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Betriebskosten-Management für Sparkassen - Real IS

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18<br />

Immobilien & Finanzierung 17 — 2003<br />

Schwerpunkt: Facility <strong>Management</strong><br />

<strong>Betriebskosten</strong>-<strong>Management</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Sparkassen</strong><br />

Lars Bernhard Schöne<br />

Rund 3 000 betriebsnotwendige Immobilien besitzen die <strong>Sparkassen</strong> in Bayern,<br />

bundesweit sind es 24 000 Objekte. Ein Immobilien-Benchmarking des<br />

<strong>Sparkassen</strong>verbandes Bayern soll nun Einsparungspotenziale bei den<br />

<strong>Betriebskosten</strong> aufzeigen. Der Autor analysiert, welche Effizienzverbesserungen<br />

durch Facility <strong>Management</strong> (FM) erreichbar sind. Dabei will er wissen, welche<br />

Dienste ausgelagert und wie Flächen rationell belegt werden können. Letztlich<br />

soll auch das Gebäudemanagement dazu beitragen, die <strong>Sparkassen</strong>-Filiale zum<br />

kunden- und ertragsorientierten „Point of Sale“ zu entwickeln. (Red.)<br />

Für das <strong>Sparkassen</strong>geschäft ist die Immobilie<br />

ein zentraler Erfolgsfaktor, die<br />

auch im Zeitalter des Online-Bankings<br />

die Schnittstelle zwischen Kunde und Finanzdienstleistung<br />

sein wird. Dabei setzt<br />

sich in verstärktem Maße das Bewusstsein<br />

durch, dass die Kenntnis des aktuellen<br />

Marktwertes der Sachanlagen, deren<br />

bestmögliche Nutzung sowie ihre Optimierung<br />

eine wesentliche strategische<br />

<strong>Management</strong>aufgabe darstellen. Die<br />

hieraus abzuleitende Kernfrage ist: Wo<br />

ist der Hebel anzusetzen, um zunächst<br />

eine Leistungs- und Kostentransparenz<br />

zu schaffen sowie kurzfristig Potenziale<br />

unter Nutzen-Kosten-Gesichtspunkten<br />

zu identifizieren?<br />

Immobilien-Benchmarking<br />

Mit dem Analyseprojekt des <strong>Sparkassen</strong>verbandes<br />

Bayern in Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Real</strong> I.S. AG ist der Auftakt gelungen,<br />

