />
Obergrenzen) nicht eingehalten wurden.<br />
15<br />
Durch die geänderte Berechnung der SB (Multiplikation mit dem Faktor 100 zur Angabe in Prozent der<br />
PRP-Obergrenze), ist auch der BW1 hundertmal so groß wie in den früheren Berichten.<br />
15
BW2 .......... Belastungswert 2<br />
BW2 = ∑ (% PRP-Ü / PGn)<br />
% PRP-Ü.. relativer Anteil an Überschreitungen der PRP-Werte<br />
PGn........... Anzahl an Produktgruppen im Warenkorb (30)<br />
3.3.3. Berechnung des BW3 (% ARfD-Überschreitungen)<br />
Der BW3 berechnet sich als die Summe der relativen Anteile an ARfD-Überschreitungen<br />
innerhalb einer Produktgruppe dividiert durch die Anzahl der insgesamt im Warenkorb<br />
enthaltenen Produktgruppen. Anders ausgedrückt ist der BW3 der Mittelwert der<br />
Prozentwerte an ARfD-Überschreitungen pro Produktgruppe. Er ist ein Maß dafür, wie<br />
oft die Referenzdosis für die akute Toxizität überschritten wurde.<br />
BW3 .......... Belastungswert 3<br />
BW3 = ∑ (% ARFD-Ü / PGn)<br />
% ARfD-Ü. relativer Anteil an Überschreitungen der akuten Referenzdosis<br />
PGn........... Anzahl an Produktgruppen im Warenkorb (30)<br />
3.3.4. Berechnung der Belastungsindizes<br />
Die Belastungsindizes werden aus den Belastungswerten BW1, BW2 und BW3 abgeleitet<br />
und werden als BELIX1, BELIX2 und BELIX3 bezeichnet. Für die Berechnung der<br />
Belastungsindizes wurde das Jahr 2007 als Referenzjahr definiert und die<br />
Belastungsindizes gleich 1,0 gesetzt. Um die Belastungsindizes für die Jahre 2008,<br />
2009 und 2010 zu erhalten, werden die Belastungswerte (BW1-3) dieser Jahre durch die<br />
entsprechenden Belastungswerte des Jahres 2007 dividiert.<br />
Die daraus erhaltenen Werte ergeben die Belastungsindizes (BELIX1-3). Ist der<br />
Belastungsindex kleiner als 1,0 hat sich die Belastungssituation der untersuchten<br />
16
Proben des betreffenden Jahres gegenüber dem Referenzjahr 2007 verbessert, ist der<br />
Belastungsindex größer als 1,0 hat sich die Belastungssituation der untersuchten<br />
Proben gegenüber dem Referenzjahr 2007 verschlechtert. Einschränkungen ergeben<br />
sich neben der Probenziehung auch durch die laufenden Änderungen der Obergrenzen<br />
und eine Verbesserung der Analytik (Kap. 3.3.5).<br />
3.3.5. Allgemeine Interpretation der Belastungsindizes<br />
Der Belastungsindex ist ein hilfreiches Instrument, um die Qualität des Obst- und<br />
Gemüsesortiments im Hinblick auf Pestizidrückstände messbar zu machen und den<br />
Erfolg von getroffenen Maßnahmen evaluieren zu können. Bei der Interpretation der<br />
Ergebnisse muss allerdings beachtet werden, dass der Belastungsindex kein<br />
wissenschaftlich abgesichertes Evaluierungsinstrument ist, sondern nur als grober<br />
Indikator für die Entwicklung der Pestizidbelastung des Obst- und Gemüsesortiments<br />
dienen kann.<br />
Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen der gezogenen Proben müssen nicht<br />
genau mit der tatsächlichen durchschnittlichen Belastung des gesamten Frischobst- und<br />
-gemüsesortiments übereinstimmen und auch ein Vergleich zwischen Kalenderjahren ist<br />
nur sehr eingeschränkt möglich.<br />
Die wichtigsten Ursachen hierfür sind:<br />
1. Keine randomisierte, repräsentative Probenziehung<br />
Die Probenziehung bei der <strong>REWE</strong> <strong>Group</strong> Deutschland erfolgt nach einem festgelegten<br />
Probenschlüssel, nach dem bestimmte Produkte und Herkunftsländer häufiger untersucht<br />
werden als andere. Außerdem werden Proben aufgrund unterschiedlicher Verfügbarkeiten<br />
sowie aus logistischen Gründen meist nicht gleichmäßig über Produkte,<br />
Saisonen, Herkunftsländer, Sorten oder LieferantInnen verteilt gezogen. Dadurch ist das<br />
Gewicht der einzelnen Produkte, Jahreszeiten, Sorten usw. innerhalb der Kategorien<br />
des Warenkorbs ungleich verteilt. Wird beispielsweise in einem Jahr die Probenziehung<br />
zugunsten einer stark belasteten Sorte verschoben, verschlechtert sich das Ergebnis<br />
der Rückstandsbelastung, ohne dass es zu einer tatsächlichen Erhöhung der<br />
17
Gesamtbelastung gekommen sein muss. Verschiebt sich die Probenziehung jedoch<br />
zugunsten eines unbelasteten Produktes, wird dadurch das Rückstandsergebnis<br />
verbessert, ohne dass tatsächlich eine Verbesserung der Rückstandssituation erzielt<br />
wurde. Bei der Berechnung der Belastungsindizes wird diese Problematik verschärft, da<br />
im Warenkorb teilweise sehr unterschiedliche Produkte zusammengefasst wurden.<br />
Der Einfluss einer risikoorientierten Probenziehung soll an folgendem Beispiel erläutert<br />
werden (Abb. 1):<br />
Abbildung 1: Einfluss unterschiedlicher Probenziehungsmethoden auf die Belastungswerte<br />
Bei einer Lieferung von 50 Kisten Äpfel sind bei fünf Kisten die PRP-Obergrenzen<br />
überschritten, die tatsächliche Rate an PRP-Überschreitungen beträgt somit 10 %. Bei<br />
einer Kontrolle werden zehn Proben gezogen, einmal zufallsorientiert (Fall 1, Bild links)<br />
und einmal risikoorientiert (Fall 2, Bild rechts).<br />
Im Fall 1 wird eine PRP-Überschreitung nachgewiesen, somit ergibt sich auf die<br />
Gesamtprobenanzahl von zehn eine Rate von 10 % PRP-Überschreitungen. Der<br />
rechnerische Wert entspricht hier also dem tatsächlichen Wert. Dennoch spielt bei einer<br />
18
so geringen Probenanzahl der Zufall eine große Rolle. Aufgrund einer einzigen Probe,<br />
die anders gezogen würde, könnte das Ergebnis zwischen null und zwei<br />
Überschreitungen variieren, das bedeutet zwischen 0 % und 20 %.<br />
Im Fall 2 werden vier PRP-Überschreitungen nachgewiesen, was eine Rate von 40 %<br />
PRP-Überschreitungen ergibt. Der rechnerische Wert liegt hier also weit über dem<br />
tatsächlichen Wert von 10 %. Aufgrund einer Probe, die anders gezogen würde, könnte<br />
das Ergebnis zwischen 30 % und 50 % schwanken.<br />
2. Nicht alle Sortimentsprodukte werden im Warenkorb erfasst<br />
Der Warenkorb des BMELV enthält nicht alle Obst- und Gemüseprodukte. Nicht<br />
enthalten sind beispielsweise sämtliche Kräuter und Spinatarten sowie die meisten<br />
Salatarten. Weiters fehlen unter anderem Zucchini, Blumenkohl und die meisten<br />
exotischen Früchte, wie zum Beispiel Kiwis, Avocados oder Feigen.<br />
Eine weitere Einschränkung ergibt sich daraus, dass bei einigen Produkten ein großer<br />
Anteil der Mengen des Warenkorbs des BMELV aus verarbeiteten Produkten besteht<br />
(z.B. Kartoffeln, Tomaten). Da der vorliegende Bericht nur frisches Obst und Gemüse<br />
bewertet und die Belastung von verarbeitetem und frischem Obst und Gemüse<br />
erfahrungsgemäß nicht vergleichbar ist, ergibt sich dadurch eine Verzerrung der<br />
Ergebnisse.<br />
3. Geringe Probenanzahl<br />
Eine geringe Probenanzahl führt zu einer großen Ergebnisunsicherheit. Je weniger<br />
Proben gezogen werden, umso stärker ist der Einfluss des Zufalls auf das errechnete<br />
Ergebnis.<br />
Für den statistischen Vergleich von zwei Jahren ist eine Stichprobenanzahl von 28<br />
erforderlich, beim Vergleich von drei Jahren sind 32, bei vier Jahren 36, bei fünf Jahren<br />
39 Proben notwendig. Bei diesen Stichprobenanzahlen kann eine Mittelwertsdifferenz<br />
erkannt werden, die gleich der einfachen Standardabweichung der Belastung ist. In<br />
maximal 5 % der verglichenen Stichproben wird ein tatsächlich vorliegender Unterschied<br />
der Mittelwerte übersehen (β, Fehler zweiter Art) bzw. irrtümlich ein Unterschied<br />
zwischen den Mittelwerten der Stichproben entdeckt, der tatsächlich nicht vorliegt (α,<br />
19
Fehler erster Art) (Rasch et al. 1998 16 und 1999 17 ).<br />
Je heterogener, d.h. je ungleicher die Belastung innerhalb eines Produkts verteilt ist, d.h.<br />
umso größer die Standardabweichung ist, desto mehr Proben sind erforderlich, um die<br />
gleiche absolute Differenz der mittleren Summenbelastung nachweisen zu können. Das<br />
bedeutet, dass selbst bei einer Stichprobenanzahl von 28 relativ große Unterschiede der<br />
mittleren SB zwischen zwei Jahren „nicht signifikant“ sein können, wenn die Streuung<br />
der nachgewiesenen Werte sehr groß ist, so dass noch mehr Proben notwendig wären,<br />
um eine Änderung der mittleren SB der untersuchten Proben sicher zu erkennen.<br />
Viele Faktoren haben Einfluss auf ein Produkt (z.B.: Sorte, Herkunft, Saison,<br />
LieferantIn). Versucht man ein Produkt in einer näheren Auswertung so einzugrenzen,<br />
dass es mit dem Vorjahr vergleichbar ist (z.B. Häuptelsalat, Italien, Winter, LieferantIn<br />
X), bleiben für eine statistische Überprüfung oft zu wenige Proben übrig.<br />
4. Unterschiede in der Analyse<br />
Die Obst und Gemüse Proben der <strong>REWE</strong> <strong>Group</strong> Deutschland wurden 2010 bei acht<br />
verschiedenen Labors in Deutschland untersucht. Obwohl alle beauftragten Labors QS<br />
zertifiziert sind, wurden bei einem Vergleich des Analysenumfangs wesentliche<br />
Unterschiede festgestellt. Darüber hinaus kann es auch Unterschiede in der<br />
Empfindlichkeit, sprich der analytischen Nachweisgrenzen, geben.<br />
Nicht alle Wirkstoffe, die auf Obst und Gemüse vorhanden sein können, werden von den<br />
Untersuchungslabors mit den gängigen Methoden nachgewiesen. Der Messumfang der<br />
Untersuchungslabors verbessert sich jedoch laufend. Das bedeutet, dass Pestizide, die<br />
früher nicht nachgewiesen werden konnten, im Laufe der Zeit ins Wirkstoffspektrum<br />
aufgenommen und damit messbar werden. Außerdem werden für bestimmte Produkte<br />
Zusatzanalysen in Auftrag gegeben, wenn der Verdacht besteht, dass Wirkstoffe<br />
eingesetzt wurden, die mit den Standardmethoden nicht nachgewiesen werden können.<br />
Dadurch steigt automatisch die nachgewiesene Belastung, obwohl die tatsächliche<br />
Belastung möglicherweise schon in der Zeit davor gleich hoch war.<br />
16<br />
Rasch D, Herrendörfer G, Bock J, Victor N, Guiard V (1998) Verfahrensbibliothek Versuchsplanung und<br />
–auswertung, Band II. R. Oldenburg Verlag, München Wien<br />
17<br />
Rasch D, Verdooren LR, Gowers JI (1999) Fundamentals in the Design and Analysis of Experiments<br />
and Surveys. R. Oldenburg Verlag, München Wien<br />
20
5. Neue Wirkstoffe und Metaboliten<br />
Viele der aktuell eingesetzten Pestizidwirkstoffe können nicht oder nur sehr schwer<br />
nachgewiesen werden. Dazu kommt, dass laufend neue Wirkstoffe entwickelt werden<br />
und zur Anwendung kommen, für die aber erst Analyseverfahren etabliert werden<br />
müssen. Es ist also möglich, dass das Frischobst- und -gemüse-Sortiment eine höhere<br />
Belastung aufweist, die aber (noch) nicht nachgewiesen werden kann.<br />
Metaboliten sind Abbauprodukte der ursprünglichen Wirkstoffverbindungen und sind<br />
meistens nicht oder nur sehr schlecht nachweisbar. Metaboliten sind für die meisten<br />
Wirkstoffe noch unzureichend erforscht. Von einigen Metaboliten ist jedoch bekannt,<br />
dass sie für die Gesundheit noch schädlicher sind, als das Ausgangsprodukt. Beispiele<br />
dafür sind Dimethoat und das Abbauprodukt Omethoat (University of Hertfordshire<br />
2011 18 ), Malathion und Malaoxon (EPA 2006 19 ), Chlorthalonil und 4-Hydroxy-2,5,6trichchlorisophtalonitril<br />
(Cox 1997 20 ).<br />
Insgesamt weiß man sehr wenig über die möglichen Abbauprodukte der weltweit<br />
eingesetzten Wirkstoffe und deren Wirkung auf die menschliche Gesundheit.<br />
Metaboliten stellen daher eines der vielen, von chemisch synthetischen Pestiziden<br />
ausgehenden, kaum abschätzbaren Risiken dar, die auch durch die Belastungswerte<br />
und Belastungsindizes nicht abgebildet werden können.<br />
6. Die Obergrenzen verändern sich<br />
Mit den derzeit zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Methoden ist es nicht<br />
möglich, restlos abgesicherte ADI- und ARfD-Werte zu bestimmen. Die ADI- und ARfD-<br />
Werte werden von internationalen Gremien festgelegt und laufend aktualisiert. Darüber<br />
hinaus werden die Berechnungsgrundlagen für die PRP- und ARfD-Obergrenzen<br />
abhängig vom Produkt nach dem aktuellen Stand des Wissens laufend angepasst, um<br />
die Belastung für die KonsumentInnen möglichst realitätsnah darzustellen (z.B.<br />
Schalenbehandlung, Portionsgewichte für die ARfD-Berechnung, u.ä.). Somit kann es<br />
mehrmals pro Jahr zu Änderungen einiger Obergrenzen kommen. Damit ändern sich die<br />
Berechnungsgrundlagen für die Belastungsgrade, und die errechnete Belastung steigt<br />
18<br />
University of Hertfordshire (2011) PPDB: Pesticide Properties DataBase. dimethoate Ref: OMA 94,<br />
omethoate Ref: ENT 25776. http://sitem.herts.ac.uk/aeru/footprint/en/index.htm, Zugriff 11.8.2011<br />
19<br />
EPA United States Environmental Protection Agency (2006) Reregistration Eligibility Decision (RED) for<br />
Malathion. Prevention, Pesticides and Toxic Substances (7508P) EPA 738-R-06-030<br />
20<br />
Cox C (1997) Chlorothalonil – Fungicide Factsheet. Journal of Pesticide Reform 17 (4): 14-20<br />
21
oder sinkt unabhängig von einer tatsächlichen Änderung der Belastung. Bei mehreren<br />
hundert Wirkstoffen ist es praktisch unmöglich, alle Änderungen in einem Vergleich<br />
quantitativ zu berücksichtigen.<br />
Resümee<br />
Die Ergebnisse der Belastungswerte gelten nur für die jeweils untersuchten Proben und<br />
stimmen aufgrund der genannten Einschränkungen nicht restlos mit der tatsächlichen<br />
Belastung der Grundgesamtheit des Obst- und Gemüsesortiments überein.<br />
Trotz dieser Einschränkungen ist der Belastungsindex, insbesondere in Verbindung mit<br />
einer repräsentativen Probenziehung und einer ausreichenden Probenanzahl, ein gutes<br />
Instrument, um die Qualitätsentwicklung des frischen Obst- und Gemüsesortiments<br />
darzustellen.<br />
3.4. Darstellung der Ergebnisse<br />
3.4.1. Belastungswerte und Belastungsindizes<br />
Die Tabellen für die Berechnung der Belastungswerte des Jahres 2010 enthalten u.a.<br />
die Anzahl der untersuchten Proben, die mittlere Summenbelastung und die Anzahl an<br />
PRP- und ARfD-Überschreitungen (absolut sowie relativ) (Tab. 7, 8 & 9).<br />
Die Belastungswerte (BW1-3) und -indizes (BELIX1-3) des Jahres 2010 wurden in<br />
getrennten Tabellen dargestellt (Tab. 10 & 11).<br />
Erklärung der Spalten BW1 (Tab. 7):<br />
• VBMabs [kg] Absolute Verbrauchsmenge [kg pro EinwohnerIn und Jahr]<br />
• Anzahl Proben Anzahl der Proben<br />
• SB [%] (MW) Mittelwert (Jahresdurchschnitt) der SB der Produktgruppe [%]<br />
• SB [%] (STABW) Standardabweichung der SB der Produktgruppe [%]<br />
• BW1i (SB x VBMabs) Belastungswert 1 der Produktgruppe absolut<br />
• BW1i rel [%] (BW1i / BW1) x 100 Belastungswert 1 der Produktgruppe relativ<br />
22
Erklärung der Spalten BW2 (Tab. 8):<br />
• Anzahl Proben Anzahl der Proben<br />
• PRP-Ü Anzahl der nachgewiesenen PRP-Überschreitungen der Produktgruppe<br />
• % PRP-Ü relativer Anteil der nachgew. PRP-Ü an der Gesamtprobenzahl der je-<br />
weiligen Produktgruppe [%]<br />
• BW2i (%PRP-Ü / PGn) Belastungswert 2 der Produktgruppe absolut<br />
• BW2i rel [%] (BW2i / BW2) x 100 Belastungswert 2 der Produktgruppe relativ<br />
Erklärung der Spalten BW3 (Tab. 9):<br />
• Anzahl Proben Anzahl der Proben<br />
• ARfD-Ü Anzahl der nachgewiesenen ARfD-Überschreitungen der Produktgruppe<br />
• % ARfD-Ü relativer Anteil der nachgewiesenen ARfD-Ü [% der Proben der PGn]<br />
• BW3i (%ARfD-Ü / PGn) Belastungswert 3 der Produktgruppe absolut<br />
• BW3i rel [%] (BW3i / BW3) x 100 Belastungswert 3 der Produktgruppe relativ<br />
Im Anschluss an die Auswertung der Gesamtbelastung folgt eine detaillierte Auswertung<br />
der einzelnen Produktgruppen des Jahres 2010 nach Produkt, Sorte, Herkunftsland und<br />
jahreszeitlichem Verlauf. Die Reihenfolge der dargestellten Produktgruppen folgt der<br />
Höchstwerte-Verordnung 600/2010. Es ist dabei zu beachten, dass diese<br />
Produktgruppen nur zum Teil mit jenen des Warenkorbs ident sind.<br />
3.4.2. Statistiktabellen<br />
Auf Basis der Analysenergebnisse des Jahres 2010 wurden Statistiken erstellt, die einen<br />
raschen Überblick über die Belastungssituation einer Produktgruppe (Tab. 3)<br />
ermöglichen. Sie liefern Informationen zur:<br />
• Anzahl der untersuchten Proben<br />
• Anzahl an PRP-, ARfD- und SB-Überschreitungen (absolut und relativ)<br />
• durchschnittliche Summenbelastung inkl. Standardabweichung<br />
• maximale Summenbelastung<br />
• Verteilung der Wirkstoffanzahl<br />
23
Erklärung der Spalten der Statistiktabellen (Tab. 3):<br />
• KATEGORIE Einteilung nach Arten, Sorten, etc.<br />
• ANZAHL Anzahl der Proben im Jahr 2010<br />
• PRP-Ü absolute Anzahl der nachgewiesenen PRP-Überschreitungen<br />
• % PRP-Ü relativer Anteil der nachgewiesenen PRP-Überschreitungen<br />
• ARfD-Ü absolute Anzahl der nachgewiesenen ARfD-Überschreitungen<br />
• % ARfD-Ü relativer Anteil der nachgewiesenen ARfD-Überschreitungen<br />
• SB-Ü absolute Anzahl der nachgewiesenen SB-Überschreitungen<br />
• % SB-Ü relativer Anteil der nachgewiesenen SB-Überschreitungen<br />
• Mittlere SB [%] Mittelwert der nachgewiesenen Summenbelastungen [%]<br />
• STABW SB [%] Standardabweichung der nachgewiesenen SB [%]<br />
• MAX SB [%] höchste nachgewiesene Summenbelastung [%]<br />
Bei einigen Proben ist die Sorte nicht angegeben. In diesen Fällen werden sie unter nnd<br />
(nicht näher definiert) angeführt.<br />
24
Tabelle 3: Beispiel für eine Statistiktabelle: STATISTIK 2010 TRAUBEN (Auszug)<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%] [%] [%]<br />
Trauben 732 24 3,28 3 0,41 65 8,88 76 151 2174<br />
Trauben, hell 332 13 3,92 3 0,90 29 8,73 88 181 2174<br />
Dauphine 6 - - - - - - 32 41 90<br />
Early Sweet 3 - - - - - - 38 20 66<br />
Imperial Seedless 21 - - - - - - 29 45 162<br />
Italia 23 2 8,70 - - 3 13,04 172 433 2174<br />
Prime Seedless 9 - - - - - - 26 33 93<br />
Princess 2 1 50,00 - - 1 50,00 254 83 337<br />
Regal Seedless 2 - - - - - - 96 94 190<br />
Sugraone 50 - - - - - - 45 54 187<br />
Sultanas 8 - - - - - - 0 0 1<br />
Thompson Seedless 90 8 8,89 2 2,22 18 20,00 150 227 1721<br />
Victoria 23 - - - - - - 47 46 181<br />
Trauben, hell, kernlos 35 1 2,86 - - 2 5,71 70 94 512<br />
Trauben, hell, nnd* 60 1 1,67 1 1,67 5 8,33 67 85 475<br />
Trauben, rot 150 5 3,33 - - 15 10,00 72 135 1094<br />
Crimson Seedless 40 1 2,50 - - 6 15,00 91 134 642<br />
Flame Seedless 24 - - - - 1 4,17 24 51 226<br />
Red Giant 15 1 6,67 - - 1 6,67 31 70 242<br />
Red Globe 36 1 2,78 - - 4 11,11 90 124 679<br />
Ribier 5 1 20,00 - - 1 20,00 117 74 228<br />
Ruby Seedless 5 - - - - - - 66 17 96<br />
Sunred Seedless 2 - - - - - - 64 19 83<br />
Trauben, rot, nnd*<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
23 1 4,35 - - 2 8,70 82 225 1094<br />
Trauben<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 108 14,75<br />
1 105 14,34<br />
2 111 15,16<br />
3 103 14,07<br />
4 92 12,57<br />
5 74 10,11<br />
6 60 8,20<br />
7 36 4,92<br />
8 19 2,60<br />
9 12 1,64<br />
10 5 0,68<br />
11 3 0,41<br />
13 1 0,14<br />
15 2 0,27<br />
19 1 0,14<br />
Gesamt 732 100,00<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 TRAUBEN<br />
25
3.4.3. Wirkstoffprofil<br />
Das Wirkstoffprofil gibt Aufschluss über die Situation einer Produktgruppe hinsichtlich<br />
der gefundenen Wirkstoffe. Es zeigt, welche Pestizide nachgewiesen wurden, wie oft die<br />
einzelnen Wirkstoffe gefunden wurden und mit welchem Belastungsgrad. Dieses Profil<br />
bietet eine gute Übersicht über jene Wirkstoffe, die besonderer Beachtung bedürfen.<br />
Tabelle 4: Erläuterung zur Bewertung des Belastungsgrades (Bi)<br />
Auslastung der PRP-Obergrenze [%]<br />
(Belastungsgrad)<br />
Belastungsstufe Bedeutung<br />
< NWG Belastungsstufe 0 kleiner Nachweisgrenze<br />
0 bis 12,5 % Belastungsstufe 1 sehr gering belastet<br />
12,5 bis 25 % Belastungsstufe 2 gering belastet<br />
25 bis 50 % Belastungsstufe 3 belastet<br />
50 bis 100 % Belastungsstufe 4 stark belastet<br />
100 bis 200 % Belastungsstufe 5 sehr stark belastet<br />
> 200 % Belastungsstufe 6 PRP-Überschreitung<br />
Das Wirkstoffprofil in Abbildung 2 lässt sich auf folgende Weise interpretieren: In 120<br />
von 150 Proben von roten Trauben wurden Rückstände von insgesamt 48<br />
verschiedenen Wirkstoffen in unterschiedlichen Belastungsstufen gefunden. Cyprodinil<br />
wurde beispielsweise in insgesamt 24 Proben nachgewiesen und zwar in der<br />
Belastungsstufe 1 (6-mal), in der Belastungsstufe 2 (4-mal), in der Belastungsstufe 3 (3mal),<br />
in der Belastungsstufe 4 (4-mal), in der Belastungsstufe 5 (6-mal) und in der<br />
Belastungsstufe 6 (1-mal). Insgesamt wurden fünf verschiedene Wirkstoffe in<br />
Belastungsstufe 6 nachgewiesen, das heißt fünf verschiedene Wirkstoffe verursachten<br />
PRP-Überschreitungen. Am häufigsten gefunden wurden die Wirkstoffe Fenhexamid<br />
(49), Imidacloprid (39) und Iprodion (34) (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
26
Abbildung 2: Beispiel eines Wirkstoffprofils: Trauben 2010<br />
27
3.4.4. Jahresverlauf<br />
Für die Darstellung der Belastung im jahreszeitlichen Verlauf werden die Analysenergebnisse<br />
der einzelnen Proben, in diesem Fall die Summenbelastung, nach Wareneingangsdatum<br />
auf einer Zeitachse aufgetragen. Dadurch lässt sich erkennen, wie sich<br />
die Belastung in den untersuchten Proben über das Jahr bzw. die Saison hinweg<br />
entwickelt hat. Die einzelnen Messpunkte können aufgrund ihrer Farbe und Form<br />
verschiedenen Datenreihen zugeordnet werden, wie z.B. Sorte oder Herkunftsland.<br />
Anhand der Darstellung des Jahresverlaufs Trauben, hell 2010 nach Sorten (Abb. 3)<br />
erkennt man, dass es insgesamt 13 SB-Überschreitungen bei Traubenproben von drei<br />
verschiedenen Sorten (Italia, Princess und Thompson Seedless) sowie kernlosen<br />
Trauben ohne Sortenangabe gab. Die übrigen Sorten, die keine Überschreitungen<br />
verursachten, wurden zu einer Gruppe zusammengefasst: Dauphine, Early Sweet,<br />
Imperial Seedless, Prime Seedless, Regal, Sugraone, Sultanas, Victoria. Außerdem<br />
wurden helle Trauben ohne nähere Angaben (nnd: nicht näher definiert) untersucht.<br />
Diese Art der Zusammenfassung erlaubt es, Sorten mit Überschreitungen von jenen mit<br />
geringen Belastungen zu unterscheiden. Bei einigen Produkten wurden nur bei wenigen<br />
Sorten/Arten bzw. Herkünfte Überschreitungen nachgewiesen. In diesen Fällen ist es<br />
möglich, die übrigen Sorten/Arten bzw. Herkünfte differenzierter darzustellen, z.B.<br />
Gruppen „ohne Wkst“ (in keiner einzigen Probe der Sorten/Arten bzw. Herkünfte dieser<br />
Gruppe waren Wirkstoffe nachweisbar), „maxSB
dargestellt sind. Von den nicht gezeigten Belastungswerten über 1000 % ist direkt unter<br />
der Abbildung angegeben, um welche Produkte oder welche Sorten es sich handelt, aus<br />
welchen Ländern die Proben kamen, wann diese Proben untersucht wurden und wie<br />
hoch die SB waren. In der Darstellung des Jahresverlaufs Trauben, hell 2010 nach<br />
Sorten (SB < 1000 %) (Abb. 3) fehlen eine Probe Italia aus Italien vom 17.11.2010 mit<br />
einer SB von 2174 % und eine Probe Thompson Seedless aus Indien vom 14.4.2010 mit<br />
einer SB von 1721 %. Diese Form der doppelten Darstellung ermöglicht es, einerseits<br />
die Proben mit den höchsten nachgewiesene Belastungen und damit das maximale<br />
Gefährdungspotential durch diese Produktgruppe zu erkennen, und andererseits durch<br />
die größere Auffächerung im Bereich unter einer SB von 200 % die Belastungssituation<br />
der verschiedenen Sorten/Arten bzw. Herkünfte im Jahresverlauf abzuschätzen.<br />
Bei den Trauben (Abb. 3) gab es bei drei Proben eine ARfD-Überschreitung. Diese<br />
Proben sind durch Umrandung extra hervorgehoben.<br />
29
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
01.01.10<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Trauben, hell 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Italia Princess Thompson Seedless kernlos<br />
Trauben, nnd sonstige ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Trauben, hell 2010 nach Sorten (SB < 1000 %)<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Italia Princess Thompson Seedless kernlos<br />
Trauben, nnd sonstige ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Probe Italia aus Italien vom 17.11.2010 mit einer SB von 2174 %<br />
und Probe Thompson Seedless aus Indien vom 14.4.2010 mit einer SB von 1721 %<br />
sonstige Sorten: Dauphine (6), Early Sweet (3), Imperial Seedless (21), Prime Seedless (9), Regal (2),<br />
Sugraone (50), Sultanas (8), Victoria (23)<br />
Abbildung 3: Beispiel eines Jahresverlaufs: Trauben, hell 2010 nach Sorten
3.4.5. Statistische Tests<br />
Um die Veränderung der Summenbelastung zwischen den Jahren 2009 und 2010<br />
bestimmen zu können, sind statistische Tests erforderlich. Da es sich um jeweils zwei<br />
Stichproben handelt, die zu vergleichen sind, ist der so genannte Welch-Test (eine<br />
Modifikation des t-Tests für unabhängige Stichproben, da nicht davon ausgegangen<br />
werden kann, dass die Streuung der beiden Stichproben gleich ist), die geeignete<br />
Methode (Rasch et al. 2011 21 ). Es ist unbedingt zu beachten, dass aufgrund der<br />
risikoorientierten (statt einer zufälligen) Probennahme nur abgeschätzt werden kann, ob<br />
sich die mittlere Belastung (in diesem Fall die Summenbelastung) der untersuchten<br />
Proben zwischen den beiden Jahren geändert hat. Es kann aber nicht darauf<br />
geschlossen werden, wie sich die generelle Belastung des betreffenden Produktes<br />
entwickelt hat (Kap. 3.3.5).<br />
Für diesen statistischen Test ist eine Mindestprobenanzahl von 28 erforderlich. Dann ist<br />
ein Unterschied zwischen den Mittelwerten erkennbar, der gleich groß wie die Standardabweichung<br />
ist, und sowohl die Aussage „es gibt keine signifikante Änderung des<br />
Mittelwertes der untersuchten Proben“ als auch „die mittlere Belastung der im Jahr 2010<br />
untersuchten Proben ist signifikant kleiner/größer als jene der Proben von 2009“ wird mit<br />
einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 % getroffen (Rasch et al. 1999 22 ).<br />
Mit demselben Test ist es möglich, die Belastung von Produkten unterschiedlicher<br />
Herkunftsländer zu vergleichen, z.B. italienische und südafrikanische Birnen, wenn von<br />
beiden Ländern ausreichend Proben untersucht wurden (mindestens 28).<br />
21<br />
Rasch D, Kubinger KD, Moder K (2011) The two-sample t test: pre-testing its assumptions does not<br />
pay off. Statistical Papers 52 (1): 219-231<br />
22<br />
Rasch D, Verdooren LR, Gowers JI (1999) Fundamentals in the Design and Analysis of Experiments<br />
and Surveys. R. Oldenburg Verlag, München Wien<br />
31
4. Ergebnisse und Interpretation der Jahre 2007 bis 2010<br />
4.1. Übersicht der Belastungswerte der Warenkorbprodukte 2007 bis 2010<br />
In Tabelle 5 und Tabelle 6 sind die wichtigsten Werte der Produktgruppen des<br />
Warenkorbs der Jahre 2007, 2008, 2009 und 2010 dargestellt. In Tabelle 5 werden die<br />
Anzahl der Proben, die mittlere Summenbelastung (SB %) (MW)) und die relativen<br />
Anteile der PRP- und ARfD-Überschreitungen (% PRP-Ü und % ARfD-Ü) verglichen. Die<br />
daraus berechneten Belastungswerte sind in Tabelle 6 dargestellt.<br />
Produkte, für die in den Jahren 2007, 2008, 2009 und 2010 genügend Proben für eine<br />
statistisch abgesicherte Auswertung vorlagen (36 Proben für den Vergleich aller vier<br />
Jahre), wurden dunkelgrün hinterlegt. Hellgrün wurden jene hervorgehoben, bei denen<br />
in den Jahren 2009 und 2010 mindestens 28 Proben untersucht wurden, und daher ein<br />
Vergleich dieser beiden Jahre möglich ist. Daraus geht hervor, dass bei elf der 30<br />
Produktgruppen des Warenkorbs in mindestens einem Jahr weniger als 36 Proben<br />
vorhanden waren: Bei Pflaumen, Brom-/Heidelbeeren, Kohl/Chinakohl/ Kohlrabi,<br />
Champigons in einem Jahr; Kirschen, Zwiebel, Melonen, Lauch in zwei Jahren; Sellerie<br />
in drei Jahren sowie Bananen und Ananas in allen vier Jahren. Weniger als 28 Proben in<br />
den Jahren 2009 und/oder 2010 gab es von Bananen, Ananas, Sellerie, Zwiebel,<br />
Melonen und Lauch. Ergebnisse, die aus Datensätzen mit weniger als 28 Stichproben<br />
berechnet wurden, sind statistisch nicht abgesichert, das bedeutet, sie können nicht für<br />
einen Vergleich der Belastung zwischen den Jahren 2009 und 2010 herangezogen<br />
werden.<br />
Aufgrund der risikoorientierten Probenziehung können nur Aussagen über die<br />
untersuchten Proben getroffen werden, nicht aber über die tatsächliche Belastungssituation<br />
der Grundgesamtheit (alle im betreffenden Jahr verkauften Einheiten des<br />
Produkts).<br />
Um das Bewertungsinstrument der Belastungsindices in vollem Umfang nutzen zu<br />
können, ist eine statistisch auswertbare Probenanzahl für alle zu vergleichenden Jahre<br />
erforderlich. Darüber hinaus ist für die Evaluierung der Qualitätsentwicklung eine<br />
zufallsorientierte und repräsentative Probenziehung (random stratified sampling)<br />
notwendig. Für die Qualitätssicherung ist jedoch eine risikoorientierte Probenziehung<br />
erforderlich. Auch aufgrund der Verfügbarkeit der Produkte und zum Teil aus logistischen<br />
32
Gründen weist die Probenziehung häufig Unterschiede betreffend Produkte, Sorten,<br />
Herkunftsländer, LieferantInnen u.ä. auf. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, für die<br />
Evaluierung in Form der Belastungsindizes eine unabhängige parallele Probenziehung<br />
durchzuführen (Kap. 3.3.5)<br />
Die Belastungswerte wurden in den folgenden Abschnitten separat interpretiert. Die<br />
genauen Interpretationen bzw. Auswertungen zu den einzelnen Produkten sind in<br />
Kapitel 5.<br />
33
Tabelle 5: Übersicht über die Belastungssituation der Warenkorbprodukte in den Jahren 2007 bis 2010 (Reihenfolge wie in Kapitel 5)<br />
Warenkorb<br />
(Produktgruppen PGn) (PGn=30) 2007<br />
Anzahl Proben<br />
2008 2009 2010 2007<br />
SB [%] (MW)<br />
2008 2009 2010 2007<br />
% PRP-Ü<br />
2008 2009 2010 2007<br />
% ARfD-Ü<br />
2008 2009 2010<br />
Grapefruits, Pomelos, Limetten 148 137 111 127 144 161 104 132 11,49 12,41 9,01 16,54 2,03 1,46 2,70 1,57<br />
Orangen 196 234 167 142 300 176 94 114 23,47 12,39 2,40 4,93 3,57 2,56 1,20 0,70<br />
Zitronen 199 183 171 159 286 258 173 93 20,60 19,13 14,04 5,03 0 4,37 0 1,26<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen) 168 159 137 122 487 218 119 133 36,31 19,50 4,38 8,20 2,98 0 0 0<br />
Äpfel 131 254 149 180 51 54 60 36 0,76 2,76 2,68 0,56 1,53 1,18 0 0<br />
Birnen 133 158 124 122 121 143 136 144 9,77 10,76 11,29 9,84 9,77 5,70 1,61 0<br />
Aprikosen 37 67 59 65 105 126 45 69 10,81 11,94 0 7,69 0 0 0 0<br />
Kirschen 11 20 69 31 720 292 740 42 36,36 20,00 37,68 6,45 0 0 2,90 0<br />
Pfirsiche (inkl. Hybriden) 245 283 201 187 130 110 93 58 8,98 7,07 7,46 3,21 1,22 1,06 0,50 1,60<br />
Pflaumen 31 99 75 92 89 44 41 23 9,68 4,04 4,00 0 6,45 0,00 0 0<br />
Trauben 851 880 768 732 49 49 79 76 2,35 2,73 4,30 3,28 0,71 0,80 0,26 0,41<br />
Erdbeeren 453 524 582 410 78 62 45 93 4,64 3,24 1,03 5,85 0 0,38 0 0<br />
Brom-, Heidelbeeren 23 165 167 180 16 50 10 15 0 1,82 0,60 0,56 0 0 0 0<br />
Johannis-, Stachel-, Himbeeren 140 227 169 161 73 44 66 64 5,00 0,44 3,55 3,73 0 0 0 0<br />
Bananen 15 11 8 9 64 42 38 51 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Ananas 12 12 8 22 134 137 51 60 16,67 16,67 0 4,55 16,67 8,33 0 0<br />
Kartoffeln 82 68 48 70 26 31 17 29 3,66 4,41 2,08 7,14 0 0 0 0<br />
Karotten 145 164 131 117 72 61 57 40 7,59 4,88 3,82 4,27 0 0 0 0<br />
Sellerie (Knollen- und Stangen-) 12 33 16 20 28 58 21 36 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Zwiebel 26 41 34 27 12 19 0 0 0 2,44 0 0 0 0 0 0<br />
Tomaten 687 928 678 692 68 42 45 31 4,95 2,69 2,65 1,45 0,87 1,62 0 0,29<br />
Paprika (ohne Chilis) 912 1875 1270 1072 41 14 12 21 3,62 0,75 0,31 0,93 0,77 0 0 0,19<br />
Gurken 46 118 61 68 53 51 23 19 6,52 5,93 1,64 0 4,35 3,39 3,28 0<br />
Melonen 25 35 24 40 13 44 38 9 0 2,86 4,17 0 0 0 4,17 0<br />
Kohl, Chinakohl, Kohlrabi 69 106 47 35 32 46 17 8 2,90 2,83 2,13 2,86 0 0 0 0<br />
Kopfsalat 440 566 502 491 168 154 243 226 11,82 10,95 17,93 18,13 0,45 0,18 0,20 0,41<br />
Bohnen 172 181 164 116 5 12 23 21 0 1,10 2,44 0,86 0 0 0,61 0<br />
Erbsen 101 98 69 82 132 163 244 93 7,92 11,22 11,59 12,20 0 0 0 0<br />
Lauch 13 39 15 37 13 5 23 7 0 0 6,67 0 0 0 0 0<br />
Champignons 31 24 34 45 7 5 15 2 0 0 2,94 0 0 0 0 0<br />
Gesamt: 5554 7689 6058 5653 117 89 89 58 8,20 6,50 5,36 4,27 1,71 1,04 0,58 0,21<br />
Summe der Proben Mittelwerte der SB [%] (MW) Mittelwerte der % PRP-Ü Mittelwerte der % ARfD-Ü<br />
Bei den hellgrün hinterlegte Produktgruppen wurde in den Jahren 2009 und 2010 eine ausreichende Probenanzahl gezogen, um Vergleiche zwischen diesen beiden Jahren statistisch absichern zu können<br />
(mind. 28 Proben)<br />
Bei den dunkelgrün hinterlegte Produktgruppen wurde in allen vier Jahren eine ausreichende Probenanzahl gezogen, um Vergleiche zwischen allen vier Jahren statistisch absichern zu können (mind. 36 Proben)<br />
34
Tabelle 6: Übersicht über die Belastungswerte der Warenkorbprodukte in den Jahren 2007 bis 2010 (Reihenfolge wie in Kapitel 5)<br />
Warenkorb<br />
(Produktgruppen PGn) (PGn=30) 2007<br />
Anzahl Proben<br />
2008 2009 2010 2007<br />
BW1 (SB x VBMabs)<br />
2008 2009 2010 2007<br />
BW2 (% PRP-Ü/PGn)<br />
2008 2009 2010 2007<br />
BW3 (% ARFD-Ü/PGn)<br />
2008 2009 2010<br />
Grapefruits, Pomelos, Limetten 148 137 111 127 116 129 83 106 0,38 0,41 0,30 0,55 0,07 0,05 0,09 0,05<br />
Orangen 196 234 167 142 1952 1147 608 740 0,78 0,41 0,08 0,16 0,12 0,09 0,04 0,02<br />
Zitronen 199 183 171 159 429 387 260 139 0,69 0,64 0,47 0,17 0 0,15 0 0,04<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen) 168 159 137 122 1948 871 477 532 1,21 0,65 0,15 0,27 0,10 0 0 0<br />
Äpfel 131 254 149 180 1867 1960 2176 1303 0,03 0,09 0,09 0,02 0,05 0,04 0 0<br />
Birnen 133 158 124 122 387 459 434 461 0,33 0,36 0,38 0,33 0,33 0,19 0,05 0<br />
Aprikosen 37 67 59 65 94 113 40 62 0,36 0,40 0 0,26 0 0 0 0<br />
Kirschen 11 20 69 31 1512 613 1554 87 1,21 0,67 1,26 0,22 0 0 0,10 0<br />
Pfirsiche (inkl. Hybriden) 245 283 201 187 533 452 382 239 0,30 0,24 0,25 0,11 0,04 0,04 0,02 0,05<br />
Pflaumen 31 99 75 92 89 44 41 23 0,32 0,13 0,13 0 0,22 0,00 0 0<br />
Trauben 851 880 768 732 318 317 512 494 0,08 0,09 0,14 0,11 0,02 0,03 0,01 0,01<br />
Erdbeeren 453 524 582 410 258 204 150 308 0,15 0,11 0,03 0,20 0 0,01 0 0<br />
Brom-, Heidelbeeren 23 165 167 180 26 86 17 26 0 0,06 0,02 0,02 0 0 0 0<br />
Johannis-, Stachel-, Himbeeren 140 227 169 161 102 61 93 90 0,17 0,01 0,12 0,12 0 0 0 0<br />
Bananen 15 11 8 9 684 451 402 543 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Ananas 12 12 8 22 161 164 62 72 0,56 0,56 0 0,15 0,56 0,28 0 0<br />
Kartoffeln 82 68 48 70 1638 1959 1043 1836 0,12 0,15 0,07 0,24 0 0 0 0<br />
Karotten 145 164 131 117 535 452 421 296 0,25 0,16 0,13 0,14 0 0 0 0<br />
Sellerie (Knollen- und Stangen-) 12 33 16 20 17 35 12 21 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Zwiebel 26 41 34 27 77 123 1 0 0 0,08 0 0 0 0 0 0<br />
Tomaten 687 928 678 692 1513 932 1014 703 0,16 0,09 0,09 0,05 0,03 0,05 0 0,01<br />
Paprika (ohne Chilis) 912 1875 1270 1072 160 53 45 81 0,12 0,02 0,01 0,03 0,03 0 0 0,01<br />
Gurken 46 118 61 68 323 312 142 114 0,22 0,20 0,05 0 0,14 0,11 0,11 0<br />
Melonen 25 35 24 40 41 137 116 29 0 0,10 0,14 0 0 0 0,14 0<br />
Kohl, Chinakohl, Kohlrabi 69 106 47 35 74 105 40 19 0,10 0,09 0,07 0,10 0 0 0 0<br />
Kopfsalat 440 566 502 491 337 308 486 453 0,39 0,37 0,60 0,60 0,02 0,01 0,01 0,01<br />
Bohnen 172 181 164 116 10 21 41 37 0 0,04 0,08 0,03 0 0 0,02 0<br />
Erbsen 101 98 69 82 132 163 244 93 0,26 0,37 0,39 0,41 0 0 0 0<br />
Lauch 13 39 15 37 15 6 28 9 0 0 0,22 0 0 0 0 0<br />
Champignons 31 24 34 45 13 9 29 5 0 0 0,10 0 0 0 0 0<br />
Gesamt: 5554 7689 6058 5653 15362 12072 10953 8921 8,20 6,50 5,36 4,27 1,71 1,03 0,58 0,21<br />
Bei den hellgrün hinterlegte Produktgruppen wurde in den Jahren 2009 und 2010 eine ausreichende Probenanzahl gezogen, um Vergleiche zwischen diesen beiden Jahren statistisch absichern zu können<br />
(mind. 28 Proben)<br />
Bei den dunkelgrün hinterlegte Produktgruppen wurde in allen vier Jahren eine ausreichende Probenanzahl gezogen, um Vergleiche zwischen allen vier Jahren statistisch absichern zu können (mind. 36 Proben)<br />
35
4.2. Interpretation der Belastungswerte<br />
4.2.1. BW1 (mittlere Summenbelastung bezogen auf den Jahresverbrauch)<br />
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 5653 Proben von Produkten aus dem Warenkorb auf<br />
Pestizidrückstände analysiert. Am häufigsten wurden Paprika (1072), Trauben (732),<br />
Tomaten (692), Kopfsalat (491) und Erdbeeren (410) untersucht (Anzahl der Proben in<br />
Klammer).<br />
Der Belastungswert 1 (BW1) (basierend auf der mittleren Summenbelastung und dem<br />
durchschnittlichen Jahresverbrauch pro Person) im Jahr 2010 betrug 8923 23 und lag<br />
damit fast 50 % unter dem Niveau des Referenzjahres 2007 von 15362 und auch unter<br />
den Werten der Jahre 2008 (12072) und 2009 (10953). Der BW1 im Jahr 2010 war der<br />
niedrigste Wert des Vergleichszeitraumes 2007-2010 (Tab. 7, 10 & 11).<br />
Den größten Anteil am BW1 des Jahres 2010 hatten die Warenkorbgruppen Kartoffeln,<br />
Äpfel, Orangen und Tomaten.<br />
Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es eine signifikante Reduktion des BW1 bei den<br />
Produktgruppen Zitronen (von 260 auf 139), Äpfeln (von 2176 auf 1303), Kirschen (von<br />
1554 auf 87) und Tomaten (von 1014 auf 703). Die Verringerung des BW1 bei Zwiebeln<br />
(von 1 auf 0) und Melonen (von 116 auf 31) konnte aufgrund der zu geringen<br />
Probenanzahl statistisch nicht abgesichert werden. Die Verringerung des BW1 bei den<br />
Warenkorbgruppen Mandarinen, Pfirsiche, Pflaumen, Trauben, Johannis-/Stachel-<br />
/Himbeeren, Karotten, Gurken, Kohl/Chinakohl/Kohlrabi, Kopfsalat, Bohnen, Erbsen und<br />
Champignons war statistisch nicht signifikant.<br />
In den Berichten der Jahre 2007 bis 2009 wurde der Nachweis von Bromid bewertet.<br />
Viele bromidhaltige Pflanzenschutzmittel sind mittlerweile verboten, Pflanzen können<br />
aber auch Bromid natürlichen Ursprungs aus dem Boden aufnehmen. In manchen<br />
Regionen, wie z.B. in Küstennähe, sind die natürlichen Gehalte an Bromid im Boden<br />
sehr hoch und einige Pflanzenarten wie z.B. Tomaten akkumulieren Bromid besonders<br />
stark. Da der Unterschied analytisch nicht nachweisbar ist, werden im vorliegenden<br />
23<br />
Durch die geänderte Angabe der Summenbelastung (in %) sind für einen Vergleich die Werte der<br />
früheren Berichte mit 100 % zu multiplizieren.<br />
36
Bericht die Bromidrückstände bei den Auswertungen nicht berücksichtigt. Dies reduziert<br />
die Summenbelastung und in Folge den BW1 der Warenkorbgruppen Kartoffeln,<br />
Tomaten und Kopfsalat.<br />
Bei den Produktgruppen Erdbeeren (von 150 auf 308) und Paprika (von 45 auf 81) ist<br />
der BW1 signifikant gestiegen. Der Anstieg des BW1 bei Grapefruits/Pomelos/ Limetten,<br />
Orangen, Birnen, Aprikosen, Brom-/Heidelbeeren und Kartoffeln war statistisch nicht<br />
signifikant.<br />
Die Unterschiede bei den übrigen Produktgruppen waren sehr gering, konnten aber<br />
nicht statistisch abgesichert werden, da von mindestens einem Jahr zu wenige Proben<br />
vorlagen.<br />
Obst trug fast 60 % zur Gesamtbelastung bei, obwohl Obst nur etwa 40 % der<br />
Verzehrsmenge ausmacht.<br />
Es ist zu beachten, dass aufgrund der risikoorientierten Probenziehung diese<br />
Ergebnisse nur für die untersuchten Proben, aber nicht für die Grundgesamtheit der<br />
jeweiligen Warenkorbgruppe gelten.<br />
37
Tabelle 7: Berechnung von BW1 der Warenkorbprodukte aus dem Jahr 2010<br />
Warenkorb<br />
(Produktgruppen PGn) (PGn=30)<br />
VBMabs<br />
[kg]<br />
Anzahl<br />
Proben<br />
38<br />
SB [%]<br />
(MW)<br />
SB [%]<br />
(STABW)<br />
BW1i<br />
(SB x VBMabs)<br />
BW1i rel [%]<br />
(BW1i / BW1) x 100<br />
Äpfel 36,50 180 36 79 1302,7 14,60<br />
Orangen 6,50 142 114 156 740,4 8,30<br />
Bananen 10,70 9 51 37 543,0 6,09<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen) 4,00 122 133 117 532,2 5,96<br />
Trauben 6,50 732 76 151 494,2 5,54<br />
Birnen 3,20 122 144 322 461,0 5,17<br />
Erdbeeren 3,30 410 93 154 307,7 3,45<br />
Pfirsiche (inkl. Hybriden) 4,10 187 58 102 239,4 2,68<br />
Zitronen 1,50 159 93 128 138,8 1,56<br />
Grapefruits, Pomelos, Limetten 0,80 127 132 164 105,8 1,19<br />
Johannis-, Stachel-, Himbeeren 1,40 161 64 103 89,8 1,01<br />
Kirschen 2,10 31 42 68 87,2 0,98<br />
Ananas 1,20 22 60 93 71,9 0,81<br />
Aprikosen 0,90 65 69 95 62,3 0,70<br />
Brom-, Heidelbeeren 1,70 180 15 39 26,2 0,29<br />
Pflaumen 1,00 92 23 39 22,8 0,26<br />
Obst 85,4 2741 5225,3 58,57<br />
Kartoffeln 63,00 70 29 85 1836,5 20,58<br />
Tomaten 22,40 692 31 88 702,9 7,88<br />
Kopfsalat 2,00 491 226 443 452,5 5,07<br />
Karotten 7,40 117 40 82 296,1 3,32<br />
Gurken 6,10 68 19 39 113,7 1,27<br />
Erbsen 1,00 82 93 214 93,2 1,04<br />
Paprika (ohne Chilis) 3,90 1072 21 55 81,2 0,91<br />
Bohnen 1,80 116 21 77 37,5 0,42<br />
Melonen 3,10 40 9 18 28,8 0,32<br />
Sellerie (Knollen- und Stangen-) 0,60 20 36 41 21,4 0,24<br />
Kohl, Chinakohl, Kohlrabi 2,30 35 8 41 19,0 0,21<br />
Lauch 1,20 37 7 9 8,7 0,10<br />
Champignons 1,90 45 2 10 4,7 0,05<br />
Zwiebel 6,60 27 0 0 0,0 0,00<br />
Gemüse 123,3 2912 3696,1 41,43<br />
Gesamt: 208,7 5653 8921,4 100,00<br />
BW1<br />
(∑BW1i)
4.2.2. BW2 (% PRP-Überschreitungen)<br />
Der Belastungswert 2 (BW2) (basierend auf der relativen Häufigkeit der PRP-<br />
Überschreitungen) im Jahr 2010 betrug 4,3 und lag damit bei ca. 50 % des Niveaus des<br />
Referenzjahres 2007 (8,2) und auch unter den Werten der Jahre 2008 (6,5) und 2009<br />
(5,4). Der BW2 im Jahr 2010 war der niedrigste Wert des Vergleichszeitraumes<br />
2007-2010 (Tab. 8, 10 & 11).<br />
Den größten Anteil am BW2 des Jahres 2010 hatten die Warenkorbgruppen Kopfsalat,<br />
Grapefruits/Pomeos/Limetten und Erbsen.<br />
Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es 2010 die deutlichste Reduktion des BW2 bei<br />
Kirschen (von 1,3 auf 0,2). Außerdem verringerte sich der BW2 bei den den<br />
Produktgruppen Zitronen (von 0,5 auf 0,2) und Lauch (von 0,2 auf 0,0).<br />
Den größten Anstieg des BW2 im Vergleich zu 2009 gab es bei den Warenkorbgruppen<br />
Aprikosen (von 0,0 auf 0,3) und Grapefruits/Pomelos/Limetten (von 0,3 auf 0,6).<br />
Es ist zu beachten, dass aufgrund der risikoorientierten Probenziehung diese<br />
Ergebnisse nur für die untersuchten Proben, aber nicht für die Grundgesamtheit der<br />
jeweiligen Warenkorbgruppe gelten.<br />
39
Tabelle 8: Berechnung von BW2 der Warenkorbprodukte aus dem Jahr 2010<br />
Warenkorb<br />
(Produktgruppen PGn) (PGn=30)<br />
Anzahl<br />
Proben<br />
PRP-Ü<br />
40<br />
%<br />
PRP-Ü<br />
BW2i<br />
(%PRP-Ü / PGn)<br />
BW2i rel [%]<br />
(BW2i / BW2) x 100<br />
Grapefruits, Pomelos, Limetten 127 21 16,54 0,55 12,89<br />
Birnen 122 12 9,84 0,33 7,67<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen) 122 10 8,20 0,27 6,39<br />
Aprikosen 65 5 7,69 0,26 6,00<br />
Kirschen 31 2 6,45 0,22 5,03<br />
Erdbeeren 410 24 5,85 0,20 4,56<br />
Zitronen 159 8 5,03 0,17 3,92<br />
Orangen 142 7 4,93 0,16 3,84<br />
Ananas 22 1 4,55 0,15 3,54<br />
Johannis-, Stachel-, Himbeeren 161 6 3,73 0,12 2,91<br />
Trauben 732 24 3,28 0,11 2,56<br />
Pfirsiche (inkl. Hybriden) 187 6 3,21 0,11 2,50<br />
Äpfel 180 1 0,56 0,02 0,43<br />
Brom-, Heidelbeeren 180 1 0,56 0,02 0,43<br />
Pflaumen 92 0 0,00 0,00 0,00<br />
Bananen 9 0 0,00 0,00 0,00<br />
Obst 2741 128 5,0 62,70<br />
Kopfsalat 491 89 18,13 0,60 14,14<br />
Erbsen 82 10 12,20 0,41 9,51<br />
Kartoffeln 70 5 7,14 0,24 5,57<br />
Karotten 117 5 4,27 0,14 3,33<br />
Kohl, Chinakohl, Kohlrabi 35 1 2,86 0,10 2,23<br />
Tomaten 692 10 1,45 0,05 1,13<br />
Paprika (ohne Chilis) 1072 10 0,93 0,03 0,73<br />
Bohnen 116 1 0,86 0,03 0,67<br />
Sellerie (Knollen- und Stangen-) 20 0 0,00 0,00 0,00<br />
Zwiebel 27 0 0,00 0,00 0,00<br />
Gurken 68 0 0,00 0,00 0,00<br />
Melonen 40 0 0,00 0,00 0,00<br />
Lauch 37 0 0,00 0,00 0,00<br />
Champignons 45 0 0,00 0,00 0,00<br />
Gemüse 2912 131 3,4 37,30<br />
Gesamt: 5653 259 4,27 100,00<br />
BW2<br />
(∑BW2i)
4.2.3. BW3 (% ARfD-Überschreitungen)<br />
Der Belastungswert 3 (BW3) (basierend auf der relativen Häufigkeit der ARfD-<br />
Überschreitungen) im Jahr 2010 betrug 0,2 und lag damit bei nur 12 % des Niveaus des<br />
Referenzjahres 2007 und unter den Werten der Jahre 2008 (1,0) und 2009 (0,6). Der<br />
BW3 im Jahr 2010 war der niedrigste Wert des Vergleichszeitraumes 2007-2010 (Tab. 9,<br />
10 & 11).<br />
ARfD-Überschreitungen gab es bei sieben Warenkorbgruppen. Den größten Anteil am<br />
BW3 des Jahres 2010 hatten die Produktgruppen Pfirsiche, Grapefruits/Pomelos/<br />
Limetten, Zitronen und Orangen.<br />
Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es 2010 eine Reduktion des BW3 bei den<br />
Warenkorbgruppen Melonen (von 0,14 auf 0,00), Gurken (von 0,11 auf 0,00), Birnen<br />
(von 0,05 auf 0,00), Grapefruits/Pomelos/Limetten (von 0,09 auf 0,05), Bohnen (von<br />
0,02 auf 0,00) und Orangen (von 0,04 auf 0,02).<br />
Einen Anstieg des BW3 im Vergleich zu 2009 gab es bei vier Produktgruppen: bei<br />
Pfirsichen (von 0,02 auf 0,05) sowie bei Tomaten, Kopfsalat und bei Paprika (um jeweils<br />
0,01).<br />
Bei Trauben betrug der BW3 in beiden Jahren 0,01.<br />
Im Gegensatz zum Jahr 2009 spielte die geänderte Bewertung von Schalenbehandlungsmitteln<br />
bei Zitrusfrüchten (Kap. 5.1), insbesondere die Einstufung des ARfD-Wertes<br />
von Thiabendazol im Jahr 2008 nach den Richtlinien der EU als „not applicable“ keine<br />
Rolle bezüglich der Reduktion des BW3.<br />
Es ist zu beachten, dass aufgrund der risikoorientierten Probenziehung diese<br />
Ergebnisse nur für die untersuchten Proben, aber nicht für die Grundgesamtheit der<br />
jeweiligen Warenkorbgruppe gelten.<br />
41
Tabelle 9: Berechnung von BW3 der Warenkorbprodukte aus dem Jahr 2010<br />
Warenkorb<br />
(Produktgruppen PGn) (PGn=30)<br />
Anzahl<br />
Proben<br />
ARfD-Ü<br />
42<br />
%<br />
ARfD-Ü<br />
BW3i<br />
(%ARfD-Ü / PGn)<br />
BW3i rel [%]<br />
(BW3i / BW3) x 100<br />
Pfirsiche (inkl. Hybriden) 187 3 1,60 0,05 25,68<br />
Grapefruits, Pomelos, Limetten 127 2 1,57 0,05 25,21<br />
Zitronen 159 2 1,26 0,04 20,13<br />
Orangen 142 1 0,70 0,02 11,27<br />
Trauben 732 3 0,41 0,01 6,56<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen) 122 0 0,00 0,00 0,00<br />
Äpfel 180 0 0,00 0,00 0,00<br />
Birnen 122 0 0,00 0,00 0,00<br />
Aprikosen 65 0 0,00 0,00 0,00<br />
Kirschen 31 0 0,00 0,00 0,00<br />
Pflaumen 92 0 0,00 0,00 0,00<br />
Erdbeeren 410 0 0,00 0,00 0,00<br />
Brom-, Heidelbeeren 180 0 0,00 0,00 0,00<br />
Johannis-, Stachel-, Himbeeren 161 0 0,00 0,00 0,00<br />
Bananen 9 0 0,00 0,00 0,00<br />
Ananas 22 0 0,00 0,00 0,00<br />
Obst 2741 11 0,3 88,85<br />
Kopfsalat 491 2 0,41 0,01 6,52<br />
Tomaten 692 2 0,29 0,01 4,63<br />
Kartoffeln 70 0 0,00 0,00 0,00<br />
Karotten 117 0 0,00 0,00 0,00<br />
Sellerie (Knollen- und Stangen-) 20 0 0,00 0,00 0,00<br />
Zwiebel 27 0 0,00 0,00 0,00<br />
Paprika (ohne Chilis) 1072 0 0,00 0,00 0,00<br />
Gurken 68 0 0,00 0,00 0,00<br />
Melonen 40 0 0,00 0,00 0,00<br />
Kohl, Chinakohl, Kohlrabi 35 0 0,00 0,00 0,00<br />
Bohnen 116 0 0,00 0,00 0,00<br />
Erbsen 82 0 0,00 0,00 0,00<br />
Lauch 37 0 0,00 0,00 0,00<br />
Champignons 45 0 0,00 0,00 0,00<br />
Gemüse 2912 4 0,0 11,15<br />
Gesamt: 5653 15 0,21 100,00<br />
BW3<br />
(∑BW3i)
4.3. Vergleich der Belastungswerte und -indizes der Jahre 2007 bis 2010<br />
Die in den vorigen Kapiteln beschriebenen Belastungswerte der Jahre 2007 bis 2010<br />
wurden in Tabelle 10 noch einmal zusammengefasst:<br />
Tabelle 10: Belastungswerte der Jahre 2007 bis 2010 im Vergleich<br />
Belastungswerte<br />
Jahr BW1 BW2 BW3<br />
2007 15362 8,2 1,7<br />
2008 12072 6,5 1,0<br />
2009 10953 5,4 0,6<br />
2010 8921 4,3 0,2<br />
Für den leichteren Vergleich der berechneten Belastungswerte wurden diese in<br />
Belastungsindizes umgerechnet. Das Jahr 2007 wurde dafür als Referenzjahr<br />
festgelegt. Die Belastungsindizes 1 bis 3 (BELIX1, BELIX2 und BELIX3) des Jahres 2007<br />
wurden gleich 1,0 gesetzt und die Belastungswerte der Folgejahre durch die<br />
Belastungswerte des Jahres 2007 dividiert, um die entsprechenden Belastungsindizes<br />
zu erhalten.<br />
Die Belastungsindizes im Jahr 2010 betrugen 0,58 (BELIX1), 0,52 (BELIX2) und 0,12<br />
(BELIX3). BELIX1 und BELIX2 waren damit etwa halb so hoch wie im Referenzjahr 2007,<br />
BELIX3 betrug ca. ein Zehntel des Jahres 2007 (Tab. 11).<br />
Tabelle 11: Belastungsindizes der Jahre 2007 bis 2010 im Vergleich<br />
Belastungsindizes<br />
Jahr BELIX1 BELIX2 BELIX3<br />
2007 1,00 1,00 1,00<br />
2008 0,79 0,79 0,61<br />
2009 0,71 0,65 0,34<br />
2010 0,58 0,52 0,12<br />
Die Auswertung der Belastungsindizes zeigt, dass sich die Belastungssituation im Jahr<br />
2010 im Vergleich zu den Vorjahren tendenziell weiter verbessert hat. Einschränkungen<br />
in der Vergleichbarkeit der einzelnen Jahre ergeben sich durch die zu geringe<br />
Probenanzahl bei elf der 30 Warenkorbgruppen, die risikoorientierte Probenziehung<br />
(Produkte, die erfahrungsgemäß eine höhere Belastung aufweisen, werden häufiger<br />
untersucht), durch Verbesserungen in der Analytik sowie durch die laufende<br />
43
Aktualisierung<br />
Erkenntnissen.<br />
der zulässigen Obergrenzen nach aktuellen wissenschaftlichen<br />
Um die Aussagekraft der Belastungsindizes weiter zu erhöhen und dadurch<br />
verlässlichere Aussagen treffen zu können, sollte zusätzlich zur risikoorientierten<br />
Probenziehung ein paralleler Warenkorb mit einer zufallsorientierten repräsentativen<br />
Probenziehung sowie einer statistisch auswertbaren Probenanzahl aller Produktgruppen<br />
dieses Warenkorbs eingeführt werden (Kap. 3.3.5).<br />
44
5. Ergebnisse und Interpretation der Produkte des Jahres 2010<br />
5.1. Zitrusfrüchte<br />
Zu den insgesamt 550 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Proben von<br />
Zitrusfrüchten zählten Zitronen (159), Orangen (142), Mandarinen (122), Grapefruits<br />
(66) und Limetten (61) (Anzahl der Proben in Klammer). Aufgrund der vorliegenden<br />
Probenzahl war eine detaillierte statistische Auswertung auf Produktebene für<br />
Grapefruits (Kap. 5.1.1), Limetten (Kap. 5.1.2), Mandarinen (Kap. 5.1.3), Orangen (Kap.<br />
5.1.4) und Zitronen (Kap. 5.1.5) möglich. Orangen konnten nach Sorten ausgewertet<br />
werden (Kap. 5.1.4.1). Eine Auswertung nach Herkunftsland war außerdem bei<br />
Mandarinen (Kap. 5.1.3.1), Orangen (Kap. 5.1.4.2) und Zitronen (Kap. 5.1.5.1) möglich.<br />
Eines der Hauptprobleme der Belastung bei Zitrusfrüchten sind Nacherntebehandlungsmittel<br />
zur Behandlung der Schale, die nach der Ernte aufgebracht werden, um<br />
Schimmelbefall während der Lagerung zu verhindern. Aufgrund der gesetzlichen<br />
Vorgaben werden Zitrusfrüchte von den Labors mit Schale untersucht. Der Großteil der<br />
Nacherntebehandlungsmittel bleibt jedoch auf der Schale und wird im Normalfall nicht<br />
mitgegessen. Überschreitungen der ARfD-Werte bei Schalenbehandlungsmitteln werden<br />
deshalb von den Behörden erst dann gewertet, wenn die Überschreitung durch eine<br />
separate Untersuchung des Fruchtfleischs bestätigt wurde.<br />
Laut Datensammlung des Deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)<br />
gelangen etwa 1-15 % der am häufigsten eingesetzten Nacherntebehandlungsmittel<br />
Imazalil und Prochloraz ins Fruchtfleisch von Zitrusfrüchten (BVL 2002 24 , Ahlers und<br />
Reichert 2007 25 ).<br />
Ein Gesundheitsrisiko ist für die KonsumentInnen aber auch dann gegeben, wenn sich<br />
der Großteil der Pestizidrückstände in der Schale einer Frucht konzentriert, etwa durch<br />
Kontakt mit der Schale sowie Querübertragung beim Schälen, beim Aufbewahren<br />
chemisch behandelter Früchte mit unverpackten Lebensmitteln oder bei der<br />
Verwendung der ungeschälten Früchte für die Zubereitung von Lebensmitteln oder<br />
Getränken (z.B. Caipirinha). Auch für Kinder besteht erhöhte Gefahr, weil es vorkommen<br />
24<br />
BVL (2002) Daten aus dem Bundesweiten Lebensmittel-Monitoring 2002. Bundesamt für<br />
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit http://www.bvl.bund.de/lebensmittelmonitoring<br />
25<br />
Ahlers W, Reichert T (2007) Oberflächen-Konservierungsstoffe und Akute Referenzdosis – Ergebnisse<br />
einer Testreihe bei Zitrusfrüchten. ATLANTA AG http://www.kennzeichnungsrecht.de/docs<br />
45
kann, dass Kinder mit ungeschälten, chemisch behandelten Früchten spielen und sie in<br />
den Mund nehmen. Nach dem Schälen von chemisch behandelten Früchten sollte man<br />
sich daher unbedingt, noch bevor man das Fruchtfleisch oder andere Lebensmittel<br />
berührt, die Hände waschen. Diese Empfehlung ist vielen KonsumentInnen jedoch nicht<br />
bekannt.<br />
Für die Bewertung der Belastung durch die Schalenbehandlungsmittel Imazalil und<br />
Prochloraz bei Zitrusfrüchten werden im Rahmen des PRP von GLOBAL 2000 die PRPund<br />
ARfD-Obergrenzen angewendet, die auf den jeweiligen vom BfR publizierten<br />
Verarbeitungsfaktoren und Berechnungsmethoden (BfR 2009 26 ) für diese Produktgruppe<br />
basieren. Diese Verarbeitungsfaktoren berücksichtigen die verringerte Konzentration<br />
des jeweiligen Pestizids im Fruchtfleisch. Überschreitungen, die sich nach dieser<br />
Berechnung bewertet, würden sich vermutlich auch bei separater Untersuchung des<br />
Fruchtfleischs bestätigen.<br />
Die geänderte PRP-Obergrenze für Imazalil gilt bereits seit 1. Januar 2007, für<br />
Prochloraz seit 1. Januar 2009. Seit dem 1. Januar 2010 wird für die ARfD-Obergrenze<br />
die Berechnungsmethode des BfR herangezogen. Im Jahr 2009 wurde die Methode der<br />
EFSA (European Food Safety Authority) verwendet.<br />
Für das Akarizid und Insektizid Methidathion, das vor allem gegen Schildläuse<br />
eingesetzt wird, wird seit 1. Januar 2010 bei Orangen für die Berechnung der ARfD-<br />
Obergrenze nach der Berechnungsmethode des BfR auch der Verarbeitungsfaktor<br />
berücksichtigt.<br />
Aufgrund der Änderungen bei der Bewertung dieser Wirkstoffe ist ein Vergleich der<br />
Belastungssituation in verschiedenen Jahren nur eingeschränkt möglich. Im Wirkstoffprofil<br />
sind die Nachweise, die mit den angepassten Obergrenzen bewertet wurden, am<br />
Zusatz „Orangen“ bzw. „Zitrus“ in der Wirkstoffbezeichnung erkennbar. Genauere<br />
Informationen zur Berechnung der Obergrenzen für Schalenbehandlungsmittel sind<br />
beim PRP-Team von GLOBAL 2000 erhältlich.<br />
26<br />
BfR (2009) BfR-Modell zur Berechnung der Aufnahme von Pflanzenschutzmittel-Rückständen.<br />
Information Nr. 026/2009 des BfR vom 1. Juli 2009<br />
46
Belastungssituation im Jahr 2010<br />
Bei den 550 im Jahr 2010 untersuchten Zitrusfrüchten wurden insgesamt fünf ARfD-<br />
Überschreitungen (1 %) und 85 SB-Überschreitungen (15 %), davon 46 (8 %) zurückzuführen<br />
auf PRP-Überschreitungen, festgestellt. Die mittlere SB lag bei 116 %, die<br />
maximale SB bei 1200 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine signifikante<br />
Änderung der mittleren SB der untersuchten Zitrusfrüchte. In 44 Proben (8 %) konnten<br />
keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden. In 81 % der<br />
Proben wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 11 % bis zu zehn verschiedene<br />
Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 12).<br />
Verantwortlich für alle fünf ARfD-Überschreitungen war das Fungizid und Schalenbehandlungsmittel<br />
Imazalil. Nachgewiesen wurden sie bei je zwei Proben Grapefruits<br />
und Zitronen und einer Probe Orangen. Die 85 SB-Überschreitungen verursachten<br />
Mandarinen (23), Zitronen (18), Grapefruits (16), Limetten (14) und Orangen (14)<br />
(Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Bei 133 weiteren Proben (24 %) wurden<br />
Summenbelastungen zwischen 100 % und 200 % festgestellt, darunter Orangen (41),<br />
Mandarinen (36), Zitronen (35), Grapefruits (14) und Limetten (7) (Anzahl der Nachweise<br />
in Klammer). Die höchsten Summenbelastungen wurden bei Orangen (1200 %<br />
und 1093 %) und Zitronen (1028 % und 824 %) nachgewiesen (Abb. 4, 5, 6, 7 & 8).<br />
Zu den insgesamt 46 PRP-Überschreitungen führten das Akarizid und Insektizid<br />
Methidathion (14), die Fungizide und Schalenbehandlungsmittel Imazalil (12) und<br />
Thiabendazol (1), zehnmal die Insektizide Chlorpyrifos (4), Fenobucarb (2), Chlorpyrifosmethyl<br />
(1), Dimethoat (1), Phosmet (1) und Tau-Fluvalinat (1), viermal die Fungizide<br />
Pyrimethanil (2) und Myclobutanil (2), fünfmal die Akarizide Dicofol (4) und Propargit (1)<br />
sowie einmal das in Wachsen zur Schalenbehandlung enthaltene Morpholin (Anzahl der<br />
Überschreitungen in Klammer). In einer Zitronenproben verursachten Imazalil und Pyrimethanil<br />
gleichzeitig eine PRP-Überschreitung. In einer weiteren Probe wurde<br />
Pyrimethanil in genau 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. In Konzentrationen<br />
zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden die Fungizide und Schalenbehandlungsmittel<br />
Imazalil (63), Thiabendazol (3) und Prochloraz (1), 24-mal die<br />
Insektizide Chlorpyrifos (19), Dimethoat (1), Lambda-Cyhalothrin (1), Omethoat (1),<br />
Phosmet (1) und Tau-Fluvalinat (1), fünfmal die Fungizide Pyrimethanil (4) und Myclobutanil<br />
(1), viermal die Akarizide Dicofol (2) und Fenbutatinoxid (2) sowie das Akarizid<br />
und Insektizid Methidathion (2) nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die<br />
47
höchsten Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffes wurden von Dicofol (1026 % der<br />
PRP-Obergrenze), Methidathion (815 %, 740 %, 666 %), Chlorpyrifos (690 %) und Pyrimethanil<br />
(614 %) gefunden. Am häufigsten wurden in Zitrusfrüchten die Fungizide und<br />
Schalenbehandlungsmittel Imazalil (422) und Thiabendazol (157), die Insektizide<br />
Chlorpyrifos (225) und Pyriproxifen (93) und das Fungizid und Desinfektionsmittel o-<br />
Phenylphenol (140) gefunden (Abb. 9, 10, 11, 12 & 13).<br />
Problematisch ist der häufige Nachweis von Wirkstoffen mit demselben Wirkungsmechanismus.<br />
Chlorpyrifos, Chlorpyrifos-methyl, Fenitrothion, Malathion, Methidathion,<br />
und Phosmet sind alles Insektizide der Gruppe der Organophosophate und Cholinesterase-Inhibitoren,<br />
d.h. sie hemmen dasselbe Enzym der Nervenreizleitung. Auch für<br />
den Menschen sind sie gefährlich. Organophosophate stehen unter anderem im<br />
Verdacht als endokrine Disruptoren bereits in sehr geringen Dosen das Hormonsystem<br />
zu stören (Diamanti-Kandarakis et al. 2009 27 ), bei pränataler Aufnahme neurologische<br />
Entwicklungsstörungen zu verursachen (Engel et al. 2011 28 , Rauh et al. 2011 29 ) und die<br />
Wahrscheinlichkeit für das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) zu<br />
erhöhen (Bouchard et. al. 2010 30 ). Einer der Gründe für die Anwendung von Chlorpyrifos<br />
ist ästhetischer Natur, um durch Schildläuse verursachte schwarze Flecken auf der<br />
Schale vorzubeugen. LieferantInnen und Supermärkte haben diese Vorgabe, da<br />
KonsumentInnen gezielt zu makellos schönen Früchten greifen, auch wenn die Schale<br />
nicht verzehrt wird. Hier muss dringend ein Umdenken stattfinden. Es ist notwendig, die<br />
KonsumentInnen bezüglich der Folgen dieser makellosen Früchte zu informieren.<br />
27<br />
Diamanti-Kandarakis E, Bourguignon J-P, Giudice LC, Hauser R, Prins GS, Soto AM, Zoeller RT, Gore<br />
AC (2009) Endocrine-Disrupting Chemicals: An Endocrine Society Scientific Statement. Endocrine<br />
Reviews, 30 (4): 293-342<br />
28<br />
Engel SM, Wetmur J, Chen J, Zhu C, Barr DB, Canfield RL, Wolff MS (2011) Prenatal Exposure to<br />
Organophosphates, Paraoxonase 1, and Cognitive Development in Childhood. Environmental Health<br />
Perspectives doi: 10.1289/ehp.1003183<br />
29<br />
Rauh V, Arunajadai S, Horton M, Perera F, Hoepner L, Barr DB, Whyatt R (2011) 7-Year<br />
Neurodevelopmental Scores and Prenatal Exposure to Chlorpyrifos, a Common Agricultural Pesticide.<br />
Environmental Health Perspectives doi: 10.1289/ehp.1003160<br />
30<br />
Bouchard MF, Bellinger DC, Wright RO, Weiddkopf MG (2010) Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder<br />
and Urinary Metabolites of Organophosphate Pesticides. Pediatrics 125 (6): 1270-1277<br />
48
5.1.1. Grapefruits<br />
Bei Grapefruits wurden im Jahr 2010 insgesamt 66 Proben, darunter Pomelos (13), die<br />
Sorten Star Ruby (11), Ruby Red (4) und Sweety (3) sowie Uglis (1) und 34 Grapefruits<br />
ohne nähere Angabe (nnd, nicht näher definiert), auf Pestizidrückstände untersucht<br />
(Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Insgesamt wurden zwei ARfD-Überschreitungen (3 %) und 16 SB-Überschreitungen<br />
(24 %), von denen zehn (15 %) auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren,<br />
festgestellt. Die mittlere SB lag bei 132 %, die maximale SB bei 758 %. Im Vergleich<br />
zum Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten<br />
Grapefruits. In sieben Proben (11 %) konnten keinen Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in 74 % der Proben wurden zwischen einem und<br />
vier, in den übrigen 15 % bis zu sieben verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab.<br />
12).<br />
Beide ARfD-Überschreitungen wurden bei Grapefruits ohne nähere Angabe aus der<br />
Türkei nachgewiesen und durch das Fungizid und Schalenbehandlungsmittel Imazalil<br />
verursacht (172 % und 132 % der ARfD-Obergrenze). Die 16 SB-Überschreitungen<br />
verursachten Grapefruits ohne nähere Angabe aus der Türkei (7) und Südafrika (2), die<br />
Sorten Star Ruby aus der Türkei (2) und Sweety aus Israel (1) sowie Pomelos aus<br />
Vietnam (2), China (1) und Mexiko (1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Bei<br />
14 weiteren Proben (21 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %, darunter türkische<br />
(6), argentinische (1) und spanische (1) Grapefruits ohne nähere Angabe, argentinische<br />
Ruby Red (2), Star Ruby aus Honduras (1) und Spanien (1) sowie Sweety (1) und<br />
Pomelos (1) aus Israel (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchste SB (758 %)<br />
wurde bei türkischen Grapefruits ohne nähere Angabe nachgewiesen (Abb. 4).<br />
Die zehn PRP-Überschreitungen wurden verursacht durch das Akarizid und Insektizid<br />
Methidathion (3), die Fungizide und Schalenbehandlungsmittel Imazalil (2) und<br />
Thiabendazol (1), die Insektizide Fenobucarb (2) und Chlorpyrifos (1) sowie das in<br />
Wachsen enthaltene Morpholin (1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Imazalil<br />
(8), Chlorpyrifos (3) und Thiabendazol (1) wurden auch in Konzentrationen zwischen<br />
100 % und 200 % der PRP-Obergrenze gefunden (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffes wurden von Thiabendazol<br />
49
(559 %), Methidathion (444 %) und Fenobucarb (zweimal 400 %) nachgewiesen. Am<br />
häufigsten wurden in Grapefruits Imazalil (50), Thiabendazol (35) und Chlorpyrifos (25)<br />
detektiert (Abb. 9).<br />
Für eine ausreichende KonsumentInnensicherheit ist es notwendig, alle Sorten und vor<br />
allem die einzelnen Herkünfte regelmäßig zu beproben, um Belastungen durch zu<br />
geringe Probenzahlen nicht zu übersehen.<br />
5.1.2. Limetten<br />
Im Jahr 2010 wurden überwiegend Limetten aus Brasilien (51) auf Pestizidrückstände<br />
untersucht, sowie Proben aus Mexiko (9) und Kolumbien (1) (Anzahl der Proben in<br />
Klammer).<br />
Bei den 61 Proben wurden 14 SB-Überschreitungen (23 %), davon elf (18 %) verursacht<br />
durch PRP-Überschreitungen, eine mittlere SB von 132 % und eine maximale SB von<br />
741 % festgestellt. ARfD-Überschreitungen konnten keine nachgewiesen werden. Die<br />
mittlere SB der untersuchten Limetten hat sich gegenüber dem Jahr 2009 nicht<br />
signifikant geändert. In sieben Proben (11 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 85% wurden ein bis vier, in den<br />
übrigen Proben bis zu acht verschiedenen Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 12).<br />
Alle 14 SB-Überschreitungen wurden durch brasilianische Limetten verursacht. Bei<br />
sieben weiteren Proben (11 %) aus Brasilien lag die SB zwischen 100 % und 200 %. Die<br />
zehn Proben aus den beiden anderen Ländern hatten Summenbelastungen unter 70 %<br />
(Abb. 5).<br />
Von den elf PRP-Überschreitungen wurden die meisten (acht) durch das Akarizid und<br />
Insektizid Methidathion, von den übrigen je eine durch das Insektizid Dimethoat, das<br />
Fungizid und Schalenbehandlungsmittel Imazalil und das Akarizid Propargit verursacht.<br />
Imazalil (7), Methidathion (1) und die Insektizide Dimethoat (1) und Omethoat (1)<br />
wurden in Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze gefunden<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammer). Imazalil (50) und das Fungizid Thiabendazol (26)<br />
wurden am häufigsten in Limetten nachgewiesen (Abb. 10).<br />
50
Um die KonsumentInnensicherheit zu gewährleisten ist es notwendig zusätzlich zu den<br />
Hauptlieferländern auch Proben aus jenen Herkünften regelmäßig auf Pestizidrückstände<br />
zu untersuchen, aus denen weniger häufig bzw. geringere Mengen Limetten<br />
bezogen werden, damit mögliche belastete Ware nicht unentdeckt bleiben kann.<br />
5.1.3. Mandarinen (inkl. Clementinen)<br />
Zu den 122 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Mandarinen zählten<br />
Proben von Ellendales (14), Satsumas (12), Minneolas (10), Nadorcott (3), Clemenules<br />
(2) sowie 81 Mandarinen ohne nähere Angabe (nnd, nicht näher definiert) (Anzahl der<br />
Proben in Klammer). Durch eine konsequente Dokumentation könnte für die wichtigsten<br />
Sorten eine ausreichende Probenzahl für eine statistische Auswertung erreicht werden.<br />
Es wurden 23 SB-Überschreitungen (19 %) nachgewiesen, von denen zehn (8 %) durch<br />
PRP-Überschreitungen verursacht wurden. ARfD-Überschreitungen konnten nicht<br />
festgestellt werden. Die mittlere SB lag bei 133 %, die maximale SB bei 726 %. Im<br />
Vergleich zum Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten Mandarinen nicht<br />
signifikant geändert. In fünf Proben (4 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden. In 84 % der Proben wurden zwischen einem und<br />
vier Wirkstoffe nachgewiesen, in den übrigen 12 % bis zu zehn verschiedene Pestizide<br />
(Tab. 12).<br />
Die 23 SB-Überschreitungen wurden nachgewiesen bei Minneolas aus der Türkei (4)<br />
