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Reformation in Altenburg - Altenburg Tourismus

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Pilgern auf der Via Imperii und<br />

Kirchen im <strong>Altenburg</strong>er Land<br />

Auf den Spuren der alten Reichsstraße führt e<strong>in</strong> Pilgerweg durch das <strong>Altenburg</strong>er<br />

Land: von Leipzig über Borna durch den Pahnaer Wald bis W<strong>in</strong>dischleuba<br />

und nach <strong>Altenburg</strong>. Hier stößt der Pilgerweg auf den <strong>Reformation</strong>spfad<br />

durch die historische Altstadt. In Richtung Süden führt der<br />

Pilgerweg über die malerischen Dörfer Paditz und Ehrenberg nach Mockern,<br />

wo er auf den Städtekette-Radweg und den Pleiße-Radweg trifft.<br />

Von Saara läuft man durch Obstwiesen und Felder nach Maltis mit se<strong>in</strong>er<br />

schön ausgemalten kle<strong>in</strong>en Kirche. Über Wiesenwege gelangt man nach<br />

Gößnitz, wo Pilger <strong>in</strong> der historischen Stadtpfarrei Aufnahme f<strong>in</strong>den. Auf<br />

dem Weg nach Zwickau über Meerane lohnt es sich, am Renaissanceschloss<br />

Ponitz Rast zu machen. Die Strecke im <strong>Altenburg</strong>er Land<br />

ist mit der Jakobsmuschel gekennzeichnet. In Planung bef<strong>in</strong>den sich e<strong>in</strong><br />

weiterer Pilgerweg entlang des Peter-und-Paul-Wegs nach Zeitz und e<strong>in</strong><br />

Zweig der Thür<strong>in</strong>ger Lutherwege über Gera und Saalfeld nach Coburg.<br />

Buchbar für Gruppen: www.altenburg-tourismus.de<br />

Geführte Radtouren zu den Dorfkirchen des <strong>Altenburg</strong>er Landes, mit Führungen und<br />

Orgelvorspiel <strong>in</strong> verschiedenen Kirchen sowie kul<strong>in</strong>arischen Überraschungen am<br />

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Barock.<br />

Georg Spalat<strong>in</strong> und das Versuchsfeld<br />

<strong>Reformation</strong> <strong>in</strong> <strong>Altenburg</strong><br />

(1525–1545)<br />

Als Georg Spalat<strong>in</strong> 1525 auf Luthers Bitten h<strong>in</strong> nach <strong>Altenburg</strong> kommt,<br />

lässt er höchste Macht und E<strong>in</strong>fluss <strong>in</strong> der sächsischen Politik h<strong>in</strong>ter<br />

sich. Er nimmt sich vor, <strong>in</strong> <strong>Altenburg</strong> die Ideen der <strong>Reformation</strong> umzusetzen.<br />

Modern gesprochen startet er <strong>in</strong> Luthers Auftrag zunächst als Stadtpfarrer,<br />

dann als e<strong>in</strong>er der ersten Super<strong>in</strong>tendenten das „Pilotprojekt“<br />

<strong>Altenburg</strong>. Die <strong>Reformation</strong> lässt Weniges im täglichen Leben der Stadt<br />

unverändert: Die Klöster werden aufgelöst, was oft mit e<strong>in</strong>em jahrelangen<br />

zähen Kampf verbunden ist. Die Krankenhäuser, die Schulen und die<br />

Armenversorgung müssen neu organisiert werden. E<strong>in</strong>fluss und Ländereien<br />

s<strong>in</strong>d zwischen den Interessen der Städter, der Kirche und dem Kurfürsten<br />

neu zu verteilen. Die Qualität der kirchlichen Versorgung wird<br />

mit Hilfe von „Visitationen“ streng beurteilt und verbessert. Spalat<strong>in</strong><br />

dokumentiert diese Prozesse während der 20 Jahre se<strong>in</strong>es Wirkens und<br />

steht <strong>in</strong> engem brieflichen Kontakt zu Luther, der selbst oft persönliche<br />

Hilfe bei se<strong>in</strong>em guten Freund und Vertrauten suchte. Heute sieht sich<br />

<strong>Altenburg</strong> als e<strong>in</strong> „Versuchsfeld“ der umgesetzten <strong>Reformation</strong>.<br />

Mehr zur <strong>Reformation</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Altenburg</strong>:<br />

www.spalat<strong>in</strong>.<strong>in</strong>fo<br />

www.luther2017.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber Stadtverwaltung <strong>Altenburg</strong>, Projektgruppe<br />

Lutherdekade, Markt 1, 04600 <strong>Altenburg</strong> Fotos Burg<br />

Posterste<strong>in</strong>, Fremdenverkehrsverband <strong>Altenburg</strong>er Land,<br />

