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Herzinfarkt und Schlaganfall-

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<strong>Herzinfarkt</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Schlaganfall</strong>-<br />

wie erkenne ich mein Risiko?<br />

Dr. K. Giokoglu


Herz-Kreislauf:<br />

47%<br />

Krebs: 25%<br />

Lunge: 6,4%<br />

Stat. B<strong>und</strong>esamt Wiesbaden 2007


<strong>Herzinfarkt</strong>: Todesursache<br />

No 1 in Deutschland<br />

• ca. 270.000 <strong>Herzinfarkt</strong>e pro Jahr<br />

• ca. 40% verlaufen tödlich, davon<br />

¾ vor Erreichen des<br />

Krankenhauses<br />

• Bei vielen P. war das Ereignis<br />

vorauszusehen (Risikofaktoren)


<strong>Herzinfarkt</strong>: Definition <strong>und</strong><br />

• Untergang von<br />

Herzmuskelgewebe<br />

infolge<br />

Sauerstoffmangels<br />

• über 90%<br />

Arteriosklerose der<br />

Herzkranzgefäße<br />

(=Gefäßverkalkung)<br />

Entstehung


Der <strong>Schlaganfall</strong><br />

• 150.000 Menschen pro Jahr in D<br />

• Die dritthäufigste Todesursache<br />

überhaupt (Tendenz steigend), 60.-70.000<br />

versterben im 1. Jahr<br />

• 1/3 auf fremde Hilfe angewiesen,<br />

viele Pflegefälle<br />

• Bei vielen P. war das Ereignis<br />

vorauszusehen (Risikofaktoren)


Was ist ein <strong>Schlaganfall</strong>?<br />

• Plötzliches Auftreten neurologischer<br />

Ausfälle, verursacht durch eine Störung<br />

der hirnversorgenden Blutgefäße<br />

• Einseitige Lähmungen von Arm, Bein oder<br />

Gesicht, Gefühlsstörungen (z.B.<br />

Taubheitsgefühl, Kribbeln) auf einer<br />

Körperseite, Sehstörungen,<br />

Sprachstörungen


Formen des <strong>Schlaganfall</strong>s<br />

• Ischämischer <strong>Schlaganfall</strong>: Das<br />

ist der <strong>Schlaganfall</strong> infolge einer<br />

Mangeldurchblutung (Ischämie).<br />

Dabei stirbt Hirngewebe ab, weil die<br />

Blutgefäße, die es versorgen,<br />

eingeengt oder gar verstopft sind<br />

80-85%


Formen des <strong>Schlaganfall</strong>s<br />

Oberflächen-EKG bei<br />

Vorhofflimmern<br />

linker Vorhof<br />

Gerinnsel im<br />

Vorhof<br />

Blutgerinnsel im Vorhof, das vom Blutstrom<br />

mitgerissen einen <strong>Schlaganfall</strong><br />

verursachen kann


<strong>Herzinfarkt</strong>/<strong>Schlaganfall</strong><br />

- Wer ist nicht gefährdet ?<br />

Der/die idealgewichtige Sportlehrer/-in,<br />

Nichtraucher/-in,<br />

mit niedrigem Blutdruck,<br />

Vegetarier/-in,<br />

mit hochbetagten Eltern,<br />

vom Ehepartner <strong>und</strong> den Kindern geliebt<br />

<strong>und</strong> vom Chef gelobt


David<br />

von Michelangelo<br />

Bekannteste<br />

Skulptur der<br />

Kunstgeschichte<br />

Geht für 2 Jahre als<br />

Leihgabe in die USA


nach 2 Jahren kam er wieder zurück nach<br />

Florenz in die Akademie der Künste…..


Nach seiner<br />

Rückkehr aus<br />

USA:<br />

• Hypercholesterinämie<br />

• Hochdruck<br />

• Diabetes<br />

• Übergewicht<br />

• Bewegungsarm


Risikofaktoren - beeinflussbar<br />

• Rauchen<br />

• Bluthochdruck (Arterieller Hypertonus)<br />

• Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)<br />

• Fettstoffwechselstörung (u.a. Cholesterin)<br />

• Übergewicht<br />

• Streß<br />

• Bewegungsmangel<br />

• Alkohol (im Übermass)


% Überlebende<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Zigarettenraucher:<br />

1–14 / Tag<br />

15–24 / Tag<br />

25+ / Tag<br />

<br />

40 55 70 85 100<br />

Alter<br />

80%<br />

Niemals<br />

Lebenserwartung<br />

regelmäßig<br />

geraucht<br />

<br />

um<br />

50%<br />

ca. 8 Jahre<br />

33%<br />

verkürzt<br />

<br />

8%<br />

<br />

<br />

<br />

Rauchen <strong>und</strong><br />

Überleben<br />

Prospektive Kohortenstudie<br />

an 34.000 britischen Ärzten,<br />

40 Jahre Follow-up, 1951–<br />

1991<br />

Quelle: Doll R, Peto R, Wheatley K<br />

et al. Mortality in relation to smoking.<br />

BMJ 1994; 309: 901–911


Risiko an der KHK zu versterben in<br />

Relatives Risiko<br />

e<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Ziel:<br />

1<br />

0<br />

SBP<br />

DBP<br />

Abhängigkeit vom Blutdruck<br />

Systolisch<br />

Diastolisch<br />

Stamler et al. Arch Intern Med 1993;153:598-615.<br />

(MRFIT)<br />

Blutdruck unter 140/90 mmHg,<br />

beim Diabetiker 120/80 mmHg<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