und ohne Herkunftsangabe (1), Ellendales aus Argentinien (1) und Uruguay (1),<br />
Satsumas aus Argentinien (1) und Spanien (1), Clemenules aus Spanien (1) sowie<br />
Mandarinen ohne nähere Angabe aus Spanien (12) und Italien (1) (Anzahl der<br />
Überschreitungen in Klammer). Summenbelastungen zwischen 100 % und 200 %<br />
wurden bei 36 weiteren Proben (30 %) festgestellt, darunter Ellendales aus Uruguay (4)<br />
und Argentinien (3), argentinische Satsumas (3), spanische Satsumas (2) und Nadorcott<br />
(2), türkische Minneolas (2) und Mandarinen ohne nähere Angabe aus Spanien (18),<br />
Argentinien (1) und Südafrika (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchsten<br />
Summenbelastungen hatten spanische Mandarinen ohne näher Angabe (726 %) und<br />
argentinische Ellendales (515 %) (Abb. 6).<br />
51
Zu den zehn PRP-Überschreitungen führten das Fungizid und Schalenbehandlungsmittel<br />
Imazalil (3), die Insektizide Chlorpyrifos (3), Chlorpyrifos-methyl (1) und Tau-<br />
Fluvalinat (1), sowie das Fungizid Myclobutanil (2) (Anzahl der Überschreitungen in<br />
Klammer). Das Fungizid Pyrimethanil wurde einmal in einer Konzentration von genau<br />
200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Belastungen zwischen 100 % und 200 %<br />
der PRP-Obergrenze verursachten Imazalil (16), die Insektizide Chlorpyrifos (8),<br />
Lambda-Cyhalothrin (1), Phosmet (1) und Tau-Fluvalinat (1) sowie das Fungizid<br />
Myclobutanil (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die am häufigsten in Mandarinen<br />
gefundenen Wirkstoffe waren Imazalil (101), Chlorpyrifos (63) und das Fungizid o-<br />
Phenylphenol (43) (Abb. 11).<br />
5.1.3.1. Mandarinen (inkl. Clementinen), Auswertung nach Herkunft<br />
Die 122 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Mandarinenproben<br />
stammten aus Spanien (83), Argentinien (16), der Türkei (9), Uruguay (9), Italien (3) und<br />
Südafrika (1), eine Probe hatte keine Herkunftsangabe (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Die Probenanzahl der spanischen Mandarinen war ausreichend für eine detaillierte<br />
statistische Auswertung der Daten.<br />
Spanien<br />
Bei den 83 untersuchten spanischen Mandarinen wurden 14 SB-Überschreitungen<br />
(17 %), davon acht (10 %) zurückzuführen auf PRP-Überschreitungen, eine mittlere SB<br />
von 125 % und eine maximale SB von 726 % festgestellt. Die mittlere SB der<br />
untersuchten Proben hat sich gegenüber dem Jahr 2009 nicht signifikant geändert. In<br />
vier Proben (5 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 88 % wurden ein bis vier, in den übrigen 7 % der Proben fünf oder<br />
sechs verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 13).<br />
Je eine der 14 SB-Überschreitungen wurde durch Clemenules und Satsumas<br />
verursacht, bei zwölf Mandarinen, welche SB-Überschreitungen verursachten, gab es<br />
keine näheren Angaben zur Sorte. Bei je zwei weiteren Satsumas- und Nadorcottproben<br />
sowie 18 Proben ohne nähere Angabe lag die SB zwischen 100 % und 200 % (Abb. 6).<br />
Die acht PRP-Überschreitungen wurden verursacht durch die Insektizide Chlorpyrifos<br />
52
(3) und Chlorpyrifos-methyl (1), das Fungizid und Schalenbehandlungsmittel Imazalil (2)<br />
sowie das Fungizid Myclobutanil (2) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). In<br />
Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden Imazalil (11),<br />
die Insektizide Chlorpyrifos (7) und Lambda-Cyhalothrin (1) sowie das Fungizid<br />
Myclobutanil (1) nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die am häufigsten<br />
in spanischen Mandarinen gefundenen Wirkstoffe waren Imazalil (68) und Chlorpyrifos<br />
(54).<br />
Übrige Herkünfte<br />
Zu den „übrigen Herkünften“ wurden die 39 Proben aus allen anderen Ländern<br />
zusammengefasst. Bei diesen wurden neun SB-Überschreitungen (23 %), davon zwei<br />
(5 %) bedingt durch PRP-Überschreitungen, eine mittlere SB von 151 % und eine<br />
maximale SB von 515 % nachgewiesen. In einer Probe (3 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 74 % der Proben wurden<br />
zwischen einem und vier, in den übrigen 23 % bis zu zehn verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 13).<br />
Die neun SB-Überschreitungen wurden verursacht durch Minneolas aus der Türkei (4)<br />
und ohne Herkunftsangabe (1) sowie je eine Probe Ellendales aus Argentinien und<br />
Uruguay, argentinische Satsumas und italienische Mandarinen ohne nähere Angabe. Bei<br />
14 weiteren Proben (36 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %, darunter Ellendales<br />
aus Uruguay (4), argentinische Ellendales (3) und Satsumas (3), türkischen Minneolas<br />
(2) und Mandarinen ohne nähere Angabe aus Argentinien (1) und Südafrika (1). Die<br />
höchsten Summenbelastungen hatten argentinische Ellendales (515 %) und türkische<br />
Minneolas (392 % und 361 %) (Abb. 6).<br />
Eine der beiden PRP-Überschreitungen verursachte das Fungizid und Schalenbehandlungsmittel<br />
Imazalil bei argentinischen Ellendales, die zweite das Insektizid Tau-<br />
Fluvalinat bei türkischen Minneolas. In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der<br />
PRP-Obergrenze wurden Imazalil (5), die Insektizide Chlorpyrifos (1) und Phosmet (1)<br />
sowie das Fungizid Tau-Fluvalinat (1) nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Am häufigsten wurden die Fungizide und Schalenbehandlungsmittel Imazalil<br />
(33) und Prochloraz (17) sowie das Fungizid o-Phenylphenol (17) in Mandarinen aus<br />
den übrigen Herkunftsländern gefunden.<br />
53
Im Jahr 2010 gab es nur geringe Unterschiede in der Belastung zwischen den einzelnen<br />
Sorten und Herkünften. Die mittlere SB der untersuchten spanischen Mandarinen<br />
unterschied sich nicht signifikant von jener der übrigen Mandarinenproben. Das Fungizid<br />
und Schalenbehandlungsmittel Imazalil wurde in Mandarinen aus allen Ländern häufig<br />
nachgewiesen und führte auch zu Überschreitungen. Die Bedeutung der anderen<br />
Wirkstoffe war je nach Herkunft unterschiedlich. Das Beispiel Clemenules, bei denen<br />
von zwei untersuchten Proben eine für eine SB-Überschreitung verantwortlich war, zeigt,<br />
dass es notwendig ist, alle Sorten und Herkunftsländer regelmäßig zu untersuchen, um<br />
die Sicherheit der KonsumentInnen zu gewährleisten und hohe Belastungen nicht zu<br />
übersehen. Durch eine konsequente Dokumentation der Sorte (bei 66 % der Proben war<br />
sie nicht angegeben) könnte eine ausreichende Probenzahl für eine statistische<br />
Auswertung zum Teil bereits erreicht werden.<br />
5.1.4. Orangen<br />
Von den 142 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Orangen entfielen 29<br />
auf die Sorte Navel, 15 auf Valencia, sechs auf Saftorangen, fünf auf Moro und bei 87<br />
war die Sorte nicht angegeben (nnd, nicht näher definiert). Bei der Sorte Navel war die<br />
Probenzahl für eine detaillierte statistische Auswertung ausreichend (Kap. 5.1.4.1). Um<br />
weitere Sorten statistisch auswerten zu können, ist eine konsequente Dokumentation<br />
der Sorten notwendig.<br />
Es wurden eine ARfD-Überschreitung (1 %) und 14 SB-Überschreitungen (10 %), von<br />
denen sieben (5 %) durch PRP-Überschreitungen verursacht wurden, festgestellt. Die<br />
mittlere SB lag bei 114 %, die maximale SB bei 1200 %. Gegenüber dem Jahr 2009 hat<br />
sich die mittlere SB der untersuchten Orangen nicht signifikant geändert. In sechs<br />
Proben (4 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 88 % wurden ein bis vier, in den übrigen 8 % der Proben bis zu acht<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 12).<br />
Die ARfD-Überschreitung wurde bei spanischen Navel-Orangen festgestellt. Verantwortlich<br />
war das Fungizid und Schalenbehandlungsmittel Imazalil (107 % der ARfD-<br />
Obergrenze). Die 14 SB-Überschreitungen wurden verursacht durch spanische (2) und<br />
argentinische (1) Navel, spanische Saftorangen (2), italienische Moro (1), argentinische<br />
54
Valencia (1) sowie Orangen ohne Sortenangabe aus Argentinien (2), Südafrika (2),<br />
Griechenland (1), Italien (1) und Spanien (1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer).<br />
Bei 41 weiteren Proben (29 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %, darunter Navel<br />
aus Spanien (10), Griechenland (1) und Südafrika (1), spanische (3), südafrikanische (3)<br />
und argentinische (2) Valencia, spanische Saftorangen (3) und Orangen ohne Sortenangabe<br />
aus Spanien (10), Südafrika (4), Argentinien (2) und Italien (2) (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Die höchsten Summenbelastungen wurden bei griechischen<br />
Orangen ohne Sortenangabe (1200 %), argentinischen Navel (1093 %), und<br />
italienischen Moro (669 %) nachgewiesen (Abb. 7).<br />
Für die sieben PRP-Überschreitungen waren das Akarizid und Insektizid Methidathion<br />
(3), das Akarizid Dicofol (2), das Fungizid und Schalenbehandlungsmittel Imazalil (1)<br />
und das Insektizid Phosmet (1) verantwortlich (Anzahl der Überschreitungen in<br />
Klammer). In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden<br />
Imazalil (13), das Insektizid Chlorpyrifos (4), Dicofol (1), Methidathion (1) sowie die<br />
Fungizide Pyrimethanil (1) und Thiabendazol (1) nachgewiesen (Anzahl der Nachweise<br />
in Klammer). Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffes wurden von<br />
Dicofol (1026 % der PRP-Obergrenze) in griechischen Orangen ohne nähere Angabe<br />
und Methidathion (815 %) bei argentinischen Navel gefunden. Am häufigsten wurden in<br />
Orangen Imazalil (122), Chlorpyrifos (74) und die Fungizide o-Phenylphenol (32) und<br />
Thiabendazol (29) nachgewiesen (Abb. 12).<br />
5.1.4.1. Orangen, Auswertung nach Sorten<br />
Von der Orangensorte Navel wurden im Jahr 2010 insgesamt 29 Proben auf Pestizidrückstände<br />
untersucht, sodass eine detaillierte statistische Auswertung dieser Sorte<br />
möglich ist. Der überwiegende Teil (22 Proben) kam aus Spanien. Daneben wurden je<br />
zwei Proben aus Argentinien, Griechenland und Italien untersucht sowie eine aus<br />
Südafrika.<br />
Es wurden bei Navel-Orangen eine ARfD-Überschreitung (3 %) und drei SB-<br />
Überschreitungen (10 %), von denen zwei (7 %) auf PRP-Überschreitungen<br />
zurückzuführen waren, nachgewiesen. Die mittlere SB betrug 138 %, die maximale SB<br />
1093 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren<br />
55
SB der untersuchten Navel-Orangen. In allen Proben waren Pestizidrückstände<br />
nachweisbar: In 28 Proben (97 %) wurden zwischen einem und vier, in einer Probe<br />
sieben verschiedene Wirkstoffe gefunden (Tab. 12).<br />
Verantwortlich für die ARfD-Überschreitung bei einer spanischen Navel-Probe war das<br />
Fungizid und Schalenbehandlungsmittel Imazalil (107 % der ARfD-Obergrenze). Die drei<br />
SB-Überschreitungen wurden durch zwei spanische und eine argentinische Probe<br />
verursacht. Bei zwölf weiteren Proben (41 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %,<br />
darunter zehn Proben spanischer Navel sowie je eine aus Griechenland und Südafrika.<br />
Die höchste Summenbelastungen hatten argentinische Navel (1093 %) sowie zwei<br />
Proben aus Spanien (258 % und 211 %) (Abb. 7).<br />
Je eine PRP-Überschreitung verursachten das Fungizid und Schalenbehandlungsmittel<br />
Imazalil (217 % der PRP-Obergrenze) und das Akarizid und Insektizid Methidathion<br />
(815 %). In fünf weiteren Proben wurde Imazalil in Konzentrationen zwischen 100 % und<br />
200 % der PRP-Obergrenze gefunden. In Navel-Orangen am häufigsten wurden Imazalil<br />
(28) und das Insektizid Chlorpyrifos (22) nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer).<br />
Die Belastungsunterschiede zwischen den einzelnen Sorten waren im Jahr 2010 gering.<br />
Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den mittleren Summenbelastungen<br />
der untersuchten Navel-Orangen und der übrigen Proben. Wichtig ist eine konsequente<br />
Dokumentation der Sorte, um etwaige Sortenunterschiede durch zu geringe<br />
Probenzahlen nicht zu übersehen und Proben mit hohen Belastungen rückverfolgen zu<br />
können. Da Überschreitungen bei allen Sorten nachgewiesen wurden, ist es notwendig,<br />
alle regelmäßig zu beproben.<br />
5.1.4.2. Orangen, Auswertung nach Herkunft<br />
Im Jahr 2010 kam der überwiegende Teil der Orangenproben aus Spanien (77).<br />
Außerdem wurden Orangen aus Südafrika (27), Italien (16), Argentinien (12) und<br />
Griechenland (10) auf Pestizidrückstände untersucht (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Die Probenanzahl spanischer Orangen war für eine detaillierte statistische Auswertung<br />
ausreichend, die Proben aus den anderen Ländern wurden unter „übrige Herkünfte“<br />
zusammengefasst.<br />
56
Spanien<br />
Bei spanischen Orangen wurden eine ARfD-Überschreitung (1 %) und sechs SB-Überschreitungen<br />
(8 %), davon zwei (3 %) zurückzuführen auf PRP-Überschreitungen,<br />
festgestellt. Die mittlere SB lag bei 104 %, die maximale SB bei 515 %. Im Vergleich<br />
zum Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten spanischen Orangen nicht<br />
signifikant geändert. In allen Proben wurden Pestizidrückstände gefunden. In 95 % der<br />
Proben wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 5 % bis zu sieben verschiedene<br />
Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 14).<br />
Die ARfD-Überschreitung verursachte die Sorte Navel. Verantwortlich war das Fungizid<br />
und Schalenbehandlungsmittel Imazalil (107 % der ARfD-Obergrenze). Von den sechs<br />
SB-Überschreitungen wurden je zwei verursacht durch Orangen der Sorte Navel,<br />
Saftorangen und Orangen ohne nähere Angabe. Eine SB zwischen 100 % und 200 %<br />
wurde bei 26 weiteren spanischen Orangenproben (34 %) festgestellt, darunter Navel<br />
(10), Valencia (3), Saftorangen (3) und Orangen ohne Sortenangabe (10) (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer) (Abb. 7).<br />
Verantwortlich für die beiden PRP-Überschreitungen waren je einmal das Fungizid und<br />
Schalenbehandlungsmittel Imazalil und das Insektizid Phosmet. In Konzentrationen<br />
zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden Imazalil (10), das Insektizid<br />
Chlorpyrifos (2), das Akarizid Dicofol (1), sowie die Fungizide Pyrimethanil (1) und<br />
Thiabendazol (1) nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten<br />
wurden in spanischen Orangen Imazalil (68), Chlorpyrifos (54) und das Fungizid o-<br />
Phenylphenol (24) gefunden.<br />
Übrige Herkünfte<br />
Bei den 65 Proben der übrigen Herkünfte wurden acht SB-Überschreitungen (12 %),<br />
davon fünf (8 %) verursacht durch PRP-Überschreitungen, festgestellt. ARfD-<br />
Überschreitungen konnten nicht nachgewiesen werden. Die mittlere SB betrug 126 %,<br />
die maximale SB 1200 %. In sechs Proben (9 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden. In 80 % der Proben wurden ein bis<br />
vier, in den übrigen 11 % bis zu acht verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 14).<br />
Verantwortlich für die acht SB-Überschreitungen waren je ein Probe der Sorten Moro<br />
aus Italien, Navel und Valencia aus Argentinien sowie argentinische (2), südafrikanische<br />
57
(2) und griechische (1) Orangen ohne nähere Angabe (Anzahl der Überschreitungen in<br />
Klammer). Bei 15 weiteren Proben (23 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %,<br />
darunter südafrikanische (3) und argentinische (2) Valencia, griechische (1) und südafrikanische<br />
(1) Navel und Orangen ohne Sortenangabe aus Südafrika (4), Argentinien<br />
(2) und Italien (2) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchsten<br />
Summenbelastungen wurden bei griechischen Orangen ohne Sortenangabe (1200 %),<br />
argentinischen Navel (1093 %), und italienischen Moro (669 %) nachgewiesen (Abb. 7).<br />
Die fünf PRP-Überschreitungen wurden durch das Akarizid und Insektizid Methidathion<br />
(3) und das Akarizid Dicofol (2) verursacht (Anzahl der Überschreitungen in Klammer).<br />
Imazalil (3), das Insektizid Chlorpyrifos (2) und Methidathion (1) wurden in<br />
Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen<br />
Wirkstoffes wurden von Dicofol (1026 % der PRP-Obergrenze) in griechischen Orangen<br />
ohne nähere Angabe und von Methidathion (815 %) bei argentinischen Navel gefunden.<br />
Am häufigsten wurden in Orangen der übrigen Herkünfte Imazalil (54), das Fungizid<br />
Thiabendazol (22), das Insektizid Chlorpyrifos (20) und das Herbizid 2,4-D (16)<br />
detektiert.<br />
Die höchsten Belastungen wurden im Jahr 2010 bei Orangenproben aus Ländern mit<br />
geringen Probenzahlen nachgewiesen. Um die KonsumentInnensicherheit zu<br />
gewährleisten, müssen diese unbedingt häufiger beprobt werden. Das Fungizid und<br />
Schalenbehandlungsmittel Imazalil, das in 86 % der Proben nachgewiesen wurde, war<br />
für viele Überschreitungen verantwortlich. Je nach Land war die Bedeutung der<br />
verschiedenen Wirkstoffe unterschiedlich. Durch eine konsequente Dokumentation der<br />
Sorte könnten bei den wichtigsten Sorten ausreichende Probenzahlen für eine<br />
statistische Auswertung erreicht werden.<br />
5.1.5. Zitronen<br />
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 159 Proben von Zitronen auf Pestizidrückstände<br />
untersucht, darunter die Sorten Primofiori (18), Eureka (7) und Verna (7) (Anzahl der<br />
Proben in Klammer). Von 127 Proben (80 %) war die Sorte nicht angegeben (nnd, nicht<br />
58
näher definiert). Durch eine konsequente Dokumentation könnten ausreichende<br />
Probenzahlen für eine detaillierte statistische Auswertung von Sorten erreicht werden.<br />
Insgesamt wurden zwei ARfD-Überschreitungen (1 %) und 18 SB-Überschreitungen<br />
(11 %), davon acht (5 %) verursacht durch PRP-Überschreitungen, eine mittlere SB von<br />
93 % und eine maximale SB von 1028 % festgestellt. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat<br />
sich die mittlere SB der untersuchten Proben von 173 % auf 93 % signifikant verringert.<br />
In 19 Proben (12 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 73 % der Proben wurden ein bis vier, in den übrigen 15 % bis zu<br />
sieben verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 12).<br />
Die beiden ARfD-Überschreitungen wurden bei Primofiori aus Spanien und Zitronen<br />
ohne Sortenangabe aus der Türkei festgestellt. Verantwortlich war das Fungizid und<br />
Schalenbehandlungsmittel Imazalil (108 % bzw. 124 % der ARfD-Obergrenze). Die 18<br />
SB-Überschreitungen wurden verursacht durch je eine Probe argentinischer Eureka,<br />
italienischer und spanischer Primofiori, und spanischer Verna sowie 14 Proben ohne<br />
Sortenangabe aus Spanien (8), Argentinien (3) und der Türkei (3) (Anzahl der<br />
Überschreitungen in Klammer). Bei 35 weiteren Proben (22 %) lag die SB zwischen<br />
100 % und 200 %, darunter Eureka aus Argentinien (2), Italien (1) und Uruguay (1),<br />
spanische Verna (2) und italienische Primofiori (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Die 28 Proben von Zitronen ohne Sortenangaben mit Summenbelastungen zwischen<br />
100 % und 200 % kamen aus der Türkei (10), Spanien (7), Argentinien (6), Uruguay (4)<br />
und Italien (1). Die höchsten Summenbelastungen hatten Primofiori (1028 %) und<br />
Zitronen ohne Sortenangabe (824 %) aus Spanien (Abb. 8).<br />
Von den acht PRP-Überschreitungen wurden vier verursacht durch das Fungizid und<br />
Schalenbehandlungsmittel Imazalil, zwei durch das Akarizid Dicofol, eine durch das<br />
Fungizid Pyrimethanil und in einer Probe führten Imazalil und das Fungizid Pyrimethanil<br />
gleichzeitig zu einer Überschreitung. In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der<br />
PRP-Obergrenze wurden Imazalil (20), das Insektizid Chlorpyrifos (5), die Akarizide<br />
Fenbutatinoxid (2) und Dicofol (1) sowie die Fungizide Pyrimethanil (2), Prochloraz (1)<br />
und Thiabendazol (1) nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchsten<br />
Belastungen durch einen einzelnen Wirkstoff wurden von Pyrimethanil (614 % und<br />
553 %) und Imazalil (358 % und 311 %) festgestellt. Am häufigsten wurden bei Zitronen<br />
Imazalil (99), Chlorpyrifos (63), Pyrimethanil (59) und das Fungizid o-Phenylphenol (44)<br />
detektiert (Abb. 13).<br />
59
5.1.5.1. Zitronen, Auswertung nach Herkunft<br />
Im Jahr 2010 wurden Zitronen aus Spanien (70), der Türkei (30), Italien (27), Argentinien<br />
(24), Urugruay (7) und Griechenland (1) auf Pestizidrückstände untersucht (Anzahl der<br />
Proben in Klammer). Die Probenanzahl spanischer und türkischer Zitronen war für eine<br />
detaillierte statistische Auswertung ausreichend, die Proben aus den anderen Ländern<br />
wurden unter „übrige Herkünfte“ zusammengefasst.<br />
Spanien<br />
Bei den 70 spanischen Zitronen wurden eine ARfD-Überschreitung (1 %) und zehn SB-<br />
Überschreitungen (14 %), davon vier (6 %) bedingt durch PRP-Überschreitungen, festgestellt.<br />
Die mittlere SB lag bei 93 %, die maximale SB bei 1028 %. Im Vergleich zum<br />
Jahr 2009 ist die mittlere SB der untersuchten spanischen Zitronen von 429 % auf 93 %<br />
signifikant gesunken. In neun Proben (13 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 80 % der Proben wurden ein bis vier, in den<br />
übrigen 7 % fünf oder sechs verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 15).<br />
Die ARfD-Überschreitung durch das Fungizid und Schalenbehandlungsmittel Imazalil<br />
(108 % der ARfD-Obergrenze) wurde bei der Sorte Primofiori nachgewiesen. Von den<br />
zehn SB-Überschreitungen wurden je eine durch die Sorten Primofiori und Verna und<br />
die übrigen acht durch Zitronen ohne nähere Angabe verursacht. Neun weitere Proben<br />
(13 %), davon zwei der Sorte Verna und sieben ohne Sortenangabe, hatten eine SB<br />
zwischen 100 % und 200 %. Die höchsten Summenbelastungen hatten Primofiori<br />
(1028 %) und Zitronen ohne Sortenangabe (824 %) (Abb. 8).<br />
Insgesamt vier PRP-Überschreitungen bei spanischen Zitronen verursachten Imazalil<br />
(2), das Fungizid Pyrimethanil (2) und das Akarizid Dicofol (1) (Anzahl der Überschreitungen<br />
in Klammer). Dabei führten in einer Probe Pyrimethanil (553 % der PRP-<br />
Obergrenze) und Imazalil (311 %) gleichzeitig zu einer Überschreitung. Der höchste<br />
Nachweis eines einzelnen Wirkstoffes in spanischen Zitronen war ebenfalls Pyrimethanil<br />
(614 %). In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden<br />
Imazalil (7), die Akarizide Fenbutatinoxid (2) und Dicofol (1), die Fungizide Pyrimethanil<br />
(2) und Thiabendazol (1) sowie das Insektizid Chlorpyrifos (1) nachgewiesen (Anzahl<br />
der Nachweise in Klammer). Am häufigsten wurden in spanischen Zitronen die<br />
Insektizide Pyriproxifen (40) und Chlorpyrifos (32) sowie das Schalenbehandlungsmittel<br />
60
Imazalil (31) gefunden.<br />
Türkei<br />
Bei den 30 untersuchten Zitronen aus der Türkei (alle ohne Sortenangabe) wurden eine<br />
ARfD-Überschreitung (3 %) und drei SB-Überschreitungen (10 %), von denen eine (3 %)<br />
auf eine PRP-Überschreitung zurückzuführen war, nachgewiesen. Die mittlere SB<br />
betrug 112 %, die maximale SB 469 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine<br />
signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten türkischen Zitronen. In einer<br />
Probe (3 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 37 % der Proben wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 60 % bis<br />
zu sieben verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 15).<br />
Die ARfD-Überschreitung wurde verursacht durch das Fungizid und Schalenbehandlungsmittel<br />
Imazalil (124 % der ARfD-Obergrenze). Zusätzlich zu den drei SB-<br />
Überschreitungen wurden bei 14 weiteren Proben (47 %) Summenbelastungen<br />
zwischen 100 % und 200 % festgestellt (Abb. 8).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitung war ebenfalls Imazalil. In einer weiteren<br />
Probe wurde es in einer Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
nachgewiesen, in vier Proben das Insektizid Chlorpyrifos. Am häufigsten wurden<br />
in türkischen Zitronen das Fungizid o-Phenylphenol (26) sowie Chlorpyrifos (25) und<br />
Imazalil (25) gefunden (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Übrige Herkünfte<br />
Bei den 59 Proben aus den vier übrigen Herkunftsländern wurden fünf SB-Überschreitungen<br />
(8 %), davon drei (5 %) bedingt durch PRP-Überschreitungen, aber keine<br />
ARfD-Überschreitungen, eine mittlere SB von 82 % und eine maximale SB von 334 %<br />
festgestellt. In neun Proben (15 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in 83 % wurden ein bis vier, in einer Probe fünf<br />
Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 15).<br />
Für die SB-Überschreitungen waren drei Proben ohne Sortenangabe aus Argentinien<br />
sowie je einmal argentinische Eureka und italienische Primofiori verantwortlich.<br />
Summenbelastungen zwischen 100 % und 200 % hatten neun weitere Proben (15 %),<br />
darunter argentinische Eureka (2) und Zitronen ohne nähere Angabe aus Argentinien<br />
61
(5), Italien (1) und Uruguay (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchste SB<br />
(334 %) hatten argentinische Zitronen ( Abb. 8).<br />
Zwei der drei PRP-Überschreitungen verursachte das Fungizid und Schalenbehandlungsmittel<br />
Imazalil, die dritte das Akarizid Dicofol. In Konzentrationen zwischen<br />
100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden Imazalil (11) und Prochloraz (1, ein<br />
weiteres Fungizid und Schalenbehandlungsmittel) nachgewiesen (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Am häufigsten wurden in den Zitronen aus diesen vier Ländern<br />
Imazalil (43) und die Fungizide Thiabendazol (23) und o-Phenylphenol (15) gefunden.<br />
Die am stärksten belasteten Zitronen kamen im Jahr 2010 aus Spanien. Der<br />
Unterschied zwischen den mittleren Summenbelastungen der spanischen und<br />
türkischen Zitronen war jedoch statistisch nicht signifikant. Um sicherzustellen, dass<br />
belastete Ware nicht übersehen wird, müssen einige Länder, von denen es nur eine sehr<br />
geringe Probenzahl gab, in Zukunft unbedingt wesentlich häufiger beprobt werden. Nur<br />
dann ist eine statistische Auswertung möglich und eine ausreichende<br />
KonsumentInnensicherheit gegeben. Durch eine konsequente Dokumentation der Sorte<br />
könnten die Probenzahlen für eine statistische Auswertung der wichtigsten Sorten<br />
erreicht werden.<br />
62
Tabelle 12: STATISTIK 2010 ZITRUSFRÜCHTE<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Zitrusfrüchte 550 46 8,36 5 0,91 85 15,45 116 144 1200<br />
Grapefruits 66 10 15,15 2 3,03 16 24,24 132 148 758<br />
Ruby Red 4 - - - - - - 87 18 105<br />
Star Ruby 11 - - - - 2 18,18 98 80 260<br />
Sweety 3 - - - - 1 33,33 190 79 292<br />
Pomelos 13 4 30,77 - - 4 30,77 135 181 444<br />
Uglis 1 - - - - - - 30 - 30<br />
Grapefruits, nnd* 34 6 17,65 2 5,88 9 26,47 145 161 758<br />
Limetten 61 11 18,03 - - 14 22,95 132 181 741<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen)<br />
122 10 8,20 - - 23 18,85 133 117 726<br />
Clemenules 2 - - - - 1 50,00 120 86 206<br />
Ellendales 14 1 7,14 - - 2 14,29 148 119 515<br />
Minneolas 10 1 10,00 - - 5 50,00 200 121 392<br />
Nadorcott 3 - - - - - - 139 36 184<br />
Satsumas 12 1 8,33 - - 2 16,67 121 100 319<br />
Mandarinen, nnd* 81 7 8,64 - - 13 16,05 124 119 726<br />
Orangen 142 7 4,93 1 0,70 14 9,86 114 156 1200<br />
Moro 5 1 20,00 - - 1 20,00 146 262 669<br />
Navel 29 2 6,90 1 3,45 3 10,34 138 188 1093<br />
Valencia 15 - - - - 1 6,67 100 67 261<br />
Saftorangen 6 1 16,67 - - 2 33,33 208 156 515<br />
Orangen, nnd* 87 3 3,45 - - 7 8,05 100 143 1200<br />
Zitronen 159 8 5,03 2 1,26 18 11,32 93 128 1028<br />
Eureka 7 1 14,29 - - 1 14,29 140 59 245<br />
Primofiori 18 2 11,11 1 5,56 2 11,11 112 230 1028<br />
Verna 7 - - - - 1 14,29 78 86 241<br />
Zitronen, nnd* 127 5 3,94 1 0,79 14 11,02 88 111 824<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
63
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 ZITRUSFRÜCHTE, FORTSETZUNG<br />
Zitrusfrüchte<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 44 8,00<br />
1 75 13,64<br />
2 166 30,18<br />
3 128 23,27<br />
4 75 13,64<br />
5 33 6,00<br />
6 17 3,09<br />
7 8 1,45<br />
8 3 0,55<br />
10 1 0,18<br />
Gesamt 550 100,00<br />
Grapefruits<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 7 10,61<br />
1 9 13,64<br />
2 17 25,76<br />
3 14 21,21<br />
4 9 13,64<br />
5 6 9,09<br />
6 2 3,03<br />
7 2 3,03<br />
Gesamt 66 100,00<br />
Limetten<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 7 11,48<br />
1 16 26,23<br />
2 21 34,43<br />
3 10 16,39<br />
4 5 8,20<br />
5 1 1,64<br />
8 1 1,64<br />
Gesamt 61 100,00<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 5 4,10<br />
1 14 11,48<br />
2 33 27,05<br />
3 32 26,23<br />
4 23 18,85<br />
5 9 7,38<br />
6 3 2,46<br />
7 1 0,82<br />
8 1 0,82<br />
10 1 0,82<br />
Gesamt 122 100,00<br />
64<br />
Orangen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 6 4,23<br />
1 14 9,86<br />
2 52 36,62<br />
3 44 30,99<br />
4 15 10,56<br />
5 2 1,41<br />
6 5 3,52<br />
7 3 2,11<br />
8 1 0,70<br />
Gesamt 142 100,00<br />
Orangen, Navel<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 0 0,00<br />
2 9 31,03<br />
3 15 51,72<br />
4 4 13,79<br />
7 1 3,45<br />
Gesamt 29 100,00<br />
Zitronen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 19 11,95<br />
1 22 13,84<br />
2 43 27,04<br />
3 28 17,61<br />
4 23 14,47<br />
5 15 9,43<br />
6 7 4,40<br />
7 2 1,26<br />
Gesamt 159 100,00
Tabelle 13: STATISTIK 2010 MANDARINEN NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen)<br />
122 10 8,20 - - 23 18,85 133 117 726<br />
Spanien<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen)<br />
83 8 9,64 - - 14 16,87 125 121 726<br />
Clemenules 2 - - - - 1 50,00 120 86 206<br />
Nadorcott 3 - - - - - - 139 36 184<br />
Satsumas 7 1 14,29 - - 1 14,29 99 103 307<br />
Mandarinen, nnd* 71 7 9,86 - - 12 16,90 127 125 726<br />
übrige Herkünfte (Argentinien, Italien, Südafrika, Türkei, Uruguay)<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen)<br />
39 2 5,13 - - 9 23,08 151 109 515<br />
Ellendales 14 1 7,14 - - 2 14,29 148 119 515<br />
Minneolas 10 1 10,00 - - 5 50,00 200 121 392<br />
Satsumas 5 - - - - 1 20,00 152 88 319<br />
Mandarinen, nnd* 10 - - - - 1 10,00 105 53 206<br />
Argentinien<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen)<br />
16 1 6,25 - - 2 12,50 142 122 515<br />
Ellendales 6 1 16,67 - - 1 16,67 170 169 515<br />
Satsumas 5 - - - - 1 20,00 152 88 319<br />
Mandarinen, nnd* 5 - - - - - - 98 51 182<br />
Italien<br />
Mandarinen, nnd* 3 - - - - 1 33,33 114 66 206<br />
Südafrika<br />
Mandarinen, nnd* 1 - - - - - - 133 - 133<br />
Türkei<br />
Minneolas 9 1 11,11 - - 4 44,44 191 125 392<br />
Uruguay<br />
Mandarinen (inkl. Clementinen)<br />
9 - - - - 1 11,11 125 53 220<br />
Ellendales 8 - - - - 1 12,50 131 54 220<br />
Mandarinen, nnd* 1 - - - - - - 80 - 80<br />
ohne Angabe<br />
Minneolas<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
1 - - - - 1 100,00 278 - 278<br />
65
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 MANDARINEN NACH HERKUNFT, FORTSETZUNG<br />
Spanien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 4 4,82<br />
1 12 14,46<br />
2 25 30,12<br />
3 20 24,10<br />
4 16 19,28<br />
5 5 6,02<br />
6 1 1,20<br />
Gesamt 83 100,00<br />
übrige Herkünfte (Argentinien, Italien, Südafrika, Türkei, Uruguay)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 1 2,56<br />
1 2 5,13<br />
2 8 20,51<br />
3 12 30,77<br />
4 7 17,95<br />
5 4 10,26<br />
6 2 5,13<br />
7 1 2,56<br />
8 1 2,56<br />
10 1 2,56<br />
Gesamt 39 100,00<br />
66
Tabelle 14: STATISTIK 2010 ORANGEN NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Orangen 142 7 4,93 1 0,70 14 9,86 114 156 1200<br />
Spanien<br />
Orangen 77 2 2,60 1 1,30 6 7,79 104 74 515<br />
Navel 22 1 4,55 1 4,55 2 9,09 114 53 258<br />
Valencia 6 - - - - - - 88 30 132<br />
Saftorangen 6 1 16,67 - - 2 33,33 208 156 515<br />
Orangen, nnd* 43 - - - - 2 4,65 86 54 225<br />
übrige Herkünfte (Argentinien, Griechenland, Italien)<br />
Orangen 65 5 7,69 - - 8 12,31 126 215 1200<br />
Moro 5 1 20,00 - - 1 20,00 146 262 669<br />
Navel 7 1 14,29 - - 1 14,29 212 361 1093<br />
Valencia 9 - - - - 1 11,11 108 82 261<br />
Orangen, nnd* 44 3 6,82 - - 5 11,36 114 193 1200<br />
Argentinien<br />
Orangen 12 2 16,67 - - 4 33,33 233 292 1093<br />
Navel 2 1 50,00 - - 1 50,00 552 541 1093<br />
Valencia 3 - - - - 1 33,33 165 68 261<br />
Orangen, nnd* 7 1 14,29 - - 2 28,57 170 161 503<br />
Griechenland<br />
Orangen 10 1 10,00 - - 1 10,00 171 344 1200<br />
Navel 2 - - - - - - 97 26 123<br />
Orangen, nnd* 8 1 12,50 - - 1 12,50 190 382 1200<br />
Italien<br />
Orangen 16 1 6,25 - - 1 6,25 85 156 669<br />
Moro 5 1 20,00 - - 1 20,00 146 262 669<br />
Navel 2 - - - - - - 41 4 46<br />
Orangen, nnd* 9 - - - - - - 61 46 144<br />
Südafrika<br />
Orangen 27 1 3,70 - - 2 7,41 86 83 356<br />
Navel 1 - - - - - - 105 - 105<br />
Valencia 6 - - - - - - 80 74 173<br />
Orangen, nnd*<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
20 1 5,00 - - 2 10,00 88 88 356<br />
67
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 ORANGEN NACH HERKUNFT, FORTSETZUNG<br />
Spanien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 0 0,00<br />
1 6 7,79<br />
2 31 40,26<br />
3 30 38,96<br />
4 6 7,79<br />
5 2 2,60<br />
6 1 1,30<br />
7 1 1,30<br />
Gesamt 77 100,00<br />
übrige Herkünfte (Argentinien, Griechenland, Italien, Südafrika)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 6 9,23<br />
1 8 12,31<br />
2 21 32,31<br />
3 14 21,54<br />
4 9 13,85<br />
6 4 6,15<br />
7 2 3,08<br />
8 1 1,54<br />
Gesamt 65 100,00<br />
68
Tabelle 15: STATISTIK 2010 ZITRONEN NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Zitronen 159 8 5,03 2 1,26 18 11,32 93 128 1028<br />
Spanien<br />
Zitronen 70 4 5,71 1 1,43 10 14,29 93 167 1028<br />
Primofiori 8 1 12,50 1 12,50 1 12,50 160 329 1028<br />
Verna 7 - - - - 1 14,29 78 86 241<br />
Zitronen, nnd* 55 3 5,45 - - 8 14,55 85 134 824<br />
Türkei<br />
Zitronen, nnd* 30 1 3,33 1 3,33 3 10,00 112 96 469<br />
übrige Herkünfte (Argentinien, Griechenland, Italien, Uruguay)<br />
Zitronen 59 3 5,08 - - 5 8,47 82 80 334<br />
Eureka 7 1 14,29 - - 1 14,29 140 59 245<br />
Primofiori 10 1 10,00 - - 1 10,00 74 70 233<br />
Zitronen, nnd* 42 1 2,38 - - 3 7,14 75 81 334<br />
Argentinien<br />
Zitronen 24 2 8,33 - - 4 16,67 121 87 334<br />
Eureka 6 1 16,67 - - 1 16,67 140 63 245<br />
Zitronen, nnd* 18 1 5,56 - - 3 16,67 114 93 334<br />
Griechenland<br />
Zitronen, nnd* 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Italien<br />
Zitronen 27 1 3,70 - - 1 3,70 43 55 233<br />
Primofiori 10 1 10,00 - - 1 10,00 74 70 233<br />
Zitronen, nnd* 17 - - - - - - 24 31 121<br />
Uruguay<br />
Zitronen 7 - - - - - - 117 49 170<br />
Eureka 1 - - - - - - 144 - 144<br />
Zitronen, nnd* 6 - - - - - - 112 51 170<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
69
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 ZITRONEN NACH HERKUNFT, FORTSETZUNG<br />
Spanien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 9 12,86<br />
1 13 18,57<br />
2 19 27,14<br />
3 13 18,57<br />
4 11 15,71<br />
5 4 5,71<br />
6 1 1,43<br />
Gesamt 70 100,00<br />
Türkei<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 1 3,33<br />
1 1 3,33<br />
2 1 3,33<br />
3 4 13,33<br />
4 5 16,67<br />
5 10 33,33<br />
6 6 20,00<br />
7 2 6,67<br />
Gesamt 30 100,00<br />
übrige Herkünfte<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 9 15,25<br />
1 8 13,56<br />
2 23 38,98<br />
3 11 18,64<br />
4 7 11,86<br />
5 1 1,69<br />
Gesamt 59 100,00<br />
70
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
sonstige Sorten: Ruby Red (4), Uglis (1)<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Grapefruits 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
71<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Star Ruby Sweety Pomelos Grapefruits, nnd sonstige SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Grapefruits 2010 nach Herkunft<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte: Argentinien (9), Honduras (2), Jamaika (1), Spanien (5)<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
China Israel Mexiko Südafrika<br />
Türkei Vietnam übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 4: Jahresverlauf Grapefruits 2010 nach Sorten und Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Limetten 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
72<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
Abbildung 5: Jahresverlauf Limetten 2010 nach Herkunft<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brasilien Kolumbien Mexiko SB-Obergrenze
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Mandarinen 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
73<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
29.08.10<br />
Jahresverlauf Mandarinen 2010 nach Herkunft<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Clemenules Ellendales Minneolas Nadorcott<br />
Satsumas Mandarinen, nnd SB-Obergrenze<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Argentinien Italien Südafrika Spanien<br />
Türkei Uruguay ohne Angabe SB-Obergrenze<br />
Abbildung 6: Jahresverlauf Mandarinen 2010 nach Sorten und Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Orangen 2010 nach Sorten<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
74<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Moro Navel Valencia Saftorangen Orangen, nnd SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Orangen 2010 nach Herkunft<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Argentinien Griechenland Italien Südafrika Spanien SB-Obergrenze<br />
Abbildung 7: Jahresverlauf Orangen 2010 nach Sorten und Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Zitronen 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
übrige Herkünfte: Griechenland (1), Uruguay (7)<br />
31.05.10<br />
75<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
29.08.10<br />
Jahresverlauf Zitronen 2010 nach Herkunft<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Eureka Primofiori Verna Zitronen, nnd SB-Obergrenze<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Argentinien Italien Spanien Türkei übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 8: Jahresverlauf Zitronen 2010 nach Sorten und Herkunft
Abbildung 9: Wirkstoffprofil Grapefruits 2010<br />
76
Abbildung 10: Wirkstoffprofil Limetten 2010<br />
77
Abbildung 11: Wirkstoffprofil Mandarinen 2010<br />
78
Abbildung 12: Wirkstoffprofil Orangen 2010<br />
79
Abbildung 13: Wirkstoffprofil Zitronen 2010<br />
80
5.2. Kernobst<br />
Von der Produktgruppe Kernobst wurden im Jahr 2010 insgesamt 303 Proben auf<br />
Pestizidrückstände untersucht, davon 180-mal Äpfel, 122-mal Birnen und einmal<br />
Mispeln. Eine ausreichende Probenanzahl für eine detaillierte statistische Auswertungen<br />
war von Äpfeln (Kapitel 5.2.1) und Birnen (Kap. 5.2.2) vorhanden. Zusätzlich konnten<br />
Äpfel nach Herkunft (Kap. 5.2.1.1) sowie Birnen nach Sorten (Kap. 5.2.2.1) und Herkunft<br />
(Kap. 5.2.2.2) ausgewertet werden.<br />
Bei Kernobst wurden im Jahr 2010 insgesamt 21 SB-Überschreitungen (7 %), davon 13<br />
(4 %) verursacht durch PRP-Überschreitungen, festgestellt. ARfD-Überschreitungen<br />
konnten nicht nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei 79 %, die maximale SB bei<br />
2008 %. Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten Kernobst-<br />
Proben nicht signifikant geändert. In 34 Proben (11 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 72 % wurden zwischen einem und<br />
vier, in den übrigen 17 % der Proben wurden bis zu fünfzehn verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 16).<br />
Äpfel und Birnen waren im Jahr 2010 unterschiedlich stark mit Pestiziden belastet.<br />
Überdies gab es Unterschiede zwischen den Sorten und den Herkunftsländern.<br />
Besonders stark belastet war die Sorte Abate Fétel aus Italien in den Wintermonaten.<br />
Frühbirnen waren im Allgemeinen geringer belastet. In der einen Probe von Mispeln<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden.<br />
5.2.1. Äpfel<br />
Bei Äpfeln wurden von insgesamt 21 verschiedenen Sorten jeweils zwischen einer und<br />
14 Proben auf Pestizidrückstände untersucht. Bei mehr als der Hälfte der Proben war<br />
keine Sortenangabe vorhanden: 16 Äpfel roter Sorten und 80 Äpfel ohne nähere Angabe<br />
(nnd, nicht näher definiert). Aufgrund der geringen Probenzahlen bei Äpfeln mit<br />
Sortenangabe war keine detaillierte statistische Auswertung auf Sortenebene möglich,<br />
aber eine Auswertung nach Herkunftsland (Kap. 5.2.1.1). Durch eine konsequente<br />
Dokumentation der Sorten aller untersuchten Proben könnte für die wichtigsten Sorten<br />
eine ausreichende Probenanzahl erreicht werden.<br />
81
Bei den 180 im Jahr 2010 untersuchten Apfelproben wurden drei SB-Überschreitungen<br />
(2 %), davon eine (1 %) zurückzuführen auf eine PRP-Überschreitung, aber keine ARfD-<br />
Überschreitungen nachgewiesen. Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es eine signifikante<br />
Verringerung der mittleren SB der untersuchten Äpfel von 60 % auf 36 %. In 16 Proben<br />
(9 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 77 % der Proben wurden ein bis vier, in den übrigen bis zu neun<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 16).<br />
Die drei SB-Überschreitung wurden durch jeweils eine Probe Cripps Pink und rote Äpfel<br />
aus Chile sowie Äpfel ohne nähere Angabe aus Frankreich verursacht. Letztere waren<br />
verantwortlich für die höchste nachgewiesene SB bei Äpfeln (945 %). Bei zwölf weiteren<br />
Proben lag die SB zwischen 100 % und 200 %: Äpfel ohne nähere Sortenangabe aus<br />
Italien (4), Deutschland (2) und Frankreich (1), Golden Delicious aus Italien (2), Cripps<br />
Pink (1) und rote Äpfel aus Chile (1) sowie Gala aus Brasilien (1) (Anzahl der Nachweise<br />
in Klammer) (Abb. 14 & 15).<br />
Das Fungizid Diphenylamin verursachte die PRP-Überschreitung (851 % der PRP-Obergrenze).<br />
In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden<br />
die Fungizide Dithianon (2) und Pyrimethanil (1) sowie das Insektizid Phosmet (1)<br />
nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten wurden bei Äpfeln<br />
die Fungizide Dodin (42), Captan (41), Folpet (34), Boscalid (29) und Trifloxystrobin (28)<br />
gefunden (Abb. 18).<br />
5.2.1.1. Äpfel, Auswertung nach Herkunft<br />
Der überwiegende Teil der Apfelproben stammte aus Deutschland (57) und Italien (52),<br />
daneben wurden Äpfel aus Frankreich (23), Neuseeland (15), Argentinien (8), Chile (8),<br />
China (5), Österreich (4), Brasilien (3), den Niederlanden (3), Belgien (1) und Südafrika<br />
(1) auf Pestizidrückstände untersucht (Anzahl der Proben in Klammer). Bei deutschen<br />
und italienischen Äpfeln war die Probenanzahl ausreichend für eine detaillierte<br />
statistische Auswertung.<br />
Deutschland<br />
Bei den 57 Apfelproben aus Deutschland konnten keine Überschreitungen nachge-<br />
82
wiesen werden. Die mittlere SB lag bei 19 %, die maximale SB bei 159 %. Gegenüber<br />
dem Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten<br />
Äpfel. In sieben Proben (12 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in 82 % der Proben wurden zwischen einem und<br />
vier, in den übrigen fünf verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 17).<br />
Bei zwei Proben (4 %) von Äpfeln ohne nähere Angabe im Januar und März lag die SB<br />
zwischen 100 % und 200 % (Abb. 14 & 15).<br />
In diesen beiden Proben wurde das Fungizid Dithianon in einer Konzentration zwischen<br />
100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Am häufigsten wurden die<br />
Fungizide Trifloxystrobin (26), Captan (20) und Folpet (17) bei deutschen Äpfeln<br />
gefunden (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Italien<br />
Auch bei den 52 italienischen Apfelproben konnten keine Überschreitungen festgestellt<br />
werden. Die mittlere SB betrug 36 %, die maximale 143 %. Die mittlere SB der<br />
untersuchten italienischen Äpfel hat sich von 59 % im Jahr 2009 auf 36 % im Jahr 2010<br />
signifikant verringert. In zwei Proben (4 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 73 % der Proben wurden zwischen einem und<br />
vier, in den übrigen 23 % bis zu neun verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 17).<br />
Bei sechs Proben italienischer Äpfel (12 %), die verteilt über das ganze Jahr gezogen<br />
wurden, lag die SB zwischen 100 % und 200 %. Darunter waren vier Proben von Äpfeln<br />
ohne nähere Angabe und zwei der Sorte Golden Delicious (Abb. 14 & 15).<br />
Alle nachgewiesenen Wirkstoffe hatten eine Konzentration von unter 75 % der PRP-<br />
Obergrenze. In italienischen Äpfeln am häufigsten gefunden wurden die Fungizide<br />
Dodin (32), Boscalid (18), Captan (14), Folpet (13) und das Insektizid Chlopyrifos (12)<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammer). Zur Problematik von Chlorpyrifos siehe Kapitel 5.1.<br />
Die mittlere SB der untersuchten italienischen Äpfel (36 %) war signifikant höher als jene<br />
der deutschen Äpfel (19 %). Von den häufig nachgewiesenen Fungiziden wurde<br />
Boscalid ausschließlich in italienischen und Trifloxystrobin in deutschen Äpfeln<br />
nachgewiesen. Dodin wurde überwiegend in Äpfeln aus Italien gefunden. Das Insektizid<br />
Chlorpyrifos wurde nur in italienischen Äpfeln detektiert.<br />
83
Übrige europäische Herkünfte<br />
Zu den „übrigen europäischen Herkünften“ wurden die Proben aus Frankreich (23),<br />
Österreich (4), den Niederlanden (3) und Belgien (1) zusammengefasst (Anzahl der<br />
Proben in Klammer). Bei diesen 31 Proben wurde eine SB-Überschreitung (3 %),<br />
bedingt durch eine PRP-Überschreitung festgestellt. Die mittlere SB der untersuchten<br />
Äpfel aus diesen vier Ländern lag bei 57 %, die maximale SB bei 945 %. In drei Proben<br />
(10 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 61 % der Proben wurden ein bis vier, in den übrigen 29 % fünf verschiedene<br />
Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 17).<br />
Die SB-Überschreitung (SB 945 %) sowie die zweithöchste SB (168 %) wurden bei<br />
französischen Äpfeln ohne nähere Angabe nachgewiesen, bei den übrigen Proben lag<br />
die SB unter 80 % der PRP-Obergrenze (Abb. 14 & 15).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitung bei französischen Äpfeln war das Fungizid<br />
Diphenylamin, alle anderen Wirkstoffe wurden in Konzentrationen unter 70 % der PRP-<br />
Obergrenze nachgewiesen, davon am häufigsten die Fungizide Fludioxonil (13) und<br />
Boscalid (10) (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Übrige Herkünfte<br />
Die Proben aus Neuseeland (15), Argentinien (8), Chile (8), China (5), Brasilien (3) und<br />
Südafrika (1) wurden zu den „übrigen Herkünften“ zusammengefasst (Anzahl der<br />
Proben in Klammer). Bei diesen insgesamt 40 Proben wurden zwei SB-Überschreitungen<br />
(5 %), aber keine ARfD- oder PRP-Überschreitungen nachgewiesen. Die mittlere<br />
SB lag bei 42 %, die maximale SB bei 227 %. In vier Proben (10 %) konnten keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 85 % wurden ein<br />
bis vier, in den übrigen 5 % der Proben bis zu sieben verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen<br />
(Tab. 17).<br />
Zwei Proben aus Chile verursachten die beiden SB-Überschreitungen: Die Sorte Cripps<br />
Pink im August und rote Äpfel ohne Sortenangabe im April. Bei je einer weiteren Probe<br />
chilenischer Cripps Pink und roter Äpfel sowie brasilianischer Gala lag die SB zwischen<br />
100 % und 200 % (Abb. 14 & 15).<br />
Das Insektizid Phosmet und das Fungizid Pyrimethanil wurden in je einer Probe in einer<br />
84
Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Mit je<br />
sechs Nachweisen wurden Carbendazim und Dithiocarbamate (Fungizide) sowie<br />
Chlorantraniliprol (Insektizid) am häufigsten gefunden.<br />
5.2.2. Birnen<br />
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 122 Proben auf Pestizidrückstände untersucht,<br />
darunter 28 der Sorte Abate Fétel und von neun weiteren Sorten je ein bis neun Proben.<br />
Bei knapp der Hälfte der Proben war keine Sorte angegeben (nnd, nicht näher definiert).<br />
Aufgrund der ausreichenden Probenanzahl war eine detaillierte statistische Auswertung<br />
der Sorte Abate Fétel (Kap. 5.2.2.1) möglich. Außerdem wurden die Birnen nach<br />
Herkunft (Kap. 5.2.2.2) ausgewertet. Durch eine konsequente Dokumentation der Sorten<br />
aller untersuchten Proben könnte für weitere wichtige Sorten eine ausreichende<br />
Probenanzahl für eine statistische Auswertung erreicht werden.<br />
Es wurden bei Birnen insgesamt 18 SB-Überschreitungen (15 %), davon zwölf (10 %)<br />
verursacht durch PRP-Überschreitungen, aber keine ARfD-Überschreitungen nachgewiesen.<br />
Die mittlere SB lag bei 144 %, die maximale SB bei 2008 %. Gegenüber dem<br />
Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten Birnen nicht signifikant geändert. In<br />
17 Proben (14 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 66 % der Proben wurden ein bis vier, in den übrigen Proben bis zu<br />
15 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 16).<br />
Die 18 SB-Überschreitungen wurden durch Birnen der Sorte Abate Fétel aus Italien (13)<br />
sowie Birnen ohne Sortenangabe aus Italien (3), Deutschland (1) und Südafrika (1)<br />
verursacht (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Es ist nicht auszuschließen, dass<br />
es sich bei den Birnen ohne Sortenangabe auch um Abate Fétel oder andere<br />
Lagerbirnen handelt. Bei 14 (11 %) weiteren Proben lag die SB zwischen 100 % und<br />
200 %: italienische Abate Fétel (3), argentinische Packhams Triumph (2), deutsche<br />
Alexander Lucas (1) und italienische Santa Maria (1) sowie sieben Proben von Birnen<br />
ohne Sortenangabe aus Italien (4) und Südafrika (3) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Die höchsten Summenbelastungen (1381 %, 1417 % und 2008 %) hatten<br />
Proben italienischer Abate Fétel, die zwischen Mitte März und Mitte April gezogen<br />
wurden (Abb. 16 & 17).<br />
85
Ursache für zehn PRP-Überschreitungen italienischer Birnen war Ethoxyquin (Fungizid,<br />
Wachstumsregulator und Antioxidationsmittel). Dieses wird bei Birnen der Sorte Abate<br />
Fétel, die länger als bis Ende Dezember gelagert werden müssen, zur Erhaltung der<br />
grünen Schalenfarbe eingesetzt. Die Anwendung erfolgt im Lager unmittelbar vor<br />
Verschluss der Lagerzelle. In drei dieser Proben führte überdies das Fungizid Cyprodinil<br />
zu einer PRP-Überschreitung. Für eine weitere PRP-Überschreitung bei italienischen<br />
Abate Fétel war ausschließlich Cyprodinil verantwortlich, bei einer deutschen<br />
Birnenprobe ohne Sortenangabe verursachte das Fungizid Dithianon eine PRP-<br />
Überschreitung. 14-mal wurden Fungizide in Konzentrationen zwischen 100 % und<br />
200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen, darunter Iprodion (7), Diphenylamin (3),<br />
Dithianon (1), Ethoxyquin (1), Imazalil (1) und Pyrimethanil (1) sowie siebenmal<br />
Insektizide, davon je zweimal Teflubenzuron und Thiacloprid und je einmal Phosmet,<br />
Spinosad und Triflumuron (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten wurden<br />
bei Birnen das Insektizid Chlorpyrifos (35) und die Fungizide Boscalid (31) und<br />
Thiacloprid (21) gefunden (Abb. 19).<br />
Problematisch bei der Wirkstoffzusammensetzung der Birnen war die Häufung von<br />
Wirkstoffen mit demselben Wirkungsmechanismus. Azinphos-methyl, Chlorpyrifos und<br />
Phosmet gehören alle zur Gruppe der Organophosphate mit Cholinesterase-Hemmer-<br />
Wirkung, das heißt sie greifen das Nervensystem auf dieselbe Art und Weise an. Häufig<br />
wurden gleich mehrere dieser Wirkstoffe auf derselben Probe gefunden, sodass sich die<br />
Wirkung verstärkt. Organophosphate stehen im begründeten Verdacht, die<br />
Wahrscheinlichkeit für Verhaltensänderungen wie das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom<br />
(ADHS) zu erhöhen (Bouchard et. al. 2010 31 ). Für mehr Informationen<br />
siehe Kapitel 5.1. Im Sinne der KonsumentInnensicherheit sollten Phosmet und<br />
Chlorpyrifos durch andere Insektizide wie zum Beispiel Chlorantraniliprol ersetzt werden.<br />
Im Fall von Phosmet ist auch bereits aus der Praxis bekannt, dass die Wirkung nicht<br />
zufriedenstellend ist.<br />
Die höchsten Summenbelastungen (bis zu 2008 %) wurden zwischen Januar und April<br />
bei Birnen aus Italien nachgewiesen, also gegen Ende der Saison von Lagerbirnen.<br />
Daher ist insbesondere bei Lagersorten aus allen Ländern auch weiterhin eine<br />
konsequente Beprobung dringend notwendig.<br />
31<br />
Bouchard MF, Bellinger DC, Wright RO, Weiddkopf MG (2010) Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder<br />
and Urinary Metabolites of Organophosphate Pesticides. Pediatrics 125 (6): 1270-1277<br />
86
5.2.2.1. Birnen, Auswertung nach Sorten<br />
Abate Fétel<br />
Von den 28 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Proben der Sorte Abate<br />
Fétel stammten 20 aus Italien, und je vier aus Spanien und Südafrika.<br />
Insgesamt wurden 13 SB-Überschreitungen (46 %), davon neun (32 %) zurückzuführen<br />
auf PRP-Überschreitungen, aber keine ARfD-Überschreitung festgestellt. Die mittlere SB<br />
lag bei 430 %, die maximale SB bei 2008 %. In allen Proben wurden Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden, in 50 % der Proben zwischen einem und vier,<br />
in den übrigen 50 % bis zu 15 verschiedene Wirkstoffe (Tab. 16).<br />
Alle 13 SB-Überschreitungen sowie alle Summenbelastungen zwischen 100 % und<br />
200 % wurden bei italienischer Ware nachgewiesen, die zwischen Januar und April, also<br />
gegen Ende der Lagerzeit, untersucht wurde (Abb. 16 & 17).<br />
Das Nacherntebehandlungsmittel Ethoxyquin (Kap. 5.2.2) verursachte alle neun PRP-<br />
Überschreitungen. Bei drei dieser Proben war zusätzlich das Fungizid Cyprodinil in einer<br />
Konzentration von über 200 % der PRP-Obergrenze nachweisbar. In Konzentrationen<br />
zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden 13-mal Fungizide<br />
nachgewiesen, darunter Iprodion (7), Diphenylamin (3), Ethoxyquin (1), Imazalil (1) und<br />
Pyrimethanil (1) sowie fünfmal Insektizide, davon zweimal Teflubenzuron und je einmal<br />
Phosmet, Spinosad und Triflumuron (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten<br />
wurden bei der Sorte Abate Fétel die Fungizide Boscalid (19), Ethoxyquin (11)<br />
Diphenylamin (10) und Iprodion (10) sowie das Insektizid Chlorpyrifos (18) gefunden<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Die untersuchten Birnen der Sorte Abate Fétel hatten eine signifikant höhere mittlere SB<br />
(430 %) als die untersuchten Birnen der übrigen Sorten (SB von 59 %). 72 % der SB-<br />
Überschreitungen und 75 % der PRP-Überschreitungen von Birnenproben wurden bei<br />
Abate Fétel festgestellt. Von den Wirkstoffnachweisen in Konzentrationen zwischen<br />
100 % und 200 % der PRP-Obergrenze entfielen 93 % der Fungizide und 71 % der<br />
Insektizide auf Abate Fétel, obwohl diese Sorte lediglich 23 % der Proben ausmachte.<br />
Dies zeigt, wie wichtig eine regelmäßige und risikoorientierte Probenziehung für die<br />
KonsumentInnensicherheit ist. Überdies ist es notwendig, auch andere<br />
87
Lagerbirnensorten wie Packhams Triumph häufiger zu beproben, um eine mögliche<br />
hohe Belastung durch die geringen Probenzahlen nicht zu übersehen.<br />
5.2.2.2. Birnen, Auswertung nach Herkunft<br />
Aufgrund der ausreichenden Probenanzahl war für Italien (35) eine detaillierte<br />
statistische Auswertung der Daten möglich. Die übrigen Proben stammten aus<br />
Argentinien (20), Deutschland (18), Südafrika (18), Spanien (13), Frankreich (6), China<br />
(6), den USA (3), Belgien (2) und Chile (1) (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Italien<br />
Bei den italienischen Birnen wurden die Sorten Abate Fétel (20), Santa Maria (3) sowie<br />
Birnen ohne Sortenangabe (12) auf Pestizidrückstände untersucht (Anzahl der Proben<br />
in Klammer). Es wurden 16 SB-Überschreitungen (46 %), davon elf (31 %) verursacht<br />
durch PRP-Überschreitungen eine mittlere SB von 428 % und eine maximale SB von<br />
2008 % festgestellt. ARfD-Überschreitungen konnten nicht nachgewiesen werden.<br />
Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten Birnen aus Italien<br />
nicht signifikant geändert. In einer Probe (3 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 34 % der Proben wurden zwischen<br />
einem und vier, in den übrigen 63 % bis zu 15 verschiedenen Wirkstoffe nachgewiesen<br />
(Tab. 18).<br />
Von den 16 SB-Überschreitungen entfielen 13 auf die Sorte Abate Fétel und drei auf<br />
Birnen ohne nähere Angabe, wobei es sich auch bei diesen um die Sorte Abate Fétel<br />
handeln könnte. Bei vier weiteren Proben von Birnen ohne Sortenangabe, drei von<br />
Abate Fétel und einer von Santa Maria lag die SB zwischen 100 % und 200 %. Alle<br />
Proben mit diesen hohen Belastungen wurden im Zeitraum Januar bis April bzw.<br />
Oktober bis Dezember gezogen, wobei die höchsten Belastungswerte im Frühjahr, also<br />
gegen Ende der Saison von italienischen Lagerbirnen, nachgewiesen wurden (Abb. 16<br />
& 17).<br />
Von den elf PRP-Überschreitungen wurden sieben durch das Nacherntebehandlungsmittel<br />
Ethoxyquin (Kap. 5.2.2), eine durch das Fungizid Cyprodinil und drei durch beide<br />
Wirkstoffe verursacht. Die Fungizide Iprodion (7), Diphenylamin (3), Ethoxyquin (1),<br />
88
Imazalil (1) und Pyrimethanil (1) sowie die Insektizide Teflubenzuron (2,) Phosmet (1),<br />
Spinosad (1) und Triflumuron (1) wurden in Konzentrationen zwischen 100 % und 200 %<br />
der PRP-Obergrenze nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die Fungizide<br />
Boscalid (30) und Ethoxyquin (14) sowie das Insektizid Chlorpyrifos (30) wurden bei<br />
italienischen Birnen am häufigsten gefunden.<br />
Die Belastungssituation italienischer Birnen und der Sorte Abate Fétel sind sehr ähnlich,<br />
da aufgrund der risikoorientierten Probenziehung verstärkt Birnen aus Italien und<br />
Lagerbirnen untersucht wurden. Daher waren 20 von 28 Abate Fétel-Proben (71 %) aus<br />
Italien bzw. 20 der 35 italienischen Birnenproben (57 %) von der Sorte Abate Fétel.<br />
Übrige europäische Herkünfte<br />
Zu den „übrigen europäischen Herkünften“ wurden die Proben aus Deutschland (18),<br />
Spanien (13), Frankreich (6) und Belgien (2) zusammengefasst (Anzahl der Proben in<br />
Klammer). Bei diesen 39 Proben wurde eine SB-Überschreitung (3 %), bedingt durch<br />
eine PRP-Überschreitung, festgestellt. Die mittlere SB der untersuchten Birnen aus<br />
diesen vier Ländern lag bei 24 %, die maximale SB bei 232 %. In sechs Proben (15 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
den übrigen 85 % der Proben wurden ein bis vier verschiedene Wirkstoffe nachge-<br />
wiesen (Tab. 18).<br />
Die Birnenprobe ohne nähere Angabe, welche die SB-Überschreitung verursachte,<br />
sowie die Probe Alexander Lucas mit einer SB von 148 % der PRP-Obergrenze<br />
stammten aus Deutschland und wurden im Januar gezogen (Abb. 16 & 17).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitung war das Fungizid Dithianon, alle anderen<br />
Wirkstoffe wurden in Konzentrationen unter 50 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen.<br />
Am häufigsten wurden bei Proben dieser vier Länder das Fungizid Dithianon (9) und das<br />
Fungizid Cypermethrin (8) gefunden (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Übrige Herkünfte<br />
Die Proben aus Argentinien (20), Südafrika (18), China (6) den USA (3) und Chile (1)<br />
wurden zu den „übrigen Herkünften“ zusammengefasst (Anzahl der Proben in<br />
Klammer). Bei diesen insgesamt 48 Proben wurden eine SB-Überschreitung (2 %), aber<br />
keine ARfD- oder PRP-Überschreitungen nachgewiesen. Die mittlere SB lag bei 35 %,<br />
89
die maximale SB bei 207 %. In zehn Proben (21 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 73 % wurden ein bis vier, in den<br />
übrigen 6 % der Proben bis zu sechs verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 18).<br />
Eine Probe von Birnen ohne nähere Angabe aus Südafrika verursachte die SB-<br />
Überschreitung, bei drei weiteren südafrikanischen Birnen ohne Sortenangabe sowie<br />
zweimal Packhams aus Argentinien lag die SB zwischen 100 % und 200 % (Abb. 16 &<br />
17).<br />
In einer Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurde in zwei<br />
Proben das Insektizid Thiacloprid und in einer Probe das Fungizid Imazalil nachgewiesen.<br />
Am häufigsten wurden die Insektizide Thiacloprid (16), Chloranthraniliprol (8)<br />
und Methoxyfenozid (7) sowie die Fungizide Diphenylamin (7), Pyrimethanil (7) und<br />
Thiabendazol (7) in Birnenproben aus diesen vier Ländern gefunden (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer).<br />
.<br />
90
Tabelle 16: STATISTIK 2010 KERNOBST<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Kernobst 303 13 4,29 - - 21 6,93 79 220 2008<br />
Äpfel 180 1 0,56 - - 3 1,67 36 79 945<br />
Boskoop 1 - - - - - - 5 - 5<br />
Braeburn 7 - - - - - - 10 12 39<br />
Cox Orange 3 - - - - - - 8 7 17<br />
Cripps Pink 11 - - - - 1 9,09 54 60 218<br />
Cripps Red 1 - - - - - - 5 - 5<br />
Elstar 5 - - - - - - 18 17 47<br />
Fuji 4 - - - - - - 23 16 43<br />
Gala 14 - - - - - - 34 47 180<br />
Golden Delicious 11 - - - - - - 46 46 143<br />
Granny Smith 4 - - - - - - 44 35 98<br />
Holsteiner Cox 3 - - - - - - 10 6 16<br />
Honeycrisp 2 - - - - - - 6 1 7<br />
Idared 1 - - - - - - 18 - 18<br />
Jazz 1 - - - - - - 1 - 1<br />
Jonagold 3 - - - - - - 23 19 49<br />
Jonagored 2 - - - - - - 24 20 44<br />
Nicogreen 1 - - - - - - 15 - 15<br />
Nicoter 5 - - - - - - 20 34 88<br />
Pinova 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Red Delicious 1 - - - - - - 50 - 50<br />
Tentation 3 - - - - - - 11 12 27<br />
Äpfel, rot 16 - - - - 1 6,25 42 54 227<br />
Äpfel, nnd* 80 1 1,25 - - 1 1,25 42 108 945<br />
Birnen 122 12 9,84 - - 18 14,75 144 322 2008<br />
Abate Fétel 28 9 32,14 - - 13 46,43 430 528 2008<br />
Alexander Lucas 5 - - - - - - 39 56 148<br />
Anjou 1 - - - - - - 30 - 30<br />
Dr. Jules Guyot 1 - - - - - - 24 - 24<br />
Forelle 2 - - - - - - 49 3 51<br />
Nashi 6 - - - - - - 11 9 30<br />
Packhams Triumph 4 - - - - - - 60 49 110<br />
Rosemarie 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Santa Maria 8 - - - - - - 41 48 161<br />
Williams Christ 9 - - - - - - 12 14 37<br />
Birnen, nnd* 57 3 5,26 - - 5 8,77 78 176 1221<br />
Mispeln 1 - - - - - - 0 - 0<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
91
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 KERNOBST, FORTSETZUNG<br />
Kernobst<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 34 11,22<br />
1 78 25,74<br />
2 64 21,12<br />
3 52 17,16<br />
4 24 7,92<br />
5 26 8,58<br />
6 8 2,64<br />
7 5 1,65<br />
8 3 0,99<br />
9 1 0,33<br />
10 2 0,66<br />
11 3 0,99<br />
12 1 0,33<br />
14 1 0,33<br />
15 1 0,33<br />
Gesamt 303 100,00<br />
Äpfel<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 16 8,89<br />
1 47 26,11<br />
2 41 22,78<br />
3 38 21,11<br />
4 12 6,67<br />
5 19 10,56<br />
6 2 1,11<br />
7 2 1,11<br />
8 2 1,11<br />
9 1 0,56<br />
Gesamt 180 100,00<br />
Birnen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 17 13,93<br />
1 31 25,41<br />
2 23 18,85<br />
3 14 11,48<br />
4 12 9,84<br />
5 7 5,74<br />
6 6 4,92<br />
7 3 2,46<br />
8 1 0,82<br />
10 2 1,64<br />
11 3 2,46<br />
12 1 0,82<br />
14 1 0,82<br />
15 1 0,82<br />
Gesamt 122 100,00<br />
92<br />
Abate Fétel<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 0 0,00<br />
1 5 17,86<br />
2 5 17,86<br />
3 1 3,57<br />
4 3 10,71<br />
5 1 3,57<br />
6 4 14,29<br />
7 1 3,57<br />
10 2 7,14<br />
11 3 10,71<br />
12 1 3,57<br />
14 1 3,57<br />
15 1 3,57<br />
Gesamt 28 100,00
Tabelle 17: STATISTIK 2010 ÄPFEL NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Äpfel 180 1 0,56 - - 3 1,67 36 79 945<br />
Deutschland<br />
Äpfel 57 - - - - - - 19 29 159<br />
Boskoop 1 - - - - - - 5 - 5<br />
Braeburn 2 - - - - - - 2 1 3<br />
Cox Orange 2 - - - - - - 11 6 17<br />
Elstar 5 - - - - - - 18 17 47<br />
Fuji 1 - - - - - - 3 - 3<br />
Gala 2 - - - - - - 20 19 39<br />
Holsteiner Cox 3 - - - - - - 10 6 16<br />
Honeycrisp 1 - - - - - - 7 - 7<br />
Jonagold 2 - - - - - - 10 5 15<br />
Jonagored 2 - - - - - - 24 20 44<br />
Nicoter 5 - - - - - - 20 34 88<br />
Pinova 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Äpfel, nnd* 29 - - - - - - 25 35 159<br />
Äpfel, rot 1 - - - - - - 7 - 7<br />
Italien<br />
Äpfel 52 - - - - - - 36 37 143<br />
Braeburn 3 - - - - - - 18 14 39<br />
Cripps Pink 3 - - - - - - 22 15 35<br />
Gala 3 - - - - - - 11 11 27<br />
Golden Delicious 10 - - - - - - 51 46 143<br />
Granny Smith 2 - - - - - - 30 22 52<br />
Idared 1 - - - - - - 18 - 18<br />
Nicogreen 1 - - - - - - 15 - 15<br />
Red Delicious 1 - - - - - - 50 - 50<br />
Äpfel, rot 2 - - - - - - 30 0 30<br />
Äpfel, nnd* 26 - - - - - - 39 40 141<br />
übrige Herkünfte Europa (Belgien, Frankreich, Niederlande, Österreich)<br />
Äpfel 31 1 3,23 - - 1 3,23 57 165 945<br />
Cripps Pink 4 - - - - - - 39 15 56<br />
Cripps Red 1 - - - - - - 5 - 5<br />
Gala 3 - - - - - - 36 30 78<br />
Granny Smith 1 - - - - - - 17 - 17<br />
Honeycrisp 1 - - - - - - 5 - 5<br />
Jonagold 1 - - - - - - 49 - 49<br />
Äpfel, rot 7 - - - - - - 23 20 61<br />
Äpfel, nnd* 13 1 7,69 - - 1 7,69 98 248 945<br />
Belgien<br />
Jonagold 1 - - - - - - 49 - 49<br />
Frankreich<br />
Äpfel 23 1 4,35 - - 1 4,35 65 191 945<br />
Cripps Pink 4 - - - - - - 39 15 56<br />
Cripps Red 1 - - - - - - 5 - 5<br />
Granny Smith 1 - - - - - - 17 - 17<br />
Honeycrisp 1 - - - - - - 5 - 5<br />
Äpfel, rot 6 - - - - - - 27 20 61<br />
Äpfel, nnd* 10 1 10,00 - - 1 10,00 116 280 945<br />
93
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü<br />
STATISTIK 2010 ÄPFEL NACH HERKUNFT, FORTSETZUNG<br />
%<br />
PRP-Ü ARFD-Ü<br />
94<br />
%<br />
ARFD-Ü SB-Ü<br />
%<br />
SB-Ü<br />
Mittlere SB<br />
[%]<br />
STABW SB<br />
[%]<br />
Niederlande<br />
Äpfel, nnd* 3 - - - - - - 37 6 45<br />
Österreich<br />
Äpfel 4 - - - - - - 27 30 78<br />
Gala 3 - - - - - - 36 30 78<br />
Äpfel, rot 1 - - - - - - 0 - 0<br />
übrige Herkünfte (Argentinien, Brasilien, Chile, China, Neuseeland, Südafrika)<br />
Äpfel 40 - - - - 2 5,00 42 57 227<br />
Braeburn 2 - - - - - - 5 2 7<br />
