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Audax Randonneurs Allemagne - ARA

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http://www.ara.randonneure.de http://hh.randonneure-deutschland.de<br />

1 5 J a h r e M i t g l i e d i n d e r R a n d o n n e u r s M o n d i a u x ( R M )<br />

<strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong> <strong>Allemagne</strong><br />

O R G A N I S A T I O N für L A N G S T R E C K E N R A D F A H R E R (<strong>ARA</strong>)<br />

� kleine <strong>ARA</strong> History ● 1992–2008<br />

BREVET DES RANDONNEURS MONDIAUX 200km-300km-400km-600km-1000km-1200km<br />

17 Jahre<br />

Paris-Brest-Paris Qualifikation in Deutschland


�<br />

� �<br />

� � �<br />

verwegene Radfahrer<br />

audax <strong>Randonneurs</strong><br />

Randonneurlopp<br />

Randonnèe de lonque Distance<br />

Distancia de la biciclet ▪ Long-distance-cycling<br />

Langstrecken-Radfahren – Brevet Randonneur Mondiaux<br />

Prolog<br />

• Das Randonneur - Männchen<br />

• Randonneur<br />

• R M<br />

• Wissen und nicht vergessen<br />

• die Begriffe<br />

• Rückblick<br />

• Facts<br />

• <strong>ARA</strong> Orga-Team<br />

• Brevet Statistik- 1<br />

• <strong>ARA</strong> Zeitstrahl<br />

Pitkän matkan pyöraily<br />

На большие расстояния-на велосипеде<br />

Lange-afstand-fietsen<br />

��<br />

Inhalt<br />

• PBP 1991, 1995, 1999<br />

• Krise -Abgrenzung- Identität<br />

• PBP 2003<br />

• Flèche <strong>Allemagne</strong><br />

• PBP 2007<br />

• Kurzer Bericht<br />

• Anhang aktuelle Medaillen /<br />

Statistik- 2<br />

• Dank an den ACP<br />

• Anhang Bericht / Fotos


P R O L O G<br />

� Alles hat einen Ausgangspunkt ● …und dieser lag so Mitte der<br />

80 er Jahren. Bis dahin reichen die Wurzeln der heutigen AUDAX<br />

RANDONNEURS ALLEMAGNE. In dieser Zeit sind auf ausgedehnten Radtouren<br />

in Skandinavien, Zentral- und Südeuropa und den USA emotionale und<br />

sportliche Spuren gelegt worden. Mein Motto: „ Folge deinem eigenen Weg “.<br />

Wer kennt nicht das Gefühl der grenzenlosen Freiheit auf dem Rad ? Das<br />

Erlebnis! Wer fuhr schon mal alleine 300km am Stück durch die Weiten<br />

Skandinaviens oder der USA? Diese Erfahrungen prägten! Ist das Sport,<br />

Abenteuer oder schon Randonneur? Diese Fragen stellten sich schon. Mitte<br />

der 80er traf ich dann auch Andreas Horscht aus Düsseldorf in Norwegen, der<br />

heute zum Urgestein der deutschen Randonneure-Szene zählt; er hatte was<br />

von einem “ungezügelten“ verwegenen Randonneur - einem „Vagabund“ auf<br />

Rädern.<br />

Andreas Horscht / Randonneur- Veteran<br />

Andreas zählt wie auch Peter Wylach zu denen, die mit dem Rad auch sehr,<br />

sehr viel vor hatten. Mit allen verbindet mich eine über 15 jährige aktive<br />

Randonneur - Freundschaft. Peter Wylach, der später auch <strong>ARA</strong>-Organisator<br />

wird, erwähne ich extra. Nur sehr wenige Randonneure in Deutschland<br />

verfügen über so viel BRM Erfahrungen wie er; ich verdanke ihm sehr viel. Mit<br />

Peter Wylach teile ich zahllose gemeinsame Randonneur–Erlebnisse die ich<br />

nie vergessen werde, u.a. 3 mal PBP, 7 mal 1000km BRM; von gut 20 mal den<br />

Super Randonneur habe ich mindestens 12 mit ihm gemacht, dazu mehrere<br />

Flèches u.v.m. Peter gehört weltweit zu den wenigen, die auch einen 2000km<br />

BRM gefahren haben. Bon Courage, Peter.<br />

2


Peter Wylach / Randonneur-Veteran<br />

Das Marathonlaufen kam hinzu, wo man schon mal seine Grenzen<br />

spürte. Am stärksten prägten mich aber die verschiedenen<br />

skandinavischen Randonneure, ihre Charaktere und ihre Einstellung<br />

zum randonneurmäßigen Brevetfahren. Ein anderer Charakter, nationaler und<br />

internationaler Rad-Marathons die ich im Verlauf auch kennenlernte,<br />

entsprachen in letzter Konsequenz nicht meiner Philosophie und<br />

Vorstellungen vom Radfahren. Am nachhaltigsten haben mich die<br />

verschiedenen Randonneurtypen und die gemeinsamen Brevet-Erlebnisse<br />

geprägt und fasziniert. Viele Randonneure, die sich an den Brevets beteiligt<br />

haben und weiter beteiligen, kommen oft von vergleichbaren sportlichen<br />

Erlebnishintergründen zu den Randonneuren, weniger der reine<br />

Wettkampftyp. Kompetenz und Einstellung finden sich auch bei allen <strong>ARA</strong>-<br />

Organisatoren heute wieder- der sportlich Ambitionierte hat auch seinen<br />

Platz bei den Randonneuren. Darum wissen wir es einzuordnen, wenn von<br />

Langstrecke, Ultralangstrecke, Extremsport gesprochen wird.<br />

Wir Randonneure sind manchmal recht extrem und bewältigen dann riesige<br />

Distanzen auf dem Rad bei unseren Brevets. Distanzen von 200 bis 1200+ km<br />

- ohne Serviceteams und Materialwagen, das ist ein unvergleichliches<br />

nachhaltigeres Erlebnis, wie es bei durchorganisierten Radveranstaltung<br />

möglich ist.<br />

Diese Erkenntnis ist eine wichtige Säule unseres Sports. Denn<br />

RANDONNEURSEIN ist mehr als Radfahren, es ist eine Lebenshaltung und<br />

eine Hommage an die Lust und das Leiden beim Radfahren. Leidenschaft ist<br />

ein Teil unserer Identität. Das nun seit fast 2 Jahrzehnten als Randonneur<br />

und Organisator. Durch unsere organisatorische Tätigkeit in <strong>ARA</strong> und der<br />

<strong>Randonneurs</strong> Mondiaux wollen wir einen Teil davon in die Radwelt<br />

transportieren.<br />

� Das „RANDONNEUR - MÄNNCHEN“… hat der<br />

<strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong> <strong>Allemagne</strong> Pate gestanden<br />

uf dem ersten Blick hat es was ANACHRONISTISCHES ( gegen den<br />

AZeitgeist ), und scheint nicht in die moderne Radwelt zu passen. Es<br />

entspricht nicht dem gängigen Bild eines Rennradfahrers. Dem<br />

Erscheinungsbild nach steht es eher einem Radfahrer aus vergangener<br />

3<br />

3


Zeiten- den Anfängen des Radfahrens- nahe. Das stilisierte Randonneur-<br />

Männchen vereint in sich Radsportgeschichte; mehr als andere dargestellte<br />

Radfahrer der Gegenwart. Es ist trendy, denn Randonneure sind heute<br />

trendy! Das Anwachsen der Randonneur-Bewegung ist Ausdruck einer<br />

Gegenbewegung, die dem zunehmenden Kommerz im Radsport ein Stück<br />

Ursprünglichkeit zurück geben will. Wir orientieren uns nicht am System<br />

„schneller“, „besser“, „teurer“ oder mehr Perfektionierung.<br />

Der Randonneur entspricht in Ausrüstung und Wesen nicht dem klassischen<br />

Rennradfahrer, sondern eher dem des Pioniers. Der stilisierte Radfahrer ist<br />