(niedrigste 10%) (höchste 10%)<br />


Risiko x-fach<br />

Diabetes: Risikofaktor für <strong>Herzinfarkt</strong><br />

- abhängig vom HbA1c (“Langzeit-Zucker”)<br />

5<br />

1<br />

Ziel: HbA1c<br />

unter 6,5 %<br />

14 % niedriger pro 1%<br />

Abnahme des HbA1c<br />

14% niedriger per 1% Abnahme des HbA1c<br />

0.5<br />

0 5 6 7 8 9 10 11<br />

mittleres HbA 1c<br />

UKPDS 35. BMJ 2000; 321: 405-12<br />

5 = 80<br />

6 = 116<br />

7 = 152<br />

8 = 188<br />

9 = 224<br />

10 = 260<br />

11 = 296


KHK<br />

Mortalität<br />

pro 1.000<br />

Cholesterin: mit steigenden<br />

Werten erhöht sich das Risiko<br />

Cholesterin gesamt<br />

mg/dl<br />

KHK<br />

Häufigkeit<br />

pro 1.000<br />

Ziel: LDL-Cholesterin<br />

- unter 100 mg/dl, wenn bereits KHK<br />

- unter 130 mg/dl , wenn weitere RF<br />

- unter 160 mg/dl bei allen anderen<br />

Cholesterin gesamt<br />

mg/dl


Broca: Körperlänge in cm - 100 = Normalgewicht in kg<br />

Übergewicht<br />

Bauchumfang: gutes Mass für abdominelles Fett<br />

♂: < 102 cm ♀: < 88 cm<br />

• Broca:<br />

Körperlänge in cm - 100 = Normalgewicht in kg<br />

• BMI (Bodymass-Index):<br />

Übergewicht<br />

Körpergewicht [kg]/(Größe [m]) ² (z.B.: 100/2x2 = 25)<br />

19-25 : normal<br />

25-30 : Übergewicht<br />

BMI (Bodymass-Index):<br />

> 30 : starkes Übergewicht (Adipositas)<br />

Körpergewicht [kg]/(Größe [m]) ² (z.B.: 100/2x2 = 25)<br />

• Bauchumfang: gutes 19-25 : Mass normal für abdominelles Fett<br />

25-30 : Übergewicht<br />

♂: < 102 cm ♀: < 88 cm<br />

> 30 : starkes Übergewicht (Adipositas)


Sterblichkeitsrate x-fach<br />

cm kg<br />

160 51,2<br />

170 57,8<br />

180 64,8<br />

sehr<br />

niedrig<br />

cm kg<br />

160 64,0<br />

170 72,3<br />

180 81,0<br />

cm kg<br />

160 76,8<br />

170 86,7<br />

180 97,2 cm kg<br />

niedrig moderat hoch<br />

Body mass index (BMI)<br />

160 102,4<br />

170 115,6<br />

180 129,6<br />

sehr<br />

hoch<br />

Sterblichkeit in Abhängigkeit vom BMI (Gewicht in kg / (Größe in m)²)<br />

– Werte < 20 <strong>und</strong> > 25 sind mit einer erhöhten Sterblichkeit verb<strong>und</strong>en<br />

Lew et al., Ann Intern Med., 1985


Alkohol schützt vor einem <strong>Herzinfarkt</strong>,<br />

allerdings nur in moderaten Mengen !!!<br />

empfohlene<br />

Mein Doktor<br />

hat mir ein<br />

Gläschen<br />

erlaubt<br />

<br />

Höchstdosis/d<br />

Frauen: 250ml<br />

Empfohlene<br />

Höchstmenge<br />

Alkohol pro Tag:<br />

Männer: 30 g<br />

Frauen: 20 g<br />

Männer 40 g<br />

= 500ml Wein


Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität<br />

<strong>und</strong> Infarktrisiko<br />

Auswertung 54 statistisch <strong>und</strong> methodisch<br />

einwandfreier Studien (> 600 000 Ges<strong>und</strong>en) ergab:<br />

körperliche Aktivität ist ein<br />

von anderen Risikofaktoren<br />

unabhängiger Schutzfaktor<br />

Erst-Infarktrisiko bei<br />

Aktiven:<br />

-50%<br />

Powell et al. Ann. Rev. Public Health 8: 253-287 (1987)


PROCAM Risikorechner<br />

Alter ______<br />

LDL-Cholesterin ______<br />

HDL-Cholesterin ______<br />

Triglyceride ______<br />

systolischer Blutdruck ______<br />

Zigaretten nein ja<br />

Diabetiker nein ja<br />

<strong>Herzinfarkt</strong> in der Familie nein ja


PROCAM - Beispiel<br />

Alter (Jahre)<br />

LDL-Chol. (mg/dl)<br />

HDL-Chol. (mg/dl)<br />

Triglyzeride (mg/dl)<br />

RR systolisch (mmHg)<br />

Raucher<br />

Diabetes<br />

Infarkt in der Familie<br />

Infarkt-Risiko in<br />

10 J.(%)<br />

65<br />

200<br />

35<br />

200<br />

170<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

65<br />

100<br />

45<br />

100<br />

170<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

65<br />

100<br />

45<br />

100<br />

140<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

65<br />

100<br />

45<br />

100<br />

140<br />

nein<br />

ja<br />

ja<br />

95 34 26 12<br />

Durchschnittliches Risiko<br />

im Alter 65 Jahre: 23 %


Risikofaktoren – nicht<br />

beeinflussbar<br />

• Alter<br />

- 83% der Todesfälle sind > 65 Jahre alt<br />

• Geschlecht<br />

- Männer sind häufiger <strong>und</strong> früher betroffen<br />

- nach der Menopause nimmt die Gefahr bei den<br />

Frauen zu<br />

• genetische Faktoren<br />

- bei positiver Familiengeschichte liegt i.d.R. mind. 1<br />

behandelbarer Risikofaktor vor:<br />

frühzeitige Behandlung !!!

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