07.05.2013 Aufrufe

Wir knüpfen das Netz der - Primacom

Wir knüpfen das Netz der - Primacom

Wir knüpfen das Netz der - Primacom

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Geschäftsbericht 2000<br />

<strong>Wir</strong> <strong>knüpfen</strong> <strong>das</strong> <strong>Netz</strong> <strong>der</strong><br />

UKUNFT<br />

primacom


Chronik 2000<br />

Januar<br />

Entscheidung für Deco<strong>der</strong> von Galaxis<br />

Diese neue primacom Set-Top-Box entspricht internationalem<br />

Standard und ist ein ausbaufähiges und<br />

zukunftsweisendes System für High-Speed-<br />

Internet, für digitales TV, sowie für eine große Zahl<br />

weiterer interaktiver Breitbanddienste<br />

primacom kauft weitere Kabelnetze in<br />

Sachsen und baut Position als Marktführer in diesem<br />

Bundesland aus<br />

Hans Wolfert wird in den Vorstand <strong>der</strong><br />

primacom AG berufen und übernimmt den<br />

Unternehmensbereich Unternehmensentwicklung<br />

Februar<br />

primacom erhält Sendelizenz für 15 interaktive<br />

Pay-Per-View-Kanäle<br />

März<br />

primacom bringt den französischen<br />

Musiksen<strong>der</strong> „MUZZIK“ erstmals in Deutschland<br />

digital auf Sendung, ein Programm, <strong>das</strong> sich beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>der</strong> Klassik, dem Jazz und <strong>der</strong> World Musik<br />

widmet<br />

April<br />

Internationales Bankenkonsortium sagt<br />

primacom eine Kreditlinie über DM 900 Mio zu<br />

EASDAQ nimmt primacom-ADRs in den<br />

Handel auf<br />

Mai<br />

primacom führt elektronischen<br />

Programmführer für Digitalfernsehen ein, <strong>der</strong> interaktiv<br />

über die Fernbedienung die Auswahl aus einem<br />

reichhaltigen TV-Programm und Filmangebot<br />

ermöglicht<br />

primacom erweitert Produktpalette im<br />

Bereich Highspeed Internet speziell für den<br />

Mittelstand und bietet beson<strong>der</strong>e Business<br />

Produkte<br />

primacom bietet mit Open-TV Software als erster<br />

Kabelnetzbetreiber interaktives digitales TV<br />

über Breitbandkabel in Deutschland.<br />

Juni<br />

primacom schließt Vertrag mit Home-<br />

Shopping-Kanal für Reise und Touristik<br />

„VIA1 – Schöner Reisen“<br />

primacom erwirbt 24,9 % am regionalen<br />

TV-Sen<strong>der</strong> MDF.1 in Magdeburg


Juli<br />

Die Eigentümer von Multikabel entscheiden<br />

sich für primacom als exklusiver Partner bei den<br />

Übernahmeverhandlungen<br />

Weitere Akquisitionen lassen primacom<br />

auf über 500.000 Kunden in <strong>der</strong> Region Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen wachsen<br />

August<br />

primacom übernimmt den viertgrößten nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Kabelnetzbetreiber Multikabel und<br />

gewinnt 300 000 bereits vollständig auf interaktive<br />

Breitbandtechnik aufgerüstete Kunden<br />

September<br />

primacom Bankenkonsortium bestätigt neuen<br />

Konsortialkredit von rund 1,4 Mrd. Euro<br />

primacom erwirbt Kabelnetz <strong>der</strong> Pfalzwerke<br />

AG und verstärkt damit Marktposition in Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Oktober<br />

Die Verschmelzung <strong>der</strong> AGFB AG auf die<br />

primacom AG wird mit Eintragung ins Handelsregister<br />

am 24.Oktober 2000 wirksam<br />

primacom startet High-Speed-Internet<br />

Angebot auch in Chemnitz<br />

primacom verabschiedet ihren<br />

Vorstandsvorsitzenden Jacques Hackenberg in den<br />

Ruhestand. Paul Thomason wird Sprecher des<br />

Vorstands<br />

November<br />

primacom kauft weiter Kabelnetze in Sachsen<br />

und Mecklenburg-Vorpommern<br />

Dezember<br />

primacom kooperiert mit <strong>der</strong> Verlagsgruppe<br />

Rhein-Main, Mainz. Deren Internetkunden können<br />

über primacom nun zu günstigeren Tarifen im<br />

Internet surfen<br />

5


Kennzahlen<br />

31.12.00 31.12.99<br />

Umsatz T€ 124.343 105.949<br />

EBITDA (angepasst) 1)<br />

T€ 51.907 53.160<br />

EBITDA-Marge (angepasst) % 41,7 50,2<br />

Eigenkapital T€ 269.184 328.590<br />

Bilanzsumme T€ 1.077.845 586.636<br />

Eigenkapitalquote % 25,0 56,0<br />

Mitarbeiter Anzahl 724 483<br />

Anschließbare Haushalte WE 1.833.870 1.422.826<br />

Angeschlossene Kunden WE 1.299.926 919.641<br />

Akzeptanz % 70,9 64,6<br />

1)<br />

EBITDA zuzüglich nicht liquiditätswirksamer Personalkosten in Bezug auf die 1999 und 2000 den Mitarbeitern<br />

gewährten Aktienoptionen und an<strong>der</strong>er nicht operativer Aufwendungen abzüglich nicht operativer Erträge.<br />

Haushalte nach Kunden und Regionen<br />

Sachsen Nord-<br />

Sachsen- Holland<br />

Anhalt Mainz Nie<strong>der</strong>- 2000<br />

Kernregionen Thüringen Berlin Wiesbaden Osnabrücklande Gesamt<br />

Analoges Kabelnetz<br />

Anschließbare Haushalte<br />

– Koax-CATV-<strong>Netz</strong> 479.949 232.435 329.844 268.642 – 1.310.870<br />

Davon Kunden 412.023 184.921 176.165 135.279 – 908.388<br />

Ebene-2-Kunden 151.449 58.393 59.984 23.826 – 293.652<br />

Ebene-3-Kunden 143.377 36.300 16.976 15.192 – 211.845<br />

Ebene-4-Kunden (ohne B-1) 117.197 90.228 12.205 6.942 – 226.572<br />

Ebene-4-Kunden (B-1) – – 87.000 89.319 – 176.319<br />

Breitbandkabelnetz<br />

Anschließbare Glasfaserhaushalte<br />

1<br />

»Ready for Service«<br />

203.000 – – – 320.000 523.000<br />

Haushalte 2<br />

davon:<br />

106.000 – – – 312.000 418.000<br />

Analog TV-Kunden (Ebene 2) 95.000 – – – 296.538 391.538<br />

Digital TV-Kunden 340 4.230 4.570<br />

Internet-Kunden 1.318 – – – 14.938 16.256<br />

1)<br />

Im Umkreis von 500 Metern vom Glasfaserknoten könnten Kunden innerhalb von 9 Wochen an <strong>das</strong><br />

Breitbandkabelnetz angeschlossen werden.<br />

2)<br />

Haushalte, die vom Glasfaserknoten bis zum Haushalt aufgerüstet wurden (862 MHz, rückkanalfähig).


Dein Kabelanschluss<br />

kann mehr<br />

Die primacom Gruppe ist die viertgrößte Kabelfernsehgesellschaft<br />

in Deutschland und in den Nie<strong>der</strong>landen. Neben dem<br />

Angebot von analogen Fernseh- und Rundfunkdiensten betreiben<br />

wir zur Zeit <strong>das</strong> mo<strong>der</strong>nste interaktive deutsche Breitbandkabelnetz<br />

und sind einer <strong>der</strong> führenden Anbieter von<br />

interaktiven, digitalen Multi-Media-Diensten für Privat- und<br />

Geschäftskunden.<br />

primacom entwickelt sich kontinuierlich zu einem führenden<br />

Kommunikationsunternehmen. <strong>Wir</strong> liefern unseren<br />

Kunden, die an <strong>das</strong> aufgerüstete Breitbandkabelnetz angeschlossenen<br />

sind, neben analogen auch die neuen Set-Top-Box<br />

basierten Multi-Media-Dienste. Dazu gehören <strong>das</strong> digitale<br />

primaTV mit mehr als 100 Programmen, Interactive Pay-Per-<br />

View, Highspeed Internet und in naher Zukunft auch Telefonie.<br />

<strong>Wir</strong> versorgen <strong>der</strong>zeit rund 1,8 Millionen Haushalte mit<br />

einem Kabelanschluss. Davon werden rund 523.000 Haushalte<br />

mit Glasfaser versorgt, von denen bereits 418.000 Haushalte<br />

mit <strong>der</strong> neuen rückkanalfähigen 862 Mhz Breitbandtechnik<br />

aufgerüstet sind und an die die neuen Multi-Media-Dienste<br />

vermarktet werden. Insgesamt vertrauen rund 1,3 Millionen<br />

Kabelkunden auf unsere Leistungen. Am 31. Dezember 2000<br />

bezogen 4.570 Kunden die neuen interaktiven digitalen<br />

Fernsehdienste und 16.256 Kunden bedienten sich des<br />

HighSpeed-Intenetzugangs.<br />

Vertikales und horizontales Wachstum sind wesentliche<br />

Bestandteile unserer Unternehmensstrategie. Zum einen<br />

erweitern wir unseren Kundenstamm und unser Kabelnetzwerk<br />

weiterhin durch Akquisitionen in unseren Kernregionen, zum<br />

an<strong>der</strong>en rüsten wir unsere <strong>Netz</strong>e gezielt für die<br />

Markteinführung unserer neuen interaktiven Multi-Media-<br />

Dienste auf.<br />

primacom entstand im Dezember 1998 aus <strong>der</strong> Verschmelzung<br />

zweier regionaler Kabelnetzbetreiber. Die Aktien <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

wurden im Februar 1999 am Neuen Markt Frankfurt und<br />

an <strong>der</strong> Nasdaq New York zum Handel zugelassen. Größter<br />

Aktionär ist zur Zeit mit rund 25,1 % die United Pan-Europe<br />

Communications N.V., Amsterdam.<br />

Inhalt<br />

Vorwort 2<br />

Organe <strong>der</strong> Gesellschaft 4<br />

Die PrimaCom AG 8<br />

primaTV 15<br />

HIGHSPEED INTERNET 20<br />

Telefonie 22<br />

primacom 2001 24<br />

Investor Relations 26<br />

Bericht des Vorstandes 32<br />

Konzernabschluss nach US-GAAP 54<br />

Anhang<br />

Jahresabschluss und Anhang<br />

60<br />

<strong>der</strong> Prima Com AG 89<br />

Bericht des Aufsichtsrats 106<br />

Fünf-Jahres-Übersicht 108<br />

Finanzkalen<strong>der</strong> 110<br />

Impressum 110<br />

1


2<br />

Vorwort<br />

Sehr geehrte Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter<br />

und Geschäftsfreunde,<br />

<strong>das</strong> Breitbandkabel ist die treibende Kraft und wesentlicher<br />

Bestandteil im zukünftigen Telekommunikationsmarkt –<br />

auch Deutschland macht da keine Ausnahme. Unser neues<br />

Breitbandkabel, soweit es bereits aufgerüstet ist, vereint <strong>das</strong><br />

digitale Fernsehen, <strong>das</strong> Highspeed Internet und in naher<br />

Zukunft auch die Telefonie zu einem Kommunikationsangebot,<br />

<strong>das</strong> unseren Kunden die höchste Informationsdichte, die<br />

breiteste Unterhaltung, den schnellsten Internetzugang und<br />

die größtmögliche Flexibilität und Auswahl bei den Produkten<br />

bietet. Durch uns wird die Welt für unsere Kunden bunter,<br />

größer, vielfältiger und interessanter.<br />

Einst als reiner Kabelnetzbetreiber gestartet, sind wir<br />

nun auf dem besten Wege, uns zu einem Kommunikationsunternehmen<br />

zu wandeln. Unsere Kunden in <strong>der</strong> Region Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen erleben diese Entwicklung bereits.<br />

Sie genießen seit dem vergangenen Geschäftsjahr den<br />

schnellen Zugang zum Internet über unser aufgerüstetes, rückkanalfähiges<br />

(Hybrid-Fiber-Coax) Breitbandkabel, den Zugriff<br />

auf <strong>das</strong> neue digitale primaTV mit mehr als 100 TV- und Radioprogrammen<br />

und die interaktiven Pay-Per-View-Dienste. Und<br />

Near-Video-on-Demand. Auch unsere Kunden in an<strong>der</strong>en<br />

Regionen sollen an dieser Entwicklung teilhaben. Mit ausgesuchten<br />

Kunden in Mainz haben wir eine umfassende Testphase<br />

gestartet, um auch hier in kurzer Zeit eine beachtliche<br />

Anzahl von Haushalten für die neuen interaktiven Dienste<br />

vorzubereiten.<br />

Im vergangenen Jahr haben wir unser Unternehmen weiter<br />

zügig ausgebaut: Neben einigen kleineren Akquisitionen –<br />

zehn an <strong>der</strong> Zahl – haben wir im September des abgelaufenen<br />

Geschäftsjahres die holländische Multikabel erworben. Damit<br />

haben wir auf einen Schlag rund 300.000 Kunden in <strong>der</strong> Provinz<br />

Noord-Holland hinzu gewonnen – ein wichtiger Meilenstein<br />

Paul Thomason<br />

in <strong>der</strong> Unternehmensgeschichte, auch deswegen, weil die<br />

<strong>Netz</strong>e <strong>der</strong> Multikabel bereits vollständig mit Rückkanal für die<br />

neuen interaktiven Dienste wie Internet, digitales Fernsehen<br />

und Telefonie ausgerüstet sind.<br />

Im Oktober 2000 haben wir die AGFB Aktiengesellschaft für<br />

Beteiligungen an Telekommunikationsunternehmen auf die<br />

primacom verschmolzen – ein Schritt, <strong>der</strong> bereits lange erwartet<br />

war. Damit stieg auch <strong>der</strong> Streubesitz am Kapital <strong>der</strong> primacom;<br />

<strong>das</strong> hat die Liquidität in unserer Aktie beträchtlich erhöht.<br />

Den bislang wichtigsten Schritt in unserer Unternehmensgeschichte<br />

haben wir im März diesen Jahres in einer Pressemeldung<br />

bekanntgegeben: <strong>Wir</strong> beabsichtigen die deutschen<br />

<strong>Netz</strong>e <strong>der</strong> United Pan Europe Communications N.V. (UPC) mit<br />

primacom zusammenzuschließen. Vorbehaltlich Ihrer Zustimmung<br />

auf <strong>der</strong> Hauptversammlung am 28. August 2001 würde<br />

sich unser Kundenstamm in etwa verdoppeln – in Deutschland<br />

würden wir dann rund zwei Millionen Kunden betreuen; in den<br />

Nie<strong>der</strong>landen würden es rund 350.000 Kunden sein, die dann<br />

auf die Dienste <strong>der</strong> primacom vertrauen.


Doch <strong>das</strong> vergangene Jahr hat lei<strong>der</strong> nicht nur geschäftliche<br />

Erfolge mit sich gebracht. Der Kurs unserer Aktie hat sich<br />

nicht dem Verfall <strong>der</strong> Kurse am Neuen Markt entziehen können<br />

– rund 62 % hat unsere Aktie im Berichtsjahr an Wert verloren.<br />

Die Aktien an<strong>der</strong>er Kabelnetzbetreiber verloren in vergleichbarem<br />

Maße, die Aktie von UPC sogar rund 80 %. Orientiert<br />

man sich am Nemax 50-Index, so hat sich unsere Aktie – gemessen<br />

an den Höchstkursen im Jahr 2000 und den Schlusskursen<br />

am 30. März 2001 – weitestgehend im Einklang mit<br />

dem Index entwickelt. <strong>Wir</strong> sind <strong>der</strong> Meinung, <strong>das</strong>s unsere Aktie<br />

unterbewertet ist und sich mit <strong>der</strong> Erholung des Neuen Marktes<br />

auch unsere Aktie wie<strong>der</strong> erholen wird. Am Jahresende notierte<br />

unsere Aktie im Xetra mit 11,80 €; die Marktkapitalisierung<br />

unseres Unternehmens betrug 232,8 Millionen €.<br />

Trotz <strong>der</strong> Kursentwicklung – wir werden weiterhin konsequent<br />

alle Chancen auf dem deutschen Kabelfernsehmarkt<br />

nutzen, um unseren Unternehmenswert und damit auch den<br />

Wert unserer Aktie zu steigern. An <strong>der</strong> Steigerung des Unternehmenswertes<br />

haben wir während des vergangenen Jahres<br />

hart gearbeitet: <strong>Wir</strong> haben Kabelnetze zusammengelegt und<br />

durch betriebliche Rationalisierungen die Effizienz und die<br />

Gewinnspannen erhöht. <strong>Wir</strong> haben eigene Kopfstationen gebaut<br />

und dadurch die Abhängigkeit von <strong>der</strong> Deutschen Telekom<br />

reduziert und gleichzeitig eine Reduzierung <strong>der</strong> Signallieferungsentgelte<br />

erreicht. <strong>Wir</strong> haben einen großen Teil unserer<br />

<strong>Netz</strong>e aufgerüstet und auf den mo<strong>der</strong>nsten technischen Stand<br />

gebracht; damit haben wir unseren Kunden den Einstieg in die<br />

neuen interaktiven multimedialen Dienste Highspeed Internet,<br />

digitales Fernsehen, elektronischer Programmführer und interaktives<br />

Pay-Per-View ermöglicht. Bald werden unsere Kunden<br />

auch über unsere primacom-<strong>Netz</strong>e telefonieren können.<br />

Diese Fortschritte und Erfolge verdanken wir auch<br />

unseren rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – wir sind<br />

stolz auf sie. Sie haben mit großem persönlichen Engagement<br />

gearbeitet und unser Unternehmen mit uns gestaltet. Ihnen<br />

gebührt unser Dank. <strong>Wir</strong> danken auch unseren Kunden, Geschäftsfreunden<br />

und insbeson<strong>der</strong>e unseren Aktionären für <strong>das</strong><br />

uns entgegengebrachte Vertrauen.<br />

<strong>Wir</strong> werden weiterhin konsequent daran arbeiten, eines<br />

<strong>der</strong> führenden Kabelkommunikationsunternehmen in Deutschland<br />

zu werden. Deswegen sind wir sicher, <strong>das</strong>s wir Ihnen auch<br />

im nächsten Jahr über weitere Erfolge <strong>der</strong> primacom berichten<br />

können.<br />

<strong>Wir</strong> freuen uns auf Ihre Teilnahme an unserer Hauptversammlung<br />

am 28. August 2001 in Mainz. <strong>Wir</strong> stehen Ihnen<br />

dann für Ihre Fragen zur Verfügung. Auf unserer Hauptversammlung<br />

werden Sie um Ihre Zustimmung zu dem geplanten<br />

Zusammenschluss <strong>der</strong> primacom mit den deutschen Unternehmensteilen<br />

<strong>der</strong> UPC in die „Neue PrimaCom AG“ gebeten.<br />

Bitte lassen Sie Ihre Aktien durch Bevollmächtigte vertreten,<br />

sollten Sie selbst nicht teilnehmen können.<br />

Mainz, im Mai 2001<br />

Paul Thomason<br />

Sprecher des Vorstandes<br />

3


4 Organe <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

Organe <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

* Die weiteren Mandate <strong>der</strong> primacom Aufsichtsräte sind im Anhang zum<br />

zum HGB-Abschluss (Seite 96) aufgeführt.<br />

Aufsichtsrat*<br />

Dr. Christian Schwarz-Schilling, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

ist 70 Jahre alt und seit <strong>der</strong> Beschlussfassung über die Verschmelzung<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrats <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Von 1996 bis 1998 war er Beiratsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Aquila<br />

Beteiligungs GmbH. Von 1993 bis 1997 war er Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Grundig AG und seit 1993 ist er geschäftsführen<strong>der</strong><br />

Gesellschafter <strong>der</strong> Dr. Schwarz-Schilling & Partner<br />

Telecommunications Consulting GmbH. Seit 1995 agiert er als<br />

internationaler Schlichter für die Fö<strong>der</strong>ation Bosnien-Herzegowina.<br />

Seit 1995 ist er außerdem Mitglied des Auswärtigen<br />

Ausschusses des Deutschen Bundestags und war von 1995 bis<br />

1998 Vorsitzen<strong>der</strong> des Unterausschusses „Menschenrechte<br />

und Humanitäre Hilfe“ des Deutschen Bundestags, seit 1998<br />

ist er stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> dieses Unterausschusses.<br />

Von 1994 bis 1995 war er Mitglied des Auswärtigen Ausschusses<br />

des Deutschen Bundestags und ist seit 1993 stellvertretendes<br />

Mitglied des <strong>Wir</strong>tschaftsausschusses des Deutschen Bundestags.<br />

Von 1982 bis 1992 war er Bundesminister für Post und<br />

Telekommunikation und ist seit 1976 Mitglied des Deutschen<br />

Bundestages. Von 1957 bis 1982 war er Geschäftsführer <strong>der</strong> im<br />

Familienbesitz befindlichen Sonnenschein Akkumulatorenfabrik<br />

Berlin/Büdingen GmbH. Seit 1999 ist er darüber hinaus<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrats von Mot Telecom AG.


