Akzente in Beton

Akzente in Beton
Riteno 4
Casino der deutsch-französischen Brigade, Donaueschingen
Referenzobjekt der Holcim (Süddeutschland) GmbH

Am Bau Beteiligte
Bauträgerschaft
Bundesrepublik
Deutschland, vertreten
durch das Staatliche
Hochbauamt Freiburg
Architekt
Projektteam:
Michael Eichmann
Kristin Unrath
Heike Breddermann
rolf + hotz architekten,
Freiburg
Tragwerksplaner
Mohnke Bauingenieure,
Denzlingen
Bauleitung
Thomas Broghammer
Villingen-Schwenningen
Bauunternehmen
Stumpp, Hoch- und
Tiefbau, Rottweil
Beton
tbu,
Transport-Beton-Union,
Werk Wintermantel,
Donaueschingen
Energiebewusst gebautes Casino
Das Casino der deutsch-französischen Brigade in Donaueschingen entstand als Gemeinschaftsprojekt der Republik
Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland unter der Federführung des Landesbetriebs Bundesbau Baden-
Württemberg und dessen Staatlichen Hochbauamts Freiburg in den Jahren 2004–2006. Der Neubau ersetzt das veraltete
Wirtschaftsgebäude der dortigen Kaserne und erhielt einige Zusatzfunktionen, so dass sich neben der Einnahme
von Mahlzeiten das gesellschaftliche Leben der Kaserne weitgehend in diesem Gebäude abspielt. Von besonderer
Bedeutung war aber auch die Realisierung eines konsequenten Energiesparkonzepts, um einen wirtschaftlichen
Betrieb des Hauses sicherzustellen. Dieses fiel so überzeugend aus, dass der Neubau von den Bundesministerien für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie für Verteidigung im Zuge der Ausstellung »Nachhaltiges Bauen – eine
Zwischenbilanz für Bundesbauten« als einer von sechs Bauten mit einem Preis ausgezeichnet wurde.
Vier große, V-förmige Betonstützen prägen das Entree im
Erdgeschoss. Schon ihre Dimension machte es unmöglich,
sie als Fertigteile zu produzieren. Sie sind ein Meisterwerk
der Konstruktion, musste der Beton doch so in
die Schalung gefüllt werden, dass er auch in die untersten
Regionen vordrang. Dazu wurden Schläuche in den
oberen Einlass eingeführt und während des Auffüllvorgangs
langsam herausgezogen.
Die Stützen sind als Stahlverbund-Stützen (Geilinger-
Stützen) erstellt. Ein spezieller Stützenkopf (Stahlkonstruktion)
nimmt die großen Horizontalkräfte aus der
Decke auf und leitet sie über die Stützen sicher in den
Baugrund. Optisch vermitteln die vier V-förmigen Stützen
Eleganz und Leichtigkeit.
Betondecken mit doppeltem Nutzen
Die Geschossdecken des Casinos sind 35 cm stark, bestehen
aus Beton und treten in der Fassade sichtbar zum
Vorschein. Die innen liegenden Skelettstützen sind ebenfalls
als Stahlverbund-Stützen ausgeführt. Die komplett
verglaste Fassade wird immer wieder unterbrochen
durch goldbeschichtete Lüftungselemente.
Schalungs- und Bewehrungsarbeiten an einer der
V-förmigen Betonstützen
Die Betondecken dienen neben ihrem statischen Zweck
zugleich auch als energetische Speichermasse mit
erstaunlichen Folgen. Nachtluft kühlt die Betondecken,
die tagsüber im Sommer die Kälte wieder abgeben und
so für ein angenehmes Innenraumklima sorgen. Eine
natürliche Belüftung des Speisesaals ermöglicht zudem,
die CO2-Emission um mehr als die Hälfte zu reduzieren.
Auch die Energiekosten werden durch dieses Prinzip
annähernd halbiert.
Silbernes Tarnmuster an der Casinodecke
Die Bar als Herzstück des Casinos wirkt wie ein glimmender
Leuchtkörper. Die durchgängig einheitlichen Materialien
des Hauses wurden im Bar-Bereich mit einfachen
Mitteln veredelt. Die Oberfläche des braunen Epoxidharz-
Museumsterrazzo ist mattiert. Die Sichtbetondecke wird
von silbernen Farbflecken unterbrochen, die an ein militärisches
Tarnmuster erinnern. Die als Akustikelemente
dienenden Deckensegel aus Gipskarton leuchten glänzend
in Türkis. Im Innern des Casinos schrauben sich zwei
Wendeltreppen aus Beton durch die drei Etagen und bilden
nicht nur den hierarchisch gebotenen getrennten
Eine der vier Stützen nach dem Ausschalen

Die Bodenplatte wird betoniert. Sie wurde ebenso wie die Decken
fugenlos ausgebildet
Zugang zum Speisesaal für Offiziere und Soldaten, sondern
wirken wie Skulpturen in den Foyers, die den Eingang
mit den Speisesälen verbinden.
Anspruchsvolle Koordination, saubere Ausführung
Die Sichtbetonqualität spricht für sich – dank guter Koordination
und aufmerksamer Ausführung lässt sich heute
damit glänzen. Sowohl das Bauunternehmen als auch
der Betonlieferant, für den es die erste Baustelle war, die
mit Beton nach neuer Norm bedient wurde, haben vorzügliche
Arbeit geleistet. Der Bauleiter: »Die Gesamtkoordination
mit den Handwerkern war anspruchsvoll.
Dazu kommt natürlich, dass dies ein Projekt war, das von
zwei Nationalitäten – der deutschen und der französischen
– geprägt war. Beiden Wertvorstellungen galt es,
gerecht zu werden. Seine Bewährungsprobe hat das Casino
aber längst bestanden. Die Soldaten fühlen sich heimisch.«
Betonrezeptur (Decken/Wände):
Lieferant: tbu, Transport-Beton-Union GmbH & Co. KG, Bad Dürrheim; Werk Wintermantel, Donaueschingen
Qualität: C30/37; XC4, XD1, XF1, XA1, XM1; D max 32; F3 gemäß DIN EN 206-1 und DIN 1045-2
Zusammensetzung: Riteno 4 (CEM II/B-T 42,5 N) 335 kg/m 3 Holcim (Süddeutschland) GmbH
Hydrolent 30 kg/m 3 Holcim (Süddeutschland) GmbH
Betonverflüssiger/Fließmittel FK 63.10 1% MC-Bauchemie
Betonwerte: Rohdichte 2430 kg/m 3
Außenansicht des fertiggestellten Casinos
Eine in Silber gehaltene Wiederaufnahme
des militärischen Tarnmusters verschönert
die Decke der Bar
Druckfestigkeit nach 28 Tagen 45 MPa (50 MPa nach 56 Tagen)
Der Aufgang zu den Speisesälen führt über
in Ortbeton gegossene Wendeltreppen

Holcim (Süddeutschland) GmbH
72359 Dotternhausen
Deutschland
info-sueddeutschland@holcim.com
www.holcim.de/sued
Telefon +49 (0) 7427 79-300
Telefax +49 (0) 7427 79-248
© 2008 Holcim (Süddeutschland) GmbH
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