das <strong>ARA</strong> Logo.<br />

Das Logo signalisiert dem Betrachter, dass es sich um keinen alltäglichen<br />

Radfahrertyp handelt. Damit können wir uns identifizieren.<br />

Wir sind auch nicht alltäglich.<br />

Es hat was VERWEGENES, TYPISCHES, GESCHICHTLICHES. Was Typisches,<br />

was nur ein verwegener Randonneur richtig verstehen kann. Wer sich mit der<br />

Geschichte des Radfahrens auseinandersetzt, landet vielleicht irgendwann<br />

bei diesem „Typ Radfahrer“ und dann auch bei Paris-Brest-Paris. Reift bei<br />

einem der Wunsch, einmal im Leben PARIS-BREST-PARIS fahren zu wollen,<br />

so wird er ganz nebenbei auf die <strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong> <strong>Allemagne</strong> stoßen. Hier<br />

wird er die BREVET-ERFAHRUNGEN sammeln können, die ihn befähigen, auch<br />

PBP zu schaffen.<br />

Mit der zunehmenden Erfahrung kommt die Leidenschaft fürs<br />

Langstreckenfahren hinzu, die nötig ist, um PBP zu bewältigen. Müdigkeit<br />

und Energielosigkeit, Zweifel und Resignation gehören dazu wie die<br />

Entschlossenheit und der Mut, die 1200km mehr oder weniger „nonstop“<br />

fahren zu wollen. Ein RANDONNEUR wird sich irgend einmal in dem<br />

„RANDONNEUR- MÄNNCHEN“ wiederfinden und sich identifizieren können.<br />

� Die Nacht zählt zu den Besonderheiten beim Brevetfahren …<br />

4


Es schult wieder alle Sinne, bereitet u.a. auf PBP vor und vermittelt<br />

unvergessliche Naturerlebnisse, die gepaart sind mit ganz persönlichen<br />

Erlebnissen. Man gewinnt Freunde hinzu, die aus dem „gleichen Holz<br />

geschnitzt“ sind.<br />

� Reifenmontage bei Nacht während eines 400km Qualifikations-<br />

Brevets in Mecklenburg-Vorpommern 2007 Fotos: Armin Quante, 400km BRM - Hamburg<br />

� AUDAX RANDONNEUR<br />

<strong>Audax</strong> Randonneur - das steht für verwegene Radfahrer. Ihre Vorbilder sind<br />

die Pioniere der Langstrecke. Das ist ein französisches Wort und steht u.a.<br />

auch für Wandergeselle/ Vagabund - auf dem Rad - ein Langstreckenradfahrer<br />

wie wir es verstehen. Sein Wesen ist bestimmt durch seine Haltung zur<br />

Unabhängigkeit, Selbstständigkeit, seinen Mut und seine Verwegenheit beim<br />

Radfahren.<br />

▼<br />

Hier fährt….. Charles Terront, der Gewinner<br />

des ersten Paris-Brest-Paris von 1891, bei dem ersten 1200km Rennen. Eine<br />

der ältesten <strong>Audax</strong> Clubs der Welt, der AUDAX CLUB PARISIEN (ACP) v.1904,<br />

steht in der Tradition von Paris-Brest-Paris.<br />

Dieser <strong>Audax</strong> Club Parisien gibt den Randonneuren feste Strukturen, Prinzipien<br />

und Regeln „an die Hand“, wie sie die riesigen Distanzen vom 200 bis 1200 km<br />

5


�<br />

+ ganz ohne Unterstützung von Begleitfahrzeugen bewältigen müssen. Denn<br />

auf diesen langen Distanzen (Brevet) ist ein Randonneur zuhause. Ein<br />

Zeitfenster und eine Kontrollkarte die HOMOLOGATION gehören zum Wesen<br />

eines RM Brevets dazu.<br />

Zwischenkontrolle eines RM Brevets: Zeit, Unterschrift, Stempel<br />

Er nennt sie BREVET, was so viel heißt wie: Prüfung oder Diplom. <strong>Audax</strong><br />

<strong>Randonneurs</strong> <strong>Allemagne</strong> (<strong>ARA</strong>) ist eine vom AUDAX CLUB PARISIEN<br />

autorisierte Langstreckenradfahrer-Vereinigung mit „not-for-profit character“<br />

und ebenfalls Mitglied der RANDONNEURS MONDIAUX (LM). Das ist die<br />

Organisation der internationalen Randonneure im Weltverband.<br />

http://www.lesrandonneursmondiaux.org/<br />

<strong>Randonneurs</strong> Mondiaux (RM) ist eine „Creation“ des AUDAX CLUB PARISIEN;<br />

diese existiert seit 1983. <strong>Randonneurs</strong> Mondiaux ist der Weltverband der<br />

Langstreckenfahrer, er überwacht und homologisiert u.a. alle 1200km + BRM<br />

weltweit, die außerhalb Paris-Brest-Paris veranstaltet werden. Es gibt einen<br />

Präsidenten, der von der RM Versammlung bestimmt wird und der die Arbeit<br />

koordiniert und verwaltet.<br />

Neben den Initiativländern Frankreich, Belgien, Holland, Spanien, USA,<br />

Australien, England, Kanada und Schweden zählen heute ca. 30<br />

Mitgliedsnationen dazu. Deutschland zählt seit 1992 unter dem Namen <strong>Audax</strong><br />

<strong>Randonneurs</strong> <strong>Allemagne</strong> (<strong>ARA</strong>) dazu.<br />

� WISSEN UND NICHT VERGESSEN<br />

AUDAX CLUB PARISIEN (ACP)<br />

Ohne das historische Radsportereignis Paris-Brest-Paris von 1891 und<br />

den AUDAX CLUB PARISIEN von 1904 wäre das, was wir heute <strong>Audax</strong><br />

<strong>Randonneurs</strong> in Deutschland nennen, gar nicht denkbar.<br />

� die Begriffe<br />

• RANDONNEURS MONDIAUX (RM)<br />

6


• BREVET RANDONNEURS MONDIAUX (BRM)<br />

• AUDAX CLUB PARISIEN (ACP)<br />

• PARIS-BREST-PARIS Randonneur sind Trademarks und geschützt.<br />

Charles Terront mit seinem englischen Trainer H. O. Duncan.<br />

(Sieger einer inoffiziellen Hochrad-Weltmeisterschaft im Jahre 1886)<br />

Paris-Brest-Paris 1891<br />

7


"Stärkung mit Rotwein, PBP 1911"<br />

Paris-Brest-Paris<br />

Ankunft PBP Champ Elysee, ca. 1911<br />

8


� Rückblick<br />

�� - EIINE KLEIINE ZEIITREIISE<br />

� ENTWICKLUNGSPHASEN <strong>ARA</strong><br />

0. 1986 bis 1991<br />

1. Phase 1991 bis 1995<br />

2. Phase 1996 bis 1999<br />

3. Phase 2000<br />

4. Phase 2001 bis 2003<br />

5. Phase 2004 bis 2007<br />

6. Phase 2008 bis 2011<br />

?<br />

Wie ist <strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong> <strong>Allemagne</strong> entstanden und wie hat<br />

� FACTS<br />

die Randonneur-Bewegung in Deutschland sich entwickelt ?<br />

Das Laufen, speziell das Marathonlaufen hatte in den 80 Jahren schon Konjunktur<br />

und forderte auch mich 10 mal heraus. Marathonlaufen im In-und Ausland gaben<br />

die Ausdauergrundlage späterer Radmarathons und BREVETS.<br />

� 1986 Erste Information über Paris-Brest-Paris durch den Schweden Tell<br />

HERMANSON bei einem Radmarathon in Finnland. Der BDR und die Zeitschrift tour<br />

verfügen über keinerlei Information, eine schriftliche Anfrage war negativ.<br />

