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Pflege alter Menschen: Daten zu geschlechtsspezifischen ... - RKI

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Prof. Dr. phil. phil.<br />

habil. Margarete Landenberger<br />

Martin-Luther<br />

Martin Luther-Universität Universität Halle-Wittenberg<br />

Halle Wittenberg<br />

Institut für Gesundheits- Gesundheits und <strong>Pflege</strong>wissenschaft<br />

<strong>Pflege</strong> <strong>alter</strong> <strong>Menschen</strong>:<br />

<strong>Daten</strong> <strong>zu</strong> <strong>geschlechtsspezifischen</strong> Bedarfen<br />

der Gepflegten und <strong>Pflege</strong>nden<br />

Fachtagung:<br />

Gesundheitsberichterstattung und Gender Mainstreaming<br />

1


Gliederung:<br />

1. Determinanten des <strong>Pflege</strong>bedarfs <strong>alter</strong> <strong>Menschen</strong><br />

2. Geschlechtsspezifischer <strong>Pflege</strong>bedarf <strong>alter</strong> <strong>Menschen</strong><br />

3. Unterstüt<strong>zu</strong>ngsbedarf bei Laienpflegenden und<br />

professionell <strong>Pflege</strong>nden<br />

4. Schlussfolgerungen für <strong>Pflege</strong>versicherung und<br />

Gesundheitsberichterstattung<br />

2


<strong>Pflege</strong>bedarf <strong>alter</strong> <strong>Menschen</strong> (fachliche Definition)<br />

<strong>Pflege</strong>bedarf:<br />

Produkt aus <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit plus Umweltfaktoren<br />

<strong>Pflege</strong>bedarf = <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit + Umweltfakturen<br />

physisch-psychische<br />

physisch psychische soziales Netz<br />

Einschränkungen materiell-technische materiell technische Umwelt<br />

<strong>zu</strong> geringe Selbstfürsorge-<br />

ressourcen<br />

(Quelle: Bartholomeyczik 2002: 199 f., Landenberger 2001: 1355 ff.)<br />

3


Definition <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit nach § 14 SGB XI<br />

(1) „<strong>Pflege</strong>bedürftig im Sinne dieses Buches sind Personen, die wegen einer körperlichen, geistigen<br />

oder seelischen Krankheit oder Behinderung für die gewöhnlichen gewöhnlichen<br />

und regelmäßig wiederkehrenden<br />

Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs<br />

Monate, in erheblichem oder höherem Maße (§ 15) der Hilfe Hilfe<br />

bedürfen.<br />

[...]<br />

(4) Gewöhnlich und regelmäßig wiederkehrende Verrichtungen im Sinne des Absatzes 1 sind:<br />

1. im Bereich der Körperpflege das Waschen, Duschen, Baden, Baden,<br />

die Zahnpflege, das Kämmen,<br />

Rasieren, die Darm- Darm und Blasenentleerung,<br />

2. im Bereich der Ernährung das mundgerechte Zubereiten oder die Aufnahme der Nahrung,<br />

3. im Bereich der Mobilität das selbständige Aufstehen und und<br />

Zu-Bett Zu Bett-Gehen, Gehen, An- An und Auskleiden,<br />

Gehen, Stehen, Treppensteigen oder das Verlassen und Wiederaufsuchen der Wohnung,<br />

4. im Bereich der hauswirtschaftlichen Versorgung das Einkaufen, Einkaufen,<br />

Kochen, Reinigen der Wohnung,<br />

Spülen, Wechseln und Waschen der Wäsche und Kleidung oder das Beheizen.<br />

[...] “<br />

4


Leistungen der <strong>Pflege</strong>versicherung<br />

1. <strong>Pflege</strong>sachleistungen (§ 36)<br />

2. <strong>Pflege</strong>geld für selbst beschaffte <strong>Pflege</strong>hilfen (§ 37)<br />