Angela Liebig, L<strong>in</strong>denau-Museum, Christian Repkewitz,<br />

Ronny Seifarth, Frithjof Tostlebe<br />

© 2011 Alle Rechte vorbehalten, <strong>in</strong>sbesondere das Recht<br />

auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung.<br />

Kontakt: <strong>Altenburg</strong>er <strong>Tourismus</strong>Information, Markt 17,<br />

Tel. +49(0)34 47-51 28 00 www.altenburg-tourismus.de<br />

Geschichte entdecken<br />

<strong>Altenburg</strong> –<br />

Versuchsfeld der <strong>Reformation</strong><br />

<strong>Reformation</strong>sstadt <strong>Altenburg</strong><br />

Schon 1522 wandten sich die Bürger <strong>Altenburg</strong>s an Mart<strong>in</strong> Luther mit<br />

der Bitte um e<strong>in</strong>en evangelischen Prediger. Dieser sandte se<strong>in</strong>en Vertrauten<br />

Wenzeslaus L<strong>in</strong>ck. Luther kam häufig nach <strong>Altenburg</strong>, ob zu Besuch<br />

bei Georg Spalat<strong>in</strong>, auf der Durchreise nach Leipzig, Zeitz oder auf<br />

dem Weg nach Coburg. 1518 traf er hier auf den päpstlichen Gesandten<br />

Karl von Miltitz, der die begehrte „Goldene Rose“ vom Papst für den<br />

Kurfürsten überbr<strong>in</strong>gen sollte und vergebens versuchte, den Mönch<br />

zum Schweigen zu bewegen. Luthers Ehefrau, Kathar<strong>in</strong>a von Bora,<br />

besaß e<strong>in</strong> Landgut im nahen Zölsdorf. Luthers Ururenkel starb 1677 <strong>in</strong><br />

<strong>Altenburg</strong> und liegt noch heute an der Brüderkirche begraben. Die rege<br />

Korrespondenz zwischen Luther und Spalat<strong>in</strong> sowie e<strong>in</strong>e Bibel Spalat<strong>in</strong>s,<br />

die Luther wahrsche<strong>in</strong>lich für se<strong>in</strong>e Übersetzung der Bibel auf<br />

der Wartburg nutzte, s<strong>in</strong>d im Stadtarchiv erhalten. Herausragend ist die<br />

Lebendigkeit, mit der die <strong>Reformation</strong> und ihre praktische Umsetzung<br />

an den Orig<strong>in</strong>alschauplätzen <strong>in</strong> <strong>Altenburg</strong> erlebt werden kann.<br />

Georg Spalat<strong>in</strong> –<br />

Steuermann der <strong>Reformation</strong><br />

Er war der Mann h<strong>in</strong>ter Luther, der Steuermann der <strong>Reformation</strong>. Georg<br />

Spalat<strong>in</strong>, 1484 als Georg Burkhardt <strong>in</strong> Spalt im Bistum Eichstätt geboren,<br />

stellte se<strong>in</strong> Wissen und se<strong>in</strong>e Fähigkeiten nicht nur <strong>in</strong> den Dienst<br />

se<strong>in</strong>es späteren Dienstherrn, Kurfürst Friedrich des Weisen von Sachsen,<br />

sondern auch der <strong>Reformation</strong> der Kirche.<br />

Nach dem Besuch der Universität Erfurt, auf der er den Grad e<strong>in</strong>es Baccalaureus<br />

erwarb, wechselte er 1502 zur neu gegründeten Universität<br />

Wittenberg, wo er im folgenden Jahr die Magisterwürde erhielt. Nach<br />

e<strong>in</strong>em erneuten Aufenthalt <strong>in</strong> Erfurt und im Zisterzienserkloster Georgenthal<br />

(bei Gotha) wurde Spalat<strong>in</strong> im Jahr 1508 <strong>in</strong> Erfurt zum Priester<br />

geweiht. Im selben Jahr wechselte er an den kurfürstlichen Hof nach<br />

Torgau, wo er als Pr<strong>in</strong>zenlehrer fungierte. Kurfürst Friedrich der Weise<br />

übertrug ihm aber auch weitere Aufgaben. Spalat<strong>in</strong> erlangte schnell<br />

das Vertrauen des Kurfürsten. Er wurde Geheimsekretär, geistlicher Berater<br />

und Hofprediger. Nicht zuletzt diese Vertrauensstellung war die<br />

Voraussetzung dafür, dass Spalat<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Freund Mart<strong>in</strong> Luther den<br />