Massimo Prelz Oltramonti, stv. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

ist 46 Jahre alt und seit April 1993 Mitglied und seit Januar<br />

1999 stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrates <strong>der</strong><br />

Gesellschaft bzw. <strong>der</strong> Vorläufergesellschaft KabelMedia. Herr<br />

Prelz Oltramonti ist seit September 1999 Managing Director<br />

bei Gilbert Global Equity Capital Europe Limited. Er ist dort im<br />

Management <strong>der</strong> europäischen Investment-Aktivitäten in erster<br />

Linie für den Kommunikations- und Mediensektor verantwortlich.<br />

Von 1991 bis September 1999 stand Herr Prelz Oltramonti<br />

in den Diensten <strong>der</strong> Advent-Gruppe, zuletzt als Senior Vice<br />

President von Advent International plc. und als Managing<br />

Director ihrer Tochtergesellschaft Advent International plc.<br />

Herr Prelz Oltramonti ist Director <strong>der</strong> E-via S.p.A., Jazztel plc<br />

und World Access Inc.<br />

Prof. Dr. Stefan Schwenkedel, stv. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

ist 41 Jahre alt und seit <strong>der</strong> Beschlussfassung über die<br />

Verschmelzung <strong>der</strong> Süweda in <strong>der</strong> Funktion eines stellvertretenden<br />

Vorsitzenden Mitglied des Aufsichtsrates <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Prof. Dr. Schwenkedel war auch von 1997 bis Oktober<br />

2000 Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrates <strong>der</strong> AGFB. Seit März<br />

2000 ist er Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrats von F.A.M.E. Film<br />

and Music Entertainment AG in München, und seit September<br />

2000 ist er Mitglied des Aufsichtsrats von 2Venture AG in<br />

Bonn. Seit 1996 ist er Professor für Betriebswirtschaftslehre an<br />

<strong>der</strong> Fachhochschule Wiesbaden. Von 1993 bis 1996 war er<br />

Finanzvorstand bei Schöller-Budatej, <strong>der</strong> ungarischen Tochtergesellschaft<br />

<strong>der</strong> Schöller Lebensmittel GmbH & Co. KG,<br />

einer Gesellschaft <strong>der</strong> Südzucker Gruppe. Während dieses<br />

Zeitraums war er ebenfalls Aufsichtsratsmitglied <strong>der</strong> MIRSA<br />

AGIN ALBERTIRSA in Ungarn. Vor 1993 war er unter an<strong>der</strong>em<br />

in <strong>der</strong> deutschen Druck- und Papierindustrie beschäftigt.<br />

Boris Augustin<br />

ist 32 Jahre alt und seit dem 30. Dezember 1998 Mitglied des<br />

Aufsichtsrates <strong>der</strong> Gesellschaft. Seit Oktober 1998 ist Herr<br />

Augustin bei Archelon Deutschland GmbH als Makler und<br />

Market Maker an <strong>der</strong> Eurex und in <strong>der</strong> Finanzdienstleistungsindustrie<br />

tätig. Von 1994 bis 1998 arbeitete er u.a. als Derivatehändler,<br />

bei Lehman Brothers Bankhaus AG, Banque Nationale<br />

de Paris (Deutschland) OHG und Banque Paribas (Deutschland)<br />

OHG. Herr Augustin ist Neffe von Herrn Wolfgang Preuß.<br />

Dr. Klaus von Dohnanyi<br />

ist 70 Jahre alt und seit Januar 1996 Mitglied des Aufsichtsrates<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft bzw. <strong>der</strong> Vorläufergesellschaft<br />

KabelMedia. Von <strong>der</strong> Umstellung bis zur Verschmelzung war er<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrats von KabelMedia, und vom 31.<br />

Dezember 1997 bis zur Umstellung war er Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Executive Committees von KabelMedia. Von 1954 bis 1960 arbeitete<br />

er sowohl in Deutschland als auch in den Vereinigten<br />

Staaten von Amerika für die Ford Motor Company. Von 1960<br />

bis 1968 war Herr Dr. von Dohnanyi Mitinhaber und Geschäftsführer<br />

des Institutes für Marktforschung und Unternehmensberatung<br />

Infratest in München. Von 1968 bis 1969 war er<br />

Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Herr Dr. von<br />

Dohnanyi gehörte von 1969 bis 1981 als Abgeordneter dem<br />

Deutschen Bundestag an. Von 1969 bis 1972 bekleidete er <strong>das</strong><br />

Amt des parlamentarischen Staatssekretärs und von 1972 bis<br />

1974 <strong>das</strong> des Ministers für Wissenschaft, Forschung und<br />

5


6 Organe <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

Erziehung. Von 1976 bis 1981 war er stellvertreten<strong>der</strong> Außenminister<br />

und in dieser Funktion für Europaangelegenheiten<br />

zuständig. Von 1981 bis 1988 war er Erster Bürgermeister <strong>der</strong><br />

Stadt Hamburg. Von 1990 bis 1994 war Dr. von Dohnanyi<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> TAKRAF Heavy Machinery in<br />

Leipzig und ist seit 1994 Son<strong>der</strong>berater des Direktoriums <strong>der</strong><br />

Treuhandanstalt (seit 1. Januar 1995 „Bundesanstalt für vereinigungsbedingte<br />

Son<strong>der</strong>aufgaben“) in Berlin.<br />

James S. Hoch<br />

ist 41 Jahre alt und seit September 1995 Mitglied des Aufsichtsrates<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft bzw. <strong>der</strong>en Vorläufergesellschaft.<br />

Seit August 2000 ist Herr Hoch Managing Director von Morgan<br />

Stanley Dean Witter. Von Dezember 1998 bis August 2000<br />

war er Managing Director von Morgan Stanley and Co. Limited<br />

und von 1994 bis 1998 Executive Director bei <strong>der</strong> Morgan<br />

Stanley and Co. Limited. Herr Hoch ist Director von Choice One<br />

Communications, Netscalibur Ltd., Xtempus und TL Com.<br />

Paul ’t Hoen<br />

ist 55 Jahre alt und gehört dem Aufsichtsrat seit dem 1. März<br />

1999 an. Herr ’t Hoen ist gegenwärtig als Vice President für<br />

Strategie bei Lucent Technologies in Hilversum, Holland, tätig.<br />

Ab 1985 gehörte er dem Vorstand von Dutch PTT Telecom<br />

(jetzt KPN Telecom) an. Ab 1992 stand er <strong>der</strong> Abteilung<br />

Corporate Development von KPN Telecom vor und war seit<br />

1995 Vorstand <strong>der</strong> KPN Telecom Tochtergesellschaft Vision<br />

Networks N.V., die Kabelfernsehnetze in Großbritannien<br />

(Comtel), Frankreich (RCF), Polen (Intercable), <strong>der</strong> Tschechischen<br />

Republik (Interkabel) und in den Nie<strong>der</strong>landen (Casema)<br />

unterhält. Herr ’t Hoen ist Director von TSS Telematrix Systems<br />

and Services B.V., Amper S.A. und SNT Holding N.V.<br />

Brigitte Preuß,<br />

ist die Ehefrau von Herrn Wolfgang Preuß und seit 30. Dezember<br />

1998 Mitglied des Aufsichtsrates <strong>der</strong> Gesellschaft und seit<br />

Januar 1993 Hauptgeschäftsführerin <strong>der</strong> Kurhotel Parkschlößchen<br />

Bad Wildstein GmbH, Traben-Trabach. Von Juli 1984<br />

bis Dezember 1992 hatte sie verschiedene Positionen bei <strong>der</strong><br />

Süweda inne.<br />

Roland Steindorf<br />

ist 47 Jahre alt und wurde am 24. März 2000 vom Registergericht<br />

beim Landgericht in Mainz zum Aufsichtsratsmitglied<br />

bestellt, um <strong>das</strong> durch den Rücktritt von Herrn Berylson vakant<br />

gewordene Mandat zu übernehmen. Herr Steindorf ist gegenwärtig<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> SMC CONSULTING in Kronberg.<br />

Von 1994 bis 1996 war Herr Steindorf Geschäftsführer <strong>der</strong> CLT<br />

in Luxemburg. Von 1990 bis 1994 war er bei <strong>der</strong> Braun AG<br />

Direktor für Zentraleuropa und von 1987 bis 1990 als Leiter<br />

Vertrieb und Marketing bei Pirelli tätig. Herr Steindorf ist auch<br />

Mitglied des Aufsichtsrats von Highway One.


Der Vorstand<br />

Paul Thomason und Hans Wolfert<br />

Paul Thomason,<br />

Vorstand Finanzen und Sprecher des Vorstandes<br />

ist 45 Jahre alt und hat mehr als 15 Jahre Erfahrung in <strong>der</strong><br />

Kommunikations- und Medienbranche. Er ist seit dem<br />

30. Dezember 1998 Chief Financial Officer <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Von 1996 bis 1998 war er Chief Financial Officer <strong>der</strong> Kabel-<br />

Media. Von 1981 bis Februar 1996 war er bei <strong>der</strong> First Union<br />

National Bank of North Carolina beschäftigt, wo er von 1986<br />

bis Januar 1996 als Senior Vice President in <strong>der</strong> Kommunikations-<br />

und Medienfinanzgruppe tätig war.<br />

Hans Wolfert,<br />

Vorstand Unternehmensentwicklung<br />

ist 40 Jahre alt und verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung<br />

im Kommunikations- und Mediensektor. Am 17. Januar 2000<br />

wurde er vom Aufsichtsrat als Chief Corporate Development<br />

Officer in den Vorstand des Unternehmens berufen. Von<br />

Februar 1999 bis zu seiner Berufung in den Vorstand war er<br />

Corporate Development Officer <strong>der</strong> Gesellschaft. Von 1995 bis<br />

Dezember 1998 war er President <strong>der</strong> UPC NL und Senior Vice<br />

President Corporate Development und Chief Executive Officer<br />

von A2000, einer Tochter <strong>der</strong> UPC. Von 1994 bis 1995 war Herr<br />

Wolfert Vice President und Director of International Business<br />

Development bei Philips Media Cable Systems. Von 1993 bis<br />

1994 arbeitete er bei PTT-Telecom (Royal Dutch PTT/KPN). Von<br />

1991 bis 1992 war er als Managing Director Sales und Marketing<br />

und von 1991 bis 1992 als National Account Manager<br />

Infrastructure für IBLL PTT-Broadcasting tätig.<br />

7


8<br />

Die PrimaCom AG<br />

Die PrimaCom AG<br />

primacom ist <strong>der</strong> viertgrößten Kabelnetzbetreiber in Deutschland<br />

und den Nie<strong>der</strong>landen: <strong>Wir</strong> betreuen rund 1,3 Millionen<br />

Kunden in 1,8 Millionen angeschlossenen Haushalten. <strong>Wir</strong><br />

bieten unseren Kunden eine einzigartige Synthese von klassischen<br />

Medienprodukten und innovativen Kommunikationsdienstleistungen:<br />

primacom macht <strong>das</strong> Fernsehen interaktiv,<br />

<strong>das</strong> Internet multimedial und die Kommunikation vielseitig.<br />

Die multimediale Zukunft bringt den primacom-Kunden<br />

umfangreiche Unterhaltungs- und Informationsmöglichkeiten:<br />

Sie wählen ein Thema und einen Zugangsweg und erhalten über<br />

unser Kabelnetz eine Vielfalt mediengerecht aufbereiteter<br />

Informationen und Unterhaltungsinhalte. Möglich wird <strong>das</strong> alles<br />

durch die Rückkanalfähigkeit unseres Breitbandkabelnetzes.<br />

Es schafft neue Formen <strong>der</strong> Kommunikation und bietet eine nie<br />

gekannte Geschwindigkeit bei <strong>der</strong> Übertragung großer Datenmengen.<br />

primacom Standort Leipzig<br />

Unser Geschäft, <strong>der</strong> Kabelmarkt, gewinnt mit dem Hinzukommen<br />

neuer, interaktiver Dienste erheblich an Bedeutung.<br />

Neue Dienste wie digitales Fernsehen, Servicekanäle und Near-<br />

Video-On-Demand benötigen höhere Übertragungskapazitäten,<br />

die unsere Glasfasernetze bieten. Solche mo<strong>der</strong>nen Breitbandkabelnetze<br />

liefern Radio- und TV-Signale und bieten schnelle<br />

Internetzugänge mit vielfacher ISDN-Geschwindigkeit. Fernsehen,<br />

Internet und Telefonie wachsen im Zuge <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

<strong>der</strong> <strong>Netz</strong>e immer mehr zusammen – hier tun sich für<br />

uns neue Geschäftsfel<strong>der</strong> auf. Es entstehen Märkte mit enormen<br />

Wachstumspotenzialen. Der Kabelmarkt wird sich damit<br />

zu einem beson<strong>der</strong>s attraktiven, aber auch hart umkämpften<br />

<strong>Wir</strong>tschaftszweig entwickeln.


Der Kabelfernsehmarkt<br />

Deutschland ist <strong>der</strong> größte Markt für Kabelfernsehen in Europa<br />

und <strong>der</strong> zweitgrößte Kabelfernsehmarkt <strong>der</strong> Welt – nur <strong>der</strong><br />

Kabelmarkt <strong>der</strong> Vereinigten Staaten ist größer. Doch nicht nur<br />

die Größe des Marktes macht Deutschland zu einem sehr<br />

attraktiven Standort für den Erwerb, den Betrieb und die technische<br />

Aufrüstung von Kabelnetzen, auch die Struktur des<br />

Marktes bietet interessante Chancen. Doch dieser Markt ist<br />

vielschichtig. Um ihn zu verstehen, muss man etwas über seine<br />

Geschichte und seine technischen Grundlagen wissen.<br />

Der deutsche Kabelfernsehmarkt weist eine sehr fragmentierte<br />

Anbieterstruktur auf. In Deutschland gibt es mehr als<br />

37 Millionen Haushalte als potenzielle Kabelnetzkunden. Die<br />

Deutsche Telekom ist aufgrund ihrer historischen Stellung <strong>der</strong><br />

größte Wettbewerber in diesem Markt: Sie ist <strong>der</strong> größte Kabelfernsehbetreiber<br />

in Deutschland und liefert Programmsignale<br />

an mehr als 5.000 private Kabelnetzbetreiber. Eine große<br />

Anzahl privater Kabelnetzbetreiber empfängt ihre Programme<br />

jedoch auch über eigene Kopfstationen und stellt diese<br />

Programme ihren Kunden zur Verfügung. Aufgrund <strong>der</strong><br />

technischen Beson<strong>der</strong>heiten im Kabelnetzgeschäft und aufgrund<br />

des zunehmenden Wettbewerbs wird sich die Zahl <strong>der</strong><br />

Wettbewerber in den kommenden Jahren deutlich reduzieren.<br />

<strong>Wir</strong> fassen diese zu erwartende Konsolidierung im Kabelnetzgeschäft<br />

als Chance für unser Unternehmen auf.<br />

Der Breitbandkabelmarkt ist noch jung und unterliegt<br />

einigen rechtlichen Regulierungen: Erst <strong>das</strong> am 1. August 1996<br />

in Kraft getretene Telekommunikationsgesetz (TKG) beendete<br />

<strong>das</strong> <strong>Netz</strong>monopol <strong>der</strong> Deutschen Telekom für die Verlegung<br />

von Kabel in den Strassen und Plätzen <strong>der</strong> Städte. Das TKG<br />

erlaubt jedem, <strong>der</strong> die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt<br />

und eine Lizenz erwirbt, Telekommunikationsdienste einschließlich<br />

<strong>der</strong> Bereitstellung von Übertragungskapazitäten<br />

anzubieten. Bis zum Inkrafttreten des TKG hatte die Deutsche<br />

Telekom <strong>das</strong> Monopol für alle Telekommunikationsdienste, also<br />

auch bei <strong>der</strong> Einführung von Kabelfernsehen und <strong>der</strong> Bereitstellung<br />

<strong>der</strong> dazu notwendigen Infrastruktur in bisher nicht<br />

erschlossenen, d. h. unverkabelten Gebieten.<br />

Mit dem Ende des Kabelnetzmonopols <strong>der</strong> Deutschen<br />

Telekom hat sich auch <strong>der</strong> Markt rapide verän<strong>der</strong>t: Wo einst<br />

vier Kanäle „flimmerten“, hat die Sen<strong>der</strong>- und Programmvielfalt<br />

innerhalb des dualen Rundfunksystems rasch zugenommen.<br />

Dieses beständig wachsende Angebot verlangt nach leistungsfähigen<br />

<strong>Netz</strong>en und einem weiteren Ausbau <strong>der</strong> <strong>Netz</strong>strukturen.<br />

9


10 Die PrimaCom AG<br />

Die PrimaCom AG betreibt Kabelnetze auf vier Ebenen, die sich<br />

wie folgt beschreiben lassen:<br />

Ebene 4-<strong>Netz</strong>e verbinden die bis ans Haus geführten<br />

Hauptübertragungsleitungen <strong>der</strong> Deutschen Telekom mit den<br />

Teilnehmern im Haus; die <strong>Netz</strong>e laufen also vom Telekom-<br />

Übergabepunkt bis zum Anschluss des Kunden in dessen Wohnung.<br />

Der Betreiber eines Ebene 4-<strong>Netz</strong>es verlegt den Kabelanschluss,<br />

schließt die Verträge mit den Kunden ab, stellt die<br />

Rechnungen und betreut die Kunden. In den Versorgungsgebieten<br />

für Ebene 4-<strong>Netz</strong>e besitzt und betreibt die Deutsche Telekom<br />

weiterhin die Kopfstation, an <strong>der</strong> die Signale eingehen und<br />

die Hauptübertragungsleitungen zum Haus des Kunden. Die<br />

Kabelnetzbetreiber sind auf <strong>der</strong> Grundlage von sogenannten<br />

Signallieferungsverträgen zur Entrichtung eines Signallieferungsentgeltes<br />

an die Deutsche Telekom verpflichtet.<br />

Eine historisch bedingte Son<strong>der</strong>form <strong>der</strong> Ausgestaltung<br />

von Ebene 4-<strong>Netz</strong>en in den alten Bundeslän<strong>der</strong>n sind die sogenannten<br />

B-1 Vereinbarungen. Aufgrund ihrer Monopolstellung<br />

konnte die Deutsche Telekom Kabelnetzbetreibern für be-<br />

Empfangsanlage, Kopfstation<br />

stimmte geographische Gebiete eine exklusive Lizenz für die<br />

Vermarktung <strong>der</strong> Signale <strong>der</strong> Ebene 4-<strong>Netz</strong>e erteilen. Der<br />

Kabelnetzbetreiber verpflichtete sich, eine vorher festgelegte<br />

Anzahl von Teilnehmern zu gewinnen. Die an die Deutsche<br />

Telekom zu entrichtenden Entgelte wurden auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

dieser vorher festgelegten Teilnehmeranzahl berechnet. Bei<br />

diesen Verträgen hat es dann keine Rolle gespielt, wie viele<br />

Kunden <strong>der</strong> Kabelnetzbetreiber wirklich gewann. Diese mit <strong>der</strong><br />

Deutschen Telekom im Rahmen von B-1 getroffenen Vereinbarungen<br />

werden nachfolgend „B-1 Vereinbarungen“ genannt.<br />

Ebene 3-<strong>Netz</strong>e verbinden die Kopfstation mit dem Haus.<br />

Der Kabelnetzbetreiber betreibt keine eigene Kopfstation,<br />

son<strong>der</strong>n schließt einen Signallieferungsvertrag, in <strong>der</strong> Regel mit<br />

<strong>der</strong> Deutschen Telekom, ab. Bei einem Ebene 3-<strong>Netz</strong> sind die<br />

Kabelnetzbetreiber zur Zahlung eines Entgeltes für die Lieferung<br />

des Signals verpflichtet.


