11.05.2013 Aufrufe

Trockensorptionsverfahren mit Kalkhydraten in ... - Rheinkalk

Trockensorptionsverfahren mit Kalkhydraten in ... - Rheinkalk

Trockensorptionsverfahren mit Kalkhydraten in ... - Rheinkalk

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Rhe<strong>in</strong>kalk<br />

Information<br />

<strong>Trockensorptionsverfahren</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong><br />

<strong>in</strong> Kraftwerken<br />

VGB-Konferenz „Chemie im Kraftwerk 2003“<br />

Essen, 22./23. Oktober 2003<br />

Vortrag: Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, Dipl.-Ing. M. S<strong>in</strong>dram<br />

5/03


Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, M. S<strong>in</strong>dram <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

<strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

Dr.-Ing. Burkhard Naff<strong>in</strong>, Dipl.-Ing. Wolfgang König, Dipl.-Ing. Mart<strong>in</strong> S<strong>in</strong>dram (Vortrag),<br />

Rhe<strong>in</strong>kalk GmbH, Wülfrath<br />

Kurzfassung<br />

Auch <strong>in</strong> Großkraftwerken f<strong>in</strong>den sich zunehmend Praxisbeispiele für die Trockensorption <strong>mit</strong><br />

hochreaktiven <strong>Kalkhydraten</strong>. Diese werden <strong>in</strong>sbesondere für die Abscheidung von HF und SO3<br />

verwendet. Hierdurch wird bereits vor E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Nasswäsche die Bildung von Aerosolen<br />

verh<strong>in</strong>dert und Korrosionsersche<strong>in</strong>ungen durch Sorption von HF oder SO3-Aerosol wesentlich<br />

reduziert sowie die Betriebszeit regenerativer Wärmetauscher erheblich verlängert.<br />

In Industriekraftwerken wird durch die Nachrüstung e<strong>in</strong>er Trockensorptionstufe häufig der E<strong>in</strong>satz<br />

von Sekundärbrennstoffen ermöglicht.<br />

Trockene Verfahren der Rauchgasre<strong>in</strong>igung haben sich auch für Holz-HKW als bewährte Technik<br />

etabliert. Die trockene Rauchgasre<strong>in</strong>igung <strong>mit</strong> E<strong>in</strong>satz von herkömmlichem Kalkhydrat oder<br />

WÜLFRAsorp ® D SP wird erfolgreich auch dort e<strong>in</strong>gesetzt, wo im Rahmen der 17. BImSchV hohe<br />

Abscheideleistungen gefordert s<strong>in</strong>d.<br />

Durch e<strong>in</strong>fache Anlagentechnik, <strong>in</strong>telligente Prozessführung und weiterentwickelte Additive auf<br />

Kalkbasis werden <strong>in</strong> der Praxis bei neuen Anlagen leistungsfähige, kostengünstige Prozesse realisiert.<br />

Rhe<strong>in</strong>kalk bietet hier über den Anwendungstechnischen Service Know-how und die technischen<br />

Möglichkeiten zur gezielten Durchführung von Optimierungen, Benchmark<strong>in</strong>g oder<br />

Nachrüstungsmaßnahmen<br />

1 E<strong>in</strong>leitung<br />

In der Energieerzeugung werden durch den Wandel der Energieträger und der gesetzlichen Vorgaben<br />

<strong>in</strong> vielen Fällen weitergehende Maßnahmen zur Rauchgasre<strong>in</strong>igung notwendig. Hier s<strong>in</strong>d als aktuelle<br />

Entwicklungen der viel diskutierte E<strong>in</strong>satz von Sekundärbrennstoffen <strong>in</strong> Kraftwerken, die Nutzung<br />

lokal anfallender heizwertreicher Brennstoffe <strong>in</strong> energetischen Verwertungsanlagen oder der E<strong>in</strong>satz<br />

von Biomasse zu nennen. Auch die konventionellen Brennstoffe tragen durch die Vielfalt der<br />

weltweiten Rohstoffquellen zu e<strong>in</strong>er höheren Komplexität der Abgasmatrix bei. Dies s<strong>in</strong>d Aspekte, die<br />

im Kraftwerksbereich sowohl auf den Betrieb bestehender Anlagen als auch auf die Planung neuer<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igungsanlagen erheblichen E<strong>in</strong>fluss haben. Hierdurch werden Möglichkeiten zur<br />

Leistungssteigerung bestehender Anlagen verstärkt diskutiert. Häufig werden <strong>in</strong> diesen Anlagen die<br />

e<strong>in</strong>fachen und zuverlässigen trockenen Rauchgasre<strong>in</strong>igungsverfahren angewendet, denen die<br />

Verwendung kalkstämmiger Betriebs<strong>mit</strong>tel geme<strong>in</strong> ist. Auch an Großkraftwerken hat sich der E<strong>in</strong>satz<br />

von <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> Spezia lkalkhydraten <strong>in</strong> vielen Fällen z. B. zur Abscheidung von<br />

Schwefeltrioxid oder Fluorwasserstoff bewährt.<br />

In Verbrennungsprozessen an Kraftwerken werden, abhängig von den e<strong>in</strong>gesetzten Rohstoffen und<br />

Energieträgern, unter Anderem saure Gaskomponenten wie Schwefeldioxid (SO2) und Schwefeltrioxid<br />

(SO3) im Prozess gebildet und auch Fluorwasserstoff (HF) freigesetzt. Je nach Brennstoff (z. B.<br />

Altholz) oder bei Zufeuerung <strong>mit</strong> Sekundärbrennstoffen wird auch Chlorwasserstoff (HCl) häufig<br />

emissionsrelevant. Diese sauren Bestandteile müssen <strong>in</strong> der Regel durch<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igungsmaßnahmen abgeschieden werden, um die vorgeschriebenen Grenzwerte e<strong>in</strong>halten<br />

zu können, oder Störungen im Betrieb zu vermeiden. Auch Quecksilber (Hg) und Diox<strong>in</strong>e/Furane<br />

(PCDD/DF) können relevant werden, wenn z.B. Klärschlamm oder Abfälle <strong>mit</strong>verbrannt werden.<br />

Bei E<strong>in</strong>satz von Sekundärbrennstoffen oder kontam<strong>in</strong>ierten biogenen Brennstoffen (z.B. A III/IV<br />

Hölzer) wird zunehmend die E<strong>in</strong>haltung der Grenzwerte der 17. BImSchV gefordert. Zur Abscheidung<br />

weiterer emissionsrelevanter Schadstoffe wie Diox<strong>in</strong>e/Furane oder Schwermetalle müssen<br />