Schutz des Kurfürsten anbieten konnte.<br />

Spalat<strong>in</strong> vermittelte fortan zwischen den beiden Persönlichkeiten. Er<br />

ebnete Wege und hatte großen Anteil daran, dass Mart<strong>in</strong> Luther heute<br />

als großer Reformator bekannt ist und die evangelische Kirche überhaupt<br />

erst entstehen konnte. Als Vertrauter der sächsischen Kurfürsten<br />

nahm Spalat<strong>in</strong> an allen entscheidenden Reichstagen und Fürstentreffen<br />

teil. Seit 1516 <strong>in</strong> der kurfürstlichen Kanzlei tätig, oblagen ihm verschiedene<br />

Aufgaben <strong>in</strong> Kirchen- und Universitätsfragen. Mit Luther und<br />

Melanchthon setzte er sich für die Universitätsreform <strong>in</strong> Wittenberg<br />

e<strong>in</strong>. Als Übersetzer von Luther- und Melanchthonschriften sowie eigenen<br />

Werken förderte er die evangelische Lehre. Nach dem Tod Friedrichs<br />

des Weisen kam Spalat<strong>in</strong> 1525 als Pfarrer nach <strong>Altenburg</strong>. Er<br />

diente auch den Kurfürsten Johann und Johann Friedrich als Berater.<br />

1528 übernahm er <strong>in</strong> <strong>Altenburg</strong> die neue Super<strong>in</strong>tendentur. Durch zahlreiche<br />

Visitationen leistete er <strong>in</strong> den Jahren 1527 bis 1542 e<strong>in</strong>en<br />

entscheidenden Anteil am Aufbau landeskirchlicher Strukturen. 1545<br />

starb der „Steuermann der <strong>Reformation</strong>“ <strong>in</strong> <strong>Altenburg</strong> und wurde <strong>in</strong><br />

der St. Bartholomäi-Kirche beigesetzt. Se<strong>in</strong>e Gebe<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d verschollen,<br />

die Er<strong>in</strong>nerung an den sprachlich begabten Welten- und Kirchenmann<br />

Georg Spalat<strong>in</strong> h<strong>in</strong>gegen leben <strong>in</strong> <strong>Altenburg</strong> fort.<br />

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Im L<strong>in</strong>denau-Museum bef<strong>in</strong>det sich die größte Sammlung früher<br />

italienscher Meister der Renaissance nördlich der Alpen. In den 180<br />

Tafelbildern spiegelt sich der tiefe Glauben dieser Zeit wider, <strong>in</strong> dem<br />

auch Luther und Spalat<strong>in</strong> verwurzelt waren.


Musik als „Schöpfergabe“<br />

Mart<strong>in</strong> Luther liebte Musik. Er dichtete und komponierte selbst Choräle<br />

und schätzte die Orgel. Der „Urkantor“ Johann Walter ist mit <strong>Altenburg</strong><br />

verbunden und auch für Georg Spalat<strong>in</strong> wird die Musik zu e<strong>in</strong>em<br />

wichtigen Teil des Gottesdienstes. Die großen Namen der barocken<br />

Musik wie Bach, Schütz und Händel arbeiteten <strong>in</strong> der Region. <strong>Altenburg</strong><br />

ist reich an wertvollen Orgeln, die zu zahlreichen Konzerten über<br />

das Jahr erkl<strong>in</strong>gen.<br />

Die Trostorgel (1735–39) <strong>in</strong> der bee<strong>in</strong>druckenden <strong>Altenburg</strong>er Schlosskirche<br />

wurde von Bach selbst bewundert und von se<strong>in</strong>em Schüler<br />

Johann Ludwig Krebs lange gespielt und ist im barocken Orig<strong>in</strong>alklang<br />

restauriert (Konzerte von Mai bis September).<br />

Die Silbermannorgel <strong>in</strong> der romantisch gelegenen Friedenskirche <strong>in</strong><br />

Ponitz (1734/35) ist e<strong>in</strong> spätes Werk des Meisters und <strong>in</strong> allen wesentlichen<br />

Teilen orig<strong>in</strong>al erhalten (Konzerte von April bis Dezember).<br />

Die Ladegastorgel <strong>in</strong> der St. Bartholomäi-Kirche und die 2006 restaurierte<br />

Sauerorgel <strong>in</strong> der Brüderkirche s<strong>in</strong>d wichtige Instrumente des<br />

romantischen Orgelbaus.<br />

Buchbar für Gruppen:<br />

E<strong>in</strong> Treffen mit …<br />

… dem Schlossorganisten Dr. Felix Friedrich, der die Trostorgel vorstellt und spielt.<br />