Cox Orange 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Cripps Pink 4 - - - - 1 25,00 93 82 218<br />
Fuji 3 - - - - - - 29 13 43<br />
Gala 6 - - - - - - 49 63 180<br />
Golden Delicious 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Granny Smith 1 - - - - - - 98 - 98<br />
Jazz 1 - - - - - - 1 - 1<br />
Tentation 3 - - - - - - 11 12 27<br />
Äpfel, rot 6 - - - - 1 16,67 74 74 227<br />
Äpfel, nnd* 12 - - - - - - 27 29 99<br />
Argentinien<br />
Äpfel 8 - - - - - - 23 18 45<br />
Cripps Pink 2 - - - - - - 22 22 45<br />
Gala 1 - - - - - - 17 - 17<br />
Äpfel, rot 3 - - - - - - 39 7 44<br />
Äpfel, nnd* 2 - - - - - - 4 4 9<br />
Brasilien<br />
Äpfel 3 - - - - - - 99 58 180<br />
Gala 2 - - - - - - 125 55 180<br />
Äpfel, nnd* 1 - - - - - - 49 - 49<br />
Chile<br />
Äpfel 8 - - - - 2 25,00 106 76 227<br />
Cripps Pink 2 - - - - 1 50,00 165 54 218<br />
Gala 1 - - - - - - 15 - 15<br />
Granny Smith 1 - - - - - - 98 - 98<br />
Äpfel, rot 2 - - - - 1 50,00 164 63 227<br />
Äpfel, nnd* 2 - - - - - - 38 30 69<br />
MAX SB<br />
[%]
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü<br />
STATISTIK 2010 ÄPFEL NACH HERKUNFT, ENDE<br />
%<br />
PRP-Ü ARFD-Ü<br />
95<br />
%<br />
ARFD-Ü SB-Ü<br />
%<br />
SB-Ü<br />
Mittlere SB<br />
[%]<br />
STABW SB<br />
[%]<br />
China<br />
Äpfel 5 - - - - - - 42 30 99<br />
Fuji 3 - - - - - - 29 13 43<br />
Äpfel, nnd* 2 - - - - - - 62 37 99<br />
Neuseeland<br />
Äpfel 15 - - - - - - 7 9 27<br />
Braeburn 2 - - - - - - 5 2 7<br />
Cox Orange 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Gala 2 - - - - - - 6 6 12<br />
Golden Delicious 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Jazz 1 - - - - - - 1 - 1<br />
Tentation 3 - - - - - - 11 12 27<br />
Äpfel, rot 1 - - - - - - 3 - 3<br />
Äpfel, nnd* 4 - - - - - - 13 9 23<br />
Südafrika<br />
Äpfel, nnd*<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
1 - - - - - - 8 - 8<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 ÄPFEL NACH HERKUNFT<br />
Deutschland<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 7 12,28<br />
1 16 28,07<br />
2 15 26,32<br />
3 12 21,05<br />
4 4 7,02<br />
5 3 5,26<br />
Gesamt 57 100,00<br />
Italien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 2 3,85<br />
1 15 28,85<br />
2 10 19,23<br />
3 8 15,38<br />
4 5 9,62<br />
5 7 13,46<br />
6 1 1,92<br />
7 1 1,92<br />
8 2 3,85<br />
9 1 1,92<br />
Gesamt 52 100,00<br />
MAX SB<br />
[%]<br />
übrige Herkünfte Europa (Belgien, Frankreich,<br />
Niederlande, Österreich)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 3 9,68<br />
1 1 3,23<br />
2 7 22,58<br />
3 10 32,26<br />
4 1 3,23<br />
5 9 29,03<br />
Gesamt 31 100,00<br />
übrige Herkünfte (Argentinien, Brasilien,<br />
Chile, China, Neuseeland, Südafrika)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 4 10,00<br />
1 15 37,50<br />
2 9 22,50<br />
3 8 20,00<br />
4 2 5,00<br />
6 1 2,50<br />
7 1 2,50<br />
Gesamt 40 100,00
Tabelle 18: STATISTIK 2010 BIRNEN NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Birnen 122 12 9,84 - - 18 14,75 144 322 2008<br />
Italien<br />
Birnen 35 11 31,43 - - 16 45,71 428 493 2008<br />
Abate Fétel 20 9 45,00 - - 13 65,00 597 540 2008<br />
Santa Maria 3 - - - - - - 79 59 161<br />
Birnen, nnd* 12 2 16,67 - - 3 25,00 233 325 1221<br />
übrige Herkünfte Europa (Belgien, Deutschland, Frankreich, Spanien)<br />
Birnen 39 1 2,56 - - 1 2,56 24 42 232<br />
Abate Fétel 4 - - - - - - 10 6 18<br />
Alexander Lucas 5 - - - - - - 39 56 148<br />
Dr. Jules Guyot 1 - - - - - - 24 - 24<br />
Santa Maria 5 - - - - - - 19 15 47<br />
Williams Christ 3 - - - - - - 13 10 22<br />
Birnen, nnd* 21 1 4,76 - - 1 4,76 26 48 232<br />
Belgien<br />
Birnen, nnd* 2 - - - - - - 22 13 35<br />
Deutschland<br />
Birnen 18 1 5,56 - - 1 5,56 34 59 232<br />
Alexander Lucas 5 - - - - - - 39 56 148<br />
Birnen, nnd* 13 1 7,69 - - 1 7,69 32 59 232<br />
Frankreich<br />
Birnen 6 - - - - - - 14 10 24<br />
Dr. Jules Guyot 1 - - - - - - 24 - 24<br />
Williams Christ 3 - - - - - - 13 10 22<br />
Birnen, nnd* 2 - - - - - - 9 9 19<br />
Spanien<br />
Birnen 13 - - - - - - 16 13 47<br />
Abate Fétel 4 - - - - - - 10 6 18<br />
Santa Maria 5 - - - - - - 19 15 47<br />
Birnen, nnd* 4 - - - - - - 18 13 35<br />
übrige Herkünfte (Argentinien, Chile, China, Südafrika, USA)<br />
Birnen 48 - - - - 1 2,08 35 49 207<br />
Abate Fétel 4 - - - - - - 13 12 29<br />
Anjou 1 - - - - - - 30 - 30<br />
Forelle 2 - - - - - - 49 3 51<br />
Nashi 6 - - - - - - 11 9 30<br />
Packhams Triumph 4 - - - - - - 60 49 110<br />
Rosemarie 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Williams Christ 6 - - - - - - 12 16 37<br />
Birnen, nnd* 24 - - - - 1 4,17 46 60 207<br />
96
STATISTIK 2010 BIRNEN NACH HERKUNFT, FORTSETZUNG<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü<br />
%<br />
PRP-Ü ARFD-Ü<br />
97<br />
%<br />
ARFD-Ü SB-Ü<br />
%<br />
SB-Ü<br />
Mittlere SB<br />
[%]<br />
STABW SB<br />
[%]<br />
Argentinien<br />
Birnen 20 - - - - - - 21 32 110<br />
Packhams Triumph 3 - - - - - - 79 40 110<br />
Williams Christ 6 - - - - - - 12 16 37<br />
Birnen, nnd* 11 - - - - - - 10 13 43<br />
Chile<br />
Packhams Triumph 1 - - - - - - 0 - 0<br />
China<br />
Nashi 6 - - - - - - 11 9 30<br />
Südafrika<br />
Birnen 18 - - - - 1 5,56 57 65 207<br />
Abate Fétel 4 - - - - - - 13 12 29<br />
Forelle 2 - - - - - - 49 3 51<br />
Rosemarie 1 - - - - - - 0 0 0<br />
Birnen, nnd* 11 - - - - 1 9,09 80 73 207<br />
USA<br />
Birnen 3 - - - - - - 50 15 65<br />
Anjou 1 - - - - - - 30 - 30<br />
Birnen, nnd*<br />
*Birnen, nnd*: nicht näher definiert<br />
2 - - - - - - 60 5 65<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 BIRNEN NACH HERKUNFT<br />
Italien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 1 2,86<br />
1 3 8,57<br />
2 3 8,57<br />
3 2 5,71<br />
4 4 11,43<br />
5 5 14,29<br />
6 5 14,29<br />
7 3 8,57<br />
8 1 2,86<br />
10 2 5,71<br />
11 3 8,57<br />
12 1 2,86<br />
14 1 2,86<br />
15 1 2,86<br />
Gesamt 35 100,00<br />
übrige Herkünfte Europa (Belgien,<br />
Deutschland, Frankreich, Spanien)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 6 15,38<br />
1 14 35,90<br />
2 12 30,77<br />
3 4 10,26<br />
4 3 7,69<br />
Gesamt 39 100,00<br />
übrige Herkünfte (Argentinien, Chile, Südafrika, USA)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 10 20,83<br />
1 14 29,17<br />
2 8 16,67<br />
3 8 16,67<br />
4 5 10,42<br />
5 2 4,17<br />
6 1 2,08<br />
Gesamt 48 100,00<br />
MAX SB<br />
[%]
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Äpfel 2010 nach Sorten<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
98<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Cripps Pink Äpfel, rot Äpfel, nnd maxSB
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Äpfel 2010 nach Herkunft<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
99<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brasilien Chile Deutschland Frankreich Italien übrige SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Äpfel 2010 nach Herkunft (SB < 250 %)<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brasilien Chile Deutschland Frankreich Italien übrige SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Probe Äpfel, nnd aus Frankreich vom 19.1.2010 mit einer SB von 945 %<br />
übrige Herkünfte: Argentinien (8), Belgien (1), China (5), Neuseeland (15), Niederlande (3), Österreich (4), Südafrika<br />
(1)<br />
Abbildung 15: Jahresverlauf Äpfel 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
01.01.10<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Birnen 2010 nach Sorten<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
100<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Abate Fétel Alexander Lucas Packhams Triumph Santa Maria<br />
Birnen, nnd sonstige SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Birnen 2010 nach Sorten (SB < 1200 %)<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Abate Fétel Alexander Lucas Packhams Triumph Santa Maria<br />
Birnen, nnd sonstige SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Probe Birnen, nnd aus Italien vom 21.1.2010 mit einer SB von 1221 % und Birnen, Abate Fétel aus<br />
Italien vom 14.3.2010 (1381 %), 29.3.2010 (1417 %) und 14.4.2010 (2008 %)<br />
sonstige Sorten: Anjou (1), Dr. Jules Guyot (1), Forelle (1), Nashi (6), Rosemarie (1), Williams Christ (9)<br />
Abbildung 16: Jahresverlauf Birnen 2010 nach Sorten
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
01.01.10<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Birnen 2010 nach Herkunft<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
101<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Argentinien Deutschland Italien Südafrika übrige SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Birnen 2010 nach Herkunft (SB < 1200 %)<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Argentinien Deutschland Italien Südafrika übrige SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Probe Birnen, nnd aus Italien vom 21.1.2010 mit einer SB von 1221 % und Birnen, Abate Fetél aus<br />
Italien vom 14.3.2010 mit einer SB von 1381 %, 29.3.2010 mit einer SB von 1417 % und vom 14.4.2010 mit einer SB<br />
von 2008 %<br />
übrige Herkünfte: Belgien (2), Chile (1), China (6), Frankreich (6), Spanien (13), USA (3)<br />
Abbildung 17: Jahresverlauf Birnen 2010 nach Herkunft
Abbildung 18: Wirkstoffprofil Äpfel 2010<br />
102
Abbildung 19: Wirkstoffprofil Birnen 2010<br />
103
5.3. Steinobst<br />
Von der Produktgruppe Steinobst wurden im Jahr 2010 insgesamt 375 Proben gezogen,<br />
darunter Nektarinen (98), Pflaumen (92), Pfirsiche (89), Aprikosen (65) und Kirschen<br />
(31) (Anzahl der Proben in Klammer). Aufgrund der Probenanzahl konnten alle Produkte<br />
im Detail statistisch ausgewertet werden (Aprikosen Kap. 5.3.1, Kirschen Kap. 5.3.2,<br />
Nektarinen Kap. 5.3.3, Pfirsiche Kap. 5.3.4 und Pflaumen Kap. 5.3.5). Bei Nektarinen<br />
(Kap. 5.3.3.1) und Pfirsichen (Kap. 5.3.4.1) war auch eine statistische Auswertung nach<br />
Herkunftsländern möglich.<br />
Beim untersuchten Steinobst wurden drei ARfD-Überschreitungen (1 %) und 20 SB-<br />
Überschreitungen (5 %), davon 13 (3 %) zurückzuführen auf PRP-Überschreitungen,<br />
festgestellt. Die mittlere SB lag bei 50 %, die maximale SB bei 748 %. Im Vergleich zum<br />
Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten Steinobstproben von 187 % auf<br />
50 % signifikant verringert. In 75 Proben (20 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 70 % wurden zwischen einem und<br />
vier Wirkstoffe gefunden, in den restlichen Proben (8 %) wurden bis zu zehn<br />
verschiedene Wirkstoffe detektiert (Tab. 19).<br />
Die zwei ARfD-Überschreitungen wurden bei Nektarinen aus Chile durch das Insektizid<br />
Formetanat verursacht (167 % bzw. 161 % der ARfD-Obergrenze), eine bei Pfirsichen<br />
aus Italien durch das Fungizid Carbendazim (113 %). Die 20 SB-Überschreitungen<br />
wurden bei Aprikosen aus Griechenland (3), der Türkei (3) und Südafrika (1), Kirschen<br />
aus Frankreich (1) und Spanien (1), Nektarinen aus Italien (3), Chile (2) und Frankreich<br />
(2) sowie Pfirsichen aus Frankreich (2) und Italien (2) nachgewiesen (Anzahl der<br />
Überschreitungen in Klammer). Bei weiteren 36 Proben (10 %) wurde eine SB zwischen<br />
100 % und 200 % festgestellt, darunter italienische (4), südafrikanische (3), argentinische<br />
(2) und spanische (1) Nektarinen, italienische (4), französische (3), spanische (2)<br />
und griechische (1) Pfirsiche, italienische (3), griechische (2), französische (1) und türkische<br />
(1) Aprikosen, italienische (2), südafrikanische (2) und chilenische (1) Pflaumen<br />
ohne nähere Angabe (nnd, nicht näher definiert) sowie je eine Probe chilenischer und<br />
türkischer Kirschen, spanischer Pflaumen italienischer Zwetschken (Anzahl der Nachweise<br />
in Klammer). Die höchsten Summenbelastungen hatten Nektarinen (748 %) und<br />
Pfirsiche (527 %) aus Italien (Abb. 20 & 25).<br />
Verantwortlich für die 13 PRP-Überschreitungen waren die Akarizide Acrinathrin (3) und<br />
104
Propargit (2), die Insektizide Formetanat (2), Omethoat (2) und Phosalon (1) sowie die<br />
Fungizide Bitertanol (2) und Iprodion (1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer).<br />
Wirkstoffe, die zu Belastungen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
führten, waren die Fungizide Iprodion (11), Bitertanol (2), Cyprodinil (2), Carbendazim<br />
(1), die Akarizide Propargit (3), Acrinathrin (2) sowie die Insektizide Phosalon (2),<br />
Lambda-Cyhalothrin (1) und Phosmet (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am<br />
häufigsten gefunden wurden die Fungizide Tebuconazol (80), Iprodion (53), Boscalid<br />
(52) und Cyprodinil (41) sowie das Insektizid Etofenprox (43). Die höchsten<br />
Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffes wurden von Acrinathrin (741 % und 444 %<br />
der PRP-Obergrenze) und Propargit (451 %) nachgewiesen (Abb 26, 27, 28, 29 & 30).<br />
5.3.1. Aprikosen<br />
Bei Aprikosen wurden im Jahr 2010 insgesamt 65 Proben untersucht. Diese stammten<br />
aus Italien (18), Griechenland (16), Frankreich (15), Südafrika (7), der Türkei (7) und<br />
Spanien (2) (Anzahl der Proben in Klammer). Für eine statistische Auswertungen nach<br />
Herkünften war die Probenanzahl zu gering.<br />
Es wurden sieben SB-Überschreitungen (11 %), davon fünf (8 %) auf PRP-Überschreitungen<br />
zurückzuführen, aber keine ARfD-Überschreitungen, eine mittlere SB von 69 %<br />
und eine maximale SB von 482 % festgestellt. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine<br />
signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten Aprikosen. Bei zwölf Proben<br />
(18 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 66 % wurden zwischen einem und vier, in den übrigen Proben wurden bis zu<br />
sieben verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 19).<br />
Die sieben SB-Überschreitungen wurden verursacht durch je drei Proben aus Griechenland<br />
und der Türkei sowie eine aus Südafrika. Weitere sieben Proben (11 %) hatten eine<br />
SB zwischen 100 % und 200 %, darunter italienische (3), griechische (2), französische<br />
(1) und türkische (1) Aprikosen (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchste SB<br />
(482 %) hatte eine griechische Probe (Abb. 21).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitungen bei Aprikosen waren die Fungizide Bitertanol<br />
(2) und Iprodion (1), das Insektizid Phosalon (1) und das Akarizid Propargit (1) (An-<br />
zahl der Überschreitungen in Klammer). Insgesamt sechsmal wurden die selben Wirk-<br />
105
stoffe in Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen.<br />
Alle übrigen Wirkstoffe wurden in Konzentrationen unter 100 % der PRP-Obergrenze<br />
gefunden, davon das Fungizid Tebuconazol mit 14 Nachweisen am häufigsten. Bitertanol<br />
wurde in zehn Proben und damit am zweithäufigsten detektiert (Abb. 26).<br />
5.3.2. Kirschen<br />
Im Jahr 2010 wurden 31 Kirschen-Proben untersucht, darunter türkische (15), deutsche<br />
(7), italienische (3), chilenische (2), argentinische (1), französische (1), griechische (1)<br />
und spanische (1) Herkünfte (Anzahl der Proben in Klammer). Für eine statistische<br />
Auswertungen nach Herkünften war die Probenanzahl nicht ausreichend.<br />
Es wurden zwei SB-Überschreitungen (6 %), die beide durch PRP-Überschreitungen<br />
verursacht wurden, aber keine ARfD-Überschreitungen, eine mittlere SB von 42 % und<br />
eine maximale SB von 282 % festgestellt. Die Reduktion der mittleren SB von 740 % im<br />
Jahr 2009 auf 42 % im Jahr 2010 war statistisch signifikant. Bei vier Proben (13 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
81 % wurden zwischen einem und drei, in den beiden übrigen Proben wurden fünf<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 19).<br />
Für die beiden SB-Überschreitungen war je einer Probe französische und spanische<br />
Kirschen verantwortlich, bei zwei weiteren Proben (6 %) – je eine aus Chile und eine<br />
aus Frankreich – wurde eine SB zwischen 100 % und 200 % nachgewiesen. (Abb. 22).<br />
Die beiden PRP-Überschreitungen bei Kirschen wurden durch das Insektizid Omethoat<br />
verursacht (beide 247 % der PRP-Obergrenze), in einer weiteren Probe wurde das<br />
Fungizid Iprodion in einer Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-<br />
Obergrenze nachgewiesen. Mit zwölf Nachweisen am häufigsten wurde das Insektizid<br />
Cypermethrin detektiert (Abb. 27).<br />
5.3.3. Nektarinen<br />
Im Jahr 2010 wurden bei Nektarinen 98 Proben untersucht, dabei wurden zwei ARfD-<br />
Überschreitungen (2 %) und sieben SB-Überschreitungen (7 %), davon fünf (5 %) auf<br />
106
PRP-Überschreitungen zurückzuführen, nachgewiesen. Die mittlere SB lag bei 63 %,<br />
die maximale SB bei 748 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine signifikante<br />
Änderung der mittleren SB. Bei zehn Proben (10 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 74 % wurden zwischen einem und<br />
vier, in den übrigen Proben wurden bis zu neun verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen<br />
(Tab. 19).<br />
Die zwei ARfD-Überschreitungen wurden bei Nektarinen aus Chile durch das Insektizid<br />
Formetanat verursacht (167 % bzw. 161 % der ARfD-Obergrenze). Beide Proben waren<br />
zugleich SB-Überschreitungen. Die übrigen fünf SB-Überschreitungen wurden bei<br />
Nektarinen aus Italien (3) und Frankreich (2) nachgewiesen (Anzahl der<br />
Überschreitungen in Klammer). Bei zehn weiteren Proben (10 %) wurde eine SB<br />
zwischen 100 % und 200 % festgestellt, darunter italienische (4), südafrikanische (3),<br />
argentinische (2) und spanische (1) Nektarinen (Anzahl der Nachweise in Klammer)<br />
(Abb. 23).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitungen waren das Akarizid Acrinathrin (3) und das<br />
Insektizid Formetanat (2) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Zu Belastungen<br />
zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze führten die Fungizide Iprodion (6) und<br />
Cyprodinil (1) sowie das Akarizid Acrinathrin (2) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am<br />
häufigsten detektiert wurden die Fungizide Tebuconazol (23), Iprodion (20) und Boscalid<br />
(18) sowie das Insektizid Etofenprox (18). Die höchsten Konzentrationen eines<br />
einzelnen Wirkstoffs wurden von Acrinathrin (741 % und 444 % der PRP-Obergrenze)<br />
nachgewiesen (Abb. 28).<br />
5.3.3.1. Nektarinen, Auswertung nach Herkunft<br />
Die im Jahr 2010 untersuchten Nektarinen kamen aus Italien (36), Spanien (33),<br />
Frankreich (11), Südafrika (9), Chile (4), Griechenland (3) und Argentinien (2) (Anzahl<br />
der Proben in Klammer). Aufgrund der Probenanzahl war eine detaillierte statistische<br />
Auswertung für die Länder Italien und Spanien möglich, die übrigen Länder wurden<br />
unter „sonstige Herkünfte“ zusammengefasst.<br />
107
Italien<br />
Bei den 36 untersuchten italienischen Nektarinen wurden drei SB-Überschreitungen<br />
(8 %) festgestellt, von denen zwei (6 %) auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen<br />
waren. ARfD-Überschreitungen konnten keine nachgewiesen werden. Die mittlere SB<br />
lag bei 73 %, die maximale bei 748 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es keine<br />
signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten italienischen Nektarinen. In<br />
zwei Proben (6 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 64 % wurden zwischen einem und vier, in den übrigen Proben bis<br />
zu neun verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 20).<br />
Die drei Proben, die SB-Überschreitungen verursachten, wurden im Juli und September<br />
gezogen. Vier weitere Proben (11 %) im Zeitraum Juli bis September hatten eine SB<br />
zwischen 100 % und 200 % (Abb. 23).<br />
Das Akarizid Acrinathrin führte bei zwei Proben zu PRP-Überschreitungen (741 % und<br />
296 % der PRP-Obergrenze) und wurde in einer weiteren Probe in einer Konzentration<br />
zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Die Fungizide Boscalid<br />
(12) und Tebuconazol (11) sowie die Insektizide Etofenprox (17), Triflumuron (12) und<br />
Chlorpyrifos (11) wurden am häufigsten detektiert (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Spanien<br />
Bei den 33 untersuchten spanischen Nektarinen konnten keine Überschreitungen nachgewiesen<br />
werden. Die mittlere SB lag bei 16 %, die maximale SB bei 106 %. Abgesehen<br />
von der Probe mit der höchsten SB hatten alle eine SB von unter 70 %. Gegenüber dem<br />
Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten<br />
spanischen Nektarinen. Keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
konnten in sieben Proben (21 %) gefunden werden, in den übrigen Proben wurden<br />
zwischen einem und vier verschiedene Wirkstoffe detektiert. Mit acht Nachweisen am<br />
häufigsten wurde das Fungizid Cyprodinil detektiert. (Tab. 20 und Abb. 23).<br />
Die mittlere SB der untersuchten Nektarinen aus Italien (73 %) war signifikant größer als<br />
jene der spanischen Proben (16 %).<br />
108
5.3.4. Pfirsiche<br />
Bei Pfirsichen wurden im Jahr 2010 insgesamt 89 Proben auf Pestizidrückstände<br />
untersucht, dabei wurden eine ARfD-Überschreitung (1 %), vier SB-Überschreitungen<br />
(4 %), eine davon durch eine PRP-Überschreitung verursacht, eine mittlere SB von<br />
53 % und eine maximale SB von 527 % festgestellt. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es<br />
keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten Pfirsiche. Bei zwölf<br />
Proben (13 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 73 % wurden zwischen einem und vier, in den übrigen Proben<br />
wurden bis zu zehn verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 19).<br />
Die ARfD-Überschreitung bei Pfirsichen aus Italien wurde durch das Fungizid<br />
Carbendazim verursacht (113 % der ARfD-Obergrenze). Diese Probe war zugleich eine<br />
SB-Überschreitung. Die übrigen drei SB-Überschreitungen wurden bei zwei Proben aus<br />
Frankreich und einer weiteren Probe aus Italien nachgewiesen, bei weiteren zehn<br />
Proben (11 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 % (Abb. 24).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitung war das Akarizid Propargit. Die Fungizide<br />
Bitertanol, Carbendazim, und Cyprodinil sowie das Insektizid Lambda-Cyhalothrin<br />
wurden in je einer Probe in Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der Obergrenze<br />
nachgewiesen. Mit Abstand am häufigsten – in 32 Proben (36 %) wurde das<br />
Fungizid Tebuconazol detektiert (Abb. 29).<br />
5.3.4.1. Pfirsiche, Auswertung nach Herkunft<br />
Im Jahr 2010 wurden Pfirsiche aus Italien (35), Spanien (34), Frankreich (13),<br />
Griechenland (4), Ägypten (2) und Marokko (1) auf Pestizidrückstände untersucht<br />
(Anzahl der Proben in Klammer). Aufgrund der vorliegenden Probenanzahl war es<br />
möglich, die Länder Italien und Spanien statistisch auszuwerten. Die übrigen Länder<br />
wurden unter „sonstige Herkünfte“ zusammengefasst.<br />
Italien<br />
Bei den 35 untersuchten italienischen Pfirsichen wurden eine ARfD-Überschreitung<br />
(3 %), zwei SB-Überschreitungen (6 %), aber keine PRP-Überschreitung nachgewiesen.<br />
109
Die mittlere SB lag bei 59 %, die maximale bei 527 %. Aufgrund der zu geringen<br />
Probenanzahl im Jahr 2009 (17 Proben) ist ein statistischer Vergleich der mittleren<br />
Summenbelastungen der beiden Jahre nicht möglich. In fünf Proben (14 %) konnten<br />
keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 66 %<br />
wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 20 % der Proben wurden bis zu zehn<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 21).<br />
Für die ARfD-Überschreitung bei Pfirsichen aus Italien war das Fungizid Carbendazim<br />
verantwortlich (113 % der ARfD-Obergrenze). Diese Probe wurde Ende August gezogen<br />
und war zugleich eine SB-Überschreitung. Die zweite Probe, die eine SB-<br />
Überschreitungen verursachte, stammte von Ende Juli. Vier weitere Proben (11 %)<br />
hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %. (Abb. 24).<br />
Bei einer Probe wurden die Fungizide Bitertanol und Carbendazim in Konzentrationen<br />
zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen, am häufigsten<br />
detektiert wurden bei italienischen Pfirsichen das Fungizid Tebuconazol (19) und die<br />
Insektizide Etofenprox (14) und Triflumuron (14) (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Triflumuron wurde ausschließlich in italienischen Pfirsichen gefunden, bei Etofenprox<br />
gab es außer in Italien einen Nachweis bei griechischen Pfirsichen.<br />
Spanien<br />
Bei den 34 untersuchen Pfirsichen aus Spanien konnten keine Überschreitungen<br />
nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei 30 %, die maximale SB bei 179 %. Zwei<br />
Proben hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %. Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich<br />
die mittlere SB der untersuchten spanischen Pfirsiche nicht signifikant geändert. Keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze konnten in fünf Proben (15 %)<br />
gefunden werden, in den übrigen Proben wurden zwischen einem und drei<br />
verschiedenen Wirkstoffen detektiert (Tab. 21).<br />
Bei je einer Probe wurden das Fungizid Cyprodinil und das Insektizid Lambda-<br />
Cyhalothrin in Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
gefunden. Cyprodinil war mit elf Nachweisen (32 %) der am häufigsten detektierte<br />
Wirkstoff bei spanischen Pfirsichen und wurde sonst nur in einer Probe französischer<br />
Pfirsiche nachgewiesen.<br />
110
Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den mittleren Summen-belastungen<br />
der untersuchten Pfirsiche aus Italien und Spanien.<br />
5.3.5. Pflaumen<br />
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 92 Pflaumenproben auf Pestizidrückstände untersucht.<br />
Darunter waren Zwetschken (23), dunkle Pflaumen (15), gelbe Pflaumen (7), Pluots (6),<br />
Mirabellen (3) sowie 38 Pflaumen ohne nähere Angaben (nnd) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Es konnten keine Überschreitungen nachgewiesen werden. Die mittlere SB<br />
lag bei 23 %, die maximale SB bei 161 %. Die mittlere SB der untersuchten Pflaumen<br />
hat sich gegenüber dem Jahr 2009 nicht signifikant geändert. In 37 Proben (40 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
59 % der Proben wurden zwischen einem und vier, in einer Probe sechs verschiedene<br />
Wirkstoffe detektiert (Tab. 19).<br />
Bei sieben Proben (8 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %. Betroffen waren je zwei<br />
Proben Pflaumen ohne nähere Angabe aus Italien und Südafrika sowie eine aus Chile<br />
und je eine Probe italienischer Zwetschken und dunkler spanischer Pflaumen (Abb. 25).<br />
In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden das<br />
Fungizid Iprodion (3), das Insektizid Phosmet (1) und das Akarzid Propargit (1) (Anzahl<br />
der Nachweise in Klammer) gefunden (Abb. 30).<br />
111
Tabelle 19: STATISTIK 2010 STEINOBST<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Steinobst 375 13 3,47 3 0,80 20 5,33 50 88 748<br />
Aprikosen 65 5 7,69 - - 7 10,77 69 95 482<br />
Kirschen 31 2 6,45 - - 2 6,45 42 68 282<br />
Pfirsiche (inkl. Hybriden) 187 6 3,21 3 1,60 11 5,88 58 102 748<br />
Nektarinen 98 5 5,10 2 2,04 7 7,14 63 114 748<br />
Pfirsiche 89 1 1,12 1 1,12 4 4,49 53 86 527<br />
Pflaumen 92 - - - - - - 23 39 161<br />
Mirabellen 3 - - - - - - 7 4 12<br />
Pflaumen, dunkel 15 - - - - - - 14 29 111<br />
Pflaumen, gelb 7 - - - - - - 11 11 26<br />
Pluots 6 - - - - - - 19 26 77<br />
Zwetschken 23 - - - - - - 9 28 136<br />
Pflaumen, nnd* 38 - - - - - - 38 48 161<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
Steinobst<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 75 20,05<br />
1 112 29,95<br />
2 77 20,59<br />
3 45 12,03<br />
4 26 6,95<br />
5 19 5,08<br />
6 7 1,87<br />
7 7 1,87<br />
8 3 0,80<br />
10 3 0,80<br />
Gesamt 374 100,00<br />
Aprikosen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 12 18,46<br />
1 18 27,69<br />
2 14 21,54<br />
3 6 9,23<br />
4 5 7,69<br />
5 6 9,23<br />
6 2 3,08<br />
7 2 3,08<br />
Gesamt 65 100,00<br />
Kirschen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 4 12,90<br />
1 12 38,71<br />
2 8 25,81<br />
3 5 16,13<br />
5 2 6,45<br />
Gesamt 31 100,00<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 STEINOBST<br />
112<br />
Nektarinen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 10 10,20<br />
1 26 26,53<br />
2 24 24,49<br />
3 14 14,29<br />
4 9 9,18<br />
5 7 7,14<br />
6 3 3,06<br />
7 3 3,06<br />
8 1 1,02<br />
9 1 1,02<br />
Gesamt 98 100,00<br />
Pfirsiche<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 12 13,48<br />
1 27 30,34<br />
2 16 17,98<br />
3 14 15,73<br />
4 8 8,99<br />
5 4 4,49<br />
6 1 1,12<br />
7 2 2,25<br />
8 2 2,25<br />
10 3 3,37<br />
Gesamt 89 100,00<br />
Pflaumen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 37 40,22<br />
1 29 31,52<br />
2 15 16,30<br />
3 6 6,52<br />
4 4 4,35<br />
6 1 1,09<br />
Gesamt 92 100,00
Tabelle 20: STATISTIK 2010 NEKTARINEN NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Nektarinen 98 5 5,10 2 2,04 7 7,14 63 114 748<br />
Italien 36 2 5,56 - - 3 8,33 73 131 748<br />
Spanien 33 - - - - - - 16 23 106<br />
übrige Herkünfte 29 3 10,34 2 6,90 4 13,79 105 133 478<br />
Argentinien 2 - - - - - - 126 10 136<br />
Chile 4 2 50,00 2 50,00 2 50,00 211 148 381<br />
Frankreich 11 1 9,09 - - 2 18,18 112 174 478<br />
Griechenland 3 - - - - - - 30 23 61<br />
Südafrika 9 - - - - - - 70 47 148<br />
Italien<br />
Spanien<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 NEKTARINEN NACH HERKUNFT<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 2 5,56<br />
1 4 11,11<br />
2 12 33,33<br />
3 4 11,11<br />
4 3 8,33<br />
5 6 16,67<br />
6 3 8,33<br />
7 1 2,78<br />
9 1 2,78<br />
Gesamt 36 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 7 21,21<br />
1 14 42,42<br />
2 6 18,18<br />
3 4 12,12<br />
4 2 6,06<br />
Gesamt 33 100,00<br />
übrige Herkünfte (Argentinien, Chile, Frankreich, Griechenland, Südafrika)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 1 3,45<br />
1 8 27,59<br />
2 6 20,69<br />
3 6 20,69<br />
4 4 13,79<br />
5 1 3,45<br />
7 2 6,90<br />
8 1 3,45<br />
Gesamt 29 100,00<br />
113
Tabelle 21: STATISTIK 2010 PFIRSICHE NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Pfirsiche 89 1 1,12 1 1,12 4 4,49 53 86 527<br />
Italien 35 - - 1 2,86 2 5,71 59 99 527<br />
Spanien 34 - - - - - - 30 37 179<br />
übrige Herkünfte 20 1 5,00 - - 2 10,00 81 109 461<br />
Ägypten 2 - - - - - - 2 2 3<br />
Frankreich 13 1 7,69 - - 2 15,38 101 127 461<br />
Griechenland 4 - - - - - - 75 34 129<br />
Marokko 1 - - - - - - 3 - 3<br />
Italien<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 PFIRSICHE NACH HERKUNFT<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
Spanien<br />
0 5 14,29<br />
1 6 17,14<br />
2 6 17,14<br />
3 4 11,43<br />
4 7 20,00<br />
5 3 8,57<br />
7 1 2,86<br />
10 3 8,57<br />
Gesamt 35 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 5 14,71<br />
1 16 47,06<br />
2 9 26,47<br />
3 4 11,76<br />
Gesamt 34 100,00<br />
114
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Steinobst 2010 nach Arten<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
115<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Aprikosen Kirschen Nektarinen Pfirsiche Pflaumen ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Steinobst 2010 nach Herkunft<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Chile Frankreich Griechenland Italien Spanien<br />
Südafrika Türkei übrige ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
übrige Herkünfte: Ägypten (2), Argentinien (3), Bosnien (4), Deutschland (26), Marokko (1), Polen (1), Ungarn (4)<br />
Abbildung 20: Jahresverlauf Steinobst 2010 nach Arten und Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Aprikosen 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
116<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Frankreich Griechenland Italien Spanien Südafrika Türkei SB-Obergrenze<br />
Abbildung 21: Jahresverlauf Aprikosen 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Kirschen 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
übrige Herkünfte: Argentinien (1), Deutschland (7), Griechenland (1), Italien (3)<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Chile Frankreich Spanien Türkei übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 22: Jahresverlauf Kirschen 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Nektarinen 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
117<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Argentinien Chile Frankreich Griechenland Italien<br />
Spanien Südafrika ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
Abbildung 23: Jahresverlauf Nektarinen 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
übrige Herkünfte: Ägypten (2), Marokko (4)<br />
Jahresverlauf Pfirsiche 2010 nach Herkunft<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Frankreich Griechenland Italien Spanien übrige ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
Abbildung 24: Jahresverlauf Pfirsiche 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Pflaumen 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
118<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
29.08.10<br />
Jahresverlauf Pflaumen 2010 nach Herkunft<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Mirabellen Pflaumen, dunkel Pflaumen, gelb Pluots<br />
Zwetschken Pflaumen, nnd SB-Obergrenze<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte: Bosnien (4), Deutschland (19), Polen (1), Ungarn (4)<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Chile Italien Spanien Südafrika übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 25: Jahresverlauf Pflaumen 2010 nach Sorten und Herkunft
Abbildung 26: Wirkstoffprofil Aprikosen 2010<br />
119
Abbildung 27: Wirkstoffprofil Kirschen 2010<br />
120
Abbildung 28: Wirkstoffprofil Nektarinen 2010<br />
121
Abbildung 29: Wirkstoffprofil Pfirsiche 2010<br />
122
Abbildung 30: Wirkstoffprofil Pflaumen 2010<br />
123
5.4. Trauben<br />
Tafeltrauben gehören zu den Kulturen mit sehr hohem Pflanzenschutzmittelaufwand.<br />
Regelmäßig werden bei Trauben hohe Belastungen nachgewiesen. Im Jahr 2010<br />
wurden insgesamt 732 Proben von Tafeltauben gezogen: 332 Proben heller, 150 roter<br />
und 55 blauer Sorten sowie 195 Proben ohne nähere Angabe (nnd, nicht näher<br />
definiert).<br />
Innerhalb der hellen Trauben wurde von den Sorten Thompson Seedless (90) und<br />
Sugraone (50) eine ausreichende Probenanzahl für eine detaillierte statistische<br />
Auswertung auf Produktebene gezogen, bei den roten Trauben von den Sorten Crimson<br />
Seedless (40) und Red Globe (36) (Kap. 5.4.1). Außerdem war eine Auswertung nach<br />
Herkunftsland (Kap. 5.4.2) möglich. Bei einer konsequenten Dokumentation der Sorte<br />
könnte bei allen wichtigen Sorten die Probenzahl für eine statistische Auswertung<br />
ausreichen.<br />
Unterschiede in der Belastung gab es sowohl zwischen den einzelnen Sorten als auch<br />
zwischen den verschiedenen Herkunftsländern.<br />
Bei den untersuchten Trauben wurden im Jahr 2010 drei ARfD-Überschreitung (< 1 %),<br />
65 SB-Überschreitungen (9 %), davon 24 (3 %) verursacht durch PRP-<br />
Überschreitungen, eine mittlere SB von 76 % und eine maximale SB von 2174 %<br />
festgestellt. Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten<br />
Trauben nicht signifikant geändert. In 108 Proben (15 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 56 % wurden zwischen<br />
einem und vier Wirkstoffen nachgewiesen, in den übrigen 29 % wurden bis zu 19<br />
verschiedene Wirkstoffe detektiert (Tab. 22).<br />
Bei einer Probe Thompson Seedless aus Indien waren die Fungizide Flusilazol (183 %<br />
der ARfD-Obergrenze) und Dinocap (115 %), bei einer zweiten Probe indischer<br />
Thompson Seedless Flusilazol (131 %) und bei einer Probe heller Trauben ohne nähere<br />
Angabe aus Griechenland das Insektizid Methomyl (414 %) verantwortlich für ARfD-<br />
Überschreitungen. Die 65 SB-Überschreitungen wurden verursacht durch Trauben der<br />
hellen Sorten Thompson Seedless (18), Italia (3) und Princess (1), der roten Sorten<br />
Crimson Seedless (6), Red Globe (4), Flame Seedless (1), Red Giant (1) und Ribier (1),<br />
der blauen Sorten Autumn Royal Seedless (1) und Palieri (1) sowie hellen kernlosen<br />
124
Trauben (2), hellen (5), blauen (4) und roten (2) Trauben ohne Sortenangabe und<br />
Trauben ohne nähere Angabe (15) (nnd, nicht näher definiert) (Anzahl der<br />
Überschreitungen in Klammer). Bei 97 weiteren Proben (13 %) lag die SB zwischen<br />
100 % und 200 %. Die höchsten SB wurden nachgewiesen bei Trauben Italia aus Italien<br />
(2174 %), Thompson Seedless aus Indien (1720 %) und roten Trauben ohne<br />
Sortenangabe aus Brasilien (1094 %) (Abb. 31, 32, 33 & 34).<br />
Von den in Summe 24 PRP-Überschreitungen wurden 18 verursacht durch die<br />
Fungizide Boscalid (5), Cyprodinil (5), Iprodion (3), Flusilazol (2), Famoxadon (2) und<br />
Tetraconazol (1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Für insgesamt acht PRP-<br />
Überschreitungen waren die Insektizide Chlorpyrifos (3), Cyfluthrin (1), Flufenoxuron (1),<br />
Methomyl (1), Omethoat (1) und Tebufenozid (1) verantwortlich, für je eine die Akarizide<br />
Acrinathrin und Dicofol. Bei drei Proben führten mehrere dieser Wirkstoffe gleichzeitig zu<br />
Überschreitungen: Bei einer Boscalid und Cyfluthrin, bei einer Chlorpyrifos und<br />
Flusilazol und bei einer Chlorpyrifos, Flufenoxuron und Omethoat. Nachweise von<br />
Wirkstoffe in einer Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze gab<br />
es 83-mal. Am häufigsten wurden die Fungizide Fenhexamid (167), Myclobutanil (145),<br />
Iprodion (139), Boscalid (121), Cyprodinil (112), Trifloxystrobin (106), Fludioxonil (93)<br />
und Azoxystrobin (85) sowie das Insektizid Imidacloprid (143) gefunden (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffes<br />
wurden von Famoxadon (802 % der PRP-Obergrenze), Omethoat (741 %) und<br />
Cyprodinil (723 %) nachgewiesen (Abb. 39, 40 & 41).<br />
Angesichts der zum Teil sehr hohen Pestizidbelastung von Trauben ist es im Sinne der<br />
KonsumentInnensicherheit weiterhin dringend notwendig, alle Sorten und Herkünfte<br />
regelmäßig zu beproben, insbesondere auch auf Wirkstoffe wie Chlormequat,<br />
Dithiocarbamate und Ethephon, die nicht mit der Multimethode nachweisbar sind. Durch<br />
eine konsequente Dokumentation der Traubensorte könnte die Belastungssituation der<br />
einzelnen Sorten besser abgeschätzt werden.<br />
125
5.4.1. Trauben, Auswertung nach Sorten<br />
Trauben, hell<br />
Von hellen Trauben wurden im Jahr 2010 insgesamt 332 Proben auf Pestizidrückstände<br />
untersucht, darunter die Sorten Thompson Seedless (90), Sugraone (50), Italia (23),<br />
Victoria (23), Imperial Seedless (21) und von sechs weiteren Sorten zwei bis neun<br />
Proben (Anzahl der Proben in Klammer). Bei 60 Proben gab es keine nähere Angabe,<br />
35 stammten von kernlosen Sorten. Die Probenanzahl von Thompson Seedless und<br />
Sugraone war für eine detaillierte statistische Auswertung ausreichend. Bei einer<br />
konsequenten Dokumentation der Sorte könnten auch weitere wichtige helle<br />
Traubensorten auswertbar sein.<br />
Es wurden drei ARfD-Überschreitungen (< 1 %) und 29 SB-Überschreitungen (9 %),<br />
davon 13 (4 %) verursacht durch PRP-Überschreitungen, nachgewiesen. Die mittlere<br />
SB lag bei 88 %, die maximale SB bei 181 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sich die<br />
mittlere SB der untersuchten hellen Trauben nicht signifikant geändert. In 39 Proben<br />
(12 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 53 % wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 35 % bis zu 19<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 22).<br />
Zwei der drei ARfD-Überschreitungen wurden bei Thompson Seedless aus Indien<br />
nachgewiesen, bei einer verursacht durch die Fungizide Flusilazol (183 % der ARfD-<br />
Obergrenze) und Dinocap (115 %) und bei der zweiten durch Flusilazol (131 %). Für die<br />
dritte ARfD-Überschreitung bei hellen Trauben ohne nähere Angabe aus Griechenland<br />
war das Insektizid Methomyl (414 %) verantwortlich. Die 29 SB-Überschreitungen bei<br />
hellen Trauben wurden bei den Sorten Thompson Seedless (18), Italia (3) und Princess<br />
(1) sowie bei kernlosen Trauben (2) und Trauben ohne nähere Angabe (5)<br />
nachgewiesen (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Bei 54 weiteren Proben<br />
(16 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %, darunter Thompson Seedless (19),<br />
Sugraone (8), Italia (6), Imperial Seedless (3), Victoria (3), Princess (1), Regal Seedless<br />
(1), kernlose Trauben (6) und Trauben ohne nähere Angabe (7) (Anzahl der Nachweise<br />
in Klammer). Die höchsten Summenbelastungen hatten Proben der Sorten Italia aus<br />
Italien (2174 %) und Thompson Seedless aus Indien (1720 %) (Abb. 31 & 32).<br />
Von den insgesamt 13 PRP-Überschreitungen wurden neun verursacht durch die Fungi-<br />
126
zide Boscalid (4), Flusilazol (2), Famoxadon (1), Iprodion (1) und Tetraconazol (1),<br />
sieben durch die Insektizide Chlorpyrifos (2), Cyfluthrin (1), Flufenoxuron (1), Methomyl<br />
(1), Omethoat (1) und Tebufenozid (1) und eine durch das Akarizid Acrinathrin (Anzahl<br />
der Überschreitungen in Klammer). Bei drei Proben führten mehrere dieser Wirkstoffe<br />
gleichzeitig zu Überschreitungen: Einmal Boscalid und Cyfluthrin, einmal Chlorpyrifos<br />
und Flusilazol und einmal Chlorpyrifos, Flufenoxuron und Omethoat. In Konzentrationen<br />
zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden insgesamt 35-mal Fungizide,<br />
darunter Boscalid (12), Famoxadon (6), Cyprodinil (5), Pyrimethanil (2), Carbendazim<br />
(1), Chlorthalonil (1), Dimethomorph (1), Dinocap (1), Fenhexamid (1), Imazalil (1),<br />
Iprodion (1), Iprovalicarb (1), Tebuconazol (1) und Tetraconazol (1), sowie achtmal<br />
Insektizide, darunter Lambda-Cyhalothrin (3), Chlorpyrifos (2), Dimethoat (1),<br />
Indoxacarb (1) und Methamidophos (1), nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Am häufigsten bei hellen Trauben wurden die Fungizide Myclobutanil (69),<br />
Fenhexamid (68), Iprodion (63), Boscalid (61), Cyprodinil (59) und Azoxystrobin (51)<br />
sowie die Insektizide Imidacloprid (74), Chlorpyrifos (44) gefunden. Die höchsten<br />
Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffe wurden von Tetraconazol (648 % der PRP-<br />
Obergrenze) und in einer Probe von sowohl Omethoat (741 %) als auch Flufenoxuron<br />
(642 %) nachgewiesen (Abb. 39).<br />
Sugraone<br />
Bei den 50 Proben der hellen Traubensorte Sugraone konnten keine Überschreitungen<br />
nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei 45 %, die maximale SB bei 187 %. Der<br />
Anstieg der mittleren SB der untersuchten Proben von 21 % im Jahr 2009 auf 45 % im<br />
Jahr 2010 war statistisch signifikant. In vier Proben (8 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 62 % wurden ein bis vier,<br />
in den übrigen 30 % bis zu neun verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 22).<br />
Acht Proben (16 %) hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %, davon je drei Proben<br />
aus Italien und Spanien und zwei aus Chile (Abb. 35).<br />
In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden in je zwei<br />
Proben die Fungizide Boscalid und Cyprodinil gefunden. Am häufigsten wurden die<br />
Fungizide Fenhexamid (15), Boscalid (14), Cyprodinil (13) und Azoxystrobin (10) sowie<br />
die Insektizide Imidacloprid (13) und Spinosad (11) bei Sugraone-Trauben nachgewiesen.<br />
127
Thompson Seedless<br />
Im Jahr 2010 wurden 90 Proben der Sorte Thompson Seedless auf Pestizidrückstände<br />
untersucht. Dabei wurden zwei ARfD-Überschreitungen (2 %) und 18 SB-Überschreitungen<br />
(20 %), von denen acht (9 %) auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen<br />
waren, festgestellt. Die mittlere SB betrug 150 %, die maximale SB 1721 %. Im<br />
Vergleich zum Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der<br />
untersuchten Proben. In zwei Proben (2 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 38 % der Proben wurden zwischen einem und<br />
vier, in den übrigen 60 % bis zu 15 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 22).<br />
Beide ARfD-Überschreitungen wurden bei Thompson Seedless aus Indien festgestellt,<br />
bei einer Probe durch die Fungizide Flusilazol (183 % der ARfD-Obergrenze) und<br />
Dinocap (115 %) und bei der zweiten durch Flusilazol (131 %). Die 18 SB-<br />
Überschreitungen wurden durch Trauben aus Griechenland (8), Chile (6), Indien (3) und<br />
Brasilien (1) verursacht (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Bei 19 weiteren<br />
Proben (21 %) aus Griechenland (11), Chile (5), Brasilien (2) und Indien (1) lag die SB<br />
zwischen 100 % und 200 % (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchsten<br />
Summenbelastungen wurden bei indischen (1720 % und 967 %) und chilenischen<br />
(788 %) Trauben nachgewiesen (Abb. 36).<br />
Die acht PRP-Überschreitungen wurden verursacht durch die Fungizide Boscalid (2),<br />
Flusilazol (2), Famoxadon (1), Iprodion (1) und Tetraconazol (1) sowie einmal durch das<br />
Insektizid Chlorpyrifos (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). In Konzentrationen<br />
zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden die Fungizide Boscalid (5),<br />
Famoxadon (4), Cyprodinil (2), Pyrimethanil (2), Chlorthalonil (1), Dinocap (1),<br />
Fenhexamid (1), Imazalil (1) sowie die Insektizide Chlorpyrifos (2), Lambda-Cyhalothrin<br />
(2), Indoxacarb (1) und Tetraconazol (1) gefunden (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Die am häufigsten nachgewiesenen Wirkstoffe bei Thompson Seedless waren die<br />
Fungizide Iprodion (30), Boscalid (23) und Azoxystrobin (20) sowie das Insektizid<br />
Chlorpyrifos (25), die höchsten Konzentrationen hatten Tetraconazol (648 %) und in<br />
einer weiteren Probe sowohl Chlorpyrifos als auch Flusilazol (beide 519 %).<br />
Die mittlere SB der untersuchten Trauben der Sorte Thompson Seedless (150 %) war<br />
signifikant höher als die mittlere SB der Sorte Sugraone (45 %).<br />
128
Trauben, rot<br />
Bei den roten Traubensorten wurden im Jahr 2010 insgesamt 150 Proben auf<br />
Pestizidrückstände untersucht, darunter die Sorten Crimson Seedless (40), Red Globe<br />
(36), Flame Seedless (24), Red Giant (15) und zwischen zwei und fünf Proben von drei<br />
weiteren Sorten sowie 23 Proben ohne nähere Angabe (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Es wurden 15 SB-Überschreitungen (10 %) festgestellt, von denen fünf (3 %) auf PRP-<br />
Überschreitungen zurückzuführen waren. ARfD-Überschreitungen konnten nicht<br />
nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei 72 %, die maximale SB bei 1094 %.<br />
Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten roten Trauben nicht<br />
signifikant geändert. In 30 Proben (20 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 54 % wurden zwischen einem und vier, in den<br />
übrigen 26 % der Proben bis zu elf verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 22).<br />
Sechs der 15 SB-Überschreitungen verursachten Proben der Sorte Crimson Seedless<br />
aus Chile, vier Red Giant aus Chile (2) und Italien (2) sowie je eine Flame Seedless aus<br />
Chile, Red Giant und Ribier aus Argentinien und rote Trauben ohne Sortenangabe aus<br />
Brasilien und Chile (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Bei 19 weiteren Proben<br />
(13 %) lag die SB zwischen 100 % und 200%: Red Globe aus Italien (5) und Argentinien<br />
(1), Crimson Seedless aus Chile (4), Italien (1) und Spanien (1), Ribier aus Argentinien<br />
(2), Flame Seedless aus Spanien (1), Red Giant aus Argentinien (1) sowie rote Trauben<br />
ohne Sortenangabe aus Namibia (2) und Chile (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Die höchsten Summenbelastungen hatten brasilianische Trauben ohne Sortenangabe<br />
(1094 %), italienische Red Globe (679 %) und chilenische Crimson Seedless (642 %)<br />
(Abb. 33).<br />
Die fünf PRP-Überschreitungen verursachten je einmal die Fungizide Cyprodinil,<br />
Famoxadon (mit 802 % der PRP-Obergrenze die höchste Konzentration eines einzelnen<br />
Wirkstoffes) und Iprodion, das Akarizid Dicofol und das Insektizide Chlorpyrifos. In<br />
Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden die<br />
Fungizide Cyprodinil (6), Boscalid (5), Iprodion (3), Dimethomorph (1), Famoxadon (1),<br />
Fenarimol (1) und Myclobutanil (1), die Insektizide Chlorpyrifos (2) und Spinosad (1),<br />
das Akarizid Dicofol (2) und der Wachstumsregulator Ethephon (1) nachgewiesen<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammer). Die am häufigsten gefundenen Wirkstoffe bei roten<br />
Traubensorten waren die Fungizide Fenhexamid (49), Iprodion (34), Boscalid (28) und<br />
129
Fludioxonil (27) sowie das Insektizid Imidacloprid (39) (Abb. 40).<br />
Crimson Seedless<br />
Bei den 40 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Proben von Crimson<br />
Seedless wurden sechs SB-Überschreitungen (15 %), davon eine (3 %) verursacht<br />
durch eine PRP-Überschreitung, aber keine ARfD-Überschreitungen festgestellt. Die<br />
mittlere SB betrug 91 %, die maximale SB 642 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es<br />
keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten Crimson Seedless, für<br />
eine statistische Absicherung war aber die Probenanzahl im Jahr 2009 (26) zu gering. In<br />
drei Proben (8 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 50 % wurden ein bis vier, in den übrigen Proben bis zu zehn<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 22).<br />
Die sechs SB-Überschreitungen verursachten Traubenproben aus Chile, die zwischen<br />
Ende April und Ende Juni gezogen wurden. Bei sechs weiteren Proben (15 %), davon<br />
vier aus Chile sowie je eine aus Italien und Spanien, lag die SB zwischen 100 % und<br />
200 % (Abb. 37).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitung war das Fungizid Iprodion (309 % der PRP-<br />
Obergrenze). Die Fungizide Boscalid (4), Cyprodinil (2), Famoxadon (1) und Iprodion (1)<br />
wurden in Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer). In Crimson Seedless am häufigsten<br />
wurden das Insektizid Imidacloprid (21) sowie die Fungizide Boscalid (16), Fenhexamid<br />
(16) und Iprodion (15) gefunden.<br />
Red Globe<br />
Von der Sorte Red Globe wurden im Jahr 2010 insgesamt 36 Proben auf Pestizidrückstände<br />
untersucht. Dabei wurden vier SB-Überschreitungen (11 %), von denen eine auf<br />
eine PRP-Überschreitung (3 %) zurückzuführen war, aber keine ARfD-Überschreitungen<br />
festgestellt. Die mittlere SB betrug 90 %, die maximale SB 679 %. In fünf Proben (14 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
53 % der Proben wurden ein bis vier, in den übrigen 33 % bis zu elf verschiedene<br />
Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 22).<br />
Je zwei der vier SB-Überschreitungen wurden durch chilenische und italienische<br />
130
Trauben verursacht. Bei fünf weiteren Proben aus Italien (14 %) lag die SB zwischen<br />
100 % und 200 % (Abb. 38).<br />
Das Insektizid Chlorpyrifos war verantwortlich für die PRP-Überschreitung (283 % der<br />
PRP-Obergrenze). Die Fungizide Cyprodinil (3), Boscalid (1) und Dimethomorph (1)<br />
sowie die Insektizide Chlorpyrifos (2) und Spinosad (1) wurden in Konzentrationen<br />
zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze gefunden (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Am häufigsten wurden bei Red Globe die Fungizide Fenhexamid (17) und<br />
Cyprodinil (11) nachgewiesen.<br />
Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den mittleren Summenbelastungen<br />
der untersuchten Trauben der Sorten Crimson Seedless und Red Globe.<br />
Trauben, blau<br />
Bei blauen Trauben wurden im Jahr 2010 von acht verschiedenen Sorten zwischen zwei<br />
und 13 Proben gezogen, sowie 18 von Trauben ohne Sortenangabe, insgesamt 55. Für<br />
eine detaillierte statistische Auswertung nach Sorten war die Probenanzahl zu gering.<br />
Die Proben waren hauptsächlich aus Italien (33) und Südafrika (18) sowie je eine aus<br />
Brasilien, Chile und Namibia (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Es wurden sechs SB-Überschreitungen (11 %), aber keine ARfD- oder PRP-Überschreitungen<br />
nachgewiesen. Die mittlere SB lag bei 66 %, die maximale SB bei 324 %. In acht<br />
Proben (15 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 62 % der Proben wurden ein bis vier, in den übrigen Proben bis zu<br />
elf verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 22).<br />
Alle sechs SB-Überschreitungen wurden bei italienischen Proben festgestellt, davon je<br />
eine bei den Sorten Autumn Royal Seedless und Palieri sowie vier bei blauen Trauben<br />
ohne Sortenangabe. Bei neun weiteren Proben (16 %) lag die SB zwischen 100 % und<br />
200 %, darunter Autumn Royal Seedless (2), Palieri (2) und Black Magic (1) aus Italien,<br />
Black Gem aus Südafrika (1) und je einmal blauen Trauben ohne Sortenangabe aus<br />
Brasilien, Italien und Südafrika (Anzahl der Nachweise in Klammer) (Abb. 34).<br />
Achtmal wurden bei blauen Trauben Wirkstoffe in Konzentrationen zwischen 100 % und<br />
200 % der PRP-Obergrenze gefunden, davon zweimal das Fungizid Cyprodinil und je<br />
einmal die Fungizide Boscalid, Dimethomorph, Famoxadon und Spiroxamin sowie je<br />
131
einmal das Insektizid Chlorpyrifos und das Akarizid Acrinathrin. Am häufigsten wurden<br />
die Fungizide Metalaxyl (14), Myclobutanil (13) und Penconazol (10) nachgewiesen<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammer) (Abb. 41).<br />
Die Unterschiede in der Belastung waren zwischen den einzelnen Sorten größer als<br />
zwischen den drei Schalenfarben hell, rot und blau. Unabhängig von der Sorte wurden<br />
Fungizide am häufigsten und Insektizide am zweithäufigsten nachgewiesen, Akarizide<br />
wurden selten gefunden. Verantwortlich für Überschreitungen waren ebenso am<br />
häufigsten Fungizide gefolgt von Insektiziden. Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die<br />
mittlere SB der Trauben allgemein sowie der meisten Sorten mit einer ausreichenden<br />
Probenanzahl nicht signifikant geändert. Einzige Ausnahme war die Proben der Sorte<br />
Sugraone, deren mittlere SB signifikant 21 % auf 45 % gestiegen ist.<br />
Um alle Traubensorten mit potenziell hohen Belastungen identifizieren zu können, ist<br />
eine konsequente Dokumentation der Traubensorte notwendig. Im Sinne der<br />
KonsumentInnensicherheit muss die regelmäßige Kontrolle aller Sorten unbedingt<br />
fortgesetzt werden und auch auf Wirkstoffe, die nicht mit der Multimethode<br />
nachgewiesen werden können, wie Chlormequat, Dithiocarbamate und Ethephon<br />
untersucht werden.<br />
5.4.2. Trauben, Auswertung nach Herkunft<br />
Eine detaillierte statistische Auswertung nach Herkunftsland konnte aufgrund der ausreichenden<br />
Probenanzahl für die Länder Italien (195), Chile (104), Argentinien (93),<br />
Griechenland (83), Südafrika (77), Ägypten (54), Brasilien (52) und Indien (36)<br />
durchgeführt werden. Die Proben aus Namibia (21), Spanien (15), Israel (1) und eine<br />
Probe ohne Herkunftsangabe wurden unter "übrige Herkünfte" zusammengefasst<br />
(Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Ägypten<br />
Bei den 54 untersuchten ägyptischen Trauben (31 von hellen Sorten, 10 von roten und<br />
13 ohne nähere Angabe) konnten keine Überschreitungen nachgewiesen werden. Die<br />
mittlere SB lag bei 16 %, die maximale bei 75 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 ist die<br />
mittlere SB aller untersuchten ägyptischen Trauben von 10 % auf 16 %, die der hellen<br />
132
ägyptischen Trauben von 9 % auf 21 % signifikant gestiegen. In acht Proben (15 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
74 % der untersuchten ägyptischen Trauben wurden zwischen einem und vier, in den<br />
übrigen 11 % wurden bis zu sechs verschiedenen Wirkstoffe detektiert (Tab. 23).<br />
Ägyptische Trauben wurden von Mai bis Juli untersucht. Von 94 % der Proben lag die<br />
SB unter 50 %, bei drei Proben zwischen 50 % und 75 % (Abb. 31, 32 & 33).<br />
Die höchste Konzentration wurde von Iprodion (56 % der PRP-Obergrenze) nachgewiesen.<br />
Am häufigsten wurden die Fungizide Fenhexamid (23) Azoxystrobin (22) und<br />
Iprodion (17) bei ägyptischen Trauben gefunden.<br />
Argentinien<br />
Aus Argentinien wurden im Jahr 2010 insgesamt 93 Traubenproben untersucht, davon<br />
37 von roten Sorten , 31 von hellen und 25 ohne nähere Angabe. Es wurden zwei SB-<br />
Überschreitungen (2 %), beide verursacht durch PRP-Überschreitungen, aber keine<br />
ARfD-Überschreitungen festgestellt. Die mittlere SB lag bei 20 %, die maximale SB bei<br />
242 %. Gegenüber dem Jahr 2009 haben sich weder die mittlere SB aller untersuchten<br />
argentinischen Trauben, noch die Summenbelastungen der hellen Sorten oder der roten<br />
Sorten signifikant geändert. In 45 Proben (48 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 51 % der Proben wurden ein bis<br />
vier, in einer Probe fünf verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 23).<br />
Von den zwei SB-Überschreitungen wurde eine im März durch die Sorte Ribier und eine<br />
im April durch die Sorte Red Giant verursacht. Bei fünf weiteren Proben (5 %), davon<br />
zweimal Ribier und je einmal Imperial Seedless, Red Giant und Red Globe, lag die SB<br />
zwischen 100 % und 200 % (Abb. 31, 32 & 33).<br />
Die beiden PRP-Überschreitungen wurden durch das Fungizid Cyprodinil (229 % der<br />
PRP-Obergrenze) und das Akarizid Dicofol (222 %) verursacht. Cyprodinil wurde in zwei<br />
weiteren, Dicofol in einer weiteren Probe in einer Konzentration zwischen 100 % und<br />
200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Insgesamt wurden elf verschiedene<br />
Wirkstoffe gefunden, davon am häufigsten das Insektizid Imidacloprid (17) und das<br />
Fungizid Myclobutanil (15) (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
133
Brasilien<br />
Bei den 52 untersuchten brasilianischen Trauben (25 von hellen Sorten, elf von roten,<br />
eine von blauen und 15 ohne nähere Angabe) wurden vier SB-Überschreitungen (8 %),<br />
von denen eine (2 %) auf eine PRP-Überschreitung zurückzuführen war, aber keine<br />
ARfD-Überschreitungen nachgewiesen. Die mittlere SB lag bei 84 %, die maximale SB<br />
bei 1094 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten<br />
brasilianischen Trauben nicht signifikant geändert. In allen Proben waren<br />
Pestizidrückstände nachweisbar: In 70 % der Proben zwischen einem und vier, in 30 %<br />
der Proben bis zu acht verschiedene Wirkstoffe (Tab. 23).<br />
Die vier SB-Überschreitungen wurden bei je einer Probe der Sorte Thompson Seedless,<br />
hellen und roten Trauben ohne Sortenangabe sowie Trauben ohne nähere Angabe<br />
nachgewiesen. Bei elf weiteren Proben (21 %) brasilianischer Trauben lag die SB<br />
zwischen 100 % und 200 %: Imperial Seedless (2), Thompson Seedless (2), kernlose<br />
helle (1), helle (2) und blaue (1) Trauben ohne Sortenangabe sowie Trauben ohne<br />
nähere Angabe (3) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchste SB (1094 %)<br />
hatten rote Trauben ohne Sortenangabe (Abb. 31, 32, 33 & 34).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitung war das Fungizid Famoxadon (802 % der<br />
PRP-Obergrenze). In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
wurden die Fungizide Iprodion (3), Famoxadon (1), Fenarimol (1) und das Insektizid<br />
Lambda-Cyhalothrin (1) gefunden. Am häufigsten wurden die Fungizide Tebuconazol<br />
(22), Azoxystrobin (21) und Iprodion (18) bei brasilianischen Trauben nachgewiesen<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Chile<br />
Aus Chile wurden im Jahr 2010 insgesamt 104 Traubenproben auf Pestizidrückstände<br />
untersucht, davon 45 von roten, 36 von hellen und eine von blauen Sorten sowie 22 von<br />
Trauben ohne nähere Angabe. Von der Sorte Crimson Seedless wurden 29 Proben<br />
gezogen.<br />
Es wurden 22 SB-Überschreitungen (21 %), von denen drei (3 %) durch PRP-<br />
Überschreitungen verursacht wurden, aber keine ARfD-Überschreitungen festgestellt.<br />
Die mittlere SB betrug 115 %, die maximale SB 788 %. Die mittlere Summenbelastung<br />
aller untersuchten chilenischen Trauben sowie die Summenbelastungen der hellen und<br />
134
der roten Trauben und der Sorte Crimson Seedless haben sich im Vergleich zum Jahr<br />
2009 nicht signifikant geändert. In fünf Proben (5 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb de Nachweisgrenze gefunden werden, in 41 % der Proben wurden ein bis vier,<br />
in den übrigen 54 % bis zu zehn verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 23).<br />
Die 22 SB-Überschreitungen wurden bei den Sorten Crimson Seedless (6), Thompson<br />
Seedless (6), Red Globe (2), Flame Seedless (1) und Princess (1) sowie bei hellen (2)<br />
und roten (1) Trauben ohne Sortenangabe und Trauben ohne nähere Angabe (3)<br />
festgestellt (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Bei 17 weiteren Proben (16 %)<br />
lag die SB zwischen 100 % und 200 %, darunter die Sorten Thompson Seedless (5),<br />
Crimson Seedless (4), Sugraone (2) und Princess (1), hell kernlose (2), rote Trauben<br />
ohne Sortenangabe (1) und Trauben ohne nähere Angabe (2) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer) (Abb. 31, 32, 33 & 34).<br />
Je eine der drei PRP-Überschreitungen wurde verursacht durch die Fungizide Iprodion<br />
und Tetraconazol sowie das Insektizid Tebufenozid. In Konzentrationen zwischen 100 %<br />
und 200 % der PRP-Obergrenze wurden die Fungizide Boscalid (5), Cyprodinil (4),<br />
Iprodion (2), Pyrimethanil (2), Fenhexamid (1), Myclobutanil (1), Tebuconazol (1) und<br />
Tetraconazol (1) nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten wurden<br />
bei chilenischen Trauben die Fungizide Fenhexamid (65), Boscalid (48), Iprodion<br />
(35) und Cyprodinil (33) sowie das Insektizid Imidacloprid (78) gefunden. Die höchste<br />
nachgewiesene Konzentration hatte Tetraconazol (648 % der PRP-Obergrenze).<br />
Griechenland<br />
Bei griechischen Trauben wurden im Jahr 2010 insgesamt 83 Proben gezogen, davon<br />
56 von hellen Sorten und 27 von Trauben ohne nähere Angabe. Von der Sorte<br />
Thompson Seedless wurden 42 Proben untersucht.<br />
Es wurden eine ARfD-Überschreitung (1 %) und 13 SB-Überschreitungen (16 %), davon<br />
acht (10 %) zurückzuführen auf PRP-Überschreitungen, nachgewiesen. Die mittlere SB<br />
betrug 105 %, die maximale SB 512 %. Gegenüber dem Jahr 2009 haben sich die mittleren<br />
SB aller untersuchten griechischen Trauben, der hellen Trauben und der Sorte<br />
Thompson Seedless nicht signifikant geändert. In sieben Proben (8 %) konnten keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 54 % wurden<br />
zwischen einem und vier, in den übrigen Proben wurden bis zu elf verschiedene Wirk-<br />
135
stoffe nachgewiesen (Tab. 23).<br />
Verantwortlich für die ARfD-Überschreitung bei hellen Trauben ohne Sortenangabe war<br />
das Insektizid Methomyl (414 % der ARfD-Obergrenze). Von den 13 SB-<br />
Überschreitungen wurden acht verursacht durch die Sorte Thompson Seedless, je eine<br />
durch helle kernlose und eine durch helle Trauben ohne Sortenangabe sowie drei durch<br />
Trauben ohne nähere Angabe. Bei 16 weiteren Proben (19 %), darunter elf von<br />
Thompson Seedless, zwei von hellen kernlosen, eine von hellen Trauben ohne<br />
Sortenangabe und zwei von Trauben ohne nähere Angabe, lag die SB zwischen 100 %<br />
und 200 % (Abb. 31 & 32).<br />
Die insgesamt acht PRP-Überschreitungen wurden verursacht durch die Fungizide<br />
Boscalid (3), Iprodion (2) und Cyprodinil (1), die Insektizide Cyfluthrin (1) und Methomyl<br />
(1) sowie das Akarizid Acrinathrin (1), davon in einer Probe kernloser Trauben Boscalid<br />
und Cyfluthrin gleichzeitig (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). In<br />
Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden die<br />
Fungizide Boscalid (3), Famoxadon (2), Cyprodinil (1), Imazalil (1) und Iprodion (1)<br />
sowie das Insektizid Indoxacarb (1) nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Am häufigsten wurden in griechischen Trauben die Fungizide Myclobutanil (33),<br />
Boscalid (28), Iprodion (24) und Spiroxamin (17) sowie das Insektizid Chlorpyrifos (16)<br />
gefunden. Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffes wurden von<br />
Methomyl (468 % der PRP-Obergrenze) und Iprodion (412 %) nachgewiesen.<br />
Indien<br />
Aus Indien wurden insgesamt 36 Traubenproben im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände<br />
untersucht, davon 27 von hellen Sorten und neun ohne nähere Angabe. Es wurden zwei<br />
ARfD-Überschreitungen (6 %) und vier SB-Überschreitungen (11 %), von denen drei<br />
(8 %) auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren, nachgewiesen. Die mittlere SB<br />
lag bei 143 %, die maximale SB bei 1721 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine<br />
signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten indischen Trauben. In allen<br />
Proben waren Pestizidrückstände nachweisbar: In 47 % der Proben zwischen einem<br />
und vier, in 53 % bis zu 15 verschiedene Wirkstoffe (Tab. 23).<br />
Die beiden ARfD-Überschreitungen wurden bei der Sorte Thompson Seedless<br />
nachgewiesen. Für diese waren bei einer Probe die Fungizide Flusilazol (183 % der<br />
136
ARfD-Obergrenze) und Dinocap (115 %) gleichzeitig, bei einer zweiten Probe Flusilazol<br />
(131 %) verantwortlich. Von den vier SB-Überschreitungen wurden drei durch die Sorte<br />
Thompson Seedless im April und eine von hellen kernlosen Trauben ohne<br />
Sortenangabe Ende März verursacht. Die höchsten SB lagen bei 1721 % und 967 %.<br />
Bei fünf weiteren Proben (14 %), darunter eine von Thompson Seedless, eine von hellen<br />
kernlosen und zwei von hellen Trauben ohne Sortenangabe sowie eine von Trauben<br />
ohne nähere Angabe lag die SB zwischen 100 % und 200 % (Abb. 31 & 32).<br />
Von den drei PRP-Überschreitungen wurde je eine durch Famoxadon (253 % der PRP-<br />
Obergrenze), Flusilazol (370 %) sowie gleichzeitig durch Chlorpyrifos und Flusilazol<br />
(beide 519 %) verursacht. Außerdem wurden die Fungizide Famoxadon (3),<br />
