Geschichte der Cottbuser Post - ACOL Gesellschaft für ...
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Die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong><br />
Dokumentarische Bekanntmachungen<br />
über die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutschenzeit<br />
im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t
Die <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong><br />
1. Im Namen seiner Majestäten<br />
Das Königliche <strong>Post</strong>amt im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t in Cottbus<br />
Das Königliche Sächsische <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>amt<br />
Das Königliche Preußische <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>amt<br />
Das Kaiserliche <strong>Post</strong>amt Cottbus<br />
2. Die Königliche Preußische <strong>Post</strong>ordnung von 1712<br />
Die Pflichten <strong>der</strong> <strong>Post</strong>meister<br />
Die Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Post</strong>halter<br />
Der Eid <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illione<br />
Die Königliche Sächsische <strong>Post</strong>ordnung<br />
3. In Cottbus ging die <strong>Post</strong> ab<br />
Die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>strecken<br />
Über <strong>Post</strong>säulen und Grenzsteine auf den <strong>Post</strong>straßen<br />
Chronologische Bekanntmachungen <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>ämter<br />
4. Wie geheim war das <strong>Post</strong>geheimnis<br />
Die ersten <strong>Cottbuser</strong> Briefmarken<br />
Das Aufstellen von Briefkästen<br />
5. Das Ende <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutschenzeit<br />
Die Errichtung <strong>der</strong> Bahnpost<br />
Die neuen Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illione<br />
6. Der <strong>Post</strong>kutscher- Zungenbrecher als Werbeträger <strong>der</strong> Stadt
Das Königliche <strong>Post</strong>amt im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t in Cottbus<br />
Die Wurzeln <strong>der</strong> Preußischen <strong>Post</strong> lagen in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> im Jahre 1451 im Schloss des<br />
Kur<strong>für</strong>sten in Berlin untergebrachten Botenanstalt. 1613 siedelte die Botenanstalt in die Brü<strong>der</strong>straße 4<br />
um. Botenmeister war 1600 bis 1618 Christoph Frischmann und von 1618 bis 1662 Veit Frischmann.<br />
Es gab damals 24 auf dem König vereidigte Boten. Zu den Aufgaben des Botenmeisters gehörte auch<br />
das Sammeln aller erreichbarer Nachrichten von allen auch noch so entfernten Landesteilen. Die älteste<br />
Berliner Zeitung stammt aus dem Jahre 1617 von Christoph Frischmann herausgegeben. In Cottbus<br />
wurde 1796 die erste Zeitung von dem aus Sachsen gekommenen Buchdrucker Kühn herausgegeben.<br />
H den Sie hieß: “Neue Cottbusische Stadt- und Amtsnachrichten”. Sie erschien einmal wöchentlich,<br />
musste aber bald wie<strong>der</strong> auf höherer Verfügung <strong>der</strong> Regierung eingestellt werden.<br />
1580 gab es bereits durch den Kur<strong>für</strong>sten Johann Georg I. die erste Brandenburgische Botenordnung.<br />
In <strong>der</strong> Folgezeit wurden vermehrt reitende Boten eingesetzt. Kur<strong>für</strong>st Johann Siegesmund erließ 1614<br />
eine neue Botenordnung, die erst 1660 durch die letzte Brandenburgische Botenordnung ersetzt wurde.
Das Kur<strong>für</strong>stliche Diskret vom 21.4.1646 gilt als Geburtsstunde zur Schaffung <strong>der</strong> Brandenburgischen<br />
Staatspost. Es wurden regelmäßige Reitpostlinien zwischen Berlin und Kleve und Königsberg<br />
eingerichtet. Später kamen Linien nach Leipzig, Dresden, Hamburg, Bremen, Frankfurt a.O. und viele<br />
an<strong>der</strong>e Städte hinzu. 1698 sind es bereits 79 <strong>Post</strong>ämter auf 14 Hauptkursen. 1710 sind es schon 90<br />
<strong>Post</strong>ämter, die Zahl <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illione stieg in diesem Zeitraum von 271 auf 358. Im Jahr 1708 zählt man<br />
in Berlin 63 abgehende und ebensoviel ankommende Reit- und Fahrposten.<br />
1712 erlässt <strong>der</strong> Soldatenkönig die erste Preußische <strong>Post</strong>ordnung. Er äußerte:” …sollen <strong>Post</strong>en anlegen<br />
in Preußen von Ort zu Ort, ich will haben ein Land das kultiviert sein soll, höret <strong>Post</strong> dazu.”<br />
Für die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>, war die territoriale Lage des Kreises Cottbus, mit den Städten<br />
Cottbus und Peitz von großer strategischer Wichtigkeit. Der Kreis Cottbus lag als Brandenburg-<br />
preußische Enklave mitten im kur<strong>für</strong>stlichen Sachsen. Es war strategisch deshalb so wichtig in Cottbus<br />
ein Preußisches Grenzpostamt einzurichten, um die Korrespondenz aus Preußen mit <strong>der</strong> Sächsischen<br />
<strong>Post</strong> weiter zu beför<strong>der</strong>n und ebenso die Sächsische Korrespondenz von Cottbus aus mit <strong>der</strong><br />
Preußischen <strong>Post</strong> in preußische Städte zu beför<strong>der</strong>n.<br />
2x wöchentlich fuhren die so genannten preußlichen <strong>Post</strong>en nach Berlin 1692<br />
2x wöchentlich kamen die königlich sächsischen Fahrposten 1699<br />
Einmal in <strong>der</strong> Woche wurde eine Reitpost zum Grenzpostamt Lieberose abgelassen, mit dem<br />
Anschluss an die Fahrposten nach Leipzig und Sorau. 1699<br />
Lage <strong>der</strong> preußischen Enklave Cottbus
Die Könige von Preußen<br />
Namen ∗ Krönung + Bemerkungen<br />
Kur<strong>für</strong>st<br />
Friedrich III. 1657 1688 1713 ab 1701 als Friedrich I. “König in Preußen”<br />
Friedrich<br />
Wilhelm I. 1688 1713 1740 <strong>der</strong> Soldatenkönig<br />
Friedrich II.<br />
<strong>der</strong> Große 1712 1740 1786 ab 1772 “König von Preußen”<br />
Friedrich<br />
Wilhelm II. 1744 1786 1797<br />
Die <strong>Cottbuser</strong> Bürgermeister<br />
1719 - 1734 Zan<strong>der</strong>, Johann Casper (aus Cottbus)<br />
1734 - 1736 Nitsche, Martin Gottfried (Konsul aus Peitz)<br />
1736 - 1745 Holstein, Johann Samuel (aus Züllichau)<br />
1745 - 1756 Hin<strong>der</strong>sin, Johann Friedrich (Kriegsrat aus Soldin)<br />
1756 - 1785 Köhler, Johann Ludwig (aus Cottbus)<br />
1785 - 1796 Wilcke, Gottfried (aus Cottbus)<br />
1797 - 1803 Thierbach, Johann Christoph (aus Cottbus)<br />
Generalpostmeister<br />
1753 - 1762 Reichsgraf von Gotter, Gustav Adolph<br />
<strong>Cottbuser</strong> Chronik<br />
1689 Amtshauptmann Eusebius von Brandt bis 1706.<br />
1692 Cottbus erhält sein erstes <strong>Post</strong>amt<br />
1693 (30.April) Kur<strong>für</strong>st Friedrich III. trifft mit seiner Gemahlin und einem Gefolge mit 700 Pferden<br />
von Peitz kommend hier ein.<br />
1699 Ein Brief nach Berlin kostet zwei Groschen, mehr als doppelt soviel wie ein Pfund Fleisch<br />
1700 (2. August) Der Französische Prediger Carbrit in Berlin erklärt sich bereit mit 14 Familien, 60<br />
Personen, die in Cottbus geplante französische Kolonie zu gründen.<br />
Die seit dem Brande von 1600 wüst liegende Katharinenkirche (Schlosskirche) wird den<br />
französischen Flüchtlingen geschenkt<br />
1701 (4.Oktober) Gründung <strong>der</strong> französischen Kolonie. Mit den Kolonisten Fraissinet und Huc hält<br />
Das Gewerbe <strong>der</strong> Strumpfwirker seinen Einzug. Francois Bruguier richtet eine Gerberei ein.<br />
1704 (22. Januar) älteste Urkunde <strong>der</strong> Glaserinnung.<br />
1706 Amtshauptmann Wilhelm v. d. Gröben bis 1720.<br />
1707 (6. Oktober) Grundsteinlegung zur neuen französischen Kirche, Schlosskirche.<br />
1714 (7.Januar) Einweihung <strong>der</strong> Schlosskirche.<br />
1715 (8. April) Einweihung des Schulgebäudes an <strong>der</strong> Oberkirche, die Lateinschule, später das<br />
Gymnasium.<br />
1718 Die ersten Maulbeerbäume werden in Cottbus gesetzt. Einführung des Seidenbaus.<br />
1720 Der erste Stadtplan von Seyfried Handschky zeigt 417 Hausnummern an.<br />
1721 Amtshauptmann Major v. Derschau bis 1722.<br />
1722 Amtshauptmann Friedrich Wilhelm von Pannwitz bis 1731.<br />
1726 Beginn <strong>der</strong> Bebauung <strong>der</strong> Neustadt. Der sächsische Buchdrucker Johann Michael Kühn richtet in<br />
Cottbus eine Buchdruckerei ein.
1731 Amtshauptmann Baron Gotter bis 1748.<br />
1735 Anlegung des Neustädter Tores.<br />
1740 (10. August) Friedrich II. huldigt das “Weichbild “<strong>der</strong> Stadt Cottbus.<br />
1748 Einsturz <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite des Rathauses. (8.November) Erlass eines Feuerreglements <strong>für</strong> die Stadt.<br />
Friedrich <strong>der</strong> Große lässt die Landeshauptmannschaft eingehen.<br />
1749 Neubau des Rathauses.<br />
1750 Einebnung <strong>der</strong> Stadtwälle, Bepflanzung mit Maulbeerbäumen.<br />
1752 Friedrich <strong>der</strong> Große läst sechs Wollspinnerhäuser errichten.<br />
1754 Abbruch des Sandower Tores.<br />
1756 Christian Rein erwirbt ein Grundstück am Amtsteich zur Errichtung einer Wachsbleiche.<br />
1758 (11. Februar) Friedrich <strong>der</strong> Große kommt nach Cottbus.<br />
1759 (4. Februar) Friedrich <strong>der</strong> Große kommt zum zweiten Mal nach Cottbus.<br />
1761 (20. April) Bürgermeister Schönhausen, (3.Bürgermeister und <strong>Post</strong>meister) richtet an die<br />
Neumärkische Kriegs- und Domänenkammer das Gesuch, die leer stehenden Schlossräume <strong>für</strong><br />
den Seidenbau freizugeben. Das Gesuch wird abschlägig beschieden.<br />
1766 Friedrich <strong>der</strong> Große weilt in Cottbus und beauftragt den Bürgermeister Köhler, Vorschläge über<br />
die zweckmäßige Verwendung des leer stehenden Schlosses zu machen. Köhler regt die<br />
Errichtung einer Leinenfabrik o<strong>der</strong> die Verwendung <strong>für</strong> Seidenbauzwecke an.<br />
Aufstellung von 131 Straßenlaternen auf Holzpfählen.<br />
1768 Das Erdgeschoß des Fürstenhauses wird als Salzmagazin, <strong>der</strong> Mittelstock als<br />
Montierungskammer<br />
<strong>für</strong> die Garnison genutzt.<br />
1773 Der Turm am Spremberger Tor erhält eine neue Kuppel, eine Uhr und zwei Glocken. Uhr und<br />
Glocken stammen von <strong>der</strong> Oberfestung Peitz.<br />
1774 Henry Jakob Pischon, <strong>der</strong> letzte Richter <strong>der</strong> französischen Kolonie, tritt sein Amt an. Mit Elie<br />
toussaint lässt sich <strong>der</strong> erste Konditor in Cottbus nie<strong>der</strong>.<br />
1782 Die Kaufmannschaft unter Führung von Schemel und Keyling will das Schloß als Warenlager<br />
nutzen. Das Gesuch wird abgewiesen.<br />
1783 Gründung von Sachsendorf durch Friedrich den Großen.<br />
1787 Kaufmann Schemel richtet die erste Tabakfabrik in Cottbus ein und beschäftigt acht Leute. In<br />
Cottbus zählt man 15 Materialwarenhändler.<br />
1796 (3. Januar) In Ströbitz brennen 70 Gehöfte nie<strong>der</strong>. Der sächsische Buchdrucker Johann Gottlieb<br />
Kühn gibt die erste <strong>Cottbuser</strong> Zeitung unter dem Titel “Neue Cottbusische Stadt- und<br />
Amtsnachrichten” heraus, die wöchentlich Dienstags erscheint. Die Regierung for<strong>der</strong>t bald die<br />
Einstellung des Erscheinens.<br />
1798 (29. Juli)Geburtstag des Malers Carl Blechen.<br />
1800 (September) Carl Friedrich Claudius Beginnt mit <strong>der</strong> Fabrikation von Wachstuchen.<br />
1801 Die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>expedition ist auf dem Gelände des späteren Amtsgerichts untergebracht.<br />
Die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>meister<br />
Unter dem Kur<strong>für</strong>sten Friedrich III. 1688 - 1713<br />
1. <strong>Post</strong>amt 1692<br />
Ernst Ludwig Böttcher 1698 im Amt<br />
George Müller, <strong>Post</strong>meister, Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Cottbus und Richter <strong>der</strong> französischen Kolonie<br />
Otto Friedrich Pauli <strong>Post</strong>meister 1705 im Amt<br />
Carl Schönhausen, Amtsekretär und <strong>Post</strong>meister<br />
Christian Schönhausen<br />
Samuel Hanewald<br />
Christopf Friedrich Döring<br />
Johann Friedrich Wilke
Das Königliche Sächsische <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>amt<br />
Die Könige aus Kursachsen und dem Königreich Sachsen<br />
Kursachsen<br />
Johann Georg III. regierte von 1680 - 1691<br />
Johann Georg IV. 1691 - 1694<br />
Friedrich August I. 1694 - 1733 (August <strong>der</strong> Starke, Bru<strong>der</strong> von Johann Georg IV.,<br />
von 1697 - 1704 und 1709 - 1733 König von Polen,<br />
Großherzog Von Litauen, Dresden und Warschau.)<br />
Friedrich August II. 1733 - 1763 (August <strong>der</strong> Fette)<br />
Friedrich Christian 1763<br />
Friedrich August III. 1763 - 1806 (August <strong>der</strong> Gerechte, verzichtete auf die polnische<br />
Krone.)<br />
Königreich Sachsen<br />
Friedrich August I. 1806 - 1827 (Friedrich August <strong>der</strong> Gerechte) Cottbus unter<br />
sechs. Hoheit<br />
…………………………………............................................................................................................<br />
Anton <strong>der</strong> Gütige 1827 - 1836<br />
Friedrich August II. 1836 - 1854<br />
Johann 1854 - 1873<br />
Albert 1873 - 1902<br />
Georg 1902 - 1904<br />
Friedrich August III. 1904 - 1918 (Der letzte sächsische König)<br />
<strong>Cottbuser</strong> Bürgermeister in <strong>der</strong> Sachsenzeit<br />
1803 - 1831 Krenckel, Johann Christian (aus Drossen)<br />
<strong>Cottbuser</strong> Chronik in <strong>der</strong> Sachsenepoche<br />
1807 (12. September) Cottbus wird sächsisch.<br />
1813 (27. März) Cottbus wird vorübergehend wie<strong>der</strong> preußisch.<br />
(12. Mai) Major Lützow trifft mit seinem Adjutanten Friedrich Ludwig Jahn in Cottbus ein.<br />
(16.Mai ) Friedrich Ludwig Jahn bildet hier eine Schar von 400 Kriegern, darunter 33<br />
<strong>Cottbuser</strong>n,<br />
aus.<br />
(15. Juni) Der westfälische General Wolf ordnet die sofortige Abnahme des preußischen<br />
Wappens vom <strong>Post</strong>hause an.<br />
(16. Juli ) Erschießung fünf westfälischer Reiter durch die Franzosen.<br />
(10. August) Auf Befehl des französischen Generals Beaumont muß <strong>der</strong> Geburtstag Napoleons<br />
gefeiert werden.<br />
(17. August) Eine preußische Abteilung besetzt die Stadt und nimmt die 30 Mann starke<br />
französische Besatzung gefangen. Die sächsischen Hoheitszeichen werden mit<br />
preußischen vertauscht.<br />
1813 (19. ) September) Durch Verfügung <strong>der</strong> kurmärkischen Regierung in Potsdam wird<br />
Cottbus <strong>für</strong> preußisch erklärt.
Die <strong>Post</strong>kurse im sächsischen Cottbus<br />
Cottbus behielt seine 2 Hauptpostkurse: Berlin - Cottbus und Lieberose - Cottbus - Dresden, sowie die<br />
Fußbotenpost nach Lieberose dennoch kamen einige Seitenkurse <strong>für</strong> Extraposten hinzu.<br />
In einem Schreiben des Oberpostamtes in Leipzig werden dem Sächsischen König in 2 aufgestellten<br />
Tabellen die neuen <strong>Post</strong>stationen <strong>für</strong> die Extraposten mitgeteilt, darunter auch Cottbus.<br />
“Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König<br />
Allergnädigster Herr!”<br />
Ew. Königl. Majestät allergnädigstem Befehle vom 20. Dezember vor. Js. Gemäß, überreichen wir<br />
anbei in zwei Tabellen, eine Übersicht <strong>der</strong>, bei Extraposten zwischen dem hiesigen Ober - <strong>Post</strong>amte<br />
untergeordneten <strong>Post</strong> - Stationen gesetzlich angenommenen Entfernungen. Unter den mit roten<br />
Nummern angegebenen Stationen <strong>der</strong> ordinären geraden <strong>Post</strong>course haben wir auch diejenigen<br />
beson<strong>der</strong>s aufnehmen lassen, welche entwe<strong>der</strong> Seitencourse bilden o<strong>der</strong> einer zum Hauptcourse<br />
gehörenden Station Extraposten zuführen, und diese Seitencourse sind mittelst Buchstaben angedeutet<br />
worden.<br />
In tiefster Devotion verharren wir Ew. Königl. Majestät<br />
Allerunterthänigst gehorsamste<br />
August Dörrien<br />
Johann Carl Gottlieb Lohse<br />
Stations- Entfernungen im Jahre 1811 <strong>der</strong> sächsischen <strong>Post</strong>en von Leipzig aus, nach:<br />
Stationen Mei Stationen Mei Stationen Mei<br />
1) Großenhayn 4 3) Herzogswalde 2 (6) Zehista 2<br />
Elsterwerda 2 Freyberg 2 Peterswalde 2<br />
Sonnewalde 3 Oe<strong>der</strong>an 2<br />
Luckau 2 Chemnitz 2<br />
Baruth 3 Lungwitz 2 7) Pirna 2<br />
Zwickau 2<br />
2) Königsbrück 3 Reichenbach 2<br />
Hoyerswerda 4 Plauen 2 1/2 8) Schmiedefeld 3 1/2<br />
Spremberg 2 1/2 Hof 3 Bautzen 3 1/2<br />
Pförten 1 1/2 4) Großenhayn 4<br />
Guben 2 Coßdorf 3 1/2<br />
Herzberg 2 1/2<br />
a) von Spremberg Annaberg 2<br />
nach Cottbus 2 1/2 Wittenberg 4<br />
b) von S premberg a) von Coßdorf<br />
nach Muskau 3 1/2<br />
Niesky 3 1/2 direkt nach Annaberg 3<br />
Görlitz 2 1/2 Neustadt bei Stolpen 4<br />
Zittau 4<br />
c) von Spremberg<br />
nach Sorau 5 1/2
Seite 2<br />
Stationen Mei Stationen Mei Stationen Mei<br />
1) Borna 3 4) Eilenburg 3 7) Wurzen 3<br />
Penig 3 1/2 Torgau 3 Wermsdorf 2<br />
Chemnitz 2 Coßdorf 2 Stauchitz 2<br />
Annaberg 4 Großenhayn 3 1/2 Meißen 2 1/2<br />
a) von da nach Kamenz 2<br />
Königsbrück 3 Dresden 3<br />
Schneeberg 3 1/2 Budißin 3 a) von Wermsdorf<br />
b) von Chemnitz a) von Eilenburg<br />
nach Oschatz 1/2<br />
nach Marienberg 3 nach Wurzen 2 8) Lützen 2<br />
Weißenfels 2<br />
2) Cransitz 2 b) von Großenhayn Naumburg 2<br />
Düben 2 nach Meißen 2 Auerstädt 2<br />
Wittenberg 4 Buttelstädt 2<br />
5) Merseburg 3<br />
a) von da nach Querfurt 3 Erfurt 3<br />
Belzig 4 Artern 3<br />
b) von Wittenberg Weißensee 3 1/2 a) von Buttelstädt<br />
nach Jüterbock 4 Arnstädt 2 nach Weimar 1<br />
Dahme 3 Langensalza 2 b) von Naumburg<br />
Luckau 2 Mühlhausen 2 1/2 nach Zeitz 3<br />
c) von Wittenberg Altenburg 3<br />
nach Pretsch 2 1/2 a) von Merseburg<br />
Torgau 1 1/2 nach Freyburg 2 9) Grimma 3<br />
Oschatz 3 b) von Merseburg Waldheim 4<br />
Meißen 3 nach Jena 3<br />
c) von Querfurt a) von Waldheim<br />
3) Merseburg 3 Freyburg 2 nach Rochlitz 2<br />
Querfurt 3 d) von Freyburg Altenburg 3<br />
Sangerhausen 3 1/2 nach Naumburg 1 1/2<br />
Neßla 2 Son<strong>der</strong>hausen 3 10) Schkeuditz 2<br />
Stollberg 2 f) von Langensalza Halle 3<br />
nach Erfurt 4<br />
11) Landsberg 3 1/2<br />
6) Pegau 3 Radegast 2 1/2<br />
Zeitz 2 12) Pegau 3<br />
Gera 2 1/2 Zeitz 2<br />
Neustadt/O 3 1/2 Gera 2 1/2<br />
Saalfeld 3 Auma 3
Seite 3<br />
Ilmenau 4 Schleitz 2<br />
Schleusingen 4 Gefell 2<br />
Hof 2<br />
a) von Gera<br />
nach Jena 4<br />
Stationen Mei Stationen Mei Stationen Mei<br />
13) Eilenburg 3 14) Borna 3 15) Delitsch 2 1/2<br />
Torgau 3 Altenburg 2 Wolfen 2 1/2<br />
Hohenbucko 2 1/2 Zwickau 4 Dessau 2<br />
Luckau 2 Reichenbach 2<br />
Lübben 2 Plauen 2 1/2<br />
Lieberose 4 Adorf 2 1/2<br />
Guben 3 1/2 a) von Zwickau<br />
Pförten 2 nach Schneeberg 2 1/2<br />
Sorau 4 Johanngeorgenstadt 3<br />
a) von Herzberg b) von Plauen<br />
Dahme 3 nach Koi 3<br />
Baruth 3 c) von Plauen<br />
Mittenwalde 3 1/2 nach Schleitz 3<br />
b) von Luckau<br />
nach Calau 3 1/2<br />
Cottbus 2<br />
Peitz 2<br />
c) von Luckau<br />
nach Baruth 3 1/2<br />
d) von Guben<br />
direkt Cottbus 4 1/2<br />
e) über Peitz 3<br />
Cottbus 2<br />
f) von Lübben<br />
nach Cottbus 5
Das Königliche Sächßl. Grenz-<strong>Post</strong> -Amt Cottbus gab am 7. August 1810 bekannt: “Das am Mittwoch<br />
die Sächsische <strong>Post</strong> um 3 Uhr und die Preußische <strong>Post</strong> um 5 Uhr Nachmittags und am Sonntag Mittag<br />
die Sächsische <strong>Post</strong> um 1 Uhr und die Preußische <strong>Post</strong> um 2 Uhr abgeht.“<br />
Am 5. Juli 1811 unterzeichnete <strong>der</strong> <strong>Post</strong>administrator Wilke mit Königl. Sächßl. <strong>Post</strong>amt und gab<br />
bekannt: “ Die Fußbotenpost nach Lieberose wurde eingestellt, eine Reitpost nach Lieberose kommt in<br />
Gang.” Cottbus hatte von nun an keine Funktion eines Grenzpostamtes mehr.<br />
Die Könige von Preußen<br />
Das Königliche Preußische <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>amt<br />
Friedrich<br />
Wilhelm III. 1770 1797 1840 1807 -1813 Cottbus zu Sachsen<br />
………………………………….......................................<br />
Friedrich<br />
Wilhelm IV. 1795 1840 1861<br />
Wilhelm I. 1797 1861 1888 ab 1858 Regent, ab 1867 Präsident des<br />
Norddeutschen Bundes,<br />
Die <strong>Cottbuser</strong> Bürgermeister<br />
1803 - 1831 Krenckel, Johann Christian (aus Drossen)<br />
1831 - 1849 Roemelt, Johann Gottlob Landgerichtsrat in Cottbus<br />
1849 - 1880 Jahr, Leopold (aus Neuzauche)<br />
<strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>bedienstete am Königlichen <strong>Post</strong>amt<br />
(Die 3 Klassen von Bedientesten im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t)<br />
1. Klasse : Beamte, die den Vorsteherdienst o<strong>der</strong> Verwaltungsdienst, den verantwortlichen<br />
Betriebsdienst versahen. Dazu gehörten die <strong>Post</strong>meister, die geheimen <strong>Post</strong>räte, <strong>Post</strong>direktoren,<br />
Rendanten, Kassierer, Revisoren, <strong>Post</strong>inspektoren, <strong>Post</strong>kommissäre, Oberpostsekretäre, <strong>Post</strong>sekretäre<br />
und <strong>Post</strong>assistenten.<br />
2. Klasse: die Expeditienten, Expeditoren und Expediteure, die den Vorsteherdienst<br />
bei kleineren <strong>Post</strong>ämtern und den einfachen Betriebsdienst wahrnahmen.<br />
3. Klasse waren die Bediensteten die den niedren und schweren Dienst besorgten, die<br />
<strong>Post</strong>illione, Wagenmeister, Schirrmeister, Kondukteure, Briefträger, Landbriefträger, <strong>Post</strong>boten<br />
und Packboten.<br />
Königliche <strong>Post</strong>meister und <strong>Post</strong>direktoren des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
<strong>Post</strong>meister Schrö<strong>der</strong> 1811- 1841<br />
<strong>Post</strong>meister Pätsch 1841- 1851<br />
<strong>Post</strong>direktor Friedrich August Ludwig Wiebe 1851- 1865<br />
<strong>Post</strong>direktor Karl Lehmann 1865- 1875<br />
<strong>Post</strong>direktor Saalwächter<br />
<strong>Post</strong>administrator Ernst Christian Wilke 1810- 1811<br />
<strong>Post</strong>kommissarius Georg Falinsky 1810<br />
<strong>Post</strong>kommissarius Ottmar Marschall von Biberstein<br />
<strong>Post</strong>assistent Georg Karl Heinrich Wußlauck
Königliche <strong>Post</strong>sekretäre<br />
<strong>Post</strong>sekretär Suhle 1813<br />
<strong>Post</strong>sekretär Michaelis 1837<br />
<strong>Post</strong>sekretär Johann Friedrich Krüger 1838<br />
<strong>Post</strong>sekretär Lutze 1840<br />
<strong>Post</strong>sekretär Metz 1841<br />
<strong>Post</strong>sekretär Blase 1841<br />
<strong>Post</strong>sekretär Mittag 1841<br />
<strong>Post</strong>sekretär Peil C. 1850<br />
<strong>Post</strong>sekretär Mund Herrmann 1851<br />
<strong>Post</strong>sekretär Lehmann 1855<br />
<strong>Post</strong>sekretär Ohnesorge 1855<br />
<strong>Post</strong>sekretär Krappe 1858<br />
<strong>Post</strong>sekretär Stephan 1863<br />
<strong>Post</strong>sekretär Hilschenz Georg Wilhelm 1863<br />
<strong>Post</strong>sekretär Plehn 1868<br />
Oberpostsekretär Busch Wilhelm 1870<br />
<strong>Post</strong>schreiber Weiler Friedrich August 1832<br />
<strong>Post</strong>bürodiener Martin Karl 1865<br />
<strong>Post</strong>bürodiener Reichelt Karl Ernst Louis 1866<br />
<strong>Post</strong>bürodiener Ecks Karl Albert 1867<br />
Bedienstete <strong>der</strong> 2. Klasse<br />
<strong>Post</strong>expeditienten<br />
Expeditionsvorsteher Klement Heinz Hermann Alexan<strong>der</strong> 1854<br />
<strong>Post</strong>expeditient Seifert Karl Friedrich 1859<br />
<strong>Post</strong>expeditient Steffen August Wilhelm 1860<br />
<strong>Post</strong>expeditient Lubenow Gustav Adolf 1867<br />
Bedienstete <strong>der</strong> 3. Klasse<br />
Schirrmeister Heinemann Christoph 1850<br />
Wagenmeister<br />
Wagenmeister Bergholz Johann Karl 1840<br />
Wagenmeister Martin Johann Karl Gottfried 1857<br />
Wagenmeister Saritz Johann 1864<br />
Wagenmeister Wallis Karl August 1868<br />
<strong>Post</strong>waagemeister<br />
<strong>Post</strong>waagenmeister Schmidt Karl 1851<br />
<strong>Post</strong>waagenmeister Erdmann Christian 1861
Königliche <strong>Post</strong>illione<br />
<strong>Post</strong>illion Kielmann Friedrich August 1841<br />
<strong>Post</strong>illion Neumann Friedrich Heinrich 1849<br />
<strong>Post</strong>illion Lehmann Wilhelm 1851<br />
<strong>Post</strong>illion Behla August 1852<br />
<strong>Post</strong>illion Kuba Martin 1853<br />
<strong>Post</strong>illion Voigt Martin 1855<br />
<strong>Post</strong>illion Miethe Gottlob 1861<br />
<strong>Post</strong>illion Krahl Johann August 1874<br />
<strong>Post</strong>illion Klara Friedrich 1875<br />
<strong>Post</strong>illion Franke Friedrich 1876<br />
<strong>Post</strong>illion Kurze Karl 1876<br />
<strong>Post</strong>illion Jurischka Johann Karl August 1887<br />
Königliche <strong>Post</strong>briefträger<br />
Kneif Friedrich 1852<br />
Thiede 1853<br />
Schulz Friedrich 1865<br />
Klatscheck Karl 1865<br />
Worlitz Mathias 1866<br />
Schmidt C. 1867<br />
Behla August 1868<br />
Böhme Karl Friedrich 1871<br />
Königliche Landbriefträger<br />
Sahr Karl Friedrich 1846<br />
Treptow Wilhelm 1869<br />
Lehmann Gottlieb 1871<br />
Königliche <strong>Post</strong>halter<br />
Mund 1842 <strong>Post</strong>halter und Maurermeister<br />
Matschenz 1858<br />
<strong>Post</strong>halterstellen wurden, wenn nicht <strong>der</strong> <strong>Post</strong>meister selbst, die Funktion des <strong>Post</strong>halters ausübte,<br />
an private Unternehmer vergeben, an Fuhrleute, Maurermeister und Kaufleute.<br />
<strong>Post</strong>häuser<br />
<strong>Post</strong>haus Klosterstraße 180<br />
<strong>Post</strong>haus Sprembergerstraße 74<br />
<strong>Post</strong>haus Berliner Platz3<br />
<strong>Cottbuser</strong> Chronik<br />
1814 (3. August) 800 polnische Reiter beziehen in Cottbus Quartier. Zugleich treffen einige hun<strong>der</strong>t<br />
Mann preußische Landwehr ein. Die Preußen gingen mit gefälltem Bajonett gegen die Polen vor.<br />
1816 (7. Juli) Cockerill übernimmt das Fürstenhaus und den Schloßturm zur Errichtung einer<br />
Wollgarn- Spinnanstalt.<br />
1817 James Cockerill richtet die erste mit Dampf betriebene Spinnerei ein.<br />
1818 (22. Oktober) Cottbus erhält ein Lyzeum (späteres Gymnasium).<br />
1819 (22. August) Die <strong>Post</strong>expedition wird nach dem Hause Nr.180 (unweit <strong>der</strong> wendischen Kirche<br />
verlegt. Errichtung einer Schule in Brunschwieg. Einrichtung einer Baumkuchenbäckerei durch<br />
Marie Groch. Einweihung des alten Sandower Schulgebäudes.<br />
1820 (20. März) Das <strong>Cottbuser</strong> Lyzeum erhält den Namen Gymnasium. Die Stadt übernimmt die<br />
Waisenschule.
