11.05.2013 Aufrufe

Trockensorptionsverfahren mit Kalkhydraten in ... - Rheinkalk

Trockensorptionsverfahren mit Kalkhydraten in ... - Rheinkalk

Trockensorptionsverfahren mit Kalkhydraten in ... - Rheinkalk

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, M. S<strong>in</strong>dram <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

REGAVO zu widmen, <strong>in</strong> dem es besonders leicht zu Taupunktunterschreitungen <strong>mit</strong> gleichzeitiger<br />

Aerosolbildung kommt. SO3 führt zu verstärkten Korrosionsersche<strong>in</strong>ungen und der E<strong>in</strong>speicherung<br />

von Schwefelsäure <strong>in</strong> den Nachgeschalteten Teilen der Anlage (Wärmetauscher, Rauchgaskanäle<br />

Katalysatoren etc.). Dieser Effekt kann – neben den Korrosionsschäden <strong>in</strong> der Anlage selbst -<br />

<strong>in</strong>sbesondere beim Anfahrbetrieb zum Auswurf saurer Partikel führen, die im Nahbereich des<br />

Kraftwerks niedergehen.<br />

SO3 wird direkt bei der Verbrennung ebenso wie SO2 gebildet. Im Nachgeschalteten Bereich entsteht<br />

SO3 durch direkte Konversion im SCR-Katalysator (SO2 + ½ O2 => SO3), oder durch direkte<br />

Reaktionen im Abgas (z.B. 2HCl + O2 Cl2 + H2O (Deacon Reaktion) <strong>mit</strong> Cl2 + SO2 + H2O 2<br />

HCl + SO3 (Griff<strong>in</strong> Reaktion)). Die Richtung dieser Reaktionen wird durch die<br />

Gleichgewichtsthermodynamik bestimmt. Die direkte Konversion aus SO2 im SCR-Katalysator hat<br />

hier auf Grund der Abgasmatrix <strong>mit</strong> ger<strong>in</strong>gen HCl Konzentrationen im Kraftwerk das höhere Potential<br />

zur SO3 Bildung. Die Bildung des Aerosols aus SO3 erfolgt durch Übersättigung <strong>mit</strong> anschließender<br />

Bildung der Aerosole durch Zusammenlagerung von Molekülen = homogene Keimbildung, oder durch<br />

Anlagerung an Fremdkeime = heterogene Keimbildung. Die Anwesenheit von HF führt zur<br />

Vergiftung des Katalysators, darüber h<strong>in</strong>aus bilden sich durch HF <strong>in</strong> der Anlage harte Anbackungen,<br />

die nur <strong>mit</strong> großem Aufwand zu entfernen s<strong>in</strong>d.<br />

Feuerung<br />

Kessel<br />

Elektro-Filter<br />

Abb. 5: Beispiel e<strong>in</strong>er Nachrüstung an e<strong>in</strong>em Großkraftwerk zur HF-/SO3-Abscheidung<br />

Wesentlich für e<strong>in</strong>e wirkungsvolle E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von SO3 und HF ist die reaktive basische Oberfläche<br />

sowie für die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von SO3 –Aerosol die Benetzbarkeit (Porenvolumen) von WÜLFRAsorp D<br />

SP. In den letzten Jahren s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Kraftwerken durch die Zudosierung des hochreaktiven<br />

WÜLFRAsorp D SP erfolgreich die HF-/SO3- und Partikelemissionen wesentlich reduziert und der<br />

Betrieb der Anlage (SCR-Kat., Wärmetauscher) erheblich verbessert worden. Die benötigten<br />

Additivmengen betragen hierbei zur Zeit max. 50 mg/m³. Dies entspricht e<strong>in</strong>em Bedarf von ca. 200 t/a<br />

für e<strong>in</strong> Kraftwerk.<br />

4.2 Rauchgasre<strong>in</strong>igung an e<strong>in</strong>em Industriekraftwerk<br />

Reaktion im REA Katalysator<br />

Re<strong>in</strong>gas<br />

Rauchgaskanal<br />

zum Kam<strong>in</strong><br />

Rohgas<br />

Re<strong>in</strong>gas<br />

WÜLFRAsorp<br />

Re<strong>in</strong>gas<br />

- HF < 3-5 mg/m³ N.tr. (Regelgröße)<br />

(Kont<strong>in</strong>uierlich überwacht)<br />

- SO 3 < 2-3 mg/m³ N.tr. N.tr.<br />

Durch den zusätzlichen E<strong>in</strong>satz von Sekundärbrennstoffen werden häufig erhöhte Chloridfrachten<br />

e<strong>in</strong>getragen, die durch e<strong>in</strong>e Hochtemperaturabscheidung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wirbelschicht nicht reduziert werden<br />

können. Daher s<strong>in</strong>d zusätzliche Re<strong>in</strong>igungsmaßnahmen erforderlich, die vorteilhafter Weise durch die<br />

e<strong>in</strong>fache Zugabe e<strong>in</strong>es hochreaktiven Kalkhydrates <strong>in</strong> die bestehende Rauchgasre<strong>in</strong>igung dargestellt<br />

werden. Auch e<strong>in</strong>e <strong>mit</strong> E-Filter ausgestattete Rauchgasre<strong>in</strong>igung kann bei entsprechender<br />

Verfahrensführung zu e<strong>in</strong>er leistungsfähigen Trockensorption aufgebaut werden.<br />

6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!