1


Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, M. S<strong>in</strong>dram <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

weitergehende Maßnahmen zur Rauchgasre<strong>in</strong>igung ergriffen werden. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der<br />

Novellierung der TA-Luft <strong>in</strong> 2002 und der 13. BImSchV ergeben sich weitergehende Anforderungen<br />

die häufig e<strong>in</strong>e Ertüchtigung bestehender Anlagen notwendig machen. Die Planungen neuer<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igungen werden ebenfalls erheblich bee<strong>in</strong>flusst.<br />

Den gängigen Rauchgasre<strong>in</strong>igungsverfahren ist die Verwendung kalkstämmiger Betriebs<strong>mit</strong>tel<br />

geme<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>gesetzt werden die Kalkmaterialien sowohl <strong>in</strong> primären (direkte E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der<br />

Schadstoffe bei der Verbrennung) als auch <strong>in</strong> sekundären Rauchgasre<strong>in</strong>igungsverfahren. Zur<br />

Abscheidung ökotoxischer Schadstoffe werden Aktivkohle (AK) oder Braunkohlenkoksstaub (auch<br />

Herdofenkoks genannt (HOK)) vorteilhaft als Mischung <strong>mit</strong> den benötigten kalkstämmigen Sorbentien<br />

e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

2 Rauchgasre<strong>in</strong>igungsverfahren<br />

2.1. Primärverfahren<br />

In e<strong>in</strong>igen Prozessen oder an kle<strong>in</strong>eren Kraftwerken bietet sich die Möglichkeit durch Zugabe von<br />

Kalkmaterialien zum Roh-/Brennstoff vor allem die Freisetzung stoffgebundener<br />

Schwefelverb<strong>in</strong>dungen zu unterdrücken. Auch für HF kann unter bestimmten Randbed<strong>in</strong>gungen<br />

(Temperaturen) e<strong>in</strong>e Verbesserung der E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung erreicht werden. Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dungsmöglichkeiten<br />

für HCl s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Feuerung als schlecht zu bezeichnen.<br />

Zum E<strong>in</strong>satz kommt hier häufig entsprechend aufbereiteter Kalkste<strong>in</strong> (CaCO3) <strong>in</strong> Form von<br />

Kalkste<strong>in</strong>mehlen oder entsprechend angepassten Kalkste<strong>in</strong>körungen. Auch die Verwendung von<br />

Kalkhydrat (Ca(OH)2) als Zusatz zum Brennstoff wird <strong>in</strong> der Praxis umgesetzt. Wichtig s<strong>in</strong>d beim<br />

E<strong>in</strong>satz von Kalkste<strong>in</strong>mehl <strong>in</strong>sbesondere das Kornband und die chemische Zusammensetzung des<br />

Materials.<br />

2.2 Sekundärverfahren<br />

Diese Abgasre<strong>in</strong>igungsverfahren lassen sich auf e<strong>in</strong>ige grundsätzliche Faktoren zurückführen.<br />

Gaseigenschaften Verfahrenstechnik Adsorbens<br />

• Temperatur • Anlagentechnik • Kalkeigenschaften<br />

• Feuchte • Verweilzeit • Kalkmenge<br />

• Schadgaskonzentrationen<br />

• Schadgaszusammensetzung<br />

Abb. 1: E<strong>in</strong>flussfaktoren der Rauchgasre<strong>in</strong>igung<br />

• Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen<br />

-Durchmischung<br />

-Prozeßführung<br />

Hiervon s<strong>in</strong>d im Wesentlichen die Anlagentechnik (bei Neubauten) und das verwendete Additiv zu<br />

bee<strong>in</strong>flussen. Weiterh<strong>in</strong> können die Abgasbed<strong>in</strong>gungen h<strong>in</strong>sichtlich Temperatur und Abgasfeuchte bei<br />

den sekundären Verfahren bed<strong>in</strong>gt z. B. durch Quenchen <strong>mit</strong> H2O verändert werden. Inwieweit das<br />

möglich ist, hängt vom H2O-Gehalt und der -prozessbed<strong>in</strong>gten- Gastemperatur (Kesselendtemperatur)<br />

im Rohgas ab.<br />

2


Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, M. S<strong>in</strong>dram <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

Die sekundären Rauchgasre<strong>in</strong>igungsverfahren können grob <strong>in</strong> drei Kategorien e<strong>in</strong>geteilt werden:<br />

1. nasse Rauchgasre<strong>in</strong>igung (Naßwäscher),<br />

2. halbtrockene Rauchgasre<strong>in</strong>igung (Sprühsorption),<br />

3. trockene Rauchgasre<strong>in</strong>igung (Schüttschichtfilter, Trockensorption <strong>mit</strong> Gewebefilter).<br />

Nasse RGR-Verfahren werden vornehmlich <strong>in</strong> Großkraftwerken zur Rauchgasentschwefelung<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Aufgrund der Verfahrenstechnik ergeben sich Abgastemperaturen von ca. 60 – 70°C <strong>in</strong> der<br />

Re<strong>in</strong>igungsstufe. Bei halbtrockenen Verfahren wird e<strong>in</strong>e Kalkmilchsuspension <strong>in</strong> den Abgasstrom<br />

e<strong>in</strong>gebracht, wobei durch Verdampfung des Wassers e<strong>in</strong>e Rauchgaskühlung <strong>in</strong> der Regel auf 140 –<br />

170 °C erfolgt. Die Reaktionsprodukte werden <strong>in</strong> trockener Form <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Nachgeschalteten Filter<br />

(E-Filter oder Gewebefilter) abgeschieden. In der <strong>in</strong>dustriellen Praxis s<strong>in</strong>d, anders als <strong>in</strong> Kraftwerken,<br />

bei der Umsetzung neuer Projekte und bei der Nachrüstung vorhandener Anlagen häufig trockene<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igungsverfahren anzutreffen. Trockene Verfahren haben sich <strong>in</strong> der modernen<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igung durchgesetzt, da sie dem Anwender entscheidende Vorteile bieten 1 . Neben der<br />

sicheren E<strong>in</strong>haltung vorgeschriebener Grenzwerte und der hohen Flexibilität überzeugen sie durch<br />

ger<strong>in</strong>ge Investitions- und Betriebskosten, ger<strong>in</strong>gen Personalaufwand sowie durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />

Konzeption und Platz sparende Bauweise. Die Reaktionsprodukte fallen trocken an. Beispiele für den<br />

E<strong>in</strong>satz f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> nahezu allen Anwendungsgebieten wie z. B.:<br />