1824 (1. Oktober ) Cottbus erhält ein Landgericht.<br />
1825 Umbau des Spremberger Turms. Zinnenbekrönung nach Plänen des Baumeisters Schinkel.<br />
1829 Einrichtung <strong>der</strong> Städtischen Sparkasse.<br />
1830 Einführung <strong>der</strong> Städteordnung.<br />
1833 Einweihung des neuen Schützenhauses.<br />
1835 (1. Juli) Das <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>amt wird in das Lobedansche Haus Spremberger Straße 74<br />
verlegt.<br />
1839 Im Stadtgebiet werden 4 ½ Morgen Weinland von fünf Winzern bewirtschaftet.<br />
1844 Gründung einer Aktiengesellschaft mit 273000 Talern <strong>für</strong> den Bau <strong>der</strong> Cottbus - Schwielochsee<br />
-<br />
Eisenbahn (CSE) auch Schwielochsee - Pferdebahn genannt.<br />
1845 (1. April ) Gründung des <strong>Cottbuser</strong> Lehrervereins. (14. Juli ) Umbenennung von Luckauer Tor<br />
und Luckauer Straße in Berliner Tor und Berliner Straße. Bau <strong>der</strong> Cottbus - Schwielochsee -<br />
Eisenbahn.<br />
1846 (6. August) Ganz Kolkwitz, außer Schule und, wird durch eine vernichtet. In <strong>der</strong> Tuchproduktion<br />
sind 984 Personen beschäftigt.<br />
1848 (18.April ) Tumulte in Cottbus. (21. April) eine Abteilung Lübbener Jäger trifft in Cottbus ein.<br />
Bau <strong>der</strong> Chaussee Cottbus - Muskau. (1. Juli) Die erste Nummer des” <strong>Cottbuser</strong> Anzeiger”<br />
erscheint. In <strong>der</strong> Tuchproduktion sind 814 Personen beschäftigt. (Gründung <strong>der</strong> Segeltuchfabrik<br />
G.L. Schmogrow.<br />
1850 ( Mai ) Bau des kleinen Spreewehrs. (27. Oktober) Einweihung <strong>der</strong> 1849 / 1850 erbauten<br />
katholischen Kirche. (15. November) Die ersten Briefmarken werden in Cottbus ausgegeben.<br />
1851 (4. Februar ) Aufstellung <strong>der</strong> ersten <strong>Post</strong>briefkästen. (15. August) Friedrich Wilhelm III.<br />
genehmigt die Einrichtung <strong>der</strong> Handelskammer.<br />
1852 Verlegung <strong>der</strong> Passagierstube <strong>der</strong> <strong>Post</strong> in das Haus des Retauranteurs Zesch.<br />
(31. Januar) Der Rittergutsbesitzer von Seydell kauft Kauft das Schloßgrundstück und die<br />
Cockerillsche Spinnerei.<br />
1853 Verlegung <strong>der</strong> Passagierstube <strong>der</strong> <strong>Post</strong> in das Haus des Bäckers Kriesche. (15. April ) die ersten<br />
öffentlichen Schutzpockenimpfungen.<br />
1854 Der Magistrat gibt die Absicht <strong>der</strong> Errichtung einer Gasbereitungsanstalt bekannt.<br />
(27. Bis 30. August) Prinz Friedrich Wilhelm, <strong>der</strong> spätere Kaiser Friedrich III., besucht Cottbus.<br />
1855 (4. April) Das alte Archidiakonatsgebäude an <strong>der</strong> Klosterkirche wird zum Abruch verkauft.<br />
1856 (10. August ) Wie<strong>der</strong>eröffnung <strong>der</strong> Schloßkirche nach umfangreicher Reperaturen.<br />
1857 (23. August ) Brand <strong>der</strong> Cockerillschen Spinnerei, des Schloßturmes und <strong>der</strong> gesamten<br />
Schloßgebäude. Bau des Zentralgefängnisses. Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Hermann<br />
Fürst von Pückler.<br />
1858 (1. Juli ) Einführung des allgemeinen Landesgewichts. (14. Juli) Stadtverordnete beschäftigen<br />
sich mit dem Bau <strong>der</strong> Eisenbahn Berlin - Görlitz. (16. Juli ) Einrichtung einer<br />
Telegraphenanstalt in <strong>der</strong> Wallstraße 7.<br />
1859 (12. Februar ) Auffor<strong>der</strong>ung zur Gründung einer Feuerwehr nach Berliner Muster.<br />
Die Stadt Verwaltung überträgt die Einführung <strong>der</strong> Gasbeleuchtung einer hier zu bildenden<br />
<strong>Gesellschaft</strong> (16. November).<br />
1861 Eröffnung <strong>der</strong> Gasanstalt. Aufnahme <strong>der</strong> Teppichfabrikation. (15. Mai) Gründung des<br />
Turnvereins .<br />
1862 (5. März)Einrichtung einer vierten Personenpost Cottbus - Guben. Am 1. Juli wird beim<br />
<strong>Post</strong>amt eine. Der Magistrat gibt bekannt, dass die Stadtmauer an verschiedenen Teilen dem<br />
Einsturz nahe sei.<br />
1863 ( 16. Februar) Gründung <strong>der</strong> Turnerfeuerwehr. Die Regierung verbietet die Abhaltung <strong>der</strong><br />
Stadtverordnetensitzung bei 50 Taler Strafe.<br />
1864 (März) Aufnahme <strong>der</strong> Vermessungsarbeiten <strong>für</strong> die Bahn Halle - Sorau. (18.Mai ) Der König<br />
genehmigt die Bahn Berlin - Görlitz.<br />
1865 (14. April )Erster Spatenstich <strong>für</strong> die Berlin - Görlitzer Eisenbahn bei Treptow. Gründung eines<br />
Komitees zum Bau <strong>der</strong> Großenhainer Eisenbahn. Der Abbruch <strong>der</strong> Befestigungsanlagen beginnt.<br />
1866 (Januar) Erteilung <strong>der</strong> Konzession <strong>für</strong> die Halle - Sorauer Bahn. (13. September) Eröffnung des<br />
Verkehrs auf <strong>der</strong> Berlin - Görlitzer Eisenbahn mit täglich einem Zuge. (12. Dezember) Anlegung<br />
des östlichen Teils <strong>der</strong> Kaiser -Friedrich- Strasse und des südlichen Teils <strong>der</strong> Bahnhofstrasse.<br />
1867 Die <strong>Post</strong>halterei verfügt über 12 <strong>Post</strong>illione und 40 Pferde. ( Februar) Erteilung <strong>der</strong> Konzession<br />
Für die Großenhainer Bahn. (28.Februar) Gründung eines Komites <strong>für</strong> den Bau <strong>der</strong> Cottbus -<br />
Gubener Bahn. Anlegung des nördlichen Teils <strong>der</strong> Bahnhofstraße.
1868 Die Stadtverordneten stimmen <strong>der</strong> Eingemeindung von Ostrow, <strong>der</strong> drei Gemeinden<br />
Brunschwieg, <strong>der</strong> Mühleninsel, des Schlossgebietes, <strong>der</strong> Markgrafen- und Priormühle, <strong>der</strong> Metze<br />
und des Bonasken-, Lukassen- und Spreefeldes zu. Die <strong>Post</strong> unterhält bei 10 <strong>Post</strong>illionen 25<br />
Pferde und 8 <strong>Post</strong>kutschen. (21.Juni) Beginn des Baues <strong>der</strong> Großenhainer Bahn. (20. Juli) Erster<br />
Spatenstich zum Bau <strong>der</strong> Halle - Sorauer Bahn bei Grabkow. (12. September) Einweihung des<br />
Steigerturms <strong>der</strong> Turnerfeuerwehr. (30. Dezember) außer dem Donnerstagsmarkt sollen auch<br />
Dienstags und Sonnabend Wochenmärkte abgehalten werden.<br />
1869 (1. Juni) Mietsweise Unterbringung <strong>der</strong> Telegraphenstation auf dem Grundstück Berliner Platz<br />
Nr. 3.<br />
1870 (3. März) Die Regierung gibt bekannt, dass <strong>der</strong> Neubau des Schlosskirchenturmes noch im Laufe<br />
des Jahres erfolgen soll. (20. April) Gründung des Schlossturmbauvereins. (21. April) Eröffnung<br />
des Verkehrs auf <strong>der</strong> Eisenbahnstrecke Cottbus - Großenhain. (22. Mai) Eröffnung <strong>der</strong><br />
Millitärbadeanstalt. Die Bahn Cottbus - Guben wird probeweise befahren. (20. November)<br />
Einweihung des Nordfriedhofes.<br />
Die Könige von Preußen<br />
Das Kaiserliche <strong>Post</strong>amt Cottbus<br />
Wilhelm I. 1797 1861 1888 ab 1858 Regent, ab 1867 Präsident des<br />
Norddeutschen Bundes,<br />
ab 1871 Deutscher Kaiser<br />
Friedrich II. 1831 9.März 15.Juni<br />
1888 1888<br />
Wilhelm II 1859 1888 1941 ab 1918 im nie<strong>der</strong>ländischen Exil<br />
Die <strong>Cottbuser</strong> Bürgermeister<br />
1849 - 1880 Jahr, Leopold (aus Neuzauche)<br />
1880 - 1892 Dr. Meyer, Karl (Stadtrat aus Potsdam)<br />
1892 - 1914 Werner, Paul (Oberbürgermeister aus Hamm)<br />
1914 - 1925 Dreifert, Hugo (aus Cottbus)<br />
1926 Nollner, Heinrich (Oberbürgermeister aus Rüstringen)<br />
1927 - 1933 Dr. Kreutz, Erich (aus Magdeburg)<br />
ab 1933 Dr. Haltenhoff, Henricas (aus Lauterberg)<br />
<strong>Cottbuser</strong> Chronik<br />
1871 (1. September) Auf dem <strong>Cottbuser</strong> Bahnhof wird eine Zweigstelle <strong>der</strong> <strong>Post</strong> eingerichtet.<br />
Aufhebung des Sonntagsfrühmarktes.<br />
1872 Aufnahme <strong>der</strong> Hutfabrikation. (29. Februar) Abgang <strong>der</strong> letzten Fahrpost nach Forst. (7. März)<br />
1873 Einführung <strong>der</strong> neuen Maß- und Gewichtsordnung. (18.August ) Die Vereinigung Cottbus -<br />
Peitzer Wollwarenfabrikanten wird auf <strong>der</strong> Wiener Weltausstellung mit <strong>der</strong> Fortschrittsmedaillie<br />
ausgezeichnet.<br />
1874 (29. Mai) Wilhelm I. bewilligt 5000 Mark <strong>für</strong> den Ausbau des Schloßturmes.<br />
1875 Die <strong>Post</strong>verwaltung kauft das Grundstück Berliner Platz Nr.3. (16. Februar)Die beiden<br />
Torhäuser am Spremberger und Berliner werden meistbietend verkauft. (6. April ) Erster<br />
Spatenstich zum Bau <strong>der</strong> Cottbus- Frankfurter Bahn bei Allersdorf. (9. Mai )Gründung des<br />
Fabrikantenvereins Cottbus. (10. Juni) künftig wird <strong>der</strong> Getreidemarkt auf dem Neustädter Platz,<br />
<strong>der</strong> Grünzeugmarkt auf dem Rathausplatz und Neumarkt, <strong>der</strong> Buttermarkt auf dem<br />
Schloßkirchplatz abgehalten.<br />
1876 (12. Dezember) Die Strecke Cottbus - Frankfurt wird probeweise befahren.
(16. Dezember )Verlegung des <strong>Post</strong>dienstbetriebes nach dem Grundstück Berliner Platz Nr.3.<br />
1877 ( 3. Februar ) Übergabe des neuen Landgerichtsneubaues (3. Juni ) Gründung des Brandenburg.<br />
Feuerwehrverbandes in Cottbus. Ausstellung des ersten Telefons im <strong>Cottbuser</strong> Ratskeller.<br />
1879 (1. Juli) Der Telegraphenbetrieb wird vom <strong>Post</strong>amt abgetrennt. Cottbus erhält ein<br />
Telegraphenamt 1. Klasse.<br />
1880 (7. Mai) Kronprinz Friedrich Wilhelm (<strong>der</strong> spätere Kaiser Friedrich III.) besichtigt die hiesige<br />
Garnison. (21. August ) Vollendung <strong>der</strong> Bahnhofstraße bis zur Berliner Straße.(18. September )<br />
Verkauf des Kontrollhauses am Spremberger Turm auf Abbruch.<br />
1881 Auftreten <strong>der</strong> Krebspest in den Spreegewässern. (4. Juni ) Einrichtung eines Tageswachdienstes<br />
in <strong>der</strong> Polizeihauptwache im Rathaus.<br />
1882 Der Staat kauft die Großenhainer Bahn. (15 Juli ) Brand in <strong>der</strong> Stadtmühle.<br />
1883 (5. Februar) Die <strong>Cottbuser</strong> Molkerei eröffnet ihren Betrieb. (1. Oktober) Der <strong>Cottbuser</strong><br />
Fabrikantenverein richtet in einem privaten Werkstattgebäude eine Webschule ein. (21.<br />
Dezember) Der Kreistag genehmigt den Bau <strong>der</strong> Chaussee Cottbus - Burg.<br />
1884 (31. März) Die Polizeiverwaltung verbietet das Radfahren im Stadtgebiet. Erlaubt wird es nur<br />
auf dem Neustädter Platz und <strong>für</strong> Dreirä<strong>der</strong> auf dem Berliner Platz. (2. Oktober ) Einweihung des<br />
Feuerwehrdepots in <strong>der</strong> Turnstraße. (28. November ) Einziehung des <strong>Post</strong>gäßchens.<br />
1885 (1.Oktober) Der Personenbahnhof <strong>der</strong> Cottbus - Großenhainer Bahn wird außer Betrieb gesetzt.<br />
1886 (22. März ) Einweihung <strong>der</strong> Infanteriekaserne an <strong>der</strong> Kaiser - Friedrich- Straße.<br />
(16. Mai) Der Bahnhofstunnel wird dem Verkehr übergeben. (18. Juni ) Eröffnung <strong>der</strong> neuen<br />
Militärbadeanstalt. (26. Juni) Mit den Arbeiten am städtischen Telefonnetz wird begonnen.<br />
( 1. November ) Inbetriebnahme des <strong>Cottbuser</strong> Stadtfernsprechnetzes.<br />
1887 Bau einer Radrennbahn an <strong>der</strong> Peitzer Chaussee, die nach kurzer Zeit eingeht.<br />
1888 (17. Januar)Die Stadtverordneten beschließen den Bau des Schlachthofes. (16. April) Mit dem<br />
Abbruch des alten und dem Neubau des neuen <strong>Post</strong>gebäudes am Berliner Platz wird begonnen.<br />
(19. September ) Gründung einer freiwilligen Feuerwehr in Sandow.<br />
1889 (22.Dezember ) Aufnahme des Fernsprechverkehrs mit Berlin, Görlitz, Forst, Guben und<br />
Spremberg.<br />
1890 (24. März ) Abbruch <strong>der</strong> alten Predigerhäuser auf dem Oberkirchplatz. (25. August )<br />
Inbetriebnahme des neuen Schlachthofes. (26. August ) Freigabe des Radfahrens in <strong>der</strong> Stadt.<br />
( 1. November ) Einweihung des medico- mechanischen Instituts des Dr. Thiem.<br />
1891 ( 22. Juni ) Eröffnung des Betriebes im neuen Hauptpostgebäude.<br />
1892 ( 26. März ) Einweihung des neuen Kreishauses in <strong>der</strong> Bahnhofstraße.<br />
1893 (1. Mai) Das erste Auto trifft in Cottbus ein. (15. Oktober) Das <strong>Cottbuser</strong> Museum siedelt von<br />
<strong>der</strong> IV. Gemeindeschule in das Erdgeschoss <strong>der</strong> Realschule über.<br />
1894 ( 1. April ) Einrichtung einer <strong>Post</strong>stelle in Sandow. ( Mai ) Erneuerung des Turmes am<br />
Durchbruch nach dem Berliner Platz.( 23. Mai ) Die Stadtväter beschließen die Einführung von<br />
Kanalisation und Wasserleitung. ( 1. Dezember ) Einführung <strong>der</strong> Bahnsteigsperre.<br />
1895 (1. April) Die Staatliche Fachschule <strong>für</strong> Textilindustrie tritt ins Leben. ( 13. Juli ) Einweihung des<br />
Ratskellers.<br />
1896 ( 24 Februar / 21. April ) Streik im <strong>Cottbuser</strong> Textilgewerbe. (8. Juni) Mit dem Bau <strong>der</strong><br />
Wasserleitung wird begonnen.<br />
1897 ( 15. Januar ) Gründung des Riedelstiftes. ( 12. Juni ) Erstes Pfer<strong>der</strong>ennen in Cottbus. ( 29.<br />
Oktober ) Eröffnung des Wasserwerks.<br />
1898 ( 27.Januar ) Gründung des Kunstgewerbevereins. Gründung des Lausitzer Renn- und<br />
Pferdezuchtvereins. ( 9. Juni ) Einweihung des Gebäudes <strong>der</strong> Preußischen höheren Fachschule <strong>für</strong><br />
Textilindustrie. Mit <strong>der</strong> Anlegung des Stadtparks wird begonnen. ( 22. November ) Erste<br />
Schwäne im Amtsteich. Mit <strong>der</strong> Kanalisierung im Stadtgebiet wird begonnen.<br />
1899 ( 1. März ) Aufstellung von 15 Feuermel<strong>der</strong>n. ( 1. April ) Einweihung <strong>der</strong> Schlossbrücke. ( 1.<br />
Dezember ) Eröffnung <strong>der</strong> Spreewaldbahn.
2. Die Königliche Preußische <strong>Post</strong>ordnung von 1712<br />
Über <strong>Post</strong>meister, <strong>Post</strong>halter und <strong>Post</strong>illione
Die Königliche Sächsische <strong>Post</strong>ordnung von 1713
3. In Cottbus ging die <strong>Post</strong> ab<br />
Chronologische Bekanntmachungen des <strong>Post</strong>amts<br />
Die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>strecken<br />
Über <strong>Post</strong>säulen und Grenzsteine auf den <strong>Post</strong>straßen
Berliner <strong>Post</strong>bericht von 1702 mit Briefporto und Taxe von Waren und Gel<strong>der</strong>n,<br />
inclusiv <strong>der</strong> Station Cottbus
Der Kurs von Berlin nach Cottbus 1702 mit 14 Meilen angegeben.
Das Briefporto von Berlin nach Cottbus kostete 1702 1Groschen und 6 Pfennige.
<strong>Cottbuser</strong> Tuchmacher lieferten dem König große Mengen an Leinenstoffe <strong>für</strong> die Monturen seiner<br />
Soldaten. In <strong>der</strong> Preußischen <strong>Post</strong>ordnung von 1712 wurden die <strong>Cottbuser</strong> Tuchmacher und Kaufleute<br />
im Kapitel 964,“von <strong>Post</strong>sachen“, berücksichtigt. Auf dem Kurs Cottbus Berlin wurde nur die Hälfte<br />
an Porto <strong>für</strong> Wolle und grobes Leinen abverlangt.<br />
Im Jahr 1702 bestanden folgende 14 <strong>Post</strong>linien von und nach Berlin :<br />
1 Kurs nach Preußen bis Königsberg = 76 Meilen<br />
2 Kurs über Cüstrin nach Stargardt = 21 Meilen<br />
3 Kurs über Cüstrin nach Driesen = 20 Meilen<br />
4 Kurs nach Hamburg = 33 Meilen<br />
5 Kurs nach Breslau = 40 Meilen<br />
6 Kurs nach Halle und Jena = 28 Meilen<br />
7 Kurs nach Cleve über Halberstadt und Wesel = 71 Meilen<br />
8 Kurs von Wesel nach Holland / Amsterdam = 88 Meilen<br />
9 Kurs von Halberstadt nach Kassel = 41 Meilen<br />
10 Kurs nach Leipzig = 20 Meilen<br />
11 Kurs nach Stettin = 20 Meilen<br />
12 Kurs nach Güstrow = 20 Meilen<br />
13 Kurs nach Salzwedel = 23 Meilen<br />
14 Kurs nach Cottbus = 14 Meilen<br />
Der <strong>Cottbuser</strong> Kurs<br />
Von Berlin nach:<br />
Storkow 6 Meilen 1 Taler 6 Groschen<br />
Beeskow 9 Meilen 1 Taler 21 Groschen<br />
Lieberose 11 Meilen 2 Taler 7 Groschen<br />
Peitz 13 Meilen 2 Taler 17 Groschen<br />
Cottbus 14 Meilen 2 Taler 22 Groschen<br />
Im Jahr 1702 betrug das Fahrgeld <strong>für</strong> den Reisenden 5 Groschen pro Meile und Person, zuzüglich des<br />
<strong>Post</strong>illiontrinkgeldes. In dem Fahrpreis <strong>der</strong> Strecke Berlin - Cottbus, damals 2 Taler und 22 Groschen,<br />
was bedeutet: 14x 5 Groschen = 70 Gr. o<strong>der</strong> 2 Taler und 10 Groschen, sind 2 x 6 Groschen Trinkgeld<br />
enthalten. Welches bei Antritt des ersten <strong>Post</strong>illions in Berlin und dem 2. <strong>Post</strong>illion in Lieberose<br />
gezahlt wurde. Man kann hieraus schlussfolgern, dass die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illione nur bis zur Station<br />
Lieberose gefahren sind. Die <strong>Post</strong>kutschen fuhren zur damaligen Zeit, eine Strecke von 5 Meilen an<br />
einem Tage. Bei <strong>der</strong> Angabe von 14 Meilen bis Cottbus, musste man mit guten drei Tagen rechnen.
<strong>Post</strong>- Karte von 1756<br />
Der <strong>Post</strong>kurs Berlin - Cottbus ist hier eingetragen. Die Streckenführung von Cottbus nach<br />
Sachsen, die über Spremberg nach Dresden führte, wurde nicht eingezeichnet, da sie über<br />
sächsisches Hoheitsgebiet führte. Aber auch auf den sächsischen Distanzsäulen sind preußische<br />
Strecken ohne Entfernungsangaben, wobei Cottbus auf <strong>der</strong> Lieberoser Distanzsäule eine<br />
Ausnahme ist, da Cottbus <strong>für</strong> Sachsen und somit auch das Grenzpostamt in Cottbus <strong>für</strong> die<br />
sächsische <strong>Post</strong> strategisch wichtig war. Die sächsische <strong>Post</strong> brachte die Briefpost bis Cottbus und<br />
die preußische <strong>Post</strong> transportierte die <strong>Post</strong>sendungen von Cottbus weiter in preußische Städte.<br />
Die Distanzsäulen von Lieberose, Calau, Guben und Lübbenau aus den Jahren 1735 bis 1740<br />
zeigen uns heute noch die damaligen <strong>Post</strong>kurse nach Sachsen an.
Erster <strong>Post</strong>bericht des Königlichen Preußischen <strong>Post</strong>amtes Cottbus im “<strong>Cottbuser</strong> Anzeiger”<br />
am 3. Januar 1857.Neun Abgehende und neun ankommende Personenposten.<br />
20.9.1866 <strong>Post</strong>bericht mit 12 ankommenden und 12 abgehenden <strong>Post</strong>en. Die zwei täglich kursierenden<br />
<strong>Post</strong>en nach Drebkau fehlen auf diesem Bericht. Der <strong>Post</strong>sekretär G. Lubenow sprach von 14<br />
<strong>Post</strong>illionen und 44 Pferden im Bestand <strong>der</strong> <strong>Post</strong>halterei.
2.1.1868 Es Kommen 12 Personenposten an, bzw. 12 Personenposten gehen ab.<br />
30.6.1870 Mit Zunahme <strong>der</strong> Eisenbahnverbindungen, reduzierte auf höherer Anordnung die <strong>Cottbuser</strong><br />
<strong>Post</strong> ihre Personenpostverbindungen . Es gingen nur noch 4 <strong>Post</strong>en ab, und ebenso viele kamen an.
Der <strong>Post</strong>bericht vom Januar 1872 und <strong>der</strong> letzte vom 29.Februar, “Das Ende <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutschenzeit in<br />
Cottbus” zeigen, dass die Cottbusser Personenposten bis zum letzten Tage tägliche 3- mal abgingen.<br />
Die Aufhebung <strong>der</strong> <strong>Post</strong>en wurde nicht vom <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>direktor Lehmann selbst bekannt gegeben.
Der Bericht des <strong>Post</strong>amtes Cottbus am 1. März 1872.<br />
Eisenbahnverbindungen 1872<br />
1845 Bau <strong>der</strong> Cottbus - Schwielochsee - Pferdebahn<br />
1867 Eröffnung Berlin - Görlitzer Eisenbahn<br />
1870 Eröffnung <strong>der</strong> Cottbus - Großenhainer Eisenbahn<br />
1872 Eröffnung <strong>der</strong> Halle - Cottbus - Sorauer Eisenbahn<br />
Über Kursächsische Distanzsäulen und <strong>Post</strong>meilensteine in Preußen<br />
Die Vorgänger <strong>der</strong> sächsischen Distanz- und Meilensteine, aus Sandstein gehauen, waren hölzerne<br />
Wegweisersäulen mit Armen. Die Arme deuteten in die Richtung <strong>der</strong> nächsten Orte und waren mit den<br />
Ortsnamen und <strong>der</strong> Stundenangabe versehen. Ihre Beständigkeit war von kurzer Dauer, da es damals<br />
noch keine Holzschutzmittel gab.<br />
Im Jahre 1721 erließ August <strong>der</strong> Starke, Kür<strong>für</strong>st von Sachsen und König von Polen, einen Befehl,<br />
nach dem alle <strong>Post</strong>- und Landstraßen Sachsens vermessen und mit Meilensteine und <strong>Post</strong>säulen<br />
versehen werden sollen. Vor allen Toren <strong>der</strong> Stadt, bei weniger bemittelten Städten, auf dem<br />
Marktplatz, sollten wappengeschmückte Distanzsäulen über <strong>Post</strong>linien und Entfernungen Auskunft<br />
geben.<br />
August <strong>der</strong> Starke beauftragte den Pfarrer Adam Friedrich Zürner aus Skassa bei Großenhain, den er<br />
als Kartografen schätzen gelernt hatte, im Lande alle <strong>Post</strong>- und Landstraßen zu vermessen und die<br />
wichtigsten strategischen Angaben über alle Gemeinden einzuholen. Die Kosten <strong>für</strong> den Bau einer<br />
Säule mussten “die Untertanen, auf <strong>der</strong>en Boden sie zu stehen kommt” übernehmen. Bei <strong>der</strong><br />
Distanzsäule vor den Toren <strong>der</strong> Stadt, war es die Stadt selbst. Die Herstellungs- und<br />
Aufstellungskosten betrugen etwa 45 - 75 Taler.<br />
Für diese Aufgaben entwickelte Zürner einen Meßwagen, <strong>der</strong>en Hinterrä<strong>der</strong> genau den Umfang einer<br />
Dresdener Rute (4,531 Meter) entsprachen. Über ein Schneckengetriebe wurde <strong>der</strong> zurückgelegte Weg<br />
auf ein Zählwerk übertragen und abgelesen. Schlechtere Wege vermaß man mit einer Meßkarre. Eine<br />
Kursächsische Distanzsäule musste 8 Ellen hoch sein (entspricht 4,50 Meter) und aus dem Sockel, <strong>der</strong><br />
Traufplatte, dem Schriftblock, dem Wappenstück und <strong>der</strong> Spitze, bestehen.<br />
Der wichtigste Teil <strong>der</strong> <strong>Post</strong>säule ist <strong>der</strong> Schriftblock. Neben dem nächsten Ortsnamen befindet sich<br />
rechts eine Zahl mit <strong>der</strong> Angabe “St”, welches Stunde bedeutet. Eine Kursächsische <strong>Post</strong>meile<br />
entsprach 2000 Dresdener Ruten a 4,531m = 9,062 Km. Diese Strecke legte ein Fuhrmann, <strong>der</strong> neben<br />
seinem Gespann herlief, in zwei Stunden zurück. Daraus folgt die Entfernungsangabe <strong>für</strong> eine “St”<br />
gleich 4,531 Km.
Die Kursächsische Distanzsäule in Lieberose<br />
Die Distanzsäule im Stadtzentrum von Lieberose wurde im Jahr 1735 vom Dresdner Bildhauer Johann<br />
Gottfried Richter angefertigt und erst im Jahre 1737auf dem Marktplatz errichtet. Nach 1900 wurde<br />
sie vor dem damaligen <strong>Post</strong>gebäude (später Krankenhaus) Ausgang <strong>der</strong> Mühlgasse umgesetzt. Die<br />
Säule wurde durch Kriegseinwirkung beschädigt und außerhalb <strong>der</strong> Stadt gelagert. Im Jahre<br />
1952wurde sie aus Anlass des Stadtjubiläums vor <strong>der</strong> Schule nach ihrer aufwendigen Restaurierung<br />
wie<strong>der</strong> aufgestellt.<br />
Die Entfernungen wurden in “ Stunden” angegeben, die aber nichts mit <strong>der</strong> Fahrtdauer zu tun hatten.<br />
Die Stunde war hier kein Zeit-, son<strong>der</strong>n ein Entfernungsmaß. Die Stunde hatte umgerechnet eine<br />
Länge von 4,531 Km (1sächsische Meile = 9,062 Km = 2 Stunden). Die Vermessung <strong>der</strong> Straßen nahm<br />
man in Meilen, die Beschriftung <strong>der</strong> Säulen jedoch in “Stunden” vor. 2 Stunden waren eine Meile =<br />
9,062 Km. Demnach war im Jahr 1735 die Strecke Lieberose - Cottbus = 6 St 3/8 = 28,698 Km lang.<br />
Die Distanzsäule in Lieberose sagt aber gleichzeitig aus, dass es in Cottbus im Jahr 1735 eine<br />
<strong>Post</strong>halterei gab. In Ortschaften mit einer Zahl vor dem Ortsnamen bestand eine <strong>Post</strong>station mit<br />
Pferdehalterei.<br />
Die waagerechten Linien zeigen an, dass die zu den darunter genannten Orten führende Straße von <strong>der</strong><br />
Hauptrichtung abzweigt.<br />
Auf je<strong>der</strong> Seite befindet sich die Jahreszahl <strong>der</strong> Fertigung <strong>der</strong> Säule. Das darunter befindliche <strong>Post</strong>horn<br />
ist das Zeichen <strong>für</strong> die <strong>Post</strong>hoheit des Staates.<br />
Die Vermessung einer <strong>Post</strong>straße begann an <strong>der</strong> Distanzsäule einer Stadt. Nach <strong>der</strong> ersten Viertelmeile<br />
(2,265 Km) wurde ein Viertelmeilenstein gesetzt. Diesem folgte nach <strong>der</strong> gleichen Entfernung eine<br />
Halbmeilensäule, danach wie<strong>der</strong> ein Viertelmeilenstein und dann eine Ganzmeilensäule. Die<br />
Zählweise setzte sich bis zum Ende <strong>der</strong> <strong>Post</strong>straße fort.<br />
Nach 1815 (Wiener Kongress) das Königreich Sachsen verlor die Hälfte des Landes an Preußen,<br />
verloren auch die Distanzsäulen in den meisten Städten <strong>der</strong> Lausitz an Bedeutung.<br />
Achtlos wurden sie beim Straßenbau zu Schotter zermalmt, umgerissen und verschleppt o<strong>der</strong> als<br />
Baumaterial in Mauern verwandt.<br />
In Guben standen einst 3 Distanzsäulen vor <strong>der</strong> Stadt, mit <strong>der</strong> Inschrift 1736. Im Jahr 1936 wurde die<br />
Distanzsäule entfernt. Als Zeitzeugnis ist <strong>der</strong> Stadt nur das Wappenstück erhalten geblieben.<br />
Die Stadt Lübben besitzt noch eine Originalsäule, die im Museum steht. Eine Ersatzsäule, die 1966<br />
angefertigt wurde, ist am Haintor zu sehen, und von <strong>der</strong> 2. Distanzsäule existiert heute nur noch <strong>der</strong><br />
Sockel. Die Distanzsäule von Lübbenau wurde am 2. August 2002 nach umfangreichen<br />
Restaurirungsarbeiten am alten Standort (Karl - Marx - Straße) aufgestellt. Hierbei musste <strong>der</strong><br />
Schriftblock gänzlich erneuert werden.
