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Trockensorptionsverfahren mit Kalkhydraten in ... - Rheinkalk

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Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, M. S<strong>in</strong>dram <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

Die sekundären Rauchgasre<strong>in</strong>igungsverfahren können grob <strong>in</strong> drei Kategorien e<strong>in</strong>geteilt werden:<br />

1. nasse Rauchgasre<strong>in</strong>igung (Naßwäscher),<br />

2. halbtrockene Rauchgasre<strong>in</strong>igung (Sprühsorption),<br />

3. trockene Rauchgasre<strong>in</strong>igung (Schüttschichtfilter, Trockensorption <strong>mit</strong> Gewebefilter).<br />

Nasse RGR-Verfahren werden vornehmlich <strong>in</strong> Großkraftwerken zur Rauchgasentschwefelung<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Aufgrund der Verfahrenstechnik ergeben sich Abgastemperaturen von ca. 60 – 70°C <strong>in</strong> der<br />

Re<strong>in</strong>igungsstufe. Bei halbtrockenen Verfahren wird e<strong>in</strong>e Kalkmilchsuspension <strong>in</strong> den Abgasstrom<br />

e<strong>in</strong>gebracht, wobei durch Verdampfung des Wassers e<strong>in</strong>e Rauchgaskühlung <strong>in</strong> der Regel auf 140 –<br />

170 °C erfolgt. Die Reaktionsprodukte werden <strong>in</strong> trockener Form <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Nachgeschalteten Filter<br />

(E-Filter oder Gewebefilter) abgeschieden. In der <strong>in</strong>dustriellen Praxis s<strong>in</strong>d, anders als <strong>in</strong> Kraftwerken,<br />

bei der Umsetzung neuer Projekte und bei der Nachrüstung vorhandener Anlagen häufig trockene<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igungsverfahren anzutreffen. Trockene Verfahren haben sich <strong>in</strong> der modernen<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igung durchgesetzt, da sie dem Anwender entscheidende Vorteile bieten 1 . Neben der<br />

sicheren E<strong>in</strong>haltung vorgeschriebener Grenzwerte und der hohen Flexibilität überzeugen sie durch<br />

ger<strong>in</strong>ge Investitions- und Betriebskosten, ger<strong>in</strong>gen Personalaufwand sowie durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />

Konzeption und Platz sparende Bauweise. Die Reaktionsprodukte fallen trocken an. Beispiele für den<br />

E<strong>in</strong>satz f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> nahezu allen Anwendungsgebieten wie z. B.:<br />

• Holz- und Biomassekraftwerke 2 ,<br />

• Hausmüllverbrennungsanlagen 1,3 ,<br />

• Sondermüllverbrennungsanlagen 1,3 ,<br />

• konventionelle Kraftwerke 4 ,<br />

• NE-Metallverarbeitung,<br />

• Glashütten 5 ,<br />

• keramische Industrie 6 ,<br />

• Prozessfeuerungen 1,3 .<br />

Neben der Reduzierung Säurebildender Schadstoffe ist an diesen Anlagen die Abscheidung<br />

ökotoxischer Stoffe wie Schwermetalle (z. B. Hg, Pb, Zn) und Diox<strong>in</strong>e/Furane (PCDD/PCDF) von<br />

besonderem Interesse. Diese Adsorptionsprozesse werden vorteilhaft im Niedertemperaturbereich<br />

durch E<strong>in</strong>satz geeigneter Mischprodukte durchgeführt. Für diesen E<strong>in</strong>satzfall werden speziell auf die<br />

Kundenanforderung angepasste Produkte auf Basis von WÜLFRAsorp ® D SP/Spongiacal ® ,<br />

herkömmlichem Kalkhydrat und Kalkste<strong>in</strong>mehl geliefert. Verwendete Adsorptionsmaterialien s<strong>in</strong>d z.<br />

B. Braunkohlenkoksstaub (HOK) und Aktivkohle (AK). Die für diesen Verwendungszweck von der<br />

Kalk<strong>in</strong>dustrie angebotenen Mischprodukte bieten relativ zum re<strong>in</strong>en Kohlenstoff e<strong>in</strong>e höhere <strong>in</strong>härente<br />

Sicherheit. Sie lassen sich ohne zusätzlichen apparativen und personellen Aufwand bei Bedarf<br />

e<strong>in</strong>setzen. Hier<strong>mit</strong> wird die Forderung nach e<strong>in</strong>facher und zuverlässiger Anlagentechnik erfüllt.<br />

Bei trockenen Verfahren wird das Sorbens häufig pulverförmig dem Rauchgas zugeführt. Hierbei<br />

werden pr<strong>in</strong>zipiell der Hoch- (850 – 1000 °C), Mittel- (300 – 450 °C) und Niedertemperaturbereich<br />

(80 – 220 °C) genutzt. Im Niedertemperaturbereich werden seit e<strong>in</strong>igen Jahren hochreaktive speziell<br />

für die Rauchgasre<strong>in</strong>igung optimierte Kalkhydrate WÜLFRAsorp ® D SP/Spongiacal ® ) <strong>mit</strong> großem<br />

Erfolg e<strong>in</strong>gesetzt. Der Mitteltemperaturbereich bietet sehr gute E<strong>in</strong>satzbed<strong>in</strong>gungen für die<br />

Verwendung derartiger Spezialhydrate <strong>in</strong>sbesondere zur SO2-Abscheidung. In der Glas<strong>in</strong>dustrie wird<br />

beispielsweise die Abgasre<strong>in</strong>igung <strong>mit</strong> WÜLFRAsorp ® bei 350 – 500 °C sehr erfolgreich<br />

vorgenommen 5 . Diese Möglichkeit ist <strong>in</strong> der Regel im Kraftwerksprozess nicht gegeben. Auch im<br />

Hochtemperaturbereich bei ca. 850 – 1000 °C werden speziell für die Abgasre<strong>in</strong>igung<br />

weiterentwickelte, hochoberflächige Produkte (z. B. WÜLFRAsorp ® A) <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren<br />

Kraftwerken (ca. 100 MWth) erfolgreich verwendet. Der Temperaturbereich zwischen ca. 80 - 180 °C<br />

bietet h<strong>in</strong>sichtlich der Abscheidung von Schadstoffen die meisten Möglichkeiten.<br />

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