Carbendazim (1), Chlorthalonil (1) und Dinocap (1) sowie die Insektizide Chlorpyrifos<br />
(2) und Lambda-Cyhalothrin (2) in Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der<br />
PRP-Obergrenze nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten<br />
wurden das Fungizid Azoxystrobin (27) und das Insektizid Chlorpyrifos (21) bei<br />
indischen Trauben gefunden.<br />
Italien<br />
Von italienischen Trauben wurden im Jahr 2010 insgesamt 195 Proben auf Pestizidrückstände<br />
untersucht: helle (73), blaue (33) und rote (30) Sorten sowie 59 Proben von<br />
Trauben ohne nähere Angabe.<br />
Es wurden 19 SB-Überschreitungen (10 %), davon sieben (4 %) verursacht durch PRP-<br />
Überschreitungen, aber keine ARfD-Überschreitungen festgestellt. Die mittlere SB<br />
betrug 94 %, die maximale SB 2174 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 haben sich die<br />
mittleren Summenbelastungen aller untersuchten italienischen Trauben, der hellen und<br />
der roten Sorten nicht signifikant geändert. Die mittlere SB der untersuchten blauen<br />
Trauben ist von 34 % auf 88 % signifikant gestiegen. In 16 Proben (8 %) konnten keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 53 % wurden<br />
zwischen einem und vier, in den übrigen Proben bis zu 19 verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 23).<br />
Die 19 SB-Überschreitungen wurden verursacht durch die Sorten Italia (3), Red Globe<br />
(2), Autumn Royal Seedless (1) und Palieri (1) sowie blaue Trauben ohne Sortenangabe<br />
(4) und Trauben ohne nähere Angabe (8) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer).<br />
137
Bei 33 weiteren Proben (17 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %: Italia (6), Red<br />
Globe (5), Sugraone (3), Victoria (3), Autumn Royal Seedless (2), Palieri (2), Black<br />
Magic (1), Crimson Seedless (1), hellen (1) und blauen (1) Trauben ohne Sortenangabe<br />
sowie Trauben ohne nähere Angabe (9) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die<br />
höchste SB wurde bei der Sorte Italia (2174 %) festgestellt (Abb. 31, 32, 33 & 34).<br />
Die Fungizide Cyprodinil (3) und Boscalid (2) sowie die Insektizide Chlorpyrifos (2),<br />
Flufenoxuron (1) und Omethoat (1) führten zu den insgesamt sieben PRP-Überschreitungen,<br />
davon in einer Probe gleichzeitig Chlorpyrifos (305 % der PRP-Obergrenze),<br />
Flufenoxuron (642 %) und Omethoat (741 %) (Anzahl der PRP-Überschreitungen in<br />
Klammer). Sehr hohe Konzentrationen wurden auch von Boscalid (437 %) und<br />
Cyprodinil (441 % und 723 %) nachgewiesen. In Konzentrationen zwischen 100 % und<br />
200 % der PRP-Obergrenze wurden 19-mal Fungizide, darunter Cyprodinil (9), Dimethomorph<br />
(4), Boscalid (3), Fenhexamid (1), Methamidophos (1) und Spiroxamin (1),<br />
siebenmal Insektizide, darunter Chlorpyrifos (3), Dimethoat (1), Indoxacarb (1),<br />
Iprovalicarb (1) und Spinosad (1) und einmal das Akarizid Acrinathrin gefunden (Anzahl<br />
der Nachweise in Klammer). Die am häufigsten nachgewiesenen Wirkstoffe bei<br />
italienischen Trauben waren die Fungizide Trifloxystrobin (72), Metalaxyl (54) und<br />
Fenhexamid (52) sowie das Insektizid Spinosad (56). Die höchsten Konzentrationen<br />
eines einzelnen Wirkstoffs wurden von Cyprodinil (723 % der PRP-Obergrenze) und in<br />
einer weiteren Probe sowohl von Omethoat (741 %) als auch Flufenoxuron (642 %)<br />
bestimmt.<br />
Südafrika<br />
Aus Südafrika wurden insgesamt 77 Proben auf Pestizidrückstände untersucht, davon<br />
35 von hellen, 19 von blauen und acht von roten Sorten sowie 15 von Trauben ohne<br />
nähere Angaben.<br />
Es konnten keine Überschreitungen nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei<br />
25 %, die maximale SB bei 190 %. Gegenüber dem Jahr 2009 haben sich weder die<br />
mittlere SB aller untersuchten südafrikanischen Trauben noch jene der hellen Sorten<br />
signifikant geändert. In 21 Proben (27 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 66 % wurden zwischen einem und vier, in den<br />
übrigen Proben bis zu sieben verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 23).<br />
138
Bei vier Proben lag die SB zwischen 100 % und 200 %, darunter je einmal die Sorten<br />
Black Gem und Regal Seedless sowie blaue und helle Trauben ohne Sortenangabe<br />
(Abb. 31, 32, 33 & 34).<br />
In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurde das<br />
Fungizid Famoxadon gefunden, am häufigsten wurden die Fungizide Fenhexamid (17),<br />
Iprodion (16), Boscalid (14) und Penconazol (14) sowie das Insektizid Imidacloprid (12)<br />
nachgewiesen.<br />
Übrige Herkünfte<br />
Die Proben aus Namibia (21), Spanien (15), Israel (1) und ohne Herkunftsangabe (1)<br />
wurden zu „übrige Herkünfte“ zusammengefasst. Bei diesen wurde ein SB-Überschreitung<br />
(3 %), eine mittlere SB von 64 % und eine maximale SB von 232 % festgestellt.<br />
ARfD- und PRP-Überschreitungen konnten nicht nachgewiesen werden. Bei vier Proben<br />
(11 %) konnten keine Rückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
76 % der Proben wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 13 % bis zu acht<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 23).<br />
Verantwortlich für die SB-Überschreitung war eine Probe heller Trauben ohne<br />
Sortenangabe aus Spanien. Bei fünf weiteren spanischen (dreimal Sugraone, je einmal<br />
Crimson Seedless und Flame Seedless) und zwei Proben aus Nigeria (beide rote<br />
Trauben ohne Sortenangabe) lag die SB zwischen 100 % und 200 % (Abb. 31, 32, 33 &<br />
34).<br />
Die Fungizide Boscalid (2), Iprodion (2), Dimethomorph (1) und Famoxadon (1) sowie<br />
der Wachstumsregulator Ethephon (1) wurden in Konzentrationen zwischen 100 % und<br />
200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer). Mit 17<br />
Nachweisen wurde das Fungizid Iprodion am häufigsten in Trauben übriger Herkünfte<br />
gefunden.<br />
In allen Ländern ist die Belastung durch Fungizide das Hauptproblem, gefolgt von Insektiziden,<br />
wobei die wichtigsten Wirkstoffe in den einzelnen Ländern unterschiedlich sind.<br />
Akarizide tragen im Allgemeinen in einem geringen Ausmaß zur Belastung bei. Ein<br />
großer Teil der Belastungsunterschied dürfte durch die unterschiedlichen Sortenan-<br />
139
sprüche bedingt sein.<br />
Die Überschreitungen wurden bei den Proben aus Brasilien, Chile und Griechenland in<br />
der Mitte der Lieferzeit, bei argentinischen und Indischen Trauben gegen Ende der<br />
Lieferzeit nachgewiesen. Blaue Trauben aus Italien verursachten während der gesamten<br />
Saison immer wieder Überschreitungen, rote Sorten gegen Ende der Lieferzeit.<br />
Im Sinne der KonsumentInnensicherheit ist es unbedingt notwendig, weiterhin all Herkünfte<br />
regelmäßig zu beproben, insbesondere Trauben aus Indien, Italien und Brasilien.<br />
Wirkstoffe wie Chlormequat, Dithiocarbamate und Ethephon, die nicht mit der<br />
Multimethode nachweisbar sind, müssen gesondert untersucht werden, um die<br />
Belastungen durch diese erfassen zu können.<br />
140
Tabelle 22: STATISTIK 2010 TRAUBEN<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Trauben 732 24 3,28 3 0,41 65 8,88 76 151 2174<br />
Trauben, hell 332 13 3,92 3 0,90 29 8,73 88 181 2174<br />
Dauphine 6 - - - - - - 32 41 90<br />
Early Sweet 3 - - - - - - 38 20 66<br />
Imperial Seedless 21 - - - - - - 29 45 162<br />
Italia 23 2 8,70 - - 3 13,04 172 433 2174<br />
Prime Seedless 9 - - - - - - 26 33 93<br />
Princess 2 1 50,00 - - 1 50,00 254 83 337<br />
Regal Seedless 2 - - - - - - 96 94 190<br />
Sugraone 50 - - - - - - 45 54 187<br />
Sultanas 8 - - - - - - 0 0 1<br />
Thompson Seedless 90 8 8,89 2 2,22 18 20,00 150 227 1721<br />
Victoria 23 - - - - - - 47 46 181<br />
Trauben, hell, kernlos 35 1 2,86 - - 2 5,71 70 94 512<br />
Trauben, hell, nnd* 60 1 1,67 1 1,67 5 8,33 67 85 475<br />
Trauben, rot 150 5 3,33 - - 15 10,00 72 135 1094<br />
Crimson Seedless 40 1 2,50 - - 6 15,00 91 134 642<br />
Flame Seedless 24 - - - - 1 4,17 24 51 226<br />
Red Giant 15 1 6,67 - - 1 6,67 31 70 242<br />
Red Globe 36 1 2,78 - - 4 11,11 90 124 679<br />
Ribier 5 1 20,00 - - 1 20,00 117 74 228<br />
Ruby Seedless 5 - - - - - - 66 17 96<br />
Sunred Seedless 2 - - - - - - 64 19 83<br />
Trauben, rot, nnd* 23 1 4,35 - - 2 8,70 82 225 1094<br />
Trauben, blau 55 - - - - 6 10,91 66 79 324<br />
Alphonse Lavallée 2 - - - - - - 19 13 32<br />
Autumn Royal Sedless 4 - - - - 1 25,00 144 76 214<br />
Barlinka 6 - - - - - - 5 10 27<br />
Black Gem 2 - - - - - - 54 47 101<br />
Black Magic 4 - - - - - - 61 38 121<br />
Dan Ben Hannah 2 - - - - - - 49 8 56<br />
La Rochelle 4 - - - - - - 20 21 46<br />
Palieri 13 - - - - 1 7,69 64 86 324<br />
Trauben, blau, nnd* 18 - - - - 4 22,22 89 88 244<br />
Trauben, nnd*<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
195 6 3,08 - - 15 7,69 62 114 897<br />
141
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 TRAUBEN, FORTSETZUNG<br />
Trauben<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 108 14,75<br />
1 105 14,34<br />
2 111 15,16<br />
3 103 14,07<br />
4 92 12,57<br />
5 74 10,11<br />
6 60 8,20<br />
7 36 4,92<br />
8 19 2,60<br />
9 12 1,64<br />
10 5 0,68<br />
11 3 0,41<br />
13 1 0,14<br />
15 2 0,27<br />
19 1 0,14<br />
Gesamt 732 100,00<br />
Trauben, hell<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 39 11,75<br />
1 43 12,95<br />
2 48 14,46<br />
3 39 11,75<br />
4 47 14,16<br />
5 41 12,35<br />
6 32 9,64<br />
7 19 5,72<br />
8 12 3,61<br />
9 6 1,81<br />
10 2 0,60<br />
11 1 0,30<br />
15 2 0,60<br />
19 1 0,30<br />
Gesamt 332 100,00<br />
Sugraone<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 4 8,00<br />
1 7 14,00<br />
2 6 12,00<br />
3 10 20,00<br />
4 8 16,00<br />
5 6 12,00<br />
6 6 12,00<br />
7 1 2,00<br />
8 1 2,00<br />
9 1 2,00<br />
Gesamt 50 100,00<br />
142<br />
Thompson Seedless<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 2 2,22<br />
1 8 8,89<br />
2 9 10,00<br />
3 5 5,56<br />
4 12 13,33<br />
5 13 14,44<br />
6 15 16,67<br />
7 13 14,44<br />
8 5 5,56<br />
9 3 3,33<br />
10 2 2,22<br />
11 1 1,11<br />
15 2 2,22<br />
Gesamt 90 100,00<br />
Trauben, rot<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 30 20,00<br />
1 25 16,67<br />
2 19 12,67<br />
3 21 14,00<br />
4 16 10,67<br />
5 14 9,33<br />
6 11 7,33<br />
7 6 4,00<br />
8 3 2,00<br />
9 3 2,00<br />
10 1 0,67<br />
11 1 0,67<br />
Gesamt 150 100,00<br />
Crimson Seedless<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 3 7,50<br />
1 6 15,00<br />
2 3 7,50<br />
3 6 15,00<br />
4 5 12,50<br />
5 3 7,50<br />
6 6 15,00<br />
7 3 7,50<br />
8 2 5,00<br />
9 2 5,00<br />
10 1 2,50<br />
Gesamt 40 100,00
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 TRAUBEN, ENDE<br />
Red Globe<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 5 13,89<br />
1 4 11,11<br />
2 2 5,56<br />
3 6 16,67<br />
4 7 19,44<br />
5 5 13,89<br />
6 3 8,33<br />
7 2 5,56<br />
9 1 2,78<br />
11 1 2,78<br />
Gesamt 36 100,00<br />
Trauben, blau<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 8 14,55<br />
1 6 10,91<br />
2 11 20,00<br />
3 11 20,00<br />
4 6 10,91<br />
5 4 7,27<br />
6 2 3,64<br />
7 3 5,45<br />
9 1 1,82<br />
10 2 3,64<br />
11 1 1,82<br />
Gesamt 55 100,00<br />
143
Tabelle 23: STATISTIK 2010 TRAUBEN NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Trauben 732 24 3,28 3 0,41 65 8,88 76 151 2174<br />
Ägypten<br />
Trauben 54 - - - - - - 16 17 75<br />
Trauben, hell 31 - - - - - - 21 19 75<br />
Early Sweet 2 - - - - - - 24 2 25<br />
Sugraone 21 - - - - - - 21 20 75<br />
Trauben, hell, kernlos, nnd* 5 - - - - - - 25 23 64<br />
Trauben, hell, nnd* 3 - - - - - - 10 4 15<br />
Trauben, rot 10 - - - - - - 8 7 24<br />
Flame Seedless 7 - - - - - - 10 7 24<br />
Trauben, rot, nnd* 3 - - - - - - 3 3 7<br />
Trauben, nnd* 13 - - - - - - 10 11 37<br />
Argentinien<br />
Trauben 93 2 2,15 - - 2 2,15 20 46 242<br />
Trauben, hell 31 - - - - - - 11 24 117<br />
Imperial Seedless 18 - - - - - - 15 27 117<br />
Sultanas 8 - - - - - - 0 0 1<br />
Trauben, hell, nnd* 5 - - - - - - 14 27 67<br />
Trauben, rot 37 2 5,41 - - 2 5,41 36 66 242<br />
Flame Seedless 14 - - - - - - 11 21 68<br />
Red Giant 15 1 6,67 - - 1 6,67 31 70 242<br />
Red Globe 1 - - - - - - 127 - 127<br />
Ribier 5 1 20,00 - - 1 20,00 117 74 228<br />
Trauben, rot, nnd* 2 - - - - - - 5 5 10<br />
Trauben, nnd* 25 - - - - - - 8 16 63<br />
Brasilien<br />
Trauben 52 1 1,92 - - 4 7,69 84 155 1094<br />
Trauben, hell 25 - - - - 2 8,00 75 65 228<br />
Imperial Seedless 3 - - - - - - 117 33 162<br />
Sugraone 3 - - - - - - 39 32 83<br />
Thompson Seedless 7 - - - - 1 14,29 97 75 228<br />
Trauben, hell, kernlos, nnd* 7 - - - - - - 42 29 109<br />
Trauben, hell, nnd* 5 - - - - 1 20,00 88 80 214<br />
Trauben, rot 11 1 9,09 - - 1 9,09 121 309 1094<br />
Crimson Seedless 4 - - - - - - 18 13 31<br />
Red Globe 4 - - - - - - 38 35 74<br />
Trauben, rot, nnd* 3 1 33,33 - - 1 33,33 367 514 1094<br />
Trauben, blau, nnd* 1 - - - - - - 167 - 167<br />
Trauben, nnd* 15 - - - - 1 6,67 67 68 230<br />
144
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü<br />
STATISTIK 2010 TRAUBEN NACH HERKUNFT, FORTSETZUNG<br />
%PRP-<br />
Ü ARFD-Ü<br />
145<br />
%ARFD-<br />
Ü SB-Ü %SB-Ü<br />
Mittlere SB<br />
[%]<br />
STABW SB<br />
[%]<br />
Chile<br />
Trauben 104 3 2,88 - - 22 21,15 115 134 788<br />
Trauben, hell 36 2 5,56 - - 9 25,00 160 148 788<br />
Princess 2 1 50,00 - - 1 50,00 254 83 337<br />
Sugraone 3 - - - - - - 127 77 187<br />
Thompson Seedless 21 1 4,76 - - 6 28,57 177 176 788<br />
Trauben, hell, kernlos, nnd* 3 - - - - - - 117 85 198<br />
Trauben, hell, nnd* 7 - - - - 2 28,57 114 79 250<br />
Trauben, rot 45 1 2,22 - - 10 22,22 102 134 642<br />
Crimson Seedless 29 1 3,45 - - 6 20,69 110 151 642<br />
Flame Seedless 1 - - - - 1 100,00 226 - 226<br />
Red Globe 9 - - - - 2 22,22 81 95 296<br />
Trauben, rot, nnd* 6 - - - - 1 16,67 72 83 205<br />
Trauben, blau, nnd* 1 - - - - - - 14 0 14<br />
Trauben, nnd* 22 - - - - 3 13,64 71 77 246<br />
Griechenland<br />
Trauben 83 8 9,64 1 1,20 13 15,66 105 126 512<br />
Trauben, hell 56 6 10,71 1 1,79 10 17,86 122 127 512<br />
Thompson Seedless 42 4 9,52 - - 8 19,05 122 115 379<br />
Victoria 1 - - - - - - 83 - 83<br />
Trauben, hell, kernlos, nnd* 7 1 14,29 - - 1 14,29 130 161 512<br />
Trauben, hell, nnd* 6 1 16,67 1 16,67 1 16,67 117 169 475<br />
Trauben, nnd* 27 2 7,41 - - 3 11,11 71 117 443<br />
MAX SB<br />
[%]<br />
Indien<br />
Trauben 36 3 8,33 2 5,56 4 11,11 143 312 1721<br />
Trauben, hell 27 3 11,11 2 7,41 4 14,81 176 354 1721<br />
Thompson Seedless 18 3 16,67 2 11,11 3 16,67 214 425 1721<br />
Trauben, hell, kernlos, nnd* 5 - - - - 1 20,00 99 72 217<br />
Trauben, hell, nnd* 4 - - - - - - 105 64 196<br />
Trauben, nnd* 9 - - - - - - 42 38 131<br />
Italien<br />
Trauben 195 7 3,59 - - 19 9,74 94 190 2174<br />
Trauben, hell 73 2 2,74 - - 3 4,11 89 253 2174<br />
Italia 23 2 8,70 - - 3 13,04 172 433 2174<br />
Sugraone 15 - - - - - - 48 54 173<br />
Victoria 20 - - - - - - 50 47 181<br />
Trauben, hell, kernlos, nnd* 4 - - - - - - 29 37 92<br />
Trauben, hell, nnd* 11 - - - - - - 63 49 191<br />
Trauben, rot 30 1 3,33 - - 2 6,67 87 127 679<br />
Crimson Seedless 5 - - - - - - 38 51 135<br />
Red Globe 19 1 5,26 - - 2 10,53 110 152 679<br />
Ruby Seedless 5 - - - - - - 66 17 96<br />
Trauben, rot, nnd* 1 - - - - - - 2 - 2<br />
Trauben, blau 33 - - - - 6 18,18 88 87 324<br />
Autumn Royal Sedless 4 - - - - 1 25,00 144 76 214<br />
Black Magic 4 - - - - - - 61 38 121<br />
Palieri 13 - - - - 1 7,69 64 86 324<br />
Trauben, blau, nnd* 12 - - - - 4 33,33 105 91 244<br />
Trauben, nnd* 59 4 6,78 - - 8 13,56 109 167 897
STATISTIK 2010 TRAUBEN NACH HERKUNFT, FORTSETZUNG<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü<br />
%<br />
PRP-Ü ARFD-Ü<br />
146<br />
%<br />
ARFD-Ü SB-Ü<br />
%<br />
SB-Ü<br />
Mittlere SB<br />
[%]<br />
STABW SB<br />
[%]<br />
Südafrika<br />
Trauben 77 - - - - - - 25 40 190<br />
Trauben, hell 35 - - - - - - 31 47 190<br />
Dauphine 6 - - - - - - 32 41 90<br />
Prime Seedless 9 - - - - - - 26 33 93<br />
Regal Seedless 2 - - - - - - 96 94 190<br />
Sugraone 2 - - - - - - 11 2 13<br />
Victoria 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Trauben, hell, kernlos, nnd* 1 - - - - - - 3 - 3<br />
Trauben, hell, nnd* 13 - - - - - - 34 46 169<br />
Trauben, rot 8 - - - - - - 18 28 83<br />
Sunred Seedless 2 - - - - - - 64 19 83<br />
Trauben, rot, nnd* 6 - - - - - - 2 2 6<br />
Trauben, blau 19 - - - - - - 25 39 149<br />
Alphonse Lavallée 2 - - - - - - 19 13 32<br />
Barlinka 6 - - - - - - 5 10 27<br />
Black Gem 2 - - - - - - 54 47 101<br />
Dan Ben Hannah 1 - - - - - - 56 - 56<br />
La Rochelle 4 - - - - - - 20 21 46<br />
Trauben, blau, nnd* 4 - - - - - - 40 63 149<br />
Trauben, nnd* 15 - - - - - - 14 16 46<br />
übrige Herkünfte (Israel, Namibia, Spanien, ohne Angabe)<br />
Trauben 38 - - - - 1 2,63 64 56 232<br />
Trauben, hell 18 - - - - 1 5,56 72 61 232<br />
Early Sweet 1 - - - - - - 66 - 66<br />
Sugraone 6 - - - - - - 94 60 174<br />
Thompson Seedless 2 - - - - - - 56 1 57<br />
Trauben, hell, kernlos, nnd* 3 - - - - - - 48 38 93<br />
Trauben, hell, nnd* 6 - - - - 1 16,67 69 76 232<br />
Trauben, rot 9 - - - - - - 85 59 188<br />
Crimson Seedless 2 - - - - - - 100 42 142<br />
Flame Seedless 2 - - - - - - 62 62 124<br />
Red Globe 3 - - - - - - 43 18 68<br />
Trauben, rot, nnd* 2 - - - - - - 157 31 188<br />
Tr., blau, Dan Ben Hannah 1 - - - - - - 41 - 41<br />
Trauben, nnd* 10 - - - - - - 33 21 56<br />
Israel<br />
Trauben, nnd* 1 - - - - - - 45 - 45<br />
Namibia<br />
Trauben 21 - - - - - - 49 43 188<br />
Trauben, hell 8 - - - - - - 39 26 71<br />
Early Sweet 1 - - - - - - 66 - 66<br />
Sugraone 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Thompson Seedle 2 - - - - - - 56 1 57<br />
Trauben, hell, kernlos, nnd* 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Trauben, hell, nnd* 3 - - - - - - 44 20 71<br />
Trauben, rot 6 - - - - - - 74 64 188<br />
Flame Seedless 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Red Globe 3 - - - - - - 43 18 68<br />
Trauben, rot, nnd* 2 - - - - - - 157 31 188<br />
Tr., blau, Dan Ben Hannah 1 - - - - - - 41 - 41<br />
Trauben, nnd* 6 - - - - - - 40 21 56<br />
MAX SB<br />
[%]
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü<br />
STATISTIK 2010 TRAUBEN NACH HERKUNFT, FORTSETZUNG<br />
%<br />
PRP-Ü ARFD-Ü<br />
147<br />
%<br />
ARFD-Ü SB-Ü<br />
%<br />
SB-Ü<br />
Mittlere SB<br />
[%]<br />
STABW SB<br />
[%]<br />
Spanien<br />
Trauben 15 - - - - 1 6,67 87 66 232<br />
Trauben, hell 9 - - - - 1 11,11 104 68 232<br />
Sugraone 5 - - - - - - 113 47 174<br />
Trauben, hell, kernlos, nnd* 1 - - - - - - 93 - 93<br />
Trauben, hell, nnd* 3 - - - - 1 33,33 94 100 232<br />
Trauben, rot 3 - - - - - - 108 36 142<br />
Crimson Seedless 2 - - - - - - 100 42 142<br />
Flame Seedless 1 - - - - - - 124 - 124<br />
Trauben, nnd 3 - - - - - - 14 9 23<br />
ohne Angabe<br />
Trauben, hell, kernlos, nnd*<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
1 - - - - - - 50 - 50<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 TRAUBEN NACH HERKUNFT<br />
Ägypten<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 8 14,81<br />
1 6 11,11<br />
2 13 24,07<br />
3 17 31,48<br />
4 4 7,41<br />
5 3 5,56<br />
6 3 5,56<br />
Gesamt 54 100,00<br />
Argentinien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 45 48,39<br />
1 27 29,03<br />
2 13 13,98<br />
3 4 4,30<br />
4 3 3,23<br />
5 1 1,08<br />
Gesamt 93 100,00<br />
Brasilien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 0 0,00<br />
1 8 16,00<br />
2 12 24,00<br />
3 9 18,00<br />
4 6 12,00<br />
5 5 10,00<br />
6 7 14,00<br />
8 3 6,00<br />
Gesamt 50 100,00<br />
Chile<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 5 4,81<br />
1 7 6,73<br />
2 11 10,58<br />
3 11 10,58<br />
4 14 13,46<br />
5 15 14,42<br />
6 17 16,35<br />
7 9 8,65<br />
8 7 6,73<br />
9 7 6,73<br />
10 1 0,96<br />
Gesamt 104 100,00<br />
Griechenland<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 7 8,43<br />
1 12 14,46<br />
2 15 18,07<br />
3 7 8,43<br />
4 11 13,25<br />
5 9 10,84<br />
6 9 10,84<br />
7 8 9,64<br />
8 2 2,41<br />
9 1 1,20<br />
10 1 1,20<br />
11 1 1,20<br />
Gesamt 83 100,00<br />
MAX SB<br />
[%]
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 TRAUBEN NACH HERKUNFT, ENDE<br />
Indien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 0 0,00<br />
1 1 2,78<br />
2 3 8,33<br />
3 4 11,11<br />
4 9 25,00<br />
5 5 13,89<br />
6 4 11,11<br />
7 2 5,56<br />
8 4 11,11<br />
9 1 2,78<br />
10 1 2,78<br />
15 2 5,56<br />
Gesamt 36 100,00<br />
Italien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 16 8,21<br />
1 13 6,67<br />
2 23 11,79<br />
3 35 17,95<br />
4 33 16,92<br />
5 32 16,41<br />
6 18 9,23<br />
7 14 7,18<br />
8 2 1,03<br />
9 3 1,54<br />
10 2 1,03<br />
11 2 1,03<br />
13 1 0,51<br />
19 1 0,51<br />
Gesamt 195 100,00<br />
Südafrika<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 21 27,27<br />
1 17 22,08<br />
2 17 22,08<br />
3 10 12,99<br />
4 7 9,09<br />
5 3 3,90<br />
6 1 1,30<br />
7 1 1,30<br />
Gesamt 77 100,00<br />
148<br />
übrige Herkünfte (Israel, Namibia, Spanien, ohne<br />
Angabe)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 4 10,53<br />
1 14 36,84<br />
2 4 10,53<br />
3 6 15,79<br />
4 5 13,16<br />
5 1 2,63<br />
6 1 2,63<br />
7 2 5,26<br />
8 1 2,63<br />
Gesamt 38 100,00
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
01.01.10<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Trauben, hell 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
149<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Italia Princess Thompson Seedless kernlos<br />
Trauben, nnd sonstige ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Trauben, hell 2010 nach Sorten (SB < 1000 %)<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Italia Princess Thompson Seedless kernlos<br />
Trauben, nnd sonstige ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Probe Italia aus Italien vom 17.11.2010 mit einer SB von 2174 % und Probe Thompson Seedless aus<br />
Indien vom 14.4.2010 mit einer SB von 1721 %<br />
sonstige Sorten: Dauphine (6), Early Sweet (3), Imperial Seedless (21), Prime Seedless (9), Regal (2), Sugraone (50),<br />
Sultanas (8), Victoria (23)<br />
Abbildung 31: Jahresverlauf Trauben, hell 2010 nach Sorten
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
01.01.10<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Trauben, hell 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
150<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brasilien Chile Griechenland Indien Italien<br />
Spanien übrige ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Trauben, hell 2010 nach Herkunft (SB < 1000 %)<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brasilien Chile Griechenland Indien Italien<br />
Spanien übrige ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Probe Italia aus Italien vom 17.11.2010 mit einer SB von 2174 % und Probe Thompson Seedless aus<br />
Indien vom 14.4.2010 mit einer SB von 1721 %<br />
übrige Herkünfte: Ägypten (31), Argentinien (31), Namibia (8), Südafrika (35), ohne Angabe (1)<br />
sonstige Sorten: Ruby Seedless (5), Sunred Seedless (2)<br />
Abbildung 32: Jahresverlauf Trauben, hell 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
sonstige Sorten: Ruby Seedless (5), Sunred Seedless (2)<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Trauben, rot 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
151<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
29.08.10<br />
Jahresverlauf Trauben, rot 2010 nach Herkunft<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Crimson Seedl. Flame Seedl. Red Giant Red Globe<br />
Ribier Trauben, nnd sonstige SB-Obergrenze<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte: Ägypten (10), Namibia (6), Spanien (3), Südafrika (8)<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Argentinien Brasilien Chile Italien übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 33: Jahresverlauf Trauben, rot 2010 nach Sorten und Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
sonstige Sorten: Alphonse Lavallée (2), Barlinka (6), Dan Ben Hannah (2), La Rochelle (4)<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Trauben, blau 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Trauben, blau 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
152<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brasilien Chile Italien Namibia Südafrika SB-Obergrenze<br />
Abbildung 34: Jahresverlauf Trauben, blau 2010 nach Sorten und Herkunft<br />
27.12.10<br />
Autumn Royal Seedl. Black Gem Black Magic Palieri<br />
Trauben, nnd sonstige SB-Obergrenze
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Trauben Sugraone 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
153<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte: Ägypten (21), Brasilien (3), Namibia (1), Südafrika (2)<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1800<br />
1700<br />
1600<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Chile Italien Spanien übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 35: Jahresverlauf Trauben Sugraone 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
Jahresverlauf Trauben Thompson Seedless 2010 nach Herkunft<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brasilien Chile Griechenland Indien Namibia ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
Abbildung 36: Jahresverlauf Trauben Thompson Seedless 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Crimson Seedless 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
154<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brasilien Chile Italien Spanien SB-Obergrenze<br />
Abbildung 37: Jahresverlauf Trauben Crimson Seedless 2010 nach Herkunft<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Trauben Red Globe 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Argentinien Brasilien Chile Italien Namibia SB-Obergrenze<br />
Abbildung 38: Jahresverlauf Trauben Red Globe 2010 nach Herkunft
Abbildung 39: Wirkstoffprofil Trauben, hell 2010<br />
155
Abbildung 40: Wirkstoffprofil Trauben, rot 2010<br />
156
Abbildung 41: Wirkstoffprofil Trauben, blau 2010<br />
157
5.5. Beerenobst<br />
Im Jahr 2010 wurden bei Beerenobst insgesamt 755 Proben, darunter Erdbeeren (410),<br />
Heidelbeeren (144), Himbeeren (109), Johannisbeeren (45), Brombeeren (36),<br />
Stachelbeeren (7) und Cranberries (4) untersucht (Anzahl der Proben in Klammer). Für<br />
eine detaillierte statistische Auswertung auf Produktebene war bei Erdbeeren (Kap.<br />
5.5.1), Brombeeren (Kap. 5.5.2), Himbeeren (Kap. 5.5.3), Heidelbeeren (Kap. 5.5.4) und<br />
Johannisbeeren (Kap. 5.5.5) eine ausreichende Anzahl an Proben vorhanden.<br />
Zusätzlich konnten Erdbeeren nach Herkunftsland ausgewertet werden (Kap. 5.5.1.1).<br />
Beim untersuchten Beerenobst wurden im Jahr 2010 insgesamt 64 SB-<br />
Überschreitungen (8 %), davon 31 (4 %) verursacht durch PRP-Überschreitungen, aber<br />
keine ARfD-Überschreitung festgestellt. Die mittlere SB lag bei 68 %, die maximale bei<br />
1496 %. Die mittlere SB des untersuchten Beerenobstes hat sich im Vergleich zum Jahr<br />
2009 statistisch signifikant von 43 % auf 68 % erhöht. In 174 Proben (23 %) konnten<br />
keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 55 %<br />
wurden zwischen einem und vier Wirkstoffe, in den übrigen 22 % wurden bis zu elf<br />
verschiedene Pestizide nachgewiesen (Tab. 24).<br />
Die SB-Überschreitungen wurden verursacht durch Erdbeeren (46), Johannisbeeren (9),<br />
Himbeeren (4), Brombeeren (3) und je eine Probe von Heidelbeeren und Stachelbeeren<br />
(Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Bei 90 weiteren Proben (12 %) wurde eine<br />
SB zwischen 100 % und 200 % nachgewiesen. Betroffen waren Erdbeeren (67),<br />
Johannisbeeren (13), Himbeeren (8) und je eine Probe von Brombeeren und<br />
Heidelbeeren (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchsten Summenbelastungen<br />
hatten Erdbeeren (1496 %, 1320 % und 775 %) und Johannisbeeren (777 %) (Abb 42,<br />
43, 44, 45 & 46).<br />
Für die PRP-Überschreitungen waren 17-mal die Fungizide Boscalid (7), Cyprodinil (6),<br />
Mepanipyrim (2), Fenhexamid (1) und Iprodion (1) verantwortlich, zehnmal die Akarizide<br />
Acrinathrin (5) und Tebufenpyrad (5) sowie viermal die Insektizide Chlorpyrifos (1),<br />
Diazinon (1), Ethion (1), Phosmet (1) und Thiacloprid (1) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). In einer Probe führten sowohl Chlorpyrifos als auch Ethion zu PRP-<br />
Überschreitungen. In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
nachgewiesen wurden die Fungizide Boscalid (15), Cyprodinil (15), Mepanipyrim (6),<br />
Pyraclostrobin (3), Iprodion (2), Myclobutanil (1), Fenhexamid (1) und Tebuconazol (1),<br />
158
die Akarizide Clofentezin (5), Fenpyroximat (5) Abamectin (4) und Acrinathrin (3), die<br />
Insektizide Lambda-Cyhalothrin (4), Thiacloprid (4), Spinosad (3), Spirodiclofen (2),<br />
Chlorpyrifos (1), und Hexythiazox (1) und das Herbizid Fluazifop-p-Buthyl (4) (Anzahl<br />
der Nachweise in Klammer). Die am häufigsten gefundenen Wirkstoffe waren die<br />
Fungizide Fludioxonil (273), Cyprodinil (268), Fenhexamid (214) und Boscalid (173). Die<br />
höchsten Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffs wurden von Diazinon (1481 %),<br />
Ethion (1011 %) und Boscalid (735 %) nachgewiesen (Abb. 47, 48 & 49).<br />
5.5.1. Erdbeeren<br />
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 410 Erdbeerproben auf Pestizidrückstände untersucht.<br />
Darunter waren Proben der Sorte Camarosa (10), Elisa (10) und Elsanta (5) (Anzahl der<br />
Proben in Klammer). Bei 94 % der Proben war die Sorte nicht angegeben (nnd, nicht<br />
näher definiert). Daher ist nur eine detaillierte statistische Auswertung nach<br />
Herkunftsland (Kap. 5.5.1.1), aber nicht auf Sorten-Ebene möglich.<br />
Bei den untersuchten Erdbeeren gab es 46 SB-Überschreitungen (11 %), von denen 24<br />
(6 %) auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren. ARfD-Überschreitungen<br />
konnten keine festgestellt werden. Die mittlere SB lag bei 93 %, die maximale SB bei<br />
1496 %. Es gab eine statistisch signifikante Erhöhung der mittleren SB der untersuchten<br />
Erdbeeren von 45 % im Jahr 2009 auf 93 % im Jahr 2010. In 40 Proben (10 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
58 % der Proben wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 32 % der Proben bis<br />
zu zehn verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 24).<br />
Die 46 Proben mit SB-Überschreitungen waren ausschließlich Erdbeeren ohne nähere<br />
Angabe aus Spanien (31), Deutschland (9), Ägypten (2), Italien (2), Marokko (2) (Anzahl<br />
der Überschreitungen in Klammer). Eine SB zwischen 100 % und 200 % wurde bei 67<br />
weiteren Proben (16 %) nachgewiesen, darunter deutsche (34), spanische (22),<br />
italienische (6), marokkanische (3), kroatische (1) und niederländische (1) Erdbeeren<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammer) (Abb. 42).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitungen waren zwölfmal die Fungizide Boscalid (5),<br />
Cyprodinil (5) und Mepanipyrim (2), zehnmal die Akarizide Acrinathrin (5) und Tebufen-<br />
pyrad (5), sowie dreimal Insektizide Chlorpyrifos (1), Diazinon (1) und Ethion (1) (Anzahl<br />
159
der Nachweise in Klammer). Chlorpyrifos und Ethion führten beide in der selben Probe<br />
zu PRP-Überschreitungen. In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-<br />
Obergrenze nachgewiesen wurden die Fungizide Cyprodinil (14), Boscalid (8),<br />
Mepanipyrim (6) und Pyraclostrobin (3), die Akarizide Clofentezin (5), Fenpyroximat (5),<br />
Acrinathrin (3) und Abamectin (2), die Insektizide Lambda-Cyhalothrin (4), Spinosad (2)<br />
Hexythiazox (1) und Thiacloprid (1) sowie das Herbizid Fluazifop-p-Buthyl (4) (Anzahl<br />
der Nachweise in Klammer). Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffs<br />
wurden von Diazinon (1481 %) und Ethion (1011 %) gemessen. Am häufigsten<br />
gefunden wurden die Fungizide Fludioxonil (189), Cyprodinil (189) und Fenhexamid<br />
(142) (Abb. 47).<br />
5.5.1.1. Erdbeeren, Auswertung nach Herkunft<br />
Im Jahr 2010 wurden Erdbeerproben aus Spanien (175), Deutschland (159), Italien (32),<br />
Marokko (19), den Niederlanden (14), Ägypten (9), Kroatien (1) und eine ohne Angabe<br />
der Herkunft auf Pestizidrückstände untersucht (Anzahl der Proben in Klammer). Die<br />
Probenanzahl der spanischen, deutschen und italienischen Erdbeeren war ausreichend<br />
für eine detaillierte statistische Auswertung dieser Länder. Erdbeeren aus Ägypten und<br />
Marokko wurden unter „Nordafrika“ zusammengefasst, die anderen Länder unter „übrige<br />
Herkünfte“.<br />
Deutschland<br />
Bei den 159 im Jahr 2010 untersuchten deutschen Erdbeerproben (je fünf Elisa und<br />
Elsanta, 149 ohne Sortenangabe) wurden neun SB-Überschreitungen (6 %), davon eine<br />
(1 %) verursacht durch eine PRP-Überschreitung, eine mittlere SB von 73 % und eine<br />
maximale SB von 405 % festgestellt. Die mittlere SB der deutschen Erdbeerproben hat<br />
sich im Vergleich zum Jahr 2009 statistisch signifikant von 49 % auf 73 % erhöht. In<br />
zwei Proben (1 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 49 % der Proben wurden zwischen einem und vier, in den übrigen<br />
50 % der Proben bis zu zehn verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 25).<br />
Die neun SB-Überschreitungen wurden ausschließlich von Erdbeeren ohne Sortenangabe<br />
verursacht, davon eine im Mai, die übrigen acht zwischen Mitte August und Mitte<br />
Oktober. Bei weiteren 94 Proben (60 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %,<br />
160
darunter zwei Proben der Sorte Elsanta, je einer der Sorten Camarosa und Elisa sowie<br />
90 ohne Sortenangabe (Abb. 42).<br />
Für die PRP-Überschreitung war das Fungizid Boscalid verantwortlich (270 % der PRP-<br />
Obergrenze). In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
wurden die Fungizide Boscalid (4), Cyprodinil (5) und Mepanipyrim (2), das Herbizid<br />
Fluazifop-p-Buthyl (4) und die Insektizide Lambda-Cyhalothrin (2) und Thiacloprid (1)<br />
gefunden (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten nachgewiesen wurden die<br />
Fungizide Cyprodinil (113), Fludioxonil (106), Fenhexamid (99) und Azoxystrobin (98).<br />
Italien<br />
Im Jahr 2010 wurden aus Italien 32 Erdbeerproben (ausschließlich ohne Sortenangabe)<br />
auf Pestizidrückstände untersucht. Dabei gab es zwei SB-Überschreitungen (6 %), die<br />
beide auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren. Die mittlere SB lag bei 74 %,<br />
die maximale SB bei 357 %. Die mittlere SB der untersuchten italienischen Erdbeeren<br />
ist im Vergleich zu 2009 von 154 % auf 74 % statistisch signifikant gesunken. In einer<br />
Probe (3 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 63 % der Proben wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 34 % der<br />
Proben bis zu acht verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 25).<br />
Die beiden Proben mit SB-Überschreitungen wurden im September und Oktober<br />
gezogen. Bei fünf weiteren Proben (16 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 % (Abb.<br />
42).<br />
Beide PRP-Überschreitungen wurden durch das Fungizid Mepanipyrim verursacht<br />
(343 % und 230 % der PRP-Obergrenze). In vier weiteren Proben wurde Mepanipyrim in<br />
Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen, in<br />
einer das Fungizid Cyprodinil. Die bei italienischen Erdbeeren am häufigsten<br />
detektierten Wirkstoffe waren die Fungizide Fludioxonil (24), Bupirimat (21) und<br />
Cyprodinil (20) (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Spanien<br />
Aus Spanien wurden im Jahr 2010 insgesamt 175 Erdbeerproben (sechs Camarosa,<br />
169 ohne Sortenangabe) auf Pestizidrückstände untersucht. Bei 31 Proben (18 %)<br />
wurden SB-Überschreitungen nachgewiesen, von denen 18 (10 %) auf PRP-<br />
161
Überschreitungen zurückzuführen waren. Die mittlere SB lag bei 106 %, die maximale<br />
SB bei 775 %. Es gab eine statistisch signifikante Erhöhung der mittleren SB der<br />
untersuchten spanischen Erdbeerproben im Vergleich zum Jahr 2009 von 29 % auf<br />
106 %. In 29 Proben (17 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in 62 % der Proben wurden zwischen einem und<br />
vier, in den übrigen bis zu neun verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 25).<br />
Die 31 SB-Überschreitungen verursachten Proben, die zwischen Mitte Januar und Ende<br />
Mai gezogen wurden. Betroffen waren ausschließlich Erdbeeren ohne Sortenangabe.<br />
Bei weiteren 22 Proben (13 %), davon eine der Sorte Camarosa und 21 ohne<br />
Sortenangabe wurde eine SB zwischen 100 % und 200 % festgestellt (Abb. 42).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitungen waren die Akarizide Acrinathrin (5) und<br />
Tebufenpyrad (5) sowie die Fungizide Cyprodinil (5) und Boscalid (3) (Anzahl der<br />
Überschreitungen in Klammer). In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der<br />
PRP-Obergrenze nachgewiesen wurden die Akarizide Fenpyroximat (5), Clofentezin (4),<br />
Acrinathrin (3) und Abamectin (2), die Fungizide Cyprodinil (7), Boscalid (2) und<br />
Pyraclostrobin (2) sowie die Insektizide Spinosad (2), Lambda-Cyhalothrin (1) und<br />
Hexythiazox (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Bei spanischen Erdbeeren am<br />
häufigsten nachgewiesen wurden die Fungizide Fludioxonil (51), Cyprodinil (49) und<br />
Myclobutanil (49). Die höchsten Belastungen durch einen einzelnen Wirkstoff<br />
verursachten Tebufenpyrad (489 %, 482 % und 442 % der PRP-Obergrenze) und<br />
Acrinathrin (444 %).<br />
Nordafrika<br />
Zu den nordafrikanischen Erdbeerproben wurden jene aus Marokko (19) und Ägypten<br />
(9) gezählt, darunter je vier der Sorten Camarosa und Elisa und 20 ohne Sortenangabe.<br />
Es wurden vier SB-Überschreitungen (14 %), von denen drei (11 %) durch PRP-Überschreitungen<br />
verursacht wurden, eine mittlere SB von 172 % und eine maximale SB von<br />
1496 % festgestellt. In sieben Proben (25 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 68 % der Proben wurden zwischen einem und<br />
vier, in den übrigen zwei Proben (7 %) sechs verschiedene Wirkstoffe detektiert (Tab.<br />
25).<br />
162
Die vier SB-Überschreitungen wurden durch je zwei Proben aus Ägypten Anfang Januar<br />
und Marokko Ende Dezember verursacht, wobei in ersteren die höchsten<br />
Summenbelastungen aller Länder und des gesamten Beerenobstes (1496 % und<br />
1320 %) nachgewiesen wurden . Bei drei weiteren Proben (11 %) – alle aus Marokko –<br />
lag die SB zwischen 100 % und 200 % (Abb. 42).<br />
In einer Probe aus Ägypten verursachten sowohl Chlorpyrifos als auch Ethion, beides<br />
Insektizide, eine PRP-Überschreitung (1011 % bzw. 285 % der PRP-Obergrenze). Für<br />
die zweite PRP-Überschreitung bei ägyptischen Erdbeeren war das Insektizid Diazinon<br />
(1481 %) verantwortlich, für jene bei marokkanischen Erdbeeren das Fungizid Boscalid<br />
(382 %). In einer Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
wurden außerdem in Erdbeeren aus Marokko in je einer Probe das Akarizid Clofentezin,<br />
das Fungizid Boscalid und das Insektizid Lambda-Cyhalothrin, sowie in einer vierten<br />
Probe die Fungizide Boscalid und Pyraclostrobin gleichzeitig nachgewiesen. Am<br />
häufigsten wurden die Fungizide Fenhexamid (9), Kresoxim-methyl (8) und Myclobutanil<br />
(7) detektiert.<br />
Um die tatsächliche Belastungssituation von Ägypten und Marokko abschätzen zu<br />
können, ist im Sinne der KonsumentInnensicherheit eine höhere Probenanzahl von<br />
beiden Ländern erforderlich.<br />
Bei den 16 Proben aus den übrigen Herkunftsländern konnten keine Überschrei-<br />
tungen festgestellt werden (Tab. 25).<br />
Folgende Wirkstoffe, die häufiger als einmal gefunden wurden, konnten nur in einem<br />
einzigen Land nachgewiesen werden: In deutschen Erdbeeren das Herbizid Fluazifop-p-<br />
Buthyl (7) und in spanischen Erdbeeren die Akaridzide Abamectin (20) und Acrinathrin<br />
(13), die Fungizide Iprodion (10) und Tetraconazol (6) sowie die Insektizide Hexythiazox<br />
(12) und Chlorpyrifos-methyl (2) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Alle übrigen<br />
Pestizide wurden entweder nur in einer einzigen Probe oder bei Proben aus<br />
unterschiedlichen Ländern gefunden.<br />
163
5.5.2. Brombeeren<br />
Von Brombeeren wurden im Jahr 2010 Proben aus Deutschland (16), Mexiko (7),<br />
Spanien (5), Italien (3), den USA (3) und den Niederlanden (2) auf Pestizidrückstände<br />
untersuchte (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Bei den insgesamt 36 Brombeerproben wurden drei SB-Überschreitungen (8 %), aber<br />
keine ARfD- oder PRP-Überschreitungen festgestellt. Die mittlere SB lag bei 39 %, die<br />
maximale SB bei 237 %. Die mittlere SB der untersuchten Brombeeren hat sich im<br />
Vergleich zum Jahr 2009 statistisch signifikant von 15 % auf 39 % erhöht. In acht<br />
Proben (22 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 75 % wurden zwischen einem und vier, in einer Probe fünf<br />
Wirkstoffe detektiert (Tab. 24).<br />
Die drei SB-Überschreitungen wurden bei zwei Proben aus Italien und einer aus den<br />
Niederlanden nachgewiesen, eine SB zwischen 100 % und 200 % bei einer Probe aus<br />
Deutschland (Abb. 46).<br />
In zwei Proben wurde das Fungizid Boscalid, in einer Probe das Fungizid Iprodion in<br />
einer Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen.<br />
Am häufigsten detektiert wurden die Fungizide Cyprodinil und Fludioxonil, beide in<br />
jeweils 16 Proben. Insgesamt wurden in Brombeeren 15 verschiedene Wirkstoffe<br />
gefunden.<br />
5.5.3. Himbeeren<br />
Im Jahr 2010 wurden 109 Proben von Himbeeren untersucht, darunter Proben aus<br />
Spanien (57), Deutschland (23), Portugal (12), Marokko (7), Mexiko (5), Polen (2),<br />
Belgien (1), Italien (1) und den Niederlanden (1) (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Es wurden vier SB-Überschreitungen (4 %), von denen drei (3 %) auf PRP-Überschreitungen<br />
zurückzuführen waren, aber keine ARfD-Überschreitungen nachgewiesen. Die<br />
mittlere SB lag bei 34 %, die maximale SB bei 311 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es<br />
keine statistisch signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten Himbeeren. In<br />
34 Proben (31 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
164
gefunden werden, in 67 % wurden zwischen einem und vier, in je einer Probe fünf und<br />
sechs Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 24).<br />
Für die vier SB-Überschreitungen waren zwei Proben aus Deutschland und je eine aus<br />
Portugal und Spanien verantwortlich, bei acht weiteren Proben (7 %) war die SB<br />
zwischen 100 % und 200 %. Darunter waren vier Proben aus Spanien, zwei aus<br />
Deutschland und je eine aus Italien und den Niederlanden. Die höchste SB hatte eine<br />
Probe spanischer Himbeeren (311 %) (Abb. 43).<br />
Alle drei PRP-Überschreitungen wurden durch Fungizide verursacht, und zwar je einmal<br />
durch Cyprodinil (203 % der PRP-Obergrenze), Fenhexamid (216 %) und Iprodion<br />
(311 %). In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden<br />
das Akarizid Abamectin (2), die Fungizide Boscalid (2) und Fenhexamid (1) sowie die<br />
Insektizide Chlorpyrifos (1) und Spinosad (1) nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Der mit 33 Nachweisen bei Himbeeren am häufigsten gefundene Wirkstoff<br />
war das Fungizid Fenhexamid (Abb. 48).<br />
5.5.4. Heidelbeeren<br />
Von Heidelbeeren wurden im Jahr 2010 insgesamt 144 Proben gezogen, darunter<br />
Heidelbeeren aus Spanien (28), Deutschland (26), Chile (24), Argentinien (20), Marokko<br />
(16), Polen (11), Frankreich (10), Uruguay (6), den Niederlanden (2) und Portugal (1)<br />
(Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Es wurde eine SB-Überschreitung (1 %), die auf eine PRP-Überschreitung zurückzuführen<br />
war, aber keine ARfD-Überschreitung nachgewiesen. Die mittlere SB betrug 9 %,<br />
die maximale SB 275 %. Die mittlere SB der untersuchten Heidelbeeren hat sich<br />
gegenüber dem Jahr 2009 statistisch nicht signifikant geändert. In 88 Proben (61 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
37 % wurden zwischen einem und vier, in drei Proben fünf Wirkstoffe nachgewiesen<br />
(Tab. 24).<br />
Die höchsten Summenbelastungen hatten Proben aus Chile: Eine verursachte die SB-<br />
Überschreitung, bei einer anderen lag die SB zwischen 100 % und 200 %. Der Großteil<br />
der Proben (95 %) hatte ein SB unter 50 % (Abb. 44).<br />
165
Für die PRP-Überschreitung war das Insektizid Phosmet verantwortlich (272 % der<br />
PRP-Obergrenze), das Fungizid Cyprodinil wurde einmal in einer Konzentration von<br />
116 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen, alle übrigen Wirkstoffe in Konzentrationen<br />
unter 100 % der PRP-Obergrenze. Insgesamt wurden bei Heidelbeeren 16 verschiedene<br />
Wirkstoffe detektiert, von denen die Fungizide Boscalid (26), Fludioxonil (20) und<br />
Cyprodinil (19) am häufigsten gefunden wurden.<br />
5.5.5. Johannisbeeren<br />
Im Jahre 2010 wurden insgesamt 45 Proben von Johannisbeeren untersucht. Darunter<br />
waren rote (16) und schwarze (2) sowie 27 Proben ohne nähere Angabe (nnd) (Anzahl<br />
der Proben in Klammer). Die untersuchten Johannisbeeren kamen aus Deutschland<br />
(40), den Niederlanden (4) und Italien (1).<br />
Es gab neun SB-Überschreitungen (20 %), von denen drei (7 %) durch PRP-<br />
Überschreitungen verursacht wurden. Die mittlere SB lag bei 138 %, die maximale SB<br />
bei 777 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine statistisch signifikante Änderung der<br />
mittleren SB der untersuchten Johannisbeeren. In einer Probe (2 %) konnten keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 38 % wurden<br />
zwischen einem und vier, in den übrigen 60 % der Proben bis zu elf verschiedene<br />
Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 24).<br />
Für die SB-Überschreitungen waren rote Johannisbeeren aus Deutschland (3) und<br />
Johannisbeeren ohne nähere Angaben aus Deutschland (4), Italien (1) und den<br />
Niederlanden (1) verantwortlich (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Die höchste<br />
SB (777 %) wurde bei den italienischen Johannisbeeren festgestellt. Summenbelastungen<br />
zwischen 100 % und 200 % wurden ausschließlich bei dreizehn weiteren<br />
(29 %) Proben aus Deutschland nachgewiesen, darunter waren rote (6), schwarze (2)<br />
und Johannisbeeren ohne nähere Angabe (5) (Anzahl der Nachweise in Klammer) (Abb.<br />
45).<br />
Zwei PRP-Überschreitungen verursachte das Fungizid Boscalid (735 % und 293 % der<br />
PRP-Obergrenze), eine das Insektizid Thiacloprid (215 %). In je drei Proben wurden<br />
Boscalid und Thiacloprid, in zwei das Insektizid Spirodiclofen und in einer das Fungizid<br />
Iprodion in einer Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
166
gefunden. Am häufigsten nachgewiesen wurden die Fungizide Fludioxonil (31), Cyprodinil<br />
(29), Fenhexamid (23) und das Insektizid Thiacloprid (23) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer) (Abb. 49).<br />
167
Tabelle 24: STATISTIK 2010 BEERENOBST<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Beerenobst 755 31 4,11 - - 64 8,48 68 128 1496<br />
Erdbeeren 410 24 5,85 - - 46 11,22 93 154 1496<br />
Camarosa 10 - - - - - - 47 43 159<br />
Elisa 10 - - - - - - 32 39 121<br />
Elsanta 5 - - - - - - 76 62 157<br />
Erdbeeren, nnd* 385 24 6,23 - - 46 11,95 96 158 1496<br />
Strauchbeerenobst 145 3 2,07 - - 7 4,83 35 60 311<br />
Brombeeren 36 - - - - 3 8,33 39 61 237<br />
Himbeeren 109 3 2,75 - - 4 3,67 34 60 311<br />
sonstiges Beerenobst 200 4 2,00 - - 11 5,50 40 91 777<br />
Cranberries 4 - - - - - - 5 9 21<br />
Heidelbeeren 144 1 0,69 - - 1 0,69 9 29 275<br />
Johannisbeeren 45 3 6,67 - - 9 20,00 138 143 777<br />
rot 16 1 6,25 - - 3 18,75 127 97 317<br />
schwarz 2 - - - - - - 147 30 178<br />
nnd* 27 2 7,41 - - 6 22,22 143 169 777<br />
Stachelbeeren 7 - - - - 1 14,29 67 86 267<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
168
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 BEERENOBST, FORTSETZUNG<br />
Beerenobst<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 174 23,05<br />
1 120 15,89<br />
2 94 12,45<br />
3 110 14,57<br />
4 92 12,19<br />
5 67 8,87<br />
6 49 6,49<br />
7 17 2,25<br />
8 22 2,91<br />
9 6 0,79<br />
10 3 0,40<br />
11 1 0,13<br />
Gesamt 755 100,00<br />
Erdbeeren<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 40 9,76<br />
1 45 10,98<br />
2 55 13,41<br />
3 62 15,12<br />
4 76 18,54<br />
5 56 13,66<br />
6 42 10,24<br />
7 13 3,17<br />
8 16 3,90<br />
9 3 0,73<br />
10 2 0,49<br />
Gesamt 410 100,00<br />
Brombeeren<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 8 22,22<br />
1 6 16,67<br />
2 7 19,44<br />
3 10 27,78<br />
4 4 11,11<br />
5 1 2,78<br />
Gesamt 36 100,00<br />
Himbeeren<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 34 31,19<br />
1 40 36,70<br />
2 13 11,93<br />
3 16 14,68<br />
4 4 3,67<br />
5 1 0,92<br />
6 1 0,92<br />
Gesamt 109 100,00<br />
169<br />
Heidelbeeren<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 88 61,11<br />
1 26 18,06<br />
2 16 11,11<br />
3 9 6,25<br />
4 2 1,39<br />
5 3 2,08<br />
Gesamt 144 100,00<br />
Johannisbeeren<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 1 2,22<br />
1 2 4,44<br />
2 2 4,44<br />
3 8 17,78<br />
4 5 11,11<br />
5 6 13,33<br />
6 6 13,33<br />
7 4 8,89<br />
8 6 13,33<br />
9 3 6,67<br />
10 1 2,22<br />
11 1 2,22<br />
Gesamt 45 100,00
Tabelle 25: STATISTIK 2010 ERBEEREN NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Erdbeeren 410 24 5,85 - - 46 11,22 93 154 1496<br />
Deutschland<br />
Erdbeeren 159 1 0,63 - - 9 5,66 73 77 405<br />
Elisa 5 - - - - - - 38 27 79<br />
Elsanta 5 - - - - - - 76 62 157<br />
Erdbeeren, nnd* 149 1 0,67 - - 9 6,04 74 78 405<br />
Italien<br />
Erdbeeren, nnd* 32 2 6,25 - - 2 6,25 74 82 357<br />
Spanien<br />
Erdbeeren 175 18 10,29 - - 31 17,71 106 158 775<br />
Camarosa 6 - - - - - - 57 47 159<br />
Erdbeeren, nnd* 169 18 10,65 - - 31 18,34 108 161 775<br />
Nordafrika (Ägypten, Marokko)<br />
Erdbeeren 28 3 10,71 - - 4 14,29 172 369 1496<br />
Camarosa 4 - - - - - - 32 30 80<br />
Elisa 4 - - - - - - 30 52 121<br />
Erdbeeren, nnd* 20 3 15,00 - - 4 20,00 229 422 1496<br />
Ägypten<br />
Erdbeeren, nnd* 9 2 22,22 - - 2 22,22 317 585 1496<br />
Marokko<br />
Erdbeeren 19 1 5,26 - - 2 10,53 104 154 620<br />
Camarosa 4 - - - - - - 32 30 80<br />
Elisa 4 - - - - - - 30 52 121<br />
Erdbeeren, nnd* 11 1 9,09 - - 2 18,18 156 182 620<br />
übrige Herkünfte (Kroatien, Niederlande, ohne Angabe)<br />
Erdbeeren 16 - - - - - - 52 48 184<br />
Elisa 1 - - - - - - 12 - 12<br />
Erdbeeren, nnd* 15 - - - - - - 54 48 184<br />
Kroatien<br />
Erdbeeren, nnd* 1 - - - - - - 184 - 184<br />
Niederlande<br />
Erdbeeren 14 - - - - - - 46 34 110<br />
Elisa 1 - - - - - - 12 - 12<br />
Erdbeeren, nnd* 13 - - - - - - 48 34 110<br />
ohne Angabe<br />
Erdbeeren, nnd*<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
1 - - - - - - 0 - 0<br />
170
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 ERDBEEREN NACH HERKUNFT, FORTSETZUNG<br />
Deutschland<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 2 1,26<br />
1 7 4,40<br />
2 13 8,18<br />
3 23 14,47<br />
4 35 22,01<br />
5 33 20,75<br />
6 26 16,35<br />
7 9 5,66<br />
8 8 5,03<br />
9 1 0,63<br />
10 2 1,26<br />
Gesamt 159 100,00<br />
Italien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 1 3,13<br />
1 2 6,25<br />
2 4 12,50<br />
3 8 25,00<br />
4 6 18,75<br />
5 5 15,63<br />
6 4 12,50<br />
7 1 3,13<br />
8 1 3,13<br />
Gesamt 32 100,00<br />
Spanien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 29 16,57<br />
1 29 16,57<br />
2 30 17,14<br />
3 25 14,29<br />
4 24 13,71<br />
5 18 10,29<br />
6 9 5,14<br />
7 3 1,71<br />
8 6 3,43<br />
9 2 1,14<br />
Gesamt 175 100,00<br />
Nordafrika (Ägypten, Marokko)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 7 25,00<br />
1 4 14,29<br />
2 3 10,71<br />
3 5 17,86<br />
4 7 25,00<br />
6 2 7,14<br />
Gesamt 28 100,00<br />
171
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
01.01.10<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Erdbeeren 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
172<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Ägypten Deutschland Italien Marokko Spanien übrige SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Erdbeeren 2010 nach Herkunft (SB < 800 %)<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Ägypten Deutschland Italien Marokko Spanien übrige SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: zwei Proben aus Ägypten vom 4.1.2010 mit einer SB von 1496 % bzw. 1320 %<br />
übrige Herkünfte: Kroatien (1), Niederlande (14), ohne Angabe (1)<br />
Abbildung 42: Jahresverlauf Erdbeeren 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Himbeeren 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
173<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte: Belgien (1), Marokko (7), Mexiko (5), Polen (2)<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Italien Niederlande Portugal Spanien übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 43: Jahresverlauf Himbeeren 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Heidelbeeren 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Chile ohne Wkst sehr gering übrige SB-Obergrenze<br />
Herkünfte ohne nachgewiesene Wirkstoffe: Marokko (16), Portugal (1)<br />
Herkünfte mit sehr geringer Belastung (max. SB < 12,5 %): Frankreich (10), Niederlande (2), Polen (11)<br />
übrige Herkünfte (max. SB < 67 %): Argentinien (20), Deutschland (26), Spanien (28), Uruguay (6)<br />
Abbildung 44: Jahresverlauf Heidelbeeren 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Johannisbeeren 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Johannisbeeren 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
31.05.10<br />
174<br />
30.06.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Italien Niederlande SB-Obergrenze<br />
Abbildung 45: Jahresverlauf Johannisbeeren 2010 nach Sorten und Herkunft<br />
27.12.10<br />
rot schwarz Johannisbeeren, nnd SB-Obergrenze
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
Jahresverlauf Brombeeren, Cranberries, Stachelbeeren 2010 nach Arten<br />
31.01.10<br />
Jahresverlauf Brombeeren, Cranberries, Stachelbeeren 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
übrige Herkünfte: Mexiko (7), Spanien (5), USA (7)<br />
31.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
175<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Italien Niederlande übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 46: Jahresverlauf Brombeeren, Cranberries, Stachelbeeren 2010 nach Arten<br />
und Herkunft<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brombeeren Cranberries Stachelbeeren SB-Obergrenze
Abbildung 47: Wirkstoffprofil Erdbeeren 2010<br />
176
Abbildung 48: Wirkstoffprofil Himbeeren 2010<br />
177
Abbildung 49: Wirkstoffprofil Johannisbeeren 2010<br />
178
5.6. Exotenfrüchte<br />
Laut EU-Höchstwerte-Verordnung 600/2010 werden die Exotenfrüchte zu den<br />
„sonstigen Früchten“ gezählt und in die drei Kategorien „essbare Schale“, „nicht essbare<br />
Schale, klein“ und „nicht essbare Schale, groß“ unterteilt. Im <strong>Statusbericht</strong> <strong>Chemischer</strong><br />
Pflanzenschutz 2009 wurden Physalis und Tamarillos (Baumtomaten) in der Kategorie<br />
Exotenfrüchte ausgewertet, die aktuelle Verordnung ordnet sie jedoch den Tomaten<br />
(Kap. 5.9.1.3) zu.<br />
Im Jahr 2010 wurden aus der Produktgruppe Exotenfrüchte insgesamt 354 Proben auf<br />
Pestizidrückstände analysiert. Bei den Früchten mit essbarer Schale (80) wurden Kakis<br />
(27), Kumquats (21), Feigen (20), Karambolen (7) und Datteln (5) untersucht, bei kleinen<br />
Früchten mit nicht essbarer Schale (105) Kiwis (44), Litschis (38), Kaktusfeigen (9),<br />
Passionsfrüchte (5), Rambutans (4), Mangostane (3) und Grenadillen (2) sowie bei den<br />
großen Früchten mit nicht essbarer Schale (169) Granatäpfel (41), Mangos (38), Papayas<br />
(32), Ananas (22), Avocados (11), Pitahayas (10), Bananen (9) und Cherimoyas (6)<br />
(Anzahl der Proben in Klammer). Eine ausreichende Probenzahl war für eine detaillierte<br />
statistische Auswertung auf Produktebene bei Kiwis (Kap. 5.6.2.1), Litschis (Kap.<br />
5.6.2.2), Granatäpfeln (Kap. 5.6.3.1), Mangos (Kap. 5.6.3.2) und Papayas (Kap. 5.6.3.3)<br />
vorhanden. Bei Kiwis, Litschis, Granatäpfeln und Mangos war jedoch die Probenanzahl<br />
im Jahr 2009 zu gering für einen statistischen Vergleich mit dem Jahr 2010.<br />
Bei den Exotenfrüchten wurden drei SB-Überschreitungen (1 %) festgestellt, von denen<br />
zwei auf PRP-Überschreitungen (1 %) zurückzuführen waren. ARfD-Überschreitungen<br />
konnten keine nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei 22 %, die maximale SB bei<br />
1541 %. In 211 Proben (60 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in 38 % wurden zwischen einem und vier Wirkstoffe<br />
nachgewiesen, in den übrigen Proben bis zu sieben verschiedene (Tab. 26).<br />
Die SB-Überschreitungen wurden je einmal durch Ananas aus Costa Rica, Passionsfrüchte<br />
aus Kenia und Pitahayas aus Vietnam verursacht. Bei 16 weiteren Proben (5 %),<br />
darunter Kiwis aus Italien (4), Papayas aus Brasilien (4), Passionsfrüchte aus Kenia (2)<br />
sowie je einer Probe Ananas aus Costa Rica und Panama, Bananen aus Panama, Karambolen<br />
aus Malaysia, Mangos aus Mexiko und Rambutans aus Thailand (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer) lag die SB zwischen 100 % und 200 %. Die höchsten Summenbelastungen<br />
hatten Pitahayas (1541 %) und Ananas (453 %) (Abb. 50, 51, 54 & 55).<br />
179
Eine PRP-Überschreitung wurde bei Ananas durch das Insektizid Diazinon (407 % der<br />
PRP-Obergrenze), eine bei Pitahayas durch das Insektizid Fipronil (1481 %) verursacht.<br />
In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden die<br />
Fungizide Fenhexamid (4), Chlorthalonil (1), Prochloraz (1) und Thiophanat-methyl (1)<br />
gefunden (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten wurden in Exotenfrüchten<br />
die Fungizide Thiabendazol (32) und Carbendazim (29) sowie das Fungizid und<br />
Schalenbehandlung Prochloraz (30) nachgewiesen (Abb. 59).<br />
Die sehr hohen nachgewiesenen Belastungen bei Pitahayas (SB von 1541 %) zeigen,<br />
dass im Sinne der KonsumentInnensicherheit auch weniger häufig verzehrte Exotenfrüchte<br />
öfter beprobt werden müssen, um hohe Belastungen nicht zu übersehen.<br />
Ebenso muss die Probenanzahl von Ananas erhöht werden. Aufgrund der großen<br />
Verzehrsmenge ist es außerdem notwendig, Bananen wesentlich häufiger zu untersuchen,<br />
um hohe Belastungen sicher ausschließen zu können.<br />
5.6.1. Exotenfrüchte mit essbarer Schale<br />
Von den exotischen Früchten mit essbarer Schale wurden im Jahr 2010 insgesamt 80<br />
Proben, darunter Kakis (27), Kumquats (21), Feigen (20), Karambolen (Sternfrüchte) (7)<br />
und Datteln (5) auf Pestizidrückstände untersucht (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Es konnten keine Überschreitungen nachgewiesen werden, die mittlere SB lag bei 3 %,<br />
die maximale SB bei 113 %. Die mittlere SB der untersuchten Proben hat sich im<br />
Vergleich zum Jahr 2009 nicht signifikant geändert. In 72 aller analysierten Proben<br />
(90 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 9 % der Proben wurde ein und in einer Probe fünf verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 26).<br />
In einer Probe Karambolen aus Malaysia lag die SB bei 113 %, in einer Probe Kaki aus<br />
Spanien bei 66 %. Alle anderen Proben hatten eine SB unter 50 % (Abb. 50).<br />
Insgesamt wurden zehn verschiedene Wirkstoffe gefunden, jedoch alle in Konzentrationen<br />
unterhalb von 100 % der PRP-Obergrenze.<br />
180
5.6.2. Exotenfrüchte mit nicht essbarer Schale, klein<br />
Im Jahr 2010 wurden von den kleinen Früchten mit nicht essbarer Schale insgesamt 105<br />
Proben, darunter Kiwis (44), Litschis (38), Kaktusfeigen (9), Passionsfrüchte (5),<br />
Rambutans (4), Mangostane (3) und Grenadillen (2) auf Pestizidrückstände untersucht<br />
(Anzahl der Proben in Klammer). Aufgrund der ausreichenden Probenanzahl war eine<br />
detaillierte statistische Auswertung bei Kiwis (Kap. 5.6.2.1) und Litschis (Kap. 5.6.2.2)<br />
möglich.<br />
Es wurden eine SB-Überschreitung (1 %) nachgewiesen, aber keine PRP-Überschreitungen.<br />
Die mittlere SB betrug 16 %, die maximale SB 201 %. Gegenüber dem Jahr<br />
2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten Proben nicht signifikant geändert. In 74<br />
Proben (70 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 28 % wurden zwischen einem und vier verschiedenen Wirkstoffen<br />
detektiert, in je einer Probe fünf und sieben (Tab. 26).<br />
Die SB-Überschreitung wurde bei einer Probe von Passionsfrüchten aus Kenia<br />
nachgewiesen und durch die Summe aus fünf Wirkstoffen verursacht. Sieben weitere<br />
Proben (7 %) hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %. Betroffen waren vier Proben<br />
von Kiwis aus Italien, zwei von Passionsfrüchten aus Kenia und eine von Rambutans<br />
aus Thailand (Abb. 51).<br />
In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden die<br />
Fungizide Fenhexamid (vier Mal in Kiwis aus Italien) und Chlorthalonil (einmal in<br />
Passionsfrüchten aus Kenia) gefunden. Insgesamt wurden 23 verschiedene Wirkstoffe<br />
bei kleinen Exotenfrüchten mit nicht essbarer Schale nachgewiesen, allerdings jeder<br />
einzelne in weniger als 10 % der Proben (Abb. 59).<br />
5.6.2.1. Kiwis<br />
Bei den 44 untersuchten Kiwis lag die mittlere SB bei 19 %, die maximale SB bei 148 %.<br />
Überschreitungen konnten keine nachgewiesen werden. In 27 der Kiwiproben (61 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
den übrigen Proben wurden ein bis zwei Wirkstoffe detektiert (Tab. 26).<br />
181
Vier Proben aus Italien in der ersten Jahreshälfte hatten eine SB zwischen 100 % und<br />
200 %. Abgesehen von einer Probe aus China hatten die Kiwis der übrigen<br />
Herkunftsländer (Chile, Griechenland und Neuseeland) Summenbelastungen unter 10 %<br />
(Abb. 52).<br />
Das Fungizid Fenhexamid wurde in vier Proben in Konzentrationen zwischen 100 % und<br />
200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen (Abb. 59).<br />
5.6.2.2. Litschis<br />
Die Belastung der 38 analysierten Litschi-Proben war sehr gering. Die mittlere SB lag<br />
bei 3 %, die maximale SB bei 60 %. In 35 Proben (92 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in zwei Proben wurde einer, in<br />
einer Probe vier Wirkstoffe detektiert (Tab. 26).<br />
Die höchste SB (60 %) hatte eine Probe aus Thailand (Abb. 53).<br />
Diese wurde durch die Kombination von vier Wirkstoffen verursacht, von denen<br />
Carbendazim die höchste Konzentration hatte. In einer weiteren Probe wurde Malathion<br />
nachgewiesen, in einer zweiten Carbendazim.<br />
5.6.3. Exotenfrüchte mit nicht essbarer Schale, groß<br />
Von den großen Exotenfrüchten mit nicht essbarer Schale (169) wurden im Jahr 2010<br />
Granatäpfel (41), Mangos (38), Papayas (32), Ananas (22), Avocados (11), Pitahayas<br />
(Drachenfrüchte) (10), Bananen (9) und Cherimoyas (6) auf Pestizidrückstände<br />
untersucht (Anzahl der Proben in Klammer). Eine ausreichende Probenanzahl für eine<br />
detaillierte statistische Auswertung war bei Granatäpfeln (Kap. 5.6.3.1), Mangos (Kap.<br />
5.6.3.2) und Papayas (Kap. 5.6.3.3) vorhanden.<br />
Eines der Hauptprobleme der Belastung großer Exotenfrüchten mit nicht essbarer<br />
Schale sind Schalenbehandlungsmittel, die nach der Ernte aufgebracht werden, um<br />
Schimmelbildung während der Lagerung zu verhindern. Aufgrund der gesetzlichen<br />
Vorgaben werden Exotenfrüchte von den Labors mit Schale untersucht. Ein großer Teil<br />
182
der Schalenbehandlungsmittel bleibt jedoch auf der Schale und wird im Normalfall nicht<br />
mitgegessen. Überschreitungen der ARfD-Werte bei Schalenbehandlungsmitteln werden<br />
deshalb von den Behörden erst dann gewertet, wenn die Überschreitung durch eine<br />
separate Untersuchung des Fruchtfleischs bestätigt wurde.<br />
Laut Datensammlung des Deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)<br />
gelangen etwa 52 % des Schalenbehandlungsmittels Imazalil ins Fruchtfleisch von<br />
Bananen (BVL 2002 32 ).<br />
Laut einer Veröffentlichung des Joint Meetings on Pesticide Residues (JMPR,<br />
gemeinsame Konferenz über Pestizidrückstände) von FAO und WHO gelangen maximal<br />
10 % des Schalenbehandlungsmittels Prochloraz ins Fruchtfleisch von Ananas,<br />
Avocados, Mangos oder Papayas (FAO 2005 33 ).<br />
Ein Gesundheitsrisiko ist für die KonsumentInnen aber auch dann gegeben, wenn sich<br />
der Großteil der Pestizidrückstände in der Schale einer Frucht konzentriert, etwa durch<br />
Kontakt mit der Schale sowie Querübertragung beim Schälen, beim Aufbewahren<br />
chemisch behandelter Früchte mit unverpackten Lebensmitteln oder bei der<br />
Verwendung der ungeschälten Früchte für die Zubereitung von Speisen oder Getränken<br />
(z.B. Caipirinha). Auch für Kinder besteht erhöhte Gefahr, weil es vorkommen kann,<br />
dass Kinder mit ungeschälten, chemisch behandelten Früchten spielen und sie in den<br />
Mund nehmen. Nach dem Schälen von chemisch behandelten Früchten sollte man sich<br />
daher unbedingt, noch bevor man das Fruchtfleisch oder andere Lebensmittel berührt,<br />
die Hände waschen. Diese Empfehlung ist vielen KonsumentInnen jedoch nicht<br />
bekannt.<br />
Für die Bewertung der Belastung durch die Schalenbehandlungsmittel Imazalil (bei<br />
Bananen) und Prochloraz (bei Ananas, Avocados, Mangos und Papayas) wurden im<br />
Rahmen des PRP von GLOBAL 2000 mit 1. Januar 2009 PRP- und ARfD-Obergrenzen<br />
eingeführt, welche die verringerte Konzentration des jeweiligen Pestizids im Fruchtfleisch<br />
durch sogenannte Verarbeitungs- bzw. Variabilitätsfaktoren berücksichtigen. Seit<br />
dem 1. Januar 2010 gilt für die ARfD-Obergrenze die Berechnungsmethode des<br />
32<br />
BVL (2002) Daten aus dem Bundesweiten Lebensmittel-Monitoring 2002. Bundesamt für<br />
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit http://www.bvl.bund.de/lebensmittelmonitoring<br />
33<br />