Die Distanzsäule in Lieberose von 1735 trägt folgende Distanzschriften:<br />
1.Seite St. 3.Seite St<br />
Von Lieberose nach Von Lieberose nach<br />
1 Lübben 6 St 1/2 1 Guben 6 St 3/8<br />
2 Luckau 10 St 1/4 Grenze (Gr.)<br />
3 Sonnewalde 14 St 1/2 2 Croßen St<br />
Senftenberg 20 St 1/4 Kargau St<br />
Ortrand 28 St 7/8 Calisch St<br />
(4) Großenhain 30 St 3/8 Warschau St<br />
(5) Meißen 34 St ----------------------- ---------------<br />
---------------------- ---------------- Pförten 11 St 3/8<br />
Schlieben 16 St 3/8 Sorau 19 St 1/4<br />
(4) Herzberg 19 St 1/4 Gr.<br />
(5) Torgau 24 St 3/4 Sagan St<br />
(6) Eulenburg 31 St 1/8 Breslau St<br />
(7) Leipzig 36 St 7/8 ---------------------- ---------------<br />
Neustadt 58 St Forst St<br />
14 Schleusingen 80 St Mußkau St<br />
---------------------- --------------- Görlitz St<br />
(8) Merseburg 42 St 1/2<br />
14 Langensalza 68 St 1735<br />
Gr. <strong>Post</strong>horn<br />
15 Wahnfried 87 St 1/8<br />
---------------------- ---------------<br />
Dahme 14 St 3/8<br />
Jüterbock 20 St 7/8<br />
Wittenberg 28 St 3/8<br />
Gommern 44 St 1/4<br />
Magdeburg 52 St 3/4<br />
---------------------- ---------------<br />
Goltzen 10 St 3/8<br />
Baruth 13 St<br />
1735<br />
<strong>Post</strong>horn
2. Seite St 4. Seite St<br />
Von Lieberose nach Von Lieberose nach<br />
Friedland 3 St 3/8 1 Cottbus 6 St 3/8<br />
1 Beeskow St 2 Spremberg 11 St 1/2<br />
2 Storkow St 3 Hoyerswerda 15 St 5/8<br />
3 Wusterhausen St ---------------------- ---------------<br />
4 Berlin St (4) Budißin 23 St 3/4<br />
---------------------- --------------- 5 Löbau 28 St 7/8<br />
(19 ) Mühlrose 6 St 7/8 6 Zittau 34 St 1/4<br />
2 Frankfurt 10 St 1/2 Gr.<br />
----------------------- --------------- Prag 61 St 1/8<br />
Fürstenberg St ---------------------- ---------------<br />
4 Königsbrück 23 St 7/8<br />
1735 5 Dresden 29 St 3/8<br />
<strong>Post</strong>horn 6 Pirna 33 St 5/8<br />
Königstein 36 St 1/8<br />
----------------------- ---------------<br />
Gr.<br />
Außig 41 St 3/8<br />
Prag 59 St 3/8<br />
---------------------- ---------------<br />
Toeplitz 12 St 1/2<br />
---------------------- ---------------<br />
6 Freiberg 37 St 1/4<br />
(7) Annaberg 48 St 5/8<br />
Gr.<br />
(8) Karlsbad 59 St 3/4<br />
----------------------- ---------------<br />
7 Chemnitz 45 St 1/4<br />
8 Zwickau 52 St 7/8<br />
9 Reichenbach 57 St 1/4<br />
10 Plauen 61 St 7/8<br />
Gr.<br />
Nürnberg 107 St<br />
1735<br />
<strong>Post</strong>horn
Die <strong>Post</strong>meilensäulen in Preußen<br />
“Friedrich <strong>der</strong> Große” för<strong>der</strong>te den Straßenbau nicht, weil er be<strong>für</strong>chtete dass seine Feinde zu schnell<br />
in seinem Lande vorankommen würden.<br />
Am 3. März 1754 erließ “<strong>der</strong> alte Fritz die Kabinettsordre, die Rän<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fernstraßen mit Weiden und<br />
Obstbäumen zu bepflanzen. Er sah mehr die wirtschaftlichen Vorteile.<br />
1768 wurden folgende Straßenbreiten festgelegt:<br />
Handelsstraßen = 6 Meter<br />
<strong>Post</strong>routen = 4 Meter<br />
Dorfwege = 2 Meter<br />
Erst Friedrich Wilhelm II. begann den Bau von Chausseen mit einer Kabinettsordre von 1791<br />
anzuweisen. Die erste Kunststraße wurde von Berlin - Schöneberg - Zehlendorf - nach Potsdam<br />
gebaut.<br />
Die Chaussebreite betrug: 12,50 Meter, gepflasterte” Steinbahn “ betrug: 5 Meter, und <strong>der</strong> chaussierte<br />
Sommerweg war 3,8 Meter breit, und <strong>der</strong> Rest rechts und links, <strong>für</strong> die Fußgänger, die “ Bankette”.<br />
Die Chausseen wurden mit Meilensteinen versehen, mit Säulen, Quadrat- und Rundsockelsteine.<br />
Eine preußische Meile betrug 7532,48 Meter. Im Abstand von 1853m, wurden zuerst <strong>der</strong><br />
Viertelmeilenstein, <strong>der</strong> Halbmeilenstein, dann wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Viertelmeilenstein und <strong>der</strong> Ganzmeilenstein<br />
gesetzt.<br />
1840 wurde das Maß <strong>für</strong> die Meile = 7500 Meter eingeführt.<br />
1873 löste im Deutschen Reich das Längenmaß Kilometer die Meile ab.<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Kur-Brandenburgischen <strong>Post</strong> führte zu Einrichtungen eines Streckennetzes von Berlin<br />
aus in strategisch wichtigen Orten des Landes.<br />
1692 Cottbus erhält sein 1. <strong>Post</strong>amt<br />
1698 Ernst Ludwig Böttcher ist <strong>Post</strong>meister<br />
1702 Der König gibt den Kursplan <strong>der</strong> <strong>Post</strong>routen heraus. Eine <strong>der</strong> Strecken führt über<br />
Königswusterhausen - Storkow - Beeskow - Lieberose - Peitz nach Cottbus.<br />
George Müller ist <strong>Post</strong>meister<br />
1705 Otto Friedrich Pauli ist im Amt des <strong>Post</strong>meisters<br />
1708 Der <strong>Post</strong>meister Pauly verhandelt mit Sächsischen <strong>Post</strong>abgesanten über die<br />
gemeinsame<br />
<strong>Post</strong>strecke Spremberg - Cottbus - Lieberose<br />
1712 König Friedrich <strong>der</strong> 1.gibt die Preußische <strong>Post</strong>ordnung heraus<br />
1713 Gründung <strong>der</strong> Armenkasse <strong>für</strong> <strong>Post</strong>illione<br />
1715 Preußen erlässt eine Feldpostdienstordnung<br />
1723 Friedrich Wilhelm <strong>der</strong> 1. Schrieb: “Ich will ein Land, das kultivieret sein soll, höret<br />
<strong>Post</strong> dazu.”<br />
1735 Aufstellung <strong>der</strong> Sächsischen <strong>Post</strong>meilensäule in Lieberose mit <strong>der</strong> Inschrift:<br />
“ 1 Cottbus 6 St ¾”<br />
1796 Der aus Sachsen stammende Buchdrucker Kühn gibt in Cottbus die erste Zeitung<br />
heraus mit dem Namen: Neue Cottbusische Stadt und Amtsnachrichten.”
Chronologische Bekanntmachungen <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong> aus den Jahren 1802 bis 1900<br />
1802 Die Wochenzeitschrift “ Zum Nutzen und Vergnügen” erscheint.<br />
1805 24. Juni Da es sowohl in den <strong>Post</strong>gesetzen bei Strafe verboten, <strong>Post</strong>geld zu borgen und<br />
anzuschreiben, als solches auch statt da<strong>für</strong> gedankt zu werden, bei Einfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Reste zu Misshelligkeiten und vielen Verdrüßlichkeiten Anlass gegeben hat, so siehet<br />
man sich genötigt,<br />
diese bisher zum Teil statt gefundene Gefälligkeit vom 1. Juli an, in <strong>der</strong> Art ein <strong>für</strong><br />
allemal aufzuheben, dass kein angekommener Brief o<strong>der</strong> Paket verabfolget und kein<br />
Franko Brief zum Abgang eingeschrieben wird, wo<strong>für</strong> nicht das volle <strong>Post</strong>geld<br />
erleget worden.<br />
Es wird dieses dem korrespondierenden Publikum hierdurch öffentlich bekannt<br />
gemacht, um sich danach zu achten, da keine Ausnahme fernerhin stattfinden wird.<br />
Königl. Grenz <strong>Post</strong> Amt Wilke<br />
1807 9. Juli wurde in Tilsit <strong>der</strong> Frieden zwischen Frankreich, Italien und Preußen geschlossen,<br />
Preußen musste den <strong>Cottbuser</strong> Kreis an das mit Frankreich verbündete Sachsen<br />
abgeben.<br />
1807 20. Sept. wurde <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> Kreis übergeben, <strong>der</strong> <strong>Post</strong>meister Wilke und sowie <strong>der</strong><br />
<strong>Post</strong>sekretär Wilke blieben im Amt.<br />
1810 15. Apr. im <strong>Post</strong>haus wird eine Karte mit allen <strong>Post</strong>stationen herausgegeben.<br />
1810 18. Mai Bekanntmachung<br />
Nach <strong>der</strong> in den entfernten Staaten bestehenden <strong>Post</strong>- Anstalten kann nicht<br />
durchgängig wie in Sachsen und Preußen geschieht, son<strong>der</strong>n nur Nachweisung <strong>der</strong><br />
dann eine Nachweisung <strong>der</strong> abgesandten Briefe geleistet werden, wenn solche mit <strong>der</strong><br />
Bemerkung recommandirt o<strong>der</strong> beschwert versehen sind.<br />
Dies, und dass <strong>für</strong> <strong>der</strong> gleichen nach jenen Landen also addreßierte simple Briefe das<br />
doppelte Porto sogleich vom Absen<strong>der</strong> erlegt werden muss, auch dass auf dortigen<br />
<strong>Post</strong>en kein Geld in Briefen verpackt sein soll, wird dem Publikum hierdurch<br />
nachrichtlich bekannt gemacht, um sich danach bei wichtiger Korrespondenz richten zu<br />
können.<br />
Wenn auch nach den bestehenden Vorschriften über alle mit <strong>der</strong> Königl. Preuß. <strong>Post</strong> zu<br />
versendende Banco- Noten, Obligationen, Pfandbriefe und Dokumente welche au<br />
porteur lauten, nur dann ein Versicherungsschein erteilt werden kann, wenn solche im<br />
<strong>Post</strong>amte vorgezeigt und versiegelt werden; so wird solches gleichfalls hierdurch in<br />
Erinnerung gebracht mit dem Beifügen, dass in <strong>der</strong> gleichen Fällen <strong>für</strong> jedes Loht<br />
doppelt Brief- Porto erhoben werden muss.<br />
Zugleich wird das starke, feste und sorgfältige Verpacken und gute Versiegeln <strong>der</strong> mit<br />
den <strong>Post</strong>en zu versendenden Gegenstände wie<strong>der</strong>holentlich empfohlen, indem <strong>der</strong> im<br />
Gegenteil daraus entstehende Schaden nur allein dem Absen<strong>der</strong> zur Last fällt.<br />
Ferner muss zur Preuß. <strong>Post</strong> Gold- und Silbergeld separat verpackt aufgegeben werden.<br />
Königl. Sächs. Grenz- <strong>Post</strong>- Amt Wilke<br />
1810 7. Juli Der Sohn des alten <strong>Post</strong>meisters hat die Funktion eines <strong>Post</strong>administrators<br />
Für die durch die bekannte große Überschwemmung verunglückten Schmiedeberger<br />
nehme ich auf Ansuchen gütige Beiträge an, und liefere solche <strong>der</strong> Schmiedeberger<br />
Rettungs- Kasse ab, welche seiner Zeit darüber öffentlich quittieren wird.<br />
Der <strong>Post</strong>- Administrator Wilke<br />
1810 7. Aug. Wilke spricht von Sächsischer <strong>Post</strong> und Preußischer <strong>Post</strong><br />
1811 16. Jan. Die im Jahr 1805 im Preußischen angeordnete Erhöhung <strong>der</strong> Pakettaxe und <strong>der</strong><br />
Personenfracht ist nunmehr aufgehoben worden, und es zahlet demnach ein ganzer<br />
Passagier wie<strong>der</strong> nur 6 Gr. Und ein halber 4 Gr. Pro Meile auf <strong>der</strong> ordinären <strong>Post</strong>.<br />
Cottbus, den 16. Januar 1811.<br />
Königliches Grenz. <strong>Post</strong>- Amt Wilke
1811 17. Jan. Frau D.Sophie…. Geb.Wilke verkauft das ehemalige <strong>Post</strong>haus.-<br />
1811 25. Juni Die <strong>Post</strong>verbindung zwischen Cottbus und den Preußischen <strong>Post</strong>ämtern ist aufgehoben<br />
und das Grenzpostamt ist ab 1. Juli nach Lieberose verlegt, wohin künftig die<br />
Korrespondenz nach Preußen zur Weiterbeför<strong>der</strong>ung gesandt wird.<br />
Königl. Sächßl. Grenz - <strong>Post</strong> - Amt Wilke<br />
1811 5. Juli Die so genannte Preußl. Fahrende <strong>Post</strong> fährt künftig am Sonntag 2 Stunden früher als<br />
bisher . Da die Lieberoser Fußpost auf allerhöchsten Befehl aufgehört hat, werden die<br />
Korrespondenzen am Freitag mit <strong>der</strong> so genannten Preußl. Reitpost abgesand.<br />
Königl. Sächßl. <strong>Post</strong> - Amt Wilke<br />
1811 10 Juli Avertissement<br />
In Gemäßheit <strong>der</strong> heute eingegangenen an<strong>der</strong>weitigen Ordre soll und muss ohnerachtet<br />
<strong>der</strong> dagegen gemachten Einwendungen sämtliche von Cottbus aus in die Königl. Preuß.<br />
Staaten zu versendende Korrespondenz bis Lieberose mit ½ Gr. Pro Brief frankiert, so<br />
wie auch <strong>für</strong> sämtliche aus dem Preußischen hier ankommende frankierte<br />
Korrespondenz dasselbe Porto von Lieberose, vom hiesigen Publikum nachgezahlt<br />
werden. Nur in einzelnen Fällen, wo <strong>der</strong> ½ Gr. Bei abgehenden Briefen durchaus nicht<br />
vom Absen<strong>der</strong> zu erlangen ist, soll eine Ausnahme von dieser Regel gemacht werden.<br />
Königl. Sächßl. <strong>Post</strong> - Amt Wilke<br />
1811 14 Juli Am <strong>Post</strong>haus wird ein Briefträger gesucht.<br />
1811 20 Nov. Das hiesige <strong>Post</strong>amt sucht einen Kutscher.<br />
1811 29 Nov. Vom ersten Dezember ab, wird die hiesige Königliche <strong>Post</strong> - Expedition vor das<br />
Luckauische Thor in das Färber Mundsche Haus verlegt.<br />
Schrö<strong>der</strong>, Capitain <strong>der</strong> Cavallerie und bestallter <strong>Post</strong>meister hierselbst.<br />
1813 21 Febr. Am hiesigen <strong>Post</strong>haus werden russische Wörterbücher verkauft.<br />
Suhl , <strong>Post</strong>sekretair<br />
1813 26 März In <strong>der</strong> hiesigen Buchdruckerei werden folgende Proklamationen verkauft:<br />
An die Einwohner des <strong>Cottbuser</strong> Kreises<br />
An Sachsens Einwohner<br />
An die Truppen unter meinem Befehl . Von Blücher<br />
1813 25 April <strong>Post</strong>meister Schrö<strong>der</strong> equipirt einen Kavalleristen, Spende <strong>für</strong> die freiwilligen<br />
Vaterlands -Verteidiger<br />
1813 24 Juni Der Magistrat muss verkünden:<br />
“ Wir sind wie<strong>der</strong> Sachsens Untertanen! “<br />
1813 22 Sept. Auf <strong>der</strong> Fahrt von Spremberg nach Cottbus wurde einem Russ. Kaiserl. Obristen<br />
von <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutsche ein Le<strong>der</strong>koffer abgeschnitten und entwendet.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> Lesebibliothek kann man wie<strong>der</strong> die Berliner Zeitung mitlesen.<br />
1813 26 Nov. Der Königl. Kurmärkische Regierungs- - Rath . Kommissarius v. Lützow : “ Der<br />
Königl.Preußische Kalen<strong>der</strong> muss wie<strong>der</strong> im <strong>Cottbuser</strong> Kreis eintreten.<br />
1813 27 Nov. Bekanntmachung<br />
Nach <strong>der</strong> Bestimmung des Königl. General - <strong>Post</strong> - Amt zu Berlin vom 14 . d. M., ist<br />
vom 1.d.M. die Grenzberechnung bis Lieberose aufgehoben und treten von <strong>der</strong> Zeit<br />
an, die vormaligen Verhältnisse zu den übrigen Königl. Preußischen <strong>Post</strong> - Ämtern<br />
hier wie<strong>der</strong> ein, als auch die <strong>Post</strong>taxe vom Jahr 1810 wie<strong>der</strong> Anwendung findet. Ich<br />
verfehle nicht, solches zur allgemeinen Nachricht hiermit bekannt zu machen.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Cottbus Mittag
1815 <strong>Post</strong>sekretair Lutze gibt bekannt: “ Ich habe wie<strong>der</strong>um mehrere Arten Taschenbücher<br />
in Commission erhalten.”<br />
1816 15. Febr. Bekanntmachung<br />
Nach <strong>der</strong>, im General- Gouvernements Blatt sub. No. 158 vom Königl. Hochpreißl.<br />
General- <strong>Post</strong>amte erlassene Verfügung, tritt die im Königl. Preußl. Staate bestehende<br />
<strong>Post</strong>- Verfassung, auch im auch im Herzogthume Sachsen ein, und ist daher das in<br />
Sachsenzeit her statt gefundene Fahren mit unterlegten Lohn- Pferden bei einer, sowohl<br />
vom Reisenden als auch vom Lohnfuhrmann zu erlegenden Strafe von 100 Taler<br />
verboten.<br />
Es sind nach dieser Anordnung auch die auf <strong>der</strong> Frankfurter Strasse belegenen Bauern<br />
die seither die Mess- Reisenden mit unterlegten Lohn- Pferden beför<strong>der</strong>t haben,<br />
instruiert worden.<br />
Dagegen sind aber zur vorschriftsmäßigen Beför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Extra- <strong>Post</strong>en, beson<strong>der</strong>s<br />
auf <strong>der</strong> Strasse von Cottbus nach Frankfurt a.d.O. die besten Maßregeln getroffen<br />
worden, indem nun alle Reisende den geraden Weg von Lieberose nach Müllrose ohne<br />
Beeskow zu berühren, beför<strong>der</strong>t werden können.<br />
Ein solches wird dem resp. Reisenden Publiko hierdurch bekannt gemacht.<br />
Lieberose, Königl. Preußl. <strong>Post</strong>- Amt Trierenberg<br />
1816 3 Mai In <strong>der</strong> Nacht vom 21. Zum 22. April brach in Lieberose ein schreckliches Feuer aus.<br />
Der Bürgermeister Heym und <strong>der</strong> <strong>Post</strong>meister Trierenberg aus Lieberose wandten sich<br />
an den <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>meister Schrö<strong>der</strong>, um am Orte Beiträge zur Unterstützung zu<br />
Sammeln.<br />
<strong>Post</strong>amt Cottbus , Schrö<strong>der</strong><br />
1816 9. Sept. Herr Franz Wilhelm Pätsch , Königl. <strong>Post</strong>sekretair allhier und Jungfer Auguste Amalie<br />
Bolzenthal heiraten.<br />
1816 5. Nov. Der weiße Hühnerhund mit braunem Kopf, auf die Namen Bello o<strong>der</strong> Caro hörend, ist<br />
dem Hauptmann und <strong>Post</strong>meister Schrö<strong>der</strong> weggelaufen.<br />
1816 5.Dez. Bekanntmachung<br />
Auf Verordnung eines Hochpreußlichen General- <strong>Post</strong> Amtes ist die bisher bestandene<br />
Geld- Porto- Taxe, bei Versendung zwischen hier und Leipzig, dahin mo<strong>der</strong>iert<br />
worden, dass :<br />
a) <strong>für</strong> 100 Thlr. Silber statt bisher 15 Gr. nur 12 Gr.<br />
b) <strong>für</strong> 100 Thlr. Gold statt bisher 10 Gr. nur 8 Gr. 6 Pfg.<br />
Excl. des Scheingeldes entrichtet und resp. erhoben werden soll; welches dem<br />
korrespondierenden Publikum hierdurch bekannt gemacht wird.<br />
Königl. Preuß. <strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1817 6.Nov. <strong>Post</strong>sekretär Lutze annonciert: folgende Taschenbücher sind bei mir, auf dem hiesigen<br />
<strong>Post</strong> - Amte zu haben-<br />
Frauentaschenbuch von de La Motte Fouyue Vergissmeinnicht , Taschenbuch von<br />
Clauren Cornelia ,Taschenbuch <strong>für</strong> deutsche Frauen von Aloys Schreiber<br />
Frauenzimmer - Almanach<br />
Penelope, Taschenbuch Häuslichkeit und <strong>der</strong> Eintracht von Theodor Hell<br />
Almanach dramatischer Spiele von Kotzebue .<br />
1819 2.Jan. Das vom Rechnungsrathe Karl Mücke herausgegebene Alphabetische Verzeichnis <strong>der</strong><br />
besteuerten Gegenstände, und <strong>der</strong> zu entrichtenden Abgaben an Ein- und Ausfuhrzoll<br />
und an Verbrauchssteuer, ist jetzt wie<strong>der</strong>um <strong>für</strong> 12 Gr. zu haben beim<br />
<strong>Post</strong>sekretär Lutze<br />
1819 15.Jan. <strong>Post</strong>meister Schrö<strong>der</strong> gibt bekannt:<br />
Die am Donnerstags Abends hier ankommende Crossener Reitpost bringt künftig<br />
Briefe aus Berlin und Frankfurt a. d. O., sowie das Zeitungsblatt vom Dienstag mit.
1819 26. Juni Das General-<strong>Post</strong> - Amt gibt die neuen geometrischen Vermessungen heraus.<br />
Die Entfernungen von Cottbus nach :<br />
Peitz = 2 Meilen<br />
Forst = 3 “<br />
Spremberg = 3 ¼ “<br />
Calau = 3 ¾ “<br />
Vetschau = 2 ¾ “<br />
Lieberose = 4 “<br />
Guben = 5 ½ “<br />
1819 14.Aug. ”Dem korrespondierenden Publikum wird hiermit bekannt gemacht, dass vom 22 d. M.<br />
an die Königl. <strong>Post</strong>- Expedition in dem Haus an <strong>der</strong> wendischen Kirche Nr. 180 sich<br />
befinden wird.”<br />
Königl. Preußl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1820 27. Okt. Dem Korrespondierenden Publikums wird hierdurch bekannt gemacht, dass nach einer<br />
Seiten des Königl. Preuß. General- <strong>Post</strong>- Amts mit <strong>der</strong> Kaiserl. Königl.<br />
Oestereichschen Ober- <strong>Post</strong>- Behörde abgeschlossenen Convention, vom 1. November<br />
ab, eine reitende <strong>Post</strong> wöchentlich 2 mal von Berlin, über Görlitz nach Prag und Wien,<br />
und auf demselben Wege zurück; sowie eine fahrende <strong>Post</strong> wöchentlich einmal auf<br />
demselben Wege in Gang gesetzt wird. Alle in die Oestereichschen Staaten laufende,<br />
und durch dieselben transitierende Korrespondenz wird künftig hin durch diese <strong>Post</strong>en<br />
beför<strong>der</strong>t.<br />
Der bisherige Franko- Zwang ist nicht aufgehoben, doch findet hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Portosätze folgende Än<strong>der</strong>ung statt:<br />
1) Briefe nach Prag, Wien, Ofen u. s. w. innerhalb <strong>der</strong> Oestereichschen Staaten werden<br />
von hier ab mit 3 Gr. frankiert.<br />
2) Briefe nach <strong>der</strong> Levante und <strong>der</strong> Türkei (die ohne Kuvert auf Wien abgehen dürfen)<br />
zahlen 9 Gr. 6Pf. Franko.<br />
3) Italienische Briefe so wie die nach den Inseln des mittelländischen adriatischen<br />
Meeres und den Barbaresken- Staaten zahlen 8 Gr. Franko.<br />
Gel<strong>der</strong> und Päckereien sind keines Frankozwanges unterworfen.<br />
Die reitenden <strong>Post</strong>en werden Montags und Donnerstags Vormittags 10 Uhr aus Berlin<br />
abgehen; und Dienstags und Freitags früh 5 Uhr Spremberg, als den Anschluss- Orte<br />
<strong>der</strong> hiesigen Korrespondenz passieren.<br />
Königl. Preuß. <strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1820 26. Dez. Zur Erreichung eines direkten Anschlusses <strong>der</strong> hiesigen Korrespondenz an die<br />
Berliner-Wiener - Reitpost, wird von hieraus eine Botenpost nach Spremberg<br />
wöchentlich 2 mal eingerichtet.<br />
Cottbus Königl. Preußl. <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong>.<br />
1821 28. Jan. Vollständige <strong>Post</strong>berichte mit beigefügten <strong>Post</strong> - Tarifen sind <strong>für</strong> 8 gr in hiesiger <strong>Post</strong>-<br />
Expedition zu haben Königl. Preußl. <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong><br />
1821 9 Mai Die fahrende Berliner - Frankfurter <strong>Post</strong> geht ab dem 13. Mai von hieraus am Sonntag<br />
Vormittag um 11 Uhr und am Mittwoch Mittag um 12 Uhr pünktlich ab.<br />
Königl. Preußl. <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong><br />
1821 18. Sept. Verfügungen des General - <strong>Post</strong>amtes an <strong>Cottbuser</strong> Tuchfabrikanten.<br />
Um Beschädigungen zu vermeiden, sollen feine Tuche in Kisten verpackt werden.<br />
1821 16. Dez. Die Ordnung des <strong>Post</strong>wesens verlangt:<br />
A.) zur Berliner fahrenden <strong>Post</strong> Sonntags Pakete und Gel<strong>der</strong> bis um 9 Uhr Vor-<br />
Mittags, Briefe bis um 10 Uhr Vormittags. Mittwoch Pakete und Gel<strong>der</strong> bis um<br />
10 Uhr Vormittags, Briefe bis um 11 Uhr Vormittags.<br />
B.) zur nach Sachsen ( Hoyerswerda, Dresden ) fahrenden <strong>Post</strong>
Sonntags und Mittwochs.<br />
Gel<strong>der</strong> und Pakete bis um 10 Uhr Vormittags, Briefe bis um 11 Uhr Vormittags auf<br />
das <strong>Post</strong> - Amt eingeliefert sein müssen.<br />
Königl. Preußl. <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong><br />
1821 16. Dez. Gang <strong>der</strong> fahrenden <strong>Post</strong>en : Mittwoch: Berlin 12 Uhr Mittags<br />
Dresden 12 Uhr Mittags<br />
Sonntags: Berlin 11 Uhr Vormittags<br />
Dresden 12 Uhr Mittags<br />
1822 26. Feb. Die fahrende <strong>Post</strong> nach Spremberg geht von jetzt an Sonntags und Mittwochs<br />
um 10 Uhr Vormittags von hier ab. Gel<strong>der</strong> und Pakete werden an diesen Tagen bis<br />
8 Uhr und Briefe bis 9 Uhr Vormittags angenommen.<br />
Königl. Preußl. <strong>Post</strong>amt.<br />
1822 22. Juni Ab 1.Juli geht <strong>der</strong> <strong>Post</strong>bote nach Spremberg am Dienstag und Freitag um 8/30 Uhr<br />
mit Briefen nach Österreich , Löbau ex. ab, zum Anschluss an die Berlin - Wiener<br />
Reitpost.<br />
Briefe sind bis 8 Uhr hier abzugeben.<br />
Vom 1. Juli wird eine Botenpost von Calau über Vetschau am Dienstag und Freitag<br />
eingesetzt. Sie wird um 1-2 Uhr Mittags hier eintreffen. Die Korrespondenzen von<br />
Berlin, Hamburg usw. können am gleichen Tag beantwortet werden und mit <strong>der</strong><br />
Abends abgehenden Crossener Reitpost abgeschickt werden.<br />
Königl. Preußl. <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong><br />
1824 11. Juni Um den <strong>Post</strong>beamten nicht ihrer nötigen Zeit zu berauben, werden künftig un-<br />
mündige Kin<strong>der</strong> zurück gewiesen.<br />
Wir ersuchen diejenigen Korrespondenten, die ihre <strong>Post</strong> abholen lassen, ihren Boten<br />
ausreichend Barschaft mitzugeben. Jedes Eintreten in das <strong>Post</strong> - Expeditions- -<br />
Zimmer, ist während <strong>der</strong> Ankunft und Abfertigung <strong>der</strong> fahrenden <strong>Post</strong>en, nicht<br />
gestattet.<br />
Königl. Preuß. <strong>Post</strong> - Amt<br />
1824 25. April Es hat sich am 21.d.M. in dem Briefkasten im <strong>Post</strong>hause ein Brief an den<br />
Kronprinzen Friedrich Wilhelm zu Berlin vorgefunden. Nach den Verhaltensregeln ,<br />
welche am Kasten selbst zu lesen sind, werden Briefe an das Königl. Haus nur im<br />
<strong>Post</strong>komtoir selbst entgegen genommen.<br />
Königl. - <strong>Post</strong> - Amt<br />
1827 8.Nov. Bei <strong>der</strong> hiesigen Königl. <strong>Post</strong>halterei stehen einige gesunde und brauchbare<br />
überzählige Pferde, sehr billig zu verkaufen .<br />
Die Krossener Reitpost nach Herzberg wird Cottbus zukünftig am Sonntag und<br />
Mittwoch Abends zwischen 9 - 10 Uhr passieren.<br />
1828 28. März Die Reitpost von Herzberg nach Krossen wird Cottbus am Mittwoch und Sonnabend<br />
Abends um 7 Uhr passieren.<br />
1828 28.März Ab 1. April wird die bisher am Freitag früh hier eintreffende Frankfurt - <strong>Cottbuser</strong><br />
Reitpost am Donnerstag Vormittag hier eintreffen und Sonnabend Mittag von hier<br />
über Peitz, Lieberose und Beeskow abgehen, wo sie Anschluß an die Frankfurt -<br />
Leipziger Reitpost bekommt.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1828 1. Juni Ab 1. Juni wird die Reitpost nach Beeskow wie<strong>der</strong> eingezogen und eine direkte Reit -<br />
<strong>Post</strong> nach Frankfurt eingerichtet. Es kömmt dieselbe hieran, Montags Mittags 1 - 2<br />
Uhr, und geht Freitags Abend um 6 Uhr von hier ab.<br />
Es werden mit dieser Reitpost beför<strong>der</strong>t Briefe von Frankfurt, Stettin Pommern,
Preußen, Polen, Russland , Dänemark, Schweden, Nie<strong>der</strong>lande, England, Frankreich<br />
usw. die Annahme zu dieser <strong>Post</strong> geschieht bis Freitag Nachmittag 51/2 Uhr.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1828 25.Juli In Folge des vom 1. August 1828 an, verän<strong>der</strong>ten Ganges <strong>der</strong> Reitpost zwischen Berlin<br />
und Prag, treten bei den bisherigen Botenpost - Verbindungen zwischen Calau und<br />
hier, und Spremberg und hier, folgende Verän<strong>der</strong>ungen ein:<br />
1) a. von hier nach Calau Montags 8 Uhr Abends zum Anschluß an die <strong>Post</strong> von Prag<br />
nach Berlin .<br />
b. von Calau trifft <strong>der</strong> Bote Mittwochs früh um 1 - 2 Uhr hier ein mit <strong>der</strong><br />
Korrespondenz von Berlin.<br />
