Wasserhaltung im Bergwerk - RAG-Stiftung
Wasserhaltung im Bergwerk - RAG-Stiftung
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<strong>Wasserhaltung</strong> <strong>im</strong> <strong>Bergwerk</strong><br />
Zu den Ewigkeitsaufgaben des Steinkohlenbergbaus<br />
<strong>im</strong> Ruhrrevier<br />
<strong>Wasserhaltung</strong> <strong>im</strong> <strong>Bergwerk</strong><br />
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* Alle kursiv gesetzten Wörter werden <strong>im</strong> Glossar erklärt.<br />
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<strong>Wasserhaltung</strong> <strong>im</strong> <strong>Bergwerk</strong><br />
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<strong>Wasserhaltung</strong> <strong>im</strong> <strong>Bergwerk</strong><br />
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A_<br />
B_<br />
D_<br />
E_<br />
GLOSSAR<br />
(<strong>im</strong> Text kursiv gesetzte Begriffe)<br />
Abbaue<br />
Teile des --> Grubengebäudes, in welchem der Rohstoff gewonnen<br />
wird. Man unterscheidet das Kohlenfeld, das Rutschen- oder<br />
Bandfeld und das Versatzfeld.<br />
Aktiver Bereich<br />
Teil des --> Grubengebäudes, in dem Abbau umgeht.<br />
Baufelderaustausch<br />
Baufeld = durch natürliche oder künstliche Begrenzungen<br />
geschaffener Bereich, in dem Abbau betrieben wird.<br />
Feldestausch = Tausch von Grubenfeldern zwischen zwei oder<br />
mehreren <strong>Bergwerk</strong>en oder Bergbauunternehmen zum Zweck<br />
der Arrondierung von Grubenfeldern.<br />
Bewetterung<br />
Versorgung der Grube mit Frischwettern (Frischluft). Die Bewetterung<br />
erfolgt heute grundsätzlich über zwei oder mehr<br />
Schächte, die unter Tage miteinander verbunden sind. Durch<br />
den einen Schacht wird frische Luft zugeführt (Einziehschacht),<br />
durch den anderen verbrauchte Luft abgeführt (Ausziehschacht).<br />
Befindet sich die Wettermaschine am einziehenden Schacht,<br />
um frische Luft anzusaugen und in die Grubenbaue zu pressen,<br />
dann spricht man von blasender Bewetterung. Befindet sich die<br />
Wettermaschine am ausziehenden Schacht, saugt sie die Abwetter<br />
an, so dass die Frischwetter am einziehenden Schacht in das<br />
<strong>Bergwerk</strong> fallen; hier spricht man von saugender Bewetterung.<br />
Deckgebirge<br />
Jüngere Gebirgsschichten, welche die Flöz führenden Schichten<br />
überdecken.<br />
Erblastenvertrag<br />
Die Kohleländer Nordrhein-Westfalen und Saarland schlossen<br />
mit der <strong>RAG</strong>-<strong>Stiftung</strong> den Erblastenvertrag, der die dauerhafte<br />
F_<br />
G_<br />
Finanzierung der definierten Ewigkeitslasten ab dem Zeitpunkt<br />
der dauerhaften Einstellung des subventionierten Steinkohlenbergbaus<br />
gewährleistet.<br />
Feldesteilungen<br />
Aufteilung eines gemuteten bzw. von der Bergbehörde verliehenen<br />
Grubenfeldes.<br />
Flöz<br />
Bergmännische Bezeichnung für die Anhäufung sed<strong>im</strong>entär<br />
entstandener, nutzbarer Minerale oder Kohle in Form einer Schicht,<br />
die <strong>im</strong> Verhältnis zu ihrer Mächtigkeit eine große Länge und<br />
Breite aufweist und von fast parallelen Flächen begrenzt ist.<br />