FAO (2005) Pesticide residues in food - 2004 evaluations. Part I - Residues. FAO Plant Production and<br />
Protection Paper, 182/1<br />
183
Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR 2009 34 ). Im Jahr 2009 wurde die Methode der<br />
European Food Safety Authority (EFSA) herangezogen. Überschreitungen, die sich<br />
nach der Bewertung mit den neuen Obergrenzen ergeben, würden sich vermutlich auch<br />
bei separater Untersuchung des Fruchtfleisches bestätigen.<br />
Für die Wirkstoffe Triadimenol und Triadimefon, die ebenfalls zur Schalenbehandlung<br />
bei Ananas verwendet werden, gibt es keine veröffentlichten Verarbeitungsfaktoren. Hier<br />
wurden die PRP-Obergrenzen unverändert beibehalten und für die Berechnung der<br />
ARfD-Obergrenzen in Anlehnung an das Vorgehen der AGES der Variabilitätsfaktor von<br />
5 auf 1 herabgesetzt.<br />
Aufgrund der Änderungen bei der Bewertung dieser Wirkstoffe ist ein Vergleich der<br />
Belastungssituation in verschiedenen Jahren nur eingeschränkt möglich. Im Wirkstoffprofil<br />
sind die Nachweise, die mit den angepassten Obergrenzen bewertet wurden, am<br />
Zusatz „Bananen“ bzw. „Ana, Avo, Mang, Pap“ in der Wirkstoffbezeichnung erkennbar.<br />
Genauere Informationen zur Berechnung der Obergrenzen für Schalenbehandlungs-<br />
mittel sind beim PRP-Team von GLOBAL 2000 erhältlich.<br />
Belastungssituation im Jahr 2010<br />
Bei den 169 untersuchten großen Exotenfrüchten mit nicht essbarer Schale wurden im<br />
Jahr 2010 zwei SB-Überschreitungen (1 %), beide verursacht durch PRP-<br />
Überschreitungen festgestellt, sowie eine mittlere SB von 35 % und eine maximale SB<br />
von 1541 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der<br />
mittleren SB der untersuchten Proben. In 65 Proben (38 %) konnten keine Rückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 58 % der Proben wurden zwischen<br />
einem und vier Wirkstoffe, in den übrigen 4 % der Proben wurden bis zu sechs<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 26).<br />
Zu den beiden SB-Überschreitungen führten je eine Probe Ananas aus Costa Rica und<br />
Pitahayas aus Vietnam. Letztere hatte mit 1541 % die mit Abstand höchste SB aller<br />
Exotenfrüchte. Acht weitere Proben (5 %) hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %:<br />
vier Papaya- (Brasilien) und zwei Ananas-Proben (Costa Rica und Panama), sowie je<br />
eine Probe von Bananen (Panama) und Mangos (Mexiko) (Abb. 54 & 55).<br />
34<br />
BfR (2009) BfR-Modell zur Berechnung der Aufnahme von Pflanzenschutzmittel-Rückständen.<br />
Information Nr. 026/2009 des BfR vom 1. Juli 2009<br />
184
Die PRP-Überschreitungen verursachten die Insektizide Diazinon (Ananas, 407 % der<br />
PRP-Obergrenze) und Fipronil (Pitahayas, 1481 %). Konzentrationen zwischen 100 %<br />
und 200 % der PRP-Obergrenze wurden je einmal vom Schalenbehandlungsmittel<br />
Prochloraz (Mangos) und vom Fungizid Thiophanat-methyl (Papayas) gemessen. Häufig<br />
nachgewiesen wurden weiters das Schalenbehandlungsmittel Thiabendazol (Bananen,<br />
Mangos, Papayas) sowie das Fungizid Carbendazim (Granatäpfel, Mangos, Papayas),<br />
das auch ein Abbauprodukt von Benomyl und Thiophanat-methyl sein kann.<br />
5.6.3.1. Granatäpfel<br />
Die Belastung der 41 im Jahr 2010 untersuchten Granatäpfelproben war gering: Die<br />
mittlere SB lag bei 10 %, die maximale SB bei 79 %, Überschreitungen wurden nicht<br />
nachgewiesen. In 20 der untersuchten Proben (49 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in den übrigen Proben wurden bis zu<br />
drei verschiedene Wirkstoffe detektiert (Tab. 26).<br />
Vier Proben (10 %) hatten eine SB zwischen 50 % und 80 %: zwei aus Israel und je eine<br />
aus Ägypten und der Türkei. Diese Proben wurden ab Ende August gezogen. In den<br />
Monaten davor sowie bei den Proben anderer Herkunftsländer (Chile, Indien und Iran)<br />
lag die maximale Summenbelastung unter 32 % (Abb. 56).<br />
Insgesamt wurden 19 verschieden Wirkstoffe nachgewiesen, jedoch alle in Konzentrationen<br />
unter 60 % der PRP-Obergrenze. Mit sieben Nachweisen am häufigsten wurde<br />
das Insektizid Imidacloprid gefunden (Abb. 59).<br />
5.6.3.2. Mangos<br />
Die 38 im Jahr 2010 untersuchten Mangos hatten eine mittlere SB von 19 % und eine<br />
maximale SB von 161 %, Überschreitungen gab es keine. Die mittlere SB der<br />
untersuchten Mangos hat sich im Vergleich zum Jahr 2009 nicht signifikant geändert. In<br />
18 Proben (47 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in den übrigen 53 % wurden bis zu drei verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 26).<br />
185
Eine Probe aus Mexiko hatte eine SB von 161 %, drei aus Peru und eine aus Costa<br />
Rica hatten eine SB zwischen 50 % und 100 %. Die Proben aus den übrigen Herkunftsländern<br />
(Brasilien, Elfenbeinküste, Guinea, Israel, Mali und Senegal) hatten eine<br />
maximale SB unter 20 % (Abb. 57).<br />
Vom Schalenbehandlungsmittel Prochloraz wurde nicht nur mit 161 % der PRP-Obergrenze<br />
die höchste Konzentration nachgewiesen, sondern es wurde mit 15 Nachweisen<br />
auch am häufigsten gefunden.<br />
5.6.3.3. Papayas<br />
Die mittlere SB der 32 im Jahr 2010 getesteten Papayaproben lag bei 44 %, die<br />
maximale SB bei 190 %, Überschreitungen gab es keine. Gegenüber dem Jahr 2009<br />
gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten Papayas. In allen<br />
Proben wurden Pestizidrückstände nachgewiesen, in 81 % zwischen einem und vier, in<br />
den übrigen 19 % bis zu sechs verschiedene Wirkstoffe (Tab. 26).<br />
Vier Proben aus Brasilien zur Jahresmitte hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %.<br />
Alle anderen Proben aus Brasilien sowie der übrigen Herkunftsländer Ecuador und<br />
Ghana hatten eine SB unter 75 % (Abb. 58).<br />
In einer Probe lag die Konzentration des Fungizids Thiophanat-methyl zwischen 100 %<br />
und 200 % der PRP-Obergrenze. Die Schalenbehandlungsmittel Thiabendazol (18) und<br />
Prochloraz (12) sowie die Fungizide Carbendazim (14) und Thiophanat-methyl (14)<br />
wurden am häufigsten detektiert (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Die sehr hohen nachgewiesenen Belastungen bei Pitahayas und die hohen Belastungen<br />
anderer Produkte wie zum Beispiel Ananas oder Papayas zeigen, dass es im Sinne der<br />
KonsumentInnensicherheit unbedingt notwendig ist, auch Produkte mit geringeren<br />
Verzehrsmengen häufiger zu beproben, um hohe Belastungen durch eine zu geringe<br />
Probenanzahl nicht zu übersehen. Aufgrund der großen Verzehrsmenge von Bananen<br />
ist es wichtig, diese regelmäßig zu untersuchen, um die tatsächliche Belastung besser<br />
abschätzen zu können.<br />
186
Tabelle 26: STATISTIK 2010 EXOTENFRÜCHTE<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Exotenfrüchte 354 2 0,56 - - 3 0,85 22 91 1541<br />
Schale essbar 80 - - - - - - 3 15 113<br />
Datteln 5 - - - - - - 0 0 0<br />
Feigen 20 - - - - - - 0 0 0<br />
Kakis 27 - - - - - - 3 12 66<br />
Karambolen 7 - - - - - - 18 39 113<br />
Kumquats 21 - - - - - - 1 3 12<br />
Schale nicht essbar, klein 105 - - - - 1 0,95 16 40 201<br />
Grenadillen 2 - - - - - - 13 10 24<br />
Kaktusfeigen 9 - - - - - - 2 7 21<br />
Kiwis 44 - - - - - - 19 42 148<br />
Litschis 38 - - - - - - 3 11 60<br />
Mangostane 3 - - - - - - 0 0 0<br />
Passionsfrüchte 5 - - - - 1 20,00 100 76 201<br />
Rambutans 4 - - - - - - 48 44 101<br />
Schale nicht essbar, groß 169 2 1,18 - - 2 1,18 35 126 1541<br />
Ananas 22 1 4,55 - - 1 4,55 60 93 453<br />
Avocados 11 - - - - - - 1 3 10<br />
Bananen 9 - - - - - - 51 37 120<br />
Cherimoyas 6 - - - - - - 0 0 0<br />
Granatäpfel 41 - - - - - - 10 20 79<br />
Mangos 38 - - - - - - 19 33 161<br />
Papayas 32 - - - - - - 44 43 190<br />
Pitahayas 10 1 10,00 - - 1 10,00 165 459 1541<br />
187
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 EXOTENFRÜCHTE, FORTSETZUNG<br />
Exotenfrüchte<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 211 59,60<br />
1 63 17,80<br />
2 41 11,58<br />
3 21 5,93<br />
4 9 2,54<br />
5 5 1,41<br />
6 3 0,85<br />
7 1 0,28<br />
Gesamt 354 100,00<br />
Schale essbar<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 72 90,00<br />
1 7 8,75<br />
5 1 1,25<br />
Gesamt 80 100,00<br />
Schale nicht essbar, klein<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 74 70,48<br />
1 19 18,10<br />
2 7 6,67<br />
3 2 1,90<br />
4 1 0,95<br />
5 1 0,95<br />
7 1 0,95<br />
Gesamt 105 100,00<br />
Kiwis<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 27 61,36<br />
1 13 29,55<br />
2 4 9,09<br />
Gesamt 44 100,00<br />
Litschis<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 35 92,11<br />
1 2 5,26<br />
4 1 2,63<br />
Gesamt 38 100,00<br />
Schale nicht essbar, groß<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 65 38,46<br />
1 37 21,89<br />
2 34 20,12<br />
3 19 11,24<br />
4 8 4,73<br />
5 3 1,78<br />
6 3 1,78<br />
Gesamt 169 100,00<br />
188<br />
Granatäpfel<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 20 48,78<br />
1 13 31,71<br />
2 7 17,07<br />
3 1 2,44<br />
Gesamt 41 100,00<br />
Mangos<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 18 47,37<br />
1 11 28,95<br />
2 7 18,42<br />
3 2 5,26<br />
Gesamt 38 100,00<br />
Papayas<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 0 0,00<br />
1 5 15,63<br />
2 10 31,25<br />
3 6 18,75<br />
4 5 15,63<br />
5 3 9,38<br />
6 3 9,38<br />
Gesamt 32 100,00
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
Jahresverlauf Exotenfrüchte mit essbarer Schale 2010 nach Arten<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
189<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Datteln Feigen Kakis Karambolen Kumquats SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Exoten mit essbarer Schale 2010 nach Herkunft<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Israel Malaysia Südafrika Spanien übrige SB-Obergrenze<br />
übrige Herkünfte (ohne nachgewiesene Wirkstoffe): Algerien (2), Argentinien (1), Brasilien (1), Italien (2), ohne Angabe<br />
(1)<br />
Abbildung 50: Jahresverlauf Exoten mit essbarer Schale 2010 nach Arten und Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
Jahresverlauf Exoten mit nicht essbarer Schale, klein 2010 nach Arten<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
190<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Kiwis Litschis Passionsfrüchte Rambutans sonstige SB-Obergrenze<br />
sonstige Arten (max SB < 25 %): Grenadillen (2), Kaktusfeigen (9), Mangostane (3)<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
Jahresverlauf Exoten mit nicht essbarer Schale, klein 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
China Italien Kenia Thailand übrige SB-Obergrenze<br />
übrige Herkünfte (max. SB < 25 %): Chile (1), Griechenland (8), Israel (7), Madagaskar (24), Mauritius (1),<br />
Neuseeland (10), Südafrika (5)<br />
Abbildung 51: Jahresverlauf Exoten mit nicht essbarer Schale, klein 2010 nach Arten und<br />
Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Kiwis 2010 nach Herkunft<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
191<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Chile China Griechenland Italien Neuseeland SB-Obergrenze<br />
Abbildung 52: Jahresverlauf Kiwis 2010 nach Herkunft<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Litschis 2010 nach Herkunft<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Israel Madagaskar Mauritius Südafrika Thailand SB-Obergrenze<br />
Abbildung 53: Jahresverlauf Litchis 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
01.01.10<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
Jahresverlauf Exoten mit nicht essbarer Schale, groß 2010 nach Arten<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
192<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Ananas Bananen Granatäpfel Mangos<br />
Papayas Pitahayas sonstige SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Exoten mit nicht essbarer Schale, groß 2010 nach Arten (SB < 250 %)<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Ananas Bananen Granatäpfel Mangos<br />
Papayas Pitahayas sonstige SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Pitahayas aus Vietnam vom 7.10.2010 mit einer SB von 1541 % und Ananas aus Costa Rica vom<br />
17.12.2010 mit einer SB von 453 %<br />
sonstige Arten (max. SB < 12,5 %): Avocados (11), Cherimoyas (6).<br />
Abbildung 54: Jahresverlauf Exoten mit nicht essbarer Schale, groß 2010 nach Arten
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
01.01.10<br />
01.01.10<br />
Saisonverlauf Exoten mit nicht essbarer Schale, groß 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
193<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brasilien Costa Rica Mexiko Panama Vietnam übrige SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Exoten mit nicht essbarer Schale, groß 2010 nach Herkunft (SB < 250 %)<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brasilien Costa Rica Mexiko Panama Vietnam übrige SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Pitahayas aus Vietnam vom 7.10.2010 mit einer SB von 1541 % und Ananas aus Costa Rica vom<br />
17.12.2010 mit einer SB von 453 %<br />
übrige Herkünfte: Ägypten (3), Chile (7), Dominikanische Republik (1), Ecuador (8), Elfenbeinküste (3), Ghana (1),<br />
Guinea (1), Hunduras (2), Indien (5), Iran (12), Israel (13), Kolumbien (2), Mali (1), Peru (18), Südafrika (6), Senegal<br />
(1), Spanien (8), Türkei (10), ohne Angabe (1)<br />
Abbildung 55: Jahresverlauf Exoten mit nicht essbarer Schale, groß 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Granatäpfel 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
194<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte (max. SB < 10 %): Chile (3), Indien (5), Iran (12)<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Ägypten Israel Türkei übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 56: Jahresverlauf Granatäpfel 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Mangos 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte: Elfenbeinküste (3), Guinea (1), Israel (1), Mali (1), Senegal (1)<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brasilien Costa Rica Mexiko Peru übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 57: Jahresverlauf Mangos 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Papayas 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
195<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
Abbildung 58: Jahresverlauf Papayas 2010 nach Herkunft<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brasilien Ecuador Ghana SB Obergrenze
Abbildung 59: Wirkstoffprofil Exotenfrüchte 2010<br />
196
5.7. Wurzel- und Knollengemüse<br />
Vom Wurzel- und Knollengemüse wurden im Jahr 2010 insgesamt 245 Proben auf<br />
Pestizidrückstände untersucht, darunter Karotten (117), Kartoffeln (70), Rettiche und<br />
Radieschen (25), Knollensellerie (13), Ingwer (6), Pastinaken (6), Steckrüben (3), Rote<br />
Beete (2), Meerrettich (1) Schwarzwurzeln (1) und Süßkartoffeln (1) (Anzahl der Proben<br />
in Klammer). Bei Kartoffeln (Kap. 5.7.1) und Karotten (Kap. 5.7.2) war eine ausreichende<br />
Probenanzahl für eine detaillierte statistische Auswertung auf Produktebene<br />
vorhanden. Außerdem konnten Kartoffeln nach Sorten (Kap. 5.7.1.1) und Karotten nach<br />
Sorten (Kap. 5.7.2.1) und nach Herkunft (Kap. 5.7.2.2) ausgewertet werden. Bromid,<br />
das im Jahr 2009 in drei Kartoffelproben nachgewiesen wurde, wurde im vorliegenden<br />
Bericht nicht bewertet. Zur Bromid-Problematik siehe Kapitel 4.2.1.Beim untersuchten<br />
Wurzel- und Knollengemüse wurden insgesamt 14 SB-Überschreitungen (6 %), davon<br />
13 (5 %) verursacht durch PRP-Überschreitungen, festgestellt. ARfD-Überschreitungen<br />
konnten keine nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei 40 %, die maximale SB bei<br />
1481 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB<br />
des untersuchten Wurzel- und Knollengemüses. Bei 93 Proben (38 %) konnten keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 59 % der Proben<br />
wurden zwischen einem und vier Wirkstoffen detektiert, in den übrigen 3 % der Proben<br />
bis zu acht verschiedene Pestizide (Tab. 27).<br />
Die 14 SB-Überschreitungen wurden verursacht durch Karotten aus Italien (3),<br />
Deutschland (2) und Spanien (1), Kartoffeln aus Frankreich (3) und Deutschland (2)<br />
sowie je einmal von Radieschen, Rettich und Steckrüben aus Deutschland (Anzahl der<br />
Überschreitungen in Klammer). Letztere war auch für die maximale SB von 1481 %<br />
verantwortlich. Neun weitere Proben hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %:<br />
Karotten aus Spanien (2), Deutschland (1) und Italien (1), Kartoffeln aus Deutschland<br />
(2), Knollensellerie aus Deutschland (1) und Italien (1) und Ingwer aus China (1) (Anzahl<br />
der Nachweise in Klammern) (Abb. 60, 61 & 62).<br />
Verantwortlich für PRP-Überschreitungen bei Karotten waren das Herbizid Linuron (2)<br />
sowie die Insektizide Chlorpyrifos (2) und Omethoat (1); bei Kartoffeln das Herbizid und<br />
Keimhemmungsmittel Chlorpropham (5); bei Radieschen Omethoat (1) und bei Rettich<br />
und Steckrüben Dimethoat+Omethoat (je 1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer).<br />
Da die nachgewiesenen Konzentrationen von Dimethoat und Omethoat bei diesen<br />
197
eiden Proben vom Labor nicht getrennt angegeben waren, wurde die um den Faktor<br />
drei strengere Obergrenze für Omethoat angewendet. Viel wahrscheinlicher als eine<br />
direkte Anwendung von Omethoat als Insektizid ist der Nachweis als Metabolit von<br />
Dimethoat. Sollte die bei der Rettichprobe nachgewiesene, vom Labor nicht getrennt<br />
angegebene, Gesamtkonzentration von Omethoat und Dimethoat ausschließlich auf<br />
letzteres zurückzuführen sein, wäre die Probe nicht als PRP-Überschreitung zu werten.<br />
Die Probe Steckrübe verursacht in jedem Fall eine PRP-Überschreitung. In<br />
Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden das Herbizid<br />
Linuron (5), das Herbizid und Keimhemmungsmittel Chlorpropham (2) sowie die<br />
Insektizide Dimethoat (2) und Hexachlorcyclohexan (HCH) gefunden (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Am häufigsten wurden die Herbizide Linuron (40),<br />
Chlorpropham (33) und Pendimethalin (21) sowie die Fungizide Boscalid (27) und<br />
Difenoconazol (23) detektiert (Abb. 63).<br />
Die PRP-Überschreitung bei Steckrüben zeigt, dass im Sinne der KonsumentInnensicherheit<br />
auch Produkte mit geringen Verzehrsmengen häufiger beprobt werden<br />
müssen, um die Belastungssituation besser abschätzen zu können und stark belastete<br />
Produkte nicht aufgrund einer zu geringen Stichprobenanzahl zu übersehen.<br />
5.7.1. Kartoffeln<br />
Bei den 70 im Jahr 2010 untersuchten Kartoffeln wurden fünf SB-Überschreitungen<br />
(7 %), alle verursacht durch PRP-Überschreitungen, eine mittlere SB von 29 % und eine<br />
maximale SB von 413 % festgestellt. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sich die mittlere<br />
SB der untersuchten Kartoffeln nicht signifikant geändert. In 29 Proben (41 %) konnten<br />
keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, bei den<br />
übrigen 59 % wurden bis zu drei verschiedene Wirkstoffe detektiert (Tab. 27).<br />
Die fünf SB-Überschreitungen wurden durch drei Proben aus Frankreich und zwei aus<br />
Deutschland verursacht. Zwei weitere Proben aus Deutschland hatten eine SB zwischen<br />
100 % und 200 % (Abb. 61).<br />
Alle fünf SB-Überschreitungen wurden durch PRP-Überschreitungen des Wirkstoffs<br />
Chlorpropham bei Proben zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember verursacht.<br />
Bei zwei weiteren Proben wurde dieses Herbizid und Keimhemmungsmittel in einer<br />
198
Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen und<br />
wurde mit insgesamt 32 Nachweisen am häufigsten detektiert. Sieben weitere Wirkstoffe<br />
wurden vereinzelt in Kartoffelproben gefunden, wobei in allen Fällen die Konzentration<br />
unter 20 % der PRP-Obergrenze lag.<br />
Das Herbizid Chlorpropham wird bei Kartoffeln zur Keimhemmung während der<br />
Lagerung eingesetzt. Bei heimischen Kartoffeln werden üblicherweise Behandlungen<br />
zwischen November und März im Lager durchgeführt, bei Kartoffeln aus südlichen<br />
Ländern können die Ernte- und Lagerzeiten jedoch abweichen. Zur Problematik von<br />
Keimhemmungsmitteln siehe Kapitel 5.7.1.1.<br />
5.7.1.1. Kartoffeln, Auswertung nach Sorten<br />
Bei Kartoffeln wurde zwischen Frühkartoffeln (30) und Kartoffeln ohne nähere Angaben<br />
(40, nnd – nicht näher definiert) unterschieden (Anzahl an Proben in Klammern).<br />
Frühkartoffeln<br />
Die mittlere SB der 30 untersuchten Frühkartoffeln lag bei 2 %, die maximale SB bei<br />
20 %. Überschreitungen konnten keine nachgewiesen werden. Gegenüber dem Jahr<br />
2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten<br />
Frühkartoffeln. In 14 Proben (47 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in 50 % der Proben wurde einer und in einer Probe<br />
wurden zwei Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 27).<br />
In neun als Frühkartoffel deklarierten Proben aus Ägypten (4), Portugal (2), Marokko (1),<br />
Spanien (1) und Tunesien (1) wurde das Herbizid und Keimhemmungsmittel<br />
Chlorpropham in geringen Mengen (unter 8 % der PRP-Obergrenze) nachgewiesen<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammern). Sechs weiter Wirkstoffe wurden in jeweils ein<br />
oder zwei Proben in einer maximalen Konzentration von unter 20 % der PRP-<br />
Obergrenze gefunden (Abb. 61).<br />
Sonstige Kartoffeln (nnd)<br />
Bei den übrigen Kartoffeln wurden fünf SB-Überschreitungen (13 %), die alle auf PRP-<br />
Überschreitungen zurückzuführen waren, eine mittlere SB von 49 % und eine maximale<br />
199
SB von 413 % festgestellt. In 15 Proben (38 %) waren keine Pestizide nachweisbar, in<br />
den übrigen bis zu drei verschiedene Wirkstoffe (Tab. 27).<br />
Chlorpropham war bei drei Proben aus Frankreich und zwei aus Deutschland, die gegen<br />
Jahresende gezogen wurden, verantwortlich für die PRP- und SB-Überschreitungen. Bei<br />
zwei Proben aus Deutschland, die im Januar untersucht wurden, lagen die Konzentrationen<br />
zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze. Auch bei den übrigen<br />
Kartoffeln war Chlorpropham mit 23 Nachweisen (58 % der Proben) der am häufigsten<br />
gefundene Wirkstoff. Abgesehen von Chlorpropham wurden vier weitere Pestizide in<br />
jeweils ein bis drei Proben nachgewiesen, jedoch alle in Konzentrationen unter 2 % der<br />
PRP-Obergrenze (Abb. 61).<br />
Die mittlere SB der untersuchten Frühkartoffeln (2 %) war statistisch signifikant geringer<br />
als die mittlere SB der übrigen Kartoffeln (49 %), obwohl nicht völlig auszuschließen ist,<br />
dass Proben von Frühkartoffeln vom Labor nicht als solche angegeben wurden und<br />
daher bei den übrigen Kartoffeln enthalten sind.<br />
Chlorpropham hat einen geringen ADI-Wert und steht im Verdacht eine krebserzeugende<br />
Wirkung zu haben (R40 35 ). Es wird dringend empfohlen, Chlorpropham zu<br />
ersetzen, aber nicht durch andere chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel wie<br />
Maleinsäurehydrazid, sondern durch alternative Lagertechniken (z. B. Lagerung mit<br />
Ethylen). Das Keimhemmungsmittel Maleinsäurehydrazid ist in mehreren Ländern<br />
Europas, unter anderem auch in Deutschland, Frankreich, Portugal und Spanien für<br />
Kartoffeln zugelassen (http://ec.europa.eu/sanco_pesticides/public/ index.cfm). Da<br />
Maleinsäurehydrazid nicht mit der Multimethode erfasst wird, muss die Analyse beim<br />
Labor gesondert in Auftrag gegeben werden. Die vorliegenden Proben wurden nicht auf<br />
Maleinsäurehydrazid untersucht. Es ist daher möglich, dass eine Belastung durch<br />
diesen Wirkstoff bestand, die nicht erfasst wurde. Generell sollte die Nachweisbarkeit im<br />
Rahmen einer gängigen Multimethode eine Voraussetzung für die Zulassung von<br />
Pestizidwirkstoffen sein. Im Sinne der KonsumentInnensicherheit wäre es notwendig,<br />
den Schwerpunkt der Probenziehung noch mehr bei gelagerten Kartoffeln zu setzen und<br />
auch auf Maleinsäurehydrazid zu untersuchen.<br />
In den letzten Jahren werden fast ausschließlich gewaschene Kartoffeln angeboten. Um<br />
35<br />
Risikosätze (R-Sätze) nach Anhang II der Richtlinie des Rates 67/548/EWG (1967) laut Anpassung 28<br />
der Richtlinie 2001/59/EG (2001)<br />
200
Beschädigungen beim Waschen und Sortieren zu vermeiden, müssen sie dafür auf<br />
Temperaturen zwischen 10°C bis 15°C aufgewärmt werden, wodurch die Haltbarkeit<br />
verringert und die Neigung zur Keimung erhöht wird. Dies kann mit ein Grund für den<br />
zunehmenden Einsatz von Pestiziden während der Lagerung sein. Es wird empfohlen,<br />
bei Lagerkartoffeln im Handel ungewaschene Ware anzubieten, um den LieferantInnen<br />
die Möglichkeit zu geben, den Pestizideinsatz während der Lagerung zu reduzieren.<br />
5.7.2. Karotten<br />
Bei den 117 Karotten-Proben des Jahres 2010 wurden sechs SB-Überschreitungen<br />
(5 %), davon fünf (4 %) verursacht durch PRP-Überschreitungen, eine mittlere SB von<br />
40 % und eine maximale SB von 546 % festgestellt. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat<br />
sich die mittlere SB der untersuchten Karotten nicht signifikant geändert. In 34 Proben<br />
(29 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 65 % wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 6 % wurden bis zu<br />
acht verschiedene Wirkstoffe detektiert (Tab. 27).<br />
Die sechs SB-Überschreitungen wurden bei drei Proben aus Italien, zwei aus<br />
Deutschland und einer aus Spanien nachgewiesen. Vier weitere Proben hatten eine SB<br />
zwischen 100 % und 200 %: zwei aus Spanien und je eine aus Deutschland und Italien.<br />
Die höchsten Summenbelastungen hatten Karotten aus Deutschland (546 %) und Italien<br />
(407 %) (Abb. 62).<br />
Für die PRP-Überschreitungen waren unterschiedliche Wirkstoffe verantwortlich: bei je<br />
einer Probe aus Deutschland und Spanien das Herbizid Linuron, bei zwei Proben aus<br />
Italien das Insektizid Chlorpyrifos und bei einer weiteren Probe aus Deutschland das<br />
Insektizid Omethoat. In dieser Probe wurde zusätzlich das Insektizid Dimethoat in einer<br />
Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze gefunden, in vier<br />
weiteren Proben das Herbizid Linuron. Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen<br />
Wirkstoffes wurden von Chlorpyrifos (356 % und 355 % der PRP-Obergrenze)<br />
festgestellt. Am häufigsten wurden die Herbizide Linuron (34) und Pendimethalin (21)<br />
sowie die Fungizide Boscalid (26), Iprodion (18), Difenoconazol (17) und Azoxystrobin<br />
(14) nachgewiesen.<br />
201
5.7.2.1. Karotten, Auswertung nach Sorten<br />
Unterschieden wurde bei Karotten zwischen Karotten mit Grün (73) und Karotten ohne<br />
näherer Angabe (44, nnd – nicht näher definiert) (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Karotten mit Grün<br />
Es wurden bei den 73 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände analysierten Karotten mit<br />
Grün fünf SB-Überschreitungen (7 %), davon vier (5 %) aufgrund von PRP-Überschreitungen,<br />
eine mittlere SB von 48 % und eine maximale SB von 546 % festgestellt.<br />
Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der<br />
untersuchten Proben. In 17 Proben (23 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 70 % zwischen einem und vier und in den<br />
übrigen 7 % bis zu acht verschiedene Wirkstoffe (Tab. 27).<br />
Die fünf SB-Überschreitungen bei Karotten mit Grün wurden bei je zwei Proben aus<br />
Deutschland und Italien sowie einer aus Spanien im Zeitraum April bis Dezember<br />
nachgewiesen. Bei einer weiteren Probe aus Italien lag die SB zwischen 100 % und<br />
200 % der PRP-Obergrenze. Die höchsten Summenbelastungen hatten Karotten mit<br />
Grün aus Deutschland (546 %) und Italien (407 %) (Abb. 62).<br />
Verantwortlich für die vier PRP-Überschreitungen waren bei zwei Proben Karotten mit<br />
Grün das Herbizid Linuron und bei je einer die Insektizide Chlorpyrifos und Omethoat. In<br />
dieser Probe wurde außerdem das Insektizid Dimethoat, in zwei weiteren Proben<br />
Linuron in Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze gefunden.<br />
Die höchste Belastung durch einen einzelnen Wirkstoff wurde durch Chlorpyrifos (356 %<br />
der PRP-Obergrenze) verursacht. Am häufigsten nachgewiesen wurden die Herbizide<br />
Linuron (25) und Pendimethalin (17) sowie die Fungizide Boscalid (14), Difenoconazol<br />
(14) und Iprodion (14) (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Sonstige Karotten (nnd)<br />
Bei den 44 Karotten ohne nähere Angabe gab es eine SB-Überschreitung (2 %), die<br />
durch eine PRP-Überschreitung verursacht wurde. Die mittlere SB lag bei 27 %, die<br />
maximale SB bei 365 %. In 17 Proben (39 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 57 % wurden ein bis vier verschiedene<br />
Wirkstoffe detektiert, in zwei Proben (5 %) fünf (Tab. 27).<br />
202
Die SB-Überschreitung wurde durch eine Probe aus Italien verursacht. Eine weitere<br />
italienische und zwei spanische Proben hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %<br />
(Abb. 62).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitung war das Insektizid Chlorpyrifos (355 % der<br />
PRP-Obergrenze). Bei zwei weiteren Proben wurde das Herbizid Linuron in einer<br />
Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze gefunden. Am<br />
häufigsten nachgewiesen wurden das Fungizid Boscalid (12) und das Herbizid Linuron<br />
(9) (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Die häufig detektierten Herbizide Linuron und Pendimethalin, sowie die Fungizide<br />
Azoxystrobin, Boscalid, Difenoconazol und Iprodion wurden sowohl bei Karotten mit<br />
Grün als auch bei Karotten ohne nähere Angabe gefunden. In höheren Konzentrationen<br />
ausschließlich bei Karotten mit Grün wurden nur die Insektizide Dimethoat und<br />
Omethoat nachgewiesen. Alle anderen Wirkstoffe, die nicht in beiden Gruppen gefunden<br />
wurden, wurden seltener und in geringeren Konzentrationen detektiert.<br />
Die höhere Belastung der Karotten mit Grün könnte darauf zurückzuführen, dass sie als<br />
Gesamtprobe homogenisiert und analysiert wurden, das heißt mit dem Grün-Anteil, der<br />
nicht für den Verzehr bestimmt ist, und in diesem wahrscheinlich mehr<br />
Pestizidrückstände vorhanden sind. Der Unterschied der mittleren Summenbelastungen<br />
von Karotten mit Grün und der sonstigen Karotten war jedoch statistisch nicht signifikant<br />
und es ist nicht völlig auszuschließen, dass unter den Proben von Karotten ohne nähere<br />
Angabe auch Proben von Karotten mit Grün waren, die vom Labor nicht gesondert<br />
gekennzeichnet wurden, was das Ergebnis verzerren würde.<br />
5.7.2.2. Karotten, Auswertung nach Herkunft<br />
Die im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Karotten stammten aus Deutschland<br />
(55), Spanien (32), Italien (28) und Portugal (2) (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Aufgrund der Probenanzahl konnten nur die deutschen, italienischen und spanischen<br />
Karotten im Detail statistisch ausgewertet werden. Für einen Test aller drei Länder war<br />
die Anzahl italienischer Karotten allerdings zu gering, da dafür 32 Proben erforderlich<br />
wären.<br />
203
Deutschland<br />
Bei den 55 deutschen Karottenproben (27 mit Grün, 28 ohne nähere Angabe) gab es<br />
zwei SB-Überschreitungen (4 %), beide verursacht durch PRP-Überschreitungen. Die<br />
mittlere SB lag bei 33 %, die maximale SB bei 546 %. Gegenüber dem Jahr 2009 hat<br />
sich die mittlere SB der untersuchten Karotten aus Deutschland nicht signifikant<br />
geändert. In 16 Proben (29 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in 64 % der Proben wurden zwischen einem und<br />
vier, in den übrigen 7 % wurden bis zu acht verschieden Wirkstoffe nachgewiesen (Tab.<br />
28).<br />
Die beiden SB-Überschreitungen wurden bei Karotten mit Grün im August nachgewiesen,<br />
bei einer Probe Karotten ohne nähere Angabe im April lag die SB bei 151 %<br />
(Abb. 62).<br />
Je eine PRP-Überschreitung (beide 247 % der PRP-Obergrenze) wurde durch das<br />
Herbizid Linuron und durch das Insektizid Omethoat verursacht. In dieser Probe wurde<br />
außerdem das Insektizid Dimethoat sowie in einer weiteren Probe Linuron in einer<br />
Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Am<br />
häufigsten in deutschen Karotten wurden das Fungizid Boscalid (22) und die Herbizide<br />
Pendimethalin (13) und Linuron (12) gefunden (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Italien<br />
Bei den 28 untersuchten italienischen Karotten (19 mit Grün, neun ohne nähere Angabe)<br />
gab es drei SB-Überschreitungen (11 %), davon zwei (7 %) bedingt durch PRP-<br />
Überschreitungen. Die mittlere SB betrug 57 %, die maximale SB 407 %. Im Vergleich<br />
zum Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten<br />
Karotten aus Italien. In sechs Proben (21 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 68 % der Proben wurden ein bis vier, in den<br />
übrigen drei Proben (11 %) wurden fünf verschieden Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 28).<br />
Die drei SB-Überschreitungen wurden bei zwei Proben Karotten mit Grün im Mai bzw.<br />
Dezember sowie bei einer Probe Karotten ohne nähere Angabe im April nachgewiesen.<br />
Bei einer weiteren Probe Karotten mit Grün im Februar lag die SB bei 135 %. Die<br />
höchste SB (407 %) hatte eine der beiden Proben vom Mai (Abb. 62).<br />
204
Verantwortlich für die beiden PRP-Überschreitungen war das Insektizid Chlorpyrifos<br />
(356 % und 355 % der PRP-Obergrenze), in zwei anderen Proben wurde das Herbizid<br />
Linuron in Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen.<br />
Am häufigsten gefunden in italienischen Karotten wurden das Fungizid<br />
Difenoconazol (10), das Herbizid Pendimethalin (8) und das Insektizid Chlorpyrifos (7)<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Spanien<br />
Im Jahr 2010 wurden 32 Proben spanischer Karotten (27 mit Grün, fünf ohnen nähere<br />
Angabe) untersucht, bei denen eine SB-Überschreitung (3 %), verursacht durch eine<br />
PRP-Überschreitung, eine mittlere SB von 41 % und eine maximale SB von 296 %<br />
festgestellt wurden. Aufgrund der zu geringen Probenanzahl im Jahr 2009 (8 Proben) ist<br />
ein statistischer Vergleich der mittleren Summenbelastungen der beiden Jahre nicht<br />
möglich. In zehn Proben (31 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in den übrigen 69 % der Proben wurden zwischen<br />
einem und vier verschiedenen Wirkstoffen nachgewiesen (Tab. 28).<br />
Die SB-Überschreitung wurde im April bei Karotten mit Grün nachgewiesen, bei einer<br />
Probe Karotten ohne nähere Angabe im Januar lag die SB bei 118 % (Abb. 62).<br />
Verursacht wurde die PRP-Überschreitung durch das Herbizid Linuron, das in einer<br />
weiteren Probe in einer Konzentration von 116 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen<br />
wurde. Am häufigsten gefunden wurden bei spanischen Karotten das Herbizid Linuron<br />
(16) und das Fungizid Iprodion (15) (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Die mittlere SB der untersuchten Karotten aller drei Herkunftsländer dürfte sich nicht<br />
unterscheiden, dies konnte jedoch aufgrund der zu geringen Probenanzahl von Italien<br />
statistisch nicht abgesichert werden. Unterschiede zwischen den Ländern gab es sowohl<br />
hinsichtlich der am häufigsten angewendeten Pflanzenschutzmittel als auch der<br />
Wirkstoffe, die in hohen Konzentrationen nachgewiesen wurden und zu<br />
Überschreitungen führten. Ausnahme war das Herbizid Linuron, das in Karottenproben<br />
aus allen drei Ländern häufig und auch in hohen Konzentrationen gefunden wurde.<br />
205
Tabelle 27: STATISTIK 2010 WURZEL- UND KNOLLENGEMÜSE<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Wurzel- u. Knollengemüse 245 13 5,31 - - 14 5,71 40 123 1481<br />
Kartoffeln 70 5 7,14 - - 5 7,14 29 85 413<br />
Frühkartoffeln 30 - - - - - - 2 4 20<br />
Kartoffeln, nnd* 40 5 12,50 - - 5 12,50 49 109 413<br />
Tropisches Wurzel- u.<br />
Knollengemüse<br />
1 - - - - - - 0 - 0<br />
Süßkartoffeln 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Sonstiges Wurzel- u. Knollengemüse<br />
174 8 4,60 - - 9 5,17 45 135 1481<br />
Ingwer 6 - - - - - - 25 55 148<br />
Karotten 117 5 4,27 - - 6 5,13 40 82 546<br />
Karotten mit Grün 73 4 5,48 - - 5 6,85 48 92 546<br />
Karotten, nnd* 44 1 2,27 - - 1 2,27 27 61 365<br />
Knollensellerie 13 - - - - - - 43 44 133<br />
Meerrettich 1 - - - - - - 9 - 9<br />
Pastinaken 6 - - - - - - 6 9 25<br />
Rettich, Radieschen 25 2 8,00 - - 2 8,00 34 101 373<br />
Radieschen 21 1 4,76 - - 1 4,76 22 80 373<br />
Rettich 4 1 25,00 - - 1 25,00 93 160 370<br />
Rote Beete 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Schwarzwurzeln 1 - - - - - - 4 - 4<br />
Steckrüben 3 1 33,33 - - 1 33,33 494 698 1481<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
206
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 WURZEL- UND KNOLLENGEMÜSE, FORTSETZUNG<br />
Wurzel- u. Knollengemüse<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 93 37,96<br />
1 94 38,37<br />
2 30 12,24<br />
3 11 4,49<br />
4 10 4,08<br />
5 5 2,04<br />
6 1 0,41<br />
8 1 0,41<br />
Gesamt 245 100,00<br />
Kartoffeln<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 29 41,43<br />
1 36 51,43<br />
2 4 5,71<br />
3 1 1,43<br />
Gesamt 70 100,00<br />
Frühkartoffeln<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 14 46,67<br />
1 15 50,00<br />
2 1 3,33<br />
Gesamt 30 100,00<br />
Kartoffeln, nnd*<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 15 37,50<br />
1 21 52,50<br />
2 3 7,50<br />
3 1 2,50<br />
Gesamt 40 100,00<br />
Karotten<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 34 29,06<br />
1 34 29,06<br />
2 23 19,66<br />
3 9 7,69<br />
4 10 8,55<br />
5 5 4,27<br />
6 1 0,85<br />
8 1 0,85<br />
Gesamt 117 100,00<br />
Karotten mit Grün<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 17 23,29<br />
1 22 30,14<br />
2 14 19,18<br />
3 7 9,59<br />
4 8 10,96<br />
5 3 4,11<br />
6 1 1,37<br />
8 1 1,37<br />
Gesamt 73 100,00<br />
207<br />
Karotten, nnd*<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 17 38,64<br />
1 12 27,27<br />
2 9 20,45<br />
3 2 4,55<br />
4 2 4,55<br />
5 2 4,55<br />
Gesamt 44 100,00
Tabelle 28: STATISTIK 2010 KAROTTEN NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Karotten 117 5 4,27 - - 6 5,13 40 82 546<br />
Deutschland<br />
Karotten 55 2 3,64 - - 2 3,64 33 84 546<br />
Karotten mit Grün 27 2 7,41 - - 2 7,41 51 113 546<br />
Karotten, nnd* 28 - - - - - - 15 31 151<br />
Italien<br />
Karotten 28 2 7,14 - - 3 10,71 57 102 407<br />
Karotten mit Grün 19 1 5,26 - - 2 10,53 58 98 407<br />
Karotten, nnd* 9 1 11,11 - - 1 11,11 53 112 365<br />
Spanien<br />
Karotten 32 1 3,13 - - 1 3,13 41 56 296<br />
Karotten mit Grün 27 1 3,70 - - 1 3,70 37 57 296<br />
Karotten, nnd* 5 - - - - - - 60 44 118<br />
übrige Herkünfte (Portugal)<br />
Karotten, nnd*<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
2 - - - - - - 0 0 0<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
Spanien<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 KAROTTEN NACH HERKUNFT<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 16 29,09<br />
1 19 34,55<br />
2 9 16,36<br />
3 3 5,45<br />
4 4 7,27<br />
5 2 3,64<br />
6 1 1,82<br />
8 1 1,82<br />
Gesamt 55 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 6 21,43<br />
1 8 28,57<br />
2 5 17,86<br />
3 4 14,29<br />
4 2 7,14<br />
5 3 10,71<br />
Gesamt 28 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 10 31,25<br />
1 7 21,88<br />
2 9 28,13<br />
3 2 6,25<br />
4 4 12,50<br />
Gesamt 32 100,00<br />
208
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Jahresverlauf Wurzel- und Knollengemüse 2010 ohne Kartoffeln und Karotten nach Arten<br />
1600<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
209<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Ingwer Knollensellerie Radieschen Rettich Steckrüben sonstige SB-Obergrenze<br />
sonstiges Wurzel- und Knollengemüse: Meerrettich (1), Pastinaken (6), Rote Beete (2), Schwarzwurzeln (1),<br />
Steckrübe (3), Süßkartoffeln (1)<br />
Jahresverlauf Wurzel- u. Knollengemüse ohne Kartoffeln und Karotten 2010 nach Herkunft<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1600<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
übrige Herkünfte (max. SB < 25 %): Großbritannien (6), Italien (9), Ungarn (1), USA (1)<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
China Deutschland Niederlande übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 60: Jahresverlauf Wurzel- u. Knollengemüse ohne Kartoffeln und Karotten<br />
2010 nach Arten und Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Kartoffeln 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
210<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
29.08.10<br />
Jahresverlauf Kartoffeln 2010 nach Herkunft<br />
Wareneingangsdatum<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Frühkartoffeln Kartoffeln, nnd SB-Obergrenze<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Frankreich übrige SB-Obergrenze<br />
übrige Herkünfte (max. SB < 50 %): Ägypten (15), Israel (3), Marokko (2), Portugal (8), Spanien (9), Tunesien (1),<br />
Türkei (1), Zypern (2)<br />
Abbildung 61: Jahresverlauf Kartoffeln 2010 nach Sorten und Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Karotten 2010 nach Sorten<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
211<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
29.08.10<br />
Jahresverlauf Karotten 2010 nach Herkunft<br />
Wareneingangsdatum<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Karotten mit Grün Karotten, nnd SB-Obergrenze<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Italien Portugal Spanien SB-Obergrenze<br />
Abbildung 62: Jahresverlauf Karotten 2010 nach Sorten und Herkunft
Abbildung 63: Wirkstoffprofil Wurzel- und Knollengemüse 2010<br />
212
5.8. Zwiebelgemüse<br />
2010 wurden bei der Produktgruppe Zwiebelgemüse insgesamt 73 Proben, darunter<br />
Zwiebel (27), Frühlingszwiebel (24), Knoblauch (17) und Schalotten (5) auf Pestizidrückstände<br />
untersucht (Anzahl der Proben in Klammer). Eine statistische Auswertung<br />
auf Produktebene war aufgrund der geringen Probenanzahl nicht möglich.<br />
Beim untersuchten Zwiebelgemüse wurden zwei SB-Überschreitungen (3 %), beide<br />
zurückzuführen auf PRP-Überschreitungen, sowie eine mittlere SB von 31 % und eine<br />
maximale SB von 1379 % festgestellt. ARfD-Überschreitungen konnten keine<br />
nachgewiesen werden. Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der<br />
untersuchten Proben nicht signifikant geändert. In 79 % der Proben konnten keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in den übrigen<br />
21 % der Proben wurden bis zu vier verschiedene Wirkstoffe detektiert (Tab. 29).<br />
Die zwei SB-Überschreitungen (786 % und 1379 %) wurden bei Frühlingszwiebeln aus<br />
Deutschland festgestellt. Keine Wirkstoffe konnten in allen Schalotten- und Zwiebelproben<br />
nachgewiesen werden sowie in 15 Knoblauch- und 11 Frühlingszwiebelproben.<br />
Alle anderen Proben von Zwiebelgemüse hatten eine SB unter 30 %. Beim untersuchten<br />
Knoblauch lag die maximale SB bei 2 % (Abb. 64).<br />
Für die beiden PRP-Überschreitungen bei Frühlingszwiebelproben waren die Insektizide<br />
Dimethoat (237 % bzw. 370 % der PRP-Obergrenze) und Omethoat (543 % bzw. 988 %)<br />
verantwortlich. Von den zwölf übrigen Wirkstoffen, die bei Zwiebelgemüse alle nur in<br />
Konzentrationen unter 25 % der PRP-Obergrenze gefunden wurden, wurde das<br />
Fungizid Dimethomorph mit acht Nachweisen am häufigsten detektiert (Abb. 65).<br />
Bei Zwiebeln ist seit November 2009 in Deutschland das Keimhemmungsmittel Maleinsäurehydrazid<br />
zugelassen und wird auch am Feld angewendet. Die Anwendung ist in<br />
Europa unter anderem auch in Frankreich (http://e-phy.agriculture.gouv.fr), den Niederlanden<br />
(http://www.ctb-wageningen.nl) und Spanien (http://www.mapa.es/es/agricultura/<br />
pags/fitos/fitos.asp) erlaubt. Da Maleinsäurehydrazid nicht mit der Multimethode erfasst<br />
wird, muss die Analyse beim Labor gesondert in Auftrag gegeben werden. Die<br />
vorliegenden Proben wurden nicht auf Maleinsäurehydrazid untersucht. Es ist daher<br />
möglich, dass eine Belastung durch diesen Wirkstoff bestand, die nicht erfasst wurde.<br />
Generell sollte die Nachweisbarkeit im Rahmen einer gängigen Multimethode eine<br />
213
Voraussetzung für die Zulassung von Pestizidwirkstoffen sein. Im Sinne der KonsumentInnensicherheit<br />
ist es dringend notwendig Zwiebeln gesondert auf diesen Wirkstoff<br />
zu untersuchen.<br />
Die PRP-Überschreitungen bei Frühlingszwiebeln zeigen, dass im Sinne der KonsumentInnensicherheit<br />
auch Produkte mit geringen Verzehrsmengen häufiger beprobt<br />
werden müssen, um die Belastungssituation besser abschätzen zu können und stark<br />
belastete Produkte nicht aufgrund einer zu geringen Stichprobenanzahl zu übersehen.<br />
5.8.1. Zwiebelartige<br />
Bei den Zwiebelartigen wurden im Jahr 2010 Zwiebel (27), Frühlingszwiebel (24), und<br />
Schalotten (5) auf Pestizidrückstände untersucht (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Es wurden zwei SB-Überschreitungen (4 %), die beide durch PRP-Überschreitungen<br />
verursacht wurden, festgestellt. ARfD-Überschreitungen konnten keine nachgewiesen<br />
werden. Die mittlere SB lag bei 40 % die maximale SB bei 1379 %. Im Vergleich zum<br />
Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten<br />
Zwiebelartigen. In 77 % der Proben konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in den übrigen Proben wurden bis zu vier<br />
verschiedene Wirkstoffe detektiert (Tab. 29).<br />
Für beide SB-Überschreitungen (786 % und 1379 %) waren deutsche Frühlingszwiebeln<br />
verantwortlich. Die SB der übrigen Proben lag unter 30 %. In keiner der Schalotten- und<br />
Zwiebelproben waren Pestizidrückstände nachweisbar (Abb. 64).<br />
Beide PRP-Überschreitungen bei Frühlingszwiebelproben wurden durch die Insektizide<br />
Dimethoat (237 % bzw. 370 % der PRP-Obergrenze) und Omethoat (543 % bzw. 988 )<br />
verursacht. Insgesamt wurden zwölf verschieden Wirkstoffe bei Zwiebelartingen<br />
gefunden, jedoch alle abgesehen von Dimethoat und Omethoat, in Konzentration unter<br />
25 % der PRP-Obergrenze. In acht Proben und damit am häufigsten nachgewiesen<br />
wurde das Fungizid Dimethomorph.<br />
214
Tabelle 29: STATISTIK 2010 ZWIEBELGEMÜSE<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%] [%] [%]<br />
Zwiebelgemüse 73 2 2,74 - - 2 2,74 31 183 1379<br />
Knoblauch 17 - - - - - - 0 1 2<br />
Zwiebelartige 56 2 3,57 - - 2 3,57 40 208 1379<br />
Frühlingszwiebel 24 2 8,33 - - 2 8,33 94 310 1379<br />
Schalotten 5 - - - - - - 0 0 0<br />
Zwiebel 27 - - - - - - 0 0 0<br />
Zwiebelgemüse<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
Zwiebelartige<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 ZWIEBELGEMÜSE<br />
0 58 79,45<br />
1 7 9,59<br />
2 1 1,37<br />
3 4 5,48<br />
4 3 4,11<br />
Gesamt 73 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 43 76,79<br />
1 5 8,93<br />
2 1 1,79<br />
3 4 7,14<br />
4 3 5,36<br />
Gesamt 56 100,00<br />
215
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Zwiebelgemüse 2010 nach Arten<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
216<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Knoblauch Jungzwiebel Schalotten Zwiebel SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Zwiebelgemüse 2010 nach Herkunft<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland ohne Wkst gering SB-Obergrenze<br />
Herkünfte ohne nachgewiesene Wirkstoffe: Frankreich (6), Neuseeland (3), Niederlande (4), Spanien (16), ohne<br />
Angabe (1)<br />
Herkünfte mit geringer Belastung (max. SB < 15 %): Ägypten (7), Argentinien (6), Italien (85), Türkei (2)<br />
Abbildung 64: Jahresverlauf Zwiebelgemüse 2010 nach Arten und Herkunft
Abbildung 65: Wirkstoffprofil Zwiebelgemüse 2010<br />
217
5.9. Fruchtgemüse<br />
Aus der Kategorie Fruchtgemüse wurden im Jahr 2010 insgesamt 2051 Proben auf<br />
Pestizidrückstände untersucht. Davon stammten 1844 Proben aus der Familie der<br />
Nachtschattengewächse (Solanaceae), 201 aus der Familie der Kürbisgewächse<br />
(Cucurbitaceae) und sechs Proben von Zuckermais. Von den Nachtschattengewächsen<br />
wurden Paprika inkl. Chilis (1111), Tomaten (692), Auberginen (28) und Physalis (13)<br />
beprobt, von den Kürbisgewächsen Zucchini (92), Gurken (68), Melonen (40) und Kürbis<br />
(1) (Anzahl der Proben in Klammer). Bromid, das im Jahr 2009 bei Tomaten<br />
nachgewiesen wurde, wurde im vorliegenden Bericht nicht bewertet. Zur Bromid-<br />
Problematik siehe Kapitel 4.2.1. Die aktuelle EU-Höchstwerte Verordnung 600/2010<br />
ordnet Physalis und Tamarillos (Baumtomaten) den Tomaten zu. Im <strong>Statusbericht</strong><br />
<strong>Chemischer</strong> Pflanzenschutz 2009 wurden sie in der Kategorie Exotenfrüchte<br />
ausgewertet.<br />
Eine ausreichende Probenanzahl für eine detaillierte statistische Auswertung auf<br />
Produktebene war bei Auberginen (Kap. 5.9.1.1), Paprika inkl. Chilis (Kap. 5.9.1.2),<br />
Tomaten (Kap. 5.9.1.3), Gurken (Kap. 5.9.2.1) und Zucchini (Kap. 5.9.2.2) vorhanden.<br />
Paprika (Kap. 5.9.1.2.1) und Tomaten (Kap. 5.9.1.3.1) konnten außerdem nach Sorten<br />
ausgewertet werden, Paprika (Kap. 5.9.1.2.2), Tomaten (Kap. 5.9.1.3.2) und Zucchini<br />
(Kap. 5.9.2.2.1) auch nach Herkunftsland.<br />
Beim untersuchten Fruchtgemüse kam es im Jahr 2010 zu drei ARfD-Überschreitungen<br />
(< 1 %) und zu 31 SB-Überschreitungen (2 %), von denen 23 (1 %) durch PRP-<br />
Überschreitungen bedingt waren. Alle Überschreitungen wurden bei den Nachtschattengewächsen<br />
gefunden. Bei Kürbisgewächsen und Zuckermais wurden im Jahr 2010<br />
keine Überschreitungen festgestellt. Die mittlere SB bei Fruchtgemüse betrug 24 %, die<br />
maximal gefundene SB war 1333 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es keine<br />
signifikante Änderung der mittlere SB des untersuchten Fruchtgemüses. In 754 Proben<br />
(37 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 56 % der Proben wurden ein bis vier, in den übrigen 7 % bis zu zwölf<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 30).<br />
Von den drei ARfD-Überschreitungen wurde je eine bei Cherrytomaten aus Spanien,<br />
verursacht durch den Wachstumsregulator Ethephon (498 % der ARfD-Obergrenze),<br />
Roma-Cherrytomaten aus Spanien (Insektizid Formetanat, 111 %) und Pfefferoni aus<br />
218
Ägypten (Fungizid Flusilazol, 327 %) nachgewiesen. Von den 31 SB-Überschreitungen<br />
wurden 16 durch Tomaten, 14 durch Paprika und eine durch Auberginen verursacht. Bei<br />
57 weiteren Proben (3 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %, darunter Tomaten<br />
(30), Paprika (22), Gurken (4) und Zucchini (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die<br />
höchsten Summenbelastungen hatten Cherrytomaten aus Frankreich (1333 %), Paprika<br />
ohne nähere Angabe (nnd) aus Marokko (1242 %) und Pfefferoni aus Ägypten (1033 %)<br />
(Abb. 66 bis 78).<br />
Verantwortlich für die 23 PRP-Überschreitungen waren die Fungizide Chlorthalonil (9),<br />
Flutriafol (5), Bitertanol (1), Flusilazol (1) und Tetraconazol (1), die Insektizide<br />
Chlorpyrifos (2), Formetanat (1), Indoxacarb (1) und Teflubenzuron (1) und der<br />
Wachstumsregulator Ethephon (1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). In<br />
Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden 18-mal die<br />
Fungizide Flutriafol (9), Chlorthalonil (6), Boscalid (2) und Difenoconazol (1), 14-mal die<br />
Insektizide Chlorpyrifos-methyl (4), Chlorpyrifos (2), Indoxacarb (2), Bifenthrin (1),<br />
Dimethoat (1), Pyridaben (1), Spinosad (1), Thiacloprid (1) und Triflumuron (1), achtmal<br />
die Akarizide Acrinathrin (4), Propargit (3) und Abamectin (1) und je einmal das Herbizid<br />
Linuron und der Wachstumsregulator 2-Naphthoxyessigsäure nachgewiesen (Anzahl<br />
der Nachweise in Klammer). Die höchsten Belastungen durch einen einzelnen Wirkstoff<br />
wurden durch Ethephon (1333 % der PRP-Obergrenze) und Chlorpyrifos (1111 %)<br />
verursacht (Abb. 79, 80 & 81).<br />
5.9.1. Nachtschattengewächse<br />
Im Jahr 2010 wurden bei den Nachtschattengewächsen 1844 Proben, darunter Paprika<br />
(1111), Tomaten (692), Auberginen (28) und Physalis (13), auf Pestizidrückstände<br />
untersucht (Anzahl der Proben in Klammer). Aufgrund der vorliegenden Probenanzahl<br />
war bei Auberginen (Kap. 5.9.1.1), Paprika (Kap. 5.9.1.2) und Tomaten (Kap. 5.9.1.3)<br />
eine detaillierte statistische Auswertung auf Produktebene möglich. Paprika und<br />
Tomaten konnten außerdem nach Sorten (Kap. 5.9.1.2.1. bzw. 5.9.1.3.1) und nach<br />
Herkunft (Kap. 5.9.1.2.2. bzw. 5.9.1.3.2) ausgewertet werden. Um eine Aussage über<br />
die Belastungssituation von Physalis treffen zu können, ist eine höhere Probenanzahl<br />
erforderlich.<br />
219
Bei den untersuchten Proben von Nachtschattengewächsen wurden drei ARfD-<br />
Überschreitungen (< 1 %) und 31 SB-Überschreitungen (2 %), von denen 23 (1 %) auf<br />
PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren, festgestellt. Die mittlere SB lag bei 25 %,<br />
die maximale SB bei 1333 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es keine signifikante<br />
Änderung der mittleren SB der untersuchten Nachtschattengewächse. In 655 Proben<br />
(36 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden. In 57 % der Proben wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 7 % der<br />
Proben wurden bis zu zwölf verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 30).<br />
Je eine der drei ARfD-Überschreitungen wurde bei spanischen Cherrytomaten,<br />
verursacht durch den Wachstumsregulator Ethephon (498 % der ARfD-Obergrenze),<br />
spanischen Roma-Cherrytomaten (Insektizid Formetanat, 111 %) und ägyptischen<br />
Pfefferoni (Fungizid Flusilazol, 327 %) nachgewiesen. Die 31 SB-Überschreitungen<br />
wurden bei Tomaten (16), Paprika (14) und Auberginen (1) festgestellt (Anzahl der<br />
Überschreitungen in Klammer). Bei 52 weiteren Proben (3 %) lag die SB zwischen<br />
100 % und 200 %. Betroffen waren Tomaten (30) und Paprika (22) (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Die höchsten Summenbelastungen wurden bei Cherrytomaten<br />
aus Frankreich (1333 %), Paprika ohne nähere Angabe (nnd – nicht näher definifert) aus<br />
Marokko (1242 %) und Pfefferoni aus Ägypten (1033 %) nachgewiesen (Abb. 66 bis 75).<br />
Die 23 PRP-Überschreitungen wurden verursacht durch die Fungizide Chlorthalonil (9),<br />
Flutriafol (5), Bitertanol (1), Flusilazol (1) und Tetraconazol (1), die Insektizide<br />
Chlorpyrifos (2), Formetanat (1), Indoxacarb (1) und Teflubenzuron (1) sowie den<br />
Wachstumsregulator Ethephon (1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Zu<br />
Belastungen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze führten 17-mal die<br />
Fungizide Flutriafol (9), Chlorthalonil (5), Boscalid (2) und Difenoconazol (1), 14-mal die<br />
Insektizide Chlorpyrifos-methyl (4), Chlorpyrifos (2), Indoxacarb (2), Bifenthrin (1),<br />
Dimethoat (1), Pyridaben (1), Spinosad (1), Thiacloprid (1) und Triflumuron (1),<br />
sechsmal die Akarizide Propargit (3), Acrinathrin (2) und Abamectin (1) und je einmal<br />
das Herbizid Linuron und der Wachstumsregulator 2-Naphthoxyessigsäure (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Die höchsten Belastungen durch einen einzelnen Wirkstoff<br />
wurden bei Ethephon (1333 % der RPP-Obergrenze) und Chlorpyrifos (1111 %)<br />
nachgewiesen (Abb. 79 & 80).<br />
220
5.9.1.1. Auberginen<br />
Von den 28 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Auberginenproben<br />
stammten 25 aus Spanien und drei aus den Niederlanden.<br />
Es wurden eine SB-Überschreitung (4 %), bedingt durch eine PRP-Überschreitung, aber<br />
keine ARfD-Überschreitung, eine mittlere SB von 13 % und eine maximale SB von<br />
257 % festgestellt. Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten<br />
Auberginen nicht signifikant geändert. In 15 Proben (54 %) konnten keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in den übrigen<br />
46 % waren bis zu drei verschiedene Wirkstoffe nachweisbar (Tab. 30).<br />
Die SB-Überschreitung wurde bei spanischen Auberginen Ende März festgestellt. Bei<br />
allen übrigen Proben lag die SB unter 50 % (Abb. 66).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitung war das Fungizid Chlorthalonil (257 % der<br />
PRP-Obergrenze). Von den elf weiteren bei Auberginen nachgewiesenen Wirkstoffen<br />
wurden alle in Konzentrationen unter 12,5 % der PRP-Obergrenze gefunden mit<br />
Ausnahme von einem Nachweis des Insektizids Imidacloprid (40 %). Mit sechs<br />
Nachweisen wurde das Fungizid Cyprodinil am häufigsten in Auberginen detektiert.<br />
5.9.1.2. Paprika (inkl. Chilis)<br />
Bei Paprika wurden im Jahr 2010 insgesamt 1111 Proben gezogen, darunter rote (205),<br />
gelbe (171), grüne (116) und orange (32) Paprika, die für die Auswertung zur Gruppe<br />
„Gemüsepaprika“ zusammengefasst wurden (Anzahl der Proben in Klammer). Zu den<br />
„Spitzpaprika“ zählten Proben von roten (90) und gelben (59) sowie von Spitzpaprika<br />
ohne nähere Angabe (11, nnd – nicht näher definiert). Bei den Chilis entfielen die<br />
meisten Proben (36) auf Pfefferoni und drei auf Chilischoten. Die übrigen 388<br />
Paprikaproben waren ohne nähere Angabe (nnd). Zusätzlich zur Auswertung nach<br />
Sorten (Kap. 5.9.1.2.1) war auch eine detaillierte statistische Auswertung nach Herkunft<br />
(Kap. 5.9.1.2.2) möglich.<br />
Es wurden bei Paprika eine ARfD-Überschreitung (< 1 %) und 14 SB-Überschreitungen<br />
(1 %), von denen zwölf (1 %) durch PRP-Überschreitungen verursacht wurden,<br />
221
nachgewiesen. Die mittlere SB betrug 22 %, die maximale SB 1242 %. Gegenüber dem<br />
Jahr 2009 ist die mittlere SB der untersuchten Paprika (inkl. Chilis) von 12 % auf 22 %<br />
signifikant gestiegen. In 407 Proben (37 %) konnten keine Pestizidrückstände über der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden. In 58 % der Proben wurden zwischen einem und<br />
vier, in den übrigen 5 % bis zu neun verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 30).<br />
Die ARfD-Überschreitung wurde bei ägyptischen Pfefferoni durch das Fungizid Flusilazol<br />
(327 % der ARfD-Obergrenze) verursacht. Von den 14 SB-Überschreitungen wurden je<br />
zwei bei gelbem, orangem und rotem Paprika sowie je eine bei grünem Paprika, rotem<br />
Spitzpaprika, Chilischoten und Pfefferoni und vier bei Paprika ohne nähere Angabe<br />
nachgewiesen. Bei 22 weiteren Proben (2 %) wurden Summenbelastungen zwischen<br />
100 % und 200 % festgestellt. Betroffen waren Paprika ohne nähere Angabe (8), gelbe,<br />
(6), rote (3) und grüne (2) Paprika, gelbe (1) und rote (1) Spitzpaprika sowie Pfefferoni<br />
(1) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchsten Summenbelastungen hatten<br />
Paprika ohne nähere Angabe aus Marokko (1242 %), Pfefferoni aus Ägypten (1033 %)<br />
und Chilischoten aus den Niederlanden (546 %) (Abb. 67, 68, 69 & 70).<br />
Verantwortlich für die zwölf PRP-Überschreitungen waren die Fungizide Flutriafol (5),<br />
Chlorthalonil (3) und Flusilazol (1) sowie die Insektizide Chlorpyrifos (1), Indoxacarb (1)<br />
und Teflubenzuron (1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). In Konzentrationen<br />
zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden die Fungizide Flutriafol (9)<br />
und Chlorthalonil (1), die Insektizide Chlorpyrifos-methyl (1), Dimethoat (1), Indoxacarb<br />
(1) und Thiacloprid (1) sowie das Akarizid Acrinathrin (1) nachgewiesen (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffs<br />
wurden von Chlorpyrifos (1111 % der PRP-Obergrenze), Flusilazol (963 %) und<br />
Teflubenzuron (534 %) gefunden. Am häufigsten wurden die Fungizide Flutriafol (216),<br />
Triadimenol (138), Azoxystrobin (128) und Fludioxonil (128) in Paprika detektiert (Anzahl<br />
der Nachweise in Klammer) (Abb. 79).<br />
5.9.1.2.1. Paprika (inkl. Chilis), Auswertung nach Sorten<br />
Für die Auswertung nach Sorte wurden die 723 Proben mit genauen Angaben in<br />
„Gemüsepaprika“, „Spitzpaprika“ und „Chilis“ unterteilt.<br />
222
Gemüsepaprika<br />
Zu den Gemüsepaprika wurden die Proben von roten (205), gelben (171), grünen (116)<br />
und orangen (32) Paprika gezählt (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Bei den 524 Proben wurden sieben SB-Überschreitungen (1 %), von denen fünf (< 1 %)<br />
auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren, eine mittlere SB von 24 % und einen<br />
maximale SB von 484 % festgestellt. Im Vergleich zum Jahr 2009 ist die mittlere SB der<br />
untersuchten Gemüsepaprika von 12 % auf 24 % signifikant gestiegen. Bei den gelben<br />
(von 11 % auf 21 %) und roten Paprika (von 10 % auf 25 %) war der Anstieg ebenfalls<br />
signifikant, bei den grünen und orangen Paprika gab es keine signifikante Änderung der<br />
mittleren Summenbelastungen. In 164 Proben (31 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 60 % wurden ein bis vier, in den<br />
übrigen 9 % der Proben bis zu neun verschiedenen Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 30).<br />
Von den sieben SB-Überschreitungen wurden je zwei bei gelbem, orangem und rotem<br />
Paprika aus Spanien sowie eine bei grünem Paprika aus Marokko nachgewiesen. Elf<br />
weitere Proben (2 %), alle aus Spanien, hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %,<br />
darunter gelber (6), roter (3) und grüner (2) Paprika (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Die höchsten Summenbelastungen hatten oranger (484 %) und roter (339 %) Paprika<br />
(Abb. 68).<br />
Alle fünf PRP-Überschreitungen wurden durch das Fungizid Flutriafol verursacht (bis zu<br />
467 % der PRP-Obergrenze). In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-<br />
Obergrenze wurde sechsmal Flutriafol und einmal das Fungizid Chlorthalonil<br />
nachgewiesen. Die Fungizide Flutriafol (175), Triadimenol (88), Fludioxonil (84),<br />
Azoxystrobin (53) und Cyprodinil (51) wurden am häufigsten in Gemüsepaprika<br />
detektiert (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Spitzpaprika<br />
Von den 160 Proben von Spitzpaprika, die im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände<br />
untersucht wurden, entfielen 90 auf roten, 59 auf gelben und 11 auf Spitzpaprika ohne<br />
nähere Angabe (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Es wurde eine SB-Überschreitung (< 1 %), bedingt durch eine PRP-Überschreitung,<br />
eine mittlere SB von 17 % und eine maximale SB von 247 % festgestellt. Gegenüber<br />
223
dem Jahr 2009 gab es keine signifikanten Änderungen der mittleren Summenbelastungen<br />
von allen untersuchten Spitzpaprika, und auch nicht von gelben oder roten<br />
Spitzpaprika gesondert betrachtet. In 36 Proben (23 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 74 % wurden ein bis vier,<br />
in den übrigen Proben bis zu sieben verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 30).<br />
Die SB-Überschreitung (247 %) verursachte eine Probe roter Spitzpaprika aus den<br />
Niederlanden. Bei je einer Probe gelber Spitzpaprika aus Griechenland und roter Spitzpaprika<br />
aus Spanien lag die SB zwischen 100 % und 200 % (Abb. 69).<br />
Das Insektizid Indoxacarb war verantwortlich für die PRP-Überschreitung (247 % der<br />
PRP-Obergrenze), alle übrigen Wirkstoffe wurden in Konzentrationen unter 100 % der<br />
PRP-Obergrenze nachgewiesen. Am häufigsten wurden in Spitzpaprika die Fungizide<br />
Azoxystrobin (50), Trifloxystrobin (33), Myclobutanil (31) und Kresoxim-methyl (25)<br />
gefunden.<br />
Chilis<br />
In der Gruppe Chilis wurden im Jahr 2010 Pfefferoni (36) und Chilischoten (3) auf<br />
Pestizidrückstände untersucht (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Es wurden eine ARfD-Überschreitung (3 %) und zwei SB-Überschreitungen (5 %), beide<br />
verursacht durch PRP-Überschreitungen, nachgewiesen. Die mittlere SB lag bei 48 %,<br />
die maximale SB bei 1033 %. Im Vergleich zum Jahr 2010 hat sich die mittlere SB der<br />
untersuchten Chilis nicht signifikant geändert. In 22 Proben (56 %) konnten keine<br />
Pestizidrückstände über der Nachweisgrenze gefunden werden. In 41 % der Proben<br />
waren ein bis vier, in einer Probe sechs Wirkstoffe nachweisbar (Tab. 30).<br />
Verursacht wurde die ARfD-Überschreitung bei einer Probe ägyptischer Pfefferoni durch<br />
das Fungizid Flusilazol (327 % der ARfD-Obergrenze). Die selbe Probe (SB von<br />
1033 %) sowie eine Probe Chilischoten aus den Niederlanden (546 %) führten zu SB-<br />
Überschreitungen. Bei einer Probe Pfefferoni aus Uganda lag die SB bei 181 %, bei<br />
allen übrigen Chiliproben unter 25 % (Abb. 70).<br />
Das Fungizid Flusilazol (963 % der PRP-Obergrenze) und das Insektizid Teflubenzuron<br />
(534 %) verursachten die PRP-Überschreitungen. Von allen übrigen Nachweisen lagen<br />
die Konzentrationen unter 67 % der PRP-Obergrenze. Insgesamt wurden in Chilis 22<br />
224
verschiedenen Wirkstoffe gefunden, davon die meisten in ein oder zwei Proben und nur<br />
das Fungizid Trifloxystrobin in drei Proben.<br />
Angesichts der gestiegenen mittleren SB der untersuchten Paprika ist weiterhin eine<br />
regelmäßige Beprobung unbedingt notwendig. Eine konsequente Dokumentation der<br />
Sorte wäre wichtig, um alle Proben eindeutig zuordnen und Maßnahmen gezielter<br />
setzen zu können. Die sehr hohen nachgewiesenen Belastungen bei einzelnen Chiliproben<br />
zeigen, dass es wichtig ist, alle angebotenen Produkte regelmäßig auf Pestizidrückstände<br />
zu untersuchen, um die KonsumentInnensicherheit zu gewährleisten.<br />
5.9.1.2.2. Paprika (inkl. Chilis), Auswertung nach Herkunft<br />
Die im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Paprika stammten zum<br />
überwiegenden Teil aus Spanien (558) (Anzahl der Proben in Klammer). Daneben<br />
wurden Proben aus den Niederlanden (226), Marokko (147), Israel (66), Ungarn (55)<br />
und Belgien (29) untersucht. Die Probenzahlen aus diesen Ländern waren ausreichend<br />
für eine detaillierte Auswertung. Zu den „übrigen Herkünften“ wurden die Proben aus<br />
Deutschland (15), Griechenland (11), Ägypten (1) und Uganda (1) sowie die zwei<br />
Proben mit unklarer Herkunft (Israel oder Spanien) zusammengefasst. Sofern die<br />