auch im Immobilienmanagement<br />

gemeinschaftlich nach Lösungsansätzen<br />

zur Erhöhung der Wertschöpfung und<br />

Kostenreduzierung zu suchen.<br />

In der vorliegenden Erhebung war mit 37<br />

teilgenommenen <strong>Sparkassen</strong> und der<br />

Aufnahme von nahezu 50 Prozent aller<br />

bayerischen Geschäftsstellen die Zahl der<br />

untersuchten Objekte besonders erfreulich.<br />

Die wesentlichen Nutzenpunkte<br />

sind:<br />

– Aufzeigen/Identifikation von<br />

Schwachstellen und Potenzialen,<br />

– Schaffung von Erfolgs- und Kostentransparenz,<br />

– Vorgabe von Richtgrößen <strong>für</strong> eine zielorientierte<br />

Entwicklung,<br />

– Senkung der <strong>Betriebskosten</strong> sowie Erhöhung<br />

der Flächenproduktivität und<br />

– Verbesserung der Kundenansprache.<br />

Der Autor<br />

Ergebnisse und<br />

Handlungsempfehlungen<br />

Das Projekt hat die vier Säulen Geschäftserfolg,<br />

Gebäude- sowie Flächeneffizienz<br />

und <strong>Betriebskosten</strong>ergebnis<br />

untersucht. In Abbildung 1 ist die Summe<br />

der erhobenen <strong>Betriebskosten</strong> (Reinigung,<br />

Heizung, Strom, Kraft und Wasser)<br />

pro Quadratmeter in Beziehung zur<br />

Flächengröße (Nutz- und Verkehrsfläche)<br />

aufgetragen worden.<br />

Bei den rund 1 300 Objekten zeigen sich<br />

einerseits sehr hohe Schwankungsbreiten<br />

bei den <strong>Betriebskosten</strong> und andererseits<br />

teilweise erhebliche Abweichungen<br />

im Vergleich zu den Best-Practice-Empfehlungen<br />

der VDI-Richtlinie 6009. Folglich<br />

lassen sich entsprechende Kostensenkungspotenziale<br />

vermuten.<br />

Aus den Ergebnissen des Immobilien-<br />

Benchmarkings sind in der Folge konkrete<br />

Maßnahmen abzuleiten und auszuformulieren.<br />

In Abbildung 2 sind den<br />

Kennwerten mögliche Optimierungspotenziale<br />

beispielhaft zugeordnet worden.<br />

1) Weiterhin ergeben sich hieraus die<br />

Teilbereiche <strong>für</strong> mögliche Maßnahmen<br />

Dr. Lars Bernhard Schöne ist<br />

Direktor bei der <strong>Real</strong> I.S. AG,<br />

München, einem Tochterunternehmen<br />

der Bayerischen Landesbank.<br />

610<br />

wie zum Beispiel die Vertriebs- oder Filialnetzoptimierung,<br />

die Einzelobjektanalyse<br />

oder das Facility <strong>Management</strong><br />

Consulting.<br />

Die Voraussetzung <strong>für</strong> eine Optimierung<br />

ist die Eingrenzung der Problemfelder<br />

und folglich der gezielte Anstoß von<br />

Einzelmaßnahmen im Facility <strong>Management</strong>.<br />

Basisanalyse: Die Optimierungsmaßnahmen<br />

im Rahmen des Immobilienmanagements<br />

setzen die genaue Kenntnis<br />

des Ist-Zustandes voraus, der in einen<br />

neuen Soll-Zustand – zum Beispiel<br />

durch angepasste Service-Level-Agreements<br />

– übergehen soll. Hierbei können<br />

vorhandene Daten, die den bestehenden<br />

Zustand beschreiben, aus bereits bearbeiteten<br />

Grundleistungen, wie dem<br />

Benchmarking oder der Bestandsbewertung<br />

einfließen und weiter bearbeitet<br />

werden. Diese werden einer kritischen<br />

Bewertung unterzogen und in einen<br />

Maßnahmenkatalog mit Optimierungsvorschlägen<br />

als Entscheidungsgrundlage<br />

eingebracht.<br />

Wichtig bei jedem Vorschlag zur Optimierung<br />

ist eine genaue Analyse von<br />

Bestand und Bedarf sowie die Finanzierbarkeit<br />

im Hinblick auf den zu erwartenden<br />

Nutzen. Eine Entscheidung <strong>für</strong><br />

die Optimierung kann nicht alleine von<br />

der Finanzierbarkeit, sondern sollte vor<br />

allem von den zu erwartenden Folgebeziehungsweise<br />

Nutzungskosten abhängig<br />

gemacht werden, die in der Basisanalyse<br />

als Potenzialabschätzung<br />

komprimiert dargestellt werden.<br />

<strong>Betriebskosten</strong>analyse: Das <strong>Management</strong><br />

der Nutzungskosten umfasst die<br />

Analyse und Darstellung der Nutzungskosten,<br />

die Nutzungskostensteuerung<br />

sowie die -optimierung. Wesentliche<br />

Grundlage zur Erkennung möglicher<br />

Kosteneinsparungspotenziale ist eine<br />

umfassende Kostentransparenz durch<br />

die Nutzungskostenermittlung.<br />

Das Ziel des Nutzungskostenmanagements<br />

(siehe Abbildung 3) ist die Ableitung<br />

von Kostensenkungspotenzialen<br />

bezüglich der nicht zum Kernprozess des<br />

Immobiliennutzers gehörenden Kostenanteile<br />

durch eine verursachungsgerechte<br />

Kostenzuordnung. Das Nutzungskostenmanagement<br />

umfasst die Nutzungskostenermittlung,<br />

-rechnung, -analyse<br />

sowie -steuerung. 2)<br />

Outsourcinganalyse und Dienstleistungsausschreibung:<br />

Mit der Outsourcinganalyse,<br />

der Dienstleistungsausschrei-


Abbildung 1: Deutliche Einsparpotenziale bei den <strong>Betriebskosten</strong><br />