2) Die Botenpost zwischen hier und Spremberg wird wie folgt abgefertigt.<br />
A. Am Dienstag um 6Uhr Abends hier zum Anschluss in Spremberg an die Reitpost<br />
von Berlin nach Prag .<br />
B. desgleichen Freitags um 6 Uhr Abends hier zum Anschluss in Spremberg an die<br />
Reit- <strong>Post</strong>en von Berlin nach Prag und von Prag nach Berlin .<br />
C. Der Bote trifft aus Spremberg kommend Dienstags und Sonnabends um 7 Uhr früh<br />
hier ein.<br />
Die bisherige Reitpost von Frankfurt O., Montags Mittags 2 Uhr, wird vom 1. August<br />
an 2 mal wöchentlich, Montags und Freitags Mittag 2 Uhr hier eintreffen.<br />
Die bisher Freitags Abend 6 Uhr hier abgehende Reitpost nach Frankfurt O. hört auf,<br />
da die mit dieser <strong>Post</strong> beför<strong>der</strong>te Korrespondenz, Freitags mit <strong>der</strong> Botenpost nach<br />
Spremberg abgeht.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1828 3. Dez. Mit dem 1. Januar 1828 wird zwischen Cottbus und Spremberg und zwischen Cottbus<br />
und Luckau über Vetschau und Calau eine zweispännige <strong>Post</strong> in Gang kommen.<br />
Die <strong>Post</strong> zwischen Cottbus und Spremberg wird abgefertigt werden:<br />
von Cottbus,<br />
Montags und Freitags um 5 Uhr Morgens , zum Anschluss an die Fahrpost von Halle<br />
nach Breslau. Von Spremberg am Dienstag und Freitag um 11 Uhr Abends , nach<br />
Durchgang <strong>der</strong> Fahrpost von Breslau nach Halle.<br />
Die <strong>Post</strong> zwischen Cottbus und Luckau wird abgefertigt in Cottbus am Dienstag und<br />
Sonnabend um 1 Uhr Mittags zum Anschluss an die Fahrpost von Frankfurt O. nach<br />
Leipzig . Von Luckau wird sie am Mittwoch und Sonntag 12 Uhr Mittags , nach<br />
Durchgang <strong>der</strong> Fahrpost von Leipzig nach Frankfurt O. abgehen.<br />
Außerdem wird die letztgedachte <strong>Post</strong> in Luckau noch mit den Fahrposten zwischen<br />
Berlin und Dresden und zwischen Wittenberg und Luckau , sowohl hin - als<br />
herwärts, und in Calau mit <strong>der</strong> Fahrpost nach und von Ortrand in genauer<br />
Verbindung stehen. Zu beiden <strong>Post</strong>en werden halbbedeckte, auch zur Beför<strong>der</strong>ung<br />
von Personen eingerichtete Wagen in gebrauch kommen.<br />
An Personengeld sind pro Meile 5 gr zu entrichten, wobei <strong>der</strong> Reisende an kleinen<br />
Reisebedürfnissen 10 Pfd. frei mitnehmen darf.<br />
Berlin , <strong>der</strong> General - <strong>Post</strong>meister Nagler<br />
1832 2. März Nach einer Anzeige des Königl. Ober- <strong>Post</strong>amtes zu Stettin, ist <strong>der</strong> am 19. vorigen<br />
Monats, an Schmidt daselbst mit 12 Rthlr. C. A. 2 Loht schwer, hier zur <strong>Post</strong> gegebene<br />
Brief, am gedachten Orte abhanden gekommen. Es wird demnach <strong>der</strong> resp. Absen<strong>der</strong><br />
des erwähnten Briefes ersucht, sich beim hiesigen königl. <strong>Post</strong>- Amte zu melden, um<br />
das Weitere veranlassen zu können.<br />
Königliches <strong>Post</strong>- Amt<br />
1832 8. Aug. Verordnung <strong>der</strong> Königl. Regierung zu Frankfurt a. d. O.<br />
Alle Achsen an neuen Kutschen, <strong>Post</strong>fracht - und Bauernwagen sind so zu fertigen,<br />
dass die Breite des Wagengleises von <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Felge des einen , bis zur Mitte <strong>der</strong><br />
Felge des an<strong>der</strong>en Rades, vier Fuß vier Zoll Preußisch beträgt.<br />
1833 29. März Von heute ab, geht die Krossener Reitpost am Mittwoch Abend sofort nach ihrem<br />
Eintreffen weiter. <strong>Post</strong> - Amt
1833 26. Juli Jemand <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Extrapost am 2. August Abends o<strong>der</strong> 3. August früh nach Berlin zu<br />
reisen gedenkt, wünscht einen Reisegefährten. Näheres erfährt man im Gasthofe zum<br />
goldenen Ringe hierselbst.<br />
1833 13. Nov. Die Spremberger Botenpost “Dienstags “ anstatt 6 Uhr Abends schon um 4 Uhr Nach -<br />
Mittags von hier ab .<br />
1835 29. Dez. Es ist am 20.d.Monats ein Schreiben mit 11 Rthlr. Kasssen- Anweisungen nebst einer<br />
Kiste J.G.B. signiert, 2 Pfund schwer, an Herrn J. G. Bailschoff in Berlin ohne Angabe<br />
<strong>der</strong> Wohnung des Empfängers hier zur <strong>Post</strong> geliefert. Da nun diese Gegenstände von<br />
Berlin als unbestellbar, zurückgekommen sind, so wird <strong>der</strong> unbekannte Absen<strong>der</strong><br />
aufgefor<strong>der</strong>t, das mangelhafte <strong>der</strong> Adresse im hiesigen <strong>Post</strong>- Büro zu ergänzen, o<strong>der</strong><br />
diezurückgekommenen Gegenstände wie<strong>der</strong> in Empfang zu nehmen.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1836 5. Dez. Zeitungs- Bestellungen <strong>für</strong> das erste Quartal des Jahres müssen bis zum 18. d. Mts. mit<br />
gesetzlicher Einzahlung des Pränumerations- Betrages gemacht.<br />
Königliches <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong><br />
1836 22. Juni Die Korrespodenz nach Schlesien ist künftig Dienstags bis halb sechs Nachmittags<br />
und Sonnabends Vormittag bis zehn Uhr aufzuliefern, wo sie dann durch die<br />
Botenpost über Spremberg und die Krossener Reitpost über Guben vorteilhafte<br />
Beför<strong>der</strong>ung erhält.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt<br />
1836 26. Feb. Die Wagenmeisterstelle beim hiesigen <strong>Post</strong>amt wird zu Anfang des künftigen Monats<br />
vakant. Sie trägt 60 Rthlr. Jährlich an Gehalt, <strong>für</strong> einen unverheirateten überdies freie<br />
Wohnung ,auch zum Teil Bekleidung .<br />
Königl. - <strong>Post</strong> - Amt<br />
1837 28. März Amt höherer Anordnung wird die Berlin - Frankfurter Reitpost Montags und Feitags<br />
erst circa 3 Uhr Nachmittags hier eintreffen.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1837 30. Juni In Folge hoher Bestimmungen soll die Botenpost nach Spremberg schon um halb<br />
sechs Freitag Abends abgesendet werden .Die Annahme zu dieser <strong>Post</strong> findet künftig<br />
nur bis 5 Uhr statt.<br />
1837 14. Aug. Die Botenpost zwischen hier und Calau wird künftig schon Montags eine Stunde eher,<br />
abgehen.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt<br />
1838 5.Jan. Infolge hoher Bestimmung ist die Freitags Botenpost nach Spremberg von jetzt ab<br />
auf gehoben, und in eine Reitpost verwandelt worden. Der Abgang dieser Reitpost<br />
findet um 8 Uhr Abends statt, weshalb die Korrespondenz bis 7 ½ Uhr Abends ein -<br />
geliefert sein muss.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1838 28. Aug. Statt <strong>der</strong> bisher bestandenen Reitpost von Frankfurt O. nach Cottbus wird vom 1.Sep.<br />
ab, eine Reitpost von Petershagen ausgehend und ebenso nach Petershagen über<br />
Peitz, Lieberose und Müllrose zurückgehen.<br />
Diese geht von Petershagen Montags und Freitags um 3 Uhr früh ab und trifft an den<br />
selben Tagen um 12 Uhr 25 Minuten Nachmittags ein.<br />
Aus Cottbus geht solche Sonntag und Donnerstag Abend um 12 Uhr ab.<br />
Königl. <strong>Post</strong> -Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1838 18. März Aufgebot in <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche <strong>Post</strong>illion Friedrich Kühlmann
1838 19.März Ein außer Kurs gesetzter, in ganz brauchbaren Zustande sich befinden<strong>der</strong>, bedeckter<br />
2- spänniger <strong>Post</strong>wagen mit eisernen Achsen , gepolsterten Sitzen zu 4 Personen, ver-<br />
schlossenen Magazin und Geldkasten, soll am 29. des Monats mit Genehmigung des<br />
General - <strong>Post</strong> - Amts verkauft werden. Interessenten können sich an den <strong>Post</strong>-<br />
Wagenmeister Bergholz wenden. Königl. <strong>Post</strong>amt Schrö<strong>der</strong><br />
1838 28. April Ich bin gesonnen, mein in <strong>der</strong> Klosterstraße No 180 gelegenes Haus, (vormals<br />
<strong>Post</strong>haus) aus freier Hand zu verkaufen. Es enthält 6 Stuben, Kammern Küche,<br />
Keller und Boden, außerdem ein Waschhaus, ein Stallgebäude zu 10 - 12 Pferde<br />
Wagenremise und Brunnen.<br />
Der Hauptmann und <strong>Post</strong>meister Schrö<strong>der</strong><br />
1838 25. Sept. Auf Anordnung des Generalpostmeisters wird vom 1. Oktober ab, die zwischen<br />
Berlin und Görlitz ( Prag / Wien ) kursierende Fahrpost über Cottbus passieren.<br />
Aus Berlin nach Görlitz trifft hier ein:<br />
Dienstag und Freitag um 5 Uhr 35 Minuten Abends, und geht nach dem Aufenthalt<br />
von 40 Minuten über Spremberg weiter.<br />
Aus Görlitz nach Berlin trifft dieselbe hier ein: Montag und Freitag 1 Uhr 55 Minuten<br />
Nachmittags und geht nach einem Aufenthalt von 40 Minuten über Vetschau weiter.<br />
Die Wagen sind zur Aufnahme von Reisenden eingerichtet, bequem und auf Druck-<br />
Fe<strong>der</strong>n ruhend.<br />
Die Fahrpost von hier nach Luckau zum Anschluss an die Fahrpost nach Berlin und<br />
die Personenpost nach Leipzig wird vom 1. Oktober von hier abgehen:<br />
Dienstag und Sonnabend 10 Uhr Abends.<br />
In Luckau eintreffen: Mittwoch und Sonntag 8 Uhr in <strong>der</strong> früh.<br />
In Cottbus wird sie aus Luckau kommend am Mittwoch und Sonnabend um 11 Uhr 30<br />
Minuten nachts eintreffen.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1838 7. Dez. Än<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Luckauer Fahrpost statt 10 Uhr Abends, schon um 5 Uhr Nach-<br />
Mittags am Dienstag und Sonnabend von hier abgefertigt,<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1839 5. Mai Bekanntmachung.<br />
Nach den Bestimmungen eines Königl. General- <strong>Post</strong>- Amtes wird von heute ab,<br />
1) die Berlin- Hoyerswerdaer Fahrpost Sonnabends und Dienstags Abends gegen<br />
10 Uhr hier eintreffen, und Sonntags und Mittwochs um 1 Uhr Mittag von hier nach<br />
Berlin abgehen. Annahme zu dieser <strong>Post</strong> bis Mittag Uhr.<br />
2) die Cottbus- Luckauer Fahrpost Dienstags und Sonnabends statt wie bisher um 5<br />
Uhr<br />
Nachmittag, nunmehr an den gedachten Tagen Abend um 10 Uhr von hier abgehen.<br />
Aufgabe zu dieser <strong>Post</strong> bis um 7 Uhr Abend.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1839 16. Juli Seit dem 15. des Monats ist eine zweispännige Fahrpost zwischen hier und Drebkau in<br />
Gang gesetzt worden. Es geht solche aus Drebkau ab, Montags, Dienstags, Freitags und<br />
Sonnabends um 8 Uhr früh, trifft um 11 Uhr Vormittags hier ein, und geht an<br />
denselben Tagen Nachmittags 6 Uhr wie<strong>der</strong> zurück wo sie in Drebkau Abends 9 Uhr<br />
eintrifft. Der Wagen ist bedeckt, mit gepolsterten Hänge sitzen zu 4 Personen<br />
versehen. Die Entfernung beträgt 2 Meilen, und das Personengeld pro Meile<br />
5 Silbergroschen.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1839 16. Juli Dem Korrespondierenden Publikum wird bekannt gemacht; dass die Botenpost nach<br />
Kalau statt wie bisher Montag Abends um 8 Uhr, eine Stunde früher, nämlich um 7 Uhr<br />
abgefertigt wird.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong>
1839 28. Aug. Es ist vom 1. September ab, eine Landbriefbotenpost eingerichtet worden, welche<br />
wöchentlich zweimal, als Sonntags und Mittwochs früh 6 Uhr von hier auf die<br />
Dörfer: Gulben , Briesen, Dissen, Döbrick, Striesow, Fehrow, Schmogrow, Burg,<br />
Werben, Papitz, Kolkwitz mit Briesen auf diese Orte sowohl, als auf die, in diesem<br />
Bereich liegenden kleinen Dörfern, Vorwerke abgeht und an den folgenden Tagen als<br />
Montags und Donnerstags Nachmittag mit gesammelten Briefen hierher zurückkehrt.<br />
Ein resp. Publikum wird zur Benutzung dieser Botenpost aufgefor<strong>der</strong>t, mit dem<br />
Bemerken, dass <strong>für</strong> einen Brief, bis zur Schwere von 16 Loht nach den Dörfern<br />
Fehrow, Schmogrow, Burg und Werben 2 Sgr. , <strong>für</strong> einen <strong>der</strong>gl. auf die übrigen Dörfer<br />
aber 1 Sgr. Briefpost - Bestellgeld gleich bei <strong>der</strong> Aufgabe bezahlt werden müssen.<br />
Briefe welche das oben angegebene Gewicht übersteigen, so wie auch kleine Pakete,<br />
zahlen das doppelte Land- Brief- Porto.<br />
Die Annahme <strong>der</strong> obigen Landbriefe geschieht auf dem <strong>Post</strong>- Amte Sonnabends und<br />
Dienstags Abends bis 8 Uhr.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt<br />
1839 28. Aug. Die Fahrpost zwischen hier und Drebkau hat in ihrem Gange folgende Abän<strong>der</strong>ung er-<br />
litten: Abgang aus Drebkau: Montag , Dienstag , Donnerstag und Sonnabend früh<br />
7 Uhr. Fahrzeit 3 Stunden. Abgang von hier Montag und Donnerstag 6 Uhr Abends,<br />
Dienstag und Sonnabend nach Ankunft <strong>der</strong> Herzberger Reitpost.<br />
1840 18. Mai Hoher Bestimmung gemäß wird die tägliche Personenpost von hier nach Dresden,<br />
welche bisher 3 ½ Uhr Nachmittags abging, von Donnerstag den 21. d. Mts. ab, präzise<br />
um 2 Uhr Nachmittags abgehen.<br />
<strong>Post</strong>- Amt<br />
1840 2. Sept. Vom 1. Oktober an wird gegen Aufhebung <strong>der</strong> wöchentlich zweimalige Fahrpost<br />
zwischen Berlin und Cottbus, eine tägliche Personenenpost zwischen den genannten<br />
Orten über Fürstenwalde, Beeskow, Lieberose und Peitz eingerichtet werden.<br />
Abgang: aus Berlin täglich 6 Uhr Abends, und aus Cottbus täglich 11 Uhr Vormittags<br />
stattfinden, und <strong>der</strong>en Beför<strong>der</strong>ung überhaupt in 18 ½ Stunden erfolgen wird. Zu dieser<br />
<strong>Post</strong>, welche ebenfalls zur Brief- und Paketbeför<strong>der</strong>ung benutzt wird, kommen<br />
sechssitzige auf Druckfe<strong>der</strong>n ruhende Wagen in Anwendung . Die Begleitung durch<br />
Kondukteure ist angeordnet worden, auch findet nach Bedürfnis die Gestellung von<br />
Beichaisen statt. Das Personengeld ist auf 6 Silbergroschen pro Meile festgestellt<br />
worden, wo<strong>für</strong> die freie Mitnahme von 30 Pfunden Gepäck gestattet ist.<br />
Generalpostamt Berlin<br />
1840 3. Sept. Auf hohe Anordnung des königlichen General- <strong>Post</strong>- Amts ist mit dem 1. September<br />
die Fahrpost zwischen Cottbus und Forst aufgehoben, und da<strong>für</strong> eine Personenpost<br />
über Forst nach Triebel ins Leben getreten, welche von Cottbus täglich 6 Uhr früh<br />
abgeht und in Cottbus täglich 3 ¼ Uhr Nachmittags eintrifft.<br />
Es ist mit dieser <strong>Post</strong> eine täglich unmittelbare Verbindung von Forst ab über Pförten<br />
nach Guben und eine <strong>der</strong>gleichen von Triebel ab nach Sorau hergestellt. Die Wagen<br />
sind viersitzig, verdeckt, auf Fe<strong>der</strong>n ruhend, und das Personengeld beträgt 6<br />
Silbergroschen pro Meile und 30 Pfund Sachen.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Schrö<strong>der</strong><br />
1840 6. Dez. Hoher Bestimmung gemäß wird die Fahrpost von hier nach Luckkau, um einen<br />
besseren Anschluss an die Berlin- Dresdener Fahrpost zu erreichen , und dadurch den<br />
Sendungen nach Sonnenwalde, Doberluck und Elsterwerda eine ununterbrochene<br />
Beför<strong>der</strong>ung zu verschaffen, von hier um 2 Stunden früher, mithin Dienstags und<br />
Sonnabends schon um 8 Uhr Abends abgesand werden. Diese Nachricht <strong>für</strong> das<br />
korrespondierende Publikum.<br />
<strong>Post</strong>- Amt
1841 24.Febr. Höherer Anordnung gemäß, wird die Fahrpost von hier nach Luckau, welche bis jetzt<br />
Dienstag und Sonnabend Abend um 8 Uhr abgegangen, vom 2. des Monats ab, schon<br />
um 6 Uhr Abends abgefertigt werden, und es müssen daher die mit dieser <strong>Post</strong> zu<br />
beför<strong>der</strong>nden Briefe, Gel<strong>der</strong> und Pakete an den genannten Tagen bis 5 Uhr eingeliefert<br />
sein. Zugleich wird bemerkt; das die Annahme <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Personenpost nach Berlin<br />
abzusendenden Gegenstände, täglich nur bis 11 Uhr Vormittags stattfinden kann; in<br />
dem <strong>der</strong> Abgang dieser <strong>Post</strong> von <strong>der</strong> Ankunft <strong>der</strong> Personenpost aus Dresden abhängig<br />
ist und in <strong>der</strong> Regel Mittags um 12 Uhr erfolgt. Zur Nachricht des resp. Publikums wird<br />
dies hiermit bekannt gegeben.<br />
<strong>Post</strong>amt <strong>Post</strong>meister Pätsch<br />
1841 21.April Mit dem 1. Mai wird die bisherige Fahrpost zwischen hier und Luckau, sowie die<br />
Botenpost nach Kalau aufgehoben und dagegen eine wöchentlich dreimalige<br />
2 spännige Fahrpost von hier über Vetschau nach Kalau, zum Anschluss an die tägliche<br />
Fahrpost zwischen Spremberg und Luckau, eingerichtet. Der Abgang dieser <strong>Post</strong><br />
erfolgt von hier Dienstag, Donnerstag und Sonnabend um 9 Uhr Abends und die<br />
Ankunft von Kalau, Montag, Donnerstag und Sonnabend um 2 Uhr Morgens.<br />
Das Personengeld ist auf 5 Sgr. pro Meile festgesetzt, wo<strong>für</strong> dem Reisenden gestattet<br />
ist, kleine Reisebedürfnisse bis zum Gewichte von 10 Pfd. unentgeltlich mit sich zu<br />
führen. Von gleichen Zeitpunkte ab, wird die Fahrpost von Drebkau, Sonntag,<br />
Dienstag, Mittwoch und Freitag um 6 Uhr Morgens hier eintreffen und an diesen Tagen<br />
um 7 Uhr Abends dahin zurückgehen.<br />
<strong>Post</strong>-Amt<br />
1841 1. Juni Die Fahrpost von hier nach Kalau geht vom 1.d. M. an, Montag, Donnerstag und<br />
Sonnabend Abends um 7 Uhr ab.<br />
<strong>Post</strong>- Amt<br />
1842 25.Aug. Höherer Bestimmung gemäß, wird die wöchentlich 4- malige Kariolpost zwischen<br />
Cottbus und Drebkau vom 1. September ab, aufgehoben und in Folge dessen die<br />
Beför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Briefe, Gel<strong>der</strong> und Pakete von hier nach Drebkau, vom genannten<br />
Zeitpunkte an, täglich über Spremberg mit <strong>der</strong> Nachmittags um 2 Uhr nach Dresden<br />
abgehenden Personenpost stattfinden.<br />
<strong>Post</strong>- Amt<br />
1842 21. Sept. Wegen Abgabe <strong>der</strong> hiesigen <strong>Post</strong>halterei sollen Montag den 3. Oktober früh 9 Uhr<br />
sämtliche 16 ganz gute, ( nicht etwa ausrangierte) Pferde nebst sämtlichen Geschirren<br />
und Wagen, meistbietend gegen gleich bare Bezahlung auf dem hiesigen <strong>Post</strong>hofe<br />
verkauft werden, wozu Kauflustige einladet.<br />
F. Mund<br />
1842 10. Nov. In Folge <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Berlin - Frankfurter Eisenbahn wird höherer Bestimmung<br />
gemäß, vom 11.d. M. ab, die Personenpost zwischen hier und Berlin aufgehoben und<br />
stattdessen eine tägliche Personenpost zwischen hier und Fürstenwalde eingerichtet,<br />
welche folgenden Gang erhalten wird:<br />
Aus Fürstenwalde 9 Uhr Abends, nach Ankunft des Dampfwagenzuges aus Berlin,<br />
in Cottbus um 9 Uhr Vormittags.<br />
Aus Cottbus um 5 Uhr früh zum Anschluss an den Dampfwagenzug nach Berlin.<br />
<strong>Post</strong>- Amt<br />
1843 28.April Vom 1. Mai d. J. ab, werden nachstehende <strong>Post</strong>en aufgehoben:<br />
1) die Berlin - Görlitzer Fahrpost<br />
2) die Cottbus - Kalauer Fahrpost<br />
3) die Guben - Herzberger Reitpost,<br />
In <strong>der</strong>en Stelle tritt vom genannten Zeitpunkte eine tägliche 2 spännige Personenpost<br />
zwischen hier und Lübben, zum Anschluss an die Personenposten von dort resp. nach<br />
und von Golßen (Berlin) und Frankfurt ins Leben, welche folgenden Gang erhält:<br />
Abgang aus Cottbus täglich um 10 Uhr Vormittags,<br />
Ankunft in Lübben täglich um 5 ½ Uhr Abends,
Abgang aus Lübben täglich um 9 Uhr Morgens,<br />
Ankunft in Cottbus täglich um 4 ½ Uhr Nachmittags.<br />
Das Personengeld beträgt pro Person und Meile 5 Sgr., wo<strong>für</strong> je<strong>der</strong> Reisende 30 Pfund<br />
frei mitführen kann. In Vetschau schließt sich dieser <strong>Post</strong>, zu welcher bequem<br />
eingerichtete 4 sitzige Wagen und Beichaisen gestellt werden, nach und von beiden<br />
Seiten, eine tägliche Kariolpost nach Kalau (Luckau) an. Gleichzeitig wird bemerkt:<br />
dass die Personenpost zwischen hier und Dresden, in Spremberg den Anschluss an die<br />
neu eingerichtete tägliche Luckau - Görlitzer Personenpost tour und retour erreicht.<br />
<strong>Post</strong>- Amt<br />
1844 6. Mai Während <strong>der</strong> Dauer des Chaussee- Baues soll die Cottbus- Lübbener Personenpost,<br />
damit dieselbe nicht den Anschluss an die Frankfurter <strong>Post</strong> in Lübben verliert, statt um<br />
10 Uhr, schon um 9 ½ Uhr von hier abgefertigt werden. Die mit dieser <strong>Post</strong> zu<br />
versendenden Briefe sind bis 8 ½ Uhr Vormittags einzuliefern.<br />
Königliches <strong>Post</strong>amt<br />
1844 24. Juni Bekanntmachung: Wegen des bei Glinzig stattfindenden Chausseebaues ist die<br />
bisherige Straße von Kolkwitz bis Vetschau vom 1. Juli ab <strong>für</strong> alles schwere Fuhrwerk<br />
gesperrt, und ist von da an <strong>der</strong> Weg von Kolkwitz über Papitz und Weissagk zu<br />
nehmen. Königlicher Kreis- Landrat von Schönfeldt<br />
1844 12. Juli Zur Erlangung einer schnelleren Verbindung zwischen Cottbus und Hamburg werden,<br />
höherer Anordnung gemäß, folgende <strong>Post</strong>en vom 1. August an, in ihrem bisherigen<br />
Gange verän<strong>der</strong>t:<br />
1) die Cottbus - Lübbener Personenpost,<br />
Abgang aus Cottbus täglich 8 Uhr Abends,<br />
Ankunft in Lübben am folgenden Tage 4 Uhr früh zum Anschluss an die <strong>Post</strong> nach<br />
Berlin.<br />
Abgang aus Lübben täglich 7 ½ Uhr Abends, nach Ankunft <strong>der</strong> <strong>Post</strong> aus Berlin.<br />
Ankunft in Cottbus am folgenden Tage früh 3 ½ Uhr.<br />
2) die Kalau - Vetschauer Kariolpost.<br />
Abgang aus Kalau täglich 9 Uhr Abends.<br />
Ankunft in Vetschau täglich 10 ½ Uhr Abends zum Anschluss an die <strong>Post</strong>en nach<br />
Cottbus und Lübben.<br />
Ankunft in Kalau täglich 2 Uhr früh.<br />
Das resp. Publikum wird von dieser Verän<strong>der</strong>ung hierdurch in Kenntnis gesetzt.<br />
<strong>Post</strong>- Amt<br />
1844 30. Juli Bekanntmachung<br />
Höherer Bestimmung gemäß darf von jetzt an, <strong>der</strong> nötigen Kontrolle wegen, Wild aller<br />
Art, gleichviel ob es zur hohen, mittleren o<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>en Jagt gehört, nur dann zur<br />
Beför<strong>der</strong>ung mit den <strong>Post</strong>en nach Berlin und Potsdam angenommen werden, wenn die<br />
Sendungen mit einem Legitimationsscheine eines Königl. Oberförsters, eines<br />
bekannten Jagt- Besitzers o<strong>der</strong> <strong>der</strong> betreffenden Orts- Polizei- Behörde begleitet sind,<br />
welches hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt<br />
1844 30.Aug. Es wird hiermit wie<strong>der</strong>holt in Erinnerung gebracht, dass <strong>der</strong> Chaussee- Bau-<br />
Verwaltung an <strong>der</strong> Berlin- <strong>Cottbuser</strong> Chaussee freisteht, das Material zum Bau an<br />
Steinen, Kies, Lehm usw., innerhalb von einer und einer halben Meile von <strong>der</strong><br />
Chaussee zu entnehmen und sich daher Niemand dem wi<strong>der</strong>setzen darf.<br />
Königlicher Kreis- Landrat Cottbus, von Schönfeldt.<br />
1844 7. Nov. Bekanntmachung.<br />
Zur größeren Beschleunigung <strong>der</strong> <strong>Post</strong> und damit die resp. Reisenden in Lübben nicht<br />
zu lange auf dem Abgang <strong>der</strong> <strong>Post</strong> nach Berlin warten müssen, wird höherer<br />
Bestimmung gemäß, die Personenpost von hier nach Lübben von jetzt an, statt um 8<br />
Uhr erst um 9 ½ Uhr Abends abgefertigt werden.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch
1845 26. Mai Vom 1. Juni ab, treten im Laufe <strong>der</strong> hiesigen <strong>Post</strong>en folgende Verän<strong>der</strong>ungen ein:<br />
1) an Stelle <strong>der</strong> bisherigen Personenpost nach Lübben, wird eine tägliche direkte<br />
Personenpost von hier über Vetschau, Lübbenau, Lübben, Golßen, Baruth, Zossen und<br />
Lichtenrade nach Berlin eingerichtet, <strong>der</strong>en Gang in nachstehen<strong>der</strong> Weise stattfindet:<br />
Abgang von Cottbus täglich 4 Uhr Nachmittags,<br />
Ankunft in Berlin täglich 7 ¾ Uhr Morgens,<br />
Abgang von Berlin täglich Abends 8 Uhr,<br />
Ankunft in Cottbus täglich 11 ½ Uhr Mittags.<br />
Zu dieser <strong>Post</strong>, welche durch Kondukteure begleitet wird, kommen 9 sitzige Wagen in<br />
Gebrauch. Das Personengeld beträgt 5 Sgr. Pro Person und Meile, wo<strong>für</strong> jedem<br />
Reisenden die freie Mitnahme von 30 Pfund Gepäck gestattet ist. Die im Hauptwagen<br />
nicht platzfindenden Reisenden werden mittelst Beichaisen beför<strong>der</strong>t.<br />
2) Die Personenpost von hier nach Fürstenwalde erhält folgenden Gang:<br />
Abgang von Cottbus täglich 5 ½ Uhr Morgens.<br />
Ankunft in Fürstenwalde täglich 6 ¼ Uhr Abends zum Anschluss an den<br />
Dampfwagenzug nach Berlin und Frankfurt a. d. O.,<br />
Abgang von Fürstenwalde täglich 10 Uhr Vormittags nach Ankunft des ersten<br />
Eisenbahnzuges von Berlin und Frankfurt a. d. O.,<br />
Ankunft in Cottbus täglich 11 ¼ Uhr Abends.<br />
Infolge dieser Verän<strong>der</strong>ungen werden von dem oben gedachten Zeitpunkte ab,<br />
Reisende und Korrespondence nach und von Frankfurt a. d .O., nicht mehr per<br />
Beeskow, son<strong>der</strong>n per Fürstenwalde beför<strong>der</strong>t.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch<br />
1845 4. Juni Um den Anschluss <strong>der</strong> Personenpost von hier nach Fürstenwalde an die<br />
Dampfwagenzüge von dort nach Berlin und Frankfurt a. d. O. nicht zu verfehlen, wird<br />
die gedachte <strong>Post</strong> von jetzt ab, statt um 5 ½ Uhr, schon um 4 ½ Uhr Morgens von hier<br />
abgefertigt werden. Königl. <strong>Post</strong>- Amt<br />
1845 1. Juli Bekanntmachung<br />
Die Spedition <strong>der</strong> Briefe, Pakete und Gel<strong>der</strong> zwischen hier und Frankfurt a. d. O.,<br />
findet jetzt in nachstehen<strong>der</strong> Weise statt:<br />
1) Von Cottbus nach Frankfurt a. d. O.<br />
Aus Cottbus täglich 4 ½ Uhr früh per Fürstenwalde und täglich 4 Uhr Nachmittags<br />
per Berlin.<br />
In Frankfurt; täglich 9 Uhr Abends und täglich 3 Uhr Nachmittags.<br />
2) Von Frankfurt a. d. O., nach Cottbus<br />
Aus Frankfurt: täglich 7 ½ Uhr früh per Fürstenwalde,<br />
täglich 12 Uhr Mittags per Berlin und täglich 10 Uhr Abends per Guben.<br />
In Cottbus täglich 11 ½ Uhr Abends,<br />
täglich 11 ½ Uhr Miitags,<br />
und täglich 5 Uhr Nachmittags,<br />
welches hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch<br />
1846 1. Jan. Die resp. Dominien und Gemeinden, so wie übrigen Interessenten <strong>der</strong><br />
Gesetzessammlung und des Amtsblattes, werden hierdurch aufgefor<strong>der</strong>t, die<br />
Pränumerations- Beträge spätestens bis Ende März zu berichtigen, widrigenfalls solche<br />