Als Ebene 2-<strong>Netz</strong>e bezeichnet man den Betrieb <strong>der</strong><br />

Kopfstation für die Einspeisung von Radio- und TV-Signalen.<br />

Besitzt und betreibt <strong>der</strong> Kabelnetzbetreiber <strong>das</strong> gesamte<br />

Kabelnetz von <strong>der</strong> eigenen Kopfstation bis zur Verkabelung<br />

innerhalb <strong>der</strong> Haushalte, spricht man von einem „Ebene 2-<br />

<strong>Netz</strong>“. Solche <strong>Netz</strong>e entsprechen denen, die von Kabelnetzbetreibern<br />

in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien<br />

betrieben werden. Bei einem Ebene-2-<strong>Netz</strong> zahlen die Kabelnetzbetreiber<br />

keine Signallieferungsentgelte an die Deutsche<br />

Telekom, son<strong>der</strong>n empfangen <strong>das</strong> Programmangebot über<br />

Antennen terrestrisch o<strong>der</strong> vom Satelliten über ihre eigenen<br />

Kopfstationen. Nach unserer Einschätzung sind wir in Deutschland<br />

<strong>der</strong> größte private Betreiber von Ebene 2-<strong>Netz</strong>en.<br />

Als Ebene 1-<strong>Netz</strong>e (Programmproduktion) bezeichnet<br />

man Kabelnetze, bei denen <strong>der</strong> Kabelnetzbetreiber die<br />

Programme selbst erstellt und für die Übermittlung von <strong>der</strong><br />

Kopfstation bis in die Wohneinheit verantwortlich ist. Wie viele<br />

an<strong>der</strong>e private Kabelnetzbetreiber in Deutschland besitzen<br />

o<strong>der</strong> betreiben auch wir keine Ebene 1-<strong>Netz</strong>e.<br />

Signaleinspeisung<br />

Insgesamt betreiben wir in Deutschland eine Kombination<br />

aus Ebene-2-, Ebene-3-, Ebene-4- und Ebene-4 (B-1) -Kabelnetzen.<br />

In den kommenden Jahren werden wir diese <strong>Netz</strong>e<br />

weiter ausbauen: Den größten Teil unserer Kabelnetze werden<br />

wir innerhalb <strong>der</strong> kommenden fünf Jahre zu HFC-Breitbandkabelnetzen<br />

aufrüsten; diese Breitbandtechnik eröffnet uns<br />

neue Kundenkreise und unseren Kunden neue Dienste. Diese<br />

Technologie wird in den kommenden Jahren auf dem Markt für<br />

Kabelfernsehen zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor werden.<br />

Network-Operation-Center<br />

11


12 Die PrimaCom AG<br />

Unsere Technologie<br />

<strong>Wir</strong> haben als erstes Unternehmen in Deutschland damit<br />

begonnen, Kabelfernsehnetze auf Breitbandtechnik aufzurüsten.<br />

Zur Zeit sind wir <strong>der</strong> größte private Betreiber von Breitbandkabelnetzen<br />

(HFC 862 MHz); wir betreuen rund 106.000<br />

„Ready-for-Service“-Haushalte in <strong>der</strong> Region Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen. Unsere Breitbandkabelnetze<br />

sind rückkanalfähige Hochgeschwindigkeitsnetze mit einer<br />

primacom Set-Top-Box<br />

Bandbreite von 862 MHz, die für die Übermittlung von analogem<br />

Kabelfernsehen, digitalem Fernsehen, Telekommunikation,<br />

Highspeed Internet- und Datendiensten einschließlich interaktiver<br />

Dienste ausgelegt sind. Innerhalb <strong>der</strong> kommenden fünf<br />

Jahre soll <strong>der</strong> größte Teil unserer Kabelnetze digital aufgerüstet<br />

werden. Dabei konzentrieren wir uns auf Regionen mit hoher<br />

Teilnehmerdichte: In <strong>der</strong> Region Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />

Thüringen<br />

haben wir bereits <strong>das</strong> <strong>Netz</strong> in <strong>der</strong> Stadt Leipzig aufgerüstet.<br />

Im zweiten Quartal 2000 haben wir mit <strong>der</strong> <strong>Netz</strong>aufrüstung in<br />

den Städten Magdeburg, Chemnitz, Halle, Aschersleben und<br />

Naumburg sowie in an<strong>der</strong>en Teilen <strong>der</strong> Region Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen begonnen.<br />

interaktive<br />

Fernbedienung


Diese <strong>Netz</strong>aufrüstungen haben Modellcharakter: <strong>Wir</strong><br />

planen, die Kopfstation Leipzig noch weiter technisch aufzu<br />

rüsten. Damit kann <strong>das</strong> Angebot digitaler Kanäle, interaktive<br />

Pay-per-View und Highspeed Internetangebote nicht nur in<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, son<strong>der</strong>n auch in<br />

an<strong>der</strong>en Regionen vermarktet werden, sobald die dortigen<br />

<strong>Netz</strong>e aufgerüstet sind.<br />

Indem wir unsere Aufrüstungsarbeiten auf Zielregionen<br />

mit höchster Teilnehmerdichte konzentrieren, reduzieren wir<br />

die Aufrüstungskosten je Haushalt. Die Aufrüstung <strong>der</strong><br />

Kopfstation in Leipzig werden wir nutzen, um auch an<strong>der</strong>e<br />

Regionen, <strong>der</strong>en Aufrüstung wir planen, zu versorgen und so<br />

den Investitionsaufwand in diesen Regionen deutlich zu reduzieren.<br />

Unsere Aufrüstungspläne in Deutschland werden zudem<br />

unsere Abhängigkeit von Signallieferungen <strong>der</strong> Deutschen<br />

Telekom und an<strong>der</strong>er privater Kabelnetzbetreiber deutlich<br />

senken.<br />

Glasfasertechnologie ist die Basis unserer Aufrüstungsstrategie:<br />

Ein in <strong>der</strong> Stadt Leipzig verlegter Glasfaserring<br />

verbindet unsere Kunden mit <strong>der</strong> Kopfstation. In den Hauptring<br />

werden kleinere Glasfaserringe integriert, so <strong>das</strong>s eine Glasfasermatrix<br />

entsteht, welche die gesamte Stadt abdeckt. Mit<br />

<strong>der</strong> Integration zusätzlicher Glasfaserringe wird die Glasfasermatrix<br />

zunehmend weitere Teile <strong>der</strong> Stadt erschließen. Innerhalb<br />

<strong>der</strong> Glasfasermatrix sind an verschiedenen Orten Glasfaserknoten<br />

integriert. Je<strong>der</strong> Knoten enthält einen optischen<br />

Sen<strong>der</strong> und Empfänger, an dem <strong>das</strong> von <strong>der</strong> Kopfstation empfangene<br />

optische Signal in ein elektrisches Signal verwandelt<br />

wird und dann über Koaxialkabel zum Kunden übertragen wird.<br />

Auf dem Rückkanal werden elektrische Signale <strong>der</strong> Kunden<br />

über Koaxialkabel übertragen, in optische Signale transformiert<br />

und zur Kopfstation übertragen. Durchschnittlich bedient ein<br />

Glasfaserknoten 500–700 Koaxialanschlüsse.<br />

In städtischen Gebieten, in denen wir keine Koaxialkabel<br />

besitzen, verlegen wir diese ausgehend von den Glasfaserknoten<br />

in neue Teilnehmerhaushalte. Das Koaxialnetz haben<br />

wir so erneuert o<strong>der</strong> neu installiert, <strong>das</strong>s die Übertragungsraten<br />

erhöht werden und Signale zwischen Kopfstation und<br />

Haushalt versandt werden können. Die digitalen Set-Top-Boxen<br />

<strong>der</strong> Galaxis Technology AG ermöglichen unseren Kunden den<br />

Empfang von digitalem Fernsehen und von Highspeed Internetservices.<br />

Kunden ohne digitale Set-Top-Box, die den Highspeed<br />

Internetservice erwerben, benötigen ein Kabelmodem. Das<br />

<strong>Netz</strong>werk verfügt über einen Rückkanal mit 65 MHz.<br />

Vorbild für die weitere Aufrüstung unserer deutschen<br />

Kabelnetze wird auch unser <strong>Netz</strong> in den Nie<strong>der</strong>landen sein, <strong>das</strong><br />

im Ausstattungsgrad <strong>der</strong>zeit noch fortgeschrittener ist als<br />

unser deutsches <strong>Netz</strong>.<br />

13


14 Die PrimaCom AG<br />

Unser <strong>Netz</strong> in den Nie<strong>der</strong>landen<br />

<strong>Wir</strong> betreiben in den Nie<strong>der</strong>landen ein zu 97,5 % voll aufgerüstetes,<br />

rückkanalfähiges Breitbandkabelnetz für die Durchleitung<br />

sämtlicher Breitbanddienste einschließlich interaktivem<br />

Digitalfernsehen, Highspeed Internetzugang und Telekommunikationsdiensten.<br />

Lediglich 8.000 von 320.000 angeschlossenen<br />

Haushalten wurden noch nicht aufgerüstet. Diese Haushalte<br />

liegen in drei geographischen Zonen. Da sie wirtschaftlich<br />

schwierig zu versorgen sind, beabsichtigen wir, sie im<br />

Laufe <strong>der</strong> Zeit zu veräußern. In den Nie<strong>der</strong>landen versorgen wir<br />

Gemeinden in <strong>der</strong> Provinz Noord-Holland im Nordwesten des<br />

Landes, einschließlich <strong>der</strong> Gewerbegebiete um den Flughafen<br />

Schiphol. <strong>Wir</strong> besitzen im Wesentlichen <strong>das</strong> gesamte <strong>Netz</strong>, von<br />

<strong>der</strong> Kopfstation bis hin zum Hausübergabepunkt. Lediglich 92<br />

Kilometer Glasfaserkabel haben wir angemietet.<br />

Unser <strong>Netz</strong> in den Nie<strong>der</strong>landen hat die folgenden Merkmale:<br />

Eine regionale Kopfstation in Alkmaar empfängt Fernsehund<br />

Rundfunksignale, wandelt diese Signale optisch um<br />

und überträgt sie über <strong>das</strong> sogenannte Glasfaser-Backbone-<strong>Netz</strong>,<br />

den Hauptstrang unserer <strong>Netz</strong>e.<br />

Das Glasfaser-Backbone-<strong>Netz</strong>, <strong>das</strong> die Region mit über<br />

1190 km 862-MHz-Glasfaserkabel versorgt, überträgt <strong>das</strong><br />

optische Signal an 38 Glasfaserverteiler – <strong>das</strong> sind<br />

Punkte, an denen die optischen Signale verstärkt werden<br />

– und 586 Glasfaserknoten.<br />

Die Glasfaserknoten wandeln die optischen Signale in<br />

elektrische Signale bis auf 862 MHz um und senden diese<br />

durch ein Koaxialkabel in die Teilnehmerhaushalte.<br />

Modems und Set-Top-Boxen in den Wohnungen <strong>der</strong><br />

Kunden gestatten den Empfang digitaler Programme.<br />

Die Glasfaserknoten empfangen zusätzlich regionale Radiound<br />

Fernsehprogramme. Der Großteil unseres <strong>Netz</strong>es in den<br />

Nie<strong>der</strong>landen verfügt über einen Rückkanal mit 80 MHz. <strong>Wir</strong><br />

planen, in den bestehenden Regionen weitere Haushalte zu<br />

erschließen. <strong>Wir</strong> werden voraussichtlich im zweiten Halbjahr<br />

2001 eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) installieren.<br />

Das soll die künftige Bereitstellung von Telefoniediensten<br />

unterstützen.


... Fernsehen neu sehen ...<br />

©2000 DREAMWORKS LLC and UNIVERSAL STUDIOS. All Rights Reserved.<br />

15


16<br />

primaTV<br />

primaTV –<br />

digitales Fernsehen heute<br />

Nach Planung <strong>der</strong> Bundesregierung soll die Digitalisierung <strong>der</strong><br />

TV- und Radionetze bis zum Jahr 2010 abgeschlossen sein.<br />

Dies wird dann bundesweit echte Interaktivität im Fernsehen<br />

ermöglichen: Die Rückkanaltechnik des digitalen Fernsehens<br />

macht es möglich, Informationen in beide Richtungen zu<br />

übertragen, also vom Sen<strong>der</strong> zum Empfänger und umgekehrt.<br />

Und nur so lässt sich ein TV-Programm wirklich individuell<br />

gestalten. Das interaktive Fernsehen wird die Fernseh- und<br />

Medienlandschaft grundlegend verän<strong>der</strong>n, wenn nicht sogar<br />

revolutionieren.<br />

Mit <strong>der</strong> Einführung unseres Dienstes primaTV nimmt<br />

primacom hier eine Vorreiterrolle ein: <strong>Wir</strong> bieten einer großen<br />

Anzahl von Kunden bereits heute die Möglichkeit, über eines<br />

<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten <strong>Netz</strong>e in Deutschland interaktive digitale<br />

Dienste zu nutzen.<br />

Das digitale Programmangebot von primaTV steht für<br />

eine noch größere Programmauswahl. Im digitalen Grundangebot<br />

primaTV BASIS stehen über 50 Programme zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus können die digitalen Zusatzangebote prima<br />

FAMILY, primaLIFE, primaINFO, <strong>der</strong> Erotikkanal sowie ein<br />

Bouquet von Sen<strong>der</strong>n <strong>der</strong> MTV-Familie abonniert werden.<br />

Mit dem interaktiven Dienst MOVIES & MORE kann <strong>der</strong><br />

Zuschauer aktuelle Filmhits, deutsche TV-Premieren und<br />

Kultfilme direkt über die Fernbedienung abrufen. Umständliches<br />

Bestellen per Telefon entfällt, denn die Breitbandtechnik<br />

ermöglicht wirkliche Interaktivität. Dabei steht für primacom<br />

auch die Sicherheit im Vor<strong>der</strong>grund. Über den Jugendschutz-<br />

Pincode kann eine stufenweise Altersbegrenzung eingegeben<br />

und somit <strong>der</strong> Schutz von Kin<strong>der</strong>n gewährleistet werden.


18<br />

primaTV<br />

Diese digitalen Dienste werden in Zukunft noch leistungsfähiger<br />

sein: Der Zeitplan des Zuschauers wird dann<br />

nicht mehr von den Sendezeiten diktiert, son<strong>der</strong>n den individuellen<br />

Bedürfnissen angepasst. Den Spielfilm nicht erst um<br />

halb elf, die Nachrichten nicht schon um acht und den Naturfilm<br />

erst mitten in <strong>der</strong> Nacht sehen – mit primaTV – dem<br />

digitalen Fernsehen von primacom – bestimmt <strong>der</strong> Zuschauer<br />

<strong>das</strong> Programm und den Zeitpunkt.<br />

Zudem kann in Zukunft aus dem laufenden TV-Programm<br />

auf verschiedene Dienste zugegriffen werden, ohne erst zum<br />

Telefon o<strong>der</strong> Computer zu wechseln. Vom Erlebnisurlaub bis<br />

zum Homeshopping - beinahe jede Sendung wird mit abrufbaren<br />

Zusatzinformationen verknüpft sein. Damit bieten sich<br />

Vermarktungsmöglichkeiten, die weit jenseits traditioneller TV-<br />

Werbung liegen: Von Mode-TV zur Online-Boutique, von <strong>der</strong><br />

Buchvorstellung in die virtuelle Buchhandlung: mit <strong>der</strong> Möglichkeit<br />

des direkten Einkaufs wird <strong>der</strong> Fernseher zur e-Commerce-<br />

Plattform. Die einfache Bedienbarkeit führt dann auch jene<br />

Kunden ins <strong>Netz</strong>, die bisher noch Berührungsängste hatten.<br />

Durch den elektronischen Programmführer von primacom<br />

(EPG) wird die Programmauswahl zudem komfortabler: Der<br />

EPG – mehr als eine digitale Programmzeitschrift – wird mit<br />

<strong>der</strong> Fernbedienung aufgerufen. Direkt vom Bildschirm kann <strong>der</strong><br />

Zuschauer alle Informationen zu den Anfangszeiten, den Inhalten,<br />

<strong>der</strong> Dauer des Filmes, den Schauspielern, dem Regisseur<br />

und noch vieles mehr abrufen.<br />

Aber digitales Fernsehen bietet noch mehr: Die konsequente<br />

Ausdehnung des Angebots um Special-Interest- und<br />

Spartenkanäle, Lokal- und Regionalprogramme, Service- und<br />

Verkaufskanäle stellt erst den Anfang <strong>der</strong> Entwicklung dar: Mit<br />

<strong>der</strong> Bereitstellung von Online-Diensten wird dem Zuschauer<br />

auch die Welt des Internet erschlossen. primacom ermöglicht<br />

seinen Kunden den Zugang zum World-Wide-Web zu günstigen<br />

Konditionen und mit Geschwindigkeiten, die um ein mehrfaches<br />

über denen von ISDN liegen. Neben dem digitalen<br />

Fernsehen ist unser Internetangebot ein weiteres attraktives<br />

Angebot für unsere Kunden.


20 HIGHSPEED INTERNET<br />

HIGHSPEED INTERNET<br />

via Breitbandkabel<br />

Ein Internetzugang über <strong>das</strong> Breitbandkabel von primacom<br />

garantiert 24 Stunden Online-Verfügbarkeit und eine Datenübertragung,<br />

die bis zu 16fach schneller ist als eine herkömmliche<br />

ISDN-Verbindung. Damit kann man nun auch datenintensive<br />

Angebote nutzen: Das Herunterladen von Musik und<br />

Spielen, die bei herkömmlichen Internetangeboten enorm viel<br />

Zeit beanspruchen, werden zur Selbstverständlichkeit, ebenso<br />

wie <strong>das</strong> Anschauen von Filmen, Live-Beiträgen o<strong>der</strong> Videokonferenzen.<br />

Kunden sind mit primacom HIGHSPEED INTERNET 24<br />

Stunden online, eine Einwahl über einen Provi<strong>der</strong> ist nicht<br />

nötig. Das ist wesentlich komfortabler und schneller als herkömmliche<br />

Internetverbindungen. Hohe Telefonrechnungen,<br />

tageszeitgebundene Tarife und lange Ladezeiten gehören für<br />

die digital angeschlossenen primacom-Kunden <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

an. Unsere Kunden können gleichzeitig fernsehen und im<br />

Internet surfen – sind dabei aber weiterhin telefonisch erreichbar.<br />

Der Kunde hat dabei die Wahl, ob er <strong>das</strong> Internet über<br />

Kabelmodem o<strong>der</strong> über die primacom-Set-Top-Box nutzen will.


primaTV-Kunden können über den primacom-Deco<strong>der</strong><br />

direkt im Internet surfen und sparen zudem noch die Modem-<br />

Miete. Die Set-Top-Box wird zur Multimedia-Zentrale.<br />

Unsere Service-Techniker installieren den Anschluss nach<br />

den Wünschen des Kunden vor Ort. primacom HIGHSPEED<br />

INTERNET-Kunden erhalten Zugang zu vielen verschiedenen<br />

Internetdiensten auf dem primacom-Portal, drei E-Mail-<br />

Adressen sowie 10 MB Speicherplatz für die eigene Homepage.<br />

Unsere Kunden haben dabei die Auswahl zwischen verschiedenen<br />

individuellen Tarifen, die ihren Nutzungsgewohnheiten<br />

entgegenkommen.<br />

Für Einsteiger und Normalnutzer lohnt sich <strong>der</strong> easy<br />

Tarif, <strong>der</strong> über 2fache ISDN-Geschwindigkeit (Download<br />

128kBit/s, Upload 64kBit/s) verfügt, zeitlich unbegrenzten<br />

Datentransfer ermöglicht und 24 Stunden Online-Verfügbarkeit<br />

beinhaltet. Fest kalkulierbare Kosten und einfache Installation<br />

runden <strong>das</strong> wettbewerbsfähige Angebot ab.<br />

Der pro Tarif ist <strong>das</strong> optimale Anbebot für den Internetvielnutzer.<br />

Mit bis zu 16facher ISDN Geschwindigkeit (Download<br />

1024kBit/s, Upload 256kBit/s) surft <strong>der</strong> Kunde<br />

hier zum monatlichen Festpreis mit maximaler<br />

Geschwindigkeit, zeitlich unbegrenzt.<br />

21


22<br />

Telefonie<br />

Telefonie mit primacom<br />

„Mit den neuen Kommunikations-<br />

techniken des Breitbandkabels<br />

stehen wir heute an einer ähnlich<br />

bedeutenden Schwelle <strong>der</strong> multime-<br />

dialen Entwicklung, wie Graham Bell<br />

im vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>t, als<br />

er <strong>das</strong> erste funktionsfähige Telefon<br />

entwickelte.“<br />

Hans Wolfert,<br />

Vorstand Unternehmensentwicklung


Mit einem <strong>der</strong> größten und mo<strong>der</strong>nsten Kabelnetzwerke<br />

in Deutschland und Holland schaffen wir die technischen<br />

Voraussetzungen für neue Telefonieangebote über die prima-<br />

com-Set-Top-Box.<br />

Unsere Breitbandtechnologie bietet den Kunden digitale<br />

Übertragungsqualität und -geschwindigkeit, verbunden mit<br />

dem gewohnten Komfort des klassischen Festnetztelefonierens.<br />

Egal ob die Gesprächspartner im Büro gegenüber o<strong>der</strong><br />

am an<strong>der</strong>en Ende <strong>der</strong> Welt sitzen, Komfort und Qualität än<strong>der</strong>n<br />

sich nicht. Telefonieren über <strong>das</strong> rückkanalfähige Breitbandkabel<br />

wird damit die Alternative zum klassischen Festnetz o<strong>der</strong><br />

Mobilfunknetz als Kommunikationsmedium.<br />

Die primacom-Set-Top-Box wandelt die Stimme des<br />

Gesprächsteilnehmers in digitale Datenpakete um; diese werden<br />

dann statt über die normalen Festnetztelefonleitungen<br />

über unser Breitbandkabel weitergeleitet. Dabei können bereits<br />

vorhandene Telekommunikationsstrukturen in die<br />

Datenwelt integriert werden.<br />

Telefonieren über die primacom-Set-Top-Box wird damit<br />

für jeden Kunden selbstverständlich sein. Mit Standard-<br />

Endgeräten <strong>der</strong> Festnetztelefonie, die einfach an die primacom-<br />