• Holz- und Biomassekraftwerke 2 ,<br />

• Hausmüllverbrennungsanlagen 1,3 ,<br />

• Sondermüllverbrennungsanlagen 1,3 ,<br />

• konventionelle Kraftwerke 4 ,<br />

• NE-Metallverarbeitung,<br />

• Glashütten 5 ,<br />

• keramische Industrie 6 ,<br />

• Prozessfeuerungen 1,3 .<br />

Neben der Reduzierung Säurebildender Schadstoffe ist an diesen Anlagen die Abscheidung<br />

ökotoxischer Stoffe wie Schwermetalle (z. B. Hg, Pb, Zn) und Diox<strong>in</strong>e/Furane (PCDD/PCDF) von<br />

besonderem Interesse. Diese Adsorptionsprozesse werden vorteilhaft im Niedertemperaturbereich<br />

durch E<strong>in</strong>satz geeigneter Mischprodukte durchgeführt. Für diesen E<strong>in</strong>satzfall werden speziell auf die<br />

Kundenanforderung angepasste Produkte auf Basis von WÜLFRAsorp ® D SP/Spongiacal ® ,<br />

herkömmlichem Kalkhydrat und Kalkste<strong>in</strong>mehl geliefert. Verwendete Adsorptionsmaterialien s<strong>in</strong>d z.<br />

B. Braunkohlenkoksstaub (HOK) und Aktivkohle (AK). Die für diesen Verwendungszweck von der<br />

Kalk<strong>in</strong>dustrie angebotenen Mischprodukte bieten relativ zum re<strong>in</strong>en Kohlenstoff e<strong>in</strong>e höhere <strong>in</strong>härente<br />

Sicherheit. Sie lassen sich ohne zusätzlichen apparativen und personellen Aufwand bei Bedarf<br />

e<strong>in</strong>setzen. Hier<strong>mit</strong> wird die Forderung nach e<strong>in</strong>facher und zuverlässiger Anlagentechnik erfüllt.<br />

Bei trockenen Verfahren wird das Sorbens häufig pulverförmig dem Rauchgas zugeführt. Hierbei<br />

werden pr<strong>in</strong>zipiell der Hoch- (850 – 1000 °C), Mittel- (300 – 450 °C) und Niedertemperaturbereich<br />

(80 – 220 °C) genutzt. Im Niedertemperaturbereich werden seit e<strong>in</strong>igen Jahren hochreaktive speziell<br />

für die Rauchgasre<strong>in</strong>igung optimierte Kalkhydrate WÜLFRAsorp ® D SP/Spongiacal ® ) <strong>mit</strong> großem<br />

Erfolg e<strong>in</strong>gesetzt. Der Mitteltemperaturbereich bietet sehr gute E<strong>in</strong>satzbed<strong>in</strong>gungen für die<br />

Verwendung derartiger Spezialhydrate <strong>in</strong>sbesondere zur SO2-Abscheidung. In der Glas<strong>in</strong>dustrie wird<br />

beispielsweise die Abgasre<strong>in</strong>igung <strong>mit</strong> WÜLFRAsorp ® bei 350 – 500 °C sehr erfolgreich<br />

vorgenommen 5 . Diese Möglichkeit ist <strong>in</strong> der Regel im Kraftwerksprozess nicht gegeben. Auch im<br />

Hochtemperaturbereich bei ca. 850 – 1000 °C werden speziell für die Abgasre<strong>in</strong>igung<br />

weiterentwickelte, hochoberflächige Produkte (z. B. WÜLFRAsorp ® A) <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren<br />

Kraftwerken (ca. 100 MWth) erfolgreich verwendet. Der Temperaturbereich zwischen ca. 80 - 180 °C<br />

bietet h<strong>in</strong>sichtlich der Abscheidung von Schadstoffen die meisten Möglichkeiten.<br />

3


Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, M. S<strong>in</strong>dram <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

Injektion von Ca(OH) 2<br />

WÜLFRAsorp ® Zugabe von CaCO3 Kalkste<strong>in</strong>mehl oder<br />

A oder<br />

-Splitt zum Herkömmliches Kalkhydrat<br />

Brennstoff<br />

Abb. 2: Trockene Rauchgasre<strong>in</strong>igungsverfahren im Kraftwerk<br />

3 Additive<br />

Feuerung<br />

~ 1200 - 1000 °C<br />

~ 1000 - 850 °C<br />

SO2 Kessel<br />

Allen Verfahren ist geme<strong>in</strong>, dass zur Neutralisation der säurebildenden Schadstoffe (HF, SO3, SO2,<br />

HCl) Kalkprodukte e<strong>in</strong>gesetzt werden (Kalkste<strong>in</strong>mehl – CaCO3, Weißfe<strong>in</strong>kalk - CaO, Weißkalkhydrat<br />

– Ca(OH)2). Kriterien für die E<strong>in</strong>setzbarkeit dieser Produkte <strong>in</strong> der Luftre<strong>in</strong>haltung s<strong>in</strong>d neben der<br />

chemischen Re<strong>in</strong>heit (CaO-Gehalt und Nebenbestandteile) für<br />

• Kalkste<strong>in</strong>mehle Reaktivität und Korngrößenverteilung,<br />

• Weißfe<strong>in</strong>kalke Löschverhalten (t60-Wert, Dispersität),<br />

• Weißkalkhydrate Korngrößenverteilung, spezifische Oberfläche, Porenvolumen.<br />

Adsorptiv wirkende Sorbentien s<strong>in</strong>d häufig kohlenstoffbasiert (AK, HOK), neueste Entwicklungen<br />

gehen <strong>in</strong> Richtung m<strong>in</strong>eralischer Materialien für diesen Bereich.<br />

3.1 Trocken- und konditionierte Trockenverfahren<br />

~ 450 - 300 °C<br />

Nicht nutzbar<br />

im Kraftwerk<br />

Injektion von Ca(OH)2<br />

WÜLFRAsorp ® D SP oder<br />

Herkömmliches Kalkhydrat<br />

Kesselende<br />

~ 200 - 150 °C<br />

~ 850 - 450 °C ~ 300 - 180 °C<br />

RG-Re<strong>in</strong>igung<br />

~ 180 - 135 °C<br />

~ 180 - 135 °C<br />

SO 2 + HCl<br />

Max. 180°C<br />

PCDD/DF + Hg<br />

Bei Trocken- und konditionierten Trockenverfahren werden chemisch betrachtet <strong>in</strong> der Regel<br />