Wer sich selbst finden will,<br />

darf andere nicht nach<br />

dem Weg fragen.<br />

(Paul Watzlawik, Philosoph, Therapeut,<br />

Autor)<br />

9


� 1989 Kontakt zu Jean-Claude MUZELLEC, dem damaligen Präsidenten der<br />

RANDONNEURS MONDIAUX und 8-fachen PBP-Veteran aus Schweden.<br />

� 1990 – 91 Weitere Begegnungen mit PBP- Veteranen Ingvar HANSSON, Bo<br />

Einar ERIKSSON und Ulf SANDBERG in Skandinavien und Kennenlernen der<br />

Prinzipien der Randonneure. Kennenlernen von Ulf Roeper in Hamburg.<br />

Randonneur - Portemonnaie (Beutel) von meinem Freund Ulf Sandberg aus<br />

Schweden, das 7 x PBP mitgemacht hat!<br />

� RM BREVETS in Hamburg und <strong>ARA</strong> Kontinuität<br />

Aus einer individuellen Initiative und dem leidenschaftlichen Eintreten für das<br />

randonneurmäßige, verwegene Langstreckenradfahren ist 1992 in Deutschland<br />

<strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong> <strong>Allemagne</strong> (<strong>ARA</strong>) in Übereinstimmung mit dem <strong>Audax</strong> Club<br />

Parisien in Hamburg gegründet worden.<br />

In der Folge sind die ersten BREVETS RANDONNEURS MONDIAUX in Deutschland<br />

organisiert worden. Von Hamburg aus ist der sprichwörtliche „Stein (Rad) ins<br />

Rollen“ gebracht worden. Die Brevets <strong>Randonneurs</strong> Mondiaux sind etwas völlig<br />

Neues in Deutschland gewesen und haben vielen Radfahrern eine zusätzliche<br />

Dimension vom Radfahren aufgezeigt. Namen wie Martin Radwanski, Claus<br />

Czycholl, Ulf Roeper, Wolfgang Kulow, Christian Rakob, Matthias Brügel,<br />

Peter Wylach, Christoph Hammann, Dr. Reiner Medlin, Bert Pose, Jörgen<br />

Nielsen, Johannes Christiansen, Götz Rosowski, Jens Egon Jensen<br />

gehören zu den ersten BRM Randonneuren in Deutschland. Den ersten<br />

600er RM Brevet fuhr ich alleine mit Wolfgang Kulow aus Heiligenhafen / Lensahn<br />

-Ostholstein.<br />

Unbestreitbar war und ist Paris-Brest-Paris Randonneur Motor und<br />

Motivation. Heute sind in Deutschland an 12 Startorten, von der Küste bis zu<br />

den Alpen, <strong>ARA</strong>-Organisatoren tätig, die die BRM organisieren und populär<br />

machen. Die „Geburtshelfer“ und Wegebegleiter der heutigen Organisation <strong>Audax</strong><br />

<strong>Randonneurs</strong> <strong>Allemagne</strong> sind und waren alle aktiven Randonneure, die sich seit<br />

ihrem Bestehen aktiv beteiligt haben. Sie alle haben mitgeholfen, durch ihre<br />

Arbeit sowie durch die Teilnahme an den Brevets, <strong>ARA</strong> aufzubauen und bekannt<br />

zumachen.<br />

Verschiedene Abschnitte der noch kurzen <strong>ARA</strong> Geschichte werden in Folgendem<br />

dargestellt.<br />

10


Die Väter und Mütter der heutigen <strong>ARA</strong> sind mehrere, ohne sie wäre die<br />

Kontinuität und Ausbreitung in Deutschland über den langen Zeitraum in dem<br />

Maße nicht möglich geworden.<br />

� Zu diesen Personen zählen:<br />

� Hermanson, Tell, IF Fredrikshof, Stockholm 1986 � Muzellec, Jean-Claude, Suede<br />

<strong>Audax</strong> Nordique 1989 RM Präsident, � Hannsson, Ingvar, Suede, <strong>Audax</strong> Nordique<br />

1991, � Krogh, Helge, <strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong> Dänemark 1991, � Kristiansen, Johannes,<br />

<strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong> Dänemark 1991 � Lepertel, Robert et Suzanne, <strong>Audax</strong> Club<br />

Parisien France 1992, � Theobald, Pierre, <strong>Audax</strong> Club Parisien, � Faburel, Jean-<br />

Gualbert <strong>Audax</strong> Club Parisien, � Roeper, Ulf Kummerfeld b. Hamburg 1991, �<br />

Czycholl, Claus und Auli, Hamburg, <strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong> <strong>Allemagne</strong> 1991, � Wylach,<br />

Peter, Geltow, <strong>ARA</strong> Berlin/Brandenburg 19(93)-97, � Kalkofen, Richard, Buchholz b.<br />

Hamburg, <strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong> Allememagne 1999, � Weimann, Karl und Heidi,<br />

Pappenheim, <strong>ARA</strong> Nordbayern 2000, � Amann, Jürgen, München, <strong>ARA</strong> München. 2000,<br />

� Grawe, Michael, Dülmen 2000, � Kirschner, Martin, Gießen, <strong>ARA</strong> Hessen 2001, �<br />

Kienert, Carsten, Rheinfelden, <strong>ARA</strong> Südschwarzwald, � Koth, Michael, Viersen <strong>ARA</strong><br />

Niederrhein 2002, � Dr. Paffrath, Rainer, Brühl, <strong>ARA</strong> Köln Bergisches Land 2003, �<br />

Krohne, Uwe, Hess. Oldendorf, <strong>ARA</strong>- Weserbergland 2004, � Ascheberg v., Christian<br />

Wolfenbüttel, <strong>ARA</strong>- Niedersachsen 2004, � Hilgers, Olaf, Altenbach, <strong>ARA</strong> –Sachsen<br />

2004, � Linder, Jörg, Baden-Baden / Rastatt, <strong>ARA</strong>-Baden Württemberg 2004, �<br />

Rakers, Bernd, Lohne, - <strong>ARA</strong>- Emsland 2004, � Omlo, John, 2004, � Landtau,<br />

Stefan, Kiel <strong>ARA</strong>-Schleswig-Holstein 2004, � Beyreuther, Jörg, Unterwössen, <strong>ARA</strong><br />

Südbayern 2006.<br />

� 12 e Paris-Brest-Paris 1991<br />

11


<strong>ARA</strong> Z E I T S T R A H L 1 9 9 1 – 2 0 0 8<br />

� 1991 Eine legendäre Strecke Paris-Brest-Paris<br />

Vom 26. bis 30. August 1991 kamen wieder 3273 Randonneure zum legendären<br />

„Rennen“ Paris-Brest-Paris Randonneur, das zum 12. Mal ausgetragen wurde.<br />

Diese 1200km lange, schwere Fahrt hat 1891 zum erstenmal stattgefunden.<br />

Seitdem kommen alle vier Jahre Langstreckensportler aller Altersgruppen aus aller<br />

Herren Länder (20 Nationen). Aus ganz Europa so wie Russland, Japan und Afrika,<br />

aber auch aus Australien und den Vereinigten Staaten kommen Randonneure, um<br />

auf der gnadenlosen Strecke ihre Leistungen zu messen. Die klassische Strecke ist<br />

heute kein Rennen mehr, sondern ein Brevet des <strong>Audax</strong> Club Parisien; jedem<br />

Teilnehmer wird daran liegen, die bestmögliche Zeit zu fahren und 90 Stunden zu<br />

unterbieten, die als maximale Zeit gelten. Dieses ist für Randonneure aus aller<br />