Set-Top-Box angeschlossen werden, behält <strong>der</strong> Kunde den<br />

gewohnten Komfort des Telefonierens zu Hause. Zusätzlich<br />

wird er aber die Option zu neuen interaktiven und an<strong>der</strong>en<br />

Multimediadiensten haben. Damit erschließen wir Privatkunden<br />

Dienste wie Bildtelefonie und Videokonferenzen. Auch<br />

hier werden wir unseren Kunden verschiedene und äußerst<br />

interessante Tarifmodelle anbieten.<br />

23


24<br />

primacom 2001<br />

primacom 2001<br />

<strong>Wir</strong> werden den Wert des Unternehmens durch die kontinuierliche<br />

Aufrüstung unserer Kabelfernsehnetze in Deutschland,<br />

die Erweiterung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Breitbanddienste sowie<br />

Akquisitionen auf dem deutschen und nie<strong>der</strong>ländischen Kabelfernsehmarkt<br />

steigern. Für <strong>das</strong> kommende Jahr sehen wir<br />

folgende Aufgaben:<br />

<strong>Netz</strong>aufrüstung und weiterer <strong>Netz</strong>ausbau – <strong>Wir</strong><br />

werden einen großen Teil unserer deutschen Kabelnetze<br />

innerhalb <strong>der</strong> nächsten Jahre auf <strong>das</strong> Niveau unserer<br />

schon rückkanalfähigen nie<strong>der</strong>ländischen <strong>Netz</strong>e aufrüsten.<br />

In unseren Kernregionen werden wir unsere <strong>Netz</strong>e<br />

weiter ausbauen, um weitere Kunden zu erreichen.<br />

Ausbau und För<strong>der</strong>ung des Breitbandserviceangebotes<br />

– Im Zuge <strong>der</strong> Aufrüstung werden wir die<br />

Palette unserer Breitbandangebote in Deutschland<br />

erweitern: Neben Digitalfernsehen, Pay-Per-View und<br />

Highspeed Internet werden wir auch Video-On-Demand,<br />

interaktives Fernsehen und Telefonie anbieten. In den<br />

Nie<strong>der</strong>landen beabsichtigen wir ebenfalls, interaktives<br />

Fernsehen, E-Commerce und Telefonie anzubieten.<br />

<strong>Wir</strong> werden unseren Kunden neue individuelle<br />

Breitbandprodukte entwe<strong>der</strong> einzeln o<strong>der</strong> als<br />

Bouquet zu einem speziellen Bouquetpreis, <strong>der</strong><br />

niedriger liegt als die Summe <strong>der</strong> Preise für<br />

einzelne Produkte und Dienste, anbieten.<br />

Weitere Akquisitionen – <strong>Wir</strong> werden weitere<br />

Kabelnetze übernehmen. Dabei konzentrieren<br />

wir uns auf unsere Kernregionen im deutschen<br />

Markt und in den Nie<strong>der</strong>landen sowie auf den<br />

Erwerb von Kabelsystemen, die sich in unmittelbarer<br />

Nähe unserer bestehenden Kabelnetze<br />

befinden. Die Konzentration auf Kernregionen<br />

steigert, wie bereits erwähnt, die <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit<br />

unserer Infrastruktur; die Kosten verteilen<br />

sich auf eine größere Anzahl von Kunden, <strong>das</strong><br />

senkt den Aufwand pro Kunde. In Deutschland liegen<br />

unsere Kernregionen in den Bundeslän<strong>der</strong>n Berlin,<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen sowie im Rhein-Main-<br />

Gebiet in den Städten Wiesbaden und Mainz. In den<br />

Nie<strong>der</strong>landen sind wir in <strong>der</strong> Provinz Noord-Holland tätig.<br />

Weiteres internes Wachstum – <strong>Wir</strong> wollen die Erlöse<br />

aus unseren Basiskabelfernsehangeboten steigern. In<br />

Deutschland werden wir weiterhin durch gezieltes<br />

Marketing die Kundenakzeptanz verbessern, aber auch<br />

die Entgelte für die Breitbandkabelfernsehangebote<br />

anheben. Auf längere Sicht planen wir, die monatlichen<br />

Entgelte in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n an <strong>das</strong> Preisniveau<br />

<strong>der</strong> alten Bundeslän<strong>der</strong> heranzuführen. In den Nie<strong>der</strong>landen<br />

werden wir von <strong>der</strong> Preisregulierung befreit, wenn<br />

unsere Verträge mit den örtlichen Gemeinden im Jahr<br />

2003 auslaufen. Danach werden wir auch hier eine<br />

angemessene Anpassung <strong>der</strong> Entgelte für Basiskabelfernsehen<br />

vornehmen.


Reduzierung <strong>der</strong> Abhängigkeit von Fremdnetzen und<br />

Signallieferungsentgelten – In Deutschland sind wir<br />

noch bei 61,2 % unserer Kunden weiterhin von <strong>der</strong><br />

Signallieferung durch die Deutsche Telekom und an<strong>der</strong>e<br />

<strong>Netz</strong>betreiber abhängig. Durch den Bau eigener Kopfstationen<br />

und eigener Infrastruktur für die Signallieferung<br />

werden wir diese Abhängigkeit reduzieren. Der Bau<br />

eigener Kopfstationen und einer neuen Infrastruktur wird<br />

sich positiv auf unser operatives Ergebnis sowie auf die<br />

Qualität unseres Serviceangebotes auswirken.<br />

Ausbau neuer Gebiete – <strong>Wir</strong> werden durch den kontinuierlichen<br />

Ausbau unserer <strong>Netz</strong>e in Deutschland neue<br />

Kunden erreichen. Bei <strong>der</strong> Aufrüstung unserer <strong>Netz</strong>e<br />

zielen wir nicht nur auf die Gebiete ab, die wir bereits<br />

jetzt versorgen, son<strong>der</strong>n auf die ganze Stadt; <strong>das</strong> wird<br />

uns neue Kundenkreise erschließen. <strong>Wir</strong> sind davon<br />

überzeugt, <strong>das</strong>s diese Ausbaustrategie auch unsere<br />

Akquisitionsbemühungen in den Städten unterstützt, da<br />

hier viele kleine Kabelnetzbetreiber nicht über die<br />

technischen o<strong>der</strong> finanziellen Mittel verfügen, um im<br />

Breitbandmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben. Viele<br />

Anbieter werden daher bereit sein, uns ihre Kabelnetze zu<br />

veräußern.<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Effizienz und <strong>der</strong> Gewinnspannen<br />

durch Rationalisierungsmaßnahmen – Bereits in<br />

diesem Jahr haben wir Größenvorteile und Kostensynergien<br />

zwischen unseren bestehenden und den<br />

akquirierten Kabelnetzen erzielt. Die <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit<br />

unseres Unternehmens hat sich dadurch verbessert. Bei<br />

den akquirierten Unternehmen nehmen wir umfangreiche<br />

Än<strong>der</strong>ungen im Management, im Geschäftsbetrieb<br />

und in <strong>der</strong> Organisation vor, um den Cashflow und die<br />

Gewinnspannen zu verbessern. So behalten wir beispielsweise<br />

in Deutschland in <strong>der</strong> Regel die bestehenden<br />

Kundendienste <strong>der</strong> Gesellschaften bei, doch sowohl die<br />

Verwaltung <strong>der</strong> Kundenkonten als auch die allgemeine<br />

Verwaltung werden zentralisiert – <strong>das</strong> senkt die Gemeinkosten.<br />

Stärkere Kundenorientierung durch regionales<br />

Management – Jede unserer Regionen wird von einem<br />

Regionalmanager geleitet, <strong>der</strong> für die Betreuung und<br />

Erweiterung des Kundenstammes und <strong>der</strong> technischen<br />

Dienste zuständig ist und die Beziehungen zu den<br />

Wohnungsbaugesellschaften in seiner Region pflegt.<br />

Dadurch können wir schneller auf Teilnehmerwünsche<br />

eingehen und somit einen guten Kontakt zu unseren<br />

Kunden und den ansässigen Wohnungsbaugesellschaften<br />

pflegen.<br />

25


26<br />

Investor Relations<br />

Investor Relations<br />

Aktionärsstruktur<br />

Die nebenstehende Tabelle enthält Angaben über den Aktien-<br />

besitz von Anteilseignern die nach unserer Kenntnis mehr als 5 %<br />

an <strong>der</strong> PrimaCom AG halten und die Summe <strong>der</strong> Aktien im<br />

Besitz von Mitglie<strong>der</strong>n des Vorstands und des Aufsichtsrats.<br />

Keiner <strong>der</strong> Hauptanteilseigner hat beson<strong>der</strong>e Stimmrechte.<br />

Aufgrund von Informationen <strong>der</strong> Bank of New York als Hinterlegungsstelle<br />

gehen wir davon aus, <strong>das</strong>s rund 1.528.000 o<strong>der</strong><br />

7,75 % <strong>der</strong> primacom-Aktien in Form von Depositary Shares in<br />

den Vereinigten Staaten von sieben registrierten Eigentümern<br />

gehalten werden.<br />

Sofern nicht an<strong>der</strong>weitig in den Fußnoten dieser Tabelle<br />

angegeben, unterliegen die in <strong>der</strong> Tabelle aufgeführten Personen<br />

nach eigener Kenntnis keinen Stimmrechtsbeschränkungen<br />

hinsichtlich ihrer Aktien.<br />

Die Aktien <strong>der</strong> PrimaCom AG werden am Neuen Markt<br />

<strong>der</strong> Frankfurter Wertpapierbörse unter dem Kürzel PRC (WKN<br />

625910) notiert. Darüber hinaus werden die Anteilsscheine<br />

auf jeweils eine halbe Aktie <strong>der</strong> Gesellschaft (ADR) an <strong>der</strong><br />

amerikanischen Börse Nasdaq „National Market“ unter dem<br />

Kürzel PCAG gehandelt.<br />

43,3 %<br />

3,1 %<br />

5,2 %<br />

7,2 %<br />

United-Pan Europe Communication N.V.<br />

Wolfgang Preuß<br />

Wellington Management Company, LLP<br />

Morgan Stanley Dean Witter<br />

Vorstand und Aufsichtsrat<br />

Streubesitz<br />

25,1 %<br />

16,1 %


Anteilseigner zum 31.12.2000 Aktien Anteil<br />

United Pan Europe Communications N.V. 1)<br />

Wolfgang Preuß 2)<br />

Wellington Management Company, LLP 3)<br />

4.942.002 25,05 %<br />

3.186.755 16,15 %<br />

1.419.900 7,2 %<br />

Morgan Stanley Dean Witter 4)<br />

Vorstand und Aufsichtsrat<br />

1.023.985 5,19 %<br />

Alle Vorstands- und Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> gemeinsam 5)<br />

619.961 3,14 %<br />

Streubesitz 8.535.949 43,27 %<br />

Summe 19.728.552 100,0 %<br />

Kapitalerhöhung 2001 6)<br />

70.000<br />

Summe per 31.3.2001 19.798.552<br />

1)<br />

Beinhaltet 4.926.102 Aktien und 31.800 American Depositary Shares (ADS) im direkten Eigentum <strong>der</strong> United Pan-Europe Communications<br />

N. V. (UPC), die wie<strong>der</strong>um eine Tochtergesellschaft im Mehrheitsbesitz <strong>der</strong> UnitedGlobalCom, Inc. (UGC). Obgleich die UGC <strong>das</strong> Recht hat,<br />

alle Aufsichtratsmitglie<strong>der</strong> von UPC zu wählen, haben die Mitglie<strong>der</strong> des Aufsichtsrats eine Sorgfaltspflicht gegenüber allen Aktionären <strong>der</strong><br />

UPC und unterliegen an<strong>der</strong>en Bestimmungen des nie<strong>der</strong>ländischen Unternehmensrechts bei Ausübung ihrer Kontrolle über UPC.<br />

Ausgehend von Informationen, die United Pan-Europe Communications N.V. bei <strong>der</strong> U.S.-Börsenaufsichtsbehörde eingereicht hat, glaubt die<br />

Gesellschaft, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Unternehmen am 21. Dezember 1999 Stück 3.510.385 Aktien kaufte hat und später im Dezember 1999 und im<br />

Januar, Februar und März 2000 mehrere Folgekäufe tätigte. Die Geschäftsadresse <strong>der</strong> United Pan-Europe Communications N.V. ist Fred.<br />

Roeskenstraat 123, 1070EE Amsterdam, Nie<strong>der</strong>lande.<br />

2)<br />

Beinhaltet nach Angaben von Herrn Preuß 2.868.894 Aktien, über die Herr Preuß Stimm- und Investitionsrecht hat, und 166.997 Aktien,<br />

die er treuhän<strong>der</strong>isch für Frau Brigitte Preuß verwaltet und über die beide gemeinsam Stimmrecht ausüben. Die Adresse von Herrn Preuß<br />

ist Wolfer Weg 3, 56841 Traben-Trabach.<br />

3)<br />

Umfasst Aktien, die von Wellington Management Company, LLP, einer Anlageberatungsgesellschaft nach dem Anlageberatungsgesetz von<br />

1940, mit gemeinsamem Stimmrecht über 1.046.400 Aktien und gemeinsamer Verfügungsgewalt über 1.419.900 Aktien gehalten werden,<br />

gemäß <strong>der</strong> von Wellington Management Company, LLP am 14. Februar 2001 eingereichten Meldung 13-G. Die Adresse <strong>der</strong> Wellington<br />

Management Company, LLP, is 75 State Street, Boston, Massachusetts 02109.<br />

4)<br />

Umfasst Aktien, die gehalten werden von: Morgan Stanley Capital Partners III, L.P. (halten 4,59% <strong>der</strong> Aktien), MSCP III 892 Investors, L.P.<br />

(halten 0,47% <strong>der</strong> Aktien) und Morgan Stanley Capital Investors, L.P. (halten 0,13% <strong>der</strong> Aktien). MSCP III, L.L.C. ist alleinige persönlich haftende<br />

Gesellschafterin von Morgan Stanley Capital Partners III, L.P., MSCP III 892 Investors, L.P. und Morgan Stanley Capital Investors, L.P.,<br />

und ist als solche befugt, über den Verkauf sämtlicher von Morgan Stanley Capital Partners III, L.P., MSCP III 892 Investors L.P., und<br />

Morgan Stanley Capital Investors, L.P., gehaltenen Stammaktien zu entscheiden. Morgan Stanley Dean Witter & Co. überwacht als alleiniger<br />

Aktionär <strong>der</strong> Morgan Stanley Capital Partners III, Inc. die Geschäfte <strong>der</strong> Morgan Stanley Capital Partners III, Inc. MSCP III, L.L.C. , Morgan<br />

Stanley Capital Partners III, Inc. und Morgan Stanley Dean Witter & Co. sind daher jeweils einzeln zu einem materiellen Eigentumsrecht von<br />

1.023.985 von Morgan Stanley Capital Partners III, L.P., MSCP III 892 Investors, L.P., und Morgan Stanley Capital Investors, L.P., gemeinschaftlich<br />

gehaltenen Inhaberstammaktien berechtigt. Persönlich haften<strong>der</strong> Gesellschafter je<strong>der</strong> dieser Investmentgesellschaften ist ein mit<br />

Morgan Stanley Dean Witter & Co. verbundenes Unternehmen. Morgan Stanley Dean Witter & Co., Inc. hat kein materielles Eigentumsrecht<br />

auf die von diesen Investmentgesellschaften gehaltenen Aktien. Die Geschäftsadresse für jede <strong>der</strong> oben genannten Gesellschaften lautet:<br />

c/o Morgan Stanley Capital Partners, 1221 Avenue of the Americas, New York, NY 10020, U.S.A.<br />

5)<br />

Umfasst 166.997 Aktien, an denen <strong>der</strong> Begünstigte anteilmäßige Stimmrechte hält, und 200.000 Aktienoptionen. Rund 108.500 von den<br />

200.000 Aktienoptionen sind unverfallbar angewachsen, und von diesen unfallbaren Optionen können <strong>der</strong>zeit rund 69.500 ausgeübt werden.<br />

Die gesamten Aktienoptionen wurden unter dem oben beschriebenen Executive Aktien Optionsplan gewährt.<br />

6)<br />

Noch nicht ausgegeben. Siehe Seite 65 „Televis“-Akquisition und Seite 98, Pkt. 2, Abs. 2.<br />

27


28 Investor Relations<br />

Die primacom-Aktie<br />

Der Kursverlauf <strong>der</strong> primacom-Aktie während des Berichtszeitraums<br />

war geprägt durch starke Kursschwankungen.<br />

Der Kurs <strong>der</strong> primacom-Aktie verdreifachte sich im ersten<br />

Jahr nach dem IPO und erreichte während des ersten Quartals<br />

2001 im Sog <strong>der</strong> weltweiten Kursüberhitzung in <strong>der</strong> Spitze<br />

einen Kurs von 99,00 €.<br />

Dem dann einsetzenden allgemeinen Verfall <strong>der</strong> an <strong>der</strong><br />

Nasdaq und am Neuen Markt gelisteten Technologie-Aktien<br />

konnte sich unser Unternehmen nicht entziehen. An<strong>der</strong>e Unternehmen<br />

unserer Branche wie NTL und Telewest u. a. waren von<br />

dieser Kursentwicklung in ihren Märkten ebenso betroffen.<br />

Die primacom-Aktie schloss <strong>das</strong> Jahr 2000 mit einem<br />

Kurs von 11,80 € (Xetra) und wurde somit um 81,6 % niedriger<br />

bewertet als zum Ende des Vorjahres.<br />

Verhaltener Start in 2001<br />

Während <strong>der</strong> ersten drei Monate des Jahres 2001 konnte sich<br />

die primacom vom Indexverlauf des Nemax50 lösen und stieg<br />

bis Ende März um 52,4 % auf 17,98 €. Vorausgesetzt die Hauptversammlung<br />

stimmt am 28. August den Vorschlägen von Vorstand<br />

und Aufsichtsrat zu, die primacom mit den deutschen<br />

Unternehmensteile <strong>der</strong> UPC zusammenzuschließen, sehen wir<br />

darin eine ausgezeichnete Möglichkeit mittel- und langfristig<br />

unseren Unternehmenswert zu steigern. Sollten die Aktionäre<br />

dem Zusammenschluss zustimmen, würde <strong>das</strong> Ergebnis sein:<br />

eine bedeutende Zunahme des Umfangs und <strong>der</strong> Dichte<br />

unseres Kundenstammes, eine größere wirtschaftliche Effizienz<br />

bei Ausbau und Aufrüstung unserer digitalen Plattformen und<br />

eine Vergrößerung unserer Kapitalbasis, um unsere<br />

vorwärtsgerichteten Strategien wirkungsvoll umzusetzen.<br />

Kursentwicklung <strong>der</strong> primacom-Aktie<br />

im Vergleich zum Neuer Markt-Index 01. Januar 2000 bis 31. März 2001<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Dat um<br />