Kalkhydrate e<strong>in</strong>gesetzt. Besondere Vorteile bieten sich für den Betreiber derartiger Trockenverfahren<br />

durch Verwendung von Produkten, die optimal an se<strong>in</strong>en Prozess angepasst s<strong>in</strong>d. Ergebnis dieser<br />

Entwicklung war das erste hochoberflächige Kalkhydrat WÜLFRAsorp ® A. Während herkömmliches<br />

Weißkalkhydrat üblicherweise e<strong>in</strong>e spezifische Oberfläche von ca. 18 m 2 /g (nach BET) besitzt, weist<br />

WÜLFRAsorp ® A ca. 38 m 2 /g auf. Hierdurch wird für die Gas-Feststoff-Reaktionen im<br />

Trockensorptionsprozess pr<strong>in</strong>zipiell e<strong>in</strong>e mehr als doppelt so große Oberfläche zur Verfügung gestellt.<br />

Weiterh<strong>in</strong> ist die Partikelanzahl und Dispergierbarkeit durch die Fe<strong>in</strong>teiligkeit des Produktes (d50 ca. 3<br />

µm gegenüber 6 µm bei handelsüblichen <strong>Kalkhydraten</strong>) deutlich erhöht. Die <strong>in</strong>tensive<br />

Weiterentwicklung zur Verbesserung des normalen Weißkalkhydrates führte zu dem Produkt<br />

Spongiacal ® / WÜLFRAsorp ® D SP. Hier gelang es neben der weiteren Erhöhung der spezifischen<br />

Oberfläche auf ca. 45 m 2 /g <strong>in</strong>sbesondere das für die schwierige SO2-Abscheidung wesentliche<br />

Porenvolumen entscheidend zu vergrößern. Während normales Weißkalkhydrat e<strong>in</strong> Porenvolumen von<br />

4


Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, M. S<strong>in</strong>dram <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

ca. 0,08 cm 3 /g besitzt, weist Spongiacal ® / WÜLFRAsorp ® D SP zwischen 0,2-0,25 cm 3 /g auf (N2-<br />

Desorption).<br />

Partikeldurchmesser d 50<br />

[10 -6 m]<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Herkömmliches Kalkhydrat WÜLFRAsorp® A WÜLFRAsorp® D SP / Spongiacal®<br />

Abb. 3: Vergleich verschiedener Kalkhydrate<br />

Hier s<strong>in</strong>d die verschiedenen Entwicklungsstufen für Kalkhydrate im bildlich dargestellt.<br />

Herkömmliches<br />

Kalkhydrat<br />

Abb. 4: Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen von <strong>Kalkhydraten</strong><br />

4 Beispiele aus der Praxis<br />

Die pr<strong>in</strong>zipiellen Möglichkeiten zur Nutzung der Trockenen RGR <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vorhandenen Anlage s<strong>in</strong>d<br />

vielzählig. In der Praxis steht e<strong>in</strong>e Reihe von Alternativen zur Verfügung, um verschiedenste<br />

Aufgabenstellungen zu erfüllen.<br />

4.1 Schwefeltrioxid und Fluorwasserstoff im Kraftwerk<br />

spez. Oberfläche [m²/g] BET<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

In den letzten Jahren ist verstärkt die besondere Problematik der SO3-Aerosolbildung <strong>in</strong><br />

Großkraftwerken diskutiert worden. Nasswäscher oder Tropfenabscheider werden von diesen 10 -3 bis<br />

10µm messenden Aerosolen passiert. Besondere Aufmerksamkeit ist hierbei dem – soweit vorhanden -<br />

Porenvolumen [cm³/g]<br />

0,25<br />

0,2<br />

0,15<br />

0,1<br />

0,05<br />

WÜLFRAsorp ® A WÜLFRAsorp ® D SP /<br />

0<br />

Spongiacal ®<br />

5


Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, M. S<strong>in</strong>dram <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

REGAVO zu widmen, <strong>in</strong> dem es besonders leicht zu Taupunktunterschreitungen <strong>mit</strong> gleichzeitiger<br />

Aerosolbildung kommt. SO3 führt zu verstärkten Korrosionsersche<strong>in</strong>ungen und der E<strong>in</strong>speicherung<br />

von Schwefelsäure <strong>in</strong> den Nachgeschalteten Teilen der Anlage (Wärmetauscher, Rauchgaskanäle<br />

Katalysatoren etc.). Dieser Effekt kann – neben den Korrosionsschäden <strong>in</strong> der Anlage selbst -<br />

<strong>in</strong>sbesondere beim Anfahrbetrieb zum Auswurf saurer Partikel führen, die im Nahbereich des<br />

Kraftwerks niedergehen.<br />

SO3 wird direkt bei der Verbrennung ebenso wie SO2 gebildet. Im Nachgeschalteten Bereich entsteht<br />

SO3 durch direkte Konversion im SCR-Katalysator (SO2 + ½ O2 => SO3), oder durch direkte<br />

Reaktionen im Abgas (z.B. 2HCl + O2 Cl2 + H2O (Deacon Reaktion) <strong>mit</strong> Cl2 + SO2 + H2O 2<br />

HCl + SO3 (Griff<strong>in</strong> Reaktion)). Die Richtung dieser Reaktionen wird durch die<br />

Gleichgewichtsthermodynamik bestimmt. Die direkte Konversion aus SO2 im SCR-Katalysator hat<br />

hier auf Grund der Abgasmatrix <strong>mit</strong> ger<strong>in</strong>gen HCl Konzentrationen im Kraftwerk das höhere Potential<br />

zur SO3 Bildung. Die Bildung des Aerosols aus SO3 erfolgt durch Übersättigung <strong>mit</strong> anschließender<br />

Bildung der Aerosole durch Zusammenlagerung von Molekülen = homogene Keimbildung, oder durch<br />

Anlagerung an Fremdkeime = heterogene Keimbildung. Die Anwesenheit von HF führt zur<br />

Vergiftung des Katalysators, darüber h<strong>in</strong>aus bilden sich durch HF <strong>in</strong> der Anlage harte Anbackungen,<br />

die nur <strong>mit</strong> großem Aufwand zu entfernen s<strong>in</strong>d.<br />

Feuerung<br />

Kessel<br />

Elektro-Filter<br />

Abb. 5: Beispiel e<strong>in</strong>er Nachrüstung an e<strong>in</strong>em Großkraftwerk zur HF-/SO3-Abscheidung<br />

Wesentlich für e<strong>in</strong>e wirkungsvolle E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von SO3 und HF ist die reaktive basische Oberfläche<br />

sowie für die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von SO3 –Aerosol die Benetzbarkeit (Porenvolumen) von WÜLFRAsorp D<br />