… dem Organisten Wido Hertzsch auf e<strong>in</strong>er musikalischen Führung <strong>in</strong> den Kirchen<br />

und ihren Orgeln<br />

… der <strong>Altenburg</strong>er Geme<strong>in</strong>de bei e<strong>in</strong>er Führung mit Orgelvorspiel, e<strong>in</strong>er kurzen<br />

Andacht und e<strong>in</strong>em Imbiss <strong>in</strong> der Brüderkirche.<br />

Auf den Spuren der <strong>Reformation</strong><br />

St. Bartholomäi-Kirche – ste<strong>in</strong>erne Zeug<strong>in</strong> der <strong>Reformation</strong><br />

Die St. Bartholomäi-Kirche im Herzen der Stadt ist die älteste Stadtkirche<br />

<strong>Altenburg</strong>s und wurde nach 1100 als romanische Saalkirche erbaut.<br />

Aus dieser Zeit erhalten ist e<strong>in</strong>e Krypta unter dem südlichen Seitenschiff.<br />

Ursprünglich war die Kirche mit e<strong>in</strong>er Doppelturmanlage versehen.<br />

Die Hussiten zerstörten die Kirche 1430 fast vollständig. Sie wurde<br />

1459 als dreischiffige gotische Hallenkirche wieder hergestellt, wobei<br />

beide romanische Türme erhalten blieben. 1659 stürzte der 1644 von<br />

e<strong>in</strong>em Blitz getroffene nördliche Turm der St. Bartholomäi-Kirche e<strong>in</strong>.<br />

1660 wurde auch der andere Turm abgetragen sowie der Grundste<strong>in</strong> für<br />

den noch heute stehenden Kirchturm (1668 vollendet) gelegt. Im<br />

barocken Turm bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Türmerstübchen. Von der Plattform aus<br />

genießt der Besucher e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigartigen Blick auf die Altstadt<br />

<strong>Altenburg</strong>s.<br />

Die St. Bartholomäi-Kirche ist wichtigste ste<strong>in</strong>erne Zeug<strong>in</strong> der <strong>Reformation</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Altenburg</strong>. Mart<strong>in</strong> Luther predigte hier und schloss 1523 <strong>in</strong> der<br />

Kirche e<strong>in</strong>e der ersten Priesterehen. Seit 1524 ist die St. Bartholomäi-<br />

Kirche evangelische Stadtkirche. Georg Spalat<strong>in</strong> wirkte an der Kirche als<br />

Super<strong>in</strong>tendent und wurde hier begraben. An se<strong>in</strong>e Grabstelle im Chorraum<br />

er<strong>in</strong>nert heute noch e<strong>in</strong>e Marmorplatte.<br />

Brüderkirche – Kloster, Schule und neue Kirche<br />

Die 1905 erbaute Brüderkirche am westlichen Abschluss des Marktes ist<br />

der Ersatzbau e<strong>in</strong>er alten Franziskaner-Klosterkirche. Das Franziskanerkloster<br />

wurde <strong>in</strong> der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet. Im<br />

Zuge der <strong>Reformation</strong> wurde das Kloster geschlossen und am 9. Februar<br />

1529 vom Rat der Stadt übernommen. Die Klosterkirche diente fortan als<br />

Ersatz für die 1528 geschlossene Nikolaikirche, von der heute nur noch<br />

der Nikolaiturm im malerischen Nikolaiviertel steht. Dieser diente auch<br />

nach der Schließung der Kirche als Glockenturm für die „alte“ Brüderkirche,<br />

da die Franziskaner-Klosterkirche über ke<strong>in</strong>en Glockenturm verfügte.<br />

Weitere Gebäude des Klosters wurden später für Schulzwecke genutzt.<br />

1901 wurde die Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen.<br />

Die „neue“ Brüderkirche wurde nach den Plänen Jürgen Krögers erbaut.<br />

Die Reformatoren Mart<strong>in</strong> Luther, Georg Spalat<strong>in</strong> und Wenzeslaus L<strong>in</strong>ck<br />

s<strong>in</strong>d bildlich dargestellt. Das Gotteshaus am Hauptmarkt prägt maßgeblich<br />

das Stadtbild und hat für die <strong>Altenburg</strong>er e<strong>in</strong>e große Bedeutung.<br />

Besonders während der Friedlichen Revolution 1989/90 war die<br />

Brüderkirche der zentrale Ort der politischen Erneuerung.<br />

Schlosskirche – Repräsentation und Musik<br />

Die Schlosskirche, die dem Besucher bereits beim Beschreiten der<br />

Schlossauffahrt als prägendes Gebäude des Schlosskomplexes <strong>in</strong>s<br />

Auge fällt, wurde im 15. Jahrhundert im spätgotischen Stil errichtet. Die<br />

Kirche geht auf die Gründung e<strong>in</strong>es Kollegiatstifts im Jahr 1413 zurück.<br />