31.1. 2000<br />

29. 2.2 000<br />

29. 3.2 000<br />

27. 4.200 0<br />

prima<br />

primacom Aktienkurs Nemax 50<br />

26. 5.2 000<br />

26. 6. 2000<br />

25. 7.20 00<br />

23. 8. 2000<br />

21. 9.20 00<br />

20. 10.2 000<br />

20. 11.200 0<br />

19. 12 .200 0<br />

17.1. 2001<br />

15. 2.2 001<br />

16. 3.2 001<br />

10000<br />

9000<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0


Höchst- und Tiefstkurse Neuer Markt Nasdaq<br />

Inhaberstammaktien Depository Shares<br />

Hoch Tief Hoch Tief<br />

€ € US$ US$<br />

2000<br />

1. Vierteljahr 99,00 59,00 50,00 30,63<br />

2. Vierteljahr 86,10 36,00 43,50 18,13<br />

3. Vierteljahr 50,35 31,00 23,88 13,63<br />

4. Vierteljahr 32,00 11,60 13,13 5,13<br />

2001<br />

1. Vierteljahr 17,98 10,50 8,00 5,38<br />

Aktienkennzahlen<br />

Emissionspreis € 29,00<br />

Jahresschlusskurs – Parkett € 12,10<br />

– XETRA € 11,80<br />

Anzahl <strong>der</strong> Aktien 19.728.552<br />

Marktkapitalisierung per 31. Dez. 2000 Mrd. € 232.796.913,60<br />

Marktkapitalisierung per 31. März 2001 Mrd. € 295.928.280,00<br />

Marktsegmente Neuer Markt,<br />

Frankfurt<br />

Nasdaq<br />

National Market,<br />

New York<br />

Börsenkürzel Neuer Markt PRC<br />

WKN 625910<br />

Börsenkürzel Nasdaq PCAG<br />

29


30 Investor Relations<br />

Research<br />

Im Jahr 2000 haben Analysten <strong>der</strong> folgende Banken und<br />

Investmenthäuser Studien über primacom geschrieben:<br />

Morgan Stanley Dean Witter, London<br />

Dresdner Kleinwort Wasserstein, London<br />

Lehman Brothers, London<br />

SES Research GmbH, Hamburg<br />

Landesbank Rheinland-Pfalz, Mainz<br />

Merrill Lynch & Co., London<br />

www.primacom.de –<br />

<strong>das</strong> Informationsmedium für Investoren<br />

Auf unserer Homepage informieren wir unter <strong>der</strong> Rubrik<br />

„Das Unternehmen“ geschehensnah über die Entwicklung <strong>der</strong><br />

primacom. <strong>Wir</strong> stellen im Unterabschnitt – Investor Relations –<br />

den aktuellen Kursverlauf dar und halten die Quartals- und<br />

Geschäftsberichte zum Download bereit. Im Analystenforum<br />

zeigen wir neben den aktuellen Analystenempfehlungen auch<br />

die dazugehörenden Angaben zur Kontaktaufnahme mit den<br />

Analysten. Unser Terminkalen<strong>der</strong> informiert, wann und wo die<br />

primacom zur Hauptversammlung sowie zur Bilanzpresse- und<br />

Analystenkonferenz einlädt. Darüber hinaus veröffentlichen wir<br />

hier die Erscheinungstermine unserer Quartals- und Geschäftsberichte.<br />

Im Unterabschnitt – Presse – findet man neben den<br />

Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen einen umfangreichen Pressespiegel.<br />

<strong>Wir</strong> bieten außerdem die Möglichkeit, sich im Presse-<br />

Abo <strong>der</strong> primacom registrieren zu lassen um regelmäßig Informationen<br />

über die primacom und unsere Produkte zu erhalten.<br />

Das IR-Team freut sich über jeden Besucher unseres Internetauftritts.<br />

Sie erreichen uns wie folgt:<br />

PrimaCom AG, Hegelstraße 61, 55122 Mainz<br />

www.primacom.de<br />

E-Mail: investor@primacom.de<br />

presse@primacom.de<br />

Telefon: (0 61 31) 9 31 01 82<br />

Telefax: (0 61 31) 9 31 01 49<br />

Kontakte:<br />

Alexan<strong>der</strong> M. Hoffmann,<br />

Executive Vice President, Investor Relations<br />

Friedhelm Ortmann,<br />

Director, Corporate Communication


Investor Relations Aktivitäten<br />

Unsere Finanzkommunikation richtet sich gleichermaßen an<br />

institutionelle wie an private Anleger. Während des Berichtszeitraums<br />

2000 hat <strong>das</strong> Management Anleger, Analysten und<br />

Journalisten regelmäßig über <strong>das</strong> Unternehmen informiert. Als<br />

Foren nutzen wir Pressekonferenzen vor Ort und in Frankfurt<br />

o<strong>der</strong> Telefonkonferenzen mit internationaler Ausrichtung. <strong>Wir</strong><br />

haben außerdem unter an<strong>der</strong>em Road-Shows in Deutschland,<br />

Europa und Nordamerika durchgeführt. Darüber hinaus wurden<br />

zahlreiche Unternehmenspräsentationen vor Investoren und<br />

Analysten im In- und Ausland gehalten. Unsere Veranstaltungen<br />

stießen bei den Vertretern <strong>der</strong> Financial Community auf reges<br />

Interesse. Ebenso werden TV-Interviews und Pressegespräche<br />

auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten, die interessierte<br />

Öffentlichkeit über die erfolgreiche Entwicklung <strong>der</strong><br />

primacom zu unterrichten.<br />

Ein offener Dialog und informative Berichterstattung sind<br />

unser Auftrag, eine angemessene Bewertung <strong>der</strong> primacom-<br />

Aktie unser Ziel. Um <strong>das</strong> zu gewährleisten, werden wir unsere<br />

Investor Relations-Aktivitäten gezielt weiterentwickeln.<br />

Sponsoring<br />

Im Rahmen unseres sozialen Engagements för<strong>der</strong>n wir u. a.<br />

lokal in den Kommunen in denen wir unsere Kabeldienste anbieten,<br />

kulturelle und sportliche Aktivitäten. Plattformen für<br />

diese zahlreichen Maßnahmen sind beispielsweise Open-Air-<br />

Kinos, Filmfestivals, Mieterfeste, Stadtfeste und <strong>Wir</strong>tschaftsforen,<br />

Symposien, Fachkongresse und vor allem die Unterstützung<br />

von Vereinen.<br />

Schon seit vielen Jahren unterstützen wir die Mainzer<br />

Baseballmannschaft Athletics. Mit dem Verein verbindet uns<br />

einiges. So wie es unser Unternehmen vom Kabelfernsehvertrieb<br />

in die Topklasse <strong>der</strong> multimedialen Informationsanbieter<br />

schaffte, stiegen die Athletics binnen kurzer Zeit von <strong>der</strong><br />

Verbandsliga in die Bundesliga auf. Auch in Sachsen engagiert<br />

sich die primacom im Vereinssponsoring durch die Unterstützung<br />

des Basketballvereins Chemnitz ’99 sowie des Handballverein<br />

SCM II.<br />

Ein an<strong>der</strong>es Beispiel für die Verbindung von Kundenund<br />

Produktnähe ist <strong>das</strong> Sponsoring des sehr erfolgreichen<br />

Sommerkinos in <strong>der</strong> Moritzbastei zu Leipzig.<br />

31


32<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Bericht des Vorstandes<br />

<strong>Wir</strong>tschaftliches Umfeld<br />

Die weltweite Konjunktur hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

und beson<strong>der</strong>s in den letzten Monaten weiter abgeschwächt.<br />

Auch für Euroland haben die Konjunkturforscher ihre<br />

Prognosen für <strong>das</strong> Jahr 2001 deutlich zurückgenommen. Die<br />

Nachfrage aus dem Ausland ist rückläufig, die Geschäftsentwicklung<br />

wird schlechter beurteilt. Die Wachstumsdynamik<br />

dürfte somit nachlassen. Die Kursrückgänge an den internationalen<br />

Börsen dauern nun schon über ein Jahr an. Zunächst<br />

platzte die Bewertungsblase <strong>der</strong> „Neuen Ökonomie“, Erwartungshaltung<br />

und Realitäten passten nicht mehr zusammen.<br />

Beson<strong>der</strong>s extrem fielen die Kurskorrekturen im TMT-Sektor<br />

aus. Mangelnde Differenzierung und spürbarer Vertrauensverlust<br />

für den Sektor gepaart mit Gewinnenttäuschungen – und<br />

Gewinnwarnungen einzelner Unternehmen haben <strong>das</strong> Interesse<br />

an den Aktien dieser Branche erheblich reduziert. An<strong>der</strong>erseits<br />

bieten sich auf diesem Kursniveau aber auch Chancen. Die US-<br />

Notenbank hat in mehreren Schritten die Zinsen schon gesenkt.<br />

Der Druck auf die EZB wächst dieser Strategie zu folgen.<br />

Sobald sich <strong>das</strong> konjunkturelle Bild aufhellt, sollten davon auch<br />

die Aktien des TMT-Sektors profitieren. Der Technologie-Sektor<br />

dürfte mittelfristig <strong>der</strong> Wachstumsmotor bleiben.<br />

Hinter den USA ist Deutschland mit rund 18,5 Millionen<br />

Kabelkunden <strong>der</strong> zweitgrößten Kabel-TV-Markt <strong>der</strong> Welt und<br />

mit einem Anteil von 43 % in Europa die Nummer eins. Etwa<br />

27,7 Millionen Haushalte sind an ein Kabelnetz angeschlossen.<br />

Etwa 37 Millionen Haushalte verfügen über ein gutes Haushaltseinkommen.<br />

Die Akzeptanz in Deutschland als Verhältnis<br />

<strong>der</strong> Kabelkunden zu angeschlossenen Haushalten ist rund<br />

67 %, wobei sie in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n höher ist als in<br />

den alten Bundeslän<strong>der</strong>n.


Deutschland vereinte im Jahr 2000 mehr Kabelumsätze<br />

auf sich, als Frankreich, England, Schweiz, Schweden, Dänemark<br />

und die Beneluxlän<strong>der</strong> zusammen. Im Gegensatz zu den<br />

USA sind die Investitionen in die notwendige technische Aufrüstung<br />

<strong>der</strong> <strong>Netz</strong>e wegen <strong>der</strong> hohen Bevölkerungsdichte in<br />

Deutschland vergleichsweise günstig. Deutschland hat eine<br />

durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 369 Personen pro<br />

qkm, verglichen mit 46 Personen pro qkm in den USA.<br />

primacom nutze die guten Standortbedingungen in<br />

Deutschland. Die Chancen liegen in dem bis dato eher niedrigen<br />

Umsatz pro Kabelabonnent im Vergleich zu einigen an<strong>der</strong>en<br />

Län<strong>der</strong>n. Die neuen Set-Top-Box basierten Dienste<br />

(Digitales Fernsehen, Highspeed Internet, Telefonie) werden<br />

diese Lücke teilweise schließen.<br />

Geschäftsverlauf 2000<br />

Im Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2000 stiegen die konsolidierten<br />

Umsatzerlöse um 17,4 % auf 124,3 Millionen € nach<br />

105,9 Millionen € im Geschäftsjahr 1999. Das angepasste<br />

EBITDA für <strong>das</strong> Geschäftsjahr 2000 beträgt 51,9 Mio. € nach<br />

53,1 Mio. € im Vorjahr. Für <strong>das</strong> gesamte Geschäftsjahr 2000<br />

ergibt sich für die Gesellschaft ein Jahresverlust von 64,3 Mio.<br />

€ bzw. 3,26 € pro Aktie (verwässert) nach einem Jahresverlust<br />

von 29,3 Mio.€ bzw. 1,53 € pro Aktie (verwässert) im Vorjahr.<br />

In dem am 31. Dezember 2000 zu Ende gegangenen Geschäftsjahr<br />

hatte <strong>das</strong> Unternehmen rund 1,3 Millionen Kabelkunden,<br />

<strong>das</strong> sind rund 380.000 Kunden mehr als im Vorjahr.<br />

Umsatzerlöse aus dem analogen Kabelfernsehgeschäft stiegen<br />

um 13,4 % von 103,1 Mio. € im Geschäftsjahr 1999 auf 116,9<br />

Mio. € im Jahr 2000.<br />

Die im Geschäftsjahr 2000 in Deutschland erworbenen<br />

Kabelsysteme und die Multikabelakquisition schlagen sich<br />

noch nicht voll in den Umsatzerlösen nie<strong>der</strong>. Die Umsatzerlöse<br />

und neue Kunden aus diesen Akquisitionen werden mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Integration zu weiterem Wachstum führen. Zum 31.<br />

Dezember 2000 verzeichnete primacom rund 418.000 voll aufgerüstete<br />

empfangsbereite Haushalte.<br />

Allen Ready-for-Service Haushalten wurde in den vergangenen<br />

zwölf Monaten <strong>der</strong> Highspeed Internetzugang angeboten.<br />

Im Jahr 2000 erreichte die Zahl <strong>der</strong> Internetkunden rund<br />

20.500. Davon waren rund 4.200 Dial-up Internetkunden, die<br />

zukünftig an <strong>das</strong> Breitbandkabel angeschlossen und dann mit<br />

Highspeed Internetzugang ausgerüstet werden sollen. Im Jahr<br />

2000 trugen die Teilnehmergebühren für den Highspeed<br />

Internetzugang mit 745.000 € verglichen mit 25.000 € in 1999<br />

zu den Umsatzerlösen bei.<br />

33


34<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Ab Dezember 2000 wurden digitale Fernsehdienste in<br />

den Nie<strong>der</strong>landen aktiv vermarktet und in einem Testumfeld in<br />

Deutschland gestartet. Im Jahr 2000 trugen die Teilnehmerumsätze<br />

aus dem digitalen Fernsehen mit 103.000 € zu den<br />

gesamten Umsatzerlösen bei.<br />

Die Umsatzerlöse aus Datenübertragung, Werbung, E-<br />

Commerce und an<strong>der</strong>en betrieblichen Erträgen im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Breitbanddienstegruppe beliefen sich auf über<br />

1.000.000 € im Jahr 2000.<br />

Mitarbeiter – Am 31. Dezember 2000 hatte die Gesellschaft<br />

594 Vollzeit- und rund 30 Teilzeitmitarbeiter in Deutschland<br />

sowie 75 Vollzeit- und 25 Teilzeitmitarbeiter in den Nie<strong>der</strong>landen<br />

Der Personalaufwand stieg von 3.472.000 € in 1999<br />

um 21,5 % auf 4.217.000 € im Jahr 2000. Der Anstieg ist überwiegend<br />

auf den konsolidierten Personalaufwand <strong>der</strong> im Jahr<br />

2000 akquirierten Multikabel sowie auf Neueinstellungen im<br />

Geschäftsbereich Neue Dienste.<br />

Die Angestellten in Deutschland unterliegen keinem gewerkschaftlichen<br />

Tarifrahmenvertrag. 103 Angestellte wählten<br />

einen Betriebsrat für die PrimaCom Management GmbH und<br />

die primacom Region Wiesbaden GmbH & Co. KG. Die Mitarbeiter<br />

in den Nie<strong>der</strong>landen sind gegenwärtig dabei, einen<br />

Betriebsrat zu wählen.<br />

Personelle Verän<strong>der</strong>ungen von Geschäftsführungsund<br />

Aufsichtsorganen – Für den am 19. November 1999 aus<br />

dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Herrn John G. Berylson<br />

wurde am 27. März 2000 Herr Roland Steindorf durch <strong>das</strong> zuständige<br />

Amtsgericht Mainz zum Aufsichtsrat <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

bestellt.<br />

Am 17. Januar 2000 wurde Herr Hans Wolfert zum<br />

Vorstand bestellt. Herr Wolfert war bereits seit dem 1. Januar<br />

1999 im Unternehmen verantwortlich für Unternehmensentwicklung<br />

mit Schwerpunkt in <strong>der</strong> Aufrüstung <strong>der</strong> CATV-<br />

Systeme und <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> neuen interaktiven Dienste<br />

(siehe auch Organe <strong>der</strong> Gesellschaft). Er übernahm den<br />

Vorstandsbereich Unternehmensentwicklung, den bis dahin<br />

<strong>der</strong> Vorsitzende des Vorstandes, Herr Jacques Hackenberg, geführt<br />

hatte.<br />

Am 17. Oktober 2000 ging Herr Jacques Hackenberg,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes <strong>der</strong> primacom seit 1998, in den<br />

Ruhestand. Nach dem Ausscheiden von Herrn Hackenberg ernannte<br />

<strong>der</strong> Aufsichtsrat Herrn Paul Thomason zum Sprecher<br />

des Vorstandes. Herr Thomason (siehe auch Organe <strong>der</strong><br />

Gesellschaft) führt den Geschäftsbereich Finanzen und gehört<br />

dem Vorstand seit Gründung <strong>der</strong> Gesellschaft an.<br />

primacom übernimmt nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Kabelnetzbetreiber Multikabel – primacom übernahm nach<br />

erfolgreichen Verhandlungen den nie<strong>der</strong>ländischen Kabelnetzbetreiber<br />

Multikabel, N.V. Kabeltelvisie Kop Noord-Holland<br />

mit Sitz in Alkmaar, für die Kaufsumme von 368 Mio. € inklusive<br />

zu übernehmen<strong>der</strong> Verbindlichkeiten in Höhe von rund<br />

121,5 Mio. €. 1999 verzeichnete Multikabel einen Umsatz von<br />

ca. 30 Mio. € und einen Überschuss (EBITDA) von rund 16<br />

Mio. €. Multikabel ist <strong>der</strong> viertgrößte Kabelnetzbetreiber in den<br />

Nie<strong>der</strong>landen, verfügt über ca. 320.000 Haushalte und bedient<br />

300.000 Kunden in Nordwest-Holland. Diese Übernahme ließ<br />

für primacom die Zahl <strong>der</strong> angeschlossenen Haushalte auf da-


primacom Call Center, Leipzig<br />

mals rund 1,7 Millionen und die Zahl <strong>der</strong> Kunden auf ca. 1,2<br />

Millionen steigen.<br />

Das von Multikabel betriebene <strong>Netz</strong> ist vollständig auf<br />

862 Mhz aufgerüstet und rückkanalfähig. Multikabel hat im<br />

Geschäftsjahr Highspeed Internet eingeführt und verfügte am<br />

Jahresende über rund 14.938 Kunden. Digitales Fernsehen wird<br />

seit kurzem unter <strong>der</strong> Marke „Mr. Zap“ angeboten und auch<br />

über an<strong>der</strong>e nie<strong>der</strong>ländische Breitbandanbieter wie UPC,<br />

Casema und Essent vermarktet. Multikabel plant im kommenden<br />

Jahr auch Telefonie-Dienste anzubieten. Die Übernahme<br />

von Multikabel sichert uns eine gute Marktposition als europäisches<br />

Kommunikationsunternehmen mit einem Marktanteil<br />

von zurzeit 5 % in Deutschland und Holland.<br />

Die Aktionäre von Multikabel waren N.V. Houdstermaatschappij<br />

GKNH, Energie Noord West N.V. und eine Reihe<br />

von kommunalen Anteilseignern in Holland. primacom wickelt<br />

die Übernahme über die PrimaCom Netherlands Holding B.V.<br />

ab, bei <strong>der</strong> wir unsere holländischen Aktivitäten bündeln<br />

möchten.<br />

primacom hatte für die Finanzierung <strong>der</strong> Akquisition von<br />

Multikabel, für die Refinanzierung aller bestehenden Schulden<br />

sowie für die Finanzierung zukünftiger Akquisitionen, Investitionen<br />

und den Bedarf an Betriebsmitteln eine vorrangige<br />

Kreditlinie in Höhe von 1 Mrd. € mit einem Bankenkonsortium<br />

unter <strong>der</strong> Führung <strong>der</strong> Chase Manhattan Bank und Bank of<br />

America vereinbart. Im Rahmen <strong>der</strong> Durchführung des Übernahmevertrags<br />

von Multikabel erfolgte eine Inanspruchnahme<br />

in Höhe von ca. 700 Mio. € unter <strong>der</strong> damaligen Kreditlinie.<br />

primacom erwirbt Kabelnetz <strong>der</strong> Pfalzwerke AG. Mit<br />

rund 60.000 Kunden jetzt Marktführer in Rheinland-Pfalz –<br />

Mit <strong>Wir</strong>kung vom 1. Oktober 2000 erwarben wir <strong>das</strong> Kabelfernsehnetz<br />

<strong>der</strong> Pfalzwerke AG in Rheinland-Pfalz. Durch diesen<br />

Kauf erweiterte primacom ihren Kundenstamm in diesem<br />

Bundesland um rund 11.000 angeschlossene Haushalte in 24<br />

Orten. Damit avancierten wir mit insgesamt rund 60.000 Kunden<br />

zum Marktführer in Rheinland-Pfalz.<br />

Die Pfalzwerke AG Ludwigshafen hatte sich zu dem<br />

Verkauf entschieden, um sich zukünftig auf <strong>das</strong> eigentliche<br />

Kerngeschäft – die Stromversorgung – zu konzentrieren. Mit<br />

dieser Übernahme nutzte die primacom einmal mehr die<br />

Gelegenheit, ihr Kundennetz zu verdichten und damit Effizienz<br />

und Rentabilität des Leistungsangebots zu erhöhen.<br />

35


36<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Kapitalmaßnahmen – Am 25. Oktober 2000 erwarb<br />

primacom die Geschäftsanteile von Televis Grimma GmbH für<br />

rund 10,8 Mio. € und die Ausgabe von 70.000 primacom-<br />

Aktien. In diesem Zusammenhang hat <strong>der</strong> Vorstand in seiner<br />

Sitzung vom 24. Oktober beschlossen, <strong>das</strong> genehmigte Kapital<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft teilweise auszunutzen und <strong>das</strong> Grundkapital<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft gegen Sacheinlage um 178.952,15 € zu erhöhen,<br />

was 70.000 Inhaberstückaktien mit einem rechnerischen<br />

Anteil am Grundkapital von 2,56 € (gerundet) je Aktie,<br />

die ab dem 1. Januar 2001 gewinnberechtigt sind, entspricht.<br />

Das Bezugsrecht <strong>der</strong> Aktionäre wurde ausgeschlossen. Zur<br />

Zeichnung und Übernahme <strong>der</strong> neu ausgegebenen Aktien wurde<br />

die Gesellschafterin <strong>der</strong> Televis Grimma GmbH zugelassen,<br />

<strong>der</strong>en Geschäftsanteil mit einem Nennwert von 12.000 DM als<br />