+ Vergütung für <strong>Pflege</strong>einsatz nach § 37 (3)<br />

3. Kombination von Geldleistung und Sachleistung (§ 38)<br />

4. Häusliche <strong>Pflege</strong> bei Verhinderung der <strong>Pflege</strong>person (§ 39)<br />

5. <strong>Pflege</strong>hilfsmittel und technische Hilfen (§ 40)<br />

6. Tagespflege und Nachtpflege (§ 41)<br />

7. Kurzzeitpflege (§ 41)<br />

8. Vollstationäre <strong>Pflege</strong> (§ 43)<br />

+ <strong>Pflege</strong> in vollstationären Einrichtungen der Hilfe für behinderte behinderte<br />

<strong>Menschen</strong> (§ 43a)<br />

9. Leistungen <strong>zu</strong>r sozialen Sicherung der <strong>Pflege</strong>personen (§ 44)<br />

10. <strong>Pflege</strong>kurse für Angehörige und ehrenamtliche <strong>Pflege</strong>personen (§ 45) 45)<br />

11. Leistungen für <strong>Pflege</strong>bedürftige mit erheblichem allgemeinem Betreuungsbedarf<br />

Betreuungsbedarf<br />

(§ 45a ff. = <strong>Pflege</strong>leistungsergän<strong>zu</strong>ngsgesetz)<br />

5


Doppelte Benachteilung der Frau<br />

als Laienpflegende ermöglicht sie den Verbleib<br />

in häuslicher Umgebung für Angehörige<br />

als selbst <strong>Pflege</strong>bedürftige bleibt ihr häufig<br />

als Alternative nur das Heim,<br />

weil Ehegatte und andere Be<strong>zu</strong>gspersonen nicht mehr leben<br />

7


Fördermöglichkeiten Laienpflege<br />

Finanzielle Förderung: Aufwandsentschädigung<br />

Sozialrechtliche Förderung: Anrechnung von <strong>Pflege</strong>zeiten auf<br />

Rentenanspruch<br />

Qualifizierung durch <strong>Pflege</strong>kurse<br />

Gesprächskreise<br />

Für <strong>Pflege</strong>bedürftige, Laienpflegende und professionell <strong>Pflege</strong>nde<br />

attraktive neue Versorgungsformen, z. B. Wohngemeinschaften,<br />

Selbstversorgungsformen mit Landwirtschaft und Tieren usw.<br />

8


Fördermöglichkeiten für professionell <strong>Pflege</strong>nde<br />

Neufassung der beruflichen Aufgaben:<br />

Selbständiger eigenverantwortlicher Handlungsbereich<br />

Interdisziplinärer, multiprofessioneller Handlungsbereich;<br />

Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen und Laienpflege<br />

Methode des patientenbezogenen Problemlösungshandeln dem<br />

<strong>Pflege</strong>prozessmodell<br />

Gleichrangigkeit von Allgemeiner und Spezieller <strong>Pflege</strong><br />

<strong>Pflege</strong>praxis auf Grundlage pflegewissenschaftlicher, medizinischer medizinischer<br />

und<br />

be<strong>zu</strong>gswissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

Qualitätssicherung und -entwicklung<br />

entwicklung<br />

9


Aufwertung der <strong>Pflege</strong>tätigkeit durch genderbezogene<br />

Gesundheitsberichterstattung<br />

a) <strong>Pflege</strong>bedürftige Frauen und Männer:<br />

a)<br />

Wünsche und Erwartungen an Laien- Laien und professionelle <strong>Pflege</strong> sowie<br />

Zufriedenheit mit der Versorgung in der häuslichen <strong>Pflege</strong> und/ oder oder<br />

im<br />

Heim und anderen institutionellen Angeboten (Tagespflege u. a.)<br />

b) Laienpflegende und professionell <strong>Pflege</strong>nde:<br />

Strukturdaten und Befragungsdaten über Beschäftigungssituation Beschäftigungssituation<br />

und<br />

Zufriedenheit mit der Tätigkeit und Vorschläge <strong>zu</strong>r Verbesserung der<br />