<strong>Betriebskosten</strong> Gesamt in Euro pro Jahr<br />

(nur Heizung, Reinigung, Beleuchtung, Kraft, Wasser)<br />

300<br />

200<br />

130<br />

100<br />

60<br />

0<br />

- 100<br />

3<br />

4 5 6 7 8 9<br />

87 387 2824<br />

Nutzfläche in Gruppen [m²]<br />

bung und -vergabe werden der Bedarf<br />

und die Anforderungen an die jeweiligen<br />

Dienste ermittelt und festgeschrieben.<br />

Dabei wird eine Prüfung, Wertung<br />

und Kommentierung zur Entscheidungsvorbereitung<br />

hinsichtlich der Erfordernisse<br />

von Dienstleistungen vorgenommen.<br />

Abbildung 4 zeigt ein Analysebeispiel<br />

in dem die monetären sowie nichtmonetären<br />

Faktoren bewertet wurden,<br />

um die Dienstleistung Reinigung neu zu<br />

gestalten.<br />

Die jeweiligen Leistungsverzeichnisse<br />

werden beim Neubau bereits in der Planungsphase<br />

oder bei Bestandsimmobilien<br />

in der Nutzungsphase ausgearbeitet,<br />

nach erfolgter Ausschreibung geprüft<br />

sowie die Vergabe der Leistung vorgeschlagen<br />

und dem Auftraggeber zur<br />

Entscheidung vorgelegt. In der Ausschreibung<br />

sind Vertragskonzepte zu<br />

entwickeln und unter Wettbewerbsbedingungen<br />

fachkundige, erfahrene, leistungsfähige<br />

und zuverlässige Anbieter<br />

auszuwählen.<br />

Qualitätsprüfung<br />

der Dienstleistungen<br />

Durchschnittliche <strong>Betriebskosten</strong><br />

in Euro pro Jahr<br />

Bei der Erarbeitung von In- und Outsourcing-Konzepten<br />

sind auch Betreiber<br />

und Contracting-Modelle zu prüfen, bei<br />

denen komplette Dienstleistungsbereiche<br />

fremdvergeben werden können. 3)<br />

Während des Betriebes in der Nutzungsphase<br />

werden regelmäßige Kontrollen<br />

und Audits zur Gewährleistung des hohen<br />

Qualitätsstandards durchgeführt<br />

und gegebenenfalls durch eine erneute<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

30<br />

10<br />

0<br />

Verbandsebene<br />

Spk 33<br />

Spk 30<br />

Spk 28<br />

Spk 26<br />

Spk 24<br />

Spk 22<br />

10<br />

Grenzen nach der Richtlinie des<br />

VDI 6009 Blatt 1: <strong>Betriebskosten</strong><br />

~ 36,60 - 112,80 Euro/(qm VMF) p.a.<br />

(inklusive Verwaltung, Steuern,<br />

Versicherungen, etc.)<br />

Dienstleistungsausschreibung und -vergabe<br />

angepasst.<br />

Computergestütztes Facility <strong>Management</strong>:<br />

Ein wesentliches Hilfsmittel <strong>für</strong><br />

das Immobilienmanagement stellen die<br />

IT-Systeme dar. Sie ermöglichen die<br />

strukturierte Datenhaltung, Visualisierung<br />

der Flächen und Belegungen sowie<br />

611<br />

Spk 9<br />

Spk 7<br />

Spk 5<br />

Spk 3<br />

Spk 1<br />

Abbildung 2: Maßnahmenmatrix zur Potenzialhebung<br />

Kennwert<br />

FE 1 Girokonten / qm<br />

FE 2 Deckungsbeitrag I / qm<br />

GE 2 Brutto-Rauminhalt / Geschossfläche<br />

<strong>Betriebskosten</strong>-<strong>Management</strong> <strong>für</strong> <strong>Sparkassen</strong><br />