Sacheinlage auf die <strong>Primacom</strong> AG übertragen wurde. Die<br />

Eintragung <strong>der</strong> Kapitalerhöhung in <strong>das</strong> Handelsregister erfolgte<br />

am 13. Februar 2001.<br />

Aktivitäten im Bereich Forschung & Entwicklung –<br />

Im klassischen Sinne haben wir keine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.<br />

Hervorzuheben sind allerdings die Mitwirkung<br />

an <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> in Deutschland ersten interaktiven<br />

Set-Top-Box mit integriertem Modem für die Internetdienste,<br />

für digitales TV. Außerdem wirkten wir mit beim Aufbau einer<br />

hochmo<strong>der</strong>nen Kopfstation und Serverplattform für die Harmonisierung<br />

aller beteiligten Komponenten einer solch großen<br />

Anlage. primacom ist <strong>das</strong> erste Unternehmen in Deutschland,<br />

<strong>das</strong> diese neuen Dienste im Markt fertig anbieten kann.<br />

Darstellung <strong>der</strong> Lage<br />

Ertragslage<br />

EBITDA – <strong>Wir</strong> messen unser Finanzergebnis zu einem<br />

großen Teil anhand des EBITDA und des angepassten EBITDA.<br />

primacom definiert <strong>das</strong> EBITDA als Gewinn (Verlust) vor außerordentlichen<br />

Aufwendungen und Erträgen, aufgegebenen<br />

Geschäftsbereichen, Min<strong>der</strong>heitsbeteiligungen, Nettozinsaufwendungen,<br />

Ertragsteuer, Abschreibungen und Amortisierungen.<br />

Angepasstes EBITDA wird definiert als EBITDA<br />

zuzüglich nicht liquiditätswirksamer Personalkosten aus den<br />

Aktienoptionsplänen und nicht operativen Aufwendungen abzüglich<br />

nicht operativer Erträge. <strong>Wir</strong> sind <strong>der</strong> Ansicht, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />

EBITDA und <strong>das</strong> angepasste EBITDA einen aussagekräftigen<br />

Maßstab für <strong>das</strong> finanzielle Ergebnis darstellen, da diese in <strong>der</strong><br />

Kabelfernsehbranche die gängigste Methode zur Analyse und<br />

zum Vergleich von Kabelfernsehnetzbetreibern auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

von Betriebsergebnis, Verschuldungsgrad und Liquidität


ilden und weil wir aufgrund <strong>der</strong> vereinbarten Besicherung des<br />

Konsortialkreditrahmens bestimmte am EBITDA und des angepassten<br />

EBITDA messbare finanzielle Kriterien erfüllen müssen.<br />

Nach dem U.S.-GAAP sind EBITDA und angepasstes EBIT-<br />

DA jedoch kein Maßstab für <strong>das</strong> Ergebnis o<strong>der</strong> den Cashflow<br />

aus <strong>der</strong> gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und sollten nicht als<br />

Alternative zum Nettogewinn als Maßstab des Finanzer-gebnisses<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft o<strong>der</strong> als Alternative zum Cashflow aus<br />

<strong>der</strong> Geschäftstätigkeit als Ausdruck <strong>der</strong> Liquidität angesehen<br />

werden. Während wir in <strong>der</strong> Vergangenheit stets ein positives<br />

EBITDA und angepasstes EBITDA aufwiesen, können <strong>der</strong> kapitalintensive<br />

Ausbau unseres Breitbandkabelnetzes und die<br />

Bereitstellungskosten unserer neuen Produkte und Dienste<br />

dazu führen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> EBITDA und <strong>das</strong> angepasste EBITDA in<br />

<strong>der</strong> Zukunft deutlich geringer ausfallen, bis wir gestiegene<br />

Umsatzerlöse aus den Mehrwertdiensten unseres Breitbandnetzes<br />

einbeziehen.<br />

Umsatzerlöse – Die Umsatzerlöse setzen sich vorrangig<br />

zusammen aus den monatlichen Teilnehmerentgelten und in<br />

geringerem Maße aus Installations- und Anschlussentgelten für<br />

unser analoges Basiskabelfernsehangebot. Ende 1999 starteten<br />

wir unseren Highspeed Internetdienst in Deutschland und<br />

konnten daraus Teilnehmerentgelte und in geringerem Ausmaß<br />

Installations- und Anschlussentgelte verbuchen. Ende 2000<br />

starteten wir unseren DigitalTV-Dienst in Deutschland und erzielten<br />

daraus monatliche Teilnehmerentgelte und zu einem geringeren<br />

Teil Installations- und Anschlussentgelte. Im Jahr 2000<br />

wurde ferner Multikabel akquiriert. Multikabel bietet eine volle<br />

Palette von Breitbandprodukten und -diensten an. Dieses<br />

schließt AnalogTV, Highspeed Internetzugang, DigitalTV und<br />

Datenkommunikationsdienste für kleinere Unternehmen und<br />

Schulen in den Nie<strong>der</strong>landen ein.<br />

Die Umsatzerlöse stiegen um 17,4 % von 105.949.000 €<br />

im Jahr 1999 auf 124.343.000 € im Jahr 2000. Hauptfaktoren<br />

für <strong>das</strong> Wachstum <strong>der</strong> Umsatzerlöse waren die Akquisition<br />

von Multikabel und verschiedene in Deutschland getätigte<br />

Akquisitionen, Entgelterhöhungen für analoge Kabelfernsehdienste<br />

sowie die Einführung des Highspeed Internetdienstes<br />

und von DigitalTV-Diensten.<br />

Die auf <strong>der</strong> nächsten Seite folgende Tabelle spiegelt die<br />

oben beschriebenen Faktoren wie<strong>der</strong>.<br />

primacom kaufte Multikabel am 18. September 2000.<br />

<strong>Wir</strong> haben die Betriebsergebnisse von Multikabel seit dem<br />

1. Oktober 2000 konsolidiert. Am 31. Dezember 2000 hatte<br />

Multikabel rund 320.000 angeschlossene Haushalte und<br />

296.538 Kabelfernsehkunden mit dem Basisangebot, 14.938<br />

Highspeed Internetkunden und 4.230 Digital-TV-Kunden.<br />

Zusätzlich verzeichnete Multikabel Einnahmen von Datenkommunikationsdiensten<br />

für kleinere Unternehmen und Schulen.<br />

Insgesamt hat Multikabel rund 8.839.000 € zu den Umsatzerlösen<br />

o<strong>der</strong> 48,1 % vom gesamten Umsatzerlöszuwachs von prima-<br />

com in 2000 beigetragen. Die erstmalige Einbeziehung <strong>der</strong><br />

Multikabel wird nach unserer Auffassung weiterhin bis zum Ende<br />

des dritten Quartals 2001 zum Umsatzerlöswachstum beitragen.<br />

37


38<br />

Bericht des Vorstandes<br />

In Deutschland hat primacom in 1999 sechs Akquisitionen<br />

mit rund 45.600 Kabelfernsehkunden durchgeführt. Von den akquirierten<br />

Kunden waren im Geschäftsjahr 2000 durchschnittlich<br />

17.778 umsatzwirksam. Insgesamt trugen diese Kunden in<br />

2000 rund 1.531.000 € zum Umsatzerlös o<strong>der</strong> rund 8,3 % zum<br />

gesamten Umsatzerlöszuwachs in 2000 bei.<br />

Im Jahr 2000 tätigten wir zusätzlich zu <strong>der</strong> Akquisition von<br />

Multikabel zwölf Akquisitionen mit rund 87.770 Kunden. Von<br />

diesen Kunden waren im Geschäftsjahr 2000 im Durchschnitt<br />

30.068 Kunden umsatzwirksam. Sie trugen im Jahr 2000 rund<br />

2.885.000 € zum Umsatzerlös o<strong>der</strong> rund 15,5 % zum gesamten<br />

Umsatzerlöszuwachs in 2000 bei. Ein Teil <strong>der</strong> akquirierten<br />

Teilnehmer wird nach unserer Ansicht weiterhin bis zum Ende<br />

des dritten Quartals 2001 zum Umsatzerlöswachstum beitragen.<br />

Im Jahr 2000 verzeichnete primacom einen Abgang von<br />

3.594 Kunden. Der Abgang von Kunden wurde vornehmlich in<br />

den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n verzeichnet und resultierte teilweise<br />

aus dem Wegzug von Kunden und aus demographischen Ver-<br />

31. Akquisi- Akquisi- Laufende 31.<br />

Dezember Multi- tionen tionen Geschäfts- Dezember<br />

1999 kabel 1999 2000 tätigkeit 2000<br />

Durchschnittliche Anzahl CATV-Kunden 907.574 73.855 17.778 30.068 (3.594) 1.025.681<br />

Durchschnittlicher monatlicher Erlös<br />

je CATV-Kunde in € 9,46 8,20 7,18 7,88 — 9,49<br />

Umsatzerlöse CATV in T€ 103.059 7.269 1.531 2.843 2.178 116.880<br />

Durchschnittliche Anzahl Internetkunden 25 3.751 – 706 663 5.145<br />

Durchschnittlicher monatlicher Umsatzerlös<br />

je Internetkunde in € 40,9 8,22 – 4,95 38,71 12,07<br />

Umsatzerlöse Internet in T€ 25 370 – 42 308 745<br />

Durchschnittliche Anzahl<br />

DigitalTV-Kunden – 1.013 – – 85 1.098<br />

Durchschnittlicher monatlicher Erlös<br />

je DigitalTV-Kunde in € – 7,15 – – 15,69 7,82<br />

Umsatzerlöse DigitalTV in T€ – 87 – – 16 103<br />

Sonstige Betriebserlöse in T€ 2.865 1.113 – – 2.637 6.615<br />

Summe Umsatzerlöse T€ 105.949 8.839 1.531 2.885 5.139 124.343


schiebungen. Durch den Abonnentenabgang wurde <strong>der</strong> Umsatzerlöszuwachs<br />

um rund 408.000 € gemin<strong>der</strong>t. Im Jahr 2000<br />

erhöhte sich <strong>der</strong> durchschnittliche monatliche Umsatzerlös pro<br />

Kabelfernsehabonnent um durchschnittlich 0,14 € pro Monat.<br />

Der Hauptfaktor dieses Umsatzerlöszuwachses waren Entgelterhöhungen.<br />

Ein Teil dieser Entgelterhöhungen, die 2000<br />

durchgeführt wurden, sollten mögliche Erhöhungen <strong>der</strong> Copyright-Gebühren<br />

ausgleichen, die von <strong>der</strong> GEMA erhoben werden<br />

könnten. Am gesamten Umsatzerlöszuwachs in 2000 waren<br />

die Entgelterhöhungen mit rund 2.586.000 € o<strong>der</strong> einem<br />

Anteil von 14,1 % beteiligt.<br />

Im Jahr 2000 konnten wir rund 16.231 Abonnenten für<br />

den Highspeed Internetzugang und 4.240 Dial-up-Internetkunden<br />

gewinnen. Von diesen kamen rund 10.427 durch den<br />

Kauf von Multikabel hinzu. Seit <strong>der</strong> Übernahme schloss Multikabel<br />

weitere 4.511 Highspeed Internetkunden an. Am Jahresende<br />

2000 hatte Multikabel 14.938 Highspeed Internetkunden.<br />

Von diesen Kunden leisteten durchschnittlich 3.751 einen<br />

Beitrag von 370.000 € zum Umsatzerlös <strong>der</strong> primacom in<br />

2000. Zusätzlich akquirierten wir durchschnittlich 4.240 Internetkunden<br />

in Deutschland von einer Gesellschaft, die aus dem<br />

Internetgeschäft ausgestiegen war. Diese Kunden haben zur<br />

Zeit ihren Zugang zum Internet über Dial-up-Verbindungen und<br />

werden über kurz o<strong>der</strong> lang Highspeed Internetkunden werden.<br />

Durchschnittlich 706 dieser Kunden trugen in 2000 insgesamt<br />

42.000 € zum Umsatzerlös <strong>der</strong> primacom bei. In<br />

Deutschland gewannen wir in 2000 zusätzlich 1.293 Highspeed<br />

Internetkunden. Von diesen trugen durchschnittlich 688<br />

Kunden 333.000 € zum Umsatzerlös für <strong>das</strong> gesamte Jahr<br />

2000 bei. Insgesamt beliefen sich die Umsatzerlöse aus dem<br />

Highspeed Internetangebot auf 745.000 €. Die akquirierten<br />

Internetkunden und diejenigen, die im Jahr 2000 angeschlossen<br />

wurden, werden nach unserer Auffassung bis zum dritten<br />

Quartal 2001 hindurch zum Zuwachs <strong>der</strong> Umsatzerlöse beitragen.<br />

In 2000 verzeichneten wir 4.570 neue DigitalTV-Kunden.<br />

Von diesen wurden 2.128 durch den Kauf von Multikabel akquiriert.<br />

Seit ihrer Übernahme gewann Multikabel weitere<br />

2.102 DigitalTV-Kunden dazu. Zum Jahresende hatte Multikabel<br />

4.230 DigitalTV-Kunden. Im Durchschnitt trugen 1.013 dieser<br />

Kunden rund 87.000 € zum Umsatz im Jahr 2000 bei. Im letzten<br />

Quartal 2000 startete primacom DigitalTV in Deutschland.<br />

Zum Jahresende hatten wir 340 DigitalTV-Kunden, von denen<br />

durchschnittlich 85 Kunden 16.000 € zum Umsatz im Jahr<br />

2000 beitrugen. Insgesamt belief sich <strong>der</strong> Umsatz aus dem<br />

DigitalTV-Angebot auf 103.000 €. <strong>Wir</strong> erwarten, <strong>das</strong>s die akquirierten<br />

Kunden und die, die im vierten Quartal angeschlossen<br />

wurden, bis zum Ende des dritten Quartals 2001 zum Zuwachs<br />

<strong>der</strong> Umsatzerlöse beitragen werden.<br />

Sonstige Betriebserträge setzen sich zusammen aus<br />

Durchleitungsentgelten, Einnahmen für Werbung, Einnahmen<br />

aus <strong>der</strong> Vermietung von Kabelschächten, Rechten in Verbindung<br />

mit dem Breitbandnetzausbau <strong>der</strong> Gesellschaft und mit E-<br />

Commerce, Datenkommunikationsdiensten für kleine Unternehmen<br />

und Schulen und in 2000 durch den Verkauf von<br />

Glasfaserkabel an Dritte. Sonstige Umsatzerlöse beliefen sich<br />

im Jahr 2000 auf 6.615.000 € nach 2.865.000 € im Vorjahr.<br />

Multikabel erzielte im Jahr 2000 rund 1.113.000 € sonstige<br />

Erlöse. Datenkommunikationsdienste trugen mit 424.000 € zu<br />

den gesamten sonstigen Umsatzerlösen bei. Sonstige operative<br />

Umsatzerlöse aus dem deutschen Geschäft stiegen im Jahr<br />

2000 um 2.637.000 €, hauptsächlich durch den Verkauf von<br />

Glasfaserkabel an Dritte. <strong>Wir</strong> erwarten künftig keine Verkäufe<br />

von überschüssiger Glasfaser mehr.<br />

39


40<br />

Bericht des Vorstandes<br />

31. Akquisi- Akquisi- 31.<br />

Dezember Multi- tionen tionen Laufende Dezember<br />

Betriebskosten T€ 1999 kabel 1999 2000 Operationen 2000<br />

Signallieferungsentgelte 18.592 1.074 210 210 531 20.617<br />

GEMA-Urheberrechtsgebühren – – 20 33 997 1.050<br />

Reparatur- und Wartungsarbeiten 2.155 230 77 122 144 2.728<br />

Personalaufwand 3.472 546 33 – 166 4.217<br />

Materialkosten 324 5 – 28 947 1.304<br />

Sonstige – 275 – – – 275<br />

Gesamt 24.543 2.130 340 393 2.785 30.191<br />

Betriebskosten – Die betrieblichen Aufwendungen umfassen<br />

hauptsächlich Signallieferungsentgelte, die an die<br />

Deutsche Telekom und an<strong>der</strong>e Dritte gezahlt wurden, GEMA-<br />

Urheberrechtsgebühren, Personal- und Materialkosten und<br />

sonstige Reparatur- und Wartungskosten an den <strong>Netz</strong>en <strong>der</strong><br />

primacom.<br />

Die betrieblichen Aufwendungen stiegen um 23,0 % von<br />

rund 24.543.000 € im Jahr 1999 auf rund 30.191.000 € im<br />

Jahr 2000. Die einzelnen Faktoren, welche zu diesem Anstieg<br />

beitrugen, sind in oben stehen<strong>der</strong> Tabelle dargestellt.<br />

Die erstmalige Einbeziehung von Multikabel macht rund<br />

37,7 % des gesamten Anstieges <strong>der</strong> operativen Kosten aus.<br />

<strong>Wir</strong> sind <strong>der</strong> Ansicht, <strong>das</strong>s unsere operative Marge in Höhe von<br />

75,7 % indikativ für <strong>das</strong> zukünftige erwartete Ergebnis <strong>der</strong><br />

nächsten Quartale ist.<br />

In Deutschland trugen die Akquisitionen in den Jahren<br />

1999 und 2000 mit rund 733.000 € zu den operativen Kosten<br />

<strong>der</strong> Jahre 1999 und 2000 bei. Der wesentliche Faktor dabei<br />

waren die Signallieferungsentgelte. Die operativen Kosten aus<br />

dem bestehenden deutschen Geschäft stiegen im Jahr 2000<br />

um 2.785.000 €. Die erstmalige Berücksichtigung <strong>der</strong> GEMA-<br />

Urheberrechtsgebühren im Jahr 2000 machte 18,6 % <strong>der</strong> Erhöhung<br />

aus. Die Materialkosten, bei denen <strong>der</strong> einmalige Verkauf<br />

von Glasfaserkabel berücksichtigt wurde, machten rund<br />

17,4 % <strong>der</strong> Erhöhung aus. Sonstige Posten, die zu dem Anstieg<br />

<strong>der</strong> operativen Kosten beitrugen, waren u. a. die vertraglich<br />

vorgesehene Erhöhung <strong>der</strong> Signallieferungsentgelte <strong>der</strong><br />

Deutschen Telekom und, in geringerem Umfang, Erhöhungen<br />

bei den Reparatur-, Wartungs- und Personalkosten. Die gesamten<br />

operativen Kosten des Umsatzes stiegen leicht von<br />

23,2 % auf 24,3 %. Die Verschlechterung <strong>der</strong> Marge beruht<br />

überwiegend auf dem Verkauf <strong>der</strong> überschüssigen Glasfaserkabel.<br />

<strong>Wir</strong> erwarten, <strong>das</strong>s die operativen Kosten im Verlauf <strong>der</strong><br />

nächsten Quartale wie<strong>der</strong> auf <strong>das</strong> historische prozentuale<br />

Verhältnis zum Umsatz zurückgeht.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Urheberrechtsgebühren in Deutschland hat<br />

primacom noch keinen Vertrag mit <strong>der</strong> GEMA, <strong>der</strong> Organisation,<br />

die für den Einzug dieser Gebühren zuständig ist, über die


Zahlung von Urheberrechtsgebühren abgeschlossen. Dennoch<br />

ist es angesichts <strong>der</strong> Unsicherheit hinsichtlich <strong>der</strong> Zahlung dieser<br />