Sie besitzt e<strong>in</strong>e reiche Innenausstattung. In Wänden und im Fußboden<br />

e<strong>in</strong>gelassene Bronzeplatten s<strong>in</strong>d H<strong>in</strong>weise auf die Bestattung adliger<br />

und kirchlicher Würdenträger. Georg Spalat<strong>in</strong> war Mitglied des Chorher-<br />

+<br />

+<br />

+ + +<br />

P<br />

+<br />

+ + +<br />

+<br />

+<br />

Rethelstraße<br />

+<br />

+ +<br />

+<br />

+<br />

P<br />

Stauffenbergstr.<br />

Barlachstr.<br />

180<br />

<strong>in</strong> Richtung<br />

Zeitz<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Neuland“<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Zur Erholung“<br />

Städtischer<br />

Friedhof<br />

Krematorium<br />

+<br />

+ +<br />

Friedhof der<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

Jahnplatz<br />

Grüntaler<br />

Gabelsbergerstr.<br />

JC JUGENDCLUB<br />

i<br />

SPIELPLATZ<br />

TELEFON<br />

Barlachstr.<br />

+<br />

+<br />

+<br />

Zeitzer Straße<br />

Blumenstraße<br />

Jahnstr.<br />

+<br />

+ + +<br />

+<br />

Franzosengraben<br />

P<br />

+ + +<br />

+<br />

Turnerstr.<br />

Elie- Wiesel- Straße<br />

Weg<br />

+ +<br />

Gottesackerkirche<br />

INFORMATION<br />

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CAFÉ/BISTRO<br />

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Fürstengruft<br />

Runkwitz-<br />

Mittelstraße<br />

Sporthalle<br />

Rosenweg<br />

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„Zum Wetterhahn“<br />

†<br />

Behr<strong>in</strong>gstr.<br />

Deutscher Bach<br />

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Weststr.<br />

Zeitzer<br />

Mittel- straße<br />

Am Anger<br />

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Straße<br />

Anger<br />

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Am Anger<br />

Ste<strong>in</strong>weg<br />

Ste<strong>in</strong>weg<br />

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Riegenstraße<br />

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Albert-<br />

Grabenstraße<br />

straße<br />

straße<br />

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Robert-Koch-Str.<br />

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„Grüne Laube“<br />

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PLFUG<br />

Beim<br />

Gold. Pflug<br />

Johannisvorstadt<br />

1 x Bus<br />

Freimaurer- P<br />

loge<br />

Brauhaus- straße<br />

Talstraße<br />

Ärztehaus<br />

Theodor- Neubauer-Str.<br />

P<br />

<strong>in</strong> Richtung<br />

Schmölln<br />

Levy- Straße<br />

<strong>in</strong> Richtung<br />

Leipzig<br />

<strong>Altenburg</strong>er Destillerie<br />

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P<br />

H<br />

Schmöllnsche Landstraße<br />

Puschk<strong>in</strong>straße<br />

Straße<br />

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Hof<br />

Goldener<br />

Pflug<br />

Sp<strong>in</strong>nbahn<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanlage<br />

„Am Deutschen<br />

Bach“<br />

Zeitzer Str.<br />

Schmölln.<br />

Vorstadt<br />

Langen-<br />

weg<br />

Braugarten-<br />

Mart<strong>in</strong>- Luther- Straße<br />

Nord-<br />

Carl-<br />

Johannis- graben<br />

Sterlsg.<br />

Geschwister-Scholl -Straße<br />

gasse<br />

weg<br />

Hirtengas.<br />

Landratsamt<br />

Klosterg.<br />

Topfmarkt<br />

Fleischerg.<br />

†<br />

Dechanei<br />

Gnadenkapelle<br />

Neustadt<br />

Am Lerchenberg<br />

Stadt- und<br />

Kreisbibliothek<br />

i<br />

Markt Marktg.<br />

Kornmarkt<br />

Kesselgasse<br />

Friedrich-Wolf-R<strong>in</strong>g<br />

Topfg.<br />

Insel-<br />

Zoo Gr oßer<br />

Boots-<br />

Te ichverleih<br />

Berthold-Brecht-Straße<br />

Ebert-Str.<br />

Baderei<br />

Hillgasse<br />

Lerchenberg<br />

Glockeng.<br />

Dr.- Wilhelm- Külz-<br />

TAXI<br />

Mühlpforte<br />

Brühl<br />

H<strong>in</strong>ter d. Waage<br />

Kunstg.<br />

Pauritzer Straße<br />

B e rg g.<br />

Torg.<br />

Mönchsg.<br />

Kunstturm<br />

Kle<strong>in</strong>er<br />

Teich<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Friedenshöhe“<br />

Frauengasse<br />

Treppeng.<br />

Pauritzer<br />

Teich<br />

Kräutrichsg.<br />

Neugasse<br />

Mauerstraße<br />

Auf den Röhren<br />

†<br />

Friesenstr.<br />

Friesenplatz<br />

DRK<br />

Schloßberg<br />

S t i f t s -<br />

P<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Günthers „Günthers Gärten“<br />