die Simulation einer effizienten Nutzung.<br />

Die Systemauswahl ist zwingend<br />

unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten<br />

durchzuführen. Hier<strong>für</strong> kann beispielsweise<br />

die Richtlinie Gefma 420 als unterstützende<br />

Grundlage zur Einrichtung<br />

eines immobilienbezogenen Informationssystems<br />

dienen.<br />

Dabei sind Fragen der Erweiterbarkeit,<br />

Kompatibilität, Anwenderfreundlichkeit,<br />

Kosten und Verbreitung des zu wählenden<br />

Systems zu berücksichtigen. Mit der<br />

Systemauswahl und der Datendefinition<br />

werden die Voraussetzungen <strong>für</strong> einen<br />

kontinuierlichen Datenfluss geschaffen.<br />

Weiterhin ist die Einrichtung von<br />

Schnittstellen vorzunehmen, um eine<br />

doppelte Bearbeitung von Vorgängen<br />

oder die redundante Vorhaltung von Informationen<br />

zu vermeiden.<br />

Hebel zur Kostenreduktion<br />

Sinkende Erträge, steigende Kosten und<br />

eine verschärfte Wettbewerbssituation<br />

sind die aktuellen Rahmenbedingungen<br />

und folglich Auslöser <strong>für</strong> die Professionalisierung<br />

des <strong>Management</strong>s von Immobilien.<br />

Dabei setzt sich in verstärktem<br />

Maße das Bewusstsein durch, dass die<br />

Kenntnis des aktuellen Marktwertes der<br />

Optimierungspotenzial<br />

Vertriebsstrategie anpassen, Kundenangebot<br />

ausbauen, Marktdaten prüfen<br />

Vertriebsstrategie anpassen, Kundenangebot<br />

ausbauen, Marktdaten prüfen<br />

GE 1 Nutzfläche / Brutto-Geschossfläche Flächenmanagement<br />

W 4 Summe der <strong>Betriebskosten</strong> / qm<br />

Flächenmanagement<br />

W 5 Heizung / qm Technische Modernisierung<br />

W 6 Reinigung / qm<br />

W 7 Beleuchtung / Kraft / Wasser<br />

Dienstleistungsausschreibung,<br />

Technische Modernisierung etc.<br />

Veränderung der Service-Level,<br />

Dienstleistungsausschreibung<br />

Dienstleistungsausschreibung<br />

Technische Modernisierung, etc.<br />

Maßnahmen<br />

Vertriebsoptimierung<br />

Filialnetzoptimierung<br />

Einzelobjektanalyse<br />

Facility <strong>Management</strong> Cons.<br />

19


20<br />

Immobilien & Finanzierung 17 — 2003<br />

Abbildung 3: Aufbau eines Immobilien-Kostencontrollings nach DIN 18960<br />

Soll/ Ist<br />

Soll/ Ist<br />

Soll Soll Prognose Prognose Prognose Prognose<br />

1. Q 2002<br />

2. Q 2002<br />

3. Q 2002<br />

4. Q 2002<br />

1. Q 2003<br />

2. Q 2003<br />

3. Q 2003<br />

4.<br />

Q 2003<br />

KG Bezeichnung Millionen<br />

Euro<br />

100 Kapitalkosten - - - - - - - -<br />

200 Verwaltungskosten 0, 76<br />