auf polizeilichem Wege eingezogen werden müssen. <strong>Post</strong>- Amt<br />
1846 6. Jan. Es ist ein neuer <strong>Post</strong>bericht erschienen, welcher im unterzeichneten Amte, als auch in<br />
<strong>der</strong> hiesigen Buch- und Steindruckerei <strong>für</strong> 2 ½ Sgr. Zu haben ist.<br />
<strong>Post</strong>- Amt<br />
1846 23. Febr. Um das bisherige den Reisenden lästige Stilllager <strong>der</strong> Cottbus - Dresdener<br />
Personenpost in Spremberg abzukürzen, wird die gedachte <strong>Post</strong> von jetzt an, statt um 2<br />
Uhr, erst um 3 Uhr Nachmittags von hier abgefertigt werden, welche Verän<strong>der</strong>ung<br />
hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Pätsch
1846 28. Aug. Bekanntmachung<br />
Vom 1. September an, treten in Folge <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlesisch- Märkischen<br />
Eisenbahn nachstehende <strong>Post</strong>- Kurs- Verän<strong>der</strong>ungen herein ,<br />
Aufgehoben wird die Personenpost zwischen Cottbus und Triebel.<br />
Neu eingerichtet werden:<br />
1) eine tägliche, 2 spännige, 4 sitzige Personenpost von hier über Peitz nach Guben.<br />
Abgang aus Cottbus um 8 Uhr früh,<br />
Ankunft in Guben um 2 Uhr 35 M. Nachmittag zum Anschluss an den um 3 Uhr 33 M.<br />
von dort abgehenden 1. Personenzuge von Breslau nach Berlin.<br />
Abgang aus Guben um 1 Uhr 15 M. Nachmittags nach Ankunft des 1. Personenzuges<br />
von Berlin um 12 Uhr 16 M. , Ankunft in Cottbus um 7 Uhr 50 M. Abends.<br />
2) eine tägliche, 2- spännige, 4-sitzige Personenpost von hier über Forst, Pförten nach<br />
Sommerfeld.<br />
Abgang aus Cottbus um 4 ½ Uhr früh.<br />
Ankunft in Sommerfeld um 12 Uhr 20 M. Nachmittags zum Anschluss an den um<br />
1 Uhr 6 M. abgehenden 1. Personenzuge von Berlin nach Breslau.<br />
Abgang aus Sommerfeld um 3 ½ Uhr Nachmittags nach Ankunft des 1.<br />
Personenzuges von Bresslau nach Berlin um 2 Uhr 42M.<br />
Ankunft in Cottbus um 11 Uhr 40 M. Abends.<br />
Das Personengeld bei den <strong>Post</strong>en beträgt pro Person und Meile 5 Sgr., wo<strong>für</strong> 30 Pfund<br />
Gepäck frei mitgenommen werden können.<br />
Die Personenpost nach Fürstenwalde wird künftig um 5 Uhr Abends von hier abgehen<br />
und um 6 Uhr Morgens von dort hier eintreffen.<br />
Die Personenposten resp. nach Berlin über Lübben und nach Dresden, bleiben in<br />
ihrem bisherigen Gange unverän<strong>der</strong>t.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch<br />
1846 4. Sept. Höherer Ordnung gemäß wird die Personenpost nach Berlin jetzt um 4 ½ Uhr<br />
Nachmittags und die Personenpost nach Guben um 7 Uhr Morgens von hier abgefertigt<br />
werden.<br />
<strong>Post</strong>- Amt<br />
1846 18. Sept. Auf Antrag des unterzeichneten Amtes ist höheren Orts vom 1. Oktober an das<br />
Personengeld bei <strong>der</strong> Cottbus - Fürstenwal<strong>der</strong> Personenpost von 6 Sgr. Auf 5 Sgr. pro<br />
Person und Meile herabgesetzt worden.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch<br />
1846 8. Dez. Tarif zur Erhebung des Brückengeldes an <strong>der</strong> Brücke zu Skadow:<br />
Von Fuhrwerken, einschließlich <strong>der</strong> Schlitten: Zum Fortschaffen von Personen, als<br />
Extraposten, Kutschen, Kaleschen, Kabrioletts usw. <strong>für</strong> jedes Zugtier….1 Sgr.<br />
Brückengeld wird nicht erhoben von ordinären <strong>Post</strong>en, einschließlich <strong>der</strong> Schnell-,<br />
Kariol- und Reitposten nebst Beiwagen, ingleichen von öffentlichen Kurieren und<br />
Estafetten und von allen von <strong>Post</strong>beför<strong>der</strong>ungen leer zurückkehrenden Wagen und<br />
Pferden.<br />
Königliche Regierung Frankfurt a.d.O.<br />
1847 30. April Vom 1. Mai ab geht die Personenpost nach Guben um 7 ½ Uhr Morgens und die<br />
Personenpost nach Sommerfeld um 4 Uhr früh von hier ab.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch<br />
1848 9. Febr. Mittelst Verfügung des Königl. Generalpostamts vom 5.d. Monats sind sämtliche<br />
<strong>Post</strong>anstalten angewiesen worden, milde Beiträge <strong>für</strong> die Notleidenen in Oberschlesien<br />
anzunehmen und solche in kurzen Fristen dem betreffenden Unterstützungskomite in<br />
Breslau portofrei zu übersenden.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch
1848 20.April Die Personenpost zwischen hier und Sommerfeld, wird vom 1. Mai ab, aufgehoben<br />
und an <strong>der</strong>en Stelle eine tägliche Personenpost von hier über Forst, Pförten nach<br />
Jeßnitz zum Anschluss an die Dampfzüge nach und von Breslau eingerichtet.<br />
Das Personengeld beträgt pro Meile 5 sgr.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />
1848 12. Okt. Vom 15. D. M. ab wird eine tägliche, 4- sitzige 2- spännige Personenpost von hier<br />
über Vetschau, Calau, Drehna nach Finsterwalde eingerichtet .Aus Cottbus um 7 ¾<br />
Uhr Abends in Finsterwalde um 2 ½ Uhr früh.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />
1848 2. Nov. Es tritt eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Fahrpost nach Finsterwalde, auf Grund einer Fahrplan-<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Jüterbog -Riesaer Eisenbahn ein. Die Personenpost wird statt um 8 Uhr<br />
schon um 7 Uhr Abends abgefertigt.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />
1849 25. Juli. 1.)Die bisherige Personenpost zwischen Berlin und Hoyerswerda ( Dresden ) wird auf-<br />
gehoben und in <strong>der</strong>en Stelle eine tägliche sechssitzige Personenpost zwischen Berlin<br />
und Cottbus ohne Kondukteur - Begleitung eingerichtet, welche folgenden Gang<br />
erhält: Abgang aus Cottbus um 5 Uhr früh, Ankunft in Berlin um 7 Uhr 10 Minuten<br />
Abends. In Golßen Anschluß nach und von Luckau.<br />
2.)Die bestehende Personenpost zwischen Cottbus und Guben wird in eine 6- sitzige<br />
Personenpost umgeän<strong>der</strong>t. Abgang aus Cottbus um 6 Uhr Abends, Ankunft in Guben<br />
um 11 Uhr 4 Minuten Abends. Abgang in Guben um 4 Uhr früh , Ankunft in Cottbus<br />
um 9 Uhr 40 Minuten Morgens. In Cottbus Anschluß nach und von Hoyerswerda<br />
und Finsterwalde.<br />
3.)Die Personenpost zwischen Cottbus und Finsterwalde erhält folgenden Gang<br />
aus Cottbus um 1 Uhr Mittags, in Finsterwalde um 7 Uhr 25 Minuten Abends<br />
aus Finsterwalde um 7 Uhr früh, in Cottbus um 1 Uhr 35 Minuten Mittags. In Calau<br />
Anschluß von und nach Luckau.<br />
4.)Die Personenpost zwischen Cottbus und Fürstenwalde wird aufgehoben.<br />
5.)Der Gang <strong>der</strong> Personenposten zwischen Cottbus, Dresden und Jeßnitz bleibt un-<br />
verän<strong>der</strong>t. <strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />
1849 3. Aug. Es ist ein neuer <strong>Post</strong> - Bericht erschienen, welcher im unterzeichneten Amte, als auch<br />
in <strong>der</strong> Expedition dieses Blattes <strong>für</strong> 2 Sgr. zu haben ist.<br />
<strong>Post</strong>- Amt<br />
1849 14. Sept. Vom 15. D. M. ab wird täglich eine 2- spännige 6- sitzige Personenpost zwischen<br />
Cottbus und Bautzen mit folgenden Gang eingerichtet:<br />
Aus Cottbus um 9 Uhr Abends, Ankunft in Bautzen um 6 Uhr Morgens, zum An-<br />
schluß an die Eisenbahnzüge nach Dresden und Görlitz ,Abgang aus Bautzen um<br />
7 Uhr 20 Minuten Abends , Ankunft in Cottbus um 4 1/ 2 Uhr früh zum Anschluß<br />
an die Personenpost nach Berlin.<br />
Das Personengeld beträgt 5 sgr pro Meile und Person, bei 30 Pfund Freigepäck.<br />
Die Personenpost von hier über Königsbrück nach Dresden bleibt in ihrem bisherigen<br />
Gange unverän<strong>der</strong>t bestehen.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />
1849 25. April Einführung des neuen Expiditions - Modus, <strong>der</strong> ab 1. Mai ins Leben tritt:<br />
Schlußzeit <strong>für</strong> die Annahme von Briefen:<br />
Für gewöhnliche Briefe 1 Stunde vor dem Abgange des <strong>Post</strong>en.<br />
Für Briefe, über welche dem Aufgeber ein Einlieferungsschein zu erteilen ist, ferner<br />
<strong>für</strong> Paketsendungen und Passagiergut, 2 Stunden vor dem Abgang des <strong>Post</strong>ens.<br />
1849 30. Juli Ebenso müssen mit Einführung des neuen Expeditionsverfahrens Geldbriefe auch<br />
wenn <strong>der</strong> angegebene Wert weniger als einen Thaler beträgt mit einem Kreuz-<br />
Kuverte und fünf Siegeln versehen sein.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Pätsch
1850 22. April Der ehemalige <strong>Post</strong>halter Mund verkauft einen <strong>Post</strong>wagen und an<strong>der</strong>e Kutschen.<br />
1850 12. Nov. Die Marken zum Frankiren <strong>der</strong> Briefe, welche vom 15. d. M. an zur Anwendung kom-<br />
men, sind heute eingegangen und zu den Preisen von ½, 1, 2 und 3 sgr. Im unter -<br />
zeichneten Amte zu erhalten. Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, dass die<br />
durch diese Marken frankierten Briefe, gleich den Porto =o<strong>der</strong> Herrschaftlichen,<br />
in den Briefkasten gelegt werden sollen.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />
1850 15. N0v.Brief - Porto -Tarife, welche zugleich die Bestimmungen über das Frankieren <strong>der</strong><br />
Briefe durch Marken enthalten sind, zum Preise von 1 sgr. Im hiesigen <strong>Post</strong> - Büro<br />
zu erhalten.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />
1850 3.Dez. Der ehem. <strong>Post</strong>halter Herr August Ferdinand Mund ist im Alter von 58 Jahren<br />
gestorben.<br />
1851 4. Feb. In Folge höherer Anordnung sind zur Erleichterung und Bequemlichkeit des<br />
Korrespondierenden Publikums im hiesigen Orte zwei Briefkästen, <strong>für</strong> die un-<br />
frankierten Briefe, sowie <strong>für</strong> die durch Freimarken frankierten Briefe<br />
1.) auf dem Flur des Rathauses, rechts <strong>der</strong> Stubentür,<br />
2.) am Berliner Thor angebracht worden, welches mit dem Bemerken hierdurch zur<br />
öffentlichen Kenntnis gebracht wird, dass die Kästen täglich vor Abgang einer jeden<br />
<strong>Post</strong> durch einen <strong>Post</strong>unterbeamten regelmäßig geleert werden.<br />
<strong>Post</strong> - Amt<br />
1851 4. März Am vergangenen Sonntage ist mir von dem hiesigen <strong>Post</strong>hofe ein Mantel entwendet<br />
worden. <strong>Post</strong>illion Lehmann<br />
1851 22. April In Folge höherer Bestimmung wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, dass<br />
an Sonn- und Feiertagen die hiesige Briefannahme- und Ausgabe- Expedition<br />
von 9 - 11 Uhr Vormittags geschlossen ist. <strong>Post</strong>- Amt Pätsch<br />
1851 24. April Infolge höherer Bestimmungen ist an Sonn und Feiertagen die hiesige<br />
Brief -Annahme- und Ausgabe - Expedition von 9 -11 Uhr Vormittags geschlossen.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Pätsch<br />
1851 5. Juni Von jetzt ab geht täglich mein Personenwagen von Cottbus vom Hause des<br />
Bäckermeisters Herrn Kriesche in <strong>der</strong> Spremberger Straße 44 ab nach Berlin und<br />
zurück, was ich dem geehrten Publikum mit <strong>der</strong> Bitte um gütige Beachtung ergebenst<br />
anzeige. Der Stellmacher Schuhmann aus Lübbenau<br />
1851 5. Juni <strong>Post</strong>direktor Pätsch verkauft seine Möbel<br />
1851 15.Sept. Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gemacht, dass <strong>der</strong> Absatz von<br />
gestempelten Brief - Cuverts zum Werte von 1, 2 und 3 sgr. In großen und kleinem<br />
Format vom heutigen Tage ab im hiesigen <strong>Post</strong> - Amt stattfindet.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />
1851 16. Sept. Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht, dass vom heutigen Tag ab an<br />
dem am Sandower Thore befindlichen Kontrollhause ein Briefkasten aufgestellt ist.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />
1852 3.Sept. Zufolge Verfügung <strong>der</strong> Königl. Oberpostdirektion zu Frankfurt a. O. sollen am 13.<br />
September zwei außer Gang gesetzte viersitzige Personenpost - Wagen im<br />
unterzeichneten <strong>Post</strong>amte öffentlich versteigert werden.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Wiebe
1852 7. Nov. Aufgebot in <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illion Joh. August Behla<br />
1853 19.Jan. Dem correspondierenden Publikum wird, im eigenen Interesse dringend empfohlen,<br />
auf allen Briefen, in den großen Städten des In - und Auslandes, möglichst genau zu<br />
Schreiben.<br />
Der Ober - <strong>Post</strong> - Direktor Bardt<br />
1853 25. Okt. 1. Die Annahme und Ausgabe von Brief und Fahrpostgegenständen bleibt am hiesigen<br />
<strong>Post</strong>amt von 9 bis 11 Uhr Vormittags und von 1 bis 5 Uhr Nachmittags an Sonntagen<br />
Geschlossen.<br />
2. Die zur Bestellung im Orte bestimmten Briefe werden an Sonntagen nur bis 12 Uhr<br />
Mittags ausgetragen.<br />
3. Die Landbriefbestellung, ruhet an den Sonntagen ganz.<br />
Reisende werden mit ihrem Gepäck bis zum reglementmäßigen Schlusse <strong>der</strong><br />
betreffenden <strong>Post</strong> angenommen.<br />
Der Oberpost - Direktor Schrö<strong>der</strong><br />
1853 12. Dez. Der Annahme - und Ausgabedienst, <strong>der</strong> allgemeinen Bestimmung gemäß, ist an<br />
Sonntagen von 9 Uhr Morgens bis 5 Uhr Nachmittags geschlossen.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />
1854 5 Jan. 1 Thlr Belohnung , wer zur Wie<strong>der</strong>erlangung des vom 3. Zum 4. Januar d. J. aus dem<br />
Königl. <strong>Post</strong>wagen hierselbst abhanden gekommenen Reservezeuges behilflich ist.<br />
1854 23. Jan Der Abgang <strong>der</strong> Personenpost von hier nach Jeßnitz, findet gegenwärtig um 4 ¾ Uhr<br />
Morgens statt.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Wiebe<br />
1854 6. April Meine <strong>Post</strong>halterei in Peitz mit sämtlichen Inventarium will ich Umständehalber ver-<br />
kaufen. Der Gutsbesitzer Trierenberg in Lieberose<br />
1854 19. Juni Gemäß dem <strong>Post</strong>gesetz vom 5. Juni 1852 sind:<br />
1.) Die Besitzer von Ackerpferden und die Lohnfuhrleute, und zwar zunächst die am<br />
Stationsorte und sodann jene <strong>der</strong> benachbarten Ortschaften verpflichtet, <strong>der</strong> <strong>Post</strong><br />
die erfor<strong>der</strong>lichen Hilfspferde gegen die volle Zahlung <strong>der</strong> Extrapostgebühren zu<br />
Stellen, wenn die auf einer <strong>Post</strong>station kontraktlich zu haltende Pferdezahl in Folge<br />
ungewöhnlicher Frequenz nicht ausreicht.<br />
2.)Die Anwohner <strong>der</strong> Straße, auf welcher den <strong>Post</strong>en ein Unfall begegnet, verbunden,<br />
denselben die zu ihrem Weiterkommen erfor<strong>der</strong>liche Hilfe gegen volle Entschädigung<br />
schleunigst zu gewähren.<br />
Königl. Regierung<br />
Die vorstehende Regierungsverfügung wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht.<br />
Cottbus, den 7. Juli 1854 Der Magistrat<br />
1854 7. Nov. Bekanntmachung<br />
Das Publikum wird hiermit in Kenntnis gesetzt, dass die diesjährigen <strong>Post</strong>fahrten mit<br />
dem 14. d. M. mit dem Preußischen <strong>Post</strong> - Dampfschiff “Nagler “ von Stettin nach<br />
Stockholm enden.<br />
General - <strong>Post</strong> - Meister Schmückert<br />
1854 15. Nov. Die Anlieferung größerer Pakete, so genannter Wagenstücke nach Bresslau wird<br />
künftig mit <strong>der</strong> um 4 ¾ Uhr Morgens hier abgehende Cottbus -Jeßnitzer Personen-<br />
<strong>Post</strong> beför<strong>der</strong>t.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Wiebe
Vorschrift <strong>für</strong> die Verpackung von Weihnachtssendungen:<br />
1.) Der Begleitbrief eines Pakets ist nicht in dasselbe hineinzulegen.<br />
2.)Wünscht <strong>der</strong> Absen<strong>der</strong> den Wert des Paketes zu deklarieren, so muss die Wert-<br />
Deklaration auf dem Pakete und in dem Begleitbrief stehen.<br />
3.) Pakete in Packpapier, Holz Schachteln und Kober müssen stets mit einer<br />
haltbar angebrachten Umschnürung versehen sein.<br />
Kisten müssen gehörig vernagelt sein.<br />
5.)Flüssigkeiten, Glas - und Tonwaren, sowie schnell in Fäulnis übergehende<br />
Sachen von den <strong>Post</strong>anstalten zurück gewiesen werden.<br />
General <strong>Post</strong> - Amt Schmückert<br />
1854 18. Dez. Zu Folge hoher Anordnung wird am nächsten Sonntage, den 24. Dezember, die<br />
Annahme und Ausgabe - beziehungsweise die Bestellung <strong>der</strong> Briefe und Fahr-<br />
<strong>Post</strong>gegenstände während die <strong>für</strong> die Werktage festgesetzten Dienststunden stattfinden.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />
1855 12. Nov. Die Ausgabe sämtlicher Zeitungen, Amtsblätter und Gesetzessammlungen findet<br />
gegenwärtig an dem Schalterfenster <strong>der</strong> Packkammer- Expedition statt.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Wiebe<br />
1856 24. Jan. Es ist bei dem hiesigen <strong>Post</strong>amte die Einrichtung getroffen worden, dass dem Publikum<br />
entwe<strong>der</strong> auf mündlichen o<strong>der</strong> schriftlichen Verlangen, Freimarken und gestempelte<br />
<strong>Post</strong> - Kuverts von den Briefträgern ins Haus gebracht werden.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />
1856 5. Mai Am 11. Mai wird die zwischen Cottbus und Peitz vollendete Chaussee - Strecke <strong>für</strong> die<br />
öffentliche Benutzung freigegeben werden. An <strong>der</strong> Hebestelle bei Lakoma wird das<br />
Chausseegeld <strong>für</strong> 1 ½ Meile, statt wie bisher <strong>für</strong> 1 Meile, zur Erhebung kommen.<br />
Königl. <strong>Post</strong>- Amt<br />
1856 21. Juni Während <strong>der</strong> Frankfurter a. O. Messe werden vom 29. d. Mts. ab folgende Vor-<br />
Transporte von hier nach Guben zum Anschluß an die Bahnzüge nach Berlin abgehen:<br />
1.) ein Vortransport mit Personen 7 ½ Uhr Morgens und<br />
2.) ein Packerei - Transport um 11 ¾ Uhr Nachts<br />
<strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />
1856 15. Aug. Vom 19. d. Mts. ab wird die <strong>Post</strong> nach Sommerfeld um 6 Uhr Abends und vom<br />
20. d. Mts. ab<br />
1.) die <strong>Post</strong> nach Spremberg um 6 ¼ Uhr Morgens<br />
2.) die zweite <strong>Post</strong> nach Guben um 9 Uhr 40 Minuten Abends von hier abgefertigt.<br />
Dagegen treffen vom 20. d. Mts. ab<br />
1.) die erste <strong>Post</strong> aus Guben um 5 Uhr 35 Minuten Morgens<br />
2.)die <strong>Post</strong> aus Spremberg um 9 Uhr Abends hier ein.<br />
<strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />
1856 31. Dez. 1. Schriftlicher <strong>Post</strong>bericht<br />
3. Jan. 1857 im <strong>Cottbuser</strong> Anzeiger<br />
1857 19. Jan. Am 29. D. Mts. 9 Uhr Morgens sollen auf dem hiesigen <strong>Post</strong>hofe zwei alte <strong>Post</strong>wagen<br />
öffentlich versteigert werden.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />
1857 9. März Den geehrten Zeitungslesern wird die rechtzeitige Einzahlung des Zeitungsgeldes <strong>für</strong>s<br />
2. Viertel des Jahres hierdurch in Erinnerung gebracht.<br />
<strong>Post</strong>- Amt<br />
1857 15. März Aufgebot in <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche<br />
Der Königl. <strong>Post</strong>wagenmeister Johann Karl Gottfried Martin
1857 29. Juni Es werden folgende zusätzliche neue <strong>Post</strong>en ab 1. Juli in Gang gesetzt:<br />
1.)aus Ortrand 7 Uhr 10 Min Morgens<br />
nach Ortrand 6 Uhr 30 Min Nachmittags<br />
2.) nach Lübben 6 Uhr Nachmittags<br />
Anschluß in Lübbenau nach Luckau<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />
1858 15. Okt. Zwei in <strong>der</strong> Mühlenstraße verlorene Pferdedecken sind beim <strong>Post</strong>halter Matschenz<br />
abzugeben.<br />
1859 16. Febr. Das Mietverhältnis <strong>der</strong> bisher <strong>für</strong> den Dienstbetrieb des <strong>Post</strong>amtes in Cottbus ge-<br />
mieteten Räume endet mit ultimo März 1861.<br />
Das <strong>Post</strong> - Dienst - Lokal muß möglichst in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Stadt und jedenfalls in<br />
einer Straße belegen sein, welche so breit ist, das mehrere <strong>Post</strong>wagen vor dem<br />
<strong>Post</strong>hause halten und ohne Schwierigkeiten umwenden können.<br />
Der Ober - <strong>Post</strong> - Direktor Frankfurt a. d. O.<br />
1859 29. April Einrichtung eines dritten <strong>Post</strong>ens nach Guben<br />
Ankunft in Cottbus aus Guben<br />
1.) 6 sitzige Personenpost 3 Uhr früh<br />
2.) 4 sitzige “ 6 Uhr 25 Minuten Morgens<br />
3.) 6 sitzige “ 5 Uhr 20 “ Nachmittags<br />
Abgang aus Cottbus nach Guben :<br />
1.) 6 sitzige Personenpost 1 Uhr früh<br />
2.) 6 sitzige “ 7 Uhr 45 Minuten Morgens<br />
3.) 4 sitzige “ 9 Uhr 15 “ Abends<br />
Königl. <strong>Post</strong>amt Wiebe<br />
1859 14. Aug. Aufgebot in <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche <strong>der</strong> Königl. <strong>Post</strong>halter Gustav Adolf Matschenz<br />
1859 Die von Herrn <strong>Post</strong>halter Matschensz bisher benutzten Räumlichkeiten im hiesigen<br />
<strong>Post</strong>hofe, Ställe, Böden, Wagenremisen sind zugleich zu vermieten<br />
1861 19. Juni Vom 20. D. Mts. an wird eine vierte tägliche Personenpost mit viersitzigen Haupt-<br />
Wagen zwischen Guben und Cottbus eingerichtet<br />
1.) Abgang aus Cottbus täglich 1 Uhr 30 Min Nachmittag<br />
Ankunft in Guben “ 5 Uhr 45 Min “<br />
2.) Abgang aus Guben “ 4 Uhr 45 Min “<br />
Ankunft in Cottbus “ 9 Uhr 5 Min Abends<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Wiebe<br />
1861 2. Juli Der Telegraphen- Sekretär Rother aus Berlin ist von <strong>der</strong> Königl. Telegraphen-<br />
Direktion mit <strong>der</strong> Anlage einer neuen Telegraphen- Nebenleitung von Cottbus über<br />
Luckau bis Halle beauftragt worden. Indem wir dies zur öffentlichen Kenntnis bringen,<br />
ersuchen wir zugleich Je<strong>der</strong>mann, dem Herrn Rother bei Ausführung <strong>der</strong> Arbeiten alle<br />
thunliche Unterstützung zu Teil werden zu lassen.<br />
Der Magistrat<br />
1862 24. Mai Die Wagen die von hier nach Guben und Dresden abgehenden <strong>Post</strong>en sind vom<br />
20 .d. Mts. ab mit Briefkästen versehen worden, so dass nicht nur bis Abgange<br />
dieser <strong>Post</strong>en, son<strong>der</strong>n auch noch während <strong>der</strong> Fahrt <strong>der</strong>selben Briefe zur Beför<strong>der</strong>ung<br />
mitgegeben werden können.<br />
Handelskammer des Kreises Cottbus<br />
1862 10. Juni Für die zur <strong>Post</strong> gegebenen Briefe mit Geld o<strong>der</strong> Wertinhalt, <strong>der</strong>en Wert auf <strong>der</strong><br />
Adresse steht nicht angegeben ist, wird im Falle ihres Verlustes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Beschädigung<br />
ihres Inhaltes den gesetzlichen Bestimmungen zufolge kein Schadenersatz geleistet.<br />
Für diese Wertsendungsdeklaration wird eine Gebühr<br />
Für Entfernungen bis 10 Meilen … ½ Sgr
Für Entfernungen bis 50 Meilen … 1 Sgr<br />
Für größere Entfernungen … 2 Sgr<br />
Der Oberpostdirektor Hoppe<br />
1862 21. Juni Vom1. Juli d. J. ab wird bei hiesigen <strong>Post</strong>amt eine Paketbestellung eingerichtet und<br />
An Bestellgebühr <strong>für</strong> jedes einzelne Paket einschließlich des Begleitbriefes 1 /2 Sgr<br />
Erhoben werden.<br />
Ein je<strong>der</strong> <strong>der</strong> die Paketsendungen nicht durch den Paketbesteller des <strong>Post</strong>amts zu<br />
Empfangen wünscht, son<strong>der</strong>n solche von <strong>der</strong> <strong>Post</strong> abholen lassen will, hat dies<br />
schriftlich zu erklären.<br />
Königl. <strong>Post</strong>amt Wiebe<br />
1863 26. Jan. Bei <strong>der</strong> Versendung von Gold - und Silbersachen mittelst <strong>der</strong> <strong>Post</strong> nach Russland und<br />
dem Königreich Polen muss in den, betreffenden Sendungen beizugebenden<br />
Deklarationen neben einer speziellen Bezeichnung <strong>der</strong> Gegenstände , auch <strong>der</strong><br />
Feingehalt des Goldes o<strong>der</strong> des Silbers genau angegeben werden.<br />
Generalpostamt Philipsborn<br />
1863 30. Jan. Vom 1. Februar wird die jetzige Personenpost Cottbus - Spremberg aufgehoben und<br />
eine zweite tägliche Personenpost zwischen Cottbus und Bautzen in Gang gesetzt.<br />
Abgang aus Cottbus 9 Uhr Vormittags<br />
Ankunft in Bautzen 5 Uhr 50 Min. Nachmittags<br />
Abgang aus Bautzen 10 Uhr Vormittags<br />
Ankunft in Cottbus 7 Uhr Abends.<br />
Die Handelskammer des Kreises Cottbus<br />
1863 29. Jan. Vom 10. Feb. des Jahres an,wird die zweite neunsitzige Personenpost von Guben<br />
nach Cottbus um 12 Uhr 30 Min. in Cottbus eintreffen.<br />
Der Ober - <strong>Post</strong> - Direktor Hoppe<br />
1863 9. Feb. Da unter den gegenwärtigen Verhältnissen die Polnischen Grenz- <strong>Post</strong> - Anstalten<br />
nicht in <strong>der</strong> Lage sind, die nach Polen bestimmten Geldsendungen aus Preußen<br />
zur sicheren Weiterbeför<strong>der</strong>ung zu übernehmen, so können bis auf weiteres von den<br />
diesseitigen <strong>Post</strong> - Anstalten Geldsendungen nach Polen zur Beför<strong>der</strong>ung nicht<br />
angenommen werden. General - <strong>Post</strong> - Amt Philipsborn<br />
1863 15. Mai Der zwischen den beiden Pfeilern hinter <strong>der</strong> hiesigen <strong>Post</strong>halterei befindlichen Teil<br />
<strong>der</strong> Stadtmauer soll, da wegen Schadhaftigkeit <strong>der</strong>selben die Sperrung <strong>der</strong> Straße<br />
hat erfolgen müssen, am 26. Mai Vormittags 11 Uhr an Ort und Stelle zum<br />
sofortigen Abbruch verkauft werden. Der Magistrat<br />
1863 7. Dez. Hiermit teilen wir den hiesigen Bürgern mit, dass wir den Tagearbeiter Fr. Wilhelm<br />
Felgenträger als Gepäckträger <strong>für</strong> die mit den Königl. <strong>Post</strong>en hier ankommenden<br />
Reisenden verpflichtet haben.<br />
Magistrat<br />
1864 30. Aug. Zum Bau und Betriebe einer Eisenbahn von Berlin über Cottbus nach Görlitz ist die<br />
aller höchste Ermächtigung unterm 18. Mai d. J. erteilt worden und das <strong>Gesellschaft</strong>s-<br />
Statut bestätigt. Für eine Halle - Cottbus - Sorauer Bahn sind die von mir angeordneten<br />
Vorarbeiten noch nicht vollendet und fehlt es zur Zeit noch an einem geeigneten Uner-<br />
Nehmer .<br />
Minister <strong>für</strong> Handel von Itzenplitz<br />
1864 14. Okt. Verschlossene Pakete und Kisten von außerhalb <strong>der</strong> Stadt , die zur <strong>Post</strong> beför<strong>der</strong>t<br />
werden sollen, erhalten an den Toren Abfertigung auf Anmeldeschein.<br />
Der Einbringer hat den empfangenen Anmeldeschein von <strong>der</strong> <strong>Post</strong>behörde abstempeln<br />
zu lassen und erhält nur gegen Rückgabe des auf diese Weise erledigten Anmelde-<br />
Scheines das eingelegte Pfand zurück .<br />
Königl. Haupt - Steuer - Amt .