Arbeitsbedingungen.<br />

c) <strong>Pflege</strong>einrichtungen:<br />

Strukturdaten über häusliche <strong>Pflege</strong>, ambulante <strong>Pflege</strong>dienste, <strong>Pflege</strong>dienste,<br />

Altenheime,<br />

Beratungsstellen, Modelleinrichtungen.<br />

10


Literaturverzeichnis:<br />

AltPflG (Altenpflegegesetz) 2003, Gesetz über die Berufe in der Altenpflege, Altenpflege,<br />

Bundesgesetzblatt, Jg. 2003, Teil I, Nr. 44, S.<br />

1690 – 1696.<br />

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J./ Obex, Obex,<br />

F. [u.a.] (1999): Professionelle <strong>Pflege</strong>, Bern (Huber).<br />

Bartholomeyczik, Bartholomeyczik,<br />

Sabine (2002): „Analyse des <strong>Pflege</strong>bedarfs Schwerstpflegebedürftiger Schwerstpflegebedürftiger<br />

im außerstationären Bereich“, In:<br />

Schaeffer, Doris/ Ewers, Michael (Hrsg.): Ambulant vor stationär: stationär:<br />

Perspektiven für eine integrierte ambulante <strong>Pflege</strong><br />

Schwerkranker, Bern: Huber, S. 199-217. 199 217.<br />

Bundesrat 2001, Drucksache 267/01 21.03.01. Unterrichtung durch die Bundesregierung. Gutachten 2000/2001 des<br />

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Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit. Band<br />

II. Qualitätsentwicklung in Medizin und <strong>Pflege</strong>, S. 51.<br />

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Deutsches Institut für angewandte <strong>Pflege</strong>forschung e.V. (2002): <strong>Pflege</strong>-Thermometer <strong>Pflege</strong> Thermometer 2002: Frühjahrsbefragung <strong>zu</strong>r<br />

Lage und Entwicklung des <strong>Pflege</strong>personalwesens in Deutschland, http://www.dip-home.de/downloads<br />

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Lage und Entwicklung des <strong>Pflege</strong>personalwesens in der stationären Altenhilfe in Deutschland, http://www.dip-<br />

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Landenberger, Landenberger,<br />

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G. [u.a [ u.a.] .] (2004): <strong>Pflege</strong>ausbildung in Europa, Berlin: BBJ-Verlag<br />

BBJ Verlag (im Erscheinen).<br />

Landenberger, Landenberger,<br />

M./ Goerres, Goerres,<br />

S. (Hrsg.) [2004], Sachverständigengutachten <strong>zu</strong>m Altenpflegegesetz Altenpflegegesetz<br />

und Urteilsbegründung<br />

Bundesverfassungsgericht, KDA-Forum<br />

KDA Forum, , Köln (KDA ( KDA-Verlag Verlag), ), (im Erscheinen).<br />

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( Schattauer). ).<br />

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http://www.vincentz.net/download>Sonderbericht<br />

Statistisches Bundesamt (September 2003): Bericht: <strong>Pflege</strong>statistik <strong>Pflege</strong>statistik<br />

2001 – <strong>Pflege</strong> im Rahmen der <strong>Pflege</strong>versicherung –<br />

Deutschlandergebnisse, http://www.vincentz.net<br />

http:// www.vincentz.net/download/<strong>Pflege</strong>statistik_2001.pdf<br />

/download/<strong>Pflege</strong>statistik_2001.pdf.<br />

Stöcker, Stöcker,<br />

G. (2003): Auswirkungen der Reformen der Berufsgesetze in der <strong>Pflege</strong> auf <strong>Pflege</strong>lehrer, 4. Inter-nationale<br />

Inter nationale<br />

Konferenz <strong>Pflege</strong> und Gesundheitswissenschaft, 30. 09. 2003, Nürnberg Nürnberg<br />

(unveröffentlichtes Vortragsmanuskript).<br />

11

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