0, 70<br />

0, 70<br />

0, 65<br />

0, 50<br />

0, 50<br />

0, 50<br />

0,<br />

50<br />

300 <strong>Betriebskosten</strong> 10, 93<br />

9, 95<br />

9, 30<br />

10, 60<br />

10, 65<br />

9, 75<br />

9, 00<br />

10,<br />

05<br />

310 Ver- und<br />

Entsorgung<br />

5, 75<br />

4, 75<br />

4, 10<br />

5, 50<br />

5, 50<br />

4, 60<br />

3, 95<br />

5,<br />

00<br />

320 Reinigung und<br />

Pflege<br />

1, 77<br />

1, 80<br />

1, 80<br />

1, 80<br />

1, 60<br />

1, 60<br />

1, 60<br />

1,<br />

60<br />

330 Bedienung Technik<br />

1, 32<br />

1, 30<br />

1, 30<br />

1, 20<br />

1, 20<br />

1, 20<br />

1, 10<br />

1,<br />

10<br />

340 Inspektion/ Wartung<br />

der<br />

Baukonstruktion<br />

0, 76<br />

0, 85<br />

0, 85<br />

0, 85<br />

0, 95<br />

0, 95<br />

0, 95<br />

0,<br />

95<br />

350 Inspektion/ Wartung<br />

der<br />

technischen<br />

Anlagen<br />

0, 55<br />

0, 50<br />

0, 50<br />

0, 50<br />

0, 65<br />

0, 65<br />

0, 65<br />

0,<br />

65<br />

360 Kontroll- und<br />

Sicherheitsdienste<br />

0, 78<br />

0, 75<br />

0, 75<br />

0, 75<br />

0, 75<br />

0, 75<br />

0, 75<br />

0,<br />

75<br />

400 Instandsetzungskosten 2, 23<br />

1, 95<br />

1, 85<br />

1, 85<br />

6, 10<br />

5, 50<br />

3, 60<br />

1,<br />

60<br />

410 Instandsetzung der<br />

Baukonstruktion<br />

1, 23<br />

1, 10<br />

1, 00<br />

1, 00<br />

0, 85<br />

0, 80<br />

0, 80<br />

0,<br />

80<br />

420 Instandsetzung der<br />

technischen<br />

Anlagen<br />

0, 39<br />

0, 35<br />

0, 35<br />

0, 35<br />

4, 75<br />

4, 20<br />

2, 30<br />

0,<br />

30<br />

430 Instandsetzung der<br />

Außenanlagen<br />

0, 24<br />

0, 20<br />

0, 20<br />

0, 20<br />

0, 20<br />

0, 20<br />

0, 20<br />

0,<br />

20<br />

440 Instandsetzung der<br />

Ausstattung<br />

0, 37<br />

0, 30<br />

0, 30<br />

0, 30<br />

0, 30<br />

0, 30<br />

0, 30<br />

0,<br />

30<br />

Summe ( Euro/<br />

Quartal)<br />

27, 08<br />

24, 50<br />

23, 00<br />

25, 55<br />

34, 00<br />

31, 00<br />

25, 70<br />

23,<br />

80<br />

Summe ( Euro/<br />

Jahr)<br />

100, 13<br />

114,<br />

50<br />

Sachanlagen und deren bestmögliche<br />

Nutzung während der gesamten Lebensdauer<br />

sowie die Optimierung der daraus<br />

entstehenden Nutzungskosten und Verbräuche<br />

eine wesentliche strategische<br />

<strong>Management</strong>aufgabe darstellen.<br />

Ausschöpfung noch ungenutzter<br />

Potenziale zur Kostensenkung<br />

Vor dem Hintergrund der auch <strong>für</strong> <strong>Sparkassen</strong><br />