Welt eine individuelle Zielsetzung, aber auch ein großer Augenblick der<br />

Freundschaft und gegenseitigen Unterstützung.<br />

Ulf Roeper aus Kummerfeld bei Hamburg und der Hamburger Claus<br />

Czycholl nehmen 1991 als erste Deutsche an PARIS-BREST-PARIS<br />

Randonneur teil und finishen erfolgreich.<br />

Ulf Roeper SR Medaille Claus Czycholl<br />

12


Paris-Brest-Paris heißt aber auch nachts zu fahren und verlangt eine<br />

gute und solide Vorbereitung (Qualifikation). Ihre Qualifikationen<br />

absolvierten sie in Skandinavien.<br />

1991 Brücke in Brest<br />

Andreas Gruner aus Karlsruhe, der in der Kategorie Paris-Brest-Paris <strong>Audax</strong> im<br />

geschlossenen Verband mit 220 Teilnehmern teilnahm, finisht ebenfalls.<br />

Medaille beim 100jährigen Paris-Brest-Paris<br />

�<br />

13


Zum 100-jährigen Jubiläum fanden PBP <strong>Audax</strong> und PBP Randonneur gleichzeitig<br />

statt. Die erste Teilnahme von Claus Czycholl löste bei ihm die Initialzündung für die<br />

spätere Gründung der <strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong> <strong>Allemagne</strong> aus.<br />

Als Person schließe ich mich der <strong>Audax</strong> Nordique an. (DK, S, N und FI)<br />

� 1992 Besuch des AUDAX CLUB PARISIEN in Hamburg durch den ACP<br />

Präsidenten Robert Lepertel mit seiner Frau Suzanne. AUDAX RANDONNEURS<br />

ALLEMAGNE wird initiiert. Der Beginn der BRM in Deutschland.<br />

… wer Freunde finden will die aus dem „gleichen Holz<br />

geschnitzt“ sind, wird sie bei der <strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong><br />

<strong>Allemagne</strong> finden können…<br />

� 1993 Aufnahme in RANDONNEURS MONDIAUX (Weltverband der Langstrecken<br />

Radfahrer), Organisation der ersten deutschen Super Randonneur-Serie (200, 300,<br />

400 und 600km) nach französischem Vorbild in Hamburg.<br />

� 1994 zweite SUPER RANDONNEUR-Serie in Hamburg.<br />

� 13 e Paris-Brest-Paris 1995<br />

� 1995<br />

Zum 2. Mal nehmen Deutsche an PARIS-BREST-PARIS Randonneur teil. <strong>ARA</strong><br />

organisiert 2 mal die Super Randonneur-Serie (200 bis 600km) als Vorbereitung<br />

für PBP in Hamburg. Die ersten deutschen PBP-Qualifikations-Brevets wurden ein<br />

Erfolg. Hamburg wird „Mekka“ der Langstreckenszene in Deutschland.<br />

� Der Kreis der Paris-Brest-Paris Absolventen in Deutschland erweiterte sich, die<br />

Finisher: Andreas Horscht, Wilfried Föhl, Albert Kratzer, Karl Weimann, Michael<br />

Wiegand, Jürgen Amann, Peter Goldmann, Hermine Stampa-Rabe, Bert Pose, Peter<br />

Wylach, Bernhard Schlegel, Dieter Singer, Gerd Dalchow, Michael Nassauer,<br />

Thoralt Neumann, Christoph Hammann und Ulf Roeper u a. gehörten dazu und<br />

werden Multiplikatoren für den Randonneurgedanken in Deutschland �<br />

� Anmerkung<br />

Viele der Randonneure kamen auch von verschiedenen anderen sportlichen<br />

Disziplinen wie: Marathonlaufen, Rudern, Schwimmen, Bergsteigen, Tauchen,<br />

Triathlon und sogar vom Segelfliegen. Auch beim ersten PBP 1891 waren im<br />

Teilnehmerfeld viele gute Langstreckenschwimmer, Kanalschwimmer und Läufer<br />

mit einer besonderen Ausdauerfähigkeit.<br />

� 1995 Mit ca. 30 deutschen Randonneuren startet <strong>ARA</strong> zum legendären 13.<br />

internationalen Paris-Brest-Paris Randonneur. 26 haben gefinished, darunter die<br />

erste deutsche Frau, Gertrud Koeder. Ein Erfolg, und ein erster Artikel erscheint in<br />

14


der tour. Erstellung des ersten nationalen PBP-Trikots für die deutschen<br />

Teilnehmer. Erstes 1000km RM Brevet in Hamburg mit 18 Randonneuren.<br />

� 1996 Ein Jahr der Konsolidierung der Brevet-Szene.<br />

� 1997 Die fünfte Super Randonneur-Serie in Folge in Hamburg.<br />

Ausweitung der <strong>ARA</strong> Startorte: Peter Wylach (Berlin/Brandenburg) beginnt mit<br />

der Organisation von <strong>ARA</strong>- RM-Brevets in den neuen Bundesländern.<br />

Ein zweites 1000km RM Brevet wurde in Hamburg durchgeführt.<br />

� 1998 Die sechste Super Randonneur-Serie in Hamburg.<br />

Drittes 1000km RM Brevet in Hamburg. In Dülmen (NRW) findet das erste BRM<br />

statt.<br />

� 14 e Paris-Brest-Paris 1999<br />

� 1999 Zum dritten Mal hintereinander organisiert <strong>ARA</strong><br />

die Paris-Brest-Paris-Qualifikation und beteiligt sich mit 94 gemeldeten<br />

Randonneuren am „Mekka“ der Randonneure. 85 haben PBP gefinischt.<br />

Wiederum doppelte Super Randonneur-Serie als Vorbereitung für PBP in Hamburg.<br />

Teilqualifikationen in Berlin/Brandenburg und Dülmen.<br />

Ein viertes 1000km RM Brevet gehörte wieder dazu.<br />

Die erste Damengruppe aus Deutschland ist am Start: bestehend aus Gertrud<br />

Koeder, Hermine Stampa-Rabe und Ulrike Frost.<br />

Ein spezielles deutsches PBP-Trikot wird wieder getragen.<br />

!<br />

„Wer einmal in seinem Leben Paris-Brest-Paris<br />

gefahren ist,<br />

ist nicht mehr derselbe“<br />

(aus Cyclotourisme 1999)<br />

15


Claus + Auli Czycholl<br />

Dr. Rainer Paffrath<br />

Michael Koth<br />

aktuelles Organisations-Team <strong>ARA</strong> 2007<br />

v.l.n.r. hinten: � Uwe Krohne, � Peter Wylach, � Bernd Rakers, � Karl Weimann,<br />

� Jörg Linder, � Jörg Beyreuther. � Michael Koth, � John Omlo.<br />

v.l.n.r. vorne: � Olaf Hilgers, � Chrsitian v. Ascheberg, � Heidi Weimann,<br />

� Auli Czycholl, � Claus Czycholl, �Dr. Rainer Paffrath, o. Bild: � Stefan Landtau,<br />

� Richard Kalkofen.<br />

� Funktions-Schwerpunkte im <strong>ARA</strong> Team<br />

Offizieller <strong>ARA</strong> Repräsentant. Partner und Korrespondent des AUDAX CLUB PARISIEN. RM Vertreter.<br />

Zentraler Koordinator der <strong>ARA</strong> Angelegenheiten. Organisation der Anmeldungen für die deutschen PBP -<br />

Teilnehmer 1995 - 2007. Mit -Organisator des 1. Flèche <strong>Allemagne</strong> 2005.<br />

Organisator von Flèche <strong>Allemagne</strong> 2006, 2008.<br />

Betreuung der Homepage Flèche <strong>Allemagne</strong>, Entwurf des <strong>ARA</strong> - Trikots 2007 und Mitwirkung bei der<br />