Gebirgswasser >Grubenwasser<br />
Aus dem Gebirge zufließendes Wasser, dass sich in den Grubenbauen<br />
sammelt und abgeführt werden muss.<br />
gon<br />
Maßeinheit für Winkelweiten ebener Winkel. Ein gon bezeichnet<br />
den vierhundertsten Teil eines Vollwinkels (Vollwinkel = 360° =<br />
400 gon). Besondere Verwendung findet diese Maßeinheit <strong>im</strong><br />
Markscheidewesen.<br />
Grubengebäude, Grubenbaue<br />
Die Begriffe „Grubengebäude“ bzw. „Grubenbaue“ bezeichnen<br />
sämtliche planmäßig hergestellten bergmännischen Hohlräume<br />
unter Tage. Dazu zählen beispielsweise Strecken.<br />
Grubenwasser<br />
Jegliches Wasser, das dem Grubengebäude zufließt. Dieses<br />
muss ständig reguliert und abgepumpt werden. Überwiegend<br />
handelt es sich um Niederschlagswasser, das über Störungen<br />
und Zerklüftungen durch das Deckgebirge zufließt. Thermales<br />
Tiefenwasser, das in den Störungen aus der Tiefe aufsteigt,<br />
macht nur einen geringen Teil des Grubenwassers aus.<br />
<strong>Wasserhaltung</strong> <strong>im</strong> <strong>Bergwerk</strong><br />
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K_<br />
L_<br />
N_<br />
P_<br />
S_<br />
Karbon<br />
Geologischer Zeitabschnitt der vor etwa 360 Mio. Jahren begann<br />
und vor ca. 300 Mio. Jahren endete. In diesem Erdzeitalter<br />
bildeten sich die größten Steinkohlenlager der Erdgeschichte infolge<br />
des Zusammentreffens günstiger biologischer, kl<strong>im</strong>atischer<br />
und geologischer Faktoren.<br />
Leitwarte<br />
Eine Betriebseinrichtung, in der alle Steuer- und Messeinrichtungen<br />
zur Steuerung und Kontrolle des Betriebes unter Tage<br />
zusammen geführt sind.<br />
Nordwanderung<br />
Historischer Prozess der Verlagerung des Steinkohlenbergbaus<br />
<strong>im</strong> Ruhrgebiet vom südlichen in das nördliche Ruhrgebiet. Der<br />
Bergbau folgt dem nach Norden in <strong>im</strong>mer größere Teufen abtauchenden<br />
Steinkohlengebirge. Während <strong>im</strong> südlichen Ruhrgebiet<br />
die Steinkohlenflöze an der Erdoberfläche abgebaut werden können,<br />
erreicht der Steinkohlenbergbau <strong>im</strong> Norden heute Teufen von<br />
über 1400 m. So liegt die Steinkohle unter der Nordsee in einer<br />
Teufe von rund 5000 m.<br />
Pumpenkammer<br />
Grubenbau, in welchem sich die Pumpeinrichtungen für die Wasserhebung<br />
befinden.<br />
Pumpensumpf<br />
Im Pumpensumpf wird das zufließende Grubenwasser gesammelt.<br />
Er befindet sich in der Nähe des Schachtes meist dicht<br />
unterhalb der tiefsten Sohle. Bei großen Zuflussmengen wird<br />
das Fassungsvermögen durch Sumpfstrecken erweitert.<br />
Schacht<br />
Senkrechter --> Grubenbau, durch den eine Lagerstätte von<br />
der Tagesoberfläche aus erschlossen wird. Man unterscheidet<br />
je nach Verwendungszweck Wetter-, Förder-, Seilfahrt- und<br />
Materialschächte.<br />
Sohle<br />
Gesamtheit der in einem etwa gleichen vertikalen Niveau aufgefahrenen<br />
--> Grubenbaue in einem --> Grubengebäude.<br />
T_<br />
U_<br />
Sohlen untergliedern das Grubengebäude stockwerkartig. Der<br />
Begriff bezeichnet auch den Teil der Grubenbaue, auf dem der<br />