Probenzahl für eine statistische Auswertung einer Sorte (z.B. gelbe Spitzpaprika) oder<br />
einer Gruppe (z.B. Gemüsepaprika) ausreichend war, ist bei der betreffenden Herkunft<br />
angegeben, wie sich die mittlere SB der untersuchten Proben geändert hat.<br />
Belgien<br />
Bei den 29 untersuchten Proben aus Belgien konnten keine Überschreitungen nachgewiesen<br />
werden. Die mittlere SB lag bei 3 %, die maximale SB bei 27 %. Aufgrund der zu<br />
geringen Probenanzahl im Jahr 2009 (sechs Proben) ist ein statistischer Vergleich der<br />
mittleren Summenbelastungen der beiden Jahre nicht möglich. In 17 Proben (59 %),<br />
konnten keinen Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
den übrigen 41 % der Proben waren ein bis drei Wirkstoffe nachweisbar (Tab. 31).<br />
Insgesamt wurden in belgischem Paprika neun verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen,<br />
alle in Konzentrationen von unter 30 % der PRP-Obergrenze. Am häufigsten wurden das<br />
Fungizid Propamocarb (5) und das Insektizid Imidacloprid (4) gefunden (Anzahl der<br />
225
Nachweise in Klammer).<br />
Israel<br />
Aus Israel wurden im Jahr 2010 insgesamt 66 Paprikaproben auf Pestizidrückstände<br />
untersucht.<br />
Es wurde eine SB-Überschreitung (2 %), bedingt durch eine PRP-Überschreitung,<br />
nachgewiesen. Die mittlere SB betrug 11 %, die maximale SB 297 %. Im Vergleich zum<br />
Jahr 2009 haben sich die mittleren SB aller untersuchten israelischen Paprika (inkl.<br />
Chilis) und jene der Gemüsepaprika nicht signifikant geändert, die mittlere SB der<br />
Paprika (ohne Chilis) ist jedoch von 1 % auf 12 % signifikant gestiegen. In 51 Proben<br />
(77 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in den übrigen 23 % waren zwischen einem und drei Wirkstoffen nachweisbar<br />
(Tab. 31).<br />
Die SB- und PRP-Überschreitung verursachte das Fungizid Chlorthalonil (297 % der<br />
PRP-Obergrenze). In einer weiteren Probe wurde das Akarizid Acrinathrin in einer<br />
Konzentration von 126 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Alle übrigen Proben<br />
hatten eine SB unter 80 %, die maximal nachgewiesenen Konzentrationen der übrigen<br />
Wirkstoffe waren unter 75 % der PRP-Obergrenze. Insgesamt wurden in israelischen<br />
Paprika elf verschiedenen Wirkstoffe nachgewiesen, davon mit sechs Nachweisen am<br />
häufigsten das Insektizid Spiromesifen (Abb. 67, 68, 69 & 70).<br />
Marokko<br />
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 147 Proben marokkanischer Paprika untersucht.<br />
Es wurden zwei SB-Überschreitungen (1 %), davon eine verursacht durch eine PRP-<br />
Überschreitung, eine mittlere SB von 24 % und eine maximale SB von 1242 %<br />
festgestellt. Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten<br />
Paprika aus Marokko nicht signifikant geändert, die mittlere SB der roten Spitzpaprika<br />
hat sich von 31 % auf 16 %, jene aller untersuchten Spitzpaprika von 23 % auf 14 %<br />
signifikant verringert. Bei den gelben Spitzpaprika war die Probenzahl im Jahr 2009 (25<br />
Proben) für eine statistische Absicherung zu gering. In 33 Proben (22 %) konnten keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden. In 73 % wurden ein<br />
bis vier, in den übrigen Proben bis zu neun verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen<br />
226
(Tab. 31).<br />
Je eine der beiden SB-Überschreitungen verursachte eine Probe grüner Paprika und<br />
eine Probe ohne nähere Angabe. Letztere hatte die höchste bei Paprika nachgewiesene<br />
SB (1241 %). Eine weitere Probe ohne nähere Angabe hatte eine SB von 117 %, alle<br />
übrigen Proben eine SB unter 100 % (Abb. 67, 68 & 69).<br />
Die PRP-Überschreitung verursachte das Insektizid Chlorpyrifos (1111 % der PRP-<br />
Obergrenze). In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
wurden je einmal die Insektizide Indoxacarb und Thiacloprid nachgewiesen. Insgesamt<br />
wurden in marokkanischen Paprika 26 verschiedene Wirkstoffe gefunden, davon am<br />
häufigsten die Fungizide Azoxystrobin (42), Myclobutanil (36) und Trifloxystrobin (36).<br />
Niederlande<br />
Aus den Niederlanden wurden im Jahr 2010 insgesamt 226 Paprikaproben auf<br />
Pestizidrückstände untersucht.<br />
Es wurden zwei SB-Überschreitungen (1 %), die beide auf PRP-Überschreitungen<br />
zurückzuführen waren, nachgewiesen. Die mittlere SB lag bei 10 %, die maximale SB<br />
bei 546 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine signifikanten Änderungen der<br />
mittleren Summenbelastungen aller untersuchten Paprika inkl. Chilis und aller Paprika<br />
ohne Chilis. Die Reduktion der mittleren SB der untersuchten Gemüsepaprika von 17 %<br />
auf 5 % war jedoch signifikant. In 131 Proben (58 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 41 % der Proben wurden ein bis<br />
vier, in je einer Probe fünf oder sechs Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 31).<br />
Je eine SB-Überschreitung wurde verursacht durch Chilischoten (545 %) und rote<br />
Spitzpaprika (247 %). Bei einer Probe Paprika ohne nähere Angabe betrug die SB<br />
102 %. Alle übrigen Proben hatten Summenbelastungen unter 100 % (Abb. 67, 68, 69 &<br />
70).<br />
Die beiden PRP-Überschreitungen verursachten die Insektizide Indoxacarb (247 % der<br />
PRP-Obergrenze) und Teflubenzuron (543 %). Alle übrigen der insgesamt 22<br />
verschiedenen in niederländischen Paprika nachgewiesenen Wirkstoffe wurden in<br />
Konzentrationen unter 100 % der PRP-Obergrenze gefunden. Die Insektizide Indoxacarb<br />
(27) und Imidacloprid (24) sowie das Fungizid Propamocarb (22) wurden am<br />
227
häufigsten detektiert.<br />
Spanien<br />
Insgesamt 558 Paprikaproben aus Spanien wurden im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände<br />
untersucht.<br />
Bei den spanischen Paprika wurden acht SB-Überschreitungen (1 %), von denen sieben<br />
(1 %) auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren, festgestellt. Die mittlere SB<br />
betrug 27 %, die maximale SB 484 %. Gegenüber dem Jahr 2009 sind die mittleren<br />
Summenbelastungen aller untersuchten spanischen Paprika von 11 % auf 27 % sowie<br />
der gelben (von 12 % auf 29 %) und roten (von 10 % auf 35 %) signifikant gestiegen.<br />
Bei den grünen Paprika gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB. In 135<br />
Proben (24 %) konnten keinen Pestizidrückstände über der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 67 % wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 9 % der Proben bis zu<br />
neun verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 31).<br />
Je zwei der acht SB-Überschreitungen verursachten gelbe, orange, rote Paprika und<br />
Paprika ohne nähere Angabe. Bei 16 weiteren Proben (3 %) lag die SB zwischen 100 %<br />
und 200 %, darunter gelbe (6), rote (3) und grüne (2) Paprika, rote Spitzpaprika (1) und<br />
Paprika ohne nähere Angabe (4) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchsten<br />
Summenbelastungen hatten orange Paprika (484 %), Paprika ohne nähere Angabe<br />
(445 % und 385 %) und rote Paprika (339 %) (Abb. 67, 68, 69 & 70).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitungen waren die Fungizide Flutriafol (5) und<br />
Chlorthalonil (2) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). In Konzentrationen<br />
zwischen 100 % und 200 % wurden ebenfalls Flutriafol (9) und Chlorthalonil (1) sowie<br />
außerdem das Insektizid Chlorpyrifos-methyl (1) nachgewiesen. Von den 49<br />
verschiedenen in spanischen Paprika nachgewiesenen Wirkstoffen wurden am<br />
häufigsten wurden in spanischen Paprika die Fungizide Flutriafol (216), Fludioxonil (125)<br />
und Cyprodinil (63) gefunden. In Paprikaproben aus anderen Ländern war Flutriafol<br />
nicht nachweisbar.<br />
Ungarn<br />
Aus Ungarn wurden im Jahr 2010 insgesamt 55 Paprikaproben auf Pestizidrückstände<br />
untersucht.<br />
228
Überschreitungen konnten keine nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei 12 %,<br />
die maximale SB bei 148 %. Im Vergleich zum Jahr 2010 hat sich die mittlere SB der<br />
untersuchten ungarischen Paprika nicht signifikant geändert. In 25 Proben (45 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände über der Nachweisgrenze gefunden werden, in den<br />
übrigen 55 % der Proben wurden zwischen einem und vier verschiedenen Wirkstoffen<br />
nachgewiesen (Tab. 31).<br />
Die höchste SB (148 %) wurde bei Paprika ohne nähere Angabe nachgewiesen, die<br />
übrigen Proben hatten eine SB unter 100 % (Abb. 67, 68 & 69).<br />
Das Insektizid Dimethoat wurde in einer Konzentration von 148 % der PRP-Obergrenze,<br />
die übrigen 18 Wirkstoffe unter 100 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Mit 20<br />
Nachweisen wurde das Fungizid Azoxystrobin am häufigsten in ungarischen Paprika<br />
gefunden.<br />
Übrige Herkünfte<br />
Die Proben aus Deutschland (15), Griechenland (11), Ägypten (1) und Uganda (1) sowie<br />
die zwei Proben mit unklarer Herkunft (Israel oder Spanien) wurden unter „übrige<br />
Herkünfte“ zusammengefasst.<br />
Bei diesen insgesamt 30 Proben wurde eine ARfD-Überschreitung (3 %) festgestellt, die<br />
gleichzeitig auch eine SB-Überschreitung, bedingt durch eine PRP-Überschreitung, war.<br />
Die mittlere SB betrug 58 %, die maximale SB 1033 %. In 15 Proben (50 %) konnten<br />
keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 43 % der<br />
Proben wurden ein oder drei, in je einer Probe fünf bzw. sechs verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 31).<br />
Die ARfD-Überschreitung bei einer Probe ägyptischer Pfefferoni wurde durch das<br />
Fungizid Flusilazol (327 % der ARfD-Obergrenze) verursacht. Die selbe Probe führte zu<br />
einer SB-Überschreitung (1333 %) und PRP-Überschreitung (Flusilazol 963 % der PRP-<br />
Obergrenze). Bei einer Probe Pfefferoni aus Uganda und bei einer Probe gelber<br />
Spitzpaprika aus Griechenland lag die SB zwischen 100 % und 200 % (Abb. 67, 68, 69<br />
& 70).<br />
Mit Ausnahme von Flusilazol wurden alle der insgesamt 18 nachgewiesenen Wirkstoffe<br />
in Konzentrationen unter 100 % der PRP-Obergrenze gefunden, davon mit sechs<br />
229
Nachweisen am häufigsten das Fungizid Pyraclostrobin.<br />
Bei den Proben aus Deutschland, Griechenland und Uganda konnten keinen Überschreitungen<br />
nachgewiesen werden. Aufgrund der geringen Probenanzahl kann jedoch<br />
keine Aussage über die tatsächlich Belastungssituation von Paprika aus diesen drei<br />
Ländern und Ägypten getroffen werden.<br />
Die Paprikaproben waren je nach Herkunft unterschiedlich stark mit Pestiziden belastet.<br />
Fungizide und Insektizide hatten die größte Bedeutung, wobei in den verschiedenen<br />
Ländern zum Teil unterschiedliche Wirkstoffe eingesetzt wurden. Akarizide spielten<br />
generell eine untergeordnete Rolle.<br />
Die ARfD-Überschreitung bei ägyptischen Pfefferoni zeigt, dass es unbedingt notwendig<br />
ist, Paprika (inkl. Chilis) aus allen Herkunftsländern regelmäßig auf Pestizidrückstände<br />
zu untersuchen, um die KonsumentInnensicherheit gewährleisten zu können.<br />
5.9.1.3. Tomaten<br />
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 692 Tomatenproben auf Pestizidrückstände untersucht.<br />
Davon entfielen 175 auf Cherrytomaten, 79 auf Rispentomaten, 69 auf Romatomaten<br />
und 58 auf Roma-Cherrytomaten. Diese Sorten konnten aufgrund der ausreichenden<br />
Probenanzahl gesondert ausgewertet werden (Kap. 5.9.1.3.1). Daneben wurden<br />
Fleischtomaten (10), Tamarillos oder Baumtomaten (2) und Kumatotomaten (1) sowie<br />
Tomaten ohne nähere Angabe (298, nnd – nicht näher definiert) analysiert (Anzahl der<br />
Proben in Klammer). Zusätzlich war eine Auswertung nach Herkunft (Kap. 5.9.1.3.2)<br />
möglich.<br />
Bei Tomaten wurden im Jahr 2010 zwei ARfD-Überschreitungen (< 1 %) und 16 SB-<br />
Überschreitungen (2 %), von denen zehn (1 %) auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen<br />
waren, festgestellt. Die mittlere SB lag bei 31 % die maximale SB bei 1333 %. Im<br />
Vergleich zum Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten Tomaten von 45 %<br />
auf 31 % signifikant verringert. In 223 Proben (32 %) konnten keine Rückstände über<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 57 % der Proben wurden ein bis vier, in den<br />
230
übrigen 11 % bis zu zwölf verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 13).<br />
Von den beiden ARfD-Überschreitungen wurde eine bei Cherrytomaten durch den<br />
Wachstumsregulator Ethephon (1333 % der ARfD-Obergrenze), die andere bei Roma-<br />
Cherrytomaten durch das Insektizid Formetanat (111 %) verursacht. Beide Proben<br />
stammten aus Spanien. Die 16 SB-Überschreitungen wurden bei Cherrytomaten (5) und<br />
Rispentomaten (3) aus Spanien, spanischen (3) und italienischen (1) Tomaten ohne<br />
nähere Angabe, italienischen (1) und spanischen (1) Roma-Cherrytomaten und<br />
Romatomaten aus den Niederlanden (1) und Spanien (1) nachgewiesen (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Bei 30 weiteren Proben (4 %) lag die SB zwischen 100 % und<br />
200 %, darunter Cherrytomaten aus Spanien (5), Italien (4), Marokko (2) und Israel (1),<br />
spanische (2), italienische (1) und niederländische (1) Rispentomaten, spanische (3) und<br />
französische (1) Roma-Cherrytomaten, spanische Romatomaten (1) und Tomaten ohne<br />
nähere Angabe aus Spanien (4), Marokko (2) Italien (2) und den Niederlanden (1)<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammer) (Abb. 71, 72, 73, 74 & 75).<br />
Verantwortlich für die zehn PRP-Überschreitungen waren die Fungizide Chlorthalonil (5),<br />
Bitertanol (1) und Tetraconazol (1), die Insektizide Chlorpyrifos (1) und Formetanat (1)<br />
sowie der Wachstumsregulator Ethephon (1) (Anzahl der Überschreitungen in<br />
Klammer). In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden<br />
die Fungizide Chlorthalonil (4), Boscalid (2) und Difenoconazol (1), die Insektizide<br />
Chlorpyrifos-methyl (3), Chlorpyrifos (2), Bifenthrin (1), Indoxacarb (1), Pyridaben (1),<br />
Spinosad (1) und Triflumuron (1), die Akarizide Propargit (3), Abamectin (1) und<br />
Acrinathrin (1) sowie je einmal das Herbizid Linuron und der Wachstumsregulator 2-<br />
Naphthoxyessigsäure gefunden (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchsten<br />
Belastungen durch einen einzelnen Wirkstoff wurden bei Ethephon (1333 % der PRP-<br />
Obergrenze), Bitertanol (741 %) und Chlorpyrifos (600 %) nachgewiesen. Am häufigsten<br />
wurden in Tomaten die Fungizide Cyprodinil (96), Fludioxonil (80) und Iprodion (69)<br />
detektiert (Anzahl der Nachweise in Klammer) (Abb. 80).<br />
5.9.1.3.1. Tomaten, Auswertung nach Sorten<br />
Bei Cherrytomaten (175), Rispentomaten (79), Romatomaten (69) und Roma-Cherrytomaten<br />
(58) war die Probenanzahl für eine detaillierte statistische Auswertung<br />
231
ausreichend.<br />
Cherrytomaten<br />
Bei den 175 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Cherrytomaten wurden<br />
eine ARfD-Überschreitungen (< 1 %) und fünf SB-Überschreitungen (3 %), von denen<br />
zwei (1 %) durch PRP-Überschreitungen verursacht wurden, nachgewiesen. Die mittlere<br />
SB betrug 43 %, die maximale SB 1333 %. Im Vergleich zum Jahr 2010 ist die mittlere<br />
SB der untersuchten Cherrytomaten von 80 % auf 43 % signifikant gesunken. In 38<br />
Proben (22 %) konnten keine Pestizidrückstände über der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 64 % wurden ein bis vier, in den übrigen 14 % der Proben bis zu zwölf<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 30).<br />
Die ARfD-Überschreitung bei einer Probe spanischer Cherrytomaten wurde durch den<br />
Wachstumsregulator Ethephon (498 % der ARfD-Obergrenze) verursacht. Diese Probe,<br />
die Mitte Dezember gezogen wurde, hatte zugleich die höchste SB (1333 %). Alle fünf<br />
SB-Überschreitungen wurden bei spanischen Cherrytomaten festgestellt. Zwölf weitere<br />
Proben (7 %) hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %, darunter Proben aus Spanien<br />
(5), Italien (4), Marokko (2) und Israel (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer) (Abb. 71).<br />
Für die beiden PRP-Überschreitungen waren der Wachstumsregulator Ethephon<br />
(1333 % der PRP-Obergrenze) und das Insektizid Chlorpyrifos (600 %) verantwortlich.<br />
Zu Belastungen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze führten die<br />
Insektizide Chlorpyrifos-methyl (3), Chlorpyrifos (2) und Bifenthrin (1), die Akarizide<br />
Abamectin (1) und Acrinathrin (1), das Fungizide Difenoconazol (1) und das Herbizid<br />
Linuron (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die Fungizide Cyprodinil (38),<br />
Fludioxonil (28) und Iprodion (28) wurden am häufigsten in Cherrytomaten<br />
nachgewiesen.<br />
Rispentomaten<br />
Von den 79 im Jahr 2010 untersuchten Rispentomaten führten drei zu SB-Überschreitungen.<br />
Zwei davon waren auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen. ARfD-<br />
Überschreitungen konnten nicht nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei 37 %,<br />
die maximale SB bei 583 %. Im Vergleich zum Jahr 2010 gab es keine signifikante<br />
Änderung der mittleren SB der untersuchten Rispentomaten. In 31 Proben (39 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
232
44 % wurden ein bis vier, in den übrigen Proben bis zu neun verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 30).<br />
Alle drei SB-Überschreitungen wurden durch Proben aus Spanien verursacht. Bei vier<br />
weiteren Proben (5 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %. Zwei dieser Proben<br />
stammten ebenfalls aus Spanien, je eine aus Italien und den Niederlanden. Die höchste<br />
SB (583 %) wurde bei einer Probe im März nachgewiesen (Abb. 72).<br />
Für beide PRP-Überschreitungen war das Fungizid Chlorthalonil verantwortlich (434 %<br />
und 242 % der PRP-Obergrenze). In einer weiteren Probe wurde Chlorthalonil, in einer<br />
anderen der Wachstumsregulator 2-Naphthoxyessigsäure nachgewiesen. Die am<br />
häufigsten in Rispentomaten gefundenen Wirkstoffe waren die Fungizide Cyprodinil<br />
(13), Fludioxonil (12), Pyrimethanil (12) und Chlorthalonil (11) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer).<br />
Roma-Cherrytomaten<br />
Bei den 58 im Jahr 2010 untersuchten Roma-Cherrytomaten wurden eine ARfD-<br />
Überschreitung (2 %) und zwei SB-Überschreitungen (3 %), von denen eine auf eine<br />
PRP-Überschreitung zurückzuführen war, nachgewiesen. Die mittlere SB betrug 32 %,<br />
die maximale SB 365 %. Gegenüber dem Jahr 2009 ist die mittlere SB der untersuchten<br />
Roma-Cherrytomaten von 100 % auf 32 % signifikant gesunken. In 20 Proben (34 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
52 % wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 14 % der Proben bis zu zehn<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 30).<br />
Das Insektizid Formetanat war verantwortlich für die ARfD-Überschreitung bei einer<br />
Probe aus Spanien (111 % der ARfD-Obergrenze). Diese und eine Probe aus Italien<br />
verursachten die beiden SB-Überschreitungen (365 % bzw. 275 %), eine weitere Probe<br />
aus Spanien hatten eine SB von 142 %. Die Summenbelastungen der übrigen<br />
untersuchten Rispentomaten lagen unter 100 % (Abb. 73).<br />
Die PRP-Überschreitung verursachte das Insektizid Formetanat. Die Fungizide Boscalid<br />
und Chlorthalonil sowie das Insektizid Indoxacarb führten zu Belastungen zwischen<br />
100 % und 200 % der PRP-Obergrenze. Am häufigsten wurden in Roma-Cherrytomaten<br />
die Insektizide Spiromesifen (11), Pyriproxifen (9) und Spinosad (8) sowie das Fungizid<br />
Iprodion (8) gefunden.<br />
233
Romatomaten<br />
Bei den 69 Proben von Romatomaten wurden zwei SB-Überschreitungen (3 %), beide<br />
bedingt durch PRP-Überschreitungen, aber keine ARfD-Überschreitungen nachgewiesen.<br />
Die mittlere SB lag bei 42 %, die maximale SB bei 741 %. Im Vergleich zum<br />
Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten Romatomaten.<br />
In 20 Proben (29 %) konnten keine Pestizidrückstände über der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 52 % der Proben waren ein bis vier, in den übrigen 19 % bis<br />
zu elf verschiedene Wirkstoffe nachweisbar (Tab. 30).<br />
Je eine der beiden SB-Überschreitungen verursachten Romatomaten aus den Niederlanden<br />
(740 %) und Spanien (702 %). Bei allen anderen Proben lag die SB unter 100 %<br />
(Abb. 74).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitungen waren die Fungizide Bitertanol (741 % der<br />
PRP-Obergrenze) und Chlorthalonil (435 %). In dieser Probe wurde außerdem das<br />
Insektizid Spinosad in einer Konzentration von 173 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen.<br />
Alle anderen Nachweise waren in Konzentrationen unter 100 % der PRP-<br />
Obergrenze. Die Fungizide Pyrimethanil (15), Propamocarb (14) und Iprodion (11)<br />
wurden am häufigsten in Romatomaten gefunden.<br />
5.9.1.3.2. Tomaten, Auswertung nach Herkunft<br />
Im Jahr 2010 wurden Tomaten aus Spanien (233), den Niederlanden (149), Deutschland<br />
(106), Italien (97), Marokko (66), Belgien (19), Israel (5), Frankreich (4), dem Senegal<br />
(4), der Türkei (4), Kolumbien (2), Österreich (2) und Ägypten (1) auf Pestizidrückstände<br />
untersucht (Anzahl der Proben in Klammer). Von Spanien, den Niederlanden,<br />
Deutschland, Italien und Marokko war die Probenanzahl ausreichend für eine detaillierte<br />
statistische Auswertung. Die anderen Länder wurden unter „übrige Herkünfte“<br />
zusammengefasst.<br />
Deutschland<br />
Bei den 106 Proben aus Deutschland konnten keine Überschreitungen nachgewiesen<br />
werden. Die mittlere SB lag bei 6 %, die maximale SB bei 78 %. Gegenüber dem Jahr<br />
234
2010 hat sich die mittlere SB der untersuchten deutschen Tomaten nicht signifikant<br />
geändert. In 60 Proben (57 %) konnten keine Pestizidrückstände über der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in den übrigen 43 % wurden zwischen einem und<br />
vier verschiedenen Wirkstoffen nachgewiesen (Tab. 32).<br />
Die höchste SB wurde bei Tomaten ohne Sortenangabe (78 %) nachgewiesen. Vier<br />
weitere Proben hatten Summenbelastungen zwischen 60 % und 70 %, bei den übrigen<br />
lag die SB unter 50 % (Abb. 71, 72 & 75).<br />
Die höchsten Konzentrationen (jeweils 64 % der PRP-Obergrenze) wurden vom<br />
Fungizid Cyprodinil und vom Insektizid Hexythiazox gemessen. Von den insgesamt 17<br />
verschiedenen Wirkstoffen, die in deutschen Tomaten nachgewiesen wurden, wurden<br />
die Fungizide Cyprodinil (27) und Fludioxonil (23) am häufigsten gefunden (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer).<br />
Italien<br />
Aus Italien wurden im Jahr 2010 insgesamt 97 Proben auf Pestizidrückstände<br />
untersucht.<br />
Es wurden zwei SB-Überschreitungen (2 %), von denen eine durch eine PRP-<br />
Überschreitung verursacht (1 %) wurde, festgestellt. Die mittlere SB betrug 38 %, die<br />
maximale SB 615 %. Im Vergleich zum Jahr 2010 ist die mittlere SB aller untersuchten<br />
italienischen Tomaten von 80 % auf 38 %, jene der Cherrytomaten von 94 % auf 30 %<br />
signifikant gesunken. In 19 Proben (20 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 67 % wurden ein bis vier, in den übrigen 13 %<br />
der Proben bis zu zehn verschiedenen Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 32).<br />
Je eine der beiden SB-Überschreitungen wurde durch eine Probe Roma-Cherrytomaten<br />
(275 %) und Tomaten ohne nähere Angabe (615 %) verursacht. Bei sieben weiteren<br />
Proben (7 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %, darunter Cherrytomaten (4),<br />
Rispentomaten (1) und Tomaten ohne nähere Angabe (2) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer) (Abb. 71, 72, 73 & 75).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitung war das Fungizid Tetraconazol (317 % der<br />
PRP-Obergrenze). In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
wurden zweimal das Fungizid Boscalid und je einmal die Insektizide Indoxacarb und Tri-<br />
235
flumuron, der Wachstumsregulator 2-Naphtoxyessigsäure, das Fungizid Difenoconazol<br />
und das Akarizid Propargit nachgewiesen. Von den 47 verschiedenen Wirkstoffen, die in<br />
italienischen Tomaten gefunden wurden, wurden am häufigsten die Fungizide<br />
Triadimenol (18), Boscalid (15) und Cyprodinil (14) sowie das Insektizid Flonicamid (13)<br />
detektiert (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Marokko<br />
Bei den 66 Tomatenproben aus Marokko konnten keine Überschreitungen<br />
nachgewiesen werden. Die mittlere SB betrug 27 %, die maximale SB 172 %. Im<br />
Vergleich zum Jahr 2010 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der<br />
untersuchten marokkanischen Tomaten. In 11 Proben (17 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden. In 71 % der Proben waren<br />
zwischen einem und vier, in den übrigen 12 % bis zu acht verschiedene Wirkstoffe<br />
nachweisbar (Tab. 32).<br />
Vier Proben (6 %) hatten Summenbelastungen zwischen 100 % und 200 %, darunter je<br />
zwei Proben von Cherrytomaten und Tomaten ohne nähere Angabe (Abb. 71, 72, 73, 74<br />
& 75).<br />
Insgesamt wurden in marokkanischen Tomaten 30 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen,<br />
alle in Konzentrationen unter 100 % der PRP-Obergrenze. Am häufigsten<br />
wurden die Insektizide Buprofezin (13) und Spiromesifen (13) sowie das Fungizid<br />
Iprodion (22) gefunden.<br />
Niederlande<br />
Im Jahr 2010 wurden 149 Tomatenproben aus den Niederlanden auf Pestizidrückstände<br />
untersucht.<br />
Es wurde eine SB-Überschreitung (< 1 %), die auf eine PRP-Überschreitung<br />
zurückzuführen war, festgestellt. Die mittlere SB lag bei 17 %, die maximale SB bei<br />
741 %. Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB aller untersuchten niederländischen<br />
Tomaten sowie jene der Romatomaten nicht signifikant geändert. In 69<br />
Proben (46 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 52 % wurden ein bis vier, in den übrigen 2 % der Proben bis zu<br />
sieben verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 32).<br />
236
Die SB-Überschreitung (741 %) verursachte eine Probe Romatomaten Anfang<br />
September. Bei je einer Probe Rispentomaten und Tomaten ohne nähere Angabe lag die<br />
SB zwischen 100 % und 200 % (Abb. 71, 72, 73, 74 & 75).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitung (741 % der PRP-Obergrenze) war das<br />
Fungizid Bitertanol. Alle übrigen Wirkstoffe wurden in Konzentrationen unter 100 % der<br />
PRP-Obergrenze nachgewiesen, davon am häufigsten das Fungizid Boscalid (22) und<br />
die Insektizide Spiromesifen (16) und Cyromazin (12) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer).<br />
Spanien<br />
Aus Spanien wurde mit 233 Proben die mit Abstand größte Anzahl an Tomaten im Jahr<br />
2010 auf Pestizidrückstände untersucht.<br />
Es wurden zwei ARfD-Überschreitungen (< 1 %) und 13 SB-Überschreitungen (6 %),<br />
von denen acht (3 %) auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren, nachgewiesen.<br />
Die mittlere SB betrug 53 %, die maximale SB 1333 %. Gegenüber dem Jahr 2009<br />
haben sich die mittleren Summenbelastungen der untersuchten spanischen Tomaten<br />
insgesamt, der Cherrytomaten und der Romatomaten nicht signifikant geändert. Die<br />
mittlere SB der untersuchten Roma-Cherrytomaten hat sich von 73 % auf 34 %<br />
signifikant verringert. In 44 Proben (19 %) konnten keine Pestizidrückstände über der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden. In 61 % der Proben wurden ein bis vier, in den<br />
übrigen Proben bis zu zwölf verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 32).<br />
Von den beiden ARfD-Überschreitungen wurde jene bei Cherrytomaten durch den<br />
Wachstumsregulator Ethephon (1333 % der ARfD-Obergrenze) und jene bei Roma-<br />
Cherrytomaten durch das Insektizid Formetanat (222 %) verursacht. Die 13 SB-<br />
Überschreitungen wurden bei Cherrytomaten (5), Rispentomaten (3), Roma-Cherrytomaten<br />
(1), Romatomaten (1) und Tomaten ohne nähere Angabe (3) nachgewiesen<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammer). Bei 15 weiteren Proben (6 %) lag die SB zwischen<br />
100 % und 200 %, darunter Cherrytomaten (5), Roma-Cherrytomaten (3),<br />
Rispentomaten (2), Romatomaten (1) und Tomaten ohne nähere Angabe (4) (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Die höchsten Summenbelastungen hatten Cherrytomaten<br />
(1333 % und 760 %), Romatomaten (702 %) und Rispentomaten (583 %) (Abb. 71, 72,<br />
73, 74 & 75).<br />
237
Verantwortlich für die acht PRP-Überschreitungen waren das Fungizid Chlorthalonil (5),<br />
die Insektizid Chlorpyrifos (1) und Formetanat (1) und der Wachstumsregulator<br />
Ethephon (1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). In Konzentrationen zwischen<br />
100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden das Fungizid Chlorthalonil (4), die<br />
Insektizide Chlorpyrifos-methyl (3), Chlorpyrifos (2), Bifenthrin (1), Pyridaben (1) und<br />
Spinosad (1), die Akarizide Propargit (2), Abamectin (1) und Acrinathrin (1) sowie einmal<br />
das Herbizid Linuron gefunden (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchsten<br />
Belastungen durch einen einzelnen Wirkstoff wurden bei Ethephon (1333 % der PRP-<br />
Obergrenze) und Chlorpyrifos (600 %) nachgewiesen. Von den 67 verschiedenen in<br />
spanischen Tomaten gefundenen Wirkstoffen wurden am häufigsten die Fungizide<br />
Cyprodinil (96), Fludioxonil (80) und Iprodion (69) detektiert (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer).<br />
Übrige Herkünfte<br />
Die insgesamt 41 Proben aus Belgien (19), Israel (5), Frankreich (4), dem Senegal (4),<br />
der Türkei (4), Kolumbien (2), Österreich (2) und Ägypten (1) wurden unter „übrige<br />
Herkünfte“ zusammengefasst (Anzahl der Proben in Klammer). Aufgrund der geringen<br />
Probenanzahl kann jedoch keine Aussage über die tatsächlich Belastungssituation von<br />
Tomaten aus den einzelnen Ländern getroffen werden.<br />
Es konnten keine Überschreitungen festgestellt werden. Die mittlere SB lag bei 18 %,<br />
die maximale SB bei 104 %. In 20 Proben (49 %) konnten keine Pestizidrückstände über<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden. In 46 % der Proben waren ein bis vier Wirkstoffe<br />
nachweisbar, in je einer Probe fünf oder neun verschiedene Pestizide (Tab. 32).<br />
Die beiden Proben mit den höchsten Summenbelastungen, beide 104 %, kamen aus<br />
Frankreich und Israel und stammten von Roma-Cherrytomaten bzw. Cherrytomaten. Alle<br />
anderen untersuchten Tomaten aus den übrigen Herkunftsländern hatten eine SB unter<br />
100 % (Abb. 71, 72, 73, 74 & 75).<br />
Insgesamt wurden in den Proben aus den übrigen Herkunftsländern 30 verschiedene<br />
Wirkstoffe nachgewiesen, davon die höchste Konzentration von Dithiocarbamaten (96 %<br />
der PRP-Obergrenze von Mancozeb und Maneb). Mit sechs Nachweisen am häufigsten<br />
wurde das Fungizid Fludioxonil am häufigsten gefunden.<br />
238
Höhe und Art der Pestizidbelastung von Tomatenproben waren je nach Sorte und<br />
Herkunft unterschiedlich. Fungizide und Insektizide trugen generell am stärksten zur<br />
Belastung bei. Da je nach Sorte die Hauptlieferländer andere waren bzw. umgekehrt<br />
nicht die gleichen Sorten dominant waren, ist es nicht möglich einen der beiden<br />
Faktoren als primäre Ursache für die beobachteten Unterschiede festzumachen.<br />
Möglicherweise nehmen zum Beispiel Cherrytomaten aufgrund der größeren Oberfläche<br />
im Verhältnis zum Volumen mehr Pestizide auf und sind dadurch tendenziell stärker<br />
belastet.<br />
Um die KonsumentInnensicherheit zu gewährleisten ist es daher unbedingt notwendig,<br />
alle Sorten und alle Herkünfte regelmäßig zu beproben, um die immer wieder<br />
vorkommenden Proben mit hohen Belastungen nicht zu übersehen. Durch eine<br />
konsequente Dokumentation der Sorte (im Jahr 2010 war sie bei 43 % der Proben nicht<br />
angegeben) würden sich die problematischen Sorten besser eingrenzen lassen und<br />
Maßnahmen zur Pestizidreduktion könnten gezielter gesetzt werden.<br />
5.9.2. Kürbisgewächse<br />
Im Jahr 2010 wurden bei den Kürbisgewächsen 201 Proben auf Pestizidrückstände<br />
untersucht, davon waren mit genießbarer Schale Zucchini (92) und Gurken (68) und mit<br />
ungenießbarer Schale Zuckermelonen (15), Melonen ohne näher Angabe (13, nnd –<br />
nicht näher definiert), Wassermelonen (7), Kiwanos (5) und Kürbis (1) (Anzahl der<br />
Proben in Klammer). Eine ausreichende Probenanzahl für eine detaillierte statistische<br />
Auswertung auf Produktebene war bei Gurken (Kap. 5.9.2.1) und Zucchini (Kap. 5.9.2.2)<br />
vorhanden. Außerdem konnten Zucchini nach Herkunft ausgewertet werden (Kap.<br />
5.9.2.2.1).<br />
Bei den untersuchten Kürbisgewächsen wurden im Jahr 2010 weder ARfD-Überschreitungen<br />
noch SB- oder PRP-Überschreitungen festgestellt. Die mittlere SB betrug<br />
10 %, die maximale SB 197 %. Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der<br />
untersuchten Kürbisgewächse nicht signifikant geändert. In 94 Proben (47 %) konnten<br />
keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden. In 51 % der<br />
Proben wurden ein bis vier, in den übrigen 2 % bis zu sechs Wirkstoffe gleichzeitig auf<br />
einer Probe gefunden (Tab. 30).<br />
239
Fünf Proben (2 %) hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %. Die höchste SB (197 %)<br />
wurde bei Gurken aus Spanien nachgewiesen (Abb. 76, 77 & 78).<br />
Belastungen zwischen 100 und 200 % der PRP-Obergrenze wurden zweimal durch das<br />
Akarizid Acrinathrin und einmal durch das Fungizid Chlorthalonil verursacht. Alle übrigen<br />
Wirkstoffe wurden in Konzentrationen unter 100 % der PRP-Obergrenze gefunden. Mit<br />
42 Nachweisen am häufigsten wurde das Fungizid Propamocarb gefunden, allerdings<br />
ausschließlich in Konzentrationen unter 12,5 % der PRP-Obergrenze (Abb. 81).<br />
5.9.2.1. Gurken<br />
Im Jahr 2010 wurden 68 Gurkenproben untersucht. Diese stammten aus Deutschland<br />
(23), Spanien (22), den Niederlanden (14), Griechenland (8), und Bulgarien (1) (Anzahl<br />
der Proben in Klammer). Für eine Auswertung nach Herkunft waren die Probenzahlen<br />
zu gering.<br />
Bei Gurken wurden im Jahr 2010 keine Überschreitungen festgestellt. Die mittlere<br />
Summenbelastung lag bei 19 %, die maximale SB bei 197 %. Im Vergleich zum Jahr<br />
2010 hat sich die mittlere SB der untersuchten Gurken nicht signifikant geändert. In 23<br />
Proben (34 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 62 % der Proben wurden zwischen einem und vier, in den übrigen<br />
4 % der Proben wurden bis zu sechs verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 30).<br />
Bei vier Proben (6 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %, darunter zwei Proben aus<br />
Spanien und je eine aus Griechenland und den Niederlanden. Die höchste SB (197 %)<br />
hatten Gurken aus Spanien (Abb. 76).<br />
Zu Belastungen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze führten das Akarizid<br />
Acrinathrin (2) und das Fungizid Chlorthalonil (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer).<br />
Am häufigsten wurden in Gurken die Fungizide Propamocarb (28) und Cyprodinil (13)<br />
nachgewiesen, ersteres in Konzentrationen unter 12,5 %, letzteres in Konzentrationen<br />
bis zu 30 % der PRP-Obergrenze.<br />
240
5.9.2.2. Zucchini<br />
Bei den Zucchini wurden im Jahr 2010 Proben aus Spanien (60), Deutschland (26),<br />
Marokko (4) und Italien (2) untersucht (Anzahl der Proben in Klammern). Die Proben<br />
aus Spanien konnten aufgrund der ausreichenden Probenanzahl im Detail ausgewertet<br />
werden (Kap. 5.9.2.2.1).<br />
Bei keiner der 92 Proben konnten Überschreitungen nachgewiesen werden. Die mittlere<br />
SB lag bei 5 %, die maximale SB bei 118 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine<br />
signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten Zucchini. In 54 Proben (59 %)<br />
konnten keine Wirkstoffe über der Nachweisgrenze gefunden werden, in 40 % wurden<br />
ein bis vier, in einer Probe sechs verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 30).<br />
Eine Zucchiniprobe aus Spanien hatte eine SB von 118 %, eine Probe aus Italien von<br />
54 %. Bei den übrigen Proben lag die SB unter 27 % (Abb. 77).<br />
Die höchsten Belastungen durch einen einzelnen Wirkstoff verursachten die Insektizide<br />
Endosulfan (62 % der PRP-Obergrenze) und Pymetrozin (35 %) sowie das Fungizid<br />
Procymidon (53 % und 26 %). Alle anderen Nachweise waren in Konzentrationen unter<br />
25 % der PRP-Obergrenze. Am häufigsten wurden in Zucchini das Insektizid<br />
Imidacloprid (17) und das Fungizid Propamocarb (13) gefunden (Anzahl der Nachweise<br />
in Klammer).<br />
5.9.2.2.1. Zucchini, Auswertung nach Herkunft<br />
Die im Jahr 2010 untersuchten Proben stammten zum überwiegenden Teil aus Spanien<br />
(60). Daneben wurden Zucchini aus Deutschland (26), Marokko (4) und Italien (2)<br />
untersucht und unter „übrige Herkünfte“ zusammengefasst (Anzahl der Proben in<br />
Klammern).<br />
Spanien<br />
Bei den untersuchten Zucchinis aus Spanien konnten keine Überschreitungen nachgewiesen<br />
werden. Die mittlere SB lag bei 6 %, die maximale SB bei 118 %. Im Vergleich<br />
zum Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten spanischen Zucchini nicht<br />
signifikant geändert. In 28 Proben (47 %) konnten keine Wirkstoffe über der<br />
241
Nachweisgrenze gefunden werden, in 52 % wurden zwischen einem und vier, in einer<br />
Probe sechs verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 33).<br />
Eine Probe Ende September hatte eine SB von 118 %, alle übrigen untersuchten<br />
spanischen Zucchini eine SB unter 27 % (Abb. 77).<br />
Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffs wurden in der Probe mit der<br />
höchsten SB von den Insektiziden Endosulfan (62 % der PRP-Obergrenze) und<br />
Pymetrozin (35 %) sowie in einer weiteren Probe vom Fungizid Procymidon (26 %)<br />
nachgewiesen. Alle anderen Nachweise waren in Konzentrationen unter 25 % der PRP-<br />
Obergrenze. In spanischen Zucchini wurden das Insektizid Imidacloprid (17) und das<br />
Fungizid Propamocarb (12) am häufigsten gefunden (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer).<br />
Übrige Herkünfte<br />
In den insgesamt 32 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Zucchiniproben<br />
aus Deutschland, Italien und Marokko konnten keine Überschreitungen nachgewiesen<br />
werden. Die mittlere SB betrug 2 %, die maximale SB 54 %. In 26 Proben (81 %)<br />
konnten keine Wirkstoffe über der Nachweisgrenze gefunden werden, in fünf Proben<br />
wurde einer, in einer Probe zwei verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 33).<br />
Eine Probe aus Italien hatte eine SB von 54 %, alle übrigen unter 8 % (Abb. 77).<br />
Insgesamt wurden in Zucchiniproben aus diesen drei Herkünften sechs verschiedene<br />
Wirkstoffe gefunden. Die höchsten Konzentration wurde vom Fungizid Procymidon<br />
nachgewiesen (54 % der PRP-Obergrenze), die fünf übrigen Wirkstoffe in Konzentrationen<br />
unter 8 % der PRP-Obergrenze. Das Fungizid Triadimenol wurden in zwei, alle<br />
übrigen Wirkstoffe in einer Probe gefunden.<br />
Um eine Aussage über die tatsächlich Belastungssituation von Zucchini aus den<br />
einzelnen Ländern treffen zu können, wäre eine höhere Probenanzahl notwendig.<br />
Die Belastung der Zucchiniproben war bei allen Herkünften gering. Von den häufig<br />
gefunden Wirkstoffen wurde das Insektizid Imidacloprid ausschließlich in spanischen<br />
Zucchini, das Fungizid Propamocarb abgesehen von einem Nachweis in italienischen<br />
Zucchini nur in spanischen Proben nachgewiesen.<br />
242
5.9.2.3. Kürbisgewächse, ungenießbare Schale<br />
Bei den Kürbisgewächsen mit ungenießbarer Schale wurden im Jahr 2010 insgesamt 41<br />
Proben untersucht, darunter Zuckermelonen (15), Melonen ohne nähere Angabe (13,<br />
nnd – nicht näher definiert), Wassermelonen (7), Kiwanos (5) und Kürbis (1) (Anzahl der<br />
Proben in Klammer). Für eine Auswertung auf Produktebene wäre eine höher<br />
Probenzahl erforderlich.<br />
Es konnten keine Überschreitungen nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei 9 %,<br />
die maximale SB bei 81 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 ist die mittlere SB der<br />
untersuchten Proben von 38 % auf 9 % signifikant gesunken. In 17 Proben (41 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
den übrigen 59 % wurden zwischen einem und vier verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 30).<br />
Die höchsten Summenbelastungen wurden bei Melonen ohne nähere Angabe aus<br />
Honduras (81 %), Spanien (63 %) und Brasilien (51 %) nachgewiesen. Bei den übrigen<br />
Proben lag die SB unter 50 % (Abb. 78).<br />
Die höchste Belastung wurde durch das Fungizid und Schalenbehandlungsmittel<br />
Imazalil (81 % der PRP-Obergrenze) verursacht. Alle übrigen Nachweise lagen unter<br />
40 % der PRP-Obergrenze. Imazalil war mit acht Nachweisen zugleich der am<br />
häufigsten gefundene Wirkstoff in den untersuchten Kürbisgewächsen mit<br />
ungenießbarer Schale.<br />
243
Tabelle 30: STATISTIK 2010 FRUCHTGEMÜSE<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%] SB [%] [%]<br />
Fruchtgemüse 2051 23 1,12 3 0,15 31 1,51 24 71 1333<br />
Nachtschattengewächse 1844 23 1,25 3 0,16 31 1,68 25 74 1333<br />
Auberginen 28 1 3,57 - - 1 3,57 13 48 257<br />
Paprika (inkl. Chilis) 1111 12 1,08 1 0,09 14 1,26 22 64 1242<br />
Paprika 1072 10 0,93 - - 12 1,12 21 55 1242<br />
Gemüsepaprika 524 5 0,95 - - 7 1,34 24 42 484<br />
Paprika, gelb 171 1 0,58 - - 2 1,17 21 35 238<br />
Paprika, grün 116 - - - - 1 0,86 19 31 202<br />
Paprika, orange 32 2 6,25 - - 2 6,25 42 94 484<br />
Paprika, rot 205 2 0,98 - - 2 0,98 25 39 339<br />
Spitzpaprika 160 1 0,63 - - 1 0,63 17 29 247<br />
Spitzpaprika, gelb 59 - - - - - - 16 22 133<br />
Spitzpaprika, rot 90 1 1,11 - - 1 1,11 18 33 247<br />
Spitzpaprika, nnd* 11 - - - - - - 19 32 95<br />
Paprika, nnd* 388 4 1,03 - - 4 1,03 19 75 1242<br />
Chilis 39 2 5,13 1 2,56 2 5,13 48 183 1033<br />
Chilischoten 3 1 33,33 - - 1 33,33 190 251 546<br />
Pfefferoni 36 1 2,78 1 2,78 1 2,78 36 171 1033<br />
Physalis 13 - - - - - - 1 1 5<br />
Tomaten 692 10 1,45 2 0,29 16 2,31 31 88 1333<br />
Cherrytomaten 175 2 1,14 1 0,57 5 2,86 43 124 1333<br />
Fleischtomaten 10 - - - - - - 14 25 67<br />
Kumatotomaten 1 - - - - - - 51 - 51<br />
Rispentomaten 79 2 2,53 - - 3 3,80 37 82 583<br />
Roma-Cherrytomaten 58 1 1,72 1 1,72 2 3,45 32 65 365<br />
Romatomaten 69 2 2,90 - - 2 2,90 42 121 741<br />
Tamarillos (Baumtom.) 2 - - - - - - 5 5 10<br />
Tomaten, nnd* 298 3 1,01 - - 4 1,34 21 52 615<br />
Kürbisgewächse 201 - - - - - - 10 27 197<br />
Kürbisgewächse, genießbare<br />
Schale<br />
160 - - - - - - 11 29 197<br />
Gurken 68 - - - - - - 19 39 197<br />
Zucchini 92 - - - - - - 5 14 118<br />
Kürbisgewächse, ungenießbare<br />
Schale<br />
41 - - - - - - 9 17 81<br />
Kürbis 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Melonen 40 - - - - - - 9 18 81<br />
Kiwanos 5 - - - - - - 0 0 0<br />
Wassermelonen 7 - - - - - - 6 11 30<br />
Zuckermelonen 15 - - - - - - 5 6 17<br />
Melonen, nnd* 13 - - - - - - 19 26 81<br />
Zuckermais 6 - - - - - - 1 2 4<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
244
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 FRUCHTGEMÜSE, FORTSETZUNG<br />
Fruchtgemüse<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 754 36,76<br />
1 488 23,79<br />
2 347 16,92<br />
3 201 9,80<br />
4 122 5,95<br />
5 68 3,32<br />
6 37 1,80<br />
7 15 0,73<br />
8 6 0,29<br />
9 8 0,39<br />
10 2 0,10<br />
11 2 0,10<br />
12 1 0,05<br />
Gesamt 2051 100,00<br />
Nachtschattengewächse<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 655 35,52<br />
1 435 23,59<br />
2 318 17,25<br />
3 190 10,30<br />
4 111 6,02<br />
5 66 3,58<br />
6 35 1,90<br />
7 15 0,81<br />
8 6 0,33<br />
9 8 0,43<br />
10 2 0,11<br />
11 2 0,11<br />
12 1 0,05<br />
Gesamt 1844 100,00<br />
Auberginen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 15 53,57<br />
1 6 21,43<br />
2 5 17,86<br />
3 2 7,14<br />
Gesamt 28 100,00<br />
Paprika (inkl. Chilis)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 407 36,63<br />
1 277 24,93<br />
2 190 17,10<br />
3 113 10,17<br />
4 63 5,67<br />
5 34 3,06<br />
6 20 1,80<br />
7 4 0,36<br />
9 3 0,27<br />
Gesamt 1111 100,00<br />
245<br />
Gemüsepaprika (gelb, grün, orange, rot)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 164 31,30<br />
1 120 22,90<br />
2 90 17,18<br />
3 65 12,40<br />
4 39 7,44<br />
5 27 5,15<br />
6 14 2,67<br />
7 3 0,57<br />
9 2 0,38<br />
Gesamt 524 100,00<br />
Spitzpaprika (gelb, rot, nnd*)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 36 22,50<br />
1 40 25,00<br />
2 40 25,00<br />
3 24 15,00<br />
4 14 8,75<br />
5 5 3,13<br />
7 1 0,63<br />
Gesamt 160 100,00<br />
Chilis<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 22 56,41<br />
1 10 25,64<br />
2 4 10,26<br />
3 2 5,13<br />
6 1 2,56<br />
Gesamt 39 100,00<br />
Tomaten<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 223 32,23<br />
1 149 21,53<br />
2 123 17,77<br />
3 75 10,84<br />
4 48 6,94<br />
5 32 4,62<br />
6 15 2,17<br />
7 11 1,59<br />
8 6 0,87<br />
9 5 0,72<br />
10 2 0,29<br />
11 2 0,29<br />
12 1 0,14<br />
Gesamt 692 100,00
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 FRUCHTGEMÜSE, ENDE<br />
Cherrytomaten<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 38 21,71<br />
1 37 21,14<br />
2 36 20,57<br />
3 21 12,00<br />
4 18 10,29<br />
5 10 5,71<br />
6 6 3,43<br />
7 3 1,71<br />
8 2 1,14<br />
9 2 1,14<br />
11 1 0,57<br />
12 1 0,57<br />
Gesamt 175 100,00<br />
Rispentomaten<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 31 39,24<br />
1 8 10,13<br />
2 13 16,46<br />
3 9 11,39<br />
4 5 6,33<br />
5 6 7,59<br />
6 2 2,53<br />
7 3 3,80<br />
9 2 2,53<br />
Gesamt 79 100,00<br />
Roma-Cherrytomaten<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 20 34,48<br />
1 7 12,07<br />
2 10 17,24<br />
3 8 13,79<br />
4 5 8,62<br />
5 5 8,62<br />
8 1 1,72<br />
9 1 1,72<br />
10 1 1,72<br />
Gesamt 58 100,00<br />
Romatomaten<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 20 28,99<br />
1 15 21,74<br />
2 10 14,49<br />
3 5 7,25<br />
4 6 8,70<br />
5 5 7,25<br />
6 3 4,35<br />
7 2 2,90<br />
8 2 2,90<br />
11 1 1,45<br />
Gesamt 69 100,00<br />
246<br />
Kürbisgewächse<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 94 46,77<br />
1 52 25,87<br />
2 29 14,43<br />
3 11 5,47<br />
4 11 5,47<br />
5 2 1,00<br />
6 2 1,00<br />
Gesamt 201 100,00<br />
Kürbisgewächse, genießbare Schale<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 77 48,13<br />
1 40 25,00<br />
2 19 11,88<br />
3 10 6,25<br />
4 10 6,25<br />
5 2 1,25<br />
6 2 1,25<br />
Gesamt 160 100,00<br />
Gurken<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 23 33,82<br />
1 16 23,53<br />
2 11 16,18<br />
3 6 8,82<br />
4 9 13,24<br />
5 2 2,94<br />
6 1 1,47<br />
Gesamt 68 100,00<br />
Zucchini<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 54 58,70<br />
1 24 26,09<br />
2 8 8,70<br />
3 4 4,35<br />
4 1 1,09<br />
6 1 1,09<br />
Gesamt 92 100,00<br />
Kürbisgewächse, ungenießbare Schale<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 17 41,46<br />
1 12 29,27<br />
2 10 24,39<br />
3 1 2,44<br />
4 1 2,44<br />
Gesamt 41 100,00
Tabelle 31: STATISTIK 2010 PAPRIKA (inkl. CHILIS) NACH HERKUNFT<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü<br />
%<br />
PRP-Ü ARFD-Ü<br />
247<br />
%<br />
ARFD-Ü SB-Ü<br />
%<br />
SB-Ü<br />
Mittlere SB<br />
[%]<br />
STABW SB<br />
[%]<br />
Belgien<br />
Paprika 29 - - - - - - 3 7 27<br />
Gemüsepaprika 23 - - - - - - 4 8 27<br />
Paprika, gelb 5 - - - - - - 3 6 14<br />
Paprika, grün 5 - - - - - - 11 13 27<br />
Paprika, orange 7 - - - - - - 1 1 2<br />
Paprika, rot 6 - - - - - - 2 4 11<br />
Paprika, nnd* 6 - - - - - - 0 1 1<br />
Israel<br />
Paprika (ink. Chilis) 66 1 1,52 - - 1 1,52 11 41 297<br />
Pfefferoni 12 - - - - - - 3 6 20<br />
Paprika 54 1 1,85 - - 1 1,85 12 45 297<br />
Gemüsepaprika 32 - - - - - - 6 19 80<br />
Paprika, gelb 11 - - - - - - 10 21 74<br />
Paprika, orange 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Paprika, rot 20 - - - - - - 4 17 80<br />
Spitzpaprika 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Spitzpaprika, rot 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Spitzpaprika, nnd* 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Paprika, nnd* 20 1 5,00 - - 1 5,00 23 69 297<br />
MAX SB<br />
[%]<br />
Marokko<br />
Paprika 147 1 0,68 - - 2 1,36 24 104 1242<br />
Gemüsepaprika 7 - - - - 1 14,29 43 68 202<br />
Paprika, gelb 3 - - - - - - 2 3 7<br />
Paprika, grün 1 - - - - 1 100,00 202 - 202<br />
Paprika, rot 3 - - - - - - 32 22 54<br />
Spitzpaprika 109 - - - - - - 14 17 93<br />
Spitzpaprika, gelb 38 - - - - - - 12 14 50<br />
Spitzpaprika, rot 69 - - - - - - 16 19 93<br />
Spitzpaprika, nnd* 2 - - - - - - 14 14 28<br />
Paprika, nnd* 31 1 3,23 - - 1 3,23 53 218 1242<br />
Niederlande<br />
Paprika (inkl. Chilis) 226 2 0,88 - - 2 0,88 10 42 546<br />
Chilis 22 1 4,55 - - 1 4,55 29 113 546<br />
Chilischoten 3 1 33,33 - - 1 33,33 190 251 546<br />
Pfefferoni 19 - - - - - - 3 6 25<br />
Paprika 204 1 0,49 - - 1 0,49 8 23 247<br />
Gemüsepaprika 90 - - - - - - 5 11 51<br />
Paprika, gelb 29 - - - - - - 5 12 51<br />
Paprika, grün 25 - - - - - - 3 8 28<br />
Paprika, orange 3 - - - - - - 0 0 0<br />
Paprika, rot 33 - - - - - - 7 13 45<br />
Spitzpaprika 12 1 - - - 1 8,33 30 70 247<br />
Spitzpaprika, rot 6 1 16,67 - - 1 16,67 44 91 247<br />
Spitzpaprika, nnd* 6 - - - - - - 17 35 95<br />
Paprika, nnd* 102 - - - - - - 8 18 102
STATISTIK 2010 PAPRIKA (inkl. CHILIS) NACH HERKUNFT, FORTSETZUNG<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü %PRP-Ü ARFD-Ü %ARFD-Ü SB-Ü %SB-Ü<br />
248<br />
Mittlere SB<br />
[%]<br />
STABW SB<br />
[%]<br />
Spanien<br />
Paprika (inkl. Chilis) 558 7 1,25 - - 8 1,43 27 48 484<br />
Pfefferoni 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Paprika 557 7 1,26 - - 8 1,44 27 49 484<br />
Gemüsepaprika 357 5 1,40 - - 6 1,68 31 47 484<br />
Paprika, gelb 117 1 0,85 - - 2 1,71 29 39 238<br />
Paprika, grün 85 - - - - - - 21 28 151<br />
Paprika, orange 21 2 9,52 - - 2 9,52 63 110 484<br />
Paprika, rot 134 2 1,49 - - 2 1,49 35 44 339<br />
Spitzpaprika, rot 2 - - - - - - 95 28 123<br />
Paprika, nnd* 198 2 1,01 - - 2 1,01 19 50 445<br />
Ungarn<br />
Paprika 55 - - - - - - 12 26 148<br />
Gemüsepaprika 7 - - - - - - 11 19 53<br />
Paprika, gelb 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Paprika, rot 5 - - - - - - 16 21 53<br />
Spitzpaprika 27 10 16 58<br />
Spitzpaprika, gelb 15 - - - - - - 13 18 58<br />
Spitzpaprika, rot 12 - - - - - - 7 13 46<br />
Paprika, nnd* 21 - - - - - - 14 36 148<br />
übrige Herkünfte (Ägypten, Deutschland, Griechenland, Israel oder Spanien, Uganda)<br />
Paprika (inkl. Chilis) 30 1 3,33 1 3,33 1 3,33 58 186 1033<br />
Pfefferoni 4 1 25,00 1 25,00 1 25,00 304 428 1033<br />
Paprika 26 - - - - - - 20 33 133<br />
Gemüsepaprika 8 - - - - - - 0 0 0<br />
Paprika, gelb 4 - - - - - - 0 0 0<br />
Paprika, rot 4 - - - - - - 0 0 0<br />
Spitzpaprika 8 - - - - - - 46 40 133<br />
Spitzpaprika, gelb 6 - - - - - - 49 42 133<br />
Spitzpaprika, nnd* 2 - - - - - - 39 32 71<br />
Paprika, nnd* 10 - - - - - - 15 25 86<br />
Ägypten<br />
Pfefferoni 1 1 100,00 1 100,00 1 100,00 1033 - 1033<br />
Deutschland<br />
Paprika 15 - - - - - - 9 22 86<br />
Gemüsepaprika 8 - - - - - - 0 0 0<br />
Paprika, gelb 4 - - - - - - 0 0 0<br />
Paprika, rot 4 - - - - - - 0 0 0<br />
Paprika, nnd* 7 - - - - - - 19 29 86<br />
Griechenland<br />
Paprika 11 - - - - - - 36 38 133<br />
Spitzpaprika 8 - - - - - - 46 40 133<br />
Spitzpaprika, gelb 6 - - - - - - 49 42 133<br />
Spitzpaprika, nnd* 2 - - - - - - 39 32 71<br />
Paprika, nnd* 3 - - - - - - 7 7 18<br />
Israel oder Spanien<br />
Pfefferoni 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Uganda<br />
Pfefferoni 1 - - - - - - 181 - 181<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
MAX SB<br />
[%]
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 PAPRIKA (inkl. CHILIS) NACH HERKUNFT, FORTSETZ.<br />
Belgien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 17 58,62<br />
1 9 31,03<br />
2 1 3,45<br />
3 2 6,90<br />
Gesamt 29 100,00<br />
Israel<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 51 77,27<br />
1 8 12,12<br />
2 4 6,06<br />
3 3 4,55<br />
Gesamt 66 100,00<br />
Marokko<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 33 22,45<br />
1 34 23,13<br />
2 41 27,89<br />
3 19 12,93<br />
4 14 9,52<br />
5 5 3,40<br />
9 1 0,68<br />
Gesamt 147 100,00<br />
Niederlande<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 131 57,96<br />
1 60 26,55<br />
2 24 10,62<br />
3 7 3,10<br />
4 2 0,88<br />
5 1 0,44<br />
6 1 0,44<br />
Gesamt 226 100,00<br />
249<br />
Spanien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 135 24,19<br />
1 144 25,81<br />
2 111 19,89<br />
3 74 13,26<br />
4 43 7,71<br />
5 27 4,84<br />
6 18 3,23<br />
7 4 0,72<br />
9 2 0,36<br />
Gesamt 558 100,00<br />
Ungarn<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 25 45,45<br />
1 16 29,09<br />
2 9 16,36<br />
3 1 1,82<br />
4 4 7,27<br />
Gesamt 55 100,00<br />
übrige Herkünfte (Ägypten, Deutschland, Griechenland,<br />
Israel oder Spanien, Uganda)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 15 50,00<br />
1 6 20,00<br />
3 7 23,33<br />
5 1 3,33<br />
6 1 3,33<br />
Gesamt 30 100,00
Tabelle 32: STATISTIK 2010 TOMATEN NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Tomaten 692 10 1,45 2 0,29 16 2,31 31 88 1333<br />
Deutschland<br />
Tomaten 106 - - - - - - 6 14 78<br />
Cherrytomaten 28 - - - - - - 7 17 69<br />
Rispentomaten 22 - - - - - - 6 14 66<br />
Tomaten, nnd* 56 - - - - - - 6 13 78<br />
Italien<br />
Tomaten 97 1 1,03 - - 2 2,06 38 75 615<br />
Cherrytomaten 50 - - - - - - 30 38 149<br />
Rispentomaten 2 - - - - - - 59 59 119<br />
Roma-Cherrytomaten 3 - - - - 1 33,33 100 124 275<br />
Tomaten, nnd* 42 1 2,38 - - 1 2,38 41 98 615<br />
Marokko<br />
Tomaten 66 - - - - - - 27 37 172<br />
Cherrytomaten 18 - - - - - - 33 47 172<br />
Rispentomaten 4 - - - - - - 51 41 93<br />
Roma-Cherrytomaten 6 - - - - - - 19 13 40<br />
Romatomaten 3 - - - - - - 47 36 94<br />
Tomaten, nnd* 35 - - - - - - 21 30 118<br />
Niederlande<br />
Tomaten 149 1 0,67 - - 1 0,67 17 64 741<br />
Cherrytomaten 10 - - - - - - 18 20 54<br />
Fleischtomaten 6 - - - - - - 11 22 60<br />
Rispentomaten 23 - - - - - - 18 30 101<br />
Roma-Cherrytomaten 9 - - - - - - 1 3 7<br />
Romatomaten 31 1 3,23 - - 1 3,23 35 131 741<br />
Tomaten, nnd* 70 - - - - - - 10 21 131<br />
Spanien<br />
Tomaten 233 8 3,43 2 0,86 13 5,58 53 128 1333<br />
Cherrytomaten 62 2 3,23 1 1,61 5 8,06 77 197 1333<br />
Fleischtomaten 1 - - - - - - 1 - 1<br />
Kumatotomaten 1 - - - - - - 51 - 51<br />
Rispentomaten 21 2 9,52 - - 3 14,29 96 133 583<br />
Roma-Cherrytomaten 39 1 2,56 1 2,56 1 2,56 34 66 365<br />
Romatomaten 35 1 2,86 - - 1 2,86 49 117 702<br />
Tomaten, nnd* 74 2 2,70 - - 3 4,05 34 59 294<br />
250
STATISTIK 2010 TOMATEN NACH HERKUNFT, FORTSETZUNG<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü<br />
%<br />
PRP-Ü ARFD-Ü<br />
251<br />
%<br />
ARFD-Ü SB-Ü<br />
%<br />
SB-Ü<br />
Mittlere<br />
SB [%]<br />
STABW<br />
SB [%]<br />
übrige Herkünfte (Ägypten, Belgien, Frankreich, Israel, Kolumbien, Österreich, Senegal, Türkei)<br />
Tomaten 41 - - - - - - 18 31 104<br />
Cherrytomaten 7 - - - - - - 49 42 104<br />
Fleischtomaten 3 - - - - - - 23 31 67<br />
Rispentomaten 7 - - - - - - 2 4 11<br />
Roma-Cherrytomaten 1 - - - - - - 104 - 104<br />
Tamarillos 2 - - - - - - 5 5 10<br />
Tomaten, nnd* 21 - - - - - - 10 18 64<br />
Ägypten<br />
Cherrytomaten 1 - - - - - - 46 - 46<br />
Belgien<br />
Tomaten 19 - - - - - - 11 21 67<br />
Fleischtomaten 3 - - - - - - 23 31 67<br />
Rispentomaten 5 - - - - - - 0 0 0<br />
Tomaten, nnd* 11 - - - - - - 13 21 64<br />
Frankreich<br />
Tomaten 4 - - - - - - 26 45 104<br />
Roma-Cherrytomaten 1 - - - - - - 104 - 104<br />
Tomaten, nnd* 3 - - - - - - 1 1 2<br />
Israel<br />
Tomaten 5 - - - - - - 21 42 104<br />
Cherrytomaten 2 - - - - - - 52 52 104<br />
Tomaten, nnd* 3 - - - - - - 0 0 0<br />
Kolumbien<br />
Tamarillos 2 - - - - - - 5 5 10<br />
Österreich<br />
Rispentomaten 2 - - - - - - 5 5 11<br />
Senegal<br />
Cherrytomaten 4 - - - - - - 48 41 99<br />
Türkei<br />
Tomaten, nnd*<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
4 - - - - - - 18 18 44<br />
MAX<br />
SB [%]
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 TOMATEN NACH HERKUNFT, ENDE<br />
Deutschland<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 60 56,60<br />
1 15 14,15<br />
2 24 22,64<br />
3 5 4,72<br />
4 2 1,89<br />
Gesamt 106 100,00<br />
Italien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 19 19,59<br />
1 22 22,68<br />
2 18 18,56<br />
3 15 15,46<br />
4 10 10,31<br />
5 5 5,15<br />
6 4 4,12<br />
7 2 2,06<br />
8 1 1,03<br />
10 1 1,03<br />
Gesamt 97 100,00<br />
Marokko<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 11 16,67<br />
1 20 30,30<br />
2 13 19,70<br />
3 9 13,64<br />
4 5 7,58<br />
5 5 7,58<br />
6 1 1,52<br />
7 1 1,52<br />
8 1 1,52<br />
Gesamt 66 100,00<br />
Niederlande<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 69 46,31<br />
1 35 23,49<br />
2 27 18,12<br />
3 10 6,71<br />
4 5 3,36<br />
5 2 1,34<br />
7 1 0,67<br />
Gesamt 149 100,00<br />
252<br />
Spanien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 44 18,88<br />
1 48 20,60<br />
2 37 15,88<br />
3 33 14,16<br />
4 23 9,87<br />
5 19 8,15<br />
6 10 4,29<br />
7 7 3,00<br />
8 4 1,72<br />
9 4 1,72<br />
10 1 0,43<br />
11 2 0,86<br />
12 1 0,43<br />
Gesamt 233 100,00<br />
übrige Herkünfte (Ägypten, Belgien, Frankreich, Israel,<br />
Kolumbien, Österreich, Senegal, Türkei)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 20 48,78<br />
1 9 21,95<br />
2 4 9,76<br />
3 3 7,32<br />
4 3 7,32<br />
5 1 2,44<br />
9 1 2,44<br />
Gesamt 41 100,00
Tabelle 33: STATISTIK 2010 ZUCCHINI NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Zucchini 92 - - - - - - 5 14 118<br />
Spanien 60 - - - - - - 6 16 118<br />
übrige Herkünfte 32 - - - - - - 2 9 54<br />
Deutschland 26 - - - - - - 0 1 5<br />
Italien 2 - - - - - - 31 23 54<br />
Marokko 4 - - - - - - 0 1 1<br />
Spanien<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 ZUCCHINI NACH HERKUNFT<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 28 46,67<br />
1 19 31,67<br />
2 7 11,67<br />
3 4 6,67<br />
4 1 1,67<br />
6 1 1,67<br />
Gesamt 60 100,00<br />
übrige Herkünfte (Deutschland, Italien, Marokko)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 26 81,25<br />
1 5 15,63<br />
2 1 3,13<br />
Gesamt 32 100,00<br />
253
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Auberginen 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
254<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
Abbildung 66: Jahresverlauf Auberginen 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
Jahresverlauf Paprika ohne nähere Angabe 2010 nach Herkunft<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte: Belgien (6), Deutschland (7), Griechenland (3)<br />
29.08.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Niederlande Spanien SB-Obergrenze<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Israel Marokko Niederlande Spanien Ungarn übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 67: Jahresverlauf Paprika ohne nähere Angaben 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Gemüsepaprika 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
255<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
Jahresverlauf Gemüsepaprika 2010 nach Herkunft<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte: Belgien (23), Deutschland (8), Israel (32), Niederlande (90)<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
gelb grün orange rot SB-Obergrenze<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Marokko Spanien übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 68: Jahresverlauf Gemüsepaprika 2010 nach Sorten und Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Spitzpaprika 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
übrige Herkünfte: Israel (2), Ungarn (27)<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
256<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Spitzpaprika, gelb Spitzpaprika, rot Spitzpaprika, nnd SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Spitzpaprika 2010 nach Herkunft<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Griechenland Marokko Niederlande Spanien übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 69: Jahresverlauf Spitzpaprika 2010 nach Sorten und Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Chilis 2010 nach Herkunft<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
257<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte: Israel (12), Spanien (1), Israel oder Spanien (2)<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Ägypten Niederlande Uganda übrige ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
Abbildung 70: Jahresverlauf Chilis 2010 nach Herkunft<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Cherrytomaten 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte: Ägypten (1), Deutschland (28), Niederlande (10), Senegal (4)<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Israel Italien Marokko Spanien übrige ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
Abbildung 71: Jahresverlauf Cherrytomaten 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Rispentomaten 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
258<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte: Belgien (5), Deutschland (22), Marokko (4), Österreich (2)<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Italien Niederlande Spanien übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 72: Jahresverlauf Rispentomaten 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
Jahresverlauf Roma-Cherrytomaten 2010 nach Herkunft<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Frankreich Italien Marokko Niederlande Spanien ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
Abbildung 73: Jahresverlauf Roma-Cherrytomaten 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Romatomaten 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
259<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Marokko Niederlande Spanien SB-Obergrenze<br />
Abbildung 74: Jahresverlauf Romatomaten 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
Jahresverlauf Tomaten ohne nähere Angabe 2010 nach Herkunft<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
übrige Herkünfte: Belgien (11), Deutschland (56), Frankreich (3), Israel (3), Türkei (4)<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Italien Marokko Niederlande Spanien übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 75: Jahresverlauf Tomaten ohne nähere Angaben 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Gurken 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
260<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Bulgarien Deutschland Griechenland Niederlande Spanien SB-Obergrenze<br />
Abbildung 76: Jahresverlauf Gurken 2010 nach Herkunft<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Zucchini 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Italien Marokko Spanien SB-Obergrenze<br />
Abbildung 77: Jahresverlauf Zucchini 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
Jahresverlauf Kürbisgewächse, ungenießbare Schale 2010 nach Arten<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
261<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Kiwanos Kürbis Wassermelonen Zuckermelonen Melonen, nnd SB-Obergrenze<br />
Abbildung 78: Jahresverlauf Kürbisgewächse, ungenießbare Schale 2010 nach Arten
Abbildung 79: Wirkstoffprofil Paprika (inkl. Chilis) 2010<br />
262
Abbildung 80: Wirkstoffprofil Tomaten 2010<br />
263
Abbildung 81: Wirkstoffprofil Kürbisgewächse 2010<br />
264
5.10. Kohlgemüse<br />
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 88 Proben der Produktkategorie Kohlgemüse auf<br />
Pestizidrückstände untersucht, darunter waren Brokkoli (29), Kohlrabi (13), Blumenkohl<br />
(11), Rosenkohl (11), Weißkohl (7), Wirsing (6), Chinakohl (6), Spitzkohl (2), Grünkohl<br />
(2) und Rotkohl (1) (Anzahl der Proben in Klammer). Bei Brokkoli (Kap. 5.10.1.1) war<br />
eine ausreichende Probenanzahl für eine detaillierte statistische Auswertung auf<br />
Produktebene vorhanden. Um eine Aussage über die tatsächliche Belastungssituation<br />
der übrigen Kohlgemüsearten, insbesondere Chinakohl, treffen zu können, wäre eine<br />
höhere Probenanzahl notwendig.<br />
Bei den untersuchten Proben wurden eine SB-Überschreitung (1 %), verursacht durch<br />
eine PRP-Überschreitung, eine mittlere SB von 7 % und eine maximale SB von 247 %<br />
festgestellt. ARfD-Überschreitung konnte keine nachgewiesen werden. Gegenüber dem<br />
Jahr 2009 hat sich die mittlerer SB des untersuchten Kohlgemüses nicht signifikant<br />
geändert. In 67 Proben (76 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in den übrigen 24 % wurden bis zu drei<br />
verschiedene Wirkstoffe detektiert (Tab. 34).<br />
Die SB-Überschreitung wurde durch ein Probe Weißkohl aus Portugal verursacht, eine<br />
Probe Brokkoli aus Italien hatte eine SB zwischen 100 % und 200 % (Abb. 82).<br />
Für die PRP-Überschreitung (247 % der PRP-Obergrenze) bei Weißkohl war das<br />
Insektizid Omethoat verantwortlich. Omethoat hat aufgrund seiner hohen chronischen<br />
Toxizität eine sehr niedrige PRP-Obergrenze, weshalb Nachweise praktisch immer zu<br />
Überschreitungen führen. Das Fungizid Boscalid wurde in einer Probe Brokkoli in einer<br />
Konzentration von 125 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Die meisten der 17 bei<br />
Kohlgemüse nachgewiesenen Wirkstoffe wurden jeweils in nur einer Probe gefunden,<br />
das Fungizid Boscalid war mit vier Nachweisen das am häufigsten gefundene Pestizid<br />
(Abb. 83).<br />
Die PRP-Überschreitung bei Weißkohl zeigt, dass im Sinne der KonsumentInnensicherheit<br />
auch Produkte mit geringen Verzehrsmengen häufiger beprobt werden<br />
müssen, um die Belastungssituation besser abschätzen zu können und stark belastete<br />
Produkte nicht aufgrund einer zu geringen Stichprobenanzahl zu übersehen.<br />
265
5.10.1. Blumenkohle<br />
Von der Unterkategorie Blumenkohle wurden im Jahr 2010 von Brokkoli 29 und von<br />