1864 8. Dez. Es geht das Ersuchen an die Absen<strong>der</strong> von Weihnachts - Sendungen, die Aufgabe nicht<br />
auf die letzten Tage und Fristen hinaus zurücken .Zugleich wird empfohlen, dass die<br />
Signatur und <strong>der</strong> Name des Bestimmungsortes auf den Paketen recht deutlich und un -<br />
zweideutig angegeben und etwaige ältere Signaturen, welche sich noch auf <strong>der</strong> Embal-<br />
lage befinden sollten, entfernt o<strong>der</strong> unkenntlich gemacht werden.<br />
Ober - <strong>Post</strong> - Direktor Hoppe<br />
1865 21. April Bekanntmachung über die am 1. Januar des Jahres eingeführte Übermittlung von Geld-<br />
beträgen durch das Verfahren <strong>der</strong> <strong>Post</strong> - Anweisung .<br />
Das umständliche verpacken des Geldes sowie das zusätzliche Bereitstellen von<br />
Transportmitteln fällt weg und die Geldsendung an sich geschieht schneller und<br />
sicherer.<br />
1865 26. Juni Einen ordentlichen Kutscher sucht zum sofortigen Antritt. Matschenz , <strong>Post</strong>halter<br />
1866 21. Mai Vom 22. d. M. ab tritt zwischen Cottbus und Drebkau eine zweite viersitzige<br />
Personenpost ins Leben , welche täglich aus Cottbus 6 Uhr 30 Minuten Morgens<br />
und aus Drebkau 8 Uhr Abends abgelassen werden wird.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Lehmann<br />
Mit den zwei täglichen Verbindungen nach Drebkau, sind es insgesamt 14 <strong>Post</strong>-<br />
Routen.<br />
1866 26. Juni Durch Verlegung <strong>der</strong> täglichen <strong>Post</strong> - Dampfschifffahrten zwischen Preußen<br />
und Schweden, von <strong>der</strong> Route Stralsund - Stadt, ist die kürzeste, schnellste und<br />
vorteilhafteste Verbindung zwischen Deutschland und Schweden hergestellt.<br />
Handelskammer des Kreises Cottbus<br />
1866 21. Aug. Am Freitag den 24. d. M. Vormittag 11 Uhr sollen auf dem Hofe des hiesigen<br />
<strong>Post</strong>hauses<br />
1 ) ein zu <strong>Post</strong>zwecken benutzt gewesener Holzschuppen ,<br />
2 )die aus Holzwerk bestehende Einrichtung einer Packkammer in einer Remise<br />
des Hofes, zum sofortigen Abbruch öffentlich versteigert werden.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Lehmann<br />
1866 17. Dez. Auch in <strong>der</strong> diesjährigen Weihnachtszeit wird, wie in früheren Jahren, in den Tagen<br />
vom 21. Bis 25. d. M. die Ausgabe <strong>der</strong> Pakete in einem beson<strong>der</strong>en Lokale auf<br />
dem <strong>Post</strong>hofe, rechter Hand stattfinden.<br />
Zur Bequemlichkeit des Publikums werden auch an den beiden Tagen, den 24. und 25.<br />
d. M. die Annahme - und Ausgabestellen <strong>für</strong> Pakete von 8 Uhr Morgens bis 8 Uhr<br />
Abends ununterbrochen geöffnet sein.<br />
Königl. <strong>Post</strong> - Amt Lehmann<br />
1868 31. Jan. Vom 1. Februar d. J. ab wird die II. Personen- <strong>Post</strong> von Forst um 6 Uhr 30 Min. früh,<br />
statt wie bisher um 2 Uhr 30 Min, hier eintreffen.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1868 2. Febr. An <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche bestellte Herr Karl August Wallis , Wagenmeister bei dem<br />
Königl. <strong>Post</strong>amte hierselbst, das Aufgebot.<br />
1868 25. Febr. Zu <strong>der</strong> bevorstehenden Frankfurter Remisere Messe wird, außer den beiden täglichen<br />
Personenposten von hier nach Guben 1 Uhr 35 Nachmittags und 8 Uhr 45 Abends, an<br />
den 3 Tagen, den 29. Februar, 1. und 2. März, ein beson<strong>der</strong>er Personen- Vortransport<br />
von hier nach Guben abgelassen werden, dessen Absendung auf 7 Uhr morgens<br />
festgestellt ist. Die Zahl die zu diesem <strong>Post</strong>en anzunehmenden Personen ist wie folgt<br />
beschränkt:<br />
Zu je<strong>der</strong> <strong>der</strong> beiden <strong>Post</strong>en 1 Uhr 35 Nachmittags und 8 Uhr 45 Abends auf<br />
27 Personen, zu dem Vortransport 7 Uhr Morgens 21 Personen.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Lehmann,
1868 26. April An <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche bestellte Herr Gustav Adolf Lubenow, <strong>Post</strong>- Expedient<br />
beim Königl. <strong>Post</strong>amte hierselbst, das Aufgebot.<br />
1868 17. Mai An <strong>der</strong> hiesigen Oberkirche bestellte Herr Julius Moritz Ewald Lehmann, <strong>Post</strong>sekretär<br />
zu Berlin, das Aufgebot.<br />
1868 18.Mai Vom 1.Juni ab wird zwischen Cottbus und Drebkau , außer <strong>der</strong> in ihrem Gange<br />
bestehen bleibenden jetzigen <strong>Post</strong>, eine zweite tägliche Personenpost kursieren, welche<br />
aus Cottbus um 12 Uhr Mittags,<br />
aus Drebkau um 1 Uhr 35 Min. Nachmittags abgelassen werden wird.<br />
An Personengeld wird vom obigen Tage ab bei beiden Cottbus- Drebkauer <strong>Post</strong>en <strong>der</strong><br />
Satz von 5 Sgr. Pro Person und Meile erhoben werden.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1869 25. Jan. Außer den in verschiedenen Stadtgegenden hierselbst bereits vorhandenen Briefkästen<br />
ist ein neuer Briefkasten in <strong>der</strong> Neustadt am Hause des Herrn Tuchfabrikanten Kahle,<br />
Ecke <strong>der</strong> Schützenstraße, angebracht worden dessen Leerung von heute ab, zu<br />
folgenden Tageszeiten stattfinden wird: 6 ½ Uhr Vormittags, 12 Uhr Mittags, 5 ¼ Uhr<br />
Nachmittags und 7 ½ Uhr Abends.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1869 27. April Vom 1. Mai ab treten in Folge verän<strong>der</strong>ten Fahrplanes <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlesich-<br />
Märkischen Eisenbahn in dem Gange <strong>der</strong> <strong>Post</strong>en zwischen Cottbus und Guben<br />
folgende Verän<strong>der</strong>ungen ein:<br />
4- sitzige <strong>Post</strong> Abgang aus Cottbus 3 Uhr 30M. Nachmittag, statt wie bisher 1 Uhr<br />
35 Min. Nachm.<br />
6- sitzige <strong>Post</strong> Ankunft in Cottbus 1 Uhr Mittags, statt wie bisher 12 Uhr 25 Min.<br />
Mittags.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1869 5. Mai Da es in letzter Zeit mehrfach vorgekommen ist, dass abgestempelte Briefmarken<br />
gereinigt und zum zweiten Male verwendet worden, so ist eine Verfügung ergangen,<br />
dass die Abstempelung künftig in Buchdruckerschwärze geschieht, da dieselbe nicht<br />
wie die bisher angewendete blaue Farbe so leicht vom Papier zu entfernen ist.<br />
C.A.<br />
1869 8. Mai In Folge verän<strong>der</strong>ten Fahrplans <strong>der</strong> Berlin- Görlitzer Eisenbahn treten vom 12.d.M. ab<br />
in dem Gange <strong>der</strong> <strong>Post</strong>en zwischen Cottbus und Forst resp. Drebkau, folgende<br />
Verän<strong>der</strong>ungen ein:<br />
II. Personenpost zwischen Cottbus und Forst:<br />
aus Cottbus 10 Uhr 50 M. Abends, in Forst 1 Uhr 30 M. früh;<br />
aus Forst 10 Uhr 45 M. Vormittag, in Cottbus 1 Uhr 25 M. Nachmittag.<br />
I. Personenpost zwischen Cottbus und Drebkau:<br />
aus Cottbus 9 Uhr 20 M. Vormittags, in Drebkau 10 Uhr 40 M. Vormittags.<br />
II. Personenpost zwischen Cottbus und Drebkau:<br />
aus Cottbus 10 Uhr 45 M. Abends, in Drebkau 12 Uhr 05 M. Nachts.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1869 1. Nov. Während des Aufzuges zur bevorstehenden Frankfurter Martini- Messe wird die<br />
Personenbeför<strong>der</strong>ung mit den beiden <strong>Post</strong>en von hier nach Guben wie folgt beschränkt:<br />
zur 6- sitzigen <strong>Post</strong> (9 Uhr Abends) höchstens 19 Personen,<br />
zur 4- sitzigen <strong>Post</strong> (3 ½ Uhr Nachm.) höchstens 17 Personen.<br />
Außerdem wird jedoch am Sonntag den 7.d.M.früh 7 Uhr ein beson<strong>der</strong>er <strong>Post</strong>-<br />
Transport von hier nach Guben abgelassen werden, mit welchem ebenfalls bis zu<br />
17 Personen Beför<strong>der</strong>ung erhalten können.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Lehmann
1870 23. Juni Vom 1. Juli ab werden die zwischen hier und Drebkau bestehenden beiden täglichen<br />
Personenposten aufgehoben.<br />
Von demselben Termine ab werden die 3 mal täglich zwischen hier und Großenhain<br />
kursierenden Eisenbahnzüge zur Beför<strong>der</strong>ung von <strong>Post</strong>sendungen aller Art unter<br />
Begleitung von Eisenbahn- <strong>Post</strong>- Kondukteuren benutzt werden.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1870 30. Juni Die viersitzige Personen- <strong>Post</strong> von Cottbus nach Guben, welche bisher um 3 Uhr 30<br />
Minuten Nachmittags aus Cottbus abging, wird vom 1. Juli ab um, 12 Uhr 15 Minuten<br />
Mittags nach Guben zum Anschluss an den Zug von Guben nach Posen 5 Uhr<br />
16 Minuten Nachmittags, abgelassen werden.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1870 26. Juli Wegen <strong>der</strong> jetzt auf den Eisenbahnen stattfindenden Militärtransporte sind die<br />
<strong>Post</strong>verbindungen vorübergehend eingeschränkt worden. Von heute ab geht auf <strong>der</strong><br />
Cottbus- Großenhainer Bahn nur täglich ein Zug in je<strong>der</strong> Richtung, welcher <strong>Post</strong>sachen<br />
beför<strong>der</strong>t, und zwar aus Cottbus abgehend 9 Uhr Vormittags, in Cottbus ankommend<br />
7 Uhr Abends.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1870 12.Aug. Die Armee- Verlustlisten, welche während <strong>der</strong> Dauer des gegenwärtigen Krieges<br />
erscheinen werden, können, nach dem Erscheinen <strong>der</strong>selben, auch von dem hiesigen<br />
<strong>Post</strong>amte bezogen werden.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1870 25. Aug. Wie<strong>der</strong>holt ist von <strong>der</strong> <strong>Post</strong>verwaltung auf die Notwendigkeit deutlicher und<br />
vollständiger Adressierung <strong>der</strong> Briefe an die Truppen im Feld, wie auch an die<br />
zurückgebliebenen Ersatz-, Landwehrtruppen öffentlich hingewiesen worden. Das<br />
korrespondierende Publikum wird erneut dringend ersucht, auf eine richtige, klare und<br />
vollständige Abfassung <strong>der</strong> Adressen <strong>der</strong> Feldpostbriefe möglichst sorgfältig zu<br />
verwenden. Feldpost- Korrespondenz- Karten und Feldpost- Kuverts mit<br />
entsprechenden Vordruck <strong>für</strong> eine vollständige Adresse sind bei allen Orts- <strong>Post</strong>-<br />
Anstalten käuflich zu beziehen.<br />
General- <strong>Post</strong>- Amt Stephan<br />
1870 27. Sept. Es sind <strong>für</strong> unsere auf dem Felde kämpfenden Zweiundfünfziger von den <strong>Post</strong>beamten<br />
eingegangen:<br />
1 Sack Tabak, 500 Zigarren und 1 Dutzend Leibbinden<br />
C.A.<br />
1870 11. Okt. Bei den Aufzügen zu den Messen in Frankfurt a. O. am Sonnabend, Sonntag und<br />
Montag ist, wegen Verringerung <strong>der</strong> <strong>Post</strong>halterei in Peitz, höheren Orts eine<br />
Beschränkung in <strong>der</strong> Benutzung <strong>der</strong> beiden <strong>Post</strong>en von Cottbus nach Guben in <strong>der</strong><br />
Weise angeordnet worden, dass bei <strong>der</strong> Mittagspost nur 13 Personen und bei <strong>der</strong><br />
Abendpost nur 15 Personen zur Reise von hier über Peitz hinaus angenommen werden<br />
dürfen.<br />
<strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1871 24 Febr. Vom Bundes- <strong>Post</strong>- Amt hierselbst ist uns mitgeteilt worden, dass in Folge einer<br />
Beschädigung des Eisenbahndammes in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> hiesigen Spreebrücke durch<br />
Hochwasser <strong>der</strong> Eisenbahnbetrieb zwischen hier und Spremberg seit Gestern gestört<br />
ist. Handelskammer des Kreises Cottbus<br />
1871 18. Okt. Die gewöhnliche Schlußzeit <strong>für</strong> die Annahme von Paketen ohne Wertangabe ist bei<br />
allen Reichspostanstalten von zwei Stunden auf eine Stunde vor Abgang <strong>der</strong><br />
betreffenden <strong>Post</strong> abgekürzt worden. Bei Eisenbahn-<strong>Post</strong>en tritt, wie bisher, noch<br />
soviel Zeit hinzu, als zum Transport vom <strong>Post</strong>hause nach dem Bahnhofe erfor<strong>der</strong>lich<br />
ist.<br />
C.A.
1871 20. Nov. Bei den neuen Reichs- <strong>Post</strong>marken, welche mit dem 1. Januar 1872 in Wirksamkeit<br />
treten sollen, ist die bisherige Farbe beibehalten worden, so dass die<br />
Vierpfennigmarken grün, die Groschenmarken rot, die Zweigroschenmarken blau sind.<br />
Die Druckfarbe ist im Grund hell, von einem dunkleren Rande umgeben. In <strong>der</strong> Mitte<br />
tritt medailionartig mittelst eines Trockenstempels hergestellt, in weißer Farbe <strong>der</strong><br />
Reichsadler hervor, de von Schraffierungen und punktierten Linien umgeben ist.<br />
Unter dem Adler findet sich in gera<strong>der</strong> Schrift in dunklerer Farbe <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Marke<br />
angegeben, z.B. “Ein Groschen.” Über dem Trockenstempel, in bogenartiger Form,<br />
finden sich gleichfalls in dunklerer Farbe gedruckt die Worte: “Deutsche Reichspost.”<br />
C.A.<br />
1871 27. Okt. Höherer Anordnung zufolge wird vom 1. November ab an Personengeld bei den <strong>Post</strong>en<br />
nach Forst i. Lausitz und Sommerfeld <strong>der</strong> Betrag von 7 Sgr. 6Pfg. Pro Person und<br />
Meile anstatt wie bisher 6 Sgr. Zur Erhebung kommen.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1872 8. Feb. Die Pflichten <strong>der</strong> <strong>Post</strong>- Agenturen bestehen in <strong>der</strong> Annahme von <strong>Post</strong>sendungen, in <strong>der</strong><br />
Ausgabe und Bestellung von <strong>Post</strong>sendungen, in dem Zeitungsgeschäft und in dem<br />
Verkauf von Reichs- und Wechselstempelmarken und gestempelten Wechselbanquets.<br />
Das Generalpostamt<br />
1872 10.Feb. Es bestehen die direkten <strong>Post</strong>- Dampfschiff- Verbindungen zwischen Stettin und<br />
New York sowie Hamburg und New York.<br />
Hamburg- Amerikanische Packetfahrt- Aktien- <strong>Gesellschaft</strong><br />
1872 29. Febr. Gang <strong>der</strong> <strong>Post</strong>en:<br />
Von Cottbus nach Forst : früh 11.50, Abends 10.50 Uhr<br />
von Forst nach Cottbus : früh 6.40, Nachmittag 1.25 Uhr<br />
von Cottbus nach Sommerfeld über Forst Nachmittag 6.30 Uhr<br />
von Sommerfeld nach Cottbus über Forst Abends 8.15 Uhr .<br />
C.A.<br />
Bekanntmachung über die Beendigung <strong>der</strong> Personen- <strong>Post</strong>en-Fahrten<br />
1872 1. März Bekanntmachung<br />
In Folge <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Eisenbahn- Strecke zwischen Cottbus und Forst sind die<br />
bisherigen, täglich 3 maligen Personen- <strong>Post</strong>en nach und von Forst mit dem heutigen<br />
Tage aufgehoben worden.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt I.V. Blümke<br />
1872 1. März Der <strong>Post</strong>halter G. Matschenz verkauft mehrere gute Pferde.<br />
C.A.<br />
1872 1. März Fahrplan <strong>der</strong> Eisenbahn Cottbus Forst<br />
Cottbus Abfahrt : 7.45 Uhr früh Ankunft in Forst: 8.25 Uhr früh<br />
3.45 Uhr Nachmittag 4.25 Uhr Nachmittag<br />
Forst Abfahrt: 8.50 Uhr früh Ankunft in Cottbus: 9.30 Uhr früh<br />
4.45 Uhr Nachmittag 5.25 Uhr Nachmittag<br />
Für die 2. Und 3. Klasse werden Billets <strong>für</strong> die Hin- und Rückfahrt mit 5- tägiger<br />
Gültigkeit zum 1 ½ fachen Preise <strong>der</strong> Einzelbillets ausgegeben.<br />
1872 15. März Alle in den Eisenbahnzügen befindlichen <strong>Post</strong>büros werden vom 1. April d. J. an einen<br />
Vorrat von Freimarken, Francokuverts und Korrespondenzkarten mit sich führen, um<br />
solche im Falle eines Verlangens, an die im Eisenbahnzuge o<strong>der</strong> auf dem Bahnhofe<br />
befindlichen Reisenden abzulassen. Der Verkauf findet unter den gewöhnlichen<br />
Bedingungen, wie bei <strong>der</strong> stabilen <strong>Post</strong>anstalt statt.<br />
Cottbusser Wochenblatt
1872 7. Aug . Im Interesse des Verkehrs und des Publikums ist von heute ab in <strong>der</strong> Vorstadt<br />
Brunschwieg am Hause des Kaufmanns Rätze ein Briefkasten angebracht, dessen<br />
Leerung ebenso wie die <strong>der</strong> übrigen 5 Stadtbriefkasten 4 mal täglich und zwar 6 Uhr<br />
Morgens, 12 Uhr Mittags, 5 Uhr Nachmittags und 7 Uhr Abends stattfindet.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1872 21. Aug. Nach einem Bescheid des Generalpostamtes ist die Versendung von <strong>Post</strong>karten mit<br />
angefügten Warenproben nicht zulässig. C.W.<br />
1872 29. Sept. Vom 1. Oktober ab treten zur Bequemlichkeit des Publikums vorläufig an<br />
4 verschiedenen Punkten <strong>der</strong> Stadt und zwar bei den Herrn Kaufleuten<br />
Emil Kürsten, Berliner Platz<br />
Paul Rätze Wall Str.27 in <strong>der</strong> Vorstadt Brunschwieg<br />
Albert Wolf in Sandow<br />
J.E. Tempelhagen Oberkirchplatz,<br />
amtliche Verkaufsstellen <strong>für</strong> <strong>Post</strong>freimarken, Freikuverts, <strong>Post</strong>karten und<br />
<strong>Post</strong>anweisungsformulare mit und ohne Marken während <strong>der</strong> ganzen Öffnungszeit, zu<br />
demselben Preise, wie bei dem hiesigen <strong>Post</strong>- Amte, entnommen werden können.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1872 Bericht <strong>der</strong> Handelskammer<br />
Mit dem Termin <strong>der</strong> Aufhebung aller hier früher coursiernden Personen- <strong>Post</strong>en<br />
vom 1. März ab ist gleichzeitig die gänzliche Aufhebung <strong>der</strong> hiesigen Station <strong>für</strong><br />
Extraposten und sonstiges Nebenfuhrwerk verbunden gewesen. Die Eröffnung <strong>der</strong><br />
Eisenbahnstrecke zwischen hier und Forst erfolgte am gleichen Tage.<br />
1872 18. Dez. Im Interesse des Publikums werden in den bevorstehenden Weihnachtstagen und zwar<br />
am 24. Und 25. Dezember die <strong>Post</strong>- Annahme- Schalter <strong>für</strong> Briefe, Gel<strong>der</strong> und Pakete,<br />
sowie die Ausgabestelle <strong>für</strong> Paketsendungen <strong>für</strong> den Verkehr ununterbrochen geöffnet<br />
sein. Von Morgens 8 Uhr bis Abends 8 Uhr.<br />
Die Ausgabestelle <strong>für</strong> Pakete befindet sich in den Tagen vom 22. Bis 25. Dezember in<br />
dem <strong>der</strong> Paket-Annahmestelle gegenüber gelegenen Büro.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt Lehmann<br />
1873 27 Nov. Vom 1. Januar 1874 ab wird bei <strong>der</strong> <strong>Post</strong>verwaltung auch die Bezeichnung “Sperrgut,”<br />
die bei <strong>der</strong> Eisenbahnverwaltung schon immer bestanden hat. Zu diesem Gut sollen<br />
Pakete gerechnet werden, die von einer gewissen Größe ab gerechnet, bei ihrem<br />
Umfange unverhältnismäßig leicht sind. C. W.<br />
1874 25. Aug. In <strong>der</strong> Stadtverordnetensitzung wurde <strong>der</strong> Verkauf des Terrains <strong>der</strong> städtischen<br />
Baumschule am Berliner Tor als Baustelle <strong>für</strong> das <strong>Post</strong>gebäude genehmigt und soll <strong>der</strong><br />
<strong>Post</strong>- Fiskus nach erfolgter Erfüllung mehrerer gestellten Bedingungen, die Baustelle<br />
mit 4 Taler pro Quadrat- Ruhte erhalten. C. W.<br />
1875 15. Febr. Einführung deutscher <strong>Post</strong>bezeichnungen, <strong>der</strong>en sich die <strong>Post</strong>behörden und<br />
<strong>Post</strong>anstalten im dienstlichen Verkehr regelmäßig zu bedienen haben:<br />
<strong>Post</strong>ordnung statt <strong>Post</strong>reglement<br />
Einschreiben statt rekommandiert<br />
<strong>Post</strong>auftrag statt <strong>Post</strong>mandat<br />
Eilbote statt Expressbote<br />
Briefumschlag statt Briefkouverts<br />
Gestempelter Briefumschlag statt Frankokuvert<br />
Fahrschein statt Passagierbillet<br />
Beiwagen statt Beischaise<br />
Aufschrift statt Signatur<br />
Leitung statt Spedition<br />
Verfasser statt Expedient<br />
Verfügen statt disponieren<br />
C. W.
1875 15. Nov. Die mit dem 1. Januar 1876 in Umlauf gelangenden Freimarken und <strong>Post</strong>wertzeichen<br />
sind folgende:<br />
1) Freimarken zu 3 Pfg. in hellgrüner Farbe,<br />
2) Freimarken zu 5 Pfg. in dunkelgrüner Farbe,<br />
3) Freimarken zu 10 Pfg. in karminroter Farbe,<br />
4) Freimarken zu 20 Pfg. in blauer Farbe,<br />
5) Freimarken zu 25 Pfg. in rotbrauner Farbe,<br />
6) Freimarken zu 50 Pfg. in zinnoberroter Farbe und<br />
7) Freimarken zu 2 Mark in orangengelber Farbe.<br />
Die Freimarken zu einer Mark in violetter Farbe bleiben unverän<strong>der</strong>t.<br />
Die bisherigen <strong>Post</strong>wertzeichen verlieren mit 31. Dezember 1875 ihre Gültigkeit.<br />
C. W.<br />
1876 12. Dez. Bekanntmachung<br />
Von Freitag d. 15. d. M. Morgens an befindetet sich das hiesige <strong>Post</strong>amt in dem<br />
Kaiserlichen <strong>Post</strong>hause am Berlinerplatz Nr. 3 hierselbst. Zu demselben Zeitpunkte<br />
wird <strong>der</strong> Briefkasten am Berliner Tor abgenommen und in <strong>der</strong> Sprembergerstr. Nr.51<br />
an dem Hause des Herrn Restaurateurs Nommel angebracht. Der am jetzigen<br />
<strong>Post</strong>hause, Sprembergerstraße Nr. 74 befindliche Briefkasten ist zum Einlegen von<br />
Briefen vom 15. d. M. ab nicht mehr verwendbar.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt Saalwächter<br />
1876 Die Verlegung des Kaiserlichen <strong>Post</strong>amtes aus seinem bisherigen, mietweise<br />
innegehabten Lokale, in dem Hause Spremberger Straße Nr. 74, nach dem<br />
Reichseigenen Gebäude am Berliner Platz Nr. 3 ist am 15. Dezember 1876 erfolgt.<br />
In diesem Gebäude sind heizbare Schaltervorzimmer eingerichtet worden, die zur<br />
Erledigung <strong>der</strong> Korrespondenzen einen geschützten und angemessenen Aufenthalt<br />
gewähren.<br />
Bericht <strong>der</strong> Handelskammer des Kreises Cottbus<br />
1878 24. April Bekanntmachung<br />
Vom 1. Mai d. J. an wird bei <strong>der</strong> Zweig- <strong>Post</strong>anstalt auf dem Görlitzer Bahnhofe<br />
hierselbst eine Annahmestelle <strong>für</strong> <strong>Post</strong>sendungen je<strong>der</strong> Art eingerichtet werden, welche<br />
im Sommerhalbjahr von 7 Uhr, im Winterhalbjahr von 8 Uhr Morgens bis 1 Uhr<br />
mittags, und zu allen Jahreszeiten von 2 Uhr Nachmittags bis 8 Uhr Abends <strong>für</strong> das<br />
Publikum geöffnet ist.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />
1879 22. Feb. Bekanntmachung<br />
Personen von unbescholtenem Ruf, welche sich <strong>für</strong> den <strong>Post</strong>unterbeamtendienst<br />
eignen, eine Kaution zum Betrage von 150 Mark bestellen und die Stellvertretung<br />
erkrankter Unterbeamter gegen entsprechendes Tagegeld zu übernehmen bereit sind,<br />
können sich unter Vorlegung ihrer Führungszeugnisse bei dem unterzeichneten<br />
<strong>Post</strong>amte schriftlich melden.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>-Amt Saalwächter<br />
1880 9. März Bekanntmachung<br />
Der Bedarf des hiesigen <strong>Post</strong>amts an Heizungs- und Erleuchtungs- Material soll <strong>für</strong> das<br />
Rechnungsjahr 1. April 1880 / 31. März 1881 im Wege <strong>der</strong> Submission vergeben<br />
werden.<br />
Der Bedarf beträgt ungefähr: 1200 Neuscheffel böhmische Braunkohlen, 10<br />
Raummeter<br />
trockenes Kiefernholz und 600 Liter Petroleum<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>amt<br />
1880 19. Sept. Am Hause Nr. 63 <strong>der</strong> Dresdener Straße ist ein <strong>Post</strong>briefkasten angebracht worden,<br />
welcher wie die an<strong>der</strong>en Stadtbriefkasten, täglich fünf mal geleert wird.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt
1880 11. Okt. Bekanntmachung<br />
Am Eingange zu dem Grundstücke des Herrn Moritz Nommel, Promenade Nr.7, ist ein<br />
<strong>Post</strong>briefkasten angebracht worden, welcher täglich fünfmal geleert wird.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />
1881 15.Febr. Bekanntmachung<br />
Für den hiesigen Ort besteht die Einrichtung, dass die <strong>Post</strong>- Paketbesteller sowohl<br />
innerhalb <strong>der</strong> Häuser, welche sie zum Zweck <strong>der</strong> Bestellung betreten, als auch auf <strong>der</strong><br />
Straße, wo <strong>der</strong> Wagen ohnedies anhält, gewöhnliche Pakete vom Publikum zur<br />
Einlieferung bei <strong>der</strong> <strong>Post</strong>anstalt gegen Erhebung einer Gebühr entgegenzunehmen<br />
haben. Auch ist dem Publikum gestattet durch frankierte Bestellschreiben o<strong>der</strong><br />
<strong>Post</strong>karte die Abholung <strong>der</strong> Pakete aus <strong>der</strong> Wohnung zu bestellen.<br />
Die Einsammlungsgebühr beträgt: <strong>für</strong> Pakete bis zum Gewicht von 5 Kg …. 10<br />
Pfg.<br />
<strong>für</strong> schwere Pakete …. 15 Pfg.<br />
Es wird hierbei noch bemerkt, dass die Paketbesteller in <strong>der</strong> Regel anzutreffen sind:<br />
1. Beim Rathause gegen 9 ½ Uhr Vormittags und 6 Uhr Nachmittags,<br />
2. Am Königsplatz gegen 10 ¼ Uhr Vormittags , 2 ¼ und 6 ½ Uhr Nachmittags,<br />
3. An <strong>der</strong> Oberkirche gegen 2 Uhr Nachmittags,<br />
4. Beim Kaufmann Jahn in Sandow gegen 3 und 5 ½ Uhr Nachmittags,<br />
5. An <strong>der</strong> Schlosskirche gegen 1 ½ Uhr Nachmittags und<br />
6. An <strong>der</strong> Marien- und Wilhelmstraßen- Ecke gegen 3 ½ Uhr Nachmittags.<br />
Ferner kann gegen eine bar zu entrichtende Gebühr von 20 Pfg. die Einlieferung von<br />
Einschreibbriefen auch außerhalb <strong>der</strong> Schalterstunden stattfinden, und zwar:<br />
1. Bei <strong>der</strong> Abfertigungsstelle im Nebengebäude des hiesigen <strong>Post</strong>amts, Eingang vom<br />
Hofe aus, und<br />
2. Bei <strong>der</strong> Zweigpostanstalt auf dem Görlitzer Bahnhofe hierselbst.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>amt<br />
1882 20. Sept. Die ursprünglich nur zum Dienstgebrauch <strong>der</strong> <strong>Post</strong>anstalten bestimmten, halbjährlich<br />
erscheinenden Übersichtskarten von den verschiedenen Bezirken des Deutschen<br />
Reichspostgebietes, in welchen die <strong>Post</strong>anstalten, die Eisenbahn-, Dampfschiffs-, <strong>Post</strong>-<br />
und Landbriefträger- Verbindungen des betreffenden <strong>Post</strong>bezirks, sowie die<br />
Entfernungen <strong>der</strong> <strong>Post</strong>- Orte von einan<strong>der</strong>, sich angegeben finden, können von jetzt an<br />
auch an das Publikum abgelassen werden.<br />
Der Bezug dieser Karten von dem Kursbüro des Reichs- <strong>Post</strong>amtes erfolgt durch<br />
Vermittlung <strong>der</strong> Orts- <strong>Post</strong>anstalt. Der Preis <strong>für</strong> jede auch einzelne zu beziehende Karte<br />
beträgt 20 Pfennig. Bestellungen, zunächst auf die Winterausgabe, werden bei <strong>der</strong><br />
Ausgabe- und Zeitungsstelle des <strong>Post</strong>amtes entgegengenommen, bei welcher die<br />
Karten auf Wunsch eingesehen werden können.<br />
1882 12. Nov. Bekanntmachung<br />
Es ist eine <strong>Post</strong>wertzeichen- Verkaufsstelle an hiesiger Stadt zu vergeben. Etwaige, auf<br />
diese Stelle reflektierende Gewerbetreibende wollen sich schriftlich bei dem<br />
unterzeichneten <strong>Post</strong>amte melden.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />
1883 11. Jan Laut Verfügung des Reichspostamtes vom 1. Januar d. J. ist es,<br />
nicht mehr gestattet, in <strong>der</strong> selben Weise wie bisher Zeichen o<strong>der</strong> sonstige<br />
Verzierungen auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite o<strong>der</strong> Rückseite <strong>der</strong> Briefe anzubringen. Nur können<br />
auf <strong>der</strong> Rückseite <strong>der</strong> Briefumschläge, und zwar auf <strong>der</strong> Verschlußklappe solche<br />
Abbildungen angebracht werden, welche im Allgemeinen als Ersatz <strong>für</strong> einen Siegel-<br />
o<strong>der</strong> Stempelabdruck anzusehen sind.<br />
C.A. Beilage
1883 19. Febr. Bekanntmachung<br />
