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Anlagentechnik - Rheinkalk

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3. Additive<br />

Allen Verfahren ist gemein, dass zur Neutralisation der säurebildenden Schadstoffe (HF, SO2,<br />

HCl) im wesentlichen kalkstämmige Produkte eingesetzt werden (Kalksteinmehl – CaCO3,<br />

Weißfeinkalk - CaO, Weißkalkhydrat – Ca(OH)2). Kriterien für die Einsetzbarkeit dieser<br />

Produkte in der Luftreinhaltung sind neben der chemischen Reinheit (CaO-Gehalt und<br />

Nebenbestandteile) für<br />

• Kalksteinmehle Reaktivität und Korngrößenverteilung,<br />

• Kalkstein spezifische Oberfläche, Porosität<br />

• Weißfeinkalke Löschverhalten (t60-Wert, Dispersität),<br />

• Weißkalkhydrate Korngrößenverteilung, spezifische Oberfläche, Porenvolumen.<br />

3.1 Additive für die Primäreinbindung<br />

Die in Primärverfahren eingesetzten Kalksteinmehle müssen im Ziegelprozess neben einem<br />

möglichst hohen CaCO3 Gehalt (meist angegeben als CaO) insbesondere einen definierten<br />

Kornaufbau aufweisen. Von der Korngrößenverteilung werden wesentlich das<br />

Schwindungsverhalten, die Trocknungseigenschaften und das Sinterverhalten beeinflusst 3 .<br />

CaO und MgO wirken als Flußmittel. Wichtig ist eine ausgewogene Verteilung der Partikel <<br />

2 µm und 2-20 µm. Der Anteil > 20 µm muß möglichst gering sein. Eine Grenzkorngröße von<br />

250µm sollte nicht überschritten werden, da Kalkpartikel dieser Größe eine Sprengwirkung<br />

im Produkt entfalten.<br />

Der Einsatz von Kalksteinfeinmehlen mit > 97% CaCO3 und 1% Rückstand auf 45µm bietet<br />

neben der Reduzierung der Schwefeloxide im Abgas die Möglichkeit die Qualität der<br />

erzeugten Ziegelprodukte durch positive Effekte auf Brennschwindung und Feuchtedehnung<br />

erheblich zu verbessern. Dieser Effekt wird insbesondere bei der Herstellung von Dachziegeln<br />

in einigen Fällen bereits gezielt genutzt.<br />

3.2 Additive für Nassverfahren<br />

In der Nasswäsche bei Anlagen im ziegeleitypischen Bereich wird Kalkhydrat als<br />

Kalkmilchsuspension eingesetzt. Die Kalkmilch wird mit Weißkalkhydrat hergestellt. Dies<br />

dient zur Vereinfachung des Prozesses, da hier beim Ansatz der Kalkmilch keine<br />

Löschreaktion geführt werden muß und somit die Aufbereitung stark vereinfacht werden<br />

kann. Generell weisen die in Rauchgasreinigungsprozessen eingesetzten Kalkhydrate und<br />

Branntkalke eine Qualität > 90% CaO auf (= CL 90 Calcinated Lime). Andere Qualitäten wie<br />

z.B. die in der Baustoffindustrie verwendeten CL 80 Kalke („Wasserkalke, oder Graukalke“)<br />

können nicht verwendet werden.<br />

Die eingesetzten Additive müssen einen hohen Anteil an CaO aufweisen um unerwünschte<br />

Nebenprodukte der Rauchgasreinigung zu minimieren (z.B. die Bildung löslicher<br />

Magnesiumsulfide) und den Anteil schleißfähiger Mineralien (z.B SiO2) im ohnehin stark<br />

verschleißgefährdeten Pumpenkreislauf so gering wie möglich zu halten.<br />

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