Bergmann steht oder fährt.<br />
Steinkohlenvorräte<br />
Menge gewinnbarer Steinkohle.<br />
Stillstandsbereich, Stilllegungsbereich<br />
Zusammenfassende Bezeichnung für stillgelegte <strong>Bergwerk</strong>e.<br />
Stollen<br />
--> Grubenbau, der <strong>im</strong> hügeligen Gelände unmittelbar von der<br />
Tagesoberfläche aus horizontal oder leicht ansteigend in den<br />
Berg führt. Die Öffnung des Stollens bezeichnet man als Stollenmundloch.<br />
Strecke<br />
Grubenbau mit regelmäßigem, gleich bleibendem Querschnitt.<br />
Strecken dienen der Fahrung, Förderung, Wetterführung und<br />
dem Transport. Nach dem Auffahren einer Strecke wird das<br />
freigelegte Gebirge durch den so genannten Streckenausbau<br />
gestützt.<br />
Tagesschacht<br />
Von der Tagesoberfläche ausgehender --> Schacht.<br />
Teufe<br />
Bergmännische Bezeichnung für Tiefe.<br />
Tiefbau<br />
„Tiefbau“ bezeichnete das Vordringen unter das Niveau des --><br />
Erbstollens (Wasserlösungsstollens), was eine künstliche <strong>Wasserhaltung</strong><br />
erforderte. Da das Wasser nicht mehr durch natürliches<br />
Gefälle abfließen konnte, mussten Pumpen eingesetzt<br />
werden. Zudem wird der Begriff für jede Art von Bergbau verwendet,<br />
bei dem die Lagerstätte, <strong>im</strong> Gegensatz zum Tagebau,<br />
durch Grubenbaue aufgeschlossen werden muss.<br />
über Tage<br />
Bergmännische Bezeichnung für „an der Tagesoberfläche“.<br />
<strong>Wasserhaltung</strong> <strong>im</strong> <strong>Bergwerk</strong><br />
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U_<br />
V_<br />
W_<br />
Z_<br />
unter Tage<br />
Bergmännische Bezeichnung für „unter der Tagesoberfläche“.<br />
Verbundmaßnahmen<br />
Maßnahmen zur Zusammenlegung von mindestens zwei<br />
selbstständigen Schachtanlagen.<br />
Vorfluter<br />
Gerinne, in welchem Wasser, beispielsweise Abwasser oder<br />
Regenwasser, in ein Gewässer abfließen kann.<br />
<strong>Wasserhaltung</strong><br />
bezeichnet alle Grubenbaue, maschinelle Einrichtungen und<br />
Rohrleitungen, die zur Sammlung und Klärung des Grubenwassers<br />
und dessen zutage Pumpen dienen.<br />
Zentrale <strong>Wasserhaltung</strong><br />
bezeichnet eine <strong>Wasserhaltung</strong>, mit der das Grubenwasser<br />
aus einem fest definierten Stillstandsbereich zu Tage gefördert<br />
wird.<br />
IMPRESSUM<br />
Der vorliegende Artikel ist die Druckversion eines Auszugs aus dem<br />
Kapitel ‚Ewigkeitsaufgaben‘ auf der Website der <strong>RAG</strong>-<strong>Stiftung</strong>.<br />
http:www.rag-stiftung.de/ewigkeitslasten/technische-an<strong>im</strong>ation/<br />
Diese An<strong>im</strong>ation wurde 2009 ursprünglich für die Sonderausstellung<br />
‚Glück Auf! Ruhrgebiet – Der Steinkohlenbergbau nach 1945‘ <strong>im</strong><br />
Deutschen Bergbau-Museum, Bochum produziert.<br />
©bluelemon Interactive GmbH, Köln, 2009<br />
Weitere Informationen zum Thema:<br />
<strong>RAG</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />
Rüttenscheider Straße 1-3<br />
45128 Essen<br />
Tel. +49 (0)201 801-3320<br />
Fax. +49 (0)201 801-3400<br />
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