Realisierung.<br />

Karl + Heidi Weimann<br />

Richard Kalkofen<br />

Organisator von Flèche <strong>Allemagne</strong> 2006, 2008.<br />

Bearbeitung der SR Randonneur- und Randonneur 5000 Medaillenanträge.<br />

Betreuung der <strong>ARA</strong> Homepage.<br />

Trikotrealisierung und Vertrieb der <strong>ARA</strong> - Trikots 2003 und 2007.<br />

Übersetzungen, PBP Anmeldeverwaltung 2003 und 2007, Pressekontakte, spezielle Aufgaben.<br />

KRISE - ABGRENZUNG - � IDENTITÄT<br />

16


� 2000<br />

Wer kann Paris-Brest-Paris von 1891 richtig interpretieren?<br />

Im Jahr 2000 kam ein Streit über den richtigen Weg auf, - u.a. über Assoziation,<br />

Organisationsstrukturen, Selbstverständnis, Eigenständigkeit, Legitimation, ACP<br />

Akzeptanz, Identität und andere Inhalte. Das Prinzip der freien Assoziation von<br />

Brevet- Organisatoren bleiben wichtigste Prinzipien. Die Einfachheit und das<br />

niedrige organisatorische Niveau bei der Durchführung von Brevets bei<br />

gleichzeitiger Unabhängigkeit von Sponsoren und Firmeninteressen bleibt<br />

ein<br />

Grundsatzprinzip. Es wird von Einzelnen nicht verstanden, da andere Systeme<br />

unseres Lebens auf „weiter“, „schneller“, „höher“, „besser“ „teurer“ und auf<br />

Perfektionierung ausgerichtet sind. Formalistische Strukturen und<br />

„Bevormundung“, die den Erlebniswert der Brevets mindern, werden<br />

abgelehnt. In<br />

Deutschland, - dem Land der Vereine, wo es schon 544.701 e V. gab, (Stand<br />

2000) sollte keiner mehr hinzukommen. Unsere Mitgliedschaft liegt bei den<br />

<strong>Randonneurs</strong> Mondiaux dem Weltverband der Randonneure. Wir sind gegen<br />

„Vereinsmeiers Bürokratie-Mehrkampf“. Nicht der e.V. mit seinen Strukturen und<br />

Satzungen ist das Entscheidene, sondern engagierte und handelnde Menschen, die<br />

von einer Sache überzeugt sind. Die Krise konnte überwunden werden, wenn auch<br />

mit Trennung von einem vorübergehenden Startort.<br />

Die 9. Super Randonneur Serie ist wieder ein Erfolg, diesmal<br />

mit den neuen <strong>ARA</strong><br />

Startorten Fränkische Alb in Osterdorf und München; 43 Randonneure haben den<br />

Super Randonneur geschafft. Beginn einer erfolgreichen Brevetarbeit im Süden der<br />

Republik. Mit der ersten Super Randonneur-Serie im Süden Deutschlands beginnt<br />

eine nachhaltige, gute Aufbauarbeit.<br />

� 2001 Neue <strong>ARA</strong>-Startorte. Gut verteilt über die Republik organisiert <strong>ARA</strong> mit<br />

zuverlässigen PBP Finishern und Organisatoren die Arbeit unter den<br />

Bezeichnungen: <strong>ARA</strong> Hamburg, <strong>ARA</strong> Berlin/Brandenburg, <strong>ARA</strong> München,<br />

<strong>ARA</strong><br />

Nordbayern- Fränkische-Alb und <strong>ARA</strong> Hessen. Insgesamt nahmen die<br />

Teilnehmerzahlen bei den Brevets zu. 156 Teilnehmer bei 200km, 108 - 300km,<br />

81 - 400km, 57 - 600km, – 23 1000km, - 3. Erstes 1000km RM Brevet in<br />

Nordbayern.<br />

�<br />

2002 Neue <strong>ARA</strong> Startorte am Niederrhein (NRW) und im Südschwarzwald<br />

mit den Organisatoren Michael Koth und Carsten Kienert, die neben Radfahren<br />

auch passionierte Langstrecken-Läufer sind. Für etliche Randonneure entfiel<br />

endlich auch die lange Anreise nach Hamburg (ökologische Gesichtspunkte spielten<br />

auch eine Rolle), um an den Brevets teilzunehmen. Neuorientierung. Zweites<br />

1000km RM Brevet in Nordbayern mit 14 Teilnehmern.<br />

� 15 e PARIS-BREST-PARIS 2003<br />

�<br />

2003 Das ist das Jahr, in dem <strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong> <strong>Allemagne</strong> zum 4. Mal an<br />

Paris-Brest-Paris Randonneur teilnimmt. Knapp 190 Randonneure haben sich über<br />

17


<strong>ARA</strong> für PBP qualifiziert und 185 haben die Distanz erfolgreich absolviert.<br />

<strong>ARA</strong> Köln/Bergisches Land und <strong>ARA</strong> Südschwarzwald haben sich mit der<br />

Organisation von Teilqualifikationen für PBP neu engagiert.<br />

In Nordbayern und Niederrhein konnten die Randonneure zusätzlich<br />

den 1000km<br />

RM Brevet als PBP-Vorbereitung nutzen. Es gab 31 Teilnehmer, die homologisiert<br />

wurden.<br />

Erneut wurde<br />

ein nationales PBP-Trikot erstellt, das die deutschen Randonneure in<br />

ihrer Vielzahl im internationalen <strong>Randonneurs</strong>trom von über 4000 Teilnehmern aus<br />

28 Nationen bei Tag und Nacht als deutsche Randonneure erkennbar machte.<br />

Dr. Rainer Paffrath, PBP Finisher von 1999, beginnt in diesem Jahr in der Region<br />

Köln/Bergisches Land mit einem 200 und 300km Brevet seine Tätigkeit in der <strong>ARA</strong><br />

Organisation.<br />

Von 8 Startorten<br />

aus werden nun 36 RM Brevets von 200 bis 1000km<br />

durchgeführt, zu denen sich nahezu die doppelte Anzahl für PBP, verglichen<br />

mit<br />

1995, anmelden konnten. Wesentlich mehr hätten sich für die „Olympiade der<br />

Randonneure“ qualifizieren können. Nach dem internationalen Klassement des ACP<br />

für die teilnehmenden Nationen für PARIS-BREST-PARIS Randonneur, hat <strong>ARA</strong> den<br />

3. Rang erreicht. Der Sprung von 2 Teilnehmern 1991 auf ca.185 im Jahre 2003<br />

war respektabel. Die kleine Frauenfraktion betrug beim Start in Paris 4 Personen.<br />

Homologisiert wurden davon drei, darunter die jüngste Teilnehmerin bei PBP 2003:<br />

die 18-jährige Deutsche Fiana Staib aus Bayern. Bei den Männern war der älteste<br />

deutsche Teilnehmer, Friedhelm Lixenfeld aus Hamburg, mit 72 Jahren zum ersten<br />

Mal dabei.<br />

Anmerkung<br />

� 2003 D<br />

as war aber auch das Jahr der Randonneure und PBP-Finisher Uwe<br />

Krohne, Christian v. Ascheberg, Stefan Landtau, Jörg Linder und Olaf Hilgers; sie<br />

haben Paris-Brest-Paris Randonneur zu ihrem persönlichen Erlebnis werden lassen<br />

und engagierten sich fortan bald als <strong>ARA</strong> Organisatoren.<br />

� 200.001. 200km RM Brevet<br />

Anlässlich des gefahrenen 200.001 e 200km RM Brevet, verleiht Dominique<br />

LAMOULLER, Président de la Fédération Française de Cyclotourisme FFCT, weltweit<br />