bestehenden Herausforderungen<br />

durch die aktuelle Wirtschaftslage wird<br />

der Blick derzeit noch konsequenter auf<br />

die Ausschöpfung vorhandener und<br />

bisher nur unzureichend genutzter Er-<br />

trags- und Kostensenkungspotenziale<br />

gerichtet.<br />

Es ist notwendig, den wichtigen Wettbewerbsvorteil<br />

Geschäftsstellennetz weiter<br />

auszubauen und die „nüchterne Filiale“<br />

zum kundenorientierten „Point of Sale“<br />

zu entwickeln.<br />

Dazu sollten über Kompetenzausstrahlung<br />

sowie gute Erreichbarkeit Neukunden<br />

gewonnen, über flankierende Convenience-Angebote<br />

die Kundenidentifikation<br />

beziehungsweise -bindung erhöht<br />

sowie die Besuchshäufigkeit und<br />

Verweildauer der Kunden gesteigert<br />

werden.<br />

Abbildung 4: Outsourcinganalyse am Beispiel der Dienstleistung Reinigung<br />

Outsourcinganalyse – monetäre<br />

Faktoren<br />

Eigenreinigung Fremdreinigung<br />

Tariflohn ( im<br />

ö.<br />

D.<br />

nach<br />

Alter<br />

und<br />

Anzahl<br />

der<br />

Kinder)<br />

zirka<br />

1 0,<br />

00<br />

€ 7 , 16<br />

€<br />

Personalkosten/ Einkaufspreis<br />

pro<br />

Stunde<br />

zirka<br />

2 2,<br />

50<br />

€ 1 3,<br />

75<br />

€<br />

Umsatzsteuer 16<br />

Prozent<br />

--- 2 , 20<br />

€<br />

E nthaltene<br />

Overheadkosten<br />

zirka<br />

15<br />

Prozent<br />

15% Overhead<br />

inkl.<br />

---<br />

Kosten pro<br />

Stunde<br />

brutto<br />

2 2,<br />

50<br />

€ 1 5,<br />

95<br />

€<br />

Transaktionskosten inkl.<br />

Vergabeverfahren<br />

etwa<br />

7,<br />

5 Prozent<br />

--- 1 , 20<br />

€<br />

Steuerung und<br />

Kontrolle<br />

zirka<br />

5 Prozent<br />

--- 0 , 80<br />

€<br />

Kosten pro<br />

Stunde<br />

brutto<br />

2 2,<br />

50<br />

€ 1 7,<br />

95<br />

€<br />

2 Durchschnittliche Leistung<br />

in<br />

m pro Stunde<br />

1 5<br />

180<br />

2 Kosten pro<br />

100<br />

m Reinigungsfläche 1 9,<br />

58<br />

€ 9 , 97<br />

€<br />

Outsourcinganalyse – nichtmonetäre<br />

Faktoren<br />

Eigenreinigung Fremdreinigung<br />

R elation<br />

der<br />

Gesamtkosten<br />

1 00%<br />

51%<br />

unproduktive Tage<br />

etwa 25<br />

Tage/<br />

Jahr<br />

---<br />

Q ualität<br />

der<br />

Arbeit<br />

8 0%<br />

90%<br />

Sanktionsmöglichkeiten bei<br />

schlechter<br />

Leistung<br />

begrenzt Wechsel<br />

des<br />

Dienstle<br />

isters<br />

Krankheitsvertretung verursacht<br />

zusätzl. Kosten<br />

keine<br />

zusätzl.<br />

Kosten<br />

Qualitätssicherung begrenzt inklusive<br />

Flexibilität im<br />

Personaleinsatz<br />

begrenzt inklusive<br />

Gewährleistung keine inklusive<br />

Ressourcenbindung etwa 20<br />

Jahre<br />

etwa<br />

1 Jahr<br />

Kostenart sprungfixe Kosten<br />

variable<br />

Kosten<br />

612<br />

Gleichzeitig sind eine Vielzahl von Kostensenkungspotenzialen<br />

im Immobilienbestand<br />

aufzudecken und zu heben.<br />

Diese umfassen beispielsweise eine bedarfsgerechte<br />

Dimensionierung des Filialnetzes<br />

durch die Zusammenlegung<br />

und Schließung nicht zukunftsfähiger<br />

Geschäftsstellen oder die Erhöhung der<br />

Wirtschaftlichkeit durch eine kreative<br />

Nutzung überschüssiger Flächen.<br />

Kosten- und Leistungstransparenz<br />

Weiterhin ist eine Senkung der laufenden<br />

Bewirtschaftungskosten herbeizuführen.<br />

Die Voraussetzung hier<strong>für</strong> ist jedoch<br />

eine umfassende Kosten- und Leistungstransparenz,<br />

die zukünftig noch in<br />

verstärktem Maße den neuen Aufgaben<br />

eines modernen Kostencontrollings anzupassen<br />

ist.<br />

Das vorliegende Ergebnis des Immobilien-Benchmarking-Projektes<br />

zeigt, dass<br />

der <strong>Sparkassen</strong>-Verband Bayern einen<br />

Hebel zur Kostensenkung gefunden hat<br />

und ansetzen kann. Nunmehr gilt es ihn<br />

zu bewegen. Nicht mit Gewalt, sondern<br />

mit Bedacht sowie Rücksicht auf die bisher<br />

hohe Qualität aller Leistungen und<br />

insbesondere der Leistungsträger innerhalb<br />

einer jeden Sparkasse.<br />

Fußnoten<br />

1) SVB/<strong>Real</strong> I.S. (2003) Ergebnisbericht Immobilien-<br />

Benchmarking, München: SVB, Seite 24.<br />

2) Preuß N/Schöne LB (2003): Nutzungskostenmanagement.<br />

In: <strong>Real</strong> Estate und Facility <strong>Management</strong>.<br />

Berlin: Springer-Verlag, Seite 265.<br />

3) Reisbeck T (2003): In-/Outsourcing. In: Preuß N/<br />

Schöne LB (Hrsg.) <strong>Real</strong> Estate und Facility <strong>Management</strong>.<br />

Berlin: Springer-Verlag, Seite 278.

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