Gebühren und <strong>der</strong> erwarteten Marktentwicklung sinnvoll,<br />

für dieses wahrscheinliche Risiko Rückstellungen zu bilden.<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

in Kurzform<br />

1999 2000<br />

T€ T€<br />

Umsatzerlöse 105.949 124.343<br />

Herstellungskosten <strong>der</strong> zur<br />

Erzielung <strong>der</strong> Umsatzerlöse<br />

erbrachten Leistungen<br />

Vertriebs- und allgemeine<br />

24.543 30.191<br />

Verwaltungskosten<br />

Kosten <strong>der</strong> Hauptverwaltung/<br />

18.590 28.584<br />

Gemeinkosten 12.413 17.219<br />

Abschreibungen 61.277 75.530<br />

Summe <strong>der</strong><br />

Betriebsaufwendungen 116.823 151.524<br />

Betriebsergebnis (10.874) (27.181)<br />

Bankschulden<br />

Sale-and-Leaseback-<br />

9.995 24.629<br />

Finanzierungen 2.115 1.544<br />

Schuldverschreibungen 3.764 –<br />

Summe <strong>der</strong><br />

Zinsaufwendungen 15.874 26.173<br />

Sonstige Erträge (767) 1.690<br />

Ertragsteuern 1.667 4.258<br />

Ergebnis <strong>der</strong> gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

vor Min<strong>der</strong>heitenanteile<br />

und anteiligem Verlust<br />

einer nichtkonsolidierten<br />

Beteiligungsgesellschaft (29.182) (55.922)<br />

Min<strong>der</strong>heitenanteile am<br />

Jahresüberschuss <strong>der</strong><br />

Tochtergesellschaften<br />

Nettoverlust von<br />

70 94<br />

verbundenen Unternehmen – (128)<br />

Ergebnis aus gewöhnlicher<br />

Geschäftstätigkeit (29.252) (56.144)<br />

Außerordentliche<br />

Aufwendungen/Erträge – (8.180)<br />

Jahresergebnis (29.252) (64.324)<br />

41


42<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten –<br />

Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten bestehen im<br />

Wesentlichen aus Lohn- und Gehaltskosten für die direkt im<br />

Vertrieb und in allgemeinen Verwaltungsfunktionen <strong>der</strong> Regionalgesellschaften<br />

tätigen Mitarbeiter, Aufwand für Telekommunikation<br />

und Fakturierung, Miet- und Mietnebenkosten <strong>der</strong> regionalen<br />

Nie<strong>der</strong>lassungen, Aufwand für Marketing, Kosten für<br />

Beratung und Zeitpersonal, Aufwand für Fuhrpark sowie Rechtsund<br />

Beratungskosten. Weiter gehören dazu Reisekosten,<br />

Bankspesen, Bürobedarf sowie an<strong>der</strong>e mit dem Betrieb <strong>der</strong> regionalen<br />

Nie<strong>der</strong>lassungen verbundene Kosten. Die Vertriebsund<br />

allgemeinen Verwaltungskosten stiegen um 53,8 % von<br />

18.590.000 € im Jahr 1999 auf 28.584.000 € im Jahr 2000.<br />

Die folgende Tabelle stellt die Faktoren dar, die zu dem Anstieg<br />

beigetragen haben:<br />

Die erstmalige Einbeziehung von Multikabel betrug 21,9 % <strong>der</strong><br />

gestiegenen Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten.<br />

Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten für Multikabel<br />

machten rund 24,7 % <strong>der</strong> Umsatzerlöse aus.<br />

Die Akquisitionen 1999 und 2000 verursachten rund<br />

249.000 € zusätzliche Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten.<br />

Das bestehende Kabelfernsehgeschäft verzeichnete in<br />

2000 eine Zunahme <strong>der</strong> Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten<br />

um rund 7.558.000 € o<strong>der</strong> 75,6 % <strong>der</strong> gesamten<br />

Steigerung <strong>der</strong> Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten.<br />

Die Erhöhung <strong>der</strong> Lohn- und Gehaltskosten beruhte hauptsächlich<br />

auf den Kosten für zusätzliches Personal für den Betrieb<br />

des Highspeed Internetzugangs und des DigitalTV-Angebots.<br />

Die Kosten für bezogene Leistungen beinhalten die Kosten für<br />

Zeitpersonal und Berater und stiegen um 1.532.000 € gegen-<br />

31. Akquisi- Akquisi- 31.<br />

Vertriebs- und Dezember Multi- tionen tionen Laufende Dezember<br />

allgemeine Verwaltungskosten T€ 1999 kabel 1999 2000 Operationen 2000<br />

Löhne und Gehälter 8.092 426 77 40 414 9.049<br />

Kosten für bezogene Leistungen 917 1.163 – 19 1.532 3.631<br />

Raumkosten 2.186 – – 61 1.470 3.717<br />

Fuhrpark558 42 – 11 7 618<br />

Telekommunikation und Vertrieb 2.080 – 35 6 (186) 1.935<br />

Rechts- und Beratungskosten 661 – – – 121 782<br />

Marketing 1.506 517 – 2.248 4.271<br />

Sonstiges 2.590 39 – – 1.952 4.581<br />

Gesamt 18.590 2.187 112 137 7.558 28.584


über 1999. Fast <strong>der</strong> gesamte Anstieg hängt direkt mit dem<br />

Angebot <strong>der</strong> neuen Produkte und Dienste zusammen. Die<br />

Mietkosten stiegen im Jahr 2000 um 1.470.000 €, im Wesentlichen<br />

als Folge <strong>der</strong> Erweiterung des Regionalbüros in Leipzig,<br />

wo die Kopfstation mit allen technischen Einrichtungen für die<br />

Lieferung <strong>der</strong> neuen Produkte und Dienste gebaut wurde und<br />

wo <strong>der</strong> Verkauf <strong>der</strong> Service- und Bauaktivitäten für <strong>das</strong> Highspeed<br />

Internet und DigitalTV untergebracht sind. Insgesamt<br />

hat sich die Fläche dieses regionalen Büros mehr als verdreifacht.<br />

Zusätzlich sind in den Mietkosten die Kosten für die<br />

Glasfaserleitungen für Verbindungen von fünf aufgerüsteten<br />

Städten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen enthalten.<br />

Im Jahr 2000 betrugen diese Kosten rund 267.000 €. Die<br />

Erweiterung <strong>der</strong> Büros in Berlin, Chemnitz und Hoyerswerda<br />

trugen ebenfalls zu den gestiegenen Mietkosten <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

bei. An<strong>der</strong>e weniger signifikante Kosten waren die Telekommunikations-<br />

und Distributionskosten, die im Jahr 2000<br />

um 186.000 € sanken, sowie die Rechts- und Beratungskosten,<br />

die gegenüber dem Vorjahr um 121.000 € stiegen. Die Aufwendungen<br />

für Marketing stiegen im Jahr 2000 um 2.248.000 €.<br />

Die gesamte Erhöhung fiel im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Gesamteinführung<br />

und den weiteren Marketingkosten für <strong>das</strong> Highspeed<br />

Internet- und DigitalTV-Produkt an.<br />

Sonstige Kosten beinhalten Bankgebühren, Büromaterial,<br />

Reisekosten, Fortbildung, Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />

auf For<strong>der</strong>ungen. In 2000 stiegen die sonstigen Kosten<br />

um 1.952.000 € o<strong>der</strong> 24,6 % ausgehend von 2.590.000 €.<br />

Von diesen Kosten beziehen sich 925.000 € auf die Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Wertberichtigungen auf For<strong>der</strong>ungen.<br />

<strong>Wir</strong> gehen davon aus, <strong>das</strong>s die Erhöhung <strong>der</strong> Vertriebsund<br />

allgemeinen Verwaltungskosten überwiegend auf die Einführung<br />

<strong>der</strong> neuen Produkte und Dienste, mit <strong>der</strong> Ende 1999<br />

begonnen wurde und die im Geschäftsjahr 2000 weiter andauerte,<br />

zurückzuführen ist.<br />

Gemeinkosten – Die Gemeinkosten beinhalten Personalkosten<br />

für die Führungsebene, Finanzbuchhaltung, Informationstechnologie<br />

und die Mitarbeiter <strong>der</strong> Rechtsabteilung.<br />

Weiterhin eingeschlossen sind Personalausgaben für die wichtigen<br />

Competence-Center <strong>der</strong> neuen Produkte- und Dienstegruppe.<br />

In den Gemeinkosten enthalten sind ferner die im<br />

Zusammenhang mit einem Aktienoptionsplan für die Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> primacom entstandenen nicht liquiditätswirksamen<br />

Aufwendungen. Des weiteren fallen unter diese Position auch<br />

Lizenzkosten für die Kundenabrechnungs-, Kundenverwaltungs-<br />

und Finanzbuchhaltungssysteme, Mietkosten für die<br />

Büroräume <strong>der</strong> Hauptverwaltung, Rechts- und Beratungskosten<br />

sowie sonstige Kosten und Aufwendungen im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Hauptverwaltung <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Die Gemeinkosten stiegen um 38,7 % von 12.413.000 €<br />

im Jahr 1999 auf 17.219.000 € im Jahr 2000. 1999 verzeichneten<br />

wir nicht liquiditätswirksame Personalkosten von<br />

2.757.000 € im Zusammenhang mit den im Februar eingeführten<br />

Aktienoptionsplänen. Im gleichen Zeitraum des Jahres<br />

2000 verzeichneten wir Kosten von rund 3.558.000 €. Der Anstieg<br />

dieser nicht liquiditätswirksamen Kosten machte 16,7 %<br />

des Gesamtanstiegs <strong>der</strong> Gemeinkosten aus. Der an<strong>der</strong>e Hauptfaktor<br />

für den Anstieg <strong>der</strong> Gemeinkosten waren die Competence-Center<br />

<strong>der</strong> Breitbandgruppe. Löhne und Gehälter zusammen<br />

mit Reise- und Beratungskosten in diesem Bereich beliefen<br />

sich im Jahr 2000 auf 1.423.000 €. Im Vorjahr wurden dafür<br />

rund 623.000 € von <strong>der</strong> Breitbandgruppe und <strong>der</strong> Hauptverwaltung<br />

ausgegeben. Der im Vergleich zum Jahr 1999 verzeichnete<br />

Mehraufwand von 800.000 € im Jahr 2000 macht 16,6 %<br />

des Gesamtanstiegs <strong>der</strong> Gemeinkosten aus. Die übrigen Positionen<br />

<strong>der</strong> Gemeinkosten stiegen um annähernd 3.205.000 €<br />

im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg ist in erster Linie auf<br />

eine Erweiterung <strong>der</strong> Hauptverwaltung <strong>der</strong> primacom sowie<br />

auf die gestiegenen Rechts- und Beratungskosten in Zusam-<br />

43


44<br />

Bericht des Vorstandes<br />

menhang mit Due-Diligence-Prüfungen und Rechtsfragen<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Umwandlung <strong>der</strong> Gesellschaft in ein Multiservice-Breitbandkommunikationsunternehmen<br />

und die Berücksichtigung<br />

von rund 337.000 € bezogen auf die Multikabelakquisition<br />

zurückzuführen.<br />

Abschreibungen und Amortisationen –<br />

Abschreibungs- und Amortisationsaufwendungen sind um<br />

23,3 % von 61.277.000 € im Jahr 1999 auf 75.530.000 € im<br />

Jahr 2000 gestiegen. Ausschlaggebend für den Anstieg <strong>der</strong><br />

Abschreibungs- und Amortisationsaufwendungen war <strong>der</strong><br />

Anstieg des abschreibungsfähigen Vermögensbestandes im<br />

Zusammenhang mit den Akquisitionen <strong>der</strong> Jahre 1999 und<br />

2000 und den Investitionen.<br />

Betriebsergebnis – Das negative Betriebsergebnis erhöhte<br />

sich um 16.307.000 € von 10.874.000 € im Jahr 1999<br />

auf 27.181.000 € im Jahr 2000. Der Anstieg des negativen<br />

Betriebsergebnisses ist vor allem zurückzuführen auf die<br />

Zunahme <strong>der</strong> nicht liquiditätswirksamen Aufwendungen von<br />

801.000 € im Rahmen des Aktienoptionsplans, den Anstieg<br />

<strong>der</strong> nicht liquiditätswirksamen Abschreibungs- und Amortisationsaufwendungen<br />

in Höhe von 14.253.000 €, die erstmaligen<br />

Rückstellungen für die GEMA-Urheberrechtsgebühren in<br />

Höhe von 1.050.000 € sowie auf die Kosten und Aufwendungen<br />

<strong>der</strong> Breitbandgruppe in Höhe von 10.000.000 €. Internes<br />

Wachstum und Akquisitionen verbesserten <strong>das</strong> Betriebsergebnis<br />

im Kabelfernsehgeschäft, was diesen Rückgang teilweise<br />

ausgleichen konnte.<br />

Zinsaufwendungen – Die Zinsaufwendungen stiegen<br />

um 10.299.000 € von 15.874.000 € im Jahr 1999 auf<br />

26.173.000 € im Jahr 2000. Hauptgrund dafür war <strong>der</strong> Anstieg<br />

<strong>der</strong> durchschnittlichen Verschuldung von 238.500.000 € auf<br />

431.500.000 €. Der Anstieg <strong>der</strong> durchschnittlichen Verschuldung<br />

ergab sich in Folge <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong> Akquisition von<br />

Multikabel und, zu einem geringeren Teil, von Akquisitionen in<br />

Deutschland und Investitionen im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Aufrüstung des Kabelnetzwerkes durch primacom in Deutschland.<br />

Sonstige Erträge – Die sonstigen Erträge im Jahr 2000<br />

in Höhe von 1.690.000 € betreffen den Verkauf von 15,4 % <strong>der</strong><br />

Beteiligung an <strong>der</strong> MainzKom, einem lokalen City-Carrier in<br />

Mainz. primacom verfügt weiterhin über eine Beteiligung von<br />

22,0 % an <strong>der</strong> MainzKom.<br />

Verlust aus <strong>der</strong> gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

vor Min<strong>der</strong>heitsanteilen und Ertragsteuern und an<strong>der</strong>en<br />

Posten – Aufgrund <strong>der</strong> vorstehend beschriebenen Entwick-<br />

lungen erhöhte sich <strong>der</strong> Verlust aus <strong>der</strong> gewöhnlichen Geschäfts-<br />

tätigkeit vor Min<strong>der</strong>heitsanteilen, Ertragsteuern und an<strong>der</strong>en<br />

Posten von 27.515.000 € im Jahr 1999 auf 51.664.000 € im<br />

Jahr 2000.<br />

Ertragsteuern – Aufwendungen für Ertragsteuern beliefen<br />

sich im Jahr 2000 auf 4.258.000 €. Sie beziehen sich in<br />

Höhe von 1.258.000 € auf die Besteuerung des Nettogewinns<br />

einiger Tochtergesellschaften. Gemäß <strong>der</strong> deutschen Steuergesetzgebung<br />

reichen wir keine konsolidierte Steuererklärung<br />

ein. Die verbleibenden 3.000.000 € beziehen sich auf die<br />

Abschreibung des latenten Steuerguthabens, welches aus <strong>der</strong><br />

Än<strong>der</strong>ung des Körperschaftsteuersatzes in Deutschland resultiert<br />

und durch an<strong>der</strong>e Faktoren kompensiert wurden.


Min<strong>der</strong>heitsanteile am Jahresüberschuss <strong>der</strong><br />

Tochtergesellschaften – Sie stiegen vor allem aufgrund <strong>der</strong><br />

verbesserten Betriebsergebnisse dieser Unternehmen von<br />

70.000 € auf 94.000 € an.<br />

Verlust aus <strong>der</strong> gewöhnlichen Geschäftstätigkeit –<br />

Infolge <strong>der</strong> vorstehend beschriebenen Faktoren erhöhte sich<br />

<strong>der</strong> Verlust aus <strong>der</strong> gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von<br />

29.252.000 € im Jahr 1999 auf 56.144.000 € im Jahr 2000.<br />

Außerordentlicher Verlust – Der außerordentliche<br />

Verlust in Höhe von 8.180.000 € im Jahr 2000 steht in<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Refinanzierung und <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong><br />

Kreditlinie <strong>der</strong> Gesellschaft im September 2000. Die noch nicht<br />

amortisierten Gebühren und Aufwendungen in Verbindung mit<br />

dieser Kreditlinie wurden von <strong>der</strong> Gesellschaft abgeschrieben.<br />

Jahresfehlbetrag/EBITDA – Neben an<strong>der</strong>en Bewertungsfaktoren,<br />

von denen einige in <strong>der</strong> Gewinn- und Verlustrechnung<br />

dargestellt sind, messen wir unser finanzielles<br />

Ergebnis anhand des EBITDA und des angepassten EBITDA.<br />

Das EBITDA verringerte sich von 50.403.000 € im Jahr 1999<br />

auf 48.349.000 € im Jahr 2000, was vor allem auf die Startup-Kosten<br />

<strong>der</strong> Breitbandgruppe, die erstmalige Berücksichtigung<br />

von Urheberrechtsgebühren an die GEMA sowie den<br />

Anstieg <strong>der</strong> nicht liquiditätswirksamen Personalkosten aus<br />

dem Aktienoptionsplan zurückzuführen ist. Das angepasste<br />

EBITDA verringerte sich von 53.160.000 € im Jahr 1999 auf<br />

51.907.000 € im Jahr 2000, vor allem in Folge <strong>der</strong> Start-up-<br />

Kosten <strong>der</strong> Breitbandgruppe und <strong>der</strong> erstmaligen Berücksichtigung<br />

von Urheberrechtsgebühren an die GEMA.<br />

Vermögenslage<br />

1999 2000<br />

Bilanzdaten in Kurzform T€ T€<br />

Aktiva 586.636 1.077.845<br />

Finanzschulden 224.762 754.333<br />

Eigenkapital 328.590 269.184<br />

primacom hat in den letzten drei Jahren die folgenden<br />

Finanzierungsformen genutzt:<br />

operativer Cashflow,<br />

Inanspruchnahmen im Rahmen <strong>der</strong> Bankkreditlinien und<br />

Ausgabe von Aktien.<br />

<strong>Wir</strong> beabsichtigen, unser künftiges Wachstum mit operativem<br />

Cashflow und unter Inanspruchnahme des vorrangigen Kreditrahmens<br />

zu finanzieren.<br />

Im September 2000 erwarben wir Multikabel für rund<br />

250.600.000 € einschließlich Akquisitionskosten und <strong>der</strong><br />

Übernahme von rund 124.300.000 € Schulden von Multikabel,<br />

die zum größten Teil refinanziert wurden.<br />

Zum 31. Dezember 2000 belief sich die konsolidierte<br />

Gesamtverschuldung auf rund 754.333.000 €, hiervon waren<br />

736.191.000 € Bankschulden, 245.000 € Zahlungsverpflichtungen<br />

an verbundene Unternehmen, 13.669.000 €<br />

Finanzierungsleasing und 4.228.000 € abgegrenzte Kaufverpflichtungen.<br />

Im Geschäftsjahr 2000 erzielten wir einen Netto-Cashflow<br />

aus dem operativen Geschäft in Höhe von 11.685.000 €.<br />

Darüber hinaus verwandte primacom im Geschäftsjahr<br />

2000 387.759.000 € liquide Mittel für Investitionsvorhaben.<br />

Von diesem Betrag entfielen rund 245.915.000 € auf die Akquisition<br />

von Multikabel. Die durch die Finanzierung bereitgestellten<br />

liquiden Mittel beliefen sich netto auf 372.350.000 €.<br />

45


46<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Rund 288.338.000 € des gesamten für Investitionsvorhaben<br />

verwandten Kapitals im Geschäftsjahr 2000 waren für<br />

die Akquisition von Kabelfernsehnetzwerken, hier in erster<br />

Linie für Multikabel, bestimmt. Der verbleibende Teil des<br />

Kapitals für Investitionsvorhaben wurde für den fortlaufenden<br />

Bau, Erweiterung und Aufrüsten <strong>der</strong> bestehenden Kabelnetze<br />

verwendet. Unsere Investitionsverpflichtungen aus Lizenzverträgen<br />

o<strong>der</strong> sonstigen Verpflichtungen sind auf ein Minimum<br />

beschränkt. <strong>Wir</strong> gehen davon aus, <strong>das</strong>s sich die Kapitalinvestitionen<br />

in <strong>der</strong> Zukunft weiterhin erhöhen werden, um die<br />

bestehenden o<strong>der</strong> neu erworbenen Kabelsysteme aufzurüsten.<br />

Sollte <strong>der</strong> Cashflow für die Finanzierung <strong>der</strong> Kapitalausgaben<br />

nicht ausreichend sein, werden die notwendigen Mittel im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Bankkreditlinie aufgenommen.<br />

Hohe Abschreibungs- und Amortisierungsaufwendungen<br />

und nicht liquiditätswirksame Aufwendungen haben zum Bilanzverlust<br />

beigetragen. Diese Aufwendungen haben jedoch keine<br />

Auswirkungen auf den Abfluss von liquiden Mitteln. Abschrei-<br />

bungs- und Amortisierungsaufwendungen werden voraussichtlich<br />

in Zukunft zu den Verlusten beitragen.<br />

Das in den jeweiligen Zeiträumen verzeichnete EBITDA<br />

und angepasste EBITDA steht primacom nicht nur dafür zur<br />

Verfügung, ihren Zahlungsverpflichtungen für Zinsaufwendungen<br />

nachzukommen, son<strong>der</strong>n kann auch für an<strong>der</strong>e Unternehmenszwecke<br />

einschließlich <strong>der</strong> Erhöhung des Working<br />

Capitals, zur Tilgung von Verbindlichkeiten und Kapitalinvestitionen<br />

verwendet werden. Im Geschäftsjahr 2000 beliefen sich<br />

<strong>das</strong> EBITDA und <strong>das</strong> angepasste EBITDA zum 31. Dezember<br />

