11.05.2013 Aufrufe

Anlagentechnik - Rheinkalk

Anlagentechnik - Rheinkalk

Anlagentechnik - Rheinkalk

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die sekundären Rauchgasreinigungsverfahren können grob in drei Kategorien eingeteilt<br />

werden:<br />

1. nasse Rauchgasreinigung (Naßwäscher),<br />

2. halbtrockene Rauchgasreinigung (Sprühsorption, Tiefbettfilter),<br />

3. trockene Rauchgasreinigung (Schüttschichtfilter, Trockensorption mit Gewebefilter).<br />

Nasse RGR-Verfahren werden vornehmlich in Kraftwerken zur Rauchgasentschwefelung<br />

(REA) eingesetzt. Aufgrund der Verfahrenstechnik ergeben sich Abgastemperaturen von ca.<br />

60 – 70°C in der Reinigungsstufe. Bei halbtrockenen Verfahren wird eine<br />

Kalkmilchsuspension in den Abgasstrom eingebracht, wobei durch Verdampfung des Wassers<br />

eine Rauchgaskühlung in der Regel auf 140 – 170 °C erfolgt. Die Reaktionsprodukte werden<br />

in trockener Form mit einem nachgeschalteten Filter (E-Filter oder Gewebefilter)<br />

abgeschieden. Bei trockenen Verfahren wird das Reaktionsmittel stückig in einer<br />

Schüttschicht (SSF), oder pulverförmig dem Rauchgas zugeführt. Hierbei werden prinzipiell<br />

der Hoch- (850 – 1000 °C), Mittel- (300 – 450 °C) und Niedertemperaturbereich (80 – 220<br />

°C) genutzt. Im Niedertemperaturbereich werden seit einigen Jahren hochreaktive<br />

Kalkhydrate WÜLFRAsorp ® D SP / Spongiacal) mit großem Erfolg eingesetzt. Der<br />

Mitteltemperaturbereich bietet sehr gute Einsatzbedingungen für die Verwendung von<br />

Spezialhydraten insbesondere zur SO2-Abscheidung. In der Glasindustrie wird beispielsweise<br />

die Abgasreinigung mit WÜLFRAsorp ® bei 350 – 500 °C sehr erfolgreich vorgenommen 2 .<br />

Auch im Hochtemperaturbereich bei ca. 850 –1000 °C werden speziell für die<br />

Abgasreinigung weiterentwickelte, hochoberflächige Produkte (z. B. WÜLFRAsorp ® A)<br />

erfolgreich verwendet.<br />

Kalkhydrat Ca(OH) 2<br />

Kalksteinmehl CaCO 3<br />

~ 1200 - 1000 °C<br />

~ 1000 - 850 °C<br />

SO2 Kalkhydrat<br />

Ca(OH) 2<br />

~ 850 - 450 °C ~ 300 - 240 °C ~ 240 - 80 °C<br />

~ 450 - 300 °C<br />

SO 2 + HCl + HF<br />

Abb 3: Temperaturbereiche der Rauchgasreinigungsverfahren<br />

Kalkhydrat Ca(OH) 2<br />

WÜLFRAsorp D SP<br />

Kalkstein / Calciumgranulat<br />

ca. 300°C SSF<br />

SO 2 + HCl<br />

+ HF<br />

Die Wahl des Verfahrens ist immer von individuellen Randbedingungen gekennzeichnet, so<br />

daß „die Lösung“ nicht pauschal benannt werden kann. Allgemein haben sich jedoch trockene<br />

Verfahren und hier insbesondere die Schüttschichtfiltertechnik in der Ziegelindustrie etabliert.<br />

Diese <strong>Anlagentechnik</strong>en sind bewährt, leistungsfähig und erfordern geringe Investitionen<br />

sowie geringen Betriebs- und Instandhaltungsaufwand.<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!