straße<br />

Schiller- Teehaus<br />

Denkmal Orangerie<br />

L e te rg .<br />

H.-Mann-Str.<br />

Hempel-<br />

Thümmel-<br />

i<br />

Meißnerstraße<br />

straße<br />

Wieland- straße<br />

P<br />

TAXI<br />

Kanal- straße<br />

g r a b e n<br />

Schmölln. StraßeKle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

Nikolaikirchhof<br />

Botanischer<br />

Erlebnisgarten<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

Dürerstraße<br />

Otto-Dix-Straße Feldstraße<br />

AWO, Malteser ,<br />

Caritasverband,<br />

Umweltbibliothek<br />

Kirschhöhe<br />

Rudolf- Breitscheid- Straße<br />

Humboldtstr.<br />

Gutenbergstraße<br />

He<strong>in</strong>rich-Zille-Str.<br />

Diakonie<br />

L<strong>in</strong>denau-<br />

Brüdergasse<br />

straße<br />

von- Ossietzky-<br />

G.-Altenbourg-Str.<br />

P<br />

Brüderk.<br />

H<br />

Johannisstraße<br />

Jüdeng.<br />

Nikolaiturm<br />

Spiegelg.<br />

H<br />

Kauerndorfer Allee<br />

Spalat<strong>in</strong>promenade<br />

Spalat<strong>in</strong>promenade<br />

Haeckelstraße<br />

Weiberm.str.<br />

Moritz-<br />

Pestalozzistr.<br />

Amendestr.<br />

Straße<br />

Standesamt<br />

Pohlhof<br />

hofg.<br />

Pohl-<br />

Friedrich-<br />

straße<br />

Teichstraße<br />

Stadtmauerturm<br />

Langen- gasse<br />

Burgstraße<br />

Rathaus<br />

Friedrich-<br />

Kroneng.<br />

Teichpromenade<br />

Dürerstraße<br />

Wolf-R<strong>in</strong>g<br />

Sportplatz<br />

Frauenfelsstr.<br />

„Immergrün<br />

Borchertstr.<br />

Alte<br />

Post<br />

Zschernitzscher Str.<br />

KAUERN-<br />

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Jugendstil-Sudhaus<br />

Friedr.-<br />

Franz- Mehr<strong>in</strong>g- Straße<br />

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Engel<br />

Bei der<br />

Brüderk.<br />

H<br />

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Roß-<br />

P plan<br />

P<br />

Hotel am<br />

Rossplan<br />

Sporenstr.<br />

Ebert-S traße<br />

R<strong>in</strong>gstr.<br />

Stadtmauerturm<br />

P<br />

Am<br />

Brückchen<br />

Straße<br />

Dostojewskistr.<br />

Kulisse<br />

Bartholomäik. Skat-<br />

brunnen<br />

Wallstraße<br />

Am Kl. Teich<br />

K<strong>in</strong>o<br />

„Capitol“<br />

Elfenweg<br />

Fu<br />

Wolfsg.<br />

Brauerei-<br />

B rockhausstraße<br />

Theater<br />

Teichvorst.<br />

Zwickauer<br />

Theaterplatz<br />

W<strong>in</strong>terstr.<br />

Alt-Kauernd.<br />

Le onh.-Frank-Str.<br />

Joh.-Seb.-<br />

Terrassen-<br />

Ärztehaus<br />

H<br />

Rote Hotel<br />

Spitzen Treppengasse<br />

Straße<br />

straße<br />

Offenburger Allee<br />

Schulstraße<br />

Kanalstraße<br />

Bach-Str.<br />

P<br />

Schloß<br />

Schloß- u.<br />

Spielkartenmuseum<br />

Rosa-Luxemburg-Straße<br />

<strong>in</strong> Richtung<br />

Zwickau<br />

Katholische<br />

Kirche<br />

Jungfern-<br />

Kreuzstraße<br />

Rasephaser Str.<br />

Bergstr.<br />

gartenanl.<br />

„Blaue Flut“<br />

Eisenbahnstraße<br />

WC<br />

Fußgängertunnel<br />

G.-Hauptmann-Str .<br />

Wenzelstraße Bahnhofstraße<br />

H<br />

Pauritzer<br />

Platz<br />

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H<br />

Wett<strong>in</strong>er<br />

Hof<br />

Sorge<br />

Neue<br />

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Unterm Schloß<br />

Wenzel-<br />

straße<br />

Marstallstraße<br />

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straße<br />

Gabelentzstraße<br />

w<br />

†<br />

Körnerstr.<br />

straße<br />

gasse<br />

Magdalenenstift<br />

Käthe- Kollwitz- Straße<br />

P<br />

hof +<br />

+<br />

„Tagessonne“<br />

d<br />

Wett<strong>in</strong>erstraße<br />

Blaue Flut<br />