SP. In den letzten Jahren s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Kraftwerken durch die Zudosierung des hochreaktiven<br />

WÜLFRAsorp D SP erfolgreich die HF-/SO3- und Partikelemissionen wesentlich reduziert und der<br />

Betrieb der Anlage (SCR-Kat., Wärmetauscher) erheblich verbessert worden. Die benötigten<br />

Additivmengen betragen hierbei zur Zeit max. 50 mg/m³. Dies entspricht e<strong>in</strong>em Bedarf von ca. 200 t/a<br />

für e<strong>in</strong> Kraftwerk.<br />

4.2 Rauchgasre<strong>in</strong>igung an e<strong>in</strong>em Industriekraftwerk<br />

Reaktion im REA Katalysator<br />

Re<strong>in</strong>gas<br />

Rauchgaskanal<br />

zum Kam<strong>in</strong><br />

Rohgas<br />

Re<strong>in</strong>gas<br />

WÜLFRAsorp<br />

Re<strong>in</strong>gas<br />

- HF < 3-5 mg/m³ N.tr. (Regelgröße)<br />

(Kont<strong>in</strong>uierlich überwacht)<br />

- SO 3 < 2-3 mg/m³ N.tr. N.tr.<br />

Durch den zusätzlichen E<strong>in</strong>satz von Sekundärbrennstoffen werden häufig erhöhte Chloridfrachten<br />

e<strong>in</strong>getragen, die durch e<strong>in</strong>e Hochtemperaturabscheidung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wirbelschicht nicht reduziert werden<br />

können. Daher s<strong>in</strong>d zusätzliche Re<strong>in</strong>igungsmaßnahmen erforderlich, die vorteilhafter Weise durch die<br />

e<strong>in</strong>fache Zugabe e<strong>in</strong>es hochreaktiven Kalkhydrates <strong>in</strong> die bestehende Rauchgasre<strong>in</strong>igung dargestellt<br />

werden. Auch e<strong>in</strong>e <strong>mit</strong> E-Filter ausgestattete Rauchgasre<strong>in</strong>igung kann bei entsprechender<br />

Verfahrensführung zu e<strong>in</strong>er leistungsfähigen Trockensorption aufgebaut werden.<br />

6


Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, M. S<strong>in</strong>dram <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

Wirbelschichtfeuerung<br />

72 MWth.<br />

Kohle (BK/SK)<br />

Tiermehl<br />

Spuckstoffe<br />

Papierschlämme<br />

SBS<br />

Rohgas<br />

Abb. 6: Nachrüstung an e<strong>in</strong>em Industriekraftwerk zur HCl-Abscheidung<br />

Die Reaktionen von Ad- und Absorption laufen dann im Flugstrom ab. S<strong>in</strong>nvoll ist hier <strong>in</strong> jedem Falle<br />

die Durchführung qualifizierter Versuche im Full-Scale Maßstab. Anhand der so gewonnenen Daten<br />

kann die Nachrüstung der bestehenden Anlage schnell und kostengünstig erfolgen. Die Genehmigung<br />

des E<strong>in</strong>satzes der jeweiligen Sekundärbrennstoffe kann durch bilanzierbare Vorversuche zielgerichtet<br />

erarbeitet werden.<br />

4.3 Trockene Rauchgasre<strong>in</strong>igung an Holz- und Biomassekraftwerken<br />

Die bei holzgefeuerten Kraftwerken e<strong>in</strong>gesetzte trockene Rauchgasre<strong>in</strong>igung kann modular auf das<br />

jeweilige Anforderungsprofil angepasst werden.<br />

Altholz A1-A4<br />

oder A1-A2<br />

Rostfeuerung<br />

Wirbelschicht<br />

Kalkste<strong>in</strong><br />

- SO 2 E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> d. WS<br />

- HCl ca. 250-420 mg/m³ N.tr.<br />

(Level bei Zuführung von<br />

SBS, 0,5% Cl)<br />

Feuerung<br />

Kessel<br />

Additiv<br />

Feuerung<br />

Kessel<br />

Rohgas<br />

Abb. 7: Trockensorption an Holz-HKW<br />

Zyklon Quench Reaktor Rezirkulation<br />

Wasser<br />

Additiv<br />

Reaktionsstrecke im<br />

Rauchgaskanal ca.<br />

1,5 Sekunden<br />

Rauchgasrezirkulation<br />

Messung<br />

WÜLFRAsorp<br />

D SP<br />

Elektro-Filter<br />

4-Feldrig<br />

165-200°C<br />

Sonstige Angaben:<br />

Re<strong>in</strong>gas<br />

zum Kam<strong>in</strong><br />

/ Rezirkulation<br />

Gewebefilter<br />

140-180°C<br />

Re<strong>in</strong>gas<br />

- HCl < 10 mg/m³ N.tr.<br />

(Regelgröße)<br />

- SO 2 10-30 mg/m³ N.tr.<br />

(Kont<strong>in</strong>uierlich überwacht)<br />

- Dosierung nach HCl Re<strong>in</strong>gassignal geregelt<br />

- Bedarf: ca. 50-70 kg/h bei E<strong>in</strong>satz von SBS<br />

<strong>mit</strong> ca. 0,5 % Cl<br />

- Betrieb nach 17. BImSchV<br />

Re<strong>in</strong>gas<br />

zum Kam<strong>in</strong><br />

Reaktionsprodukte<br />

Re<strong>in</strong>gas<br />

- HCl < 10 mg/m³ N.tr.<br />

- SO 2 < 50 mg/m³ N.tr.<br />

- PCDD/DF < 0,1 ng/m³ N. tr .<br />

- Hg < 30 µg/m³ N. tr .<br />

- H 2 O ca . 15-20 Vol.%<br />

Basis für das Sorbens ist Calciumhydroxid (Ca(OH)2). E<strong>in</strong>e schematische Darstellung zeigt die<br />

möglichen Komponenten. Die Rauchgasre<strong>in</strong>igung besteht aus e<strong>in</strong>em Zyklon zur Vorabscheidung von<br />

Flugasche und evtl. auftretenden Funken, der Additivdosierung <strong>mit</strong> Injektion <strong>in</strong> den Abgasstrom und<br />