100 Ehrenmedaillen an verdiente Randonneure, die “Grands <strong>Randonneurs</strong>“.<br />

Darunter die deutschen Randonneure Michael Wiegand, Peter Wylach, Martin<br />

Kirschner, Karl Weimann und Claus Czycholl.<br />

� 2004 Durch eine erneute bewusste Aufnahme von PBP- Finishern in das<br />

<strong>ARA</strong> Organisatoren-Gremium erfolgte eine Ausweitung der Startorte nach<br />

Schleswig-Holstein–Kiel, Weserbergland- Hess. Oldendorf, Sachsen -Altenbach b.<br />

Leipzig, Niedersachsen-Wolfenbüttel, Baden-Württemberg-Rastatt, Emsland-Lohne<br />

(deutsch-holländ. Grenzregion).<br />

Das bedeutete eine Verbreitung der<br />

deutschen Randonneurbewegung in der<br />

ganzen Republik.<br />

Der „klassische Vierklang“<br />

von 200-, 300-, 400- und 600km der Super<br />

Randonneur, wird zum jährlichen Pflichtprogramm vieler Randonneure. Heidi und<br />

Karl Weimann organiseren wieder ein 1000km BRM.<br />

18


Auf den inzwischen obligatorisch gewordenen <strong>ARA</strong> Organisatorentreffen werden 1-<br />

2 Mal jährlich Beschlüsse diskutiert und gefasst. Auf dem Wankumer Orga-Treffen<br />

am Niederrhein, ist der Beschluß gefasst worden, Flèche<br />

<strong>Allemagne</strong> nach<br />

französichem Vorbild durchführen zu wollen – verglichen mit Flèche Velocio des<br />

ACP.<br />

� � � � Flèche <strong>Allemagne</strong><br />

Kapitän<br />

� Ein Flèche-Team besteht aus 3-5 Fahrern<br />

Nach den Regeln muss das Ziel nach 24 Stunden von unterschiedlichen<br />

Startplätzen<br />

und Kilometer-Distanz aus erreicht werden. Das Ziel ist die<br />

historische Wartburg bei Eisenach in Thüringen. Der 1. Start für<br />

die 23<br />

gemeldeten Teams war an Christi Himmelfahrt, 5. Mai 2005. 17 Teams aus<br />

der<br />

ganzen Republik und dem Ausland haben es geschafft und konnten homologisiert<br />

werden. Mit 548 km, der längsten gefahrenen Distanz, erreichte das Sieger-Team<br />

die Wartburg; 360km ist für alle das Minimum.<br />

Der ACP unterstützt das Vorhaben, homologisiert den Flèche und ist somit<br />

offizieller Teil der Randonneur 5000-Wertung und wird im Weltkalender der<br />

<strong>Randonneurs</strong> Mondiaux aufgenommen.<br />

Wartburg<br />

bei Eisenach<br />

http:// fleche.randonneure-deutschland.de<br />

� Warum Wartburg bei Eisenach?<br />

Bei der Festlegung des Flèche-Ziels spielten folgende Überlegungen eine Rolle:<br />

•<br />

Es sollte so nah wie möglich am geografischen Mittelpunkt Deutschlands<br />

sein.<br />

19


• Es sollte ein neues Bundesland sein.<br />

• Es sollte eine historische und zugleich typisch deutsche Begegnungsstätte<br />

(Burg) für alle Randonneure im Herzen der Republik sein.<br />

• Es sollte die historische Wartburg mit ihrer über 1000-jährigen und<br />

bedeutsamen Geschichte für Deutschland und die Stadt Eisenach in<br />

Thüringen sein.<br />

Eisenach liegt Nahe am geografischen ●<br />

Mittelpunkt Deutschlands<br />

� 2005 1. Fléche <strong>Allemagne</strong> zur Wartburg bei Eisenach<br />

In diesem Jahr stand das Gelingen des 1. Fléche <strong>Allemagne</strong> im Mittelpunkt<br />

der<br />

Aktivitäten, was von der Teilnehmeranzahl und der Atmosphäre her ein sehr<br />

gelungenes Gemeinschaftserlebnis außerhalb von PBP darstellte.<br />

Die verantwortliche Pionierarbeit für den 1. Fléche <strong>Allemagne</strong> lag in den Händen<br />

von Martin Kirschner, Auli und Claus Czycholl, sowie im Zielbereich auf der<br />

Wartburg bei Tina und Heidi Weimann. Mit 95 Personen fand ein gemeinsames<br />

Essen im Bürgerhaus der Stadt Eisenach in Anwesenheit von Bob und Suzanne<br />

Lepertel vom <strong>Audax</strong> Club Parisien und unseren schwedischen Gästen aus<br />

Stockholm statt.<br />

� 2005<br />

Rahmenschild<br />

der Flècheteams<br />

Es konnten 5 komplette Super Randonneur-Serien realisiert<br />

werden, und zwar in<br />

den Regionen No rdbayern, Niederrhein, Emsland, Hessen und Hamburg. 63<br />

Randonneure<br />

konnten sich Super Randonneur nennen.<br />

Nordbayern führt sein fünftes 1000km RM Brevet durch und zählte mit seiner<br />

Teilnehmerzahl zu dem meist besuchten 1000er innerhalb der <strong>Randonneurs</strong><br />

Mondiaux. Ebenfalls führte <strong>ARA</strong> Schleswig-Holstein ein 1000km<br />

RM Brevet durch.<br />

Michael Koth von <strong>ARA</strong> Niederrhein übernimmt die Verwaltung der Randonneur<br />

5000 -und Super Randonneur Medaillen.<br />

�<br />

20


� 2006<br />

Geheimkontrolle<br />

Der zweite Flèche <strong>Allemagne</strong> liegt 2006 in der organisatorischen Verantwortung<br />

von Dr. Rainer Paffrath von <strong>ARA</strong> Köln/Bergisches Land und Michael Koth von <strong>ARA</strong><br />

Niederrhein. 17 Flèche-Teams erreichen nach 24 Stunden die Wartburg bei<br />

regnerischem Wetter und werden homologisiert.<br />

� 2006<br />

Rund 80 Fahrer haben den Super- Randonneur geschafft und über 300<br />

Randonneure haben sich an den 200km Brevets beteiligt. Sechs Super<br />

Randonneur- Serien wurden organisiert von <strong>ARA</strong> u.a. in Schleswig-Holstein,<br />

Hamburg, Hessen, Emsland, Niedersachsen und Nordbayern und das im wichtigen<br />

Vorjahr des nächsten P-B-P Jahres 2007! <strong>ARA</strong> Nordbayern führt sein 6. 1000km<br />

RM Brevet durch.<br />

Beleuchtungskontrolle<br />

� 16 e PARIS-BREST-PARIS 2007<br />

21


� 2007…<br />

Begeisterung an der historischen Strecke<br />

Sammeln vor dem 16.ten PBP Start<br />

Im vergangenen Jahr zeichnete sich schon ein vermehrtes Interesse für das<br />

bevorstehende Paris-Brest-Paris Randonneur ab. Alle <strong>ARA</strong>-Organisatoren führten<br />

die komplette Qualifikations-Serie durch für die bevorstehende „Olympiade der<br />

Randonneure“ - dem großen Fest der internationalen Radfahrer. Das waren 12 mal<br />

die Super Randonneur-Serie von 200 bis 600km. * in Hamburg wird sie im PBP-<br />

Jahr traditionell doppelt gefahren.<br />

In Nordbayern fand zusätzlich ein 1000km RM Brevet statt, es war das siebte<br />

1000km Brevet. Ein fast explosionsartiges Interesse wird von allen <strong>ARA</strong> Startorten<br />

gemeldet. Über 675 Randonneure besuchten die 200km-RM Brevets und über 450<br />

haben die Auszeichnung Super Randonneur und damit die Qualifikation für Paris-<br />