2000 auf 48.349.000 € bzw. 51.907.000 €. Die Gesamtzinsaufwendungen<br />

lagen im gleichen Zeitraum bei 26.173.000 €.<br />

Von den gesamten im Geschäftsjahr verzeichneten Zinsaufwendungen<br />

entfielen 4.633.000 € auf nicht ausgabenwirksame<br />

Zinsaufwendungen und die Amortisierung von Finanzierungsgebühren.<br />

Nachstehend folgt eine Beschreibung unseres vorrangig<br />

gesicherten Kreditrahmens. Zusätzlich zu dem vorrangig gesi-


cherten Kreditrahmen haben wir geringfügige Verbindlichkeiten<br />

aus Sale- and-Leaseback-Vereinbarungen mit Philips, die wir<br />

vollständig zurückzuzahlen beabsichtigen. <strong>Wir</strong> bedienen uns<br />

unseres vorrangig gesicherten Kreditrahmens und erhielten<br />

daraus am 18. September 2000 Mittel über unsere 100 %-ige<br />

Tochtergesellschaft PrimaCom Management GmbH. In diesem<br />

Zusammenhang wurde eine Kreditvereinbarung mit folgenden<br />

Banken geschlossen: Bank of America International Limited,<br />

Barclays Capital, Chase Manhattan Plc, Dresdner Bank AG<br />

Filiale London, Fortis Bank (Ne<strong>der</strong>land) N.V., ING Bank N.V.,<br />

The Royal Bank of Scotland Plc und TD Bank Europe Limited<br />

als „Arranger“ (Führungsbank), und Chase Manhattan Bank<br />

AG als „Agent Frontingbank“ und als Bank für die Überziehungskreditlinie<br />

und die Verwaltung für Sicherheiten. Die<br />

Chase Manhatten Bank AG übernimmt alle Aufgaben hinsichtlich<br />

Sicherheitenverwahrung, Kontokorrent-, „Fronting“- und<br />

„Agent“-Dienste. Aufgrund dieses Kreditvertrages erklärten<br />

sich die Kreditgeber bereit, PrimaCom Management GmbH bis<br />

zu 1.000.000.000 € zur Weiterleitung an ihre 100 %igen<br />

Tochtergesellschaften unter einer Anzahl von Bedingungen in<br />

Form eines Darlehens zu gewähren.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> vereinbarten revolvierenden Kredit- und<br />

Kreditbrieflinie, die wir als revolvierende Kreditlinie bezeichnen,<br />

können wir Darlehen bis zu einem Gesamtbetrag von<br />

985.000.000 € und zu den Bestimmungen des Überziehungskredites<br />

bis zu 15.000.000 € in Anspruch nehmen. Die so in<br />

Anspruch genommenen Beträge verzinsen sich mit einem Zinssatz<br />

in Höhe des EURIBOR für Beträge in Euro und in Höhe des<br />

LIBOR bei Beträgen in einer an<strong>der</strong>en Währung als Euro, zuzüglich<br />

einer Marge von 0,75 % bis 2,5 %. Die Höhe <strong>der</strong> Marge ist<br />

abhängig von dem Verhältnis <strong>der</strong> Verschuldung <strong>der</strong> 100 %igen<br />

Tochtergesellschaften <strong>der</strong> primacom zu unserem auf Jahresbasis<br />

ermittelten EBITDA. Am 31. Dezember 2000 hatte die<br />

Gesellschaft rund 735.236.000 € des bereitgestellten Betrages<br />

zu einem variablen EURIBOR-Zinssatz zuzüglich 2,5 % bzw.<br />

7,375 % in Anspruch genommen. <strong>Wir</strong> dürfen die Mittel aus <strong>der</strong><br />

revolvierenden Kreditlinie für die Finanzierung zukünftiger<br />

Akquisitionen, die Refinanzierung <strong>der</strong> Verschuldung im Rahmen<br />

von Krediten, Kapitalausgaben, die Finanzierung von Ausschüttungen<br />

an die PrimaCom AG zum Kauf von vorrangigen<br />

Schuldverschreibungen und für bestimmte Zinszahlungen, <strong>das</strong><br />

Working Capital sowie für allgemeine Geschäftszwecke nutzen.<br />

Der verfügbare Betrag unter <strong>der</strong> revolvierenden Kreditlinie<br />

reduziert sich um gleichbleibende vierteljährliche Beträge,<br />

so <strong>das</strong>s jeweils zum 31. Dezember des angegebenen Jahres<br />

noch die in <strong>der</strong> folgenden Tabelle aufgeführten Beträge zur<br />

Verfügung stehen:<br />

Verfügbare Kreditlinien<br />

Stichtag Betrag in €<br />

31. März 2003 972.687.500<br />

31. Dezember 2003 935.750.000<br />

31. Dezember 2004 837.223.000<br />

31. Dezember 2005 738.723.000<br />

31. Dezember 2006 640.223.000<br />

31. Dezember 2007 517.097.500<br />

31. Dezember 2008 339.797.500<br />

31. September 2009 113.247.500<br />

47


48<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Die revolvierende Kreditlinie beinhaltet Verpflichtungen<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft zur Einhaltung von Finanzkennzahlen<br />

(Klauseln), wie sie für Kreditfinanzierungen dieser Art üblich<br />

sind. Die mögliche Inanspruchnahme <strong>der</strong> revolvierenden Kreditlinie<br />

ist gebunden an die kontinuierliche Einhaltung dieser<br />

Klauseln. Jede Verletzung <strong>der</strong> Verpflichtungen stellt einen<br />

Kündigungsgrund dar. Neben den nachfolgend dargestellten<br />

EBITDA-bezogenen vertraglichen Pflichten enthält <strong>der</strong> Kreditvertrag<br />

Beschränkungen hinsichtlich:<br />

Kreditaufnahme,<br />

Belastung von Umsatzerlösen und<br />

Vermögensgegenständen,<br />

Vergabe von Krediten an Dritte bzw. Übernahme von<br />

Verbindlichkeiten,<br />

Belastung von Umsatzerlösen o<strong>der</strong><br />

Vermögensgegenständen,<br />

Zahlung von Dividenden und sonstige Ausschüttungen.<br />

Die revolvierende Kreditlinie wertet unter an<strong>der</strong>em die<br />

nachstehend aufgeführten Ereignisse als Kündigungsgrund:<br />

Än<strong>der</strong>ung, Aussetzung o<strong>der</strong> Beendigung eines gemäß <strong>der</strong><br />

Definition in <strong>der</strong> revolvierenden Kreditlinie wichtigen<br />

Vertrages und daraus resultieren<strong>der</strong> wesentlicher nach<br />

teiliger Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

eine sich wesentlich auswirkende ungünstige Verän<strong>der</strong>ung<br />

im regulatorischen Umfeld <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Der Verstoß gegen eine <strong>der</strong> vorstehend beschriebenen Beschränkungen<br />

sowie <strong>der</strong> Eintritt eines <strong>der</strong> vorstehend beschriebenen<br />

Ereignisse könnte als Kündigungsgrund die sofortige<br />

Fälligkeit <strong>der</strong> unter <strong>der</strong> revolvierenden Kreditlinie in Anspruch<br />

genommenen Darlehen sowie weiterer Finanzverbindlichkeiten<br />

zur Folge haben.<br />

Zur Besicherung <strong>der</strong> revolvierenden Kreditlinie wurden<br />

den Kreditgebern Sicherungsrechte auf die Kundenfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> primacom, auf konzerninterne Darlehen, auf Geschäftsanteile<br />

sowie Aktien einiger ihrer Tochtergesellschaften gewährt.<br />

Am 18. September 2000 vereinbarten wir eine vorrangige<br />

Betriebsmittelfinanzierung in Höhe von 375.000.000 €. Die<br />

Laufzeit des Kredits beträgt 10 Jahre. Zum Zeitpunkt dieses<br />

Geschäftsberichtes besteht unter dieser Kreditlinie keine Inanspruchnahme.<br />

Als Bedingung für die Einrichtung einer durch vorrangige<br />

Schuldverschreibungen gesicherten Kreditlinie gingen wir am<br />

18. September 2000 eine Vereinbarung über bedingte Wertrechte<br />

(Contingent Value Right Agreement) ein, in dessen<br />

Rahmen Chase Securities, Inc. als Agent für die bedingten<br />

Wertrechte insgesamt 974.000 bedingte Wertrechte gewährt<br />

wurden. Nach Maßgabe <strong>der</strong> Vereinbarung über bedingte Wertrechte<br />

müssen wir, wenn wir bis einschließlich 18. September<br />

2010 dazu aufgefor<strong>der</strong>t werden, jedem Inhaber einer bedingten<br />

Wertrechtsurkunde einen Betrag zahlen, welcher <strong>der</strong> Differenz<br />

zwischen dem Marktwert einer Stammaktie <strong>der</strong> PrimaCom AG<br />

am Tag <strong>der</strong> Ausübung eines solchen bedingten Wertrechts und<br />

110 % des Marktwertes dieser Stammaktie am jeweiligen Tag<br />

<strong>der</strong> Gewährung entspricht; die Tage <strong>der</strong> Gewährung sind <strong>der</strong><br />

30. September 2001, <strong>der</strong> 31. Dezember 2001, <strong>der</strong> 31. März<br />

2002 und <strong>der</strong> 30. Juni 2002. Die Vereinbarung über bedingte<br />

Wertrechte enthält darüber hinaus mehrere Bestimmungen<br />

zum Schutz <strong>der</strong> Inhaber eines bedingten Wertrechtes gegen<br />

Verwässerung, Än<strong>der</strong>ung in den Mehrheitsverhältnissen. Die<br />

Urkunden, welche die bedingten Rechte verbriefen, werden bis<br />

zur ihrer Gewährung gemäß den Bestimmungen <strong>der</strong> Vereinbarung<br />

über die treuhän<strong>der</strong>ische Hinterlegung <strong>der</strong> bedingten<br />

Wertrechte verwahrt.<br />

Finanzlage<br />

Zum 31. Dezember 2000 belief sich die Verschuldung <strong>der</strong><br />

Gesellschaft auf 754,5 Millionen €. Auf einer Proforma-Basis<br />

sind die Proforma-Zinsen rund 1,4-fach durch <strong>das</strong> angepassten<br />

EBITDA abgedeckt. Als Ergebnis <strong>der</strong> Syndizierung <strong>der</strong> bereits<br />

veröffentlichten 1 Milliarde €, aus dem revolvierenden Tilgungs-


kredit <strong>der</strong> Gesellschaft und <strong>der</strong> Kapitalmarkt-Zwischenfinanzierung<br />

in Höhe von € 375,0 Millionen, verfügen wir weiterhin<br />

über einen vollständig finanzierten Businessplan. Weitere<br />

Informationen ergeben sich aus <strong>der</strong> Konzernkapitalflussrechnung<br />

auf Seite 58.<br />

Risikomanagement (KonTraG) – Die PrimaCom AG hat<br />

im Geschäftsjahr 2000 <strong>das</strong> durch <strong>das</strong> Gesetz zur Kontrolle und<br />

Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) vorgeschriebene<br />

Risikomanagement zur Früherkennung, Bewertung und<br />

Steuerung von Risiken beachtet.<br />

Bereits im Geschäftsjahr 1999 wurde eine konzerneinheitliche<br />

Erfassungs- und Berichtsstruktur geschaffen und relevante<br />

Risikogruppen und Beurteilungskriterien definiert, die regelmäßig<br />

aktualisiert und an geän<strong>der</strong>te Bedingungen angepasst<br />

werden.<br />

Unternehmerisches Handeln birgt immer ein Risiko in sich.<br />

Existenzbedrohende Risiken sehen wir zur Zeit nicht. Allerdings<br />

gibt es eine Reihe wesentlicher Risiken, die in Zukunft die Ertrags-<br />

und Finanzlage unserer Gesellschaft beeinflussen können.<br />

Dazu gehören u. a. die folgenden:<br />

Die Kündigungsraten unserer bestehenden Teilnehmer<br />

ist mit weniger als 12,5 % sehr gering. Sie ist deutlich niedriger<br />

als in den USA o<strong>der</strong> Großbritannien. Die Gründe sind die stärkere<br />

Verwendung von Einzugsermächtigungen für Teilnehmerentgelte,<br />

mangelnde Alternativen des Programmempfangs und<br />

eine stärkere Ortsgebundenheit <strong>der</strong> deutschen Bevölkerung.<br />

Zunehmen<strong>der</strong> Wettbewerb durch Produkt- und Serviceangebote<br />

können auch bei uns zu steigenden Kündigungs- und<br />

Wechselraten führen.<br />

Künftige Investitionen und Akquisitionen könnten zusätzliche<br />

Finanzierungen erfor<strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en Beschaffung sich als<br />

schwierig erweisen könnte.<br />

Ohne strategische Akquisitionen könnte die Gewinnung<br />

neuer Abonnenten gefährdet sein.<br />

Die Gesellschaft hat vor kurzem mit <strong>der</strong> umfassenden<br />

technischen Erneuerung des deutschen <strong>Netz</strong>werks begonnen.<br />

Dabei könnten Schwierigkeiten o<strong>der</strong> Verzögerungen, <strong>der</strong>en<br />

Bewältigung mit erheblichen Kosten verbunden wären, sich<br />

negativ auf die Finanzlage des Unternehmens auswirken.<br />

Konkurrenz durch an<strong>der</strong>e Übertragungsmethoden bei<br />

Fernsehsignalen kann <strong>das</strong> Wachstum beeinträchtigen o<strong>der</strong><br />

Kundenabwan<strong>der</strong>ung zur Folge haben.<br />

Die schnellen technischen Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Branche<br />

sind schwer vorhersehbar, und die Einführung neuer Technologien<br />

könnte erhebliche Kosten mit sich bringen.<br />

Mögliche Kosten für Signallieferungen und Urheberrechte<br />

können Margen und Cashflow <strong>der</strong> Geschäftstätigkeit <strong>der</strong><br />

Gesellschaft in Deutschland beeinflussen. Eine Steigerung <strong>der</strong><br />

Signallieferungsentgelte ist denkbar.<br />

Programmanbieter könnten beginnen, für Ihre Programmeinspeisung<br />

Entgelte zu erheben.<br />

Für die Verbreitung von Programmen an die Kunden könnten<br />

künftig urheberrechtliche Nutzungsentgelte erhoben werden.<br />

Umfassende gesetzliche Regulierungen im Kabelfernsehsektor<br />

könnten die Geschäftstätigkeit <strong>der</strong> Gesellschaft einschränken.<br />

Regulierungen <strong>der</strong> Kanalbelegungen durch deutsche<br />

Medienbehörden könnten Verzögerungen o<strong>der</strong> geringere Umsatzerlöse<br />

zur Folge haben.<br />

Ab dem Zeitpunkt, an dem die Gesellschaft beginnt,<br />

Kabeltelefonie anzubieten, ist sie an erhebliche gesetzliche<br />

Bestimmungen gebunden, und künftige Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen könnten sich negativ auf <strong>das</strong><br />

Geschäft auswirken.<br />

49


50<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Das Internetangebot <strong>der</strong> Gesellschaft in Deutschland<br />

und in den Nie<strong>der</strong>landen könnte <strong>der</strong> Regulierung unterworfen<br />

werden.<br />

Für ausführliche Erläuterungen zu den vielfältigen Risiken,<br />

denen die Gesellschaft ausgesetzt ist, verweisen wir auf Punkt<br />

B „Risikofaktoren“ in unserem bei <strong>der</strong> Deutschen Börse AG zur<br />

Einsicht für die Aktionäre eingereichten Geschäftsbericht 2000,<br />

<strong>der</strong> auch bei uns angefor<strong>der</strong>t werden kann.<br />

Aktienbesitz und Aktienoptionspläne – Nach unserem<br />

Wissen halten die Organmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> primacom weniger als<br />

1 % <strong>der</strong> ausgegebenen Aktien von primacom, und ihr individueller<br />

Aktienbesitz wurde noch nie zuvor den Aktionären mitgeteilt<br />

o<strong>der</strong> auf sonstige Art publik gemacht.<br />

Am 22. Februar 1999 verabschiedeten wir einen Aktienoptionsplan<br />

zugunsten all unserer Mitarbeiter und <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

unserer Tochterunternehmen (1999er „Universal Stock<br />

Option Plan“) und einen Aktienoptionsplan für unsere Führungskräfte<br />

und die Führungskräfte <strong>der</strong> Tochterunternehmen<br />

(1999er „Executive Stock Option Plan“). Die beiden Aktienoptionspläne<br />

sehen die Ausgabe von Optionen auf den Kauf von<br />

Aktien an berechtigte Mitarbeiter und Führungskräfte vor.<br />

primacom ist berechtigt, insgesamt 1.000.000 Aktien auszugeben,<br />

davon 300.000 Aktien gemäß dem Universal Stock<br />

Option Plan und 700.000 Aktien gemäß dem Executive Stock<br />

Option Plan.<br />

Die Rechte an den 1999 und 2000 gewählten Optionen<br />

unter dem Universal Stock Option Plan und dem Executive<br />

Stock Option Plan entstehen über drei Jahre. Ein Drittel <strong>der</strong><br />

Optionen wird am ersten Jahrestag <strong>der</strong> Ausgabe unverfallbar,<br />

die Rechte an den übrigen Optionen entstehen monatlich zu<br />

gleichen Teilen im Verlauf <strong>der</strong> folgenden zwei Jahre. Die ausgegebenen<br />

Optionen können nach dem zweiten Jahrestag <strong>der</strong><br />

Ausgabe erstmals ausgeübt werden und verfallen am fünften<br />

Jahrestag <strong>der</strong> Ausgabe. Sollte <strong>das</strong> Beschäftigungsverhältnis<br />

des Optionsinhabers vor <strong>der</strong> vollständigen Zuteilung <strong>der</strong> Optionen<br />

enden, werden die Optionen nur anteilig auf <strong>der</strong> Basis von<br />

1/36 <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> vollen Monate des Beschäftigungsverhältnisses<br />

ausgegeben, gerechnet vom Tag <strong>der</strong> Optionsausgabe<br />

an bis zum Tag des Austritts. Optionen können nur dann<br />

ausgeübt werden, wenn <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Grundlage von fünf aufeinan<strong>der</strong>folgenden<br />

Handelstagen an <strong>der</strong> Frankfurter Wertpapierbörse<br />

unmittelbar vor <strong>der</strong> ersten Optionsausübung berechnete<br />

durchschnittliche Tagesschlusskurs <strong>der</strong> Aktien wenigstens<br />

120 % des jeweiligen Basispreises <strong>der</strong> Optionen entspricht.<br />

Aktienbesitz<br />

<strong>der</strong> Organmitglie<strong>der</strong> Anzahl Anzahl<br />

Name Aktien Optionen<br />

Vorstand:<br />

Paul Thomason 146.969 100.000<br />

Hans Wolfert — 100.000<br />

Aufsichtsrat:<br />

Massimo Prelz Oltramonti 2.500 –<br />

Brigitte Preuß 321.997 –<br />

Boris Augustin 3.464 –<br />

Roland Steindorf – –<br />

Dr. Klaus von Dohnanyi – –<br />

Dr. Christian Schwarz-Schilling – –<br />

James S. Hoch – –<br />

Paul’t Hoen – –<br />

Prof. Dr. Stefan Schwenkedel – –


Im Juli 2000 haben wir zwei neue Aktienoptionspläne<br />

aufgelegt, und zwar den 2000er Universal-Aktienoptionsplan<br />

mit 150.000 Optionen und den 2000er Executive-Aktienoptionsplan<br />

mit 350.000 Optionen. Unter den 2000er Plänen<br />

dürfen erst dann Aktienoptionen ausgegeben werden, wenn<br />

die entsprechenden 1999er Pläne vollständig ausgenutzt sind.<br />

Die im Rahmen <strong>der</strong> Optionspläne ausgegebenen Aktien<br />

werden über eine 3-Jahres-Periode unverfallbar. Ein Drittel <strong>der</strong><br />

Aktien wird zum ersten Jahrestag <strong>der</strong> Einräumung <strong>der</strong> Optionen<br />

unverfallbar und die verbleibenden Optionen werden in gleichen<br />

monatlichen Beträgen innerhalb <strong>der</strong> nächsten zwei Jahre<br />

unverfallbar. Die unverfallbaren Optionen sind nach dem<br />

zweiten Jahrestag ihrer Zuteilung ausübbar. Sollte <strong>der</strong> Dienstvertrag<br />

eines Teilnehmers enden, bevor die Optionen vollständig<br />

unverfallbar geworden sind, werden die Optionen des<br />

Teilnehmers in <strong>der</strong> Höhe unverfallbar, die sich aus <strong>der</strong> Multiplikation<br />

von 1/36 mit <strong>der</strong> Anzahl von vollen Monaten <strong>der</strong><br />

Beschäftigung zwischen dem Datum <strong>der</strong> Optionseinräumung<br />

und dem Datum <strong>der</strong> Kündigung ergeben. Die Optionen, die<br />

aufgrund des