Re<strong>in</strong>gas<br />

Staub<br />

7


Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, M. S<strong>in</strong>dram <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

e<strong>in</strong>em Gewebefilter, daß als Sorptionsfilter ausgelegt ist. Dieses e<strong>in</strong>fache, effektive und <strong>in</strong> der Praxis<br />

bewährte System kann je nach spezifischer Anforderung durch weitere Komponenten erweitert<br />

werden (gestrichelt dargestellt). Optional s<strong>in</strong>d Quench im Rauchgaskanal oder Verdampfungskühler<br />

zur Absenkung der Temperatur, e<strong>in</strong> Reaktor zur Verlängerung der Verweilzeit und <strong>in</strong>tensiven<br />

Querdurchmischung von Sorbens und Abgas, sowie e<strong>in</strong>e Rezirkulation des Reaktionsproduktes. Alle<br />

zusätzlichen Elemente dienen im wesentlichen nur der weitergehenden Ausnutzung des Sorbens. E<strong>in</strong>e<br />

sichere E<strong>in</strong>haltung der 17. BImSchV ist auch <strong>mit</strong> der Grundvariante gewährleistet. Die meisten der zur<br />

Zeit <strong>in</strong> Betrieb gehenden Anlagen s<strong>in</strong>d <strong>mit</strong> Zyklon, Quench und Sorptionsfilter ausgerüstet.<br />

Im Vorfeld vieler Projekte wird der stöchiometrische Faktor zur Darstellung der Abscheideleistung für<br />

SO2 und HCl <strong>in</strong>tensiv diskutiert. Zur Abdeckung des Spitzenlastbereiches für die Abscheidung <strong>in</strong> der<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igung ist diese Art der Leistungsdef<strong>in</strong>ition s<strong>in</strong>nvoll. Zur Def<strong>in</strong>ition des Sorbensbedarfs<br />

über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum ist der stöchiometrische Faktor auf Grund meist fehlender Daten für die<br />

Schadstoffracht im Rohgas nur schwer zu def<strong>in</strong>ieren. Für den Betreiber e<strong>in</strong>er Anlage von Interesse ist<br />

der jährliche Sorbensbedarf, über die Kosten der Ver- und Entsorgung def<strong>in</strong>iert werden. An dieser<br />

Stelle führt e<strong>in</strong>e Betrachtung der Massenströme (Sorbensbedarf im Verhältnis zur Brennstoffmenge)<br />

zum Ziel. Aus e<strong>in</strong>er Anzahl von 22 <strong>in</strong> Betrieb bef<strong>in</strong>dlichen Anlagen <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er jährlichen<br />

Durchsatzleistung von ca. 1,9 Mio. t Holz wurde über den Brennstoffe<strong>in</strong>satz und den Jahresverbrauch<br />

an Calciumhydroxid <strong>in</strong> Form von herkömmlichem Kalkhydrat (direkt bezogen, oder aus Branntkalk <strong>in</strong><br />

der Anlage erzeugt) und WÜLFRAsorp ® D SP der Bedarf <strong>in</strong> kg/tHolz er<strong>mit</strong>telt.<br />

Spezifischer Bedarf [kg/tHolz]<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

TA-Luft, A1 - A2 Holz 17. BImSchV,<br />

A1 - A4 Holz<br />

Rostfeuerung Herk.<br />

Kalkhydrat<br />

Rostfeuerung<br />

WÜLFRAsorp D SP<br />

Rostfeuerung Herk.<br />

Kalkhydrat<br />

M<strong>in</strong>. 2,7 1,6 5,0 2,2 3,3 3,3<br />

Max. 5,3 2,6 13,3 6,0 6,9 3,3<br />

Mittelwert 3,8 2,3 9,2 3,6 5,8 3,3<br />

Typ (N=22)<br />

Rostfeuerung<br />

WÜLFRAsorp D SP<br />

Wirbelschicht Herk.<br />

Kalkhydrat<br />

Abb. 8: Spezifischer Sorbensbedarf an Trockensorptionsanlagen für Holzkraftwerke<br />

17. BImSchV,<br />

A1 - A4 Holz<br />

Wirbelschicht<br />

WÜLFRAsorp D SP<br />

Die Daten wurden nach Art des Brennstoffs und der Feuerung sowie der geltenden Grenzwerte<br />

klassiert. Diese Erhebung deckt nicht alle Anlagen <strong>in</strong> Deutschland ab und stellt e<strong>in</strong>e stark vere<strong>in</strong>fachte<br />

Sicht dar – so wird z.B. nicht auf Details der e<strong>in</strong>zelnen e<strong>in</strong>stufigen trockenen Rauchgasre<strong>in</strong>igungen<br />

e<strong>in</strong>gegangen. Das Ergebnis zeigt jedoch deutliche Trends auf. Bei E<strong>in</strong>satz von A1-A2 Holz ist generell<br />

e<strong>in</strong> niedrigerer Verbrauch notwendig als bei E<strong>in</strong>satz von A1-A4 Holz. Der Bedarf bei diesen Anlagen<br />

weist e<strong>in</strong>e weitaus ger<strong>in</strong>gere Bandbreite auf, was den gleichmäßigeren und ger<strong>in</strong>geren<br />

Schadstoffe<strong>in</strong>trag über das Holz widerspiegelt. Der Abstand zwischen herkömmlichem Kalkhydrat<br />

und dem für die Trockensorption optimiertem Sorbens ist deutlich ger<strong>in</strong>ger als bei den nach 17.<br />

BImSchV arbeitenden Anlagen. Bei diesen wird der Mittelwert von ca. 9,2 kg/tHolz (herkömmliches<br />

Kalkhydrat) durch e<strong>in</strong>e große Streuung charakterisiert. Der E<strong>in</strong>satz von WÜLFRAsorp ® D SP<br />

ermöglicht hier – wie im direkten Vergleich immer wieder festgestellt - durchgehend niedrigere<br />

Verbräuche, die im Mittel bei ca. 3,6 kg/t Holz liegen. Im direkten Vergleich wurde durch E<strong>in</strong>satz von<br />

WÜLFRAsorp ® D SP <strong>in</strong> jedem Falle der Verbrauch erheblich reduziert. Die realisierten E<strong>in</strong>sparungen<br />

8


Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, M. S<strong>in</strong>dram <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

des Verbrauchs liegen zwischen 40 und 60 %. Bei den Wirbelschichtfeuerungen liegt der<br />

Kalkhydratverbrauch im Mittel bei ca. 5,8 kg/tHolz. Dieser niedrigere Bedarf spiegelt die niedrigeren<br />

Emissionsfrachten für die sekundäre Rauchgasre<strong>in</strong>igungsstufe auf Grund der Direkte<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von<br />