Brest-Paris erreicht. Knapp 400 deutsche Randonneure hatten sich für PBP<br />

gemeldet und 292 deutsche Randonneure haben PBP gefinisht. Der Magnet PBP<br />

zieht weltweit Randonneure an, auch vermehrt aus Deutschland. Das Brevetfahren<br />

22


und die Langstrecke sind trendy geworden, und das ist das Verdienst von <strong>ARA</strong>.<br />

(Wir sind ein wenig darauf stolz und wissen uns voll im Trend).<br />

Das 16. Paris-Brest-Paris mit seinen 5300 gemeldeten Teilnehmern gilt als eines<br />

der schwersten seiner Geschichte, wegen sehr widriger Wetterverhältnisse vom<br />

Start bis zum Ziel, ein. 1229 km mit teilweise starkem Regen und Wind bei Tag<br />

und Nacht. ACP-Organisatoren sprechen vom schwersten PBP Randonneur seit<br />

1956, da wundert es nicht, dass über 1700 Randonneure nicht ins Ziel kamen und<br />

abbrachen oder außerhalb der 90 Stundenfrist waren.<br />

Von 397 deutschen Randonneuren die sich gemeldet hatten, haben 292 gefinisht.<br />

Unseren herzlichen Glückwunsch!<br />

Die Paris-Brest Teilnehmer werden in 8 Sprachen begrüßt<br />

23


Vor dem Start zum 16. Paris-Brest-Paris Randonneur in St. Quentin en Yvellines<br />

� Paris – Brest – Paris 2007 oder- die Mutter aller<br />

Prüfungen<br />

Beginnen ist Stärke,<br />

vollenden können ist Kraft! Laotse, 4 -3 Jahrh. v. Chr.<br />

Dieses 16te PBP war schon bemerkenswert und unterschied sich von den -<br />

vorausgegangen doch sehr! Es wird allen Teilnehmern als ein ganz besonderes<br />

Abenteuer in Erinnerung bleiben:<br />

Weißt Du noch- damals PBP 2007? Wer hätte es gedacht, dass mal nicht die<br />

Sonne scheint in Paris? Von Dauerregen war nie die Rede bislang- das war die<br />

eigentliche Überraschung.<br />

Waren doch die letzten vier PBP, die ich miterlebt habe, bestimmt von Sonne und<br />

Wärme (außer nachts natürlich)- Die - erzählten und geschriebenen<br />

Erfahrungen- waren in der Tendenz als hart mit unzähligen Hügeln beschrieben<br />

worden. Die Sonnencreme und nicht die Regenjacke dominierte als wichtigstes<br />

Utensil. Aber wir Randonneure wissen, dass Brevetfahren kein Hallensport ist.<br />

Wir rechnen auch mit Regen. Dass PBP die Herausforderung für einen Randonneur<br />

schlechthin ist, hat sich erneut bestätigt. Wie eine Naturgewalt hat sich die alte<br />

Diva aufgebäumt und sich dagegen gewehrt, von jedem erobert zu werden. Es gilt<br />

auch diesmal- eigene Grenzen wurden verschoben, bisherige Erfahrungen wurden<br />

24


um neue Dimensionen bereichert. Das ist bei mir und vielen anderen<br />

Randonneuren auch so eingetreten.<br />

Dank an den <strong>Audax</strong> Club Parisien. Dank an Pierre Theobald und Jean-Gualbert<br />

Faburel stellvertretend für die vielen großen Helfer auch hinter den Kulissen, die<br />

zum Gelingen des 16ten PBP beigetragen haben. Danke für die exzellente<br />

Organisation, - wir Randonneure wissen die Arbeit zu schätzen. Es war wieder<br />

wunderbar, dabei gewesen zu sein - bei der Olympiade der Randonneure.<br />

Vielen herzlichen Dank und weiterhin Bon Courage ACP !<br />

Claude Lepertel, Pierre Theobald und die vielen Helfer des PBP 2007<br />

P a r i s - B r e s t - P a r i s m u s s w e i t e r – l e b e n,<br />

w i r f r e u e n u n s s c h o n a u f 2 0 1 1 !<br />

Bon Courage et Bonne Route im Namen der Randonneure und des <strong>ARA</strong> Teams<br />

Claus Czycholl<br />

<strong>Audax</strong> <strong>Randonneurs</strong> <strong>Allemagne</strong><br />

© Text und Typographie, Claus Czycholl, AUDAX RANDONNEURS ALLEMAGNE, Hamburg 12/2007 Quellen: Bilder & Grafiken, Armin Quante,<br />

Claus Czycholl, Ulf Roeper, Peter Hudley, Karl Weimann, Joachim Janssen, Waltraud Schulze, Peter Wylach, Oliver Leibbrand, Maindru Photo,<br />

ACP, Dr. Rainer Paffrath, Pütz- Design, Eisenach Touristik. Historische Quelle: „Bild PBP 1891“- aus:Mit dem Rad durch zwei Jahrhunderte.<br />

Quellen für die drei schwarz/weiß Abb.: " Aus: Budzinski Archiv Spezialsammlung zum Radsport der Zentralbibiliothek der Deutschen<br />

Sporthochschule Köln.<br />

25


- Die <strong>ARA</strong> Geschichte wird weiter fortgeschrieben und laufend ergänzt -<br />

s. A n h a n g<br />

BRM/ACP Medaillen<br />

BRM 200km BRM 300km BRM 400km BRM 600km<br />

BRM 1000km Super Randonneur Randonneur 5000<br />

�<br />

26


BRM Super RANDONNEUR-SERIE<br />

200km,300km,400km 600km in einem Jahr<br />

in Deutschland-organisiert durch <strong>ARA</strong><br />

*Doppel-Brevet-Serie durch <strong>ARA</strong>-Hamburg<br />

x* 2x* 2x* 2x*<br />

<strong>ARA</strong> Hamburg ( 1991) 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

<strong>ARA</strong> München 2000 2001 2002 2003<br />

<strong>ARA</strong> Nordbayern 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

<strong>ARA</strong> Dülmen 2000<br />

<strong>ARA</strong> Hessen 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

<strong>ARA</strong> Berlin/Brandenburg 2003 2007<br />

<strong>ARA</strong> Niederrhein 2003 2005 2007<br />

<strong>ARA</strong> Emsland/ holl. Grenze 2005 2006 2007 2008<br />

<strong>ARA</strong> Schleswig-Holstein 2006 2007 2008<br />

<strong>ARA</strong> Niedersachsen 2006 2007<br />

<strong>ARA</strong> Baden-Württemberg 2007 2008<br />

<strong>ARA</strong> Weserbergland 2007 2008<br />

<strong>ARA</strong> Köln/Bergisches Land 2007 2008<br />

<strong>ARA</strong> Sachsen 2007<br />

<strong>ARA</strong> Südbayern 2007 2008<br />

27


<strong>ARA</strong> RM Brevet Statistik<br />

Die Statistik von <strong>ARA</strong> belegt mehr als viele Worte die Entwicklungstendenzen der RM Brevets in Deutschland seit 1991. Die Paris-Brest-<br />

Paris Jahre �1995, �1999, �2003 und �2007 markieren jeweils den organisatorischen und sportlichen Höhepunkt. PBP ist der<br />

Fixpunkt der Randonneure weltweit und für <strong>ARA</strong> ist es ein Teil der Identität.<br />

� 1000km RM Brevets in Deutschland- organisiert durch <strong>ARA</strong><br />

Jahre<br />

<strong>ARA</strong> Hamburg 1995 1997 1998 1999 2000 2003 2005*<br />

<strong>ARA</strong> Nordbayern 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

<strong>ARA</strong> Niederrein 2003<br />

<strong>ARA</strong> Schleswig-Holstein 2005*<br />

* gemeinsames Projekt <strong>ARA</strong> HH und Schleswig-Holstein mit Start in Kiel<br />

