Die Steinzeit auf einen Blick

Altsteinzeit – die Anfänge menschlicher Kultur
großen Knochen, die einen Durchmesser von 3 bis 4 m besaßen. Mania deutet
diese Strukturen als Grundrisse einfacher Wohnbauten, von deren Aufbau
aus Stöcken, Zweigen und Schilf sich nichts weiter erhalten habe. Diese
Theorie ist nicht ohne Widerspruch geblieben. Eindeutige Beweise für
Behausungen fehlen bisher noch für das Altpaläolithikum.
Die Diskussion um die intellektuellen Fähigkeiten des Homo erectus
heizte ein weiterer Fund aus Bilzingsleben an: Auf ein 40 cm langes Knochenstück
hat der altpaläolithische Mensch Striche geritzt, die sich zu
Gruppen und Mustern zusammenfügen. Dies wird als ein Beleg für die Fähigkeit
zu abstraktem Denken gewertet.
Die Tier- und Pflanzenreste von diesem Fundort lassen auf eine warme
Klimaphase inmitten der Eiszeiten schließen. Die Sommer waren warm
und trocken, die Winter mild. Gleiches gilt für die Umwelt anderer
Fundplätze des Altpaläolithikums in Mitteleuropa. Es scheint, dass sich
Homo erectus trotz des Feuers zuerst nur in den Warmphasen in den
Norden wagte.
Mittelpaläolithikum – die Zeit des Neandertalers
Die Zeit von 300 000 bis etwa 38 000 Jahren vor heute wird als Mittelpaläolithikum
bezeichnet. Der Neandertaler im weitesten Sinne bevölkerte jetzt
Europa. Anders als der altpaläolithische Homo erectus trotzte der mittelpaläolithische
Neandertaler als Erster dem Wetter unserer Breiten und verstand
es, auch in kalten Klimaphasen zu überleben.
In vielen Gegenden verwendete der Neandertaler weiterhin den praktischen
Faustkeil. Darüber hinaus entwickelte er das Gerätespektrum weiter.
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Indiz für abstraktes Denken:
Die Ritzungen, die
Homo erectus auf diesem
Knochenfragment in
Bilzingsleben anlegte,
bilden ein regelmäßiges
Muster.