Blumenkohl 11 Proben untersucht.<br />
Bei den insgesamt 40 Proben konnten keine Überschreitungen nachgewiesen werden,<br />
die mittlere SB lag bei 5 %, die maximale SB bei 145 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab<br />
es keine signifikante Änderung der mittleren SB der Blumenkohlproben. Bei 36 Proben<br />
(90 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in drei Proben (8 %) wurde ein Wirkstoff detektiert und in einer Probe zwei<br />
Wirkstoffe (Tab. 34).<br />
Eine Probe Brokkoli aus Italien hatte eine SB von 145 %, die übrigen Proben eine SB<br />
unter 35 % (Abb. 82).<br />
Die Belastung der italienischen Brokkoliprobe wurde verursacht durch die Kombination<br />
der Fungizide Boscalid (Konzentration von 125 % der PRP-Obergrenze) und Pyraclostrobin.<br />
In je einer weiteren Probe Brokkoli aus Deutschland und Spanien wurden die<br />
Insektizide Thiacloprid bzw. Chlorpyrifos nachgewiesen, in einer Probe Blumenkohl aus<br />
Deutschland wurde das Fungizid Iprodion gefunden, alle jeweils in Konzentrationen<br />
unter 33 % der PRP-Obergrenze.<br />
5.10.1.1. Brokkoli<br />
Die 29 im Jahr 2010 untersuchten Proben kamen aus Italien (15), Deutschland (9) und<br />
Spanien (5) (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Bei Brokkoli konnten keine Überschreitungen nachgewiesen werden, die mittlere SB<br />
betrug 6 %, die maximale 145 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sich die mittlere SB<br />
des untersuchten Brokkoli nicht signifikant geändert. In 26 Proben (90 %) konnten keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in zwei Proben<br />
wurde ein Wirkstoff, in einer Probe wurden zwei verschiedene Wirkstoffe detektiert (Tab.<br />
34).<br />
Bei je einem italienischen (SB von 145 %), deutschen (33 %) und spanischen Brokkoli<br />
(7 %) wurden Pestizide nachgewiesen (Abb. 82).<br />
266
Die Belastung der italienischen Probe wurde durch die Kombination der Fungizide<br />
Boscalid (125 % der PRP-Obergrenze) und Pyraclostrobin verursacht. Das Insektizid<br />
Thiacloprid wurde bei einer Probe aus Deutschland nachgewiesen, Chlorpyrifos einmal<br />
bei spanischem Brokkoli, beide in Konzentrationen unter 33 % der PRP-Obergrenze.<br />
267
Tabelle 34: STATISTIK 2010 KOHLGEMÜSE<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%] [%] [%]<br />
Kohlgemüse 88 1 1,14 - - 1 1,14 7 31 247<br />
Blumenkohle 40 - - - - - - 5 23 145<br />
Blumenkohl 11 - - - - - - 0 0 1<br />
Brokkoli 29 - - - - - - 6 27 145<br />
Kopfkohle 27 1 3,70 - - 1 3,70 13 46 247<br />
Rosenkohl 11 - - - - - - 9 8 27<br />
Kopfkohl und Kraut 16 1 6,25 - - 1 6,25 16 60 247<br />
Rotkohl 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Spitzkohl 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Weißkohl 7 1 14,29 - - 1 14,29 36 86 247<br />
Wirsing 6 - - - - - - 0 0 0<br />
Blattkohle 8 - - - - - - 5 10 31<br />
Chinakohl 6 - - - - - - 6 11 31<br />
Grünkohl 2 - - - - - - 1 1 2<br />
Kohlrabi 13 - - - - - - 0 1 2<br />
Kohlgemüse<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
Blumenkohle<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 KOHLGEMÜSE<br />
0 67 76,14<br />
1 16 18,18<br />
2 3 3,41<br />
3 2 2,27<br />
Gesamt 88 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
Brokkoli<br />
0 36 90,00<br />
1 3 7,50<br />
2 1 2,50<br />
Gesamt 40 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 26 89,66<br />
1 2 6,90<br />
2 1 3,45<br />
Gesamt 29 100,00<br />
268
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Kohlgemüse 2010 nach Arten<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
269<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Brokkoli Chinakohl Rosenkohl Weißkohl sonstige SB-Obergrenze<br />
sonstige Arten: Blumenkohl (11), Grünkohl (2), Kohlrabi (13), Rotkohl (1), Spitzkohl (2), Wirsing (6)<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Kohlgemüse 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
übrige Herkünfte (max. SB < 8 %): Frankreich (4), Spanien (7)<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Italien Niederlande Portugal übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 82: Jahresverlauf Kohlgemüse 2010 nach Arten und Herkunft
Abbildung 83: Wirkstoffprofil Kohlgemüse 2010<br />
270
5.11. Blattgemüse und frische Kräuter<br />
5.11.1. Salatarten<br />
Die Produktgruppe „Kopfsalat und andere Salatarten einschließlich Brassicaceen“ wird<br />
laut EU-Höchstwerte-Verordnung 600/2010 in die Kategorien Feldsalat, Grüner Salat,<br />
Kraussalat, Kresse und Rucola unterteilt sowie einige weitere, von denen keine Proben<br />
untersucht wurden. Zur Kategorie Grüner Salat zählen Salate der Gattung Lactuca, wie<br />
z.B: Kopfsalat, Eisbergsalat, Eichblattsalat, Lollo Biondo und Lollo Rosso. Zur Kategorie<br />
Kraussalat (Breitblättrige Endivie) gehören Salate der Gattung Cichorium, wie Chicorée,<br />
Endiviensalat, Friséesalat und Radicchio.<br />
Von den insgesamt 1022 Proben im Jahr 2010 entfielen 48 % auf Kopfsalat (491).<br />
Daneben wurden hauptsächlich Rucola (171), Feldsalat (76), Pflücksalat (52),<br />
Salatherzen (Romanasalat) (52) und Eisbergsalat (49) untersucht (Anzahl der Proben in<br />
Klammer). Von den Kraussalatarten (Chicorée, Endivie u.ä.) gab es kein Produkt mit<br />
ausreichender Probenanzahl für eine detaillierte statistische Auswertung. Von Kresse<br />
wurden zwei Proben gezogen. Unter sonstige Salate wurden Salatmischungen<br />
(Pflücksalat), Wildkräuter und Salate ohne Artenangabe (nnd, nicht näher definiert)<br />
zusammengefasst. Bromid, das im Jahr 2009 in Grünem Salat, Kraussalat und Rucola<br />
nachgewiesen wurde, wurde im vorliegenden Bericht nicht bewertet. Zur Bromid-<br />
Problematik siehe Kapitel 4.2.1. Im Detail ausgewertet wurden Feldsalat (Kap. 5.11.1.1),<br />
Eisbergsalat (Kap. 5.11.1.2.1), Kopfsalat (Kap. 5.11.1.2.2), Salatherzen (Kap.<br />
5.11.1.2.4), Kraussalat (Kap. 5.11.1.3), Rucola (Kap. 5.11.1.4) und Pflücksalat (Kap.<br />
5.11.1.5) wurden im Detail ausgewertet. Zusätzlich war eine Auswertung nach Herkunft<br />
bei Feldsalat (Kap. 5.11.1.1.1), Kopfsalat (Kap. 5.11.1.2.3), Salatherzen (Kap.<br />
5.11.1.2.5), Rucola (Kap. 5.11.1.4.1) und Pflücksalat (Kap. 5.11.1.5.1) möglich.<br />
Bei den untersuchten Salatarten gab es im Jahr 2010 insgesamt drei ARfD-<br />
Überschreitungen (< 1 %) und 221 SB-Überschreitungen (22 %), davon 154 (15 %)<br />
verursacht durch PRP-Überschreitungen. Die mittlere SB betrug 211 % und die<br />
maximale SB 12461 %. Diese wurde bei einer Rucolaprobe nachgewiesen und war im<br />
Jahr 2010 die von allen Produkten höchste gefundene SB. Im Vergleich zum Jahr 2009<br />
gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten Salatarten. In 202<br />
Proben (20 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, bei 53 % wurden ein bis vier Wirkstoffe und bei 27 % wurden bis zu<br />
271
zwölf verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 35).<br />
Verantwortlich für eine ARfD-Überschreitung bei Rucola und eine bei Kopfsalat war das<br />
Fungizid Pyraclostrobin (124 % bzw. 128 % der ARfD-Obergrenze), für die zweite ARfD-<br />
Überschreitung bei Kopfsalat das Insektizid Lambda-Cyhalothrin (159 %). Von den 221<br />
SB-Überschreitungen entfielen 18 auf die Kategorie Feldsalat, 154 auf Grünen Salat, 31<br />
auf Rucola und 18 auf sonstigen Salat. Eine SB zwischen 100 % und 200 % hatten<br />
weitere 107 Salatproben (10 %). Die höchsten Summenbelastungen hatten Rucola<br />
(12461 %) und Kopfsalat (4621 %) (Abb. 84 bis 91).<br />
Insgesamt 22 verschiedene Wirkstoffe verursachten die 154 PRP-Überschreitungen, am<br />
häufigsten – mit je 65 Überschreitungen – die Fungizide Boscalid und Iprodion. Häufig<br />
führten zwei oder mehr Pestizide gleichzeitig in einer Probe zu PRP-Überschreitungen.<br />
Insgesamt wurden bei Salat 73 verschiedene Wirkstoffe detektiert, am häufigsten die<br />
Fungizide Boscalid (433), Iprodion (325), Mandipropamid (264), Propamocarb (222) und<br />
Pyraclostrobin (207) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Erst der sechsthäufigste<br />
Wirkstoff war ein Insektizid: Cypermethrin mit 205 Nachweisen. Für die höchsten<br />
Belastungen durch einen einzelnen Wirkstoff waren die Fungizide Boscalid (7407 % und<br />
3037 % der PRP-Obergrenze) und Dicloran (4222 % und 3778 %) verantwortlich (Abb.<br />
92 bis 97).<br />
Unabhängig von der Salatart und der Herkunft wurde der überwiegende Teil der Überschreitungen<br />
in den Wintermonaten nachgewiesen. In Europa sind die klimatischen<br />
Bedingungen für die Salatproduktion in dieser Zeit sehr ungünstig. In den Sommermonaten<br />
sind die Belastungen deutlich geringer. Um die KonsumentInnensicherheit zu<br />
gewährleisten, ist es unbedingt notwendig, Salate aus allen Herkunftsländern<br />
insbesondere im Winterhalbjahr regelmäßig zu beproben. Außerdem sollten einerseits<br />
die KonsumentInnen gezielt über die Vorteile des Kaufs saisonaler Produkte aufgeklärt<br />
werden und andererseits vom Lebensmitteleinzelhandel die Produkte mit geringerer<br />
Belastungen, wie zum Beispiel Kraussalat oder Chinakohl im Winter, gefördert werden.<br />
5.11.1.1. Feldsalat<br />
Von den insgesamt 76 Proben, die im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersucht<br />
wurden, kamen 42 aus Frankreich und 34 aus Deutschland. Für beide Länder war die<br />
272
Probenzahl für eine detaillierte statistische Auswertung ausreichend (Kap. 5.11.1.1.1).<br />
Feldsalat zählte 2010 nach wie vor zu den stark belasteten Salaten. Es gab keine ARfD-<br />
Überschreitung, aber 18 SB-Überschreitungen (24 %), davon 16 (21 %) zurückzuführen<br />
auf PRP-Überschreitungen. Die mittlere SB lag bei 267 %, die maximale SB bei 3111 %.<br />
Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten Feldsalatproben<br />
nicht signifikant geändert. In 21 Proben (28 %) konnten keine Pestizide oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in 71 % wurden ein bis vier Wirkstoffe und in einer<br />
Probe wurden sieben verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 35).<br />
Die 18 SB-Überschreitungen wurden im Zeitraum Februar bis Mitte April und Ende<br />
September bis Anfang Dezember bei zehn Proben aus Deutschland und acht aus<br />
Frankreich nachgewiesen. Bei zehn weiteren Proben (13 %) lag die SB zwischen 100 %<br />
und 200 %. Diese Proben wurden im Januar bzw. zwischen Anfang Juni und Anfang<br />
Dezember gezogen. Sieben stammten aus Deutschland, drei aus Frankreich. Die<br />
höchsten Summenbelastungen (3111 % und 3056 %) hatten zwei Proben von<br />
deutschem Feldsalat (Abb. 84).<br />
In Summe 16 PRP-Überschreitungen verursachten die Fungizide Iprodion (12) und<br />
Boscalid (6) sowie je einmal die Insektizide Cyhalothrin, Cypermethrin und Lambda-<br />
Cyhalothrin (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Dabei führten in drei Proben je<br />
zwei und in einer Probe drei Wirkstoffe gleichzeitig zu PRP-Überschreitungen.<br />
Belastungen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze kamen durch die<br />
Fungizide Iprodion (5), Boscalid (3), Pyraclostrobin (2) und Propamocarb (1) und das<br />
Insektizid Cyhalothrin (1) zustande (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten<br />
nachgewiesen wurden die Fungizide Iprodion (33), Boscalid (32) und Pyraclostrobin<br />
(20). Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffes wurden von Iprodion<br />
(2763 % und 1852 % der PRP-Obergrenze) und Boscalid (1556 %) gefunden (Abb. 92).<br />
5.11.1.1.1. Feldsalat, Auswertung nach Herkunft<br />
Der untersuchte Feldsalat kam im Jahr 2010 ausschließlich aus Frankreich (42) und<br />
Deutschland (34) (Anzahl der Proben in Klammer). Aufgrund der Probenanzahl konnten<br />
beide Herkünfte im Detail statistisch ausgewertet werden.<br />
273
Deutschland<br />
Bei deutschem Feldsalat wurden zehn SB-Überschreitungen (29 %), davon neun (26 %)<br />
zurückzuführen auf PRP-Überschreitungen, eine mittlere SB von 403 % und eine<br />
maximale SB von 3111 % festgestellt. Die mittlere SB des untersuchten deutschen<br />
Feldsalats hat sich im Vergleich zum Jahr 2009 nicht signifikant geändert. In drei Proben<br />
(9 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 88 % der Proben wurden zwischen einem und vier, in einer Probe wurden<br />
sieben Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 36).<br />
Die zehn SB-Überschreitungen wurden bei Proben, die in den Zeiträumen Februar-März<br />
und Ende September bis Anfang Dezember gezogen wurden, festgestellt. Sieben<br />
weitere Proben hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %. Die meisten wurden im<br />
selben Zeitraum untersucht, eine Probe jedoch Anfang Juni (Abb. 84).<br />
Zu den insgesamt neun PRP-Überschreitungen führten die Fungizide Iprodion (8) und<br />
Boscalid (3) und die Insektizide Cypermethrin (1) und Lambda-Cyhalothrin (1) (Anzahl<br />
der Überschreitungen in Klammer). In zwei Proben verursachten gleichzeitig zwei, in<br />
einer Probe drei Wirkstoffe PRP-Überschreitungen. Belastungen zwischen 100 % und<br />
200 % kamen durch die Fungizide Boscalid (2), Iprodion (2) und Pyraclostrobin (1)<br />
zustande (Anzahl der Nachweise in Klammer). In deutschen Feldsalatproben am<br />
häufigsten detektiert wurden Boscalid (24), Iprodion (19) und Pyraclostrobin (17).<br />
Frankreich<br />
Bei Feldsalat französischer Herkunft wurden acht SB-Überschreitungen (19 %), davon<br />
sieben (17 %) bedingt durch PRP- Überschreitungen, festgestellt. Die mittlere SB lag bei<br />
158 %, die maximale SB bei 1556 %. Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB<br />
des untersuchten französischen Feldsalats nicht geändert, aufgrund der zu geringen<br />
Probenzahl im Jahr 2009 ist dies jedoch statistisch nicht abgesichert. In 18 Proben<br />
(43 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in den übrigen 57 % der Proben wurden ein bis drei verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 36).<br />
Die acht SB-Überschreitungen bei französischem Feldsalat wurden zwischen Mitte<br />
Februar und Mitte April bzw. Ende November nachgewiesen. Weitere drei Proben (7 %),<br />
die im Januar, Juli und August gezogen wurden, hatten eine SB zwischen 100 % und<br />
274
200 % (Abb. 84).<br />
In Summe sieben PRP-Überschreitungen wurden durch die Fungizide Iprodion (4) und<br />
Boscalid (3) und das Insektizid Cyhalothrin (1) verursacht (Anzahl der Überschreitungen<br />
in Klammer). Bei einer Probe führten Cyhalothrin und Iprodion gleichzeitig zu PRP-<br />
Überschreitungen. Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
wurden von den Fungiziden Iprodion (3), Boscalid (1), Cyhalothrin (1), Propamocarb (1)<br />
und Pyraclostrobin (1) nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am<br />
häufigsten wurden in Feldsalat aus Frankreich Iprodion (14) und Boscalid (8) gefunden.<br />
Die Belastungssituation von deutschem und französischem Feldsalat war sehr ähnlich.<br />
Die mittleren Summenbelastungen der untersuchten Proben unterschieden sich nicht<br />
signifikant. In beiden Ländern war das Hauptproblem die Belastung durch Fungizide,<br />
wobei in Deutschland Boscalid die größte Bedeutung hatte, in Frankreich Iprodion.<br />
Pyraclostrobin wurde in Proben aus Deutschland öfter nachgewiesen als in französischem<br />
Feldsalat. Insektizide trugen in einem wesentlich geringeren Ausmaß zur<br />
Pestizidbelastung bei.<br />
Es ist unerlässlich, Feldsalat, egal welcher Herkunft, regelmäßig auf Pestizidrückstände<br />
zu kontrollieren um die Belastungen für die KonsumentInnen zu reduzieren.<br />
5.11.1.2. Grüner Salat<br />
Von den insgesamt 658 Proben der Kategorie „Grüner Salat“ entfielen 491 (75 %) auf<br />
Kopfsalat. Daneben wurden Salatherzen (52), Eisbergsalat (49), Lollo Biondo (22), Lollo<br />
Rosso (21), Eichblattsalat (8), Raisa (6) roter Batavia (5) und grüner Batavia (4) im Jahr<br />
2010 auf Pestizidrückstände untersucht (Anzahl der Proben in Klammer). Aufgrund der<br />
ausreichenden Probenzahl konnten Eisbergsalat (Kap. 5.11.1.2.1), Kopfsalat (Kap.<br />
5.11.1.2.2) und Salatherzen (Kap. 5.11.1.2.4) im Detail ausgewertet werden.<br />
Bei den im Jahr 2010 untersuchten Proben von Grünem Salat wurden zwei ARfD-<br />
Überschreitungen (< 1 %) und 154 SB-Überschreitungen (23 %), von denen 104 (16 %)<br />
auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren, nachgewiesen. Die mittlere SB<br />
275
etrug 194 %, die maximale SB 4621 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es keine<br />
signifikanten Änderung der mittleren SB der untersuchten Proben. In 112 Proben (17 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
48 % wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 35 % der Proben wurden bis zu<br />
zwölf verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 35).<br />
Beide ARfD-Überschreitungen wurden bei belgischem Kopfsalat festgestellt, davon eine<br />
durch das Insektizid Lambda-Cyhalothrin (159 % der ARfD-Obergrenze), die zweite<br />
durch das Fungizid Pyraclostrobin (128 %). Von den 154 SB-Überschreitungen wurden<br />
133 durch Kopfsalat verursacht (Kap. 5.11.1.2.2). Die übrigen wurden bei französischem<br />
(4), belgischem (2) und niederländischem (1) Lollo Rosso, französischem (3) und<br />
niederländischem (1) Lollo Biondo, deutschen (2) und spanischen (1) Salatherzen,<br />
grünem Batavia (2), rotem Batavia (2) und Eisbergsalat (1) aus Deutschland sowie<br />
niederländischem Eichblattsalat (1) und französischem Raisa (1) nachgewiesen (Anzahl<br />
der Überschreitungen in Klammer). Bei 71 weiteren Proben (11 %) lag die SB zwischen<br />
100 % und 200 %, darunter Kopfsalat (61), Lollo Biondo aus Deutschland (2),<br />
Frankreich (2) und Belgien (1), Lollo Rosso aus Deutschland (2) und Italien (1),<br />
deutscher Eichblattsalat (1) und französischer Raisa (1) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Die höchsten Summenbelastungen wurden bei Kopfsalat (4621 % und<br />
3180 %) festgestellt (Abb. 85, 86 & 87).<br />
Zu den in Summe 104 PRP-Überschreitungen führten 18 verschiedene Wirkstoffe,<br />
darunter 126-mal die Fungizide Iprodion (51), Boscalid (41), Dimethomorph (11),<br />
Dithiocarbamate (11), Cyprodinil (5), Propamocarb (3), Fenhexamid (2), Iprovalicarb (1)<br />
und Pyraclostrobin (1) sowie 28-mal die Insektizide Lambda-Cyhalothrin (11),<br />
Cyhalothrin (7), Indoxacarb (2), Thiacloprid (2), Bifenthrin (1), Cyfluthrin (1), Dimethoat<br />
(1), Dimethoat+Omethoat (1), Omethoat (1) und Spinosad (1) (Anzahl der<br />
Überschreitungen in Klammer). In vielen Proben führten mehrere Wirkstoffe gleichzeitig<br />
zu PRP-Überschreitungen: zwei Wirkstoffe in 32 Proben, drei in vier Proben, vier in zwei<br />
Proben und fünf verschiedene Wirkstoffe in einer Probe. Von den Proben mit<br />
Mehrfachüberschreitungen stammt 33 Proben von Kopfsalat. Außerdem führten je zwei<br />
Wirkstoffe bei drei Proben Lollo Rosso und je einer von Lollo Biondo, Raisa und<br />
Salatherzen gleichzeitig zu Überschreitungen. In Konzentrationen zwischen 100 % und<br />
200 % der PRP-Obergrenze wurden 25 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen, davon<br />
137-mal die Fungizide Iprodion (35), Boscalid (30), Dithiocarbamate (17), Dimethomorph<br />
276
(15), Pyraclostrobin (12), Propamocarb (11), Cyprodinil (4), Fenhexamid (4),<br />
Mandipropamid (2), Tolclofos-methyl (2), Fenamidon (1), Fludioxonil (1), Iprovalicarb (1),<br />
Pencycuron (1) und Procymidon (1) sowie 39-mal die Insektizide Lambda-Cyhalothrin<br />
(13), Cyhalothrin (9), Deltamethrin (5), Bifenthrin (4), Spinosad (4), Cyfluthrin (1),<br />
Cypermethrin (1), Imidacloprid (1) und Thiacloprid (1) und einmal das Herbizid<br />
Propyzamid (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten wurden in Grünem<br />
Salat die Wirkstoffe Boscalid (312), Iprodion (237), Mandipropamid (171), Propamocarb<br />
(165), Pyraclostrobin (154), Tolclofos-methyl (141), Dimethomorph (139),<br />
Dithiocarbamate (135), Cyprodinil (117) und Cypermethrin (106) gefunden. Die höchsten<br />
Belastungen durch einen einzelnen Wirkstoff verursachten Boscalid (1800 % der PRP-<br />
Obergrenze) und Dithiocarbamate (1644 %) (Abb. 93 & 94).<br />
Der Großteil der Überschreitungen bei Grünem Salat wurde in den Wintermonaten<br />
nachgewiesen, wenn die klimatischen Bedingungen für die Salatproduktion in Europa<br />
sehr ungünstig sind. Der Anteil an Überschreitungen in den Sommermonaten war<br />
wesentlich geringer. Im Sinne der KonsumentInnensicherheit ist es wichtig, alle Arten<br />
von Grünem Salat aus allen Ländern, insbesondere im Winter, regelmäßig auf Pestizid-<br />
rückstände zu kontrollieren.<br />
5.11.1.2.1. Eisbergsalat<br />
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 49 Proben gezogen, darunter Eisbergsalat aus<br />
Deutschland (25), Spanien (23) und Ägypten (1) (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Es wurde eine SB-Überschreitung (2 %) festgestellt. ARfD- und PRP-Überschreitungen<br />
konnten keine nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei 7 %, die maximale SB bei<br />
245 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten Proben<br />
nicht signifikant geändert. In 31 Proben (63 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 33 % wurden ein bis drei und in je<br />
einer fünf oder acht verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 35).<br />
Die SB-Überschreitung wurde durch eine Probe aus Deutschland Anfang Oktober<br />
verursacht. Bei einer weiteren Probe lag die SB bei 55 %, bei allen übrigen unter 15 %.<br />
Die Saison des spanischer Eisbergsalats dauerte von Ende Oktober bis Mitte Mai,<br />
deutscher Eisbergsalat wurde von Mitte Mai bis Ende Oktober beprobt (Abb. 85).<br />
277
In der Probe, welche die SB-Überschreitung verursachte, wurde das Fungizid Iprodion in<br />
einer Konzentration von 119 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen, das Insektizid<br />
Lambda-Cyhalothrin in einer Konzentration von 86 % sowie sechs weitere Wirkstoffe in<br />
Konzentrationen unter 10 % der PRP-Obergrenze. Insgesamt wurden 16 verschiedene<br />
Wirkstoffe bei Feldsalat nachgewiesen, abgesehen von Iprodion und Lambda-<br />
Cyhalothrin alle in Konzentrationen unter 15 % der PRP-Obergrenze. Mit acht<br />
Nachweisen am häufigsten wurde das Insektizid Imidacloprid gefunden.<br />
Eisbergsalat gehört zu den wenigen Salatarten, bei denen die Pestizidbelastung auch in<br />
den Wintermonaten gering ist. Um die Belastungen für KonsumentInnen zu reduzieren,<br />
sollte Eisbergsalat in den Wintermonaten verstärkt im Einzelhandel angeboten, aber<br />
weiterhin regelmäßig auf Pestizidrückstände untersucht werden.<br />
5.11.1.2.2. Kopfsalat<br />
Von den insgesamt 491 Proben, die im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersucht<br />
wurden, kamen die meisten aus Deutschland und Belgien, sodass eine detaillierte<br />
Auswertung dieser Herkünfte (Kap. 5.11.1.2.3) möglich war.<br />
Es wurden zwei ARfD-Überschreitung (< 1 %) und 133 SB-Überschreitungen (27 %),<br />
von denen 89 (18 %) auf PRP- Überschreitung zurückzuführen waren, festgestellt. Die<br />
mittlere SB betrug 226 %, die maximale SB 4621 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es<br />
keine signifikante Änderung der mittleren SB des untersuchten Kopfsalats. In 63 Proben<br />
(13 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 47 % waren ein bis vier und in den übrigen 40 % der Proben bis zu zwölf<br />
verschiedene Wirkstoffe nachweisbar (Tab. 35).<br />
Für je eine der beiden ARfD-Überschreitungen waren das Insektizid Lambda-Cyhalothrin<br />
(159 % der ARfD-Obergrenze) und das Fungizid Pyraclostrobin (128 %) verantwortlich.<br />
Von den 133 SB-Überschreitungen wurden 106 durch Kopfsalat aus Belgien verursacht,<br />
der im Zeitraum Januar bis April und September bis Dezember untersucht wurde, 20<br />
durch deutschen Kopfsalat in allen Monaten außer Januar, Mai und Juli sowie durch<br />
sechs Proben aus Italien (Januar, Februar und Dezember) und eine Probe im Oktober<br />
aus den Niederlanden. Bei 61 weiteren Proben aus Belgien (30), Deutschland (24),<br />
Italien (6) und Frankreich (1) lag die SB zwischen 100 % und 200 % (Anzahl der<br />
278
Nachweise in Klammer). Die höchsten Summenbelastungen hatten Kopfsalatproben aus<br />
Belgien (4621 %, 3180 % und 2655 %) (Abb. 87).<br />
Zu den in Summe 89 PRP-Überschreitungen führten 16 verschiedene Wirkstoffe,<br />
darunter 112-mal die Fungizide Iprodion (45), Boscalid (40), Dimethomorph (10),<br />
Dithiocarbamate (10), Propamocarb (3), Cyprodinil (1), Fenhexamid (1), Iprovalicarb (1)<br />
und Pyraclostrobin (1) sowie 21-mal die Insektizide Lambda-Cyhalothrin (10),<br />
Cyhalothrin (4), Indoxacarb (2), Thiacloprid (2), Cyfluthrin (1), Dimethoat+Omethoat (1)<br />
und Spinosad (1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). In vielen Proben führten<br />
mehrere Wirkstoffe gleichzeitig zu PRP-Überschreitungen: zwei Wirkstoffe in 28 Proben,<br />
drei in vier Proben, vier in zwei Proben und fünf verschiedene Wirkstoffe in einer Probe.<br />
In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen<br />
wurden 20 verschiedene Wirkstoffe, davon 121-mal die Fungizide Iprodion (31),<br />
Boscalid (26), Dithiocarbamate (17), Dimethomorph (13), Pyraclostrobin (12),<br />
Propamocarb (10), Cyprodinil (3), Fenhexamid (2), Mandipropamid (2), Tolclofos-methyl<br />
(2), Fenamidon (1), Iprovalicarb (1) und Procymidon (1) sowie 30-mal die Insektizide<br />
Lambda-Cyhalothrin (10), Cyhalothrin (7), Deltamethrin (5), Spinosad (4), Bifenthrin (3)<br />
und Thiacloprid (1) und einmal das Herbizid Propyzamid (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Am häufigsten wurden in Kopfsalat die Wirkstoffe Boscalid (273), Iprodion<br />
(208), Mandipropamid (150), Propamocarb (157), Pyraclostrobin (139), Tolclofos-methyl<br />
(139), Dithiocarbamate (125) und Dimethomorph (123) gefunden. Die höchsten<br />
Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffes wurden von Boscalid (1800 % und 1200 %<br />
der PRP-Obergrenze) und Dithiocarbamaten (1644 %) nachgewiesen (Abb. 94).<br />
5.11.1.2.3. Kopfsalat, Auswertung nach Herkunft<br />
Die 491 Kopfsalatproben stammten überwiegen aus Deutschland (285) und Belgien<br />
(178). Die Proben aus den anderen drei Ländern Italien (23), Frankreich (3) und<br />
Niederlande (2) wurden unter „übrige Herkünfte“ zusammengefasst (Anzahl der Proben<br />
in Klammer).<br />
Belgien<br />
Bei belgischem Kopfsalat wurden zwei ARfD-Überschreitungen (1 %), 106 SB-Über-<br />
schreitungen (60 %), davon 69 (39 %) verursacht durch PRP-Überschreitungen, eine<br />
279
mittlere SB von 497 % und eine maximale SB von 4621 % festgestellt. Im Vergleich zum<br />
Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB des untersuchten<br />
belgischen Kopfsalats. In allen Proben waren Rückstände von mindestens zwei<br />
Pestiziden nachweisbar: In 25 % zwischen zwei und vier, in den übrigen 75 % bis zu<br />
zwölf verschiedene Wirkstoffe (Tab. 37).<br />
Von den beiden ARfD-Überschreitungen wurde eine durch das Fungizid Pyraclostrobin<br />
(128 % der PRP-Obergrenze) und eine durch das Insektizid Lambda-Cyhalothrin<br />
(159 %) verursacht. Die 106 SB-Überschreitungen wurden im Zeitraum Januar bis April<br />
und September bis Dezember nachgewiesen, das heißt nahezu im gesamten<br />
Lieferzeitraum von belgischem Kopfsalat. Bei 30 weiteren Proben (17 %) lag die SB<br />
zwischen 100 % und 200 %. Die höchsten Summenbelastungen wurden im Januar<br />
(4621 %) und Dezember (3180 %) festgestellt (Abb. 87).<br />
Für die insgesamt 69 PRP-Überschreitungen waren elf verschiedene Wirkstoffe<br />
verantwortlich, darunter 95-mal die Fungizide Iprodion (41), Boscalid (32), Dimethomorph<br />
(9), Dithiocarbamate (9), Propamocarb (2), Cyprodinil (1) und Pyraclostrobin (1)<br />
sowie 14-mal die Insektizide Lambda-Cyhalothrin (9), Cyhalothrin (3), Thiacloprid (1)<br />
und Spinosad (1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). In 29 Proben (16 %)<br />
führten mehrere Wirkstoffe gleichzeitig zu PRP-Überschreitungen: zwei Wirkstoffe in 22<br />
Proben, drei in vier Proben, vier in zwei Proben und fünf verschiedene Wirkstoffe in<br />
einer Probe. In dieser Probe trugen insgesamt zwölf Wirkstoffe zur höchsten SB<br />
(4621 %) bei. Eine Belastung zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
verursachten 18 verschiedene Wirkstoffe, davon 95-mal die Fungizide Iprodion (27),<br />
Boscalid (18), Dithiocarbamate (14), Pyraclostrobin (11), Dimethomorph (10),<br />
Propamocarb (8), Mandipropamid (2), Tolclofos-methyl (2), Cyprodinil (1), Fenamidon (1)<br />
und Procymidon (1) sowie 19-mal die Insektizide Lambda-Cyhalothrin (6), Deltamethrin<br />
(5), Cyhalothrin (3), Bifenthrin (2), Spinosad (2) und Thiacloprid (1) und einmal das<br />
Herbizid Propyzamid (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten wurden in<br />
belgischem Kopfsalat die Wirkstoffe Iprodion (154), Boscalid (148), Tolclofos-methyl<br />
(136) und Propamocarb (128) gefunden. Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen<br />
Wirkstoffes wurden von Boscalid (1800 % und 1200 % der PRP-Obergrenze) und<br />
Dithiocarbamaten (1644 %) nachgewiesen.<br />
280
Deutschland<br />
Bei den insgesamt 285 Proben von deutschem Kopfsalat wurden 20 SB-Überschreitungen<br />
(7 %), von denen 15 (5 %) auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren,<br />
aber keine ARfD-Überschreitungen festgestellt. Die mittlere SB lag bei 59 %, die<br />
maximale SB bei 1117 %. Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB des<br />
untersuchten deutschen Kopfsalats nicht signifikant geändert. In 60 Proben (21 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
59 % wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 20 % der Proben bis zu elf<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 37).<br />
Die 20 SB-Überschreitungen wurden bis auf die Monate Mai und Juli verteilt über den<br />
gesamten Lieferzeitraum von deutschem Kopfsalat (Februar bis Dezember) festgestellt.<br />
Die höchsten Belastungen und zugleich die meisten Überschreitungen traten zu Beginn<br />
und gegen Ende der Lieferzeit auf. Bei 24 weiteren Proben (8 %) lag die SB zwischen<br />
100 % und 200 %. Die höchsten Summenbelastungen wurden im September (867 %<br />
und 807 %) und Dezember (1117 %) nachgewiesen (Abb. 87).<br />
Zu den in Summe 15 PRP-Überschreitungen führten die Fungizide Boscalid (7), Iprodion<br />
(2), Dimethomorph (1), Dithiocarbamate (1), Fenhexamid (1), Indoxacarb (1) und<br />
Propamocarb (1) sowie die Insektizide Cyhalothrin (1), Dimethoat+Omethoat (1),<br />
Lambda-Cyhalothrin (1) und Thiacloprid (1). Davon führten in drei Proben jeweils zwei<br />
Wirkstoffe gleichzeitig zu PRP-Überschreitungen. Belastungen zwischen 100 % und<br />
200 % der PRP-Obergrenze verursachten die Fungizide Boscalid (6), Dithiocarbamate<br />
(3), Fenhexamid (2) und Iprodion (3) sowie die Insektizide Bifenthrin (1), Cyhalothrin (4),<br />
Lambda-Cyhalothrin (4) und Spinosad (1). Die drei am häufigsten in deutschem<br />
Kopfsalat nachgewiesenen Wirkstoffe waren die Fungizide Boscalid (119) und<br />
Mandipropamid (102) und das Insektizid Cypermethrin (73).<br />
Übrige Herkünfte<br />
Unter “übrige Herkünfte” wurden Proben aus Italien (23), Frankreich (3) und aus den<br />
Niederlanden (2) zusammengefasst (Anzahl der Proben in Klammer).<br />
Bei diesen insgesamt 28 Proben wurden sieben SB-Überschreitungen (25 %), von<br />
denen fünf (18 %) auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren, aber keine ARfD-<br />
Überschreitungen festgestellt. Die mittlere SB betrug 207 %, die maximale SB 911 %. In<br />
281
drei Proben (11 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 68 % wurden ein bis vier, in den übrigen 21 % bis zu sieben<br />
verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 37).<br />
Von den sieben SB-Überschreitungen wurden sechs durch italienischen Kopfsalat im<br />
Januar, Februar und Dezember und eine durch niederländischen Kopfsalat im Oktober<br />
verursacht. Bei sieben weiteren Proben (25 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %,<br />
darunter sechs Proben aus Italien und eine aus Deutschland. Die höchste SB (911 %)<br />
hatte italienischer Kopfsalat im Januar (Abb. 87).<br />
Verantwortlich für die fünf PRP-Überschreitungen waren die Fungizide Iprodion (2),<br />
Boscalid (1) und Iprovalicarb (1) sowie die Insektizide Indoxacarb (1) und Cyfluthrin (1),<br />
wobei in der Probe mit der höchsten SB Indoxacarb und Iprovalicarb gleichzeitig zu<br />
PRP-Überschreitungen führten (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). In<br />
Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden die<br />
Fungizide Dimethomorph (3), Boscalid (2), Cyprodinil (2), Propamocarb (2), Iprodion (1),<br />
Iprovalicarb (1) und Pyraclostrobin (1) sowie das Insektizid Spinosad (1) nachgewiesen<br />
(Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen<br />
Wirkstoffes wurden von Boscalid (689 % der PRP-Obergrenze), Cyfluthrin (543 %) und<br />
Iprodion (425 %) detektiert. Am häufigsten wurden in Kopfsalat aus diesen drei Ländern<br />
die Wirkstoffe Propamocarb (13), Cyprodinil (8) und Dimethomorph (8) gefunden.<br />
Im Vergleich zum Kopfsalat aus Belgien waren die deutschen Proben geringer belastet.<br />
Die mittlere SB des untersuchten deutschen Kopfsalats (59 %) war signifikant geringer<br />
als jene des belgischen Kopfsalats (497 %). Unabhängig von der Herkunft hat die<br />
Belastung bis zum Sommer ab- und ab dem Herbst wieder zugenommen. Da die<br />
klimatischen Bedingungen im Winter in Europa für die Produktion von Kopfsalat sehr<br />
ungünstig sind, ist in dieser Zeit die Herkunft für die Belastung nicht ausschlaggebend.<br />
In den Sommermonaten ist der Anteil an Überschreitungen deutlich geringer. Die Überschreitungen<br />
bei den übrigen Herkünften zeigen, dass es im Sinne der Konsument-<br />
Innensicherheit unbedingt notwendig ist, Kopfsalat aus allen Herkunftsländern insbesondere<br />
in den Wintermonaten regelmäßig auf Pestizidrückstände zu untersuchen.<br />
Aufgrund der extrem hohen Belastungen bei belgischem Kopfsalat wird dringend<br />
empfohlen, Alternativen zu diesem Herkunftsland zu wählen.<br />
282
5.11.1.2.4. Salatherzen (Romanasalat)<br />
Bei 52 Proben von Salatherzen (29 aus Deutschland, 23 aus Spanien), gab es drei SB-<br />
Überschreitungen (6 %), davon zwei (4 %) bedingt durch PRP-Überschreitungen, aber<br />
keine ARfD-Überschreitungen. Die mittlere SB lag bei 34 %, die maximale SB bei<br />
739 %. In zehn Proben (19 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in 69 % wurden ein bis vier Wirkstoffe, in den<br />
übrigen 12 % bis zu elf verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 35).<br />
Die drei SB-Überschreitungen verursachten zwei Proben aus Deutschland im Oktober<br />
und eine Probe aus Spanien im April. Bei allen übrigen Proben lag die SB unter 100 %.<br />
Die höchste SB (739 %) hatte eine Probe deutsche Salatherzen (Abb. 86).<br />
Zu den beiden PRP-Überschreitungen führten Fungizide, in einer Probe sowohl Boscalid<br />
(239 % der PRP-Obergrenze) als auch Fenhexamid (244 %), in der zweiten<br />
Dithiocarbamate (227 %). In einer weiteren Probe wurde das Insektizid Cyfluthrin in<br />
einer Konzentration von 148 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Alle anderen Wirkstoffe<br />
wurden in Konzentrationen unter 87 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Am<br />
häufigsten wurden in Salatherzen die Insektizide Imidacloprid (18) und Cypermethrin<br />
(14) sowie das Fungizid Metalaxyl (14) gefunden, jedoch alle in Konzentrationen unter<br />
10 % der PRP-Obergrenze.<br />
Ein Grund für die im Allgemeinen geringere Belastung der Salatherzen ist, dass die<br />
äußeren Blätter, die mit den Spritzmitteln am stärksten in Kontakt kommen, vor dem<br />
Abpacken entfernt werden. Die Überschreitungen zeigen jedoch, dass eine regelmäßige<br />
Kontrolle auf Pestizidrückstände notwendig ist, um die KonsumentInnensicherheit zu<br />
gewährleisten.<br />
5.11.1.2.5. Salatherzen (Romanasalat), Auswertung nach Herkunft<br />
Die Proben der Salatherzen stammten zwischen Mitte Mai und Ende Oktober<br />
ausschließlich aus Deutschland (29), in den anderen Monaten aus Spanien (23).<br />
Aufgrund der ausreichenden Probenanzahl war eine detaillierte Auswertung der Salatherzen<br />
aus Deutschland möglich.<br />
283
Deutschland<br />
Bei den Proben von deutschen Salatherzen wurden zwei SB-Überschreitungen (7 %),<br />
beide durch PRP-Überschreitungen verursacht, eine mittlere SB von 41 % und eine<br />
maximale SB von 739 % festgestellt. Aufgrund der zu geringen Probenanzahl im Jahr<br />
2009 (17 Proben) ist ein statistischer Vergleich der mittleren Summenbelastungen der<br />
beiden Jahre nicht möglich. In vier Proben (14 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 69 % wurden ein bis vier, in den<br />
übrigen 17 % der Proben bis zu elf verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 38).<br />
Die beiden SB-Überschreitungen (739 % und 256 %) wurden durch Proben im Oktober<br />
verursacht. Bei allen übrigen Proben von deutschen Salatherzen lag die SB unter 53 %<br />
(Abb. 86).<br />
Verantwortlich für beide PRP-Überschreitungen waren Fungizide. In einer Probe führten<br />
Dithiocarbamate, in der zweiten sowohl Boscalid als auch Fenhexamid zu PRP-<br />
Überschreitungen. In dieser Probe wurden insgesamt neuen weitere Wirkstoffe<br />
nachgewiesen, davon drei in Konzentrationen zwischen 50 % und 100 % der PRP-<br />
Obergrenze und zwei knapp unter 30 % der PRP-Obergrenze. Alle übrigen von den<br />
insgesamt 15 verschiedenen in deutschen Salatherzen nachgewiesenen Wirkstoffen<br />
wurden in Konzentrationen unter 20 % der PRP-Obergrenze gefunden. Am häufigsten<br />
wurden die Insektizide Imidacloprid (12) und Cypermethrin (11) detektiert.<br />
5.11.1.3. Kraussalat (breitblättrige Endivie)<br />
Von der Kategorie Kraussalat (breitblättrige Endivie) wurden im Jahr 2010 insgesamt 42<br />
Proben untersucht, darunter Chicoreé (22), Radicchio (8), Endiviensalat (6) und<br />
Friseésalat (6) (Anzahl der Proben in Klammer). Für eine detaillierte statistische<br />
Auswertung auf Produktebene wäre eine höhere Probenanzahl notwendig.<br />
Es konnten keine Überschreitungen nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei 4 %,<br />
die maximale SB bei 70 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der<br />
untersuchten Kraussalatproben nicht signifikant geändert. In 31 Proben (74 %) konnten<br />
keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden. In den<br />
übrigen 26 % der Proben wurden zwischen einem und vier verschiedenen Wirkstoffen<br />
284
nachgewiesen (Tab. 35).<br />
Die vier höchsten Summenbelastungen (zwischen 16 % und 70 %) wurden bei<br />
Endiviensalat aus Italien im März und Dezember festgestellt, bei allen anderen Proben<br />
war die SB noch geringer (Abb. 88).<br />
Kein Wirkstoff führte zu PRP-Überschreitungen oder Belastungen zwischen 100 % und<br />
200 %. Die höchste Konzentration eines Wirkstoffes wurde vom Fungizid Boscalid<br />
gefunden (57 % der PRP-Obergrenze). Boscalid war mit sechs Nachweisen zugleich der<br />
am häufigsten in Kraussalat detektierte Wirkstoff. Alle übrigen Wirkstoffe wurden in<br />
Konzentrationen unter 30 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen (Abb. 95).<br />
Kraussalat (breitblättrige Endivie) gehört aufgrund der ganzjährig geringen<br />
Pestizidbelastung zu den idealen Salatarten in den Wintermonaten. Es ist wichtig,<br />
KonsumentInnen gezielt über die Vorteile dieser Salate zu informieren, um den Verzehr<br />
höher belasteter Salate wie Kopfsalat und damit die allgemeine Belastung durch Salat<br />
im Winter zu verringern.<br />
5.11.1.4. Rucola<br />
Der überwiegende Teil der 171 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten<br />
Rucolaproben stammte aus Deutschland (89) und Griechenland (28) (Anzahl der Proben<br />
in Klammer). Für diese beiden Länder war die Probenzahl für eine detaillierte<br />
statistische Auswertung nach Herkunft (Kap. 5.11.1.4.1) ausreichend. Zusätzlich wurde<br />
Rucola aus Marokko (25), Italien (18), Frankreich (7) und Spanien (4) untersucht.<br />
Es wurden eine ARfD-Überschreitung (1 %) und 31 SB-Überschreitungen (18 %), von<br />
denen 24 (14 %) auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren, nachgewiesen. Die<br />
mittlere SB betrug 341 %, die maximale SB 12461 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 ist<br />
die mittlere SB der untersuchten Rucolaproben von 136 % auf 341 % signifikant<br />
gestiegen. In 25 Proben (15 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in 68 % der Proben wurden zwischen einem und<br />
vier, in den übrigen 17 % bis zu elf verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 35).<br />
Die ARfD-Überschreitung wurde bei der Rucolaprobe mit der höchsten SB<br />
285
nachgewiesen. Verantwortlich war das Fungizid Pyraclostrobin (124 % der ARfD-<br />
Obergrenze). Die 31 SB-Überschreitungen wurden durch Proben aus Griechenland (14),<br />
Italien (8), Marokko (5), Deutschland (2), Frankreich (1) und Spanien (1) verursacht<br />
(Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Bis auf je eine SB-Überschreitung im Juni<br />
und Juli wurde der Großteil dieser Proben mit den hohen Belastungen zwischen Januar<br />
und Anfang März bzw. im November und Dezember gezogen. Bei 20 weiteren Proben<br />
(12 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %, darunter Rucola aus Deutschland (5),<br />
Italien (5), Marokko (4), Frankreich (3) und Griechenland (3) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Die höchsten Summenbelastungen hatten griechischer (12461 % und<br />
3999 %), marokkanischer (4464 % und 3991 %), italienischer (2785 %) und deutscher<br />
(2739 %) Rucola (Abb. 89).<br />
Verantwortlich für die in Summe 24 PRP-Überschreitungen waren 13 verschiedene<br />
Wirkstoffe, darunter 32-mal die Fungizide Boscalid (14), Pyraclostrobin (4),<br />
Dimethomorph (3), Propamocarb (3), Dicloran (2), Iprodion (2), Mandipropamid (2),<br />
Cyprodinil (1) und Fenhexamid (1) sowie neunmal die Insektizide Cyhalothrin (5),<br />
Lambda-Cyhalothrin (2), Spinosad (1) und Thiamethoxam (1). In fünf Proben führten<br />
zwei, in vier Proben drei und in einer Probe vier Wirkstoffe gleichzeitig zu PRP-<br />
Überschreitungen. Zu Belastungen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
führten die Fungizide Dimethomorph (5), Pyraclostrobin (4), Iprodion (3), Mandipropamid<br />
(3), Azoxystrobin (2), Cyprodinil (2), Fludioxonil (2), Propamocarb (2), Dithiocarbamate<br />
(1) und Folpet (1) sowie die Insektizide Cyhalothrin (3), Lambda-Cyhalothrin (3) und<br />
Deltamethrin (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten wurden bei Rucola<br />
das Insektizide Cypermethrin (77) sowie die Fungizide Mandipropamid (64) und<br />
Boscalid (44) gefunden. Die höchsten Belastungen durch einen einzelnen Wirkstoff<br />
wurden von Boscalid (7407 % und 3037 % der PRP-Obergrenze) und Dicloran (4222 %<br />
und 3778 %) nachgewiesen (Abb. 96).<br />
5.11.1.4.1. Rucola, Auswertung nach Herkunft<br />
Die Rucolaproben aus Deutschland (89) und Griechenland (28) konnten aufgrund der<br />
ausreichenden Anzahl getrennt ausgewertet werden, die Proben aus den vier übrigen<br />
Ländern Marokko (25), Italien (18), Frankreich (7) und Spanien (4) wurden unter „übrige<br />
Herkünfte“ zusammengefasst.<br />
286
Deutschland<br />
Bei den 89 Proben von deutschem Rucola wurden zwei SB-Überschreitungen (2 %),<br />
davon eine (1 %) bedingt durch eine PRP-Überschreitung, eine mittlere SB von 60 %<br />
und eine maximale SB von 2739 % festgestellt. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine<br />
signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten Rucolaproben. In 14 Proben<br />
(16 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in 73 % waren ein bis vier in den übrigen 11 % der Proben waren bis zu acht<br />
verschiedene Wirkstoffe nachweisbar (Tab. 39).<br />
Die beiden SB-Überschreitungen wurden durch Proben im Januar und Juli verursacht.<br />
Die Probe im Januar hatte die höchste bei deutschem Rucola nachgewiesene SB<br />
(2739 %). Bei fünf weiteren Proben (6 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %. Diese<br />
wurden die im Mai und Juni gezogen (Abb. 89).<br />
Bei der Probe mit der höchsten SB verursachten die Fungizide Boscalid (2167 % der<br />
PRP-Obergrenze) und Dimethomorph (400 %) gleichzeitig PRP-Überschreitungen. In<br />
Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden die Fungizide<br />
Dithiocarbamate (1) und Pyraclostrobin (1) sowie das Insektizid Cyhalothrin (1)<br />
nachgewiesen. Am häufigsten wurden in deutschem Rucola das Insektizid Cypermethrin<br />
(60) und das Fungizid Mandipropamid (49) gefunden.<br />
Griechenland<br />
Bei den 28 Proben von griechischem Rucola wurden eine ARfD-Überschreitung (4 %)<br />
und 14 SB-Überschreitungen (50 %) nachgewiesen, von denen elf (39 %) auf PRP-<br />
Überschreitungen zurückzuführen waren. Die mittlere SB lag bei 1093 %, die maximale<br />
SB bei 12461 %. Aufgrund der geringen Probenanzahl (17 Proben) ist ein statistischer<br />
Vergleich mit dem Jahr 2009 nicht möglich. In drei Proben (11 %) konnten keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 54 % der Proben<br />
wurden ein bis vier, in den übrigen Proben wurden bis zu elf verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 39).<br />
Die ARfD-Überschreitung wurde durch das Fungizid Pyraclostrobin (124 % der PRP-<br />
Obergrenze) bei einer Probe im Jänner verursacht. Diese Rucolaprobe hatte zugleich<br />
die höchste SB (12461 %). Alle der insgesamt 14 SB-Überschreitungen wurden im<br />
Januar, Februar und Dezember nachgewiesen. Bei drei weiteren Proben (11 %) wurden<br />
287
Summenbelastungen zwischen 100 % und 200 % festgestellt. (Abb. 89).<br />
In Summe elf PRP-Überschreitungen wurden verursacht durch die Fungizide Boscalid<br />
(8), Pyraclostrobin (3), Iprodion (2), Cyprodinil (1), Dicloran (1) und Dimethomorph (1)<br />
sowie durch die Insektizide Cyhalothrin (3) und Lambda-Cyhalothrin (1) (Anzahl der<br />
Überschreitungen in Klammer). In je drei Proben führten zwei bzw. drei Wirkstoffe<br />
gleichzeitig zu PRP-Überschreitungen. Zu Belastungen zwischen 100 % und 200 % der<br />
PRP-Obergrenze führten die Fungizide Dimethomorph (3), Iprodion (2), Pyraclostrobin<br />
(2), Cyprodinil (1), Fludioxonil (1), Folpet (1) und Mandipropamid (1) sowie die<br />
Insektizide Lambda-Cyhalothrin (3) und Cyhalothrin (1) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Die Fungizide Iprodion (14), Metalaxyl (14), Boscalid (13) und Dimethomorph<br />
(13) wurden am häufigsten in griechischem Rucola gefunden. Die höchsten<br />
Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffes wurden von Boscalid (7407 % der PRP-<br />
Obergrenze), Dicloran (3778 %), Pyraclostrobin (2963%), Dimethomorph (1926 %) und<br />
Lambda-Cyhalothrin (1673 %) nachgewiesen, wobei diese Nachweise von Boscalid,<br />
Lambda-Cyhalothrin und Pyraclostrobin von der Probe mit der höchsten SB stammten.<br />
Übrige Herkünfte<br />
Bei den insgesamt 54 Proben aus den Ländern Frankreich, Italien, Marokko und<br />
Spanien wurden 15 SB-Überschreitungen (28 %), von denen zwölf (22 %) durch PRP-<br />
Überschreitungen verursacht wurden, eine mittlere SB von 415 % und eine maximale<br />
SB von 917 % festgestellt. In acht Proben (15 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 69 % der Proben wurden zwischen<br />
einem und vier, in den übrigen Proben bis zu neun verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 39).<br />
Die 15 SB-Überschreitungen wurden bei Rucola aus Italien (8), Marokko (5), Frankreich<br />
(1) und Spanien (1) nachgewiesen (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Bei<br />
weiteren zwölf Proben (22 %) aus Italien (5), Marokko (4) und Frankreich (3) lag die SB<br />
zwischen 100 % und 200 %. Die höchsten Summenbelastungen hatten marokkanischer<br />
(4464 % und 3991 %) und italienischer (2785 %) Rucola (Abb. 89).<br />
Zu den zwölf PRP-Überschreitungen führten die Fungizide Boscalid (5), Propamocarb<br />
(3), Mandipropamid (2), Dicloran (1), Dimethomorph (1), Fenhexamid (1) und Pyraclostrobin<br />
(1) sowie die Insektizide Cyhalothrin (2), Lambda-Cyhalothrin (1), Spinosad (1)<br />
288
und Thiamethoxam (1) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). In zwei Proben<br />
verursachten gleichzeitig zwei verschiedene Wirkstoffe PRP-Überschreitungen, in je<br />
einer Probe drei oder vier Wirkstoffe. Zu Belastungen zwischen 100 % und 200 % der<br />
PRP-Obergrenze führten die Fungizide Azoxystrobin (2), Dimethomorph (2),<br />
Mandipropamid (2), Propamocarb (2), Cyprodinil (1), Fludioxonil (1), Iprodion (1) und<br />
Pyraclostrobin (1) sowie die Insektizide Cyhalothrin (1) und Deltamethrin (1) (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Am häufigsten wurden in Rucola aus diesen vier Ländern<br />
Propamocarb (21) und Iprodion (13) nachgewiesen.<br />
Die Rucolaproben aus Griechenland waren stärker belastet als jene aus Deutschland.<br />
Der Anteil an Proben, die Überschreitungen verursachten, war ein Vielfaches größer und<br />
die mittlere SB der untersuchten griechischen Rucolaproben (1093 %) war signifikant<br />
höher als die mittlere SB der deutschen Rucolaproben (60 %). Unabhängig von der<br />
Herkunft trugen Fungizide, insbesondere Boscalid, am stärksten zur Pestizidbelastung<br />
von Rucola bei. Die Bedeutung der übrigen Fungizide und Insektizide war je nach Land<br />
unterschiedlich.<br />
Die nachgewiesenen Überschreitungen bei Proben aus allen Herkunftsländern zeigen,<br />
dass es notwendig ist, alle Herkünfte regelmäßig auf Pestizidrückstände zu untersuchen<br />
um eine ausreichende KonsumentInnensicherheit gewährleisten zu können. Aufgrund<br />
der extrem hohen Belastungen bei griechischem Rucola wird dringend emfpohlen, auf<br />
Alternativen zu dieser Herkunft auszuweichen.<br />
5.11.1.5. Pflücksalat<br />
Von den sonstigen Salaten konnte Pflücksalat aufgrund der Probenanzahl von 52 im<br />
Detail ausgewertet werden. Die meisten Proben (28) kamen aus Deutschland. Daneben<br />
wurden Proben aus Marokko (13), Griechenland (9) und zwei Proben, bei denen die<br />
Herkunft (Griechenland oder Deutschland) nicht eindeutig dokumentiert war, untersucht<br />
(Anzahl der Proben in Klammer). Die Probenanzahl von deutschem Pflücksalat war für<br />
eine Auswertung nach Herkunft (Kap. 5.11.1.5.1) ausreichend.<br />
Es gab 15 SB-Überschreitungen (29 %), davon zehn (19 %) bedingt durch PRP- Über-<br />
289
schreitungen, aber keine ARfD-Überschreitung. Die mittlere SB betrug 163 %, die<br />
maximale SB 1027 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sich die mittlere SB des<br />
untersuchten Pflücksalats nicht signifikant geändert. In drei Proben (6 %) konnten keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 60 % der Proben<br />
wurden ein bis vier, in den übrigen Proben wurden bis zu zehn verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 35).<br />
Verantwortlich für die 15 SB-Überschreitungen war Pflücksalat aus Griechenland (5),<br />
Deutschland (4), Marokko (4) und beide Proben ohne eindeutige Herkunftsangabe<br />
(Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Vier weitere Proben (8 %) hatten eine SB<br />
zwischen 100 % und 200 %, darunter drei Proben aus Deutschland und eine aus<br />
Marokko. Die höchsten Summenbelastungen wurden bei Pflücksalat aus Griechenland<br />
(1027 %) und Marokko (882 %) nachgewiesen (Abb. 90).<br />
Die zehn PRP-Überschreitungen verursachten die Fungizide Boscalid (4), Propamocarb<br />
(2) und Cyprodinil (1) sowie das Insektizid Indoxacarb (5) (Anzahl der Überschreitungen<br />
in Klammer). In zwei Proben führten jeweils zwei Wirkstoffe gleichzeitig zu PRP-<br />
Überschreitungen. In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
wurden die Fungizide Boscalid (2), Iprodion (2), Dimethomorph (1), Dithiocarbamate (1),<br />
Propamocarb (1) und Pyraclostrobin (1) sowie die Insektizide Cyhalothrin (1) und<br />
Lambda-Cyhalothrin (1) gefunden (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am häufigsten<br />
wurden in Pflücksalat die Fungizide Boscalid (32), Mandipropamid (29) und Iprodion (19)<br />
detektiert. Die höchsten Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffs wurden von<br />
Indoxacarb (716 % und 506 % der PRP-Obergrenze) nachgewiesen (Abb. 97).<br />
5.11.1.5.1. Pflücksalat, Auswertung nach Herkunft<br />
Die 28 Proben aus Deutschland, die im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersucht<br />
wurden, waren für eine detaillierte Auswertung nach Herkunft ausreichend.<br />
Deutschland<br />
Bei den Pflücksalatproben aus Deutschland wurden vier SB-Überschreitungen (14 %),<br />
von denen zwei (7 %) auf PRP-Überschreitungen zurückzuführen waren, festgestellt.<br />
Die mittlere SB lag bei 77 %, die maximale SB bei 441 %. Aufgrund der geringen<br />
290
Probenzahl im Jahr 2009 (22 Proben) ist ein Vergleich der mittleren<br />
Summenbelastungen der beiden Jahre nicht möglich. In drei Proben (11 %) konnten<br />
keine Wirkstoffe oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 68 % der Proben<br />
wurden zwischen einem und vier, in den übrigen 21 % bis zu sieben verschiedene<br />
Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 40).<br />
Die vier SB-Überschreitungen bei deutschem Pflücksalat wurde bei je einer Probe im<br />
April, September, Oktober und Dezember nachgewiesen. Bei drei weiteren Proben<br />
(11 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %. Je eine dieser Proben wurde im Juli,<br />
August und Oktober gezogen (Abb. 90).<br />
Je eine der beiden PRP-Überschreitungen verursachte das Fungizid Boscalid und<br />
Insektizid Indoxacarb. Zu Belastungen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
führten je einmal die Fungizide Boscalid, Dithiocarbamate und Iprodion sowie das<br />
Insektizid Lambda-Cyhalothrin. Am häufigsten wurden in deutschem Pflücksalat die<br />
Fungizide Boscalid (20) und Mandipropamid (15) gefunden (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Mit einer Konzentration von 354 % der PRP-Obergrenze war der Nachweis<br />
von Boscalid der höchste eines einzelnen Wirkstoffes.<br />
Alle Überschreitungen bei Pflücksalat wurden – unabhängig von der Herkunft – im<br />
Frühling, Herbst und Winter nachgewiesen. In dieser Zeit sind in Europa die klimatischen<br />
Bedingungen für die Salatproduktion sehr ungünstig. In den Sommermonaten,<br />
der Hauptlieferzeit von deutschem Pflücksalat, waren die Belastungen deutlich geringer.<br />
Daher sollten KonsumentInnen gezielt über die Vorteile des Kaufs saisonaler Produkte<br />
informiert werden und die Sicherheit durch eine regelmäßige Kontrolle der Pestizid-<br />
belastung, insbesondere in den Wintermonaten, gewährleistet werden.<br />
291
Tabelle 35: STATISTIK 2010 SALATARTEN<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Salatarten 1022 154 15,07 3 0,29 221 21,62 211 609 12461<br />
Feldsalat 76 16 21,05 - - 18 23,68 267 585 3111<br />
Grüner Salat 658 104 15,81 2 0,30 154 23,40 194 404 4621<br />
Batavia, grün 4 1 25,00 - - 2 50,00 163 175 415<br />
Batavia, rot 5 1 20,00 - - 2 40,00 185 235 561<br />
Eichblattsalat 8 1 12,50 - - 1 12,50 125 211 669<br />
Eisbergsalat 49 - - - - 1 2,04 7 35 245<br />
Kopfsalat 491 89 18,13 2 0,41 133 27,09 226 443 4621<br />
Lollo Biondo 22 3 13,64 - - 4 18,18 157 206 769<br />
Lollo Rosso 21 6 28,57 - - 7 33,33 316 415 1480<br />
Raisa 6 1 16,67 - - 1 16,67 245 439 1217<br />
Salatherzen 52 2 3,85 - - 3 5,77 34 110 739<br />
Kraussalat 42 - - - - - - 4 14 70<br />
Chicoreé 22 - - - - - - 1 1 4<br />
Endiviensalat 6 - - - - - - 27 29 70<br />
Friseésalat 6 - - - - - - 0 1 2<br />
Radicchio 8 - - - - - - 0 1 2<br />
Kresse 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Rucola 171 24 14,04 1 0,58 31 18,13 341 1176 12461<br />
Salat, sonstige 73 10 13,70 - - 18 24,66 135 217 1027<br />
Pflücksalat 52 10 19,23 - - 15 28,85 163 246 1027<br />
Wildkräuter 2 - - - - - - 8 8 16<br />
Salat, nnd* 19 - - - - 3 15,79 73 93 276<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
292
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 SALATARTEN, FORTSETZUNG<br />
Salatarten<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 202 19,77<br />
1 143 13,99<br />
2 130 12,72<br />
3 131 12,82<br />
4 139 13,60<br />
5 76 7,44<br />
6 61 5,97<br />
7 46 4,50<br />
8 34 3,33<br />
9 24 2,35<br />
10 20 1,96<br />
11 12 1,17<br />
12 4 0,39<br />
Gesamt 1022 100,00<br />
Feldsalat<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 21 27,63<br />
1 22 28,95<br />
2 16 21,05<br />
3 10 13,16<br />
4 6 7,89<br />
7 1 1,32<br />
Gesamt 76 100,00<br />
Grüner Salat<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 112 17,02<br />
1 85 12,92<br />
2 72 10,94<br />
3 75 11,40<br />
4 87 13,22<br />
5 58 8,81<br />
6 49 7,45<br />
7 35 5,32<br />
8 32 4,86<br />
9 20 3,04<br />
10 18 2,74<br />
11 11 1,67<br />
12 4 0,61<br />
Gesamt 658 100,00<br />
293<br />
Eisbergsalat<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 31 63,27<br />
1 12 24,49<br />
2 3 6,12<br />
3 1 2,04<br />
5 1 2,04<br />
8 1 2,04<br />
Gesamt 49 100,00<br />
Kopfsalat<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 63 12,83<br />
1 52 10,59<br />
2 47 9,57<br />
3 61 12,42<br />
4 71 14,46<br />
5 46 9,37<br />
6 42 8,55<br />
7 32 6,52<br />
8 26 5,30<br />
9 19 3,87<br />
10 18 3,67<br />
11 10 2,04<br />
12 4 0,81<br />
Gesamt 491 100,00<br />
Salatherzen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 10 19,23<br />
1 16 30,77<br />
2 11 21,15<br />
3 4 7,69<br />
4 5 9,62<br />
5 2 3,85<br />
6 2 3,85<br />
7 1 1,92<br />
11 1 1,92<br />
Gesamt 52 100,00<br />
Kraussalat<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 31 73,81<br />
1 5 11,90<br />
2 3 7,14<br />
3 2 4,76<br />
4 1 2,38<br />
Gesamt 42 100,00
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 SALATARTEN, ENDE<br />
Rucola<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 25 14,62<br />
1 22 12,87<br />
2 29 16,96<br />
3 33 19,30<br />
4 33 19,30<br />
5 10 5,85<br />
6 6 3,51<br />
7 5 2,92<br />
8 2 1,17<br />
9 4 2,34<br />
10 1 0,58<br />
11 1 0,58<br />
Gesamt 171 100,00<br />
Pflücksalat<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 3 5,77<br />
1 6 11,54<br />
2 8 15,38<br />
3 9 17,31<br />
4 8 15,38<br />
5 6 11,54<br />
6 6 11,54<br />
7 5 9,62<br />
10 1 1,92<br />
Gesamt 52 100,00<br />
294
Tabelle 36: STATISTIK 2010 FELDSALAT NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%] [%] [%]<br />
Feldsalat 76 16 21,05 - - 18 23,68 267 585 3111<br />
Deutschland 34 9 26,47 - - 10 29,41 403 766 3111<br />
Frankreich 42 7 16,67 - - 8 19,05 158 342 1556<br />
Deutschland<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 FELDSALAT NACH HERKUNFT<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
Frankreich<br />
0 3 8,82<br />
1 8 23,53<br />
2 8 23,53<br />
3 8 23,53<br />
4 6 17,65<br />
7 1 2,94<br />
Gesamt 34 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 18 42,86<br />
1 14 33,33<br />
2 8 19,05<br />
3 2 4,76<br />
Gesamt 42 100,00<br />
295
Tabelle 37: STATISTIK 2010 KOPFSALAT NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%] SB [%] [%]<br />
Kopfsalat 491 89 18,13 2 0,41 133 27,09 226 443 4621<br />
Belgien 178 69 38,76 2 1,12 106 59,55 497 619 4621<br />
Deutschland 285 15 5,26 - - 20 7,02 59 134 1117<br />
übrige Herkünfte 28 5 17,86 - - 7 25,00 207 264 911<br />
Frankreich 3 - - - - - - 67 74 170<br />
Italien 23 5 21,74 - - 6 26,09 222 276 911<br />
Niederlande 2 - - - - 1 50,00 249 249 498<br />
Belgien<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 KOPFSALAT NACH HERKUNFT<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
Deutschland<br />
0 0 0,00<br />
2 4 2,25<br />
3 14 7,87<br />
4 26 14,61<br />
5 18 10,11<br />
6 26 14,61<br />
7 24 13,48<br />
8 19 10,67<br />
9 17 9,55<br />
10 17 9,55<br />
11 9 5,06<br />
12 4 2,25<br />
Gesamt 178 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 60 21,05<br />
1 45 15,79<br />
2 41 14,39<br />
3 44 15,44<br />
4 38 13,33<br />
5 25 8,77<br />
6 14 4,91<br />
7 7 2,46<br />
8 7 2,46<br />
9 2 0,70<br />
10 1 0,35<br />
11 1 0,35<br />
Gesamt 285 100,00<br />
übrige Herkünfte (Frankreich, Italien, Niederlande)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 3 10,71<br />
1 7 25,00<br />
2 2 7,14<br />
3 3 10,71<br />
4 7 25,00<br />
5 3 10,71<br />
6 2 7,14<br />
7 1 3,57<br />
Gesamt 28 100,00<br />
296
Tabelle 38: STATISTIK 2010 SALATHERZEN NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%] [%] [%]<br />
Salatherzen 52 2 3,85 - - 3 5,77 34 110 739<br />
Deutschland 29 2 6,90 - - 2 6,90 41 140 739<br />
Spanien 23 - - - - 1 4,35 26 49 228<br />
Deutschland<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 SALATHERZEN NACH HERKUNFT<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 4 13,79<br />
1 10 34,48<br />
2 6 20,69<br />
3 2 6,90<br />
4 2 6,90<br />
5 2 6,90<br />
6 1 3,45<br />
7 1 3,45<br />
11 1 3,45<br />
Gesamt 29 100,00<br />
297
Tabelle 39: STATISTIK 2010 RUCOLA NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%] [%] [%]<br />
Rucola 171 24 14,04 1 0,58 31 18,13 341 1176 12461<br />
Deutschland 89 1 1,12 - - 2 2,25 60 289 2739<br />
Griechenland 28 11 39,29 1 3,57 14 50,00 1093 2394 12461<br />
übrige Herkünfte 54 12 22,22 - - 15 27,78 415 917 4464<br />
Frankreich 7 1 14,29 - - 1 14,29 191 269 821<br />
Italien 18 7 38,89 - - 8 44,44 534 782 2785<br />
Marokko 25 3 12,00 - - 5 20,00 406 1131 4464<br />
Spanien 4 1 25,00 - - 1 25,00 328 564 1304<br />
Deutschland<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 RUCOLA NACH HERKUNFT<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
Griechenland<br />
0 14 15,73<br />
1 12 13,48<br />
2 22 24,72<br />
3 17 19,10<br />
4 14 15,73<br />
5 5 5,62<br />
6 3 3,37<br />
7 1 1,12<br />
8 1 1,12<br />
Gesamt 89 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 3 10,71<br />
1 2 7,14<br />
3 2 7,14<br />
4 11 39,29<br />
5 3 10,71<br />
6 1 3,57<br />
7 2 7,14<br />
9 2 7,14<br />
10 1 3,57<br />
11 1 3,57<br />
Gesamt 28 100,00<br />
übrige Herkünfte (Frankreich, Italien, Marokko, Spanien)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 8 14,81<br />
1 8 14,81<br />
2 7 12,96<br />
3 14 25,93<br />
4 8 14,81<br />
5 2 3,70<br />
6 2 3,70<br />
7 2 3,70<br />
8 1 1,85<br />
9 2 3,70<br />
Gesamt 54 100,00<br />
298
Tabelle 40: STATISTIK 2010 PFLÜCKSALAT NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%] [%] [%]<br />
Pflücksalat 52 10 19,23 - - 15 28,85 163 246 1027<br />
Deutschland 28 2 7,14 - - 4 14,29 77 129 441<br />
übrige Herkünfte 24 8 33,33 - - 11 45,83 263 305 1027<br />
Griechenland 9 4 44,44 - - 5 55,56 315 345 1027<br />
Griechenl. o. Deutschl. 2 1 50,00 - - 2 100,00 474 264 738<br />
Marokko 13 3 23,08 - - 4 30,77 194 255 882<br />
Deutschland<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 PFLÜCKSALAT NACH HERKUNFT<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 3 10,71<br />
1 6 21,43<br />
2 3 10,71<br />
3 7 25,00<br />
4 3 10,71<br />
5 3 10,71<br />
6 2 7,14<br />
7 1 3,57<br />
Gesamt 28 100,00<br />
299
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
01.01.10<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Feldsalat 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
300<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
29.08.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
Jahresverlauf Feldsalat 2010 nach Herkunft (SB < 1300 %)<br />
Wareneingangsdatum<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Frankreich SB-Obergrenze<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Frankreich SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Proben aus Deutschland vom 8.2.2010 mit einer SB von 3056 %, vom 26.9.2010 (1732 %) und vom<br />
28.9.2010 (3111 %) sowie Probe aus Frankreich vom 7.4.2010 (1556 %)<br />
Abbildung 84: Jahresverlauf Feldsalat 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Eisbergsalat 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
301<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Ägypten Deutschland Spanien SB-Obergrenze<br />
Abbildung 85: Jahresverlauf Eisbergsalat 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Salatherzen 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
Abbildung 86: Jahresverlauf Salatherzen 2010 nach Herkunft<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Spanien SB-Obergrenze
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
5000<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
01.01.10<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Kopfsalat 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
302<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Belgien Deutschland Frankreich Italien Niederlande ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Kopfsalat 2010 nach Herkunft (SB < 1500 %)<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Belgien Deutschland Frankreich Italien Niederlande ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Proben aus Belgien vom 4.4.2010 mit einer SB von 2645 %, vom 12.1.2010 (4621 %), vom 3.2.2010<br />
(1909 %), vom 7.2.2010 (2655 %), vom 8.2.2010 (1922 % und 1906 %), vom 3.3.2010 (2009 %), vom 30.3.2010<br />
(1774 %) und vom 21.12.2010 (3180 %)<br />
Abbildung 87: Jahresverlauf Kopfsalat 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Kraussalat 2010 nach Sorten<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
303<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Chicoreé Endiviensalat Friseésalat Radicchio SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Kraussalat 2010 nach Herkunft<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Frankreich Italien Niederlande ohne Angabe SB-Obergrenze<br />
Abbildung 88: Jahresverlauf Kraussalat 2010 nach Sorten und Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
14000<br />
12000<br />
10000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
0<br />
01.01.10<br />
1700<br />
1600<br />
1500<br />
1400<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Rucola 2010 nach Herkunft<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
304<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Frankreich Griechenland Italien<br />
Marokko Spanien ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Rucola 2010 nach Herkunft (SB < 1700 %)<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Frankreich Griechenland Italien<br />