Die Randonneur-Veteranen,<br />

die 3 *, 4 * oder 5 ** - fache Paris-Brest-Paris Finisher seit 1991 sind,<br />

kommen aus folgenden Regionen der Republik:<br />

� Hamburg<br />

Claus Czycholl,** Gösta Dreise, * Bernd Rosowski, * Heinz Lübken, * Burkhard Sielaff, * Michael Nassauer*<br />

� NRW<br />

Dr. Rainer Paffrath, * Rainer Massen, * Jöerg Hennlein, * Peter Zinner, * Andreas Horscht. *<br />

� Bayern<br />

28


ANHANG<br />

Karl Weimann, * Bernd Eibisberger, * Jörg Beyreuther, * Wilfried Föhl. *<br />

� Berlin<br />

Peter Wylach, * Georg Dascher. *<br />

� Hessen<br />

Michael Wiegand<br />

� Baden-Württemberg<br />

Gerd Hamm. *<br />

* der älteste deutsche PBP Teilnehmer 2007 ist Friedhelm Lixenfeld aus Hamburg mit<br />

76 Jahren. 2 x Finisher.<br />

Nationales Trikot der deutschen PBP- Equipe 2007<br />

Eine Beispielgeschichte wie man zu Paris-Brest-Paris kommen kann.<br />

(Auszüge)<br />

„Es ist sehr spannend, wie man zu PBP kommt. Es ist von vielen Zufällen und Umständen abhängig.<br />

Genauso zufällig, wie man im Leben einen Freund trifft, ihn über viele Jahre begleitet, ihn schätzen lernt<br />

und viele gemeinsame Dinge mit ihm erlebt – sehr schöne und weniger schöne. Wenn man zurückblickt, ist<br />

es aber ganz logisch, dass man ihn getroffen hat!<br />

Der Beweis folgt hier:<br />

29


ls Kinder verbrachten meine Schwester und ich unsere Ferien mit unseren Eltern im Ausland.<br />

AMeistens in Frankreich. Wir fuhren an die Cote d’azur, nach Korsika, in die Normandie,<br />

nach Paris, in die Bretagne, in die Alpen und in die Provence. Mit 18 Jahren wurde das Gepäck<br />

auf den<br />

Gepäckträger geschnallt und die Schweizer und die französischen Alpen bezwungen.<br />

Die Franzosen mag ich – sie haben Lebensart, sind im Kern herzlich und gnadenlos traditionsbewusst.<br />

Dazu kam der Radsport. In den Sommerferien 1977 lesen wir in der Zeitung, daß ein Deutscher<br />

namens Didi Thurau bei der Tour de France einige Tage das gelbe Trikot trägt. Tour de<br />

France? Mit dem Rad durch ganz Frankreich? Eine unglaublich Idee! Diese Radsportler sind<br />

unglaubliche Menschen, denke ich als kleiner Junge und bin begeistert. Im Jahr 1985 kauft mein Vater mir ein<br />

gebrauchtes Rennrad, ein Colnago, für 400 Euro.<br />

Die Abschlussfahrt meiner Schule führt meine Klassenkameraden und mich im selben Jahr in<br />

die Bretagne. Als Halbstarke wollen uns die Erinnerung an diese tolle Reise mit einem Souvenir erhalten und<br />

erleichtern die französische Staatsbahn SNCF um ein Zugschild. Die französischen Leser mögen dies bitte 1000<br />

mal entschuldigen.<br />

Aber es kann doch kein Zufall sein, was auf diesem Zugschild steht, oder?<br />

Souvenir<br />

nige Jahre und viele Radkilometer später treffe ich bei einer Dienstreise in Esbjerg, Dänemark,<br />

Eeinen Dänen namens Bertil Grand (dieser wird sich nicht an mich erinnern. Falls er<br />

diese Zeilen liest, möge er sich melden!). Sein Chef und mein Chef denken, daß wir über ein<br />

Marketingkonzept<br />

diskutieren. In Wirklichkeit sprechen wir über ein unglaubliches Erlebnis,<br />

das Bertil im Jahr 1991 hatte: Paris-Brest-Paris. Zum ersten Mal höre ich von diesem<br />

Radsport-Mythos. Aufgrund der Sprachschwierigkeiten habe ich nicht alles verstanden, aber<br />

der Name hat sich fest in mein Gehirn eingebrannt: Paris-Brest-Paris.<br />

ieder einige Jahre später – im Jahr 1998 - trainiere ich auf einsamen norddeutschen Straßen.<br />

WEin Radfahrer kommt mir entgegen. Er trägt eine Skibrille und führt etwas Gepäck mit sich.<br />

Nach einigen Minuten beschließe ich, umzudrehen und den ungewöhnlichen Radfahrer einzuholen,<br />

um zu fragen,<br />

wohin er führe. Er antwortet, daß er am Vorabend zu einem „Brevet“<br />

über 400 km gestartet sei. Mir klingelt es in den Ohren: hat dieser Fahrer am Ende etwas mit<br />

dem sagenumwobenen Paris-Brest-Paris zu tun? Er hat damit zu tun! Über ihn erfahre ich die<br />

Adresse von Claus Czycholl, dem deutschen Randonneur-Urgestein.<br />

Dann geht alles ganz schnell.<br />

Im Herbst desselben Jahres nehme ich zum ersten Mal an einem<br />

BRM über 200 km in Hamburg teil. Unterwegs erzählen die Fahrer, daß im folgenden Jahr die<br />

14. Ausgabe von Paris-Brest-Paris stattfinden würde. Ich erinnere mich genau an diese<br />

Schlüsselsekunde:<br />

mir war sonnenklar, daß ich dabei sein würde...<br />

Seitdem habe ich einen Freund gewonnen. Einen überaus treuen Freund. Ich teile mit ihm<br />

unglaubliche Erlebnisse, die ich meinen Lebtag nicht vergessen werde. Wenn es einmal im<br />

Leben nicht so gut läuft, erinnert mich mein Freund, daß nach dem harten Anstieg zum Roc<br />

Trévezel eine wunderbare Abfahrt folgt, die mühelos zu bewältigen ist. Dieser Freund ist zudem<br />

immer motiviert und positiv; er hat mich überzeugt, daß man auch extrem schwierige<br />

Dinge schaffen kann. Wahrscheinlich aufgrund seines hohen Alters ist mein Freund auch sehr<br />

weise: er hat mir bewiesen, daß der Verzicht auf Komfort und Luxus eine große Bereicherung<br />

30


edeutet.<br />

Einmal hat mir mein Freund erzählt, daß Bob Lepértel der beste Außenminister der<br />

Welt ist, weil er die Völker der Erde vereint und damit für Frieden sorgt. Toll ist auch, daß<br />

mein Freund selber sehr viele Freunde hat, die jetzt auch meine großen Freunde geworden<br />

sind. Übrigens ist mein Freund nicht immer nur gut zu mir – manchmal stellt er mich vor fast<br />

unlösbare Aufgaben, an denen ich aber wachsen kann.<br />

Und irgendetwas sagt mir, daß mich mein Freund noch viele Jahre begleiten wird ...“<br />

Dr. Rainer Paffrath, Brühl (bei Köln), <strong>ARA</strong> Organisator von BRM seit 2003, dreifacher PBP-Teilnehmer.<br />

Anmerkung: Wer auch seine persönliche PBP Einstiegsgeschichte aufschreiben und zur Verfügung stellen möchte, sollte es tun. Bitte an mich senden, Claus<br />

Flèche Urkunde und Homologation durch den ACP<br />

Brevet Impressionen<br />

31


Ø 10cm <strong>ARA</strong> Aufkleber Ø 5,7 <strong>ARA</strong> Aufkleber<br />

32

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