SO2 im Wirbelbett wieder. Auch bei Wirbelschichtfeuerungen wurde durch WÜLFRAsorp ® D SP <strong>in</strong><br />

der Praxis der Additivbedarf um ca. 45 % gesenkt.<br />

.<br />

5 Zusammenfassung<br />

Auch <strong>in</strong> Großkraftwerken f<strong>in</strong>den sich zunehmend Praxisbeispiele für die Trockensorption <strong>mit</strong><br />

hochreaktiven <strong>Kalkhydraten</strong>. Diese werden <strong>in</strong>sbesondere für die Abscheidung von HF und SO3<br />

verwendet. Hierdurch wird bereits vor E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Nasswäsche die Bildung von Aerosolen<br />

verh<strong>in</strong>dert und Korrosionsersche<strong>in</strong>ungen durch Sorption von HF oder SO3-Aerosol wesentlich<br />

reduziert sowie die Betriebszeit regenerativer Wärmetauscher erheblich verlängert.<br />

In Industriekraftwerken wird durch die Nachrüstung e<strong>in</strong>er Trockensorptionsstufe der E<strong>in</strong>satz von<br />

Sekundärbrennstoffen ermöglicht. Hierzu werden speziell angepasste hochreaktive Sorbentien<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, da diese:<br />

• den Betriebs<strong>mit</strong>telverbrauch m<strong>in</strong>imieren,<br />

• e<strong>in</strong>e sichere E<strong>in</strong>haltung der vorgeschriebenen Grenzwerte <strong>mit</strong> kostengünstiger Anlagentechnik<br />

erlauben,<br />

• den Reststoffanfall reduzieren (Reststoffm<strong>in</strong>imierungsgebot!).<br />

Der E<strong>in</strong>satz von alternativen Brennstoffen oder veränderte Grenzwerte erfordern Anpassungen <strong>in</strong><br />

bestehenden Rauchgasre<strong>in</strong>igungen, die auf Basis bestehender, umfangreicher Erfahrungen auf dem<br />

Gebiet der Rauchgasre<strong>in</strong>igung vorteilhaft durch Verwendung hochreaktiver Kalkhydrate<br />

vorgenommen werden.<br />

Trockene Verfahren der Rauchgasre<strong>in</strong>igung haben sich auch für Holzfeuerungen als bewährte Technik<br />

etabliert. Die trockene Rauchgasre<strong>in</strong>igung <strong>mit</strong> E<strong>in</strong>satz von herkömmlichem Kalkhydrat oder<br />

WÜLFRAsorp ® D SP wird erfolgreich auch dort e<strong>in</strong>gesetzt, wo im Rahmen der 17. BImSchV hohe<br />

Abscheideleistungen gefordert s<strong>in</strong>d. Durch e<strong>in</strong>fache Anlagentechnik, <strong>in</strong>telligente Prozessführung und<br />

weiterentwickelte Additive auf Kalkbasis werden <strong>in</strong> der Praxis bei neuen Anlagen leistungsfähige,<br />

kostengünstige Prozesse realisiert. Neben der sicheren E<strong>in</strong>haltung vorgeschriebener Grenzwerte und<br />

der hohen Flexibilität überzeugt sie durch ger<strong>in</strong>ge Investitions- und Betriebskosten, ger<strong>in</strong>gen<br />

Personalaufwand sowie durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Konzeption und Platz sparende Bauweise. Sowohl die<br />

Grenzwerte der neuen TA-Luft als auch die Forderungen der 17. BImSchV bezüglich der<br />

Abscheideleistungen <strong>in</strong> der Rauchgasre<strong>in</strong>igung werden <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>stufigen Trockensorptionen realisiert.<br />

Auch bestehende Anlagen können <strong>in</strong> ihrer Leistungsfähigkeit durch angepasste Additive erheblich<br />

verbessert werden. Das im E<strong>in</strong>zelfall vorhandene Optimierungspotential muß für den <strong>in</strong>dividuellen<br />

Fall herausgearbeitet werden. Insbesondere zur Leistungssteigerung vorhandener<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igungen und zur Nachrüstung von Kraftwerken ist die Durchführung von Versuchen im<br />

Full-Scale Maßstab notwendig. Rhe<strong>in</strong>kalk bietet hier über den Anwendungstechnischen Service<br />

Know-how und die technischen Möglichkeiten zur gezielten Durchführung von Optimierungen,<br />

Benchmark<strong>in</strong>g oder Nachrüstungsmaßnahmen.<br />

1<br />

Dr. B. Naff<strong>in</strong>, M. S<strong>in</strong>dram: E<strong>in</strong>satzbed<strong>in</strong>gungen für hochreaktive Kalkhydrate bei der<br />

Trockensorption; Vortrag VDI Wissensforum, München 09/2001<br />

2<br />

M. S<strong>in</strong>dram, Dr. B. Naff<strong>in</strong>: Trocken-Ad-/Absorption an Biomassekraftwerken; Vortrag VDI<br />

Wissensforum, Salzburg 01/2002<br />

3<br />

Dr. B. Naff<strong>in</strong>, M. S<strong>in</strong>dram: Quecksilberemissionen Verh<strong>in</strong>dern <strong>mit</strong> <strong>Trockensorptionsverfahren</strong><br />

VDI Wissensforum; Düsseldorf, 09/2002<br />

4<br />

Dr. B. Naff<strong>in</strong>, M. S<strong>in</strong>dram: Praktische Auswirkungen des E<strong>in</strong>satzes von Ersatzbrennstoffen auf die<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igung; Vortrag VDI Wissensforum, Göpp<strong>in</strong>gen 03/2002<br />

5<br />

Dr. B. Naff<strong>in</strong>: Der E<strong>in</strong>satz von hochreaktiven <strong>Kalkhydraten</strong> im Hochtemperaturbereich zur<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igung; Vortrag GVC-Fachausschuss Hochtemperaturtechnik 19.-20. Februar 2001,<br />

Aachen<br />

6<br />

M. S<strong>in</strong>dram, Dr. B. Naff<strong>in</strong>: Rauchgasre<strong>in</strong>igung <strong>in</strong> der Ziegel<strong>in</strong>dustrie – Additive, Verfahren,<br />

Anlagentechnik; Vortrag Ziegellehrgang, Würzburg 10/2002<br />

9


Dr. B. Naff<strong>in</strong>, W. König, M. S<strong>in</strong>dram <strong>Trockensorptionsverfahren</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kalkhydraten</strong> <strong>in</strong> Kraftwerken<br />

des Verbrauchs liegen zwischen 40 und 60 %. Bei den Wirbelschichtfeuerungen liegt der<br />