Das durch die neue Bahnhofstraße , abgetrennte, zum Teil mit Bäumen bestandene, 340<br />
Quadratmeter, große, eingezäunte Stück des hiesigen <strong>Post</strong>gartens soll verkauft o<strong>der</strong><br />
verpachtet werden.<br />
Etwaige schriftliche o<strong>der</strong> mündliche Angebote werden bei dem unterzeichneten<br />
<strong>Post</strong>amte entgegengenommen werden.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />
1883 13. April Um Missverständnissen vorzubeugen, wird Folgendes zur Kenntnis des Publikums<br />
gebracht:<br />
Die <strong>Post</strong>verwaltung haftet nach dem Gesetze über das <strong>Post</strong>wesen des deutschen<br />
Reiches vom 28. Oktober 1871 <strong>für</strong> Verluste durch Raub o<strong>der</strong> Diebstahl dem Publikum<br />
unbedingt. Im Weiteren haftet die <strong>Post</strong>verwaltung im deutschen Reiche auch unbedingt<br />
<strong>für</strong> Verlust und <strong>für</strong> Beschädigung von <strong>Post</strong>sendungen durch Zufall o<strong>der</strong> höhere<br />
Gewalt, mit Ausnahme des einzigen Falles, in welchen <strong>der</strong> Schaden durch die<br />
unabwendbaren Folgen eines Naturereignisses entstanden ist.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong> -Amt<br />
1883 9. Mai Vom 16. Mai d. Jahres ab werden in Madlow (Lausitz) und Kolkwitz <strong>Post</strong> - Agenturen<br />
in Wirksamkeit treten. Dieselben werden mit <strong>der</strong> <strong>Post</strong>anstalt in Cottbus - Bahnhof<br />
durch täglich zweimal kursierende Botenposten mit unbeschränktem<br />
Beför<strong>der</strong>ungsdienst verbunden. Dem Landbestellbezirke <strong>der</strong> <strong>Post</strong>anstalt Madlow<br />
(Lausitz) sind die bisher zum Bestellbezirke des hiesigen <strong>Post</strong>- Amts gehörigen<br />
Ortschaften pp. Großgaglow, Kutzeburger Mühle und Gallinchen, dem<br />
Landbestellbezirke <strong>der</strong> <strong>Post</strong> - Agentur in Kolkwitz die Ortschaften pp. Putgolla-<br />
Häuser, Steinteichmühle, Rabenau, Gulben, Zahsow, Glinzig und Dahlitz zugeteilt<br />
worden.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong> - Amt<br />
1883 13. Okt. Bekanntmachung<br />
Am Montag den 15.d.M. wird in <strong>der</strong> Berliner Chaussee- Straße an dem Hause des<br />
Kaufmanns Herrn E. Knoll hierselbst ein <strong>Post</strong>briefkasten angebracht werden, dessen<br />
Leerung zu den nachstehend angegebenen Zeiten stattfinden wird:<br />
Um 6 Uhr früh, 8 ½ und 10 ½ Uhr Vormittags, 3 Uhr Nachm. und 7 Uhr Abends.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />
1884 20. Febr. Bekanntmachung<br />
Zur <strong>Post</strong>beför<strong>der</strong>ung von Wildbret im Allgemeinen, hat die Oberste <strong>Post</strong>behörde<br />
bestimmt, das Wildbretsendungen während warmer Jahreszeit nur dann zur<br />
Beför<strong>der</strong>ung mit <strong>der</strong> <strong>Post</strong> angenommen werden, wenn sich berechnen lässt, dass<br />
dieselben, ohne zu ver<strong>der</strong>ben, den Bestimmungsort erreichen werden.<br />
C.A. Beilage<br />
1884 25. April Bekanntmachung<br />
Zufolge Verfügung <strong>der</strong> Kaiserlichen Ober- <strong>Post</strong>direktion in Frankfurt (O<strong>der</strong>) vom 18.<br />
d. M. sind die Schalterdienststunden <strong>der</strong> <strong>Post</strong>amts- Zweigstelle auf dem Berlin-<br />
Görlitzer Bahnhofe hierselbst vom 27. April d. J. ab <strong>für</strong> den <strong>Post</strong>verkehr an Sonntagen<br />
und gesetzlichen Feiertagen wie folgt festgesetzt worden:<br />
Im Sommer von 7, im Winter von 8 Uhr bis 9 Uhr Vormittags und von 4 bis 7 Uhr<br />
Nachmittags zu je<strong>der</strong> Jahreszeit.<br />
Die Schalterdienststunden <strong>für</strong> die Annahme von Telegrammen bei <strong>der</strong> Bahnhofs-<br />
<strong>Post</strong>anstalt bleiben unverän<strong>der</strong>t.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />
1884 19. Aug. Bekanntmachung<br />
Am heutigen Tage ist am Damm in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> so genannten blauen Brücke und zwar<br />
am Hause des Färbereibesitzers Herrn Franz Koppe ein <strong>Post</strong>briefkasten aufgestellt<br />
worden, dessen Leerung von dem unterzeichneten <strong>Post</strong>amte aus zu folgenden
Tageszeiten stattfinden wird:<br />
Um 7 ½ Uhr früh, 8 ½ Uhr früh, 10 ¼ Uhr Vormittag, 3 ¼ Uhr Nachmittag und 7 Uhr<br />
Abends.<br />
Ferner ist heute <strong>der</strong> bisher in <strong>der</strong> Sprembergerstraße am Hause des Kaufmanns Herrn<br />
Tannert befindlich gewesene <strong>Post</strong>briefkasten nach dem schräg gegenüberliegenden<br />
Hause des Kaufmanns Herrn Pösch verlegt worden.<br />
1884 15. Okt. Neuerer Bestimmung zufolge dürfen im Landbestelldienst <strong>der</strong> <strong>Post</strong> Hunde als Zug- und<br />
Lasttiere nicht gebraucht werden, es sind vielmehr zum Fortschaffen <strong>der</strong> zu<br />
bestellenden Pakete, entwe<strong>der</strong> Handwagen o<strong>der</strong> Bestellwagen mit Pferdebespannung<br />
zu benutzen.<br />
C.A. Lokales<br />
1885 28. Jan. Bekanntmachung<br />
Vom 1. Februar des Jahres an werden die jetzt zum Landbezirk des <strong>Post</strong>amtes in<br />
Cottbus gehörigen Ortschaften Frauendorf und Kiekebusch dem Landbestellbezirke <strong>der</strong><br />
<strong>Post</strong>agentur in Madlow zugeteilt werden.<br />
Von demselben Zeitpunkt an erhalten die Ortschaften Frauendorf und Kiekebusch eine<br />
wochentäglich zweimalige und einmalige Sonntagsbestellung.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>-Amt<br />
1885 4. Febr. In <strong>der</strong> Sitzung <strong>der</strong> Stadtverordneten wurde am heutigen Tage auf Antrag <strong>der</strong><br />
Baukommission die Schließung des <strong>Post</strong>gäßchen durch Türen beschlossen. Der Antrag<br />
wurde angenommen und damit das <strong>Post</strong>gäßchen aus <strong>der</strong> Reihe <strong>der</strong> Verkehrswege<br />
unserer Stadt gestrichen.<br />
C.A.<br />
1885 18. Mai Seit dem 15.d. M. ist die bisherige Botenpost zwischen Cottbus Bahnhof und Madlow<br />
aufgehoben und an <strong>der</strong>en Stelle eine Landpostfahrt zwischen den genannten Orten<br />
eingerichtet worden, welche an den Wochentagen zweimal und an den Sonn- und<br />
Feiertagen einmal zu den unten angegebenen Zeiten kursiert. Bei den Fahrten können<br />
eine bis zwei Personen gegen Entrichtung von 30 Pfg. <strong>für</strong> die Person Beför<strong>der</strong>ung<br />
erhalten.<br />
Abfahrt aus Cottbus Bahnhof 8 Uhr 35 Vormittag und 3 Uhr 20 Nachmittag,<br />
Ankunft in Madlow 9 Uhr 5 Vormittag und 3 Uhr 50 Nachmittag,<br />
Abfahrt aus Madlow 1 Uhr Nachmittag und 7 Uhr Abends,<br />
Ankunft in Cottbus Bahnhof 1 Uhr 30 Nachmittag und 7 Uhr 30 Abends.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />
1885 11. Juli In Folge <strong>der</strong> Einrichtung einer <strong>Post</strong>agentur in Comptendorf com 16. Des Monats ab<br />
wird <strong>der</strong> bisher zu dem Landbestellbezirk des hiesigen <strong>Post</strong>amts gehörige Ort<br />
Roggosen in den Landbestellbezirk <strong>der</strong> oben genannten <strong>Post</strong>agentur verlegt.<br />
Für die Beför<strong>der</strong>ung von Briefsendungen von Cottbus nach jenen Orte ist von<br />
demselben Tage ab nicht mehr das Landbriefbestellgeld von 5 bzw. 10 Pfg., son<strong>der</strong>n<br />
das tarifmäßige Porto von 10 bzw. 20 Pfg. zu entrichten.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>-Amt<br />
1885 25. Juli Bekanntmachung<br />
Am 1. August tritt indem Dorfe Klinge eine <strong>Post</strong>agentur in Wirksamkeit zu <strong>der</strong>en<br />
Landbestellbezirke folgende Ortschaften gehören werden:<br />
Klinge Haltestelle, Klinge Vorwerk, Dubrau, Gosda Dorf und Ziegelei, Weißagk Dorf<br />
und Vorwerk, Klein Briesnigk, Heinersbrücker Mühle, Rossow Torfstich und Försterei,<br />
Jämmlich bisher zu Forst gehörig gewesen, Kathlow Dorf, Oberförsterei und Mühle<br />
bisher zu Cottbus gehörig gewesen.<br />
Für Briefsendungen aus Cottbus nach Kathlow Dorf und umgekehrt, ist daher von<br />
obigen Tage ab nicht mehr das Landbestellgeld von 5 bzw. 10 Pfg., son<strong>der</strong>n das<br />
tarifmäßige Porto von 10 bzw. 20 Pfg. zu entrichten.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>-Amt
1885 12. Okt. Bekanntmachung<br />
Nach den Bestimmungen <strong>der</strong> <strong>Post</strong>ordnung hat je<strong>der</strong> Landbriefträger auf seinem<br />
Bestellungsgange ein Annahmebuch mit sich zu führen, welches zur Eintragung <strong>der</strong><br />
von ihm angenommenen Sendungen mit Wertangabe, Einschreibsendungen,<br />
<strong>Post</strong>anweisungen, gewöhnlichen Paketen und Nachnamesendungen dient.<br />
Das Publikum wird darauf aufmerksam gemacht, das die Landbriefträger verpflichtet<br />
sind, dem Auflieferer, sofern <strong>der</strong>selbe die Eintragung selbst bewirken will, das<br />
Annahmebuch vorzulegen. Erfolgt die Eintragung durch den Landbriefträger, so kann<br />
<strong>der</strong> Absen<strong>der</strong> verlangen, dass ihm durch Vorlegung des Buches die Überzeugung von<br />
<strong>der</strong> stattgehabten Eintragung gewährt werde.<br />
Der Kaiserliche Ober - <strong>Post</strong>direktor Wendt<br />
1886 17. Mai Die bei <strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Stadt - Fernsprecheinrichtung in Cottbus erfor<strong>der</strong>lich<br />
werdenden Maurer-, Zimmer-, Klemptner- und Dachdeckerarbeiten, einschließlich <strong>der</strong><br />
Lieferung von Materialien und <strong>der</strong> Vorhaltung von Baugeräten sollen im Wege des<br />
öffentlichen Anbietungsverfahrens vergeben werden.<br />
Der Kaiserliche Oberpost- Direktor Wendt<br />
1886 24. Mai Bekanntmachung<br />
Am 1. Juni d. J. tritt in Neuhausen (Kreis Cottbus) eine <strong>Post</strong>agentur in Wirksamkeit.<br />
Dem Landbestellbezirk <strong>der</strong>selben werden folgende Ortschaften zugeteilt:<br />
Frauendorf, Koppatz, Gr. Oßnigk nebst Ausbauten, Klein Döbbern nebst Ziegelei und<br />
Schäferei, Laubsdorf und Kolonie Rochschütz.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>- Amt<br />
1886 11. Okt. Die Arbeiten an unserer Telefonleitung schreiten rüstig voran, überall sieht man hoch<br />
in <strong>der</strong> Luft die ausgespannten Drähte und in kürzester Frist wird diese nützliche und<br />
den geschäftlichen Verkehr erheblich erleichternde Anlage vollendet sein und <strong>der</strong><br />
Benutzung übergeben werden können.<br />
Lokales CA<br />
1886 1.Nov. Der Betrieb <strong>der</strong> hiesigen Stadt- Fernsprecheinrichtung ist heute am 1.November 1886<br />
Vormittags 8 Uhr eröffnet worden.<br />
Lokales CA<br />
1886 22. Nov. Während des Schlusses <strong>der</strong> <strong>Post</strong>schalter an Wochentagen von 1 bis 2 Uhr Mittags und<br />
von 8 bis 9 Uhr Abends werden von jetzt ab Telegramme im Telegraphenamte selbst,<br />
<strong>Post</strong>hof Seitengebäude 5. Tür, eine Treppe hoch angenommen.<br />
Kaiserliches Telegraphenamt<br />
1886 22.Nov. Nach einem Beschluß <strong>der</strong> zum Weltpostverein gehörenden Verwaltungen muß künftig<br />
bei Auslands- <strong>Post</strong>paketen, welche gemünztes Geld, Gold o<strong>der</strong> Silbersachen enthalten,<br />
die Adresse unmittelbar auf die Umhüllung geschrieben werden.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>amt<br />
1887 13. Jan. Anträge auf Anschluß an das allgemeine Stadt- Fernsprechnetz in <strong>der</strong> Stadt Cottbus<br />
können <strong>für</strong> die nächste Bauperiode, im Sommer 1887 nur noch Berücksichtigung<br />
finden, wenn dieselben bis spätestens den 20. Februar bei dem Kaiserlichen<br />
Telegraphenamte in Cottbus eingereicht werden.<br />
Der Kaiserliche Oberpostdirektor Wendt<br />
1887 10. Febr. Es wird beabsichtigt, die gegenwärtig zwischen Cottbus und Madlow verkehrende<br />
Landpostfahrt von einem noch dazu bestimmten Zeitpunkte ab durch ein<br />
Privatpersonenfuhrwerk mit täglich dreimaligen Gange zu ersetzen.<br />
Geeignete Unternehmer, welche bereit sind, gleichzeitig die <strong>Post</strong>sachenbeför<strong>der</strong>ung<br />
zwischen Cottbus und Madlow gegen eine entsprechende Entschädigung zu<br />
übernehmen, wollen sich bei dem unterzeichneten <strong>Post</strong>amte melden.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>amt
1887 15. Feb. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass Anschlüsse an das Stadt- Fernsprechnetz in<br />
diesem Jahre nur zur Ausführung kommen, wenn schriftliche Meldungen dazu bis zum<br />
Sonntag, den 20. des .Monats hier eingereicht werden. Spätere Anmeldungen können<br />
erst im nächsten Jahre Berücksichtigung finden.<br />
Kaiserliches Telegraphenamt<br />
1887 7. April Bekanntmachung<br />
Die längs <strong>der</strong> Chausseen und Landstraßen angelegten Reichs - Telegraphenlinien sind<br />
häufig vorsätzlich o<strong>der</strong> fahrlässigen Beschädigungen namentlich durch Zertrümmerung<br />
<strong>der</strong> Isolatoren mit Steinwürfen u.s.w., ausgesetzt. Da durch <strong>der</strong>artigen Unfug die<br />
Benutzung <strong>der</strong> Telegraphenanstalt verhin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> gestört wird, so wird hierdurch auf<br />
die im Strafgesetzbuch <strong>für</strong> das deutsche Reich vom 15. Mai 1871 enthaltenen<br />
Bestimmungen über die Sicherung <strong>der</strong> Telegraphenanlagen gegen Beschädigung von<br />
Neuem aufmerksam gemacht.<br />
Die Bestimmungen in dem Strafgesetzbuche lauten:<br />
§ 318. Wer gegen eine zu öffentlichen Zwecken dienende Telegraphenanstalt<br />
fahrlässigerweise Handlungen begeht, welche die Benutzung dieser Anstalt verhin<strong>der</strong>n<br />
o<strong>der</strong> stören, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre o<strong>der</strong> mit Geldstrafe bis zu<br />
neunhun<strong>der</strong>t Mark bestraft.<br />
Frankfurt O<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Kaiserliche Ober - <strong>Post</strong>direktor Wendt<br />
1887 1. Mai Am 1. Mai ist in Eichow eine mit <strong>der</strong> Ortspostanstalt vereinigte Telegraphen-<br />
Betriebsstelle mit beschränkten Tagesdienst eröffnet worden.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>amt<br />
1887 1. Juni Diejenigen Personen, Geschäftsfirmen u. s. w., welche den Anschluss an die Stadt-<br />
Fernsprecheinrichtung in Cottbus wünschen sollten, werden ersucht, ihre<br />
Anmeldungen unter Benutzung von Formularen, welche bei dem kaiserlichen<br />
Telegraphenamte in Cottbus vorrätig gehalten werden, spätestens bis zum 1. Juli zu<br />
bewirken. Die Ausführung dieser Anschlüsse kann jedoch <strong>für</strong> dieses Jahr nicht<br />
unbedingt zugesichert werden.<br />
Frankfurt (O<strong>der</strong>), Der Kaiserliche Ober - <strong>Post</strong>direktor Wendt<br />
1888 14. April Mit dem vom Reichstage bewilligtem Neubau eines <strong>Post</strong>gebäudes hierselbst, <strong>für</strong><br />
welchen im letzten Etat bereits die erste Rate genehmigt war, soll nun unverweilt<br />
vorgegangen werden.<br />
CA<br />
1888 20.Juli Die <strong>Post</strong>ordnung erhält vom 1. August d. J. ab einige Verän<strong>der</strong>ungen. Danach darf auf<br />
<strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite <strong>der</strong> <strong>Post</strong>karte <strong>der</strong> Absen<strong>der</strong> außer den auf die Beför<strong>der</strong>ung bezüglichen<br />
Angaben nur noch seinen Namen und Stand, bzw. seine Firma sowie seine Wohnung<br />
bemerken. Bei Warenproben darf die Anschrift nicht auf einer so genannten Fahne<br />
angebracht und <strong>der</strong> Sendung angehängt, son<strong>der</strong>n sie muss auf diese selbst<br />
aufgeschrieben sein. Eine den Landbewohnern Vorteil bringende Neuerung ist die, dass<br />
von dem genannten Zeitpunkte ab <strong>für</strong> Pakete von höherem Gewicht als 2 ½ Kilogramm<br />
nur noch ein Bestellgeld von 20 Pfg. <strong>für</strong> das Stück zur Erhebung gelangt.<br />
C.A.<br />
1888 18. Dez. Bekanntmachung<br />
Donnerstag, den 27. Dezember, Vormittags 11Uhr soll auf dem hiesigen <strong>Post</strong>hofe ein<br />
ausgemusterter Güterpostwagen öffentlich meistbietend gegen Barzahlung verkauft<br />
werden.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>amt Knetsch<br />
1889 13. Mai Bekanntmachung<br />
Mit Bezug auf den Circulair von 9. d. M., die Einrichtung einer Fernsprechverbindung<br />
mit Berlin betreffend, bringen wir hiermit zur weiteren Kenntnis, dass nach den uns<br />
von <strong>der</strong> Kaiserlichen Ober- <strong>Post</strong>- Direktion zu Frankfurt an <strong>der</strong> O<strong>der</strong> mitgeteilten<br />
Bedingungen im Fernsprechverkehr die Einzelgebühr von den Teilnehmerstellen o<strong>der</strong>
den öffentlichen Sprachstellen aus : 1 Mark <strong>für</strong> jedes Gespräch bis zur Dauer von sechs<br />
Minuten festgesetzt, die Ausdehnung eines Gesprächs über 3 Minuten hinaus bis zur<br />
Dauer von 6 Minuten ist nur in dem Falle zugelassen, wenn an<strong>der</strong>weitige<br />
Gesprächsanmeldungen nicht vorliegen. Für dringende Gespräche, welche mit Vorrang<br />
vor den gewöhnlichen Gesprächen ausgeführt werden sollen, ist die dreifache<br />
Einzelgebühr zu erlegen.<br />
Die Handelskammer <strong>für</strong> die Nie<strong>der</strong>lausitz<br />
1889 17.Sept. Das Reichspostamt macht folgendes bekannt: Am 1.Oktober 1889 werden im<br />
Reichsgebiet neue <strong>Post</strong>wertzeichen eingeführt. Die Marken zu 3 Pfg. sind braun, zu 5<br />
Pfg. grün, zu 25 Pfg. orange und zu 50 Pfg. rotbraun.<br />
Lokales CA<br />
1889 27.Sept. Verkauf auf Abbruch. Die auf dem <strong>Post</strong>grundstück in Cottbus noch befindlichen alten<br />
Baulichkeiten, das dreigeschossige Wohnhaus nebst Anbauten, sollen auf dem Wege<br />
öffentlicher Anbietung zum sofortigen Abbruch verkauft werden.<br />
Der Kaiserliche Oberpostdirektor Heindorf<br />
1889 12.Dez. Zwischen den Stadt- Fernsprecheinrichtung in Berlin, Cottbus Forst, Guben,<br />
Spremberg und Görlitz ist in eine Fernsprechverbindungsanlage hergestellt worden,<br />
welche am 12.Dezember dem allgemeinen Verkehr übergeben wird.<br />
Der Kaiserliche Ober- <strong>Post</strong>direktor Schiffmann<br />
1890 2. Juni Bekanntmachung<br />
Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass bei <strong>Post</strong>sendungen nach solchen Län<strong>der</strong>n,<br />
in denen die deutsche Sprache wenig o<strong>der</strong> gar nicht gebräuchlich ist, die pünktliche<br />
Aushändigung wesentlich dadurch geför<strong>der</strong>t wird, wenn in <strong>der</strong> Aufschrift die Sprache<br />
des Bestimmungslandes o<strong>der</strong> durch eine dort bekannte Sprache angewandt und die<br />
Aufschrift in lateinischen Schriftzügen abgefasst wird. Dabei empfiehlt es sich,<br />
Die Adressaten zwar tunlichst bestimmt zu bezeichnen, alle nicht unbedingt<br />
notwendigen Zusätze aber zu vermeiden .<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>amt Knetsch<br />
1891 19. Juni Bekanntmachung<br />
Am 22. Juni wird <strong>der</strong> Dienstbetrieb in <strong>der</strong> neuen Schalterhalle eröffnet, nur die<br />
Annahme- und Ausgabestelle <strong>für</strong> Pakete verbleibt vorläufig noch <strong>für</strong> einige Zeit an <strong>der</strong><br />
bisherigen Stelle auf dem <strong>Post</strong>hofe.<br />
Die Annahmestelle <strong>für</strong> Telegramme, zum Kaiserlichen Telegraphenamt gehörig,<br />
befindet sich nach wie vor im Seitenflügel auf dem Hofe links, 1 Treppe hoch.<br />
Kaiserliches <strong>Post</strong>-Amt Knetsch
4. Wie geheim war das <strong>Post</strong>geheimnis<br />
Die ersten <strong>Cottbuser</strong> Briefmarken<br />
Das Aufstellen von Briefkästen<br />
“ Das Briefgeheimnis ist unantastbar”<br />
Bevor Das Gesetz über das Briefgeheimnis in <strong>der</strong> <strong>Post</strong>ordnung erlassen wurde, war es so, weil die <strong>Post</strong><br />
noch von keinem Boten ausgetragen wurde, sie daher an einem Brett im <strong>Post</strong>amt öffentlich angebracht<br />
worden ist. Deshalb mussten die Bürger von Zeit zu Zeit zum <strong>Post</strong>amt gehen, um das zu erfahren, was<br />
ihnen <strong>der</strong> Nachbar eigentlich schon erzählt hatte.<br />
Das Gesetz besteht aus vier Wörtern: “Das Briefgeheimnis ist unantastbar.”<br />
Briefträger, die sich nicht daran hielten wurden bestraft. Mit <strong>der</strong> Erfindung <strong>der</strong> <strong>Post</strong>karte vom<br />
Generalpostmeister Stephan selbst erfunden, wurde dieses Geheimnis in Frage gestellt.<br />
Es waren auf einer <strong>Post</strong>karte, Mahnschreiben o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e verletzende Worte unerwünscht.<br />
Man kann die Einhaltung des Gesetzes testen, in dem man an sich selbst eine <strong>Post</strong>karte schreibt, mit<br />
<strong>der</strong> Schlussbemerkung: “Lieber Briefträger, bitte Klingeln bei Einwurf, ich warte dringend hierauf.”<br />
Die ersten <strong>Cottbuser</strong> Briefmarken<br />
Am 12. November 1850 gibt <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>meister Pätsch den <strong>Cottbuser</strong> Bürgern in <strong>der</strong> Zeitung<br />
bekannt: Die Marken zum Frankiren <strong>der</strong> Briefe, welche vom 15. d. M. an zur Anwendung kommen,<br />
sind heute eingegangen und zu den Preisen von ½, 1,2 und 3 Sgr. im unterzeichneten Amte zu<br />
erhalten. Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, dass die durch diese Marken frankierten Briefe,<br />
gleich den Porto =o<strong>der</strong> Herrschaftlichen, in den Briefkasten gelegt werden sollen.<br />
Der <strong>Post</strong>- Direktor Pätsch teilt am 15. November 1850 mit, dass die Brief - Porto -Tarife, welche<br />
zugleich die Bestimmungen über das Frankieren <strong>der</strong> Briefe durch Marken enthalten , zum Preise von<br />
1 Sgr. Im hiesigen <strong>Post</strong> - Büro zu erhalten sind.<br />
In Preußen bekam je<strong>der</strong> <strong>Post</strong>ort in alphabetischer Reihenfolge einen runden Nummernstempel<br />
zugewiesen. Cottbus erhielt die Stempel- Nr.270, gestempelt wurde vorwiegend mit schwarzer Farbe,<br />
selten rot. Anscheinend ist es häufig vorgekommen, dass abgestempelte Briefmarken gereinigt und<br />
zum zweiten Male verwendet worden sind, so ist eine Verfügung am 5. Mai 1869 C.A. erlassen<br />
worden,<br />
dass die Abstempelung künftig in Buchdruckerschwärze geschieht, da dieselbe nicht wie die bisher<br />
angewendete blaue Farbe so leicht vom Papier zu entfernen ist.<br />
Am 1. Januar 1872 wurden neue “Reichs- <strong>Post</strong>- Marken eingeführt, dabei ist die bisherige Farbe<br />
beibehalten worden, so dass die Vierpfennigmarken grün, die Groschenmarken rot, die<br />
Zweigroschenmarken blau blieben. Die Druckfarbe war im Grund hell, von einem dunkleren Rande<br />
umgeben. In <strong>der</strong> Mitte trat medailionartig mittelst eines Trockenstempels hergestellt, in weißer Farbe<br />
<strong>der</strong> Reichsadler hervor, <strong>der</strong> von Schraffierungen und punktierten Linien umgeben ist. Unter dem Adler<br />
findet sich in gera<strong>der</strong> Schrift in dunklerer Farbe <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> Marke angegeben, z.B.<br />
“Ein Groschen.” Über dem Trockenstempel, in bogenartiger Form, befinden sich gleichfalls in<br />
dunklerer Farbe gedruckt die Worte: “Deutsche Reichspost.”<br />
Am 24. Januar 1856 wurden am hiesigen <strong>Post</strong>amte die Einrichtung getroffen , dass dem Publikum<br />
entwe<strong>der</strong> auf mündlichen o<strong>der</strong> schriftlichen Verlangen, Freimarken und gestempelte <strong>Post</strong> - Kuverts<br />
von den Briefträgern ins Haus gebracht wurden.<br />
Aus <strong>der</strong> Mitteilung des <strong>Post</strong>- Amtes vom 15. März 1872 können wir erkennen, dass auch in den<br />
Eisenbahnzügen befindlichen <strong>Post</strong>büros mit einen Vorrat von Freimarken, Francokuverts und<br />
Korrespondenzkarten ausgestattet wurden, um im Falle eines Verlangens, an die im Eisenbahnzuge<br />
o<strong>der</strong> auf dem Bahnhofe befindlichen Reisenden herauszugeben. Der Verkauf fand unter den<br />
gewöhnlichen Bedingungen, wie bei <strong>der</strong> stabilen <strong>Post</strong>anstalt statt. Seit dem 29. Oktober 1872 gab es in<br />
<strong>der</strong> Stadt Cottbus, zur Bequemlichkeit des Publikums in 4 verschiedenen Verkaufsstellen <strong>der</strong> Stadt<br />
und<br />
zwar bei den Kaufleuten:<br />
Emil Kürsten, Berliner Platz<br />
Paul Rätze Wall Str.27 in <strong>der</strong> Vorstadt Brunschwieg<br />
Albert Wolf in Sandow<br />
J.E. Tempelhagen Oberkirchplatz,
<strong>Post</strong>freimarken, Freikuverts, <strong>Post</strong>karten und <strong>Post</strong>anweisungsformulare mit und ohne Marken während<br />
<strong>der</strong> ganzen Öffnungszeit, zu demselben Preise, wie bei dem hiesigen <strong>Post</strong>- Amte.<br />
Das Aufstellen <strong>der</strong> <strong>Post</strong>briefkästen<br />
In einer Bekanntmachung vom 25. April 1824 in <strong>der</strong> Zeitung “Neues zum Nutzen und Vergnügen”,<br />
konnten wir lesen, dass sich in dem <strong>Post</strong>hause, Klosterstr. 180 im befindliche Briefkasten, ein Brief an<br />
den Kronprinzen Friedrich Wilhelm zu Berlin ohne Absen<strong>der</strong> befand.<br />
Das sich <strong>der</strong> erste öffentliche Briefkasten nach Herausgabe <strong>der</strong> ersten Briefmarken in Cottbus im Jahr<br />
1850 in <strong>der</strong> Sprembergerstr. 74 am <strong>Post</strong>hause außen befand, ist in <strong>der</strong> Bekanntmachung zur<br />
Außerbetriebsetzung des Briefkastens am 12. Dezember 1876zu erfahren.<br />
Am 4. Februar 1851 teilte das hiesige <strong>Post</strong>amt mit, dass in Folge höherer Anordnung zur Erleichterung<br />
und Bequemlichkeit des korrespondierenden Publikums im hiesigen Orte zwei Briefkästen, <strong>für</strong> die<br />
unfrankierten Briefe, sowie <strong>für</strong> die durch Freimarken frankierten Briefe:<br />
1.) auf dem Flur des Rathauses, rechts <strong>der</strong> Stubentür und<br />
2.) am Berliner Thor angebracht worden sind.<br />
Welches mit dem Bemerkung zur öffentlichen Kenntnis gebracht wurde, dass die Kästen täglich vor<br />
Abgang einer jeden <strong>Post</strong> durch einen <strong>Post</strong>unterbeamten regelmäßig geleert werde.<br />
Nach den Briefkästen am <strong>Post</strong>haus, in <strong>der</strong> Sprembergerstr. Nr. 74, im Rathaus und am Berliner<br />
Tor, folgte die Anbringung des 4. <strong>Post</strong>briefkastens am 16. September 1851 an dem am<br />
Sandower Tore befindlichen Kontrollhaus.<br />
Weitere Aufstellungsorte wurden im <strong>Cottbuser</strong> Anzeiger und in Berichten <strong>der</strong> Handelskammer des<br />
Kreises Cottbus ersichtlich.<br />
No. Jahr Ort <strong>der</strong> Anbringung<br />
1 1850 Königl. <strong>Post</strong>- Amt Spremberger Str.74<br />
2 1851 Rathaus Marktplatz<br />
3 1851 Berliner Tor<br />
4 1851 Sandower Tor<br />
5 1869 Ostrower Damm 2 - Ecke Schützenstr.<br />
6 1872 Wallstr. 27<br />
7 1876 Berliner Platz 3<br />
8 1879 Eckhaus Wilhelm- und Tiegel-Str.<br />
9 1880 Dresdner Str. 63<br />
10 1880 Promenade Nr.7<br />
11 1881 Lieberoser Str.<br />
12 1883 Spremberger Str. 12<br />
13 1883 Berliner Chaussee 54<br />
14 1884 Neustädter Damm Haus Koppe<br />
15 1886 Sandower Str.<br />
16 1886 Dresdener Str.<br />
17 1887 Bahnhofstraße 17/ Ecke Schwanstraße<br />
18 1887 Parzellenstr.<br />
19 1888 Am Graben 1<br />
20 1888 Klosterstraße<br />
21 1888 Karlstr.<br />
22 1889 Berliner Str. 195<br />
23 1889 Spree Str.<br />
24 1889 Bahnhofstr. ” Stadt Berlin”<br />
25 1892 Louise Str.6<br />
26 1892 Berliner Chaussee Str. 18b<br />
27 1892 Gymnasial Str.