L<strong>in</strong>denau-Museum<br />

Schloßpark<br />

Schiller-<br />

Marstall<br />

He<strong>in</strong>rich-<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Sonnenhang“<br />

Kauerndorfer<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Fortschritt“<br />

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Feuerwehr<br />

Uhlandstraße<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Kle<strong>in</strong>er Jordan“<br />

Kleiststraße<br />

straße<br />

Goethe-<br />

Bahnhof<br />

Agneskirche<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Bauhof I“<br />

straße<br />

Sp<strong>in</strong>oza-<br />

Leipziger Straße<br />

Polizei<strong>in</strong>spektion<br />

Albert-<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Bauhof II“<br />

Less<strong>in</strong>g- straße<br />

Sportplatz<br />

Spielkartenfabrik<br />

Darw<strong>in</strong>-<br />

Gymnasium<br />

Grundschule<br />

Allee<br />

Wolfen-<br />

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Fußgängerbrücke<br />

Hausweg<br />

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Münsaer<br />

E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>-<br />

str.<br />

Sperl<strong>in</strong>gsberg Rousseaustraße<br />

Käthe- i<br />

Naturkundemuseum<br />

Mauritianum<br />

Münsaer Straße<br />

Kollw tz-Straße<br />

Parkstraße<br />

Hausweg<br />

Ärztehaus<br />

Straße<br />

180<br />

Sporthalle<br />

„Südost“<br />

str.<br />

Newtonstr.<br />

Schwanenstr.<br />

P<br />

Am Wolfenholz<br />

Straße<br />

Platanenstraße<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

Richard-<br />

Wagner-<br />

Platz<br />

Beethovenstraße<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Heimgärten“<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Friedenseck“<br />

Eselsweg<br />

Reiherstraße<br />

P<br />

Spe r b e r s t r a ß e<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Morgensonne“<br />

P<br />

Birkenstraße<br />

Kle<strong>in</strong>gartenanl.<br />

„Glück-Auf“<br />

<strong>in</strong> Richtung<br />

Waldenburg<br />

Ahornstr.<br />

Ahornstr.<br />

Birkenstraße<br />

l<br />

renstifts und kannte deshalb das Chorherrengestühl mit se<strong>in</strong>en filigranen<br />

gotischen Schnitzereien aus der Zeit um 1500. Bei Restaurierungsarbeiten<br />

im Nordschiff der Kirche wurde e<strong>in</strong>e an die italienische<br />

Schule er<strong>in</strong>nernde Wandmalerei von 1499 mit der Darstellung Christi<br />

vor Pilatus freigelegt. Zahlreiche <strong>in</strong>nenarchitektonische Veränderungen<br />

erfuhr das Gotteshaus im 17. Jahrhundert. So entstanden<br />

u. a. der prunkvolle barocke Altar, die Bet- und Andachtshäuschen, die<br />

Emporen sowie die Fürstenloge. An der kunstvollen Kanzel ist e<strong>in</strong>e<br />

Abbildung des Reformators Mart<strong>in</strong> Luther zu sehen. Vom Altan der<br />

Kirche aus genießt man e<strong>in</strong>en hervorragenden Blick über die Altstadt.<br />

www.residenzschloss-altenburg.de<br />

Die Roten Spitzen – Machtbau, Kloster und Wahrzeichen<br />

Weith<strong>in</strong> sichtbar ist <strong>in</strong> der vieltürmigen Silhouette der Stadt die Doppelturmanlage<br />

der Roten Spitzen. Die beiden Backste<strong>in</strong>türme prägen<br />

das Stadtbild und avancierten zum Wahrzeichen <strong>Altenburg</strong>s. Doch die<br />

Doppelturmanlage ist nur der Überrest e<strong>in</strong>er ehemaligen Stiftskirche,<br />

die zu e<strong>in</strong>em August<strong>in</strong>er-Chorherren-Stift gehörte.<br />

Die Stiftung selbst geht auf Friedrich I. Barbarossa zurück. Gemäß den<br />

Überlieferungen war er auch im Jahr 1172 zur Weihe des Kirchenbaus <strong>in</strong><br />