Marokko Spanien ARfD-Ü SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Proben aus Griechenland vom 11.1.2010 mit einer SB von 12461 %, vom 19.1.2010 (2443 %), vom<br />
22.2.2010 (3999 %) und vom 17.12.2010 (2451 %), aus Deutschland vom 11.1.2010 (2739 %), aus Italien vom<br />
2.2.2010 (2201 %) und 17.2.2010 (2785 %), aus Marokko vom 24.2.2010 (4464 %) und vom 22.12.2010 (3991 %)<br />
Abbildung 89: Jahresverlauf Rucola 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Pflücksalat 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
305<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Griechenland Griechenl. o Deutschl. Marokko SB-Obergrenze<br />
Abbildung 90: Jahresverlauf Pflücksalat 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
übrige Arten: Kresse (2), Wildkräuter (2)<br />
Jahersverlauf Salat, sonstige Arten 2010 nach Arten<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Batavia, grün Batavia, rot Eichblattsalat Raisa Salat, nnd* übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 91: Jahresverlauf Salat, sonstige Arten 2010 nach Herkunft
Abbildung 92: Wirkstoffprofil Feldsalat 2010<br />
306
Abbildung 93: Wirkstoffprofil Grüner Salat ohne Kopfsalat 2010<br />
307
Abbildung 94: Wirkstoffprofil Kopfsalat 2010<br />
308
Abbildung 95: Wirkstoffprofil Kraussalat 2010<br />
309
Abbildung 96: Wirkstoffprofil Rucola 2010<br />
310
Abbildung 97: Wirkstoffprofil Pflücksalat 2010<br />
311
5.11.2. Spinatarten<br />
Von den neun im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Proben der Produktgruppe<br />
Spinatarten entfielen sechs auf Spinat, zwei auf Stielmus und eine auf Mangold.<br />
Aufgrund der geringen Probenanzahl kann nicht auf die tatsächliche Belastung dieser<br />
Produktgruppe geschlossen werden.<br />
Es wurden eine SB-Überschreitung (11 %), verursacht durch eine PRP- Überschreitung,<br />
aber keine ARfD-Überschreitungen festgestellt. Die mittlere SB lag bei 142 %, die<br />
maximale SB bei 1143 %. In vier Proben (44 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 56 % der Proben waren zwischen<br />
einem und drei Wirkstoffe nachweisbar (Tab. 41).<br />
Die SB-Überschreitung wurde bei Spinat aus Italien festgestellt. Eine weitere Spinatprobe<br />
aus Deutschland hatte ein SB von 95 %, die sieben übrigen Proben von<br />
Spinatarten unter 30 % (Abb. 98).<br />
Das Fungizid Boscalid verursachte mit einer Konzentration von 1130 % der PRP-Obergrenze<br />
die PRP-Überschreitung und wurde mit drei Nachweisen am häufigsten<br />
gefunden. Die vier weiteren bei Spinatarten nachgewiesenen Wirkstoffe hatten eine<br />
Konzentration von unter 30 % der PRP-Obergrenze (Abb. 99).<br />
Da bei den Spinatarten immer wieder sehr hohe Belastungen und Überschreitungen<br />
nachgewiesen werden (im Jahr 2010 bei Spinat, im Jahr 2009 bei Mangold), ist es<br />
dringend notwendig, die gesamte Produktgruppe regelmäßig zu beproben, um eine<br />
ausreichende KonsumentInnensicherheit gewährleisten zu können.<br />
312
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü<br />
Tabelle 41: STATISTIK 2010 SPINATARTEN<br />
%<br />
PRP-Ü ARFD-Ü<br />
313<br />
%<br />
ARFD-Ü SB-Ü<br />
%<br />
SB-Ü<br />
Mittlere SB<br />
[%]<br />
STABW SB<br />
[%]<br />
MAX SB<br />
[%]<br />
Spinatarten 9 1 11,11 - - 1 11,11 142 355 1143<br />
Mangold 1 - - - - - - 3 - 3<br />
Spinat 6 1 16,67 - - 1 16,67 207 420 1143<br />
Stielmus 2 - - - - - - 15 15 30<br />
Spinatarten<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 SPINATARTEN<br />
0 4 44,44<br />
1 3 33,33<br />
2 1 11,11<br />
3 1 11,11<br />
Gesamt 9 100,00
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Saisonverlauf Spinatarten 2010 nach Arten<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
314<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
29.08.10<br />
Saisonverlauf Spinatarten 2010 nach Herkunft<br />
Wareneingangsdatum<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Mangold Spinat Stielmus SB-Obergrenze<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Frankreich Italien SB-Obergrenze<br />
Abbildung 98: Jahresverlauf Spinatarten 2010 nach Arten und Herkunft
Abbildung 99: Wirkstoffprofil Spinatarten 2010<br />
315
5.11.3. Kräuter<br />
Im Jahr 2010 wurden 19 verschiedene Arten von Kräutern auf Pestizidrückstände<br />
untersucht, darunter Petersilie (101), Rosmarin (34), Basilikum (32), Dille (26),<br />
Schnittlauch (26), Thymian (17), Salbei (13), Minze (11), Oregano (10), Koriander (10),<br />
Bohnenkraut (6), Majoran (6), Melisse (6), Bärlauch (3), Zitronengras (3), Estragon (2),<br />
Kerbel (2), Beifuß (1) und Curry Kraut (1) sowie drei Proben von Kräutern ohne nähere<br />
Angabe (nnd, nicht näher definiert) (Anzahl der Proben in Klammer). Eine ausreichende<br />
Probenzahl für eine detaillierte statistische Auswertung auf Produktebene war bei<br />
Basilikum (Kap. 5.11.3.1), Petersilie (Kap. 5.11.3.2) und Rosmarin (Kap. 5.11.3.3)<br />
vorhanden. Zusätzlich war eine Auswertung nach Herkunft (Kap. 5.11.3.4) möglich.<br />
Bei den 313 im Jahr 2010 untersuchten Kräutern gab es insgesamt 26 SB-Überschreitungen<br />
(8 %), davon 23 (7 %) verursacht durch PRP-Überschreitungen, aber keine<br />
ARfD-Überschreitungen. Die mittlere SB betrug 109 %, die maximale SB 6681 %. Im<br />
Vergleich zum Jahr 2010 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der<br />
untersuchten Kräuter. In 154 Proben (49 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 47 % wurden ein bis vier Wirkstoffe und in<br />
den übrigen 4 % bis zu zehn verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 42).<br />
Die 26 SB-Überschreitungen wurden verursacht durch Petersilie aus Deutschland (5),<br />
Italien (2) und ohne Herkunftsangabe (2), Rosmarin aus Italien (3), Israel (2) und<br />
Deutschland (1), Dille (3) und Salbei (2) aus Italien sowie je eine Probe Basilikum aus<br />
Zypern, Estragon, Koriander und Oregano aus Israel, Melisse aus Italien und Thymian<br />
ohne Herkunftsangabe (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Bei 21 weiteren<br />
Proben (7 %) lag die SB zwischen 100 % und 200 %: Petersilie (7), Rosmarin (5) sowie<br />
je einmal bei Bohnenkraut, Majoran, Minze, Schnittlauch und Thymian (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Die höchsten Summenbelastungen wurden bei Rosmarin aus<br />
Italien, Deutschland und Israel (6681 %, 2969 % und 2161 %), Melisse (2817 %) und<br />
Dille (1903 %) aus Italien sowie Petersilie (1877 %) und Thymian (991 %) ohne<br />
Herkunftsangabe nachgewiesen (Abb. 100 bis 105).<br />
Von den 23 PRP-Überschreitungen verursachten 14 die Fungizide Difenoconazol (6),<br />
Boscalid (4), Iprodion (1), Prochloraz (1), Propamocarb (1) und Pyraclostrobin (1), zwölf<br />
316
die Insektizide Etofenprox (3), Methomyl (2), Spinosad (2), Dichlorvos (1), Dimethoat (1),<br />
Endosulfan (1), Indoxacarb (1) und Lambda-Cyhalothrin (1) sowie sechs die Herbizide<br />
Linuron (4), Isoproturon (1) und Quizalofop-P (1) (Anzahl der Überschreitungen in<br />
Klammer). Dabei führten bei einer Probe Dille vier Wirkstoffe, bei je zwei Proben<br />
Petersilie und Rosmarin sowie je einer Probe Melisse und Thymian zwei Wirkstoffe<br />
gleichzeitig zu PRP-Überschreitungen. Belastungen zwischen 100 % und 200 % der<br />
PRP-Obergrenze verursachten die Fungizide Difenoconazol (5), Propamocarb (2),<br />
Boscalid (1), Iprodion (1), Metalaxyl (1) und Procymidon (1), die Insektizide Etofenprox<br />
(4), Lambda-Cyhalothrin (3), Cypermethrin (1), Indoxacarb (1), Pirimicarb (1) und das<br />
Herbizid Linuron (2) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die höchsten Belastungen<br />
durch einen einzelnen Wirkstoff wurden von Dichlorvos (6667 % der PRP-Obergrenze),<br />
Lambda-Cyhalothrin (2667 %), Boscalid (2504 %), Methomyl (1280 %) und Linuron<br />
(1605 %) nachgewiesen. Am häufigsten gefunden wurden die Fungizide Azoxystrobin<br />
(42), Boscalid (40) und Propamocarb (33) (Abb. 106).<br />
Im Sinne der KonsumentInnensicherheit ist es wichtig, die Herkunftsangabe konsequent<br />
zu dokumentieren, um Länder mit potentiell hohen Belastungen eindeutig zu<br />
identifizieren. Außerdem ist es dringend notwendig, alle Kräuterarten regelmäßig zu<br />
beproben, um Belastungen nicht durch eine zu geringe Probenanzahl zu übersehen.<br />
5.11.3.1. Basilikum<br />
Bei den 32 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Basilikumproben wurde<br />
eine SB-Überschreitung (3 %), bedingt durch eine PRP-Überschreitung, nachgewiesen.<br />
Die mittlere SB betrug 17 %, die maximale SB 389 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat<br />
sich die mittlere SB der untersuchten Proben nicht signifikant geändert. In 17 Proben<br />
(53 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden<br />
werden, in den übrigen 47 % wurden ein bis vier Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 42).<br />
Die SB-Überschreitung verursachte eine Probe aus Zypern Anfang Juni. Eine Probe aus<br />
Dänemark hatte eine SB von 80 %, bei den Proben aus den übrigen Ländern (26 aus<br />
Deutschland und vier aus Israel) lag die SB unter 30 % (Abb. 102).<br />
317
Die PRP-Überschreitung wurde bei der einzigen Probe aus Zypern nachgewiesen.<br />
Zurückzuführen war die Überschreitung auf das Insektizid Indoxacarb mit einer<br />
Auslastung von 333 % der PRP-Obergrenze. Insgesamt wurden bei Basilikum zwölf<br />
verschieden Wirkstoffe nachgewiesen, jedoch keiner davon in mehr als vier Proben und<br />
alle in Konzentrationen unter 80 % der PRP-Obergrenze.<br />
5.11.3.2. Petersilie<br />
Von den 101 Proben entfielen 25 Proben auf krause Petersilie, 15 Proben auf glatte<br />
Petersilie und 61 auf Petersilie ohne nähere Angabe (nnd, nicht näher definiert). Es<br />
wurden insgesamt neun SB-Überschreitungen (9 %), davon acht (8 %) verursacht durch<br />
PRP-Überschreitungen, nachgewiesen. Die mittlere SB lag bei 84 %, die maximale SB<br />
bei 1877 %. Gegenüber dem Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren<br />
SB der untersuchten Petersilie. In 39 Proben (39 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 54 % wurden ein bis vier Wirkstoffe,<br />
in den übrigen 7 % der Proben wurden bis zu zehn verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 42).<br />
Die neun SB-Überschreitungen wurden verursacht durch glatte Petersilie aus Italien (2)<br />
und Deutschland (1), krause Petersilie aus Deutschland (1) und Petersilie ohne<br />
Sortenangabe aus Deutschland (3) sowie ohne Sorten- und Herkunftsangabe (2)<br />
(Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Bei elf weiteren Proben lag die SB zwischen<br />
100 % und 200 %, darunter glatte Petersilie aus Italien (2), krause Petersilie aus<br />
Deutschland (1) und Italien (1) sowie Petersilie ohne Sortenangabe aus Deutschland (3),<br />
Italien (2), der Türkei (1) und ohne Herkunftsangabe (1) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Die höchsten Summenbelastungen hatten Petersilie ohne Sorten- und<br />
Herkunftsangabe (1877 %), Petersilie ohne Sortenangabe aus Deutschland (904 % und<br />
742 %) und glatte italienische Petersilie (615 %). Diese Proben wurden zwischen Jänner<br />
und April gezogen (Abb. 103 & 104).<br />
Die insgesamt acht PRP-Überschreitungen verursachten die Fungizide Difenoconazol<br />
(4), Etofenprox (3) und Boscalid (1) sowie das Herbizid Linuron (3) (Anzahl der Über-<br />
schreitungen in Klammer). Bei drei Proben führten jeweils zwei Wirkstoffe gleichzeitig zu<br />
318
PRP-Überschreitungen. In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-<br />
Obergrenze wurden die Fungizide Difenoconazol (5), Propamocarb (2), Etofenprox (1),<br />
Iprodion (1) und Procymidon (1), das Insektizid Lambda-Cyhalothrin (1) und das<br />
Herbizid Linuron (2) nachgewiesen (Anzahl der Nachweise in Klammer). Linuron<br />
(1605 % der PRP-Obergrenze), Boscalid (481 %) und Difenoconazol (444 %) waren die<br />
Wirkstoffe mit den höchsten bestimmten Konzentrationen. Am häufigsten gefunden<br />
wurden bei Petersilie die Fungizide Azoxystrobin (25) und Propamocarb (20) sowie das<br />
Herbizid Linuron (15).<br />
Eine konsequente Dokumentation der Sorte (glatte oder krause Petersilie) wäre wichtig,<br />
um etwaige Belastungsunterschiede zu erkennen und gegebenenfalls im Sinne der<br />
KonsumentInnensicherheit entsprechende Maßnahmen setzen zu können.<br />
5.11.3.3. Rosmarin<br />
Im Jahr 2010 wurden bei den 34 Rosmarinproben sechs SB-Überschreitungen (18 %)<br />
nachgewiesen, davon vier (12 %) zurückzuführen auf PRP-Überschreitungen. Die mittlere<br />
SB betrug 409 %, die maximale SB 6681 %. Aufgrund der geringen Probenzahl im<br />
Jahr 2009 (24) ist ein statistischer Vergleich der mittleren SB der untersuchten Proben<br />
dieser beiden Jahre nicht möglich. In 14 Proben (41 %) konnten keine Pestizidrückstände<br />
oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 50 % der Proben wurden ein bis<br />
vier, in den übrigen 9 % bis zu sechs verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 42).<br />
Verantwortlich für die sechs SB-Überschreitungen waren drei Proben aus Italien, zwei<br />
aus Israel und eine aus Deutschland. Bei fünf weiteren Proben (15 %) lag die SB<br />
zwischen 100 % und 200 %, darunter drei Proben aus Italien und je eine aus<br />
Deutschland und Israel. Die höchsten Summenbelastungen wurden bei Rosmarin aus<br />
Israel (6681 % und 2161 %) und Deutschland (2161 %) nachgewiesen (Abb. 105).<br />
Die in Summe vier PRP-Überschreitungen verursachten je einmal die Insektizide<br />
Dichlorvos (6667 % der PRP-Obergrenze), Dimethoat (370 %), Lambda-Cyhalothrin<br />
(2676 %) und Methomyl (1280%), das Fungizid Iprodion (760 %) und das Herbizid<br />
Quizalofo-P (230 %). Bei einer Probe aus Deutschland führten Lambda-Cyhalothrin und<br />
319
Quizalofop-P, bei einer Probe aus Israel Iprodion und Methomyl gleichzeitig zu PRP-<br />
Überschreitungen. In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
wurden die Insektizide Etofenprox (2), Cypermethrin (1), Indoxacarb (1) und Pirimicarb<br />
(1) sowie das Fungizid Metalaxyl (1) gefunden (Anzahl der Nachweise in Klammer). Am<br />
häufigsten in Rosmarin nachgewiesen wurden die Insektizide Etofenprox (9) und<br />
Azoxystrobin (6).<br />
5.11.3.4. Kräuter, Auswertung nach Herkunft<br />
Die meisten der 313 untersuchten Kräuterproben kamen aus Deutschland (143), Italien<br />
(87) und Israel (35) (Anzahl der Proben in Klammer). Die 48 Proben aus Zypern (10),<br />
Frankreich (5), Kenia (5), Thailand (3), Türkei (3), Bulgarien (2), Belgien (1), Dänemark<br />
(2), Indien (1), Südafrika (1), Ungarn (1) und ohne Herkunftsangabe (14) wurden unter<br />
„übrige Herkünfte“ zusammengefasst. Im Sinne der KonsumentInnensicherheit ist es<br />
wichtig, die Herkunft der Proben konsequent zu dokumentieren. Die Probenanzahl der<br />
deutschen, israelischen und italienischen Kräuter war ausreichend für eine detaillierte<br />
statistische Auswertung.<br />
Deutschland<br />
Bei den Kräutern aus Deutschland wurden von 16 verschiedene Arten insgesamt 143<br />
Proben untersucht. Dabei wurden sechs SB-Überschreitungen (4 %), davon fünf (4 %)<br />
verursacht durch PRP-Überschreitungen, nachgewiesen. Die mittlere SB betrug 51 %,<br />
die maximale SB 2969 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sich die mittlere SB aller<br />
untersuchten deutschen Kräuterproben nicht signifikant geändert. In 95 Proben (66 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
31 % wurden ein bis vier und in den übrigen bis zu sieben verschiedene Wirkstoffe<br />
nachgewiesen (Tab. 43).<br />
Die sechs SB-Überschreitungen bei deutschen Kräutern wurden durch je eine Probe<br />
glatter und krauser Petersilie und Rosmarin sowie drei Proben Petersilie ohne<br />
Sortenangabe verursacht. Sechs weitere Proben (4 %) hatten eine SB zwischen 100 %<br />
und 200 %, darunter je einmal Bohnenkraut, glatte Petersilie, krause Petersilie,<br />
320
Rosmarin und drei Proben Petersilie ohne Sortenangabe. Die höchsten<br />
Summenbelastungen wurden bei Rosmarin (2969 %) und Petersilie ohne Sortenangabe<br />
(904 % bzw. 742 %) festgestellt (Abb. 100 bis 105).<br />
Zu den insgesamt fünf PRP-Überschreitungen bei Kräutern aus Deutschland führten die<br />
Fungizide Difenoconazol (2) und Boscalid (1), die Insektizide Etofenprox (1) und<br />
Lambda-Cyhalothrin (1) sowie die Herbizide Linuron (2) und Quizalofop-P (1) (Anzahl<br />
der Überschreitungen in Klammer). Bei drei Proben führten jeweils zwei Wirkstoffe<br />
gleichzeitig zu PRP-Überschreitungen. Zu Belastungen zwischen 100 % und 200 % der<br />
PRP-Obergrenze kam es durch die Fungizide Difenoconazol (1), Iprodion (1) und<br />
Propamocarb (1), durch die Insektizide Cypermethrin (1) und Etofenprox (1) sowie durch<br />
das Herbizid Linuron (1) (Anzahl der Nachweise in Klammer). Die bei deutschen<br />
Kräutern am häufigsten gefunden Wirkstoffe waren die Insektizide Azoxystrobin (14) und<br />
Pirimicarb (10) und das Fungizid Propamocarb (11). Die höchsten Konzentrationen<br />
eines einzelnen Wirkstoffes wurden von Lambda-Cyhalothrin (2667 % der PRP-<br />
Obergrenze), Boscalid (481 %) und Difenoconazol (444 %) nachgewiesen.<br />
Israel<br />
Bei den 35 Proben von zwölf verschiedenen Kräuterarten aus Israel wurden fünf SB-<br />
Überschreitungen (14 %), alle bedingt durch PRP-Überschreitungen, eine mittlere SB<br />
von 295 % und eine maximale SB von 6681 % festgestellt. Gegenüber dem Jahr 2009<br />
gab es kein signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten Proben. In 19<br />
Proben (54 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in den restlichen 46 % wurden ein bis vier Wirkstoffe nachgewiesen<br />
(Tab. 43).<br />
Die insgesamt fünf SB-Überschreitungen bei israelischen Kräutern verursachten zwei<br />
Proben von Rosmarin (6681 % und 2161 %) und je eine von Estragon (840 %),<br />
Koriander und Oregano. Bei den übrigen Proben lag die SB unter 50 % (Abb. 100, 101,<br />
102 & 105).<br />
Für die in Summe fünf PRP-Überschreitungen waren die Insektizide Methomyl (2),<br />
Dichlorvos (1), Endosulfan (1) und Spinosad (1) sowie das Fungizid Iprodion (1)<br />
verantwortlich. Iprodion und Methomyl verursachten in einer Probe beide PRP-<br />
321
Überschreitungen. In der selben Probe wurde das Insektizid Indoxacarb in einer<br />
Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Die<br />
Konzentration von 6667 % der PRP-Obergrenze von Dichlorvos war die höchste bei<br />
Kräutern nachgewiesene Belastung durch einen einzelnen Wirkstoff. Alle übrigen<br />
Nachweise bei Kräutern aus Israel waren in Konzentrationen unter 50 % der PRP-<br />
Obergrenze. Am häufigsten gefunden wurden die Insektizide Spinosad (6), Thiacloprid<br />
(4) und das Fungizid Azoxystrobin (3).<br />
Italien<br />
Aus Italien wurden im Jahr 2010 von zehn verschiedenen Kräuterarten insgesamt 87<br />
Proben untersucht. Dabei wurden elf SB-Überschreitungen (13 %), davon neun (10 %)<br />
verursacht durch PRP-Überschreitungen, festgestellt. Die mittlere SB lag bei 136 %, die<br />
maximale SB bei 2817 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es keine signifikante<br />
Änderung der mittleren SB der untersuchten italienischen Kräuter. In 17 Proben (20 %)<br />
konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in<br />
74 % wurden ein bis vier Wirkstoffe, in den übrigen Proben bis zu sieben verschiedene<br />
Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 43).<br />
Für die elf SB-Überschreitungen waren Proben von Dille (3), Rosmarin (3), glatte<br />
Petersilie (2), Salbei (2) und Melisse (1) verantwortlich (Anzahl der Überschreitungen in<br />
Klammer). Zwölf weitere italienischen Proben (14 %) hatten eine SB zwischen 100 %<br />
und 200 %: Rosmarin (4), glatte Petersilie (2), Petersilie ohne Sortenangabe (2),<br />
Majoran (1), Minze (1), krause Petersilie (1) und Thymian (1) (Anzahl der Nachweise in<br />
Klammer). Die höchsten Summenbelastungen wurden bei Melisse (2817 %), Dille<br />
(1903 %) und Salbei (783 %) nachgewiesen (Abb. 100, 101, 103, 104 & 105).<br />
Die insgesamt neun PRP-Überschreitungen verursachten die Fungizide Difenoconazol<br />
(4), Boscalid (3), Prochloraz (1), Propamocarb (1) und Pyraclostrobin (1) sowie die<br />
Insektizide Etofenprox (2), Dimethoat (1) und Spinosad (1) (Anzahl der<br />
Überschreitungen in Klammer). In einer Probe führten vier und in zwei Proben je zwei<br />
Wirkstoffe gleichzeitig zu einer PRP-Überschreitung. Belastungen zwischen 100 % und<br />
200 % der PRP-Obergrenze verursachten die Fungizide Difenoconazol (2), Boscalid (1),<br />
Metalaxyl (1), Procymidon (1) und Propamocarb (1), die Insektizide Etofenprox (3),<br />
322
Lambda-Cyhalothrin (2) und Pirimicarb (1) sowie das Herbizid Linuron (1) (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Am häufigsten gefunden wurden die Fungizide Boscalid (28)<br />
und Propamocarb (21) und das Insektizid Etofenprox (23). Die höchsten<br />
Konzentrationen eines einzelnen Wirkstoffes wurden von Boscalid (2504 % und 409 %),<br />
Spinsoad (783 %), Prochloraz (730 %) und Difenoconazol (619 %) nachgewiesen.<br />
Übrige Herkünfte<br />
Unter „übrige Herkünfte“ wurden Kräuterproben aus Zypern (10), Frankreich (5), Kenia<br />
(5), Thailand (3), Türkei (3), Bulgarien (2), Belgien (1), Dänemark (2), Indien (1),<br />
Südafrika (1), Ungarn (1) und ohne Herkunftsangabe (14) zusammengefasst. (Anzahl<br />
der Proben in Klammer).<br />
Bei diesen 48 im Jahr 2010 untersuchten Proben gab es vier SB-Überschreitungen<br />
(8 %), alle verursacht durch PRP-Überschreitungen. Die mittlere SB betrug 94 %, die<br />
maximale SB 1877 %. In 23 Proben (48 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 46 % wurden ein bis vier Wirkstoffe und in<br />
den übrigen 6 % bis zu zehn verschiedene Wirkstoffen nachgewiesen (Tab. 43).<br />
Die vier SB-Überschreitungen wurden verursacht durch Basilikum aus Zypern (389 %),<br />
Thymian ohne Herkunftsangabe (991 %) und zwei Proben Petersilie ohne Sorten- und<br />
Herkunftsangabe (1877 % und 297 %). Drei weitere Kräuterproben (6 %) hatten eine SB<br />
zwischen 100 % und 200 %, davon je einmal türkische Petersilie ohne Sortenangabe,<br />
kenianischer Schnittlauch und Petersilie ohne Sorten- und Herkunftsangabe (Abb. 100<br />
bis 105).<br />
In Summe vier PRP-Überschreitungen verursachten die Herbizide Linuron (2) und<br />
Isoproturon (1), das Fungizid Difenoconazol (1) sowie das Insektizid Indoxacarb (1)<br />
(Anzahl der Überschreitungen in Klammer). In Konzentrationen zwischen 100 % und<br />
200 % wurde zweimal das Fungizid Difenoconazol gefunden. Linuron (1605 % und<br />
644 % der PRP-Obergrenze) war der Wirkstoff mit den höchsten nachgewiesenen<br />
Belastungen. Am häufigsten detektiert wurden das Herbizid Linuron (7) und mit jeweils<br />
fünf Nachweisen das Insektizid Azoxystrobin sowie die Fungizide Difenoconazol und<br />
Biphenyl.<br />
323
Petersilie Deutschland und Italien<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Verteilung der Probenzahl auf die verschiedenen<br />
Kräuter in den einzelnen Ländern ist ein Gesamtvergleich nicht sinnvoll. Von Petersilie<br />
ist die Probenzahl für einen statistischen Vergleich der Länder Deutschland und Italien<br />
ausreichend.<br />
Bei den 48 Proben von deutscher Petersilie im Jahr 2010 wurden fünf SB-<br />
Überschreitungen (10 %), davon vier (8 %) verursacht durch PRP-Überschreitungen,<br />
eine mittlere SB von 77 % und eine maximale SB von 904 % festgestellt. Die mittlere SB<br />
der untersuchten Proben hat sich gegenüber dem Jahr 2009 nicht signifikant geändert.<br />
Von Petersilie aus Italien wurden im Jahr 2010 insgesamt 34 Proben auf Pestizidrückstände<br />
untersucht. Dabei wurden zwei SB-Überschreitungen (6 %), bedingt durch PRP-<br />
Überschreitungen, nachgewiesen. Die mittlere SB lag bei 66 %, die maximale SB bei<br />
615 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB<br />
der untersuchten italienischen Petersilie.<br />
Der Unterschied der mittleren SB der deutschen und italienischen Petersilie im Jahr<br />
2010 war statistisch nicht signifikant.<br />
Um die Sicherheit für die KonsumentInnen zu gewährleisten ist es dringend notwendig,<br />
Kräuter aller Arten aus allen Herkunftsländern umfassend zu kontrollieren. Die Überschreitungen<br />
und teilweise sehr hohen nachgewiesenen Belastungen bei Arten mit zum<br />
Teil nur sehr geringen Probenzahlen machen deutlich, dass ohne konsequentes<br />
Rückstands-Monitoring die Gefahr besteht, Belastungen zu übersehen. Zusätzlich ist es<br />
wichtig, die Herkunftsangabe aller Proben zu dokumentieren, um Länder mit potentiell<br />
hohen Belastungen eindeutig zu identifizieren. Außerdem ist es dringend notwendig, alle<br />
Kräuterarten regelmäßig zu beproben, um Belastungen nicht durch eine zu geringe<br />
Probenanzahl zu übersehen.<br />
324
Tabelle 42: STATISTIK 2010 KRÄUTER<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Kräuter 313 23 7,35 - - 26 8,31 109 493 6681<br />
Bärlauch 3 - - - - - - 0 0 0<br />
Basilikum 32 1 3,13 - - 1 3,13 17 68 389<br />
Beifuß 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Bohnenkraut 6 - - - - - - 30 44 116<br />
Curry Kraut 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Dille 26 3 11,54 - - 3 11,54 116 381 1903<br />
Estragon 2 1 50,00 - - 1 50,00 420 420 840<br />
Kerbel 2 - - - - - - 12 12 25<br />
Koriander 10 1 10,00 - - 1 10,00 28 70 236<br />
Majoran 6 - - - - - - 41 67 187<br />
Melisse 6 1 16,67 - - 1 16,67 471 1049 2817<br />
Minze 11 - - - - - - 14 35 124<br />
Oregano 10 1 10,00 - - 1 10,00 39 71 243<br />
Petersilie 101 8 7,92 - - 9 8,91 84 232 1877<br />
glatte Petersilie 15 2 13,33 - - 3 20,00 121 169 615<br />
krause Petersilie 25 1 4,00 - - 1 4,00 39 87 425<br />
Petersilie, nnd* 61 5 8,20 - - 5 8,20 94 279 1877<br />
Rosmarin 34 4 11,76 - - 6 17,65 409 1249 6681<br />
Salbei 13 2 15,38 - - 2 15,38 113 236 783<br />
Schnittlauch 26 - - - - - - 12 34 171<br />
Thymian 17 1 5,88 - - 1 5,88 77 231 991<br />
Zitronengras 3 - - - - - - 0 0 0<br />
Kräuter, nnd* 3 - - - - - - 0 0 0<br />
*nnd: nicht näher definiert, **uvA: und verwandte Arten<br />
Kräuter<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 154 49,20<br />
1 66 21,09<br />
2 42 13,42<br />
3 23 7,35<br />
4 16 5,11<br />
5 7 2,24<br />
6 2 0,64<br />
7 2 0,64<br />
10 1 0,32<br />
Gesamt 313 100,00<br />
Basilikum<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 17 53,13<br />
1 10 31,25<br />
2 4 12,50<br />
4 1 3,13<br />
Gesamt 32 100,00<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 KRÄUTER<br />
325<br />
Petersilie<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 39 38,61<br />
1 21 20,79<br />
2 16 15,84<br />
3 14 13,86<br />
4 4 3,96<br />
5 4 3,96<br />
6 1 0,99<br />
7 1 0,99<br />
10 1 0,99<br />
Gesamt 101 100,00<br />
Rosmarin<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 14 41,18<br />
1 5 14,71<br />
2 5 14,71<br />
3 3 8,82<br />
4 4 11,76<br />
5 2 5,88<br />
6 1 2,94<br />
Gesamt 34 100,00
Tabelle 43: STATISTIK 2010 KRÄUTER NACH HERKUNFT<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü<br />
%<br />
PRP-Ü ARFD-Ü<br />
%<br />
ARFD-Ü<br />
SB-Ü<br />
%<br />
SB-Ü<br />
Mittlere<br />
SB [%]<br />
STABW<br />
SB [%]<br />
MAX<br />
SB [%]<br />
Kräuter 313 23 7,35 - - 26 8,31 109 493 6681<br />
Deutschland<br />
Kräuter 143 5 3,50 - - 6 4,20 51 269 2969<br />
Bärlauch 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Basilikum 26 - - - - - - 2 4 19<br />
Beifuß 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Bohnenkraut 4 - - - - - - 45 47 116<br />
Curry Kraut 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Dille 11 - - - - - - 6 18 64<br />
Koriander 3 - - - - - - 0 0 0<br />
Majoran 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Melisse 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Minze 6 - - - - - - 2 4 11<br />
Oregano 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Petersilie 48 4 8,33 - - 5 10,42 77 181 904<br />
glatte Petersilie 7 - - - - 1 14,29 51 84 242<br />
krause Petersilie 14 1 7,14 - - 1 7,14 52 111 425<br />
Petersilie, nnd* 27 3 11,11 - - 3 11,11 97 221 904<br />
Rosmarin 6 1 16,67 - - 1 16,67 522 1096 2969<br />
Salbei 5 - - - - - - 26 33 76<br />
Schnittlauch 18 - - - - - - 2 6 27<br />
Thymian 6 - - - - - - 1 2 5<br />
Kräuter, nnd* 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Israel<br />
Kräuter 35 5 14,29 - - 5 14,29 295 1160 6681<br />
Basilikum 4 - - - - - - 9 12 29<br />
Bohnenkraut 1 - - - - - - 1 - 1<br />
Estragon 2 1 50,00 - - 1 50,00 420 420 840<br />
Kerbel 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Koriander 6 1 16,67 - - 1 16,67 43 86 236<br />
Majoran 2 - - - - - - 8 8 17<br />
Melisse 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Minze 1 - - - - - - 17 - 17<br />
Oregano 3 1 33,33 - - 1 33,33 81 115 243<br />
Rosmarin 8 2 25,00 - - 2 25,00 1105 2223 6681<br />
Salbei 2 - - - - - - 11 11 22<br />
Schnittlauch 4 - - - - - - 16 19 48<br />
Italien<br />
Kräuter 87 9 10,34 - - 11 12,64 136 381 2817<br />
Bohnenkraut 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Dille 8 3 37,50 - - 3 37,50 361 619 1903<br />
Majoran 2 - - - - - - 115 72 187<br />
Melisse 3 1 33,33 - - 1 33,33 941 1326 2817<br />
Minze 3 - - - - - - 41 58 124<br />
Oregano 4 - - - - - - 20 15 42<br />
Petersilie 34 2 5,88 - - 2 5,88 66 121 615<br />
glatte Petersilie 7 2 28,57 - - 2 28,57 209 198 615<br />
krause Petersilie 9 - - - - - - 26 31 101<br />
Petersilie, nnd* 18 - - - - - - 30 43 156<br />
Rosmarin 16 1 6,25 - - 3 18,75 116 150 577<br />
Salbei 6 2 33,33 - - 2 33,33 219 315 783<br />
Thymian 10 - - - - - - 31 40 135<br />
326
STATISTIK 2010 KRÄUTER NACH HERKUNFT, FORTSETZUNG<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü<br />
%PRP-<br />
Ü ARFD-Ü<br />
327<br />
%ARFD-<br />
Ü SB-Ü %SB-Ü<br />
Mittlere SB<br />
[%]<br />
STABW<br />
SB [%]<br />
MAX SB<br />
[%]<br />
übrige Herkünfte (Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Indien, Kenia, Südafrika, Thailand, Türkei, Ungarn, Zypern, ohne Angabe)<br />
Kräuter 48 4 8,33 - - 4 8,33 94 303 1877<br />
Bärlauch 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Basilikum 2 1 50,00 - - 1 50,00 235 155 389<br />
Dille 7 - - - - - - 10 17 48<br />
Kerbel 1 - - - - - - 25 - 25<br />
Koriander 1 - - - - - - 25 - 25<br />
Minze 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Oregano 2 - - - - - - 34 34 68<br />
Petersilie 19 2 10,53 - - 2 10,53 136 417 1877<br />
glatte Petersilie 1 - - - - - - 0 - 0<br />
krause Petersilie 2 - - - - - - 2 2 4<br />
Petersilie, nnd* 16 2 12,50 - - 2 12,50 161 450 1877<br />
Rosmarin 4 - - - - - - 19 21 52<br />
Schnittlauch 4 - - - - - - 50 71 171<br />
Thymian 1 1 100,00 - - 1 100,00 991 0 991<br />
Zitronengras 3 - - - - - - 0 0 0<br />
Kräuter, nnd* 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Belgien<br />
Kerbel 1 - - - - - - 25 - 25<br />
Bulgarien<br />
Bärlauch 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Dänemark<br />
Kräuter 2 - - - - - - 74 6 80<br />
Basilikum 1 - - - - - - 80 - 80<br />
Oregano 1 - - - - - - 68 - 68<br />
Frankreich<br />
Petersilie 5 - - - - - - 21 39 99<br />
krause Petersilie 2 - - - - - - 2 2 4<br />
Petersilie, nnd* 3 - - - - - - 34 46 99<br />
Indien<br />
Schnittlauch 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Kenia<br />
Kräuter 5 - - - - - - 45 66 171<br />
Dille 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Rosmarin 2 - - - - - - 26 26 52<br />
Schnittlauch 2 - - - - - - 85 85 171<br />
Südafrika<br />
Schnittlauch 1 - - - - - - 29 - 29<br />
Thailand<br />
Zitronengras 3 - - - - - - 0 0 0
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü<br />
STATISTIK 2010 KRÄUTER NACH HERKUNFT, ENDE<br />
%<br />
PRP-Ü ARFD-Ü<br />
328<br />
%<br />
ARFD-Ü<br />
SB-Ü<br />
%<br />
SB-Ü<br />
Mittlere SB<br />
[%]<br />
STABW SB<br />
[%]<br />
Türkei<br />
Kräuter 3 - - - - - - 48 56 126<br />
Petersilie, nnd* 2 - - - - - - 63 63 126<br />
Dille 1 - - - - - - 19 - 19<br />
Ungarn<br />
Minze 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Zypern<br />
Kräuter 10 1 10,00 - - 1 10,00 49 115 389<br />
Basilikum 1 1 100,00 - - 1 100,00 389 - 389<br />
Dille 5 - - - - - - 10 19 48<br />
glatte Petersilie 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Koriander 1 - - - - - - 25 - 25<br />
Rosmarin 2 - - - - - - 13 13 25<br />
MAX SB<br />
[%]<br />
ohne Angabe<br />
Kräuter 14 3 21,43 - - 3 21,43 239 522 1877<br />
Oregano 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Petersilie, nnd* 11 2 18,18 - - 2 18,18 214 533 1877<br />
Thymian 1 1 100,00 - - 1 100,00 991 - 991<br />
Kräuter, nnd*<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
1 - - - - - - 0 - 0<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 KRÄUTER NACH HERKUNFT<br />
Deutschland<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 95 66,43<br />
1 18 12,59<br />
2 14 9,79<br />
3 11 7,69<br />
4 2 1,40<br />
5 2 1,40<br />
7 1 0,70<br />
Gesamt 143 100,00<br />
Israel<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 19 54,29<br />
1 9 25,71<br />
2 5 14,29<br />
3 1 2,86<br />
4 1 2,86<br />
Gesamt 35 100,00<br />
Italien<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 17 19,54<br />
1 27 31,03<br />
2 20 22,99<br />
3 8 9,20<br />
4 9 10,34<br />
5 4 4,60<br />
6 1 1,15<br />
7 1 1,15<br />
Gesamt 87 100,00<br />
übrige Herkünfte (Belgien, Bulgarien, Dänemark,<br />
Frankreich, Indien, Kenia, Südafrika, Thailand,<br />
Türkei, Ungarn, Zypern, ohne Angabe)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 23 47,92<br />
1 12 25,00<br />
2 3 6,25<br />
3 3 6,25<br />
4 4 8,33<br />
5 1 2,08<br />
6 1 2,08<br />
10 1 2,08<br />
Gesamt 48 100,00
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
01.01.10<br />
01.01.10<br />
Jahresverlauf Kräuter ohne Basilikum, Rosmarin und Petersilie 2010 nach Arten<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
329<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Dille Estragon Koriander Melisse Oregano<br />
Salbei Thymian ohne Wkst maxSB
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
01.01.10<br />
01.01.10<br />
Jahresverlauf Kräuter ohne Basilikum, Rosmarin und Petersilie 2010 nach Herkunft<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
330<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Israel Italien Kenia ohne Angabe übrige SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Kräuter ohne Basilikum, Rosmarin und Petersilie 2010 nach Herkunft (SB < 1000 %)<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Israel Italien Kenia ohne Angabe übrige SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Proben Melisse aus Italien vom 30.1.2010 mit einer SB von 2817 %, und Dille aus Italien vom 1.2.2010<br />
mit 1903 %<br />
übrige Herkünfte: Belgien (1), Bulgarien (2), Dänemark (1), Indien (1), Südafrika (1), Thailand (3), Türkei (1), Ungarn<br />
(1), Zypern (6)<br />
Abbildung 101: Jahresverlauf Kräuter ohne Basilikum, Rosmarin und Petersilie 2010 nach<br />
Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Basilikum 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
331<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Dänemark Deutschland Israel Zypern SB-Obergrenze<br />
Abbildung 102: Jahresverlauf Basilikum 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
2000<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
01.01.10<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Petersilie 2010 nach Sorten<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
332<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
glatte Petersilie krause Petersilie Petersilie, nnd SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Petersilie 2010 nach Sorten (SB < 1000 %)<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
glatte Petersilie krause Petersilie Petersilie, nnd SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Probe Petersilie , nnd (ohne Herkunftsangabe) vom 21.1.2010 mit einer SB von 1877 %<br />
Abbildung 103: Jahresverlauf Petersilie 2010 nach Sorten
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
2000<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
01.01.10<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Petersilie 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
333<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Frankreich Italien Türkei Zypern ohne Angabe SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Petersilie 2010 nach Herkunft (SB < 1000 %)<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Frankreich Italien Türkei Zypern ohne Angabe SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Probe Petersilie, nnd (ohne Herkunftsangabe) vom 21.1.2010 mit einer SB von 1877 %<br />
Abbildung 104: Jahresverlauf Petersilie 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
8000<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
01.01.10<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Rosmarin 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
334<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Israel Italien Kenia Zypern SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Rosmarin 2010 nach Herkunft (SB < 1000 %)<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Israel Italien Kenia Zypern SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Proben aus Israel vom 11.5.2010 mit einer SB von 6681 %, aus Deutschland vom 1.12.2010 mit einer<br />
SB von 2969 % und aus Israel vom 11.5.2010 mit einer SB von 2161 %<br />
Abbildung 105: Jahresverlauf Rosmarin 2010 nach Herlkunft
Abbildung 106: Wirkstoffprofil Kräuter 2010<br />
335
5.12. Hülsengemüse<br />
Insgesamt wurden 198 Proben aus der Produktgruppe Hülsengemüse gezogen, davon<br />
116 Proben aus der Unterkategorie Bohnen mit Hülsen: Buschbohnen (51),<br />
Prinzessbohnen (56), Stangenbohnen (1), sowie 8 Bohnen ohne nähere Sortenangabe<br />
(nnd, nicht näher definiert) und 82 Proben von Zuckererbsen (Anzahl der Proben in<br />
Klammer). Eine detaillierte statistische Auswertung war aufgrund der Probenanzahl bei<br />
Buschbohnen (Kap. 5.12.1.1), Prinzessbohnen (Kap. 5.12.1.2), Bohnen nach Herkunft<br />
(Kap. 5.12.1.3) und Zuckererbsen (Kap. 5.12.2) möglich.<br />
Beim untersuchten Hülsengemüse wurden im Jahr 2010 insgesamt 14 SB-Überschreitungen<br />
(7 %), davon elf (6 %) verursacht durch PRP-Überschreitungen, eine<br />
mittlere SB von 51 % und eine maximale SB von 1198 % festgestellt. Überschreitungen<br />
der ARfD-Obergrenzen konnten nicht nachgewiesen werden. Im Vergleich zum Jahr<br />
2009 hat sich die mittlere SB des untersuchten Hülsengemüses nicht signifikant<br />
geändert. Insgesamt konnten bei 85 Proben (43 %) keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 56 % wurden zwischen einem und vier, in den<br />
übrigen drei Proben sechs oder sieben Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 44).<br />
Unter den 14 Proben, bei denen SB-Überschreitungen nachgewiesen wurden, waren<br />
Zuckererbsen aus Guatemala (6), Kenia (4) und Äthiopien (3) sowie eine Probe<br />
Buschbohnen aus Ägypten (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Vier weitere<br />
Proben (2 %) hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %: zwei Proben Prinzessbohnen<br />
aus Kenia und je eine Probe Buschbohnen aus Ägypten und Zuckererbsen aus<br />
Guatemala. Die höchsten Summenbelastungen hatten Zuckererbsen aus Guatemala<br />
(1198 % und 948 %) und Kenia (755 %) sowie Buschbohnen aus Ägypten (773 %) (Abb.<br />
107, 108 & 109).<br />
Für die elf PRP-Überschreitungen waren die Insektizide Omethoat (5), Dimethoat (4),<br />
Lambda-Cyhalothrin (3) und Methomyl (1) verantwortlich (Anzahl der Überschreitungen<br />
in Klammer). Rückstände zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurden von<br />
den Insektiziden Lambda-Cyhalothrin (3), Dimethoat (2), Buprofezin (1) und Cyhalothrin<br />
(1) sowie von den Fungiziden Chlorthalonil (1) und Iprodion (1) gemessen (Anzahl der<br />
Nachweise in Klammer). Die fünf am häufigsten nachgewiesenen Wirkstoffe waren die<br />
336
Insektizide Cypermethrin (23), Lambda-Cyhalothrin (17) und Deltamethrin (16) sowie die<br />
Fungizide Iprodion (20) und Azoxystrobin (19). Die höchsten Belastungen durch einen<br />
einzelnen Wirkstoff verursachten Omethoat (790 % und 741 % der PRP-Obergrenze)<br />
und Methomyl (770 %) (Abb. 110).<br />
5.12.1. Bohnen mit Hülsen<br />
Bei den 116 auf Pestizidrückstände untersuchten Bohnen mit Hülsen wurden eine SB-<br />
Überschreitung (1 %), verursacht durch eine PRP-Überschreitung, eine mittlere SB von<br />
21 % und eine maximale SB von 773 % nachgewiesen. Eine Überschreitung der ARfD-<br />
Obergrenze konnte in keiner Probe nachgewiesen werden. Gegenüber dem Jahr 2009<br />
gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten Bohnenproben. In<br />
58 Proben (50 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in den übrigen wurden zwischen einem und vier verschiedene<br />
Wirkstoffe detektiert (Tab. 44).<br />
Die SB-Überschreitung wurde bei einer Probe Buschbohnen aus Ägypten nachgewiesen<br />
(773 %), bei drei weiteren Proben (zwei von Prinzessbohnen aus Kenia, eine von<br />
Buschbohnen aus Ägypten) lag die SB zwischen 100 % und 200 % (Abb. 107 & 108).<br />
Die PRP-Überschreitung verursachte das Insektizid Methomyl (770 % der PRP-<br />
Obergrenze). In Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
wurden je einmal die Insektizide Buprofezin und Lambda-Cyhalothrin sowie das<br />
Fungizid Iprodion gefunden. Am häufigsten wurde das Fungizid Iprodion mit 16<br />
Nachweisen detektiert.<br />
5.12.1.1. Buschbohnen<br />
Bei den 51 Proben von Buschbohnen wurden eine SB-Überschreitung (2 %), verursacht<br />
durch eine PRP-Überschreitung, eine mittlere SB von 25 % und eine maximale SB von<br />
773 % festgestellt. Die mittlere SB der untersuchten Buschbohnen hat sich im Vergleich<br />
zum Jahr 2009 nicht signifikant geändert. In 32 Proben (63 %) konnten keine<br />
337
Rückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in den übrigen Proben<br />
wurden bis zu drei verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 44).<br />
Die SB-Überschreitung bei Buschbohnen verursachte eine Probe aus Ägypten (773 %),<br />
bei einer weiteren Probe lag die SB zwischen 100 % und 200 % (Abb. 107 & 108).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitung war das Fungizid Methomyl (770 % der PRP-<br />
Obergrenze). In einer Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
wurde einmal das Fungizid Iprodion nachgewiesen.<br />
5.12.1.2. Prinzessbohnen<br />
Wie schon im Jahr 2009 stammten alle 56 auf Pestizidrückstände untersuchten<br />
Prinzessbohnen aus Kenia. Es konnten keine Überschreitungen nachgewiesen werden.<br />
Die mittlere SB lag bei 17 %, die maximale bei 149 %. Gegenüber dem Jahr 2009 hat<br />
sich die mittlere SB der untersuchten Prinzessbohnen nicht signifikant geändert. In 22<br />
Proben (39 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in den übrigen wurden zwischen einem und vier verschiedene<br />
Wirkstoffen detektiert (Tab. 44).<br />
Bei zwei Proben (4 %) wurde eine SB zwischen 100 % und 200 % nachgewiesen<br />
(Abb. 107).<br />
Die Insektizide Buprofezin und Lambda-Cyhalothrin verursachten je einmal Belastungen<br />
zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze.<br />
5.12.1.3. Bohnen, Auswertung nach Herkunft<br />
Die 51 im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Buschbohnen kamen<br />
hauptsächlich aus Ägypten (28). Daneben wurden Proben aus Deutschland (12),<br />
Marokko (8), Italien (2) und Senegal (1) analysiert (Anzahl der Proben in Klammer). Die<br />
56 Prinzessbohnenproben waren ausschließlich aus Kenia. Bohnen ohne nähere<br />
338
Angabe (nnd) kamen aus Kenia (5), Deutschland (2), Spanien (1) sowie eine Probe von<br />
Stangenbohnen aus Marokko.<br />
Eine ausreichende Probenanzahl für einen statistischen Vergleich mit dem Jahr 2009<br />
war außer bei den kenianischen Prinzessbohnen (siehe Prinzessbohnen in Kapitel<br />
5.12.1.2) nur bei Buschbohnen aus Ägypten vorhanden. Um eine Aussage über die<br />
Entwicklung der Belastung der übrigen Herkunftsländer treffen zu können, ist eine<br />
höhere Probenanzahl notwendig.<br />
Ägypten<br />
Bei ägyptischen Buschbohnen wurde eine SB-Überschreitung (4 %), zurückzuführen auf<br />
eine PRP-Überschreitung, festgestellt. Die mittlere SB betrug 37 %, die maximale SB<br />
773 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB<br />
der untersuchten ägyptischen Buschbohnen. In 75 % der Proben konnten keine<br />
Rückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in den übrigen wurden bis<br />
zu vier verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Tab. 45).<br />
Abgesehen von der SB-Überschreitung (773 %) wurde bei einer weiteren Probe<br />
ägyptischer Buschbohnen eine SB zwischen 100 % und 200 % nachgewiesen (Abb. 107<br />
& 108).<br />
Zur PRP-Überschreitung führte das Insektizid Methomyl (770 % der PRP-Obergrenze),<br />
in einer Konzentration zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze wurde einmal<br />
das Fungizid Iprodion nachgewiesen.<br />
5.12.2. Erbsen mit Hülsen (Zuckererbsen)<br />
Die meisten Proben (27) wurden aus Kenia analysiert. Für eine statistische Auswertung<br />
nach Herkunft war aber selbst diese Anzahl zu gering.<br />
Bei den 82 auf Pestizidrückstände untersuchten Zuckererbsen wurden 13 SB-Überschreitungen<br />
(16 %), davon zehn (12 %) verursacht durch PRP-Überschreitungen, eine<br />
mittlere SB von 93 % und eine maximale SB von 1198 % festgestellt. Gegenüber dem<br />
339
Jahr 2009 gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten<br />
Zuckererbsen. ARfD-Überschreitungen konnten nicht nachgewiesen werden. In 27<br />
Proben (33 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 63 % wurden zwischen einem und vier, in drei Proben sechs oder<br />
sieben verschiedene Wirkstoffe detektiert (Tab. 44).<br />
Die 13 SB-Überschreitung verursachten Zuckererbsen aus Guatemala (6), Kenia (4) und<br />
Äthiopien (3) (Anzahl der Überschreitungen in Klammer). Die meisten Überschreitungen<br />
wurden in der ersten Jahreshälfte nachgewiesen. Bei einer Probe aus Simbabwe lag die<br />
SB zwischen 100 % und 200 %. Die höchsten Summenbelastungen hatten<br />
Zuckererbsen aus Guatemala (1197 % und 948 %) (Abb. 109).<br />
Die zehn PRP-Überschreitungen wurden durch die Insektizide Omethoat (5), Dimethoat<br />
(4) und Lambda-Cyhalothrin (3) verursacht, wobei in zwei Proben sowohl Omethoat als<br />
auch Dimethoat über der PRP-Obergrenze lagen. Omethoat hat aufgrund seiner hohen<br />
chronischen Toxizität eine sehr niedrige PRP-Obergrenze, weshalb Nachweise praktisch<br />
immer zu Überschreitungen führen. Es war auch jener Wirkstoff, der für die höchsten<br />
Belastungen (790 % und 741 % der PRP-Obergrenze) verantwortlich war. In je zwei<br />
Proben wurden die Insektizide Dimethoat und Lambda-Cyhalothrin, in je einer<br />
Cyhalothrin und das Fungizid Chlorthalonil in einer Konzentration zwischen 100 % und<br />
200 % der PRP-Obergrenze nachgewiesen. Am häufigsten wurde das Fungizid<br />
Azoxystrobin mit 16 Nachweisen gefunden, allerdings in Konzentrationen von maximal<br />
5 % der PRP-Obergrenze.<br />
340
Tabelle 44: STATISTIK 2010 HÜLSENGEMÜSE<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Hülsengemüse (frisch) 198 11 5,56 - - 14 7,07 51 154 1198<br />
Bohnen mit Hülsen 116 1 0,86 - - 1 0,86 21 77 773<br />
Buschbohnen 51 1 1,96 - - 1 1,96 25 110 773<br />
Prinzessbohnen 56 - - - - - - 17 33 149<br />
Stangenbohnen 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Bohnen, nnd* 8 - - - - - - 24 33 98<br />
Erbsen mit Hülsen 82 10 12,20 - - 13 15,85 93 214 1198<br />
Zuckererbsen<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
82 10 12,20 - - 13 15,85 93 214 1198<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 HÜLSENGEMÜSE<br />
Hülsengemüse (frisch)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 85 42,93<br />
1 76 38,38<br />
2 23 11,62<br />
3 8 4,04<br />
4 3 1,52<br />
6 1 0,51<br />
7 2 1,01<br />
Gesamt 198 100,00<br />
Bohnen mit Hülsen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 58 50,00<br />
1 41 35,34<br />
2 12 10,34<br />
3 4 3,45<br />
4 1 0,86<br />
Gesamt 116 100,00<br />
Buschbohnen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 32 62,75<br />
1 12 23,53<br />
2 5 9,80<br />
3 2 3,92<br />
Gesamt 51 100,00<br />
Prinzessbohnen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 22 39,29<br />
1 25 44,64<br />
2 6 10,71<br />
3 2 3,57<br />
4 1 1,79<br />
Gesamt 56 100,00<br />
341<br />
Zuckererbsen<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 27 32,93<br />
1 35 42,68<br />
2 11 13,41<br />
3 4 4,88<br />
4 2 2,44<br />
6 1 1,22<br />
7 2 2,44<br />
Gesamt 82 100,00
Tabelle 45: STATISTIK 2010 BOHNEN MIT HÜLSEN NACH HERKUNFT<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Bohnen mit Hülsen 116 1 0,86 - - 1 0,86 21 77 773<br />
Ägypten<br />
Buschbohnen 28 1 3,57 - - 1 3,57 37 146 773<br />
Kenia<br />
Bohnen mit Hülsen 61 - - - - - - 17 32 149<br />
Prinzessbohnen 56 - - - - - - 17 33 149<br />
Bohnen, nnd* 5 - - - - - - 18 22 59<br />
übrige Herkünfte (Deutschland, Italien, Marokko, Senagal, Spanien)<br />
Bohnen mit Hülsen 27 - - - - - - 12 26 98<br />
Buschbohnen 23 - - - - - - 10 21 93<br />
Stangenbohnen 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Bohnen, nnd* 3 - - - - - - 35 44 98<br />
Deutschland<br />
Bohnen mit Hülsen 14 - - - - - - 9 24 93<br />
Buschbohnen 12 - - - - - - 10 26 93<br />
Bohnen, nnd* 2 - - - - - - 4 4 8<br />
Italien<br />
Buschbohnen 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Marokko<br />
Bohnen mit Hülsen 9 - - - - - - 11 15 52<br />
Buschbohnen 8 - - - - - - 12 16 52<br />
Stangenbohnen 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Senegal<br />
Buschbohnen 1 - - - - - - 7 - 7<br />
Spanien<br />
Bohnen, nnd*<br />
*nnd: nicht näher definiert<br />
1 - - - - - - 98 - 98<br />
342
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 BOHNEN MIT HÜLSEN NACH HERKUNFT, FORTS.<br />
Ägypten<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 21 75,00<br />
1 5 17,86<br />
2 1 3,57<br />
3 1 3,57<br />
Gesamt 28 100,00<br />
Kenia<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 24 39,34<br />
1 27 44,26<br />
2 7 11,48<br />
3 2 3,28<br />
4 1 1,64<br />
Gesamt 61 100,00<br />
übrige Herkünfte (Deutschland, Italien, Marokko,<br />
Senagal, Spanien)<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 13 48,15<br />
1 9 33,33<br />
2 4 14,81<br />
3 1 3,70<br />
Gesamt 27 100,00<br />
343
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Hülsengemüse 2010 nach Arten<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
344<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Buschbohnen Stangenbohnen Prinzessbohnen Bohnen, nnd Zuckererbsen SB-Obergrenze<br />
Abbildung 107: Jahresverlauf Hülsengemüse 2010 nach Arten<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Bohnen mit Hülsen 2010 nach Herkunft<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
übrige Herkünfte: Deutschland (14), Italien (2), Marokko (9), Senegal (1), Spanien (1)<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Ägypten Kenia übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 108: Jahresverlauf Bohnen mit Hülsen 2010 nach Herkunft
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
1300<br />
1200<br />
1100<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
übrige Herkünfte: Deutschland (1), Peru (14)<br />
Jahresverlauf Zuckererbsen 2010 nach Herkunft<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
345<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Äthiopien Guatemala Kenia Simbabwe übrige SB-Obergrenze<br />
Abbildung 109: Jahresverlauf Zuckerbsen 2010 nach Herkunft
Abbildung 110: Wirkstoffprofil Hülsengemüse 2010<br />
346
5.13. Stängelgemüse<br />
Von der Produktkategorie Stängelgemüse wurden im Jahr 2010 insgesamt 90 Proben<br />
untersucht, darunter Lauch (37), Spargel (28), Fenchel (10), Rhabarber (7),<br />
Stangensellerie (7) und Artischocken (1) (Anzahl der Proben in Klammer). Bei Lauch<br />
(Kap. 5.13.1.) und Spargel (Kap. 5.13.2.) war die Probenanzahl für eine detaillierte<br />
statistische Auswertung auf Produktebene ausreichend. Um eine Aussage über die<br />
tatsächliche Belastung der anderen Stängelgemüsearten treffen zu können, wäre eine<br />
höhere Probenanzahl notwendig.<br />
Bei einer Probe wurde eine SB-Überschreitung (1 %), verursacht durch eine PRP-Überschreitung,<br />
festgestellt. ARfD-Überschreitungen konnten nicht nachgewiesen werden.<br />
Die mittlere SB lag bei 10 %, die maximale SB bei 279 %. Gegenüber dem Jahr 2009<br />
gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB des untersuchten Stängelgemüses.<br />
In 57 Proben (63 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in 36 % der Proben wurden zwischen einem und vier verschiedene<br />
Wirkstoffe nachgewiesen, in einer Probe wurden fünf Pestizide detektiert (Tab. 46).<br />
Die drei höchsten Summenbelastungen wurden bei Fenchel festgestellt: eine Probe aus<br />
Deutschland verursachte die Überschreitung (SB von 279 %), zwei Proben aus Italien<br />
hatten eine SB knapp über 70 %. Bei je einem spanischen und deutschen<br />
Stangensellerie wurden etwas geringere Summenbelastungen (65 % bzw. 70 %)<br />
gemessen. Bei allen anderen Proben war die nachgewiesene SB unter 40 % (Abb. 111).<br />
Verantwortlich für die PRP-Überschreitung bei deutschem Fenchel war das Herbizid<br />
Linuron (279 % der PRP-Obergrenze). Bei allen anderen Wirkstoffen wurden Konzentrationen<br />
unter 75 % der PRP-Obergrenze festgestellt. Am häufigsten detektiert wurden<br />
die Fungizide Boscalid (zwölfmal in Lauch), Difenoconazol (fünfmal in Lauch, je zweimal<br />
in Fenchel und Stangensellerie) und Tebuconazol (siebenmal in Lauch) (Abb. 112).<br />
Die PRP-Überschreitung bei Fenchel zeigt, dass im Sinne der KonsumentInnensicherheit<br />
auch Produkte mit geringen Verzehrsmengen häufiger beprobt werden<br />
müssen, um die Belastungssituation besser abschätzen zu können und stark belastete<br />
Produkte nicht aufgrund einer zu geringen Stichprobenanzahl zu übersehen.<br />
347
5.13.1. Lauch<br />
Im Jahr 2010 wurden bei Lauch 33 Proben aus Deutschland und je eine aus Belgien,<br />
Frankreich, Marokko und den Niederlanden untersucht.<br />
Es konnten keine Überschreitungen nachgewiesen werden. Die mittlere SB betrug 7 %,<br />
die maximale 36 %. In 16 Proben (43 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der<br />
Nachweisgrenze gefunden werden, in den übrigen 57 % wurden bis zu drei<br />
verschiedene Wirkstoffe gefunden (Tab. 46).<br />
Die höchste nachgewiesene Summenbelastung (36 %) bei deutschem Lauch wurde<br />
verursacht durch die Kombination der Fungizide Difenoconazol, Dimethomorph und<br />
Tebuconazol. Am häufigsten detektiert wurden die Fungizide Boscalid (12), Difenoconazol<br />
(5) und Tebuconazol (7) (Anzahl der Nachweise in Klammer) (Abb. 111).<br />
5.13.2. Spargel<br />
Die Pestizidbelastung der Spargel-Proben des Jahres 2010 war unabhängig von der<br />
Herkunft sehr gering. Untersucht wurde Spargel aus Deutschland (11), Griechenland (7),<br />
Spanien (7) und Peru (3) (Anzahl der Proben in Klammer). Nur in einer Probe aus<br />
Spanien konnte ein Wirkstoff nachgewiesen werden. Es handelte sich dabei um das<br />
Insektizid Chlorpyrifos, das in einer Konzentration von 17 % der PRP-Obergrenze<br />
detektiert wurde. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten<br />
Proben nicht signifikant geändert (Tab. 46 und Abb. 111).<br />
348
Tabelle 46: STATISTIK 2010 STÄNGELGEMÜSE<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%] [%] [%]<br />
Stängelgemüse 90 1 1,11 - - 1 1,11 10 33 279<br />
Artischocken 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Fenchel 10 1 10,00 - - 1 10,00 49 81 279<br />
Lauch 37 - - - - - - 7 9 36<br />
Rhabarber 7 - - - - - - 0 0 0<br />
Stangensellerie 7 - - - - - - 21 30 70<br />
Spargel 28 - - - - - - 1 3 17<br />
Stängelgemüse<br />
Lauch<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 STÄNGELGEMÜSE<br />
0 57 63,33<br />
1 17 18,89<br />
2 10 11,11<br />
3 4 4,44<br />
4 1 1,11<br />
5 1 1,11<br />
Gesamt 90 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
Spargel<br />
0 16 43,24<br />
1 10 27,03<br />
2 7 18,92<br />
3 4 10,81<br />
Gesamt 37 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 27 96,43<br />
1 1 3,57<br />
Gesamt 28 100,00<br />
349
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
sonstige Arten: Artischocken (1), Rhabarber (7)<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
Jahresverlauf Stängelgemüse 2010 nach Arten<br />
01.04.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
350<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Fenchel Lauch Spargel Stangensellerie sonstige SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Stängelgemüse 2010 nach Herkunft<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Deutschland Italien Spanien ohne Wkst gering SB-Obergrenze<br />
Herkünfte ohne nachgewiesene Wirkstoffe: Griechenland (7), Peru (3)<br />
Herkünfte mit geringer Belastung (max. SB < 25 %): Belgien (1), Frankreich (1), Marokko (1), Niederlande (1)<br />
Abbildung 111: Jahresverlauf Stängelgemüse 2010 nach Arten und Herkunft
Abbildung 112: Wirkstoffprofil Stängelgemüse 2010<br />
351
5.14. Pilze<br />
Unter den im Jahr 2010 auf Pestizidrückstände untersuchten Kulturpilzen waren<br />
Champignons (45), Austernpilze (2) und Shiitakepilze (2). Bei den wild wachsenden<br />
Pilzen wurden Pfifferlinge (41), Steinpilze (1) und Pilze ohne nähere Angabe (1)<br />
analysiert (Anzahl der Proben in Klammer). Aufgrund der Probenanzahl konnten<br />
Champignons (Kap. 5.14.1) und Pfifferlinge (Kap. 5.14.2) im Detail ausgewertet werden.<br />
Bei den Pilzen wurden im Jahr 2010 acht SB-Überschreitungen (9 %), alle zurückzuführen<br />
auf PRP-Überschreitungen, eine mittlere SB von 102 % und eine maximale SB<br />
von 3200 % nachgewiesen. ARfD-Überschreitungen konnten nicht festgestellt werden.<br />
Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten Pilze nicht<br />
signifikant geändert. In 69 Proben (75 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb<br />
der Nachweisgrenze gefunden werden, in 24 % der Proben wurde ein Wirkstoff<br />
detektiert, in einer Probe drei verschiedene (Tab. 47).<br />
Bei den acht Proben mit SB-Überschreitungen handelte es sich um Pfifferlinge aus<br />
Litauen (4), Weißrussland (3) und Serbien (1) (Anzahl der Überschreitungen in<br />
Klammer). Vier weiter Proben (4 %), davon drei aus Litauen und eine aus Weißrussland,<br />
hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %. Die höchsten Summenbelastungen hatten<br />
Pfifferlinge aus Litauen (3200 %) und Weißrussland (2800 %) (Abb. 113).<br />
Zu den acht PRP-Überschreitungen (bis zu 3200 % der PRP-Obergrenze) führte<br />
ausschließlich das nicht als Pflanzenschutzmittel geregelte Biozid Diethyltoluamid<br />
(DEET, s. Pfifferlinge). In vier weiteren Proben wurde es in Konzentrationen zwischen<br />
100 % und 200 % der PRP-Obergrenze gefunden. Die sechs übrigen Wirkstoffe wurden<br />
nur in einzelnen Proben nachgewiesen, bei allen lag die maximal nachgewiesenen<br />
Konzentration unter 100 % der PRP-Obergrenze (Abb. 114).<br />
5.14.1. Champignons<br />
Bei den 45 im Jahr 2010 untersuchten Champignonproben konnten keine<br />
Überschreitungen nachgewiesen werden. Die mittlere SB lag bei 2 %, die maximale SB<br />
352
ei 55 %. Im Vergleich zum Jahr 2009 hat sich die mittlere SB der untersuchten<br />
Champignonproben nicht signifikant geändert. In 89 % der Proben konnten keine<br />
Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze gefunden werden, in 9 % der Proben<br />
wurde ein Wirkstoff detektiert, in einer Probe drei verschiedene (Tab. 47).<br />
Die mit 55 % höchste Summenbelastung wurde bei Champignons aus den Niederlanden<br />
festgestellt. Zurückzuführen war sie auf das Insektizid Diflubenzuron. Die Fungizide<br />
Cyprodinil und Myclobutanil sowie das Insektizid Thiacloprid mit einer SB von 35 %<br />
wurden in einer Probe aus Deutschland nachgewiesen. In zwei Proben wurde der<br />
Wachstumsregulator Mepiquat gefunden (Abb. 113).<br />
5.14.2. Pfifferlinge<br />
Bei den 41 auf Pestizidrückstände untersuchten Pfifferlingproben wurden acht SB-<br />
Überschreitungen (20 %), alle verursacht durch PRP-Überschreitungen, eine mittlere SB<br />
von 226 % und eine maximale SB von 3200 % festgestellt. Gegenüber dem Jahr 2009<br />
gab es keine signifikante Änderung der mittleren SB der untersuchten Pfifferlinge. In 23<br />
Proben (56 %) konnten keine Pestizidrückstände oberhalb der Nachweisgrenze<br />
gefunden werden, in den übrigen wurde ein Wirkstoff nachgewiesen (Tab. 47).<br />
Zu den acht Proben (20 %) mit SB-Überschreitungen zählten vier aus Litauen, drei aus<br />
Weißrussland und eine aus Serbien. Diese Proben wurden alle zwischen Ende Juni und<br />
Anfang August gezogen. Vier weitere Proben (drei aus Litauen, eine aus Weißrussland)<br />
hatten eine SB zwischen 100 % und 200 %. Die höchsten Summenbelastungen hatten<br />
Pfifferlinge aus Litauen (3200 %) und Weißrussland (2800 % und 880 %) (Abb. 113).<br />
Alle acht Überschreitungen waren auf PRP-Überschreitungen durch Diethyltoluamid<br />
(DEET) zurückzuführen (bis zu 3200 % der PRP-Obergrenze). In vier weiteren Proben<br />
wurde es in Konzentrationen zwischen 100 % und 200 % der PRP-Obergrenze<br />
gefunden, insgesamt in 17 Proben. Das Fungizid Pyrimethanil wurde einmal in einer<br />
Probe nachgewiesen und zwar in einer Konzentration von 5 % der PRP-Obergrenze.<br />
Erstmals wurden im Jahr 2009 Pfifferlingproben der <strong>REWE</strong> <strong>Group</strong> Köln auf DEET<br />
353
untersucht, und es wurde auch nachgewiesen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass<br />
dieser Wirkstoff bereits in früheren Jahren zu Belastungen geführt hat und auch<br />
weiterhin eingesetzt wird. Pfifferlinge sollten daher routinemäßig auf DEET untersucht<br />
werden und LieferantInnen sollten auf die Problematik hingewiesen werden.Namenloser<br />
Ordner<br />
DEET ist ein in den 1950er-Jahren entwickeltes Insektenabwehrmittel. Im Jahre 1953<br />
kam es zum ersten Mal über die „Autan®“-Familie auf den Markt.<br />
DEET ist in der EU nicht als Pflanzenschutzmittel sondern als Biozid geregelt<br />
(Verordnung 1451/2007 und 1272/2008 sowie Richtlinie 98/8/EG und 2010/51/EU), die<br />
Gesetzeslage zur Bewertung von DEET-Rückständen auf frischem Obst und Gemüse ist<br />
umstritten.<br />
DEET-Rückstände auf Pfifferlingen könnten von ErntehelferInnen herrühren, die<br />
Mückenschutzmittel für die Haut verwenden. Allerdings ist auch eine gezielte<br />
Anwendung gegen Fliegen und andere Insekten (repellente Wirkung) nicht<br />
auszuschließen. Bei Tierversuchen mit Ratten gab es Anzeichen einer neurotoxischen<br />
Wirkung von DEET (Wright et al. 1992 36 ), von der bereits zuvor auch bei Menschen<br />
berichtet wurde.<br />
Da es für DEET weder ADI noch ARfD oder gesetzliche Höchstwerte gibt, und der<br />
Wirkstoff wie bereits erwähnt auch nicht als Pflanzenschutzmittel geregelt ist, gibt es<br />
noch keine einheitliche Vorgehensweise in der Bewertung. Als <strong>REWE</strong>-Obergrenze<br />
wurde vom PRP-Team für das Jahr 2010 ein Wert von 0,05 mg/kg festgesetzt, der nach<br />
derzeitigem Wissensstand eine bewusste Anwendung von DEET als Insektizid<br />
ausschließt.<br />
36<br />
Wright DM, Hardin BD, Goad PW, Chrislip DW (1992): Reproductive and developmental toxicity of<br />
N,N-diethyl-m-toluamide in rats. Toxicological Sciences 19 (1): 33-42<br />
354
Tabelle 47: STATISTIK 2010 PILZE<br />
%<br />
%<br />
% Mittlere SB STABW SB MAX SB<br />
KATEGORIE ANZAHL PRP-Ü PRP-Ü ARFD-Ü ARFD-Ü SB-Ü SB-Ü [%]<br />
[%] [%]<br />
Pilze 92 8 8,70 - - 8 8,70 102 449 3200<br />
Kulturpilze 49 - - - - - - 2 9 55<br />
Austernpilze 2 - - - - - - 0 0 0<br />
Champignons 45 - - - - - - 2 10 55<br />
Shiitakepilze 2 - - - - - - 0 0 0<br />
wilde Pilze 43 8 18,60 - - 8 18,60 216 638 3200<br />
Pfifferlinge 41 8 19,51 - - 8 19,51 226 652 3200<br />
Steinpilze 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Wilde Pilze, sonstige 1 - - - - - - 0 - 0<br />
Pilze<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
Champignons<br />
0 69 75,00<br />
1 22 23,91<br />
3 1 1,09<br />
Gesamt 92 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
Pfifferlinge<br />
0 40 88,89<br />
1 4 8,89<br />
3 1 2,22<br />
Gesamt 45 100,00<br />
WIRKSTOFFANZAHL PROBEN %<br />
0 23 56,10<br />
1 18 43,90<br />
Gesamt 41 100,00<br />
VERTEILUNG DER WIRKSTOFFANZAHL 2010 PILZE<br />
355
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
01.01.10<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Pilze 2010 nach Arten<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
356<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
30.06.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
Jahresverlauf Pilze 2010 nach Arten (SB < 1000 %)<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Champignons Pfifferlinge sonstige SB Obergrenze<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Champignons Pfifferlinge sonstige SB Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Proben Pfifferlinge aus Litauen vom 28.6.2010 mit einer SB von 3200 % und aus Weißrussland vom<br />
19.7.2010 mit einer SB von 2800 %<br />
sonstige Arten: Austernpilze (2), Shiitakepilze (2), Steinpilze (1), wilde Pilze ohne nähere Angabe (1)<br />
Abbildung 113: Jahresverlauf Pilze 2010 nach Arten
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
Summenbelastung Einzelanalysen [%]<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
01.01.10<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
01.01.10<br />
31.01.10<br />
31.01.10<br />
02.03.10<br />
02.03.10<br />
01.04.10<br />
01.04.10<br />
Jahresverlauf Pilze 2010 nach Herkunft<br />
01.05.10<br />
01.05.10<br />
31.05.10<br />
357<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
31.05.10<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Litauen Serbien Weißrussland übrige SB-Obergrenze<br />
Jahresverlauf Pilze 2010 nach Herkunft (SB < 1000 %)<br />
30.06.10<br />
30.07.10<br />
Wareneingangsdatum<br />
29.08.10<br />
28.09.10<br />
28.10.10<br />
27.11.10<br />
27.12.10<br />
Litauen Serbien Weißrussland übrige SB-Obergrenze<br />
nicht gezeigt: Proben Pfifferlinge aus Litauen vom 28.6.2010 mit einer SB von 3200 % und aus Weißrussland vom<br />
19.7.2010 mit einer SB von 2800 %<br />
übrige Herkünfte: Bulgarien (9), Deutschland (40), Niederlande (9)<br />
Abbildung 114: Jahresverlauf Pilze 2010 nach Herkunft
Abbildung 115: Wirkstoffprofil Pilze 2010<br />
358