28 1892 Sandow 56a<br />
29 1892 Bahnhofstr.3 <strong>Post</strong>grundstück<br />
30 1893 Dresdenerstr. 126<br />
31 1894 Wehrstr. / Ecke Gildenstr.<br />
32 1894 Lausitzer Str.37<br />
33 1895 Waisenstr. 13 / Ecke Kaiser Friedrich Str.<br />
34 1895 Drebkauer Str.<br />
35 1896 Hotel Ansorge Markt<br />
36 1896 <strong>Post</strong>zweigstelle Sandow<br />
37 1896 Klein Gaglow<br />
1872 gab das Kais. General- <strong>Post</strong>amt zu Berlin in einer Bekanntmachung die Anbringung von<br />
Briefkästen an Wohnungen. 8. Nov. 1872 C.W.<br />
5. Das Ende <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutschenzeit<br />
Die Errichtung <strong>der</strong> Bahnpost<br />
Die neuen Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illione<br />
Die Errichtung <strong>der</strong> Bahnpost<br />
Bevor das <strong>Post</strong>amt 2 am 24. April 1878 auf dem Görlitzer Bahnhof in Cottbus eröffnete, wurden<br />
Briefmarken, Francokuverts und Korrespondenzkarten in den in Eisenbahnzügen befindlichen<br />
<strong>Post</strong>büros, auf Verlangen an die im Eisenbahnzuge o<strong>der</strong> auf dem Bahnhof befindlichen Reisenden, zu<br />
den gleichen Bedingungen wie bei den stabilen <strong>Post</strong>anstalten abverkauft. Mit <strong>der</strong> Inbetriebnahme <strong>der</strong><br />
neuen Zweigstelle des hiesigen <strong>Post</strong>amtes, wurde auf dem Görlitzer Bahnhof hierselbst, eine<br />
Annahmestelle zur Bequemlichkeit des korrespondierenden Publikums <strong>für</strong> <strong>Post</strong>sendungen je<strong>der</strong> Art<br />
eingerichtet. Sie besaß folgende Öffnungszeiten:<br />
Im Sommerhalbjahr von 7 Uhr früh bis 1 Uhr mittags und von 2 Uhr mittags bis 8 Uhr abends.<br />
Im Winterhalbjahr von 8 Uhr früh bis 1 Uhr mittags und von 2 Uhr mittags bis 8 Uhr abends.<br />
Vom 16. Mai d. Jahres 1883 ab, wurden in Madlow (Lausitz) und Kolkwitz <strong>Post</strong> - Agenturen errichtet.<br />
Dieselben wurden mit <strong>der</strong> <strong>Post</strong>anstalt in Cottbus - Bahnhof durch täglich zweimal kursierende<br />
Botenposten mit unbeschränktem Beför<strong>der</strong>ungsdienst verbunden. Dem Landbestellbezirke <strong>der</strong><br />
<strong>Post</strong>anstalt Madlow (Lausitz) sind die bisher zum Bestellbezirke des hiesigen <strong>Post</strong>- Amts gehörigen<br />
Ortschaften pp. Großgaglow, Kutzeburger Mühle und Gallinchen, dem Landbestellbezirke <strong>der</strong> <strong>Post</strong> -<br />
Agentur in Kolkwitz die Ortschaften pp. Putgolla- Häuser, Steinteichmühle, Rabenau, Gulben,<br />
Zahsow, Glinzig und Dahlitz zugeteilt worden.<br />
Ab dem 25. April 1884 Infolge einer Verfügung <strong>der</strong> Kaiserlichen Ober- <strong>Post</strong>direktion in Frankfurt<br />
(O<strong>der</strong>) wurden die Schalterdienststunden <strong>der</strong> <strong>Post</strong>amts- Zweigstelle auf dem Berlin- Görlitzer<br />
Bahnhofe hierselbst vom 27. April d. J. ab <strong>für</strong> den <strong>Post</strong>verkehr an Sonntagen und gesetzlichen<br />
Feiertagen wie folgt festgesetzt:<br />
Im Sommer von 7, im Winter von 8 Uhr bis 9 Uhr Vormittags und von 4 bis 7 Uhr<br />
Nachmittags zu je<strong>der</strong> Jahreszeit.<br />
Die Schalterdienststunden <strong>für</strong> die Annahme von Telegrammen bei <strong>der</strong> Bahnhofs-<br />
<strong>Post</strong>anstalt blieben unverän<strong>der</strong>t.
Seit dem 15. Mai 1885 sind die bestehenden Botenposten zwischen Cottbus Bahnhof und Madlow<br />
aufgehoben worden und an <strong>der</strong>en Stelle eine Landpostfahrt zwischen den genannten Orten eingerichtet<br />
worden, welche an den Wochentagen zweimal und an den Sonn- und Feiertagen einmal zu den unten<br />
angegebenen Zeiten kursierten. Bei den Fahrten konnten eine bis zwei Personen gegen Entrichtung von<br />
30 Pfg. <strong>für</strong> die Person Beför<strong>der</strong>ung erhalten.<br />
Abfahrt war aus Cottbus Bahnhof 8 Uhr 35 Vormittag und 3 Uhr 20 Nachmittag,<br />
Ankunft in Madlow 9 Uhr 5 Vormittag und 3 Uhr 50 Nachmittag,<br />
Abfahrt aus Madlow 1 Uhr Nachmittag und 7 Uhr Abends,<br />
Ankunft in Cottbus Bahnhof 1 Uhr 30 Nachmittag und 7 Uhr 30 Abends.<br />
Diese Landpostfahrt des hiesigen <strong>Post</strong>amtes wurde 1887 durch ein Privatpersonenfuhrwerk, welches<br />
im täglich dreimaligen Gange fuhr, ersetzt.<br />
Durch einen Eigenbedarf <strong>der</strong> Eisenbahnverwaltung an den von <strong>der</strong> Kaiserlichen <strong>Post</strong> angemieteten<br />
Räumen, wurde ein eigenes neues Bahnhofsgebäude in den Jahren 1911 bis 1912 an <strong>der</strong><br />
Bahnhofsrampe errichtet, welches <strong>für</strong> das Publikum aus dem Süden <strong>der</strong> Stadt am 8. Dezember 1912<br />
seine Dienste anbot.<br />
Die neuen Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illione<br />
<strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illion und Paketbesteller mit dem <strong>Post</strong>güterwagen auf Bestelltour.<br />
Nach Beendigung <strong>der</strong> Personenbeför<strong>der</strong>ung im Jahr 1872, blieb die Berufsbezeichnung “<strong>Post</strong>illion”<br />
bestehen, bis zum motorisierten Transport <strong>der</strong> <strong>Post</strong>sachen in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong> .<br />
Die Handelskammer des Kreises Cottbus berichtete im Jahr 1892: ” Wegen ein erhöhten<br />
Zuwachses an Paketsendungen, wurden in <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>halterei ein weiterer <strong>Post</strong>illion und ein<br />
Pferd eingestellt.” Der <strong>Post</strong>illion übte aber nur die Funktion eines Kutschers <strong>der</strong> <strong>Post</strong> aus, <strong>der</strong><br />
zusammen mit einem Paketbesteller (Austräger) auf Bestellfahrt ging.<br />
Bei <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong> bestand seit dem 15. Februar 1881die Einrichtung von <strong>Post</strong>- Paketbestellern,<br />
welche sowohl die Häuser zum Zweck <strong>der</strong> Bestellung betraten, wie auch auf <strong>der</strong> Straße, wo <strong>der</strong> Wagen<br />
ohnedies anhielt, gewöhnliche Pakete vom Publikum zur Einlieferung bei <strong>der</strong> <strong>Post</strong>anstalt gegen<br />
Erhebung einer Gebühr entgegen zunehmen .<br />
Auch war dem Publikum gestattet durch frankierte Bestellschreiben o<strong>der</strong> <strong>Post</strong>karten die Abholung <strong>der</strong><br />
Pakete aus <strong>der</strong> Wohnung zu bestellen.<br />
Die Einsammlungsgebühr betrug: <strong>für</strong> Pakete bis zum Gewicht von 5 Kg …. 10 Pfg.<br />
<strong>für</strong> schwere Pakete …. 15 Pfg.
In <strong>der</strong> Regel waren die Paketbesteller an folgenden Orten anzutreffen :<br />
1. Beim Rathause gegen 9 ½ Uhr Vormittags und 6 Uhr Nachmittags,<br />
2. Am Königsplatz gegen 10 ¼ Uhr Vormittags , 2 ¼ und 6 ½ Uhr Nachmittags,<br />
3. An <strong>der</strong> Oberkirche gegen 2 Uhr Nachmittags,<br />
4. Beim Kaufmann Jahn in Sandow gegen 3 und 5 ½ Uhr Nachmittags,<br />
5. An <strong>der</strong> Schlosskirche gegen 1 ½ Uhr Nachmittags und<br />
6. An <strong>der</strong> Marien- und Wilhelmstraßen- Ecke gegen 3 ½ Uhr Nachmittags.<br />
Ferner konnte gegen eine bar zu entrichtende Gebühr von 20 Pfg. die Einlieferung von<br />
Einschreibbriefen auch außerhalb <strong>der</strong> Schalterstunden stattfinden, und zwar:<br />
1. Bei <strong>der</strong> Abfertigungsstelle im Nebengebäude des hiesigen <strong>Post</strong>amts, Eingang vom<br />
Hofe aus, und<br />
2. Bei <strong>der</strong> Zweigpostanstalt auf dem Görlitzer Bahnhofe hierselbst.<br />
Mit dem 15.Mai 1885 wurde die bisherige Botenpost zwischen Cottbus Bahnhof und Madlow<br />
aufgehoben und an <strong>der</strong>en Stelle eine Landpostfahrt zwischen den genannten Orten eingerichtet ,<br />
welche an den Wochentagen zweimal und an den Sonn- und Feiertagen einmal zu den unten<br />
angegebenen Zeiten kursierten.<br />
Bei den Fahrten konnten eine bis zwei Personen gegen Entrichtung von 30 Pfg. <strong>für</strong> die Person<br />
Beför<strong>der</strong>ung erhalten.<br />
Abfahrt vom <strong>Cottbuser</strong> Bahnhof 8 Uhr 35 Vormittag und 3 Uhr 20 Nachmittag,<br />
Ankunft in Madlow 9 Uhr 5 Vormittag und 3 Uhr 50 Nachmittag,<br />
Abfahrt aus Madlow 1 Uhr Nachmittag und 7 Uhr Abends,<br />
Ankunft in Cottbus Bahnhof 1 Uhr 30 Nachmittag und 7 Uhr 30 Abends.<br />
Diese Landpostfahrt mit den <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illionen zur <strong>Post</strong>agentur Madlow, wurde im Jahr 1887<br />
durch private Fuhrunternehmer ersetzt. Dieses Privatpersonenfuhrwerk fuhr ebenfalls 3- mal täglich.<br />
Neben den Fahrten zwischen dem <strong>Post</strong>amt (Berliner Platz 3) und dem Bahnhof wurden nach und nach<br />
neue Landpostfahrten eingerichtet, wie zur am 16. Mai 1883 in Kolkwitz neu eingerichteten<br />
<strong>Post</strong>agentur, zur am 11. Juli 1885 in Comtendorf neu eingerichteten Agentur, o<strong>der</strong> zur am 1. August<br />
1885 in Klinge und am 1. Mai 1887 in Eichow eröffneten <strong>Post</strong>agentur.<br />
6. Der <strong>Post</strong>kutscher- Zungenbrecher als Werbeträger <strong>der</strong> Stadt<br />
Der Stadt Cottbus schenkte man vor ungefähr 160 Jahren einen Zungenbrecherspruch, in dem die Stadt<br />
2- mal genannt wird. Je<strong>der</strong> junge Mensch <strong>der</strong> die deutsche Sprache erlernt, wird einmal den Spruch<br />
vom <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutscher aufsagen . So kommt die Stadt Cottbus nun einmal in aller Munde.<br />
Vor 90 Jahren löste <strong>der</strong> neu gegründete Stadtwerbeverein die Figur des <strong>Post</strong>kutschers aus dem<br />
Zungenbrecher heraus und legte damit den Grundstein <strong>für</strong> ein neues Wahrzeichen <strong>der</strong> Stadt.<br />
Dadurch dass das Fremdenverkehrsamt diese Figur durch einen fremden Künstler zeichnen ließ,<br />
wurde er auf einem Werbeplakat mit <strong>der</strong> Bayerischen Uniform gemalt. Noch arger wurde es, weil man<br />
ihm einen Namen aus einen Gedicht gab, den die <strong>Cottbuser</strong> nicht kannten. So kamen Jahre später<br />
historische Zweifel an <strong>der</strong> Existenz des <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutschers auf. Wir wissen heut aber, dass es<br />
unter den <strong>Post</strong>illionen Kerle gab wie <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illion ….., <strong>der</strong> den Reisenden mit seinem <strong>Post</strong>horn die<br />
Fahrt verschönerte und die Strapazen vergessen ließ und da<strong>für</strong> die Königliche Auszeichnung, eine<br />
silberne Ehrentrompete bekam. Der <strong>Post</strong>illion … bekam die silberne Ehrenpeitsche überreicht, eine<br />
Auszeichnung <strong>für</strong> hervorragendes Fahren mit <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutsche. Lei<strong>der</strong> fehlte <strong>der</strong> Stadt da<strong>für</strong> damals ein<br />
Schreiberling, <strong>der</strong> kuriose o<strong>der</strong> wagehalsige, manchmal auch vom Pech verfolgte Unternehmungen<br />
unserer <strong>Post</strong>illione auf Papier festhielt.<br />
Und doch ist er ein Selbstläufer geworden, denn seit nun mehr 90 Jahren repräsentieren uns , wenn<br />
auch nur ehrenamtlich, musizierend mit einem Schifferklavier, <strong>der</strong> Drehorgel, singend und vortragend,<br />
einen historischen <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutscher.<br />
Er ist nicht wie die Wahrzeichen in Bremen, die Bremer Stadtmusikanten o<strong>der</strong> in Hameln, <strong>der</strong><br />
Rattenfänger von Hameln, aus einer <strong>Geschichte</strong> heraus, son<strong>der</strong>n eben aus einem Zungenbrecherspruch<br />
entstanden und nicht nur aus den <strong>Cottbuser</strong> Köpfen wegzudenken.
<strong>Post</strong>illion o<strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutscher?<br />
Der <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illion hatte die Aufgabe Personen mit <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutsche zu transportieren, bis zum<br />
Jahre 1872.<br />
Der Reitende <strong>Post</strong>illion, welcher wichtige Nachrichten brachte, verlor seine Aufgabe mit <strong>der</strong><br />
Einrichtung einer Telegraphenanstalt in <strong>der</strong> Wallstrasse 7 im Jahre 1858.<br />
Nach 1872 blieb die Berufsbezeichnung “<strong>Post</strong>illion”, bis zum motorisierten Transport <strong>der</strong> <strong>Post</strong>sachen<br />
in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong>t erhalten. Die Handelskammer des Kreises Cottbus<br />
berichtete im Jahr 1892:” Wegen ein erhöhten Zuwachses an Paketsendungen, wurden in <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong><br />
<strong>Post</strong>halterei ein weiterer <strong>Post</strong>illion und ein Pferd eingestellt.” Er übte aber nur die Funktion eines<br />
Kutschers <strong>der</strong> <strong>Post</strong> aus, zusammen mit einem Paketbesteller (Austräger) auf seiner Bestellfahrt.<br />
Für die Funktion einer <strong>für</strong> die Stadt werbenden Figur wurde <strong>der</strong> Begriff “<strong>Post</strong>kutscher” anlehnend an<br />
den stadtbekannten Zungenbrecher - Spruch : “Der <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutscher putzt den <strong>Cottbuser</strong><br />
<strong>Post</strong>kutschkasten” ausgewählt.<br />
Wer putzte, wann, wo, warum die <strong>Post</strong>kutsche in Cottbus?<br />
Seit dem Jahre 1698 wurde die Stadt Cottbus durch Kurbrandenburgische <strong>Post</strong>kutschen wöchentlich<br />
angefahren. Bei Besuch des Königs im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t, mussten die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illione, dem König<br />
entgegen reiten um ihn und seine Gefolgschaft in die Stadt zu begleiten. An Hand <strong>der</strong> in den<br />
vergangenen Jahren befahrenen <strong>Post</strong>strecken kann die Zahl <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>illione auf 50 bis 60<br />
Personen schätzen.<br />
Königliche <strong>Post</strong>illione<br />
<strong>Post</strong>illion Kielmann Friedrich August 1841<br />
<strong>Post</strong>illion Neumann Friedrich Heinrich 1849<br />
<strong>Post</strong>illion Lehmann Wilhelm 1851<br />
<strong>Post</strong>illion Behla August 1852<br />
<strong>Post</strong>illion Kuba Martin 1853<br />
<strong>Post</strong>illion Voigt Martin 1855<br />
<strong>Post</strong>illion Miethe Gottlob 1861<br />
<strong>Post</strong>illion Krahl Johann August 1874<br />
<strong>Post</strong>illion Klara Friedrich 1875<br />
<strong>Post</strong>illion Franke Friedrich 1876<br />
<strong>Post</strong>illion Kurze Karl 1876<br />
<strong>Post</strong>illion Jurischka Johann Karl August 1887<br />
Kaiserliche <strong>Post</strong>illione<br />
<strong>Post</strong>illion Budich Paul, Bonaskenstr. 27 1911<br />
<strong>Post</strong>illion Holland Wilhelm, Berliner Strasse 71 1911<br />
<strong>Post</strong>illion Kernicke Alfred, Zuschkestr. 17 1911<br />
<strong>Post</strong>illion Lehmann Paul, Grünstrasse 71 1911<br />
<strong>Post</strong>illion Stoppe Otto, Petersilienstr. 14 1911<br />
<strong>Post</strong>illion Matho August, Jägerstr. 2 1890<br />
<strong>Post</strong>illion Schultka Friedrich August 1889<br />
Sie putzten ihre Kutsche ab dem Jahr 1692 bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
Auf den handgezeichneten alten Stadtplänen des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts von Handschky sind die<br />
öffentlichen Brunnen und Pumpen <strong>der</strong> Stadt eingezeichnet. An Hand <strong>der</strong> Lage <strong>der</strong> angemieteten<br />
<strong>Post</strong>häusern läst sich erkennen, dass die <strong>Post</strong>illione nur wenige Schritte gingen, um Wasser zum<br />
Putzen zuholen. Bei Verkäufen <strong>der</strong> <strong>Post</strong>häuser von Wilke und dem Mundchen Hause, las man im<br />
Verkaufgebot, dass sie auf dem Hof ebenfalls Pumpen hatten.<br />
Bis zum Bau <strong>der</strong> Kunststraßen in den vierziger Jahren des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts, kam es zu Umwürfen o<strong>der</strong><br />
Radbrüchen , mit <strong>der</strong> Festlegung einer einheitlichen Radspur im Jahre 1832,verbesserte sich die<br />
Situation. Gegen die Verschmutzung von Wind und Wetter war man auch damals machtlos.<br />
Die <strong>Post</strong>ordnung schrieb den <strong>Post</strong>illion vor, dass er mit einer ordentlich gepflegten <strong>Post</strong>kutsche vor das<br />
<strong>Post</strong>haus vor fuhr.
Ehrenamtliche <strong>Post</strong>kutscher<br />
Friedrich Wilhelm Rauher genannt nach einem Gedicht.<br />
Herr Erich Tetzel (<strong>Post</strong>beamter 1955)<br />
Hans Defke<br />
Herr Porreda<br />
Klaus Völkel<br />
Hans- Joachim Schröpfer Schauspieler<br />
Eberhart Fischer Stadtführer,<br />
Worterklärungen von <strong>Post</strong>begriffen<br />
Viele aus dem Mittelalter verwendete lateinische Begriffe, vor allem aus dem Sprachgebrauch von<br />
Juristen, z.B. “locum sigillis“(LS) =Ort <strong>für</strong> den Siegel, o<strong>der</strong> “Nota bene”(NB) = beachte beson<strong>der</strong>s,<br />
aber auch aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> französischen Vorherrschaft, Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts, wie z.B. Bagage<br />
= Gepäck, Cour s = Weg und Chaussee = Kunststraße, sind in die deutsche Sprache eingegangen.<br />
Barriere fr.Schlagbaum, wo Wegegeld verlangt wurde<br />
Beichaise fr.zusätzlich eingesetzter <strong>Post</strong>wagen<br />
Beipferd zusätzliches Pferd<br />
Berline fr. vierrädriger, viersitziger, gedeckter Reisewagen<br />
Bestellgang die Strecke, die ein Landpostbote ablaufen muss<br />
Billet fr. Fahrschein<br />
Cabriolet fr. einspänniger, offner Wagen<br />
Chaise fr. leichter Pferdewagen mit Sitzverdeck<br />
Char a banc fr. offner Wagen mit Sitzbänken an den Seiten<br />
Conducteur fr. verantwortlicher Begleiter <strong>der</strong> Personenpost<br />
Controlbuch fr. vom Landpostboten mitgeführtes Buch zum Nachweis <strong>der</strong><br />
ordnungsgemäßen Durchführung<br />
Cordon fr. Kordel vom <strong>Post</strong>horn
Correspondent fr. Briefschreiber<br />
Korrespondenz fr. Schriftwechsel<br />
Courier fr. Person mit gemieteten <strong>Post</strong>pferd, Bote in beson<strong>der</strong>er Mission<br />
Coursuhr fr. Taschenuhr <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illione<br />
Dekartierung fr. eingehende Sendungen mit <strong>der</strong> beiliegenden Karte vergleichen<br />
Diligence fr. vierrädriger schwerer <strong>Post</strong>wagen <strong>für</strong> Personen- und<br />
Güterbeför<strong>der</strong>ung<br />
Ehrenposthorn Auszeichnung an <strong>Post</strong>illione <strong>für</strong> beson<strong>der</strong>s gutes Verhalten im Dienst<br />
und im Umgang mit dem <strong>Post</strong>horn<br />
Ehrenpeitsche Auszeichnung <strong>der</strong> <strong>Post</strong>illione ,die sich durch Pünktlichkeit und<br />
Zuverlässigkeit auszeichnen<br />
<strong>Post</strong>wagen<br />
Endclave auch Exclave, kleiner Teil eines Staatsgebietes, <strong>der</strong> von einem<br />
an<strong>der</strong>en Staatsgebiet eingeschlossen ist<br />
Estafetten fr. beschleunigte <strong>Post</strong>beför<strong>der</strong>ung mittels reiten<strong>der</strong> Boten<br />
Extrapost außerhalb <strong>der</strong> regulären <strong>Post</strong>abgangszeiten von Privat o<strong>der</strong><br />
Amtspersonen angemietete Pferde o<strong>der</strong> Wagen<br />
Fahrpost beför<strong>der</strong>t alle Sendungen ab 4 Zollloth ( 1Zollloth = 16,7g), im<br />
Gegensatz zur Briefpost<br />
Felleisen Koffer, verschließbarer Behälter zum Transport von <strong>Post</strong>sendungen<br />
bei <strong>der</strong> Fuß- Reit- und Fahrpost<br />
Fond fr. Innenraum <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutsche<br />
Fourage fr. Pferdefutter<br />
Francomarke lat. Briefmarke<br />
frankieren lat. Bezahlen des Portos durch den Absen<strong>der</strong><br />
Freivermerk “frei”, ”franco”, abgekürzt “fr” auf <strong>Post</strong>sendungen zum Zeichen <strong>der</strong><br />
Bezahlung durch den Absen<strong>der</strong><br />
Freibagage fr. 20 - 50 Pfund Gepäck im Reisepreis eingeschlossen<br />
Fuß Längenmaß in Preußen = 10 Zoll = 37,66cm<br />
Geldbrief Brief mit deklarierten Wertangabe<br />
Geschirr Pferdezaumzeug<br />
Grenzpostamt mit ausländischen Staaten in direktem grenzüberschreitendem<br />
<strong>Post</strong>austausch stehende <strong>Post</strong>stelle<br />
hau<strong>der</strong>n Personenbeför<strong>der</strong>ung außerhalb des <strong>Post</strong>dienst<br />
impertinent lat. grob, unverschämt<br />
impossibel fr. unmöglich<br />
Instruktion fr. Anweisung <strong>der</strong> General-<strong>Post</strong>direktion<br />
Journal fr. in <strong>Post</strong>stellen geführtes Tagebuch, Tageszeitung<br />
Journaliere fr. täglich verkehrende <strong>Post</strong>kutsche<br />
Kariolpost fr. leichter zweirädriger pferdebespannter Personepostwagen<br />
Karte 1. Formular zum Eintragen <strong>der</strong> <strong>Post</strong>sendungen<br />
2. Aufgezeichnete <strong>Post</strong>straßen und Wege<br />
3. Für kurze Correspondenzen<br />
Landauer vierrädriger Reisewagen, mit in <strong>der</strong> Mitte geteiltem Verdeck<br />
Magazin an dem <strong>Post</strong>wagen, hinten angebrachter, gutverschlossener<br />
Behälter <strong>für</strong> Reisegepäck<br />
Malheur fr. Unfall, Unglück<br />
Mallepost fr. Eilpost, leichter <strong>Post</strong>wagen zur Briefbeför<strong>der</strong>ung<br />
Maut Wegezoll, Straßengebühr<br />
Meile in Preußen bis 1872 = 7,532485 Km, danach wie in Sachsen 7,5 Km<br />
Montierung Uniform, Montur<br />
Nota bene “NB”, beachte beson<strong>der</strong>s<br />
Generalpostamt oberste <strong>Post</strong>behörde im Norddeutschen Bund<br />
<strong>Post</strong>amt <strong>Post</strong>ämter 1. und 2.Klasse mit unterschiedl.Kompetenzen<br />
Omnibus lat. Pferdebespannter regelmäßig verkehren<strong>der</strong> Wagen zur<br />
Personenbeför<strong>der</strong>ung<br />
Ordinäre <strong>Post</strong> lat.regelmäßig nach Fahrplan verkehrendes Brief-Personen o<strong>der</strong><br />
Güterbeför<strong>der</strong>ungsmittel<br />
Packhof Zollamt
Passage fr. Durchfahrt<br />
Passagierstube fr. Aufenthaltsraum <strong>für</strong> <strong>Post</strong>reisende<br />
Pfennig In Preußen 360 Pfennige = 1Taler = 30 Silbergroschen zu je<br />
12Pfennig<br />
Porto fr. <strong>der</strong> <strong>für</strong> die Beför<strong>der</strong>ung einer <strong>Post</strong>sendung zu entrichtende Betrag<br />
Das Porto kann vom Absen<strong>der</strong> (Francosendung) o<strong>der</strong> vom Empfänger<br />
(Portosendung) gezahlt werden<br />
<strong>Post</strong>direktor Vorsteher eines <strong>Post</strong>amtes 1.Klasse<br />
<strong>Post</strong>expedient lat. Vorsteher einer <strong>Post</strong>expedition 1.Klasse<br />
<strong>Post</strong>expediteur Vorsteher einer <strong>Post</strong>expedition 2.Klasse<br />
<strong>Post</strong>meister Vorsteher eines <strong>Post</strong>amtes 2.Klasse<br />
<strong>Post</strong>halter Leiter einer <strong>Post</strong>stelle die die Verantwortung über die Bereitstellung<br />
von Pferden und Kutschen hat, meist Privatpersonen<br />
<strong>Post</strong>halterei <strong>Post</strong>einrichtung zur Beför<strong>der</strong>ung von Personen und aller zum Versand<br />
geeigneten Gegenstände außer <strong>der</strong> Briefpost<br />
<strong>Post</strong>illion fr. Reiter o<strong>der</strong> führer eines <strong>Post</strong>wagens unterstand dem Conducteur,<br />
Schirrmeister, Stallmeister und <strong>Post</strong>halter<br />
Schirrmeister in <strong>der</strong> <strong>Post</strong>halterei zuständig <strong>für</strong> Pferde und Geschirr<br />
<strong>Post</strong>geld vor Antritt <strong>der</strong> Reise mit <strong>der</strong> <strong>Post</strong>kutsche zu zahlen<strong>der</strong> Betrag<br />
setzt sich zusammen aus Einschreibegebühr, dem Personengeld,<br />
dem Wegegeld, dem Brückengeld , einer Packgebühr, dem<br />
Schmiergeld <strong>für</strong> Wagenschmiere und dem Trinkgeld <strong>für</strong> den<br />
<strong>Post</strong>illion<br />
<strong>Post</strong>kalesche leichte einspännige vierrädrige Kutsche<br />
<strong>Post</strong>signal verschiedene Melodien die ein <strong>Post</strong>illion je nach Situation zu blasen<br />
hat<br />
Radschuh Bremsschuh<br />
Rekommandieren einen Brief als Einschreibebrief aufgeben<br />
Reglement fr. Vorschrift, gedruckte Verordnung<br />
Reichspost Deutsche <strong>Post</strong> nach Gründung des Deutschen Reiches 1872<br />
Relais fr. <strong>Post</strong>halterei ohne weitere <strong>Post</strong>dienste, nur Pferdewechsel<br />
Remise fr. Schuppen zur Unterstellung z.B. von Wagen<br />
Remontieren fr. Pferdebestände ergänzen<br />
Retournahme fr. Rückführung <strong>der</strong> leeren Wagen o<strong>der</strong> ledigen Pferde von einer<br />
Nachbarpoststelle<br />
Scheffel in Preußen = 54,96 ltr, nach dem Preis von einem Scheffel Hafer<br />
richtete sich <strong>der</strong> Ausleihpreis eines Extrapostpferdes<br />
Schlußzeit die Zeit vor Abgang einer <strong>Post</strong> zum Fertigmachen <strong>der</strong><br />
Mitnahmesendungen, letzte Einlieferungszeit, auch letzte Leerung des<br />
Briefkastens im <strong>Post</strong>büro, ½ Stunde vor Abgang <strong>der</strong> <strong>Post</strong><br />
Schnellpost preußische Bezeichnung <strong>für</strong> Eilwagen<br />
Schoßkelle Sitz des <strong>Post</strong>illions<br />
Schwager fr. Ritter, Reiter, <strong>Post</strong>illion<br />
Spetition Beför<strong>der</strong>ung von Sendungen<br />
Sperrzeit die Zeit, in <strong>der</strong> in Städten nachts die Tore geschlossen wurden,<br />
Öffnung erfolgte nur bei Zahlung <strong>der</strong> Sperrgebühr<br />
Station Haltepunkt <strong>der</strong> Personenpost<br />
Stundenzettel Formular mit den vorgeschriebenen Ankunfts-, Abfahrts- und<br />
Aufenthaltszeiten <strong>der</strong> <strong>Post</strong>wagen o<strong>der</strong> <strong>Post</strong>reiter<br />
Taxe fr. <strong>der</strong> in dem <strong>Post</strong>tarif festgesetzte <strong>für</strong> die Dienstleistung <strong>der</strong> <strong>Post</strong><br />
Vache fr. auf dem <strong>Post</strong>wagen befindlicher Platz <strong>für</strong> Gepäck<br />
Vorspann zusätzliche Zugpferde am <strong>Post</strong>wagen<br />
Wagenmeister in <strong>der</strong> <strong>Post</strong>halterei zuständig <strong>für</strong> <strong>Post</strong>wagen und Gepäck
Impressum<br />
Text und Gestaltung:<br />
Inge Schemmel<br />
Mit freundlicher Unterstützung des Stadtmuseums und des Stadtarchiv <strong>der</strong> <strong>der</strong> Cottbus.<br />
Aufgabenstellung:<br />
Bei <strong>der</strong> <strong>ACOL</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Arbeitsför<strong>der</strong>ung mbH Cottbus<br />
Quellennachweis:<br />
Bekanntmachungen in: Wochenzeitschrift “Zum Nutzen und Vergnügen” 1804 bis 1829<br />
Zeitung “ <strong>Cottbuser</strong> Wochenblatt” 1830 bis 1879<br />
“<strong>Cottbuser</strong> Anzeiger” 1848 bis 1945<br />
Berichte <strong>der</strong> Handelkammer des Kreises Cottbus<br />
Namen <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>meister und Bürgermeister aus: Bürgerbuch <strong>der</strong> Stadt Cottbus von Kalva<br />
Namen <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>bedientester aus Standesamtliche Nachrichten <strong>der</strong> Zeitschriften<br />
Preußische und Sächsische <strong>Post</strong>ordnung: Museum <strong>für</strong> Kommunikationsgeschichte Nürnberg<br />
“Altes und Neues von <strong>der</strong> <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>” von B. Senftlebe 1912<br />
“<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Stadt Cottbus” von Dr. G. Krüger 1930”<br />
“<strong>Geschichte</strong> und Gegenwart des Bezirkes Cottbus”<br />
“<strong>Cottbuser</strong> Heimatkalen<strong>der</strong>”<br />
“<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Preußischen <strong>Post</strong> von ihrem Ursprung bis auf die Gegenwart” Heinrich Stephan<br />
Wörterbuch <strong>der</strong> <strong>Post</strong>geschichte von Horst Schenk<br />
Internet Wikipedia “ Königreich Preußen<br />
Bil<strong>der</strong><br />
Vignetten aus <strong>der</strong> Preußischen <strong>Post</strong>ordnung<br />
Bild “Spremberger Tor” und “<strong>Post</strong>illion auf Bestelltour”: Stadtarchiv Cottbus<br />
Foto “Distanzsäule Lieberose” I. Schemmel<br />
Landkarten “<strong>Geschichte</strong> Preußens”<br />
Karikatur ”Die <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutscher putzen den <strong>Cottbuser</strong> <strong>Post</strong>kutschkasten” M.Schemmel