Kalkhydratverbrauch im Mittel bei ca. 5,8 kg/tHolz. Dieser niedrigere Bedarf spiegelt die niedrigeren<br />

Emissionsfrachten für die sekundäre Rauchgasre<strong>in</strong>igungsstufe auf Grund der Direkte<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von<br />

SO2 im Wirbelbett wieder. Auch bei Wirbelschichtfeuerungen wurde durch WÜLFRAsorp ® D SP <strong>in</strong><br />

der Praxis der Additivbedarf um ca. 45 % gesenkt.<br />

.<br />

5 Zusammenfassung<br />

Auch <strong>in</strong> Großkraftwerken f<strong>in</strong>den sich zunehmend Praxisbeispiele für die Trockensorption <strong>mit</strong><br />

hochreaktiven <strong>Kalkhydraten</strong>. Diese werden <strong>in</strong>sbesondere für die Abscheidung von HF und SO3<br />

verwendet. Hierdurch wird bereits vor E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Nasswäsche die Bildung von Aerosolen<br />

verh<strong>in</strong>dert und Korrosionsersche<strong>in</strong>ungen durch Sorption von HF oder SO3-Aerosol wesentlich<br />

reduziert sowie die Betriebszeit regenerativer Wärmetauscher erheblich verlängert.<br />

In Industriekraftwerken wird durch die Nachrüstung e<strong>in</strong>er Trockensorptionsstufe der E<strong>in</strong>satz von<br />

Sekundärbrennstoffen ermöglicht. Hierzu werden speziell angepasste hochreaktive Sorbentien<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, da diese:<br />

• den Betriebs<strong>mit</strong>telverbrauch m<strong>in</strong>imieren,<br />

• e<strong>in</strong>e sichere E<strong>in</strong>haltung der vorgeschriebenen Grenzwerte <strong>mit</strong> kostengünstiger Anlagentechnik<br />

erlauben,<br />

• den Reststoffanfall reduzieren (Reststoffm<strong>in</strong>imierungsgebot!).<br />

Der E<strong>in</strong>satz von alternativen Brennstoffen oder veränderte Grenzwerte erfordern Anpassungen <strong>in</strong><br />

bestehenden Rauchgasre<strong>in</strong>igungen, die auf Basis bestehender, umfangreicher Erfahrungen auf dem<br />

Gebiet der Rauchgasre<strong>in</strong>igung vorteilhaft durch Verwendung hochreaktiver Kalkhydrate<br />

vorgenommen werden.<br />

Trockene Verfahren der Rauchgasre<strong>in</strong>igung haben sich auch für Holzfeuerungen als bewährte Technik<br />

etabliert. Die trockene Rauchgasre<strong>in</strong>igung <strong>mit</strong> E<strong>in</strong>satz von herkömmlichem Kalkhydrat oder<br />

WÜLFRAsorp ® D SP wird erfolgreich auch dort e<strong>in</strong>gesetzt, wo im Rahmen der 17. BImSchV hohe<br />

Abscheideleistungen gefordert s<strong>in</strong>d. Durch e<strong>in</strong>fache Anlagentechnik, <strong>in</strong>telligente Prozessführung und<br />

weiterentwickelte Additive auf Kalkbasis werden <strong>in</strong> der Praxis bei neuen Anlagen leistungsfähige,<br />

kostengünstige Prozesse realisiert. Neben der sicheren E<strong>in</strong>haltung vorgeschriebener Grenzwerte und<br />

der hohen Flexibilität überzeugt sie durch ger<strong>in</strong>ge Investitions- und Betriebskosten, ger<strong>in</strong>gen<br />

Personalaufwand sowie durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Konzeption und Platz sparende Bauweise. Sowohl die<br />

Grenzwerte der neuen TA-Luft als auch die Forderungen der 17. BImSchV bezüglich der<br />

Abscheideleistungen <strong>in</strong> der Rauchgasre<strong>in</strong>igung werden <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>stufigen Trockensorptionen realisiert.<br />

Auch bestehende Anlagen können <strong>in</strong> ihrer Leistungsfähigkeit durch angepasste Additive erheblich<br />

verbessert werden. Das im E<strong>in</strong>zelfall vorhandene Optimierungspotential muß für den <strong>in</strong>dividuellen<br />

Fall herausgearbeitet werden. Insbesondere zur Leistungssteigerung vorhandener<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igungen und zur Nachrüstung von Kraftwerken ist die Durchführung von Versuchen im<br />

Full-Scale Maßstab notwendig. Rhe<strong>in</strong>kalk bietet hier über den Anwendungstechnischen Service<br />

Know-how und die technischen Möglichkeiten zur gezielten Durchführung von Optimierungen,<br />

Benchmark<strong>in</strong>g oder Nachrüstungsmaßnahmen.<br />

1<br />

Dr. B. Naff<strong>in</strong>, M. S<strong>in</strong>dram: E<strong>in</strong>satzbed<strong>in</strong>gungen für hochreaktive Kalkhydrate bei der<br />

Trockensorption; Vortrag VDI Wissensforum, München 09/2001<br />

2<br />

M. S<strong>in</strong>dram, Dr. B. Naff<strong>in</strong>: Trocken-Ad-/Absorption an Biomassekraftwerken; Vortrag VDI<br />

Wissensforum, Salzburg 01/2002<br />

3<br />

Dr. B. Naff<strong>in</strong>, M. S<strong>in</strong>dram: Quecksilberemissionen Verh<strong>in</strong>dern <strong>mit</strong> <strong>Trockensorptionsverfahren</strong><br />

VDI Wissensforum; Düsseldorf, 09/2002<br />

4<br />

Dr. B. Naff<strong>in</strong>, M. S<strong>in</strong>dram: Praktische Auswirkungen des E<strong>in</strong>satzes von Ersatzbrennstoffen auf die<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igung; Vortrag VDI Wissensforum, Göpp<strong>in</strong>gen 03/2002<br />

5<br />

Dr. B. Naff<strong>in</strong>: Der E<strong>in</strong>satz von hochreaktiven <strong>Kalkhydraten</strong> im Hochtemperaturbereich zur<br />

Rauchgasre<strong>in</strong>igung; Vortrag GVC-Fachausschuss Hochtemperaturtechnik 19.-20. Februar 2001,<br />

Aachen<br />

6<br />

M. S<strong>in</strong>dram, Dr. B. Naff<strong>in</strong>: Rauchgasre<strong>in</strong>igung <strong>in</strong> der Ziegel<strong>in</strong>dustrie – Additive, Verfahren,<br />

Anlagentechnik; Vortrag Ziegellehrgang, Würzburg 10/2002<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!