<strong>Altenburg</strong>. Mehrfach weilte er hier. In der Politik des Stauferkönigs<br />

besaß <strong>Altenburg</strong> als zentraler Ort des Reichslandes Pleißenland e<strong>in</strong>e<br />

herausragende Bedeutung. So ist es nicht verwunderlich, dass die<br />

Roten Spitzen nicht nur kirchlichen Zwecken dienten, sondern vor<br />

allem e<strong>in</strong> ste<strong>in</strong>ernes Symbol des kaiserlichen Machtanspruchs darstellte.<br />

Das Kloster selbst war mit vielfältigen Rechten ausgestattet und<br />

entwickelte sich damit zum größten und reichsten Kloster des<br />

Pleißenlandes.<br />

Erst die <strong>Reformation</strong> setzte der Stellung des Klosters e<strong>in</strong> Ende. Das Kloster<br />

besaß ke<strong>in</strong>en guten Ruf unter den Reformatoren und wurde nach<br />

langwierigen Verhandlungen 1543 aufgehoben. Später kaufte die Stadt<br />

<strong>Altenburg</strong> die Anlage. Die heutige Form der Doppelturmanlage wurde<br />

1618 vollendet, als der nördliche Turm e<strong>in</strong>e barocke Haube erhielt. Seit<br />

2006 s<strong>in</strong>d die Roten Spitzen als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung<br />

offiziell anerkannt. Schließlich handelt es sich um e<strong>in</strong>en der wichtigsten<br />

frühen Backste<strong>in</strong>bauten der Romanik. Nach den jüngsten Betrachtungen<br />

der Bauforschung zeichnet sich zunehmend ab, dass mit den Roten Spitzen<br />

der Initialbau für das Aufkommen der Backste<strong>in</strong>großbauten nördlich<br />

der Alpen überhaupt vorliegt. Von der Bedeutung her s<strong>in</strong>d die Roten Spitzen<br />

damit dem Kaiserdom <strong>in</strong> Speyer zur Seite zu stellen.<br />

Das Nonnenkloster – archäologisches Zeugnis<br />

der <strong>Reformation</strong><br />

Am unteren Ende der Teichstraße befand sich das Marien-Magdalenen-<br />

Nonnenkloster. Der Klostername wurde von der Zugehörigkeit der Nonnen<br />

zum Magdaleniten-Orden abgeleitet. Zur Zeit der <strong>Reformation</strong><br />

wehrten sich die Nonnen unter Führung ihrer Prior<strong>in</strong> gegen die Schließung,<br />

verließen später das Kloster dennoch. Die Stadt kaufte die<br />

Gebäude im Jahr 1541 und verkaufte sie weiter. Das um 1750 dort erbaute<br />

Bürgerhaus wurde im ausgehenden 20. Jahrhundert abgerissen.<br />

Heute bef<strong>in</strong>det sich dort e<strong>in</strong>e archäologische Grabungsstätte.<br />

Klosterpfad<br />

Die <strong>Reformation</strong> veränderte das Schicksal der kirchlichen Gebäude oft<br />

dramatisch. Entdecken Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em etwa dreistündigen Spaziergang<br />

durch die historische Altstadt fünf Kirchen und 1.000 Jahre Baugeschichte.<br />

Buchbar für Reisegruppen:<br />

… thematische Stadtführung „<strong>Altenburg</strong> – Versuchsfeld der <strong>Reformation</strong>“<br />

… e<strong>in</strong> Treffen mit dem Stadtarchäologen und Besuch der Ausgrabungen im Nonnenkloster<br />

oder den „Roten Spitzen“.<br />

Donnerstag 18 Uhr: Führung durch die archäologischen Ausgrabungen der Roten Spitzen<br />

(Anmeldung erforderlich, Teilnehmerzahl begrenzt, auch für Gruppen buchbar)<br />

Tipp<br />

Geschichte genießerisch erleben mit e<strong>in</strong>em üppigen Luthermahl <strong>in</strong><br />

der Küchenmeysterey der „Uferburg“. Nur für Gruppen ab 20 Personen<br />

Versuchsfeld „<strong>Reformation</strong>“ – e<strong>in</strong> Wochenende <strong>in</strong> <strong>Altenburg</strong><br />

Anmeldung für Gruppen: www.altenburg-tourismus.de<br />

Freitag 18 Uhr Stadtführung auf den Spuren der <strong>Reformation</strong><br />

Sonntag Besuch des Gottesdienstes <strong>in</strong> der <strong>Altenburg</strong>er Geme<strong>in</strong>de<br />

und Führung „Kunst und Kirche“ durch die Sammlung italienischer<br />

Meister der frühen Renaissance im L<strong>in</strong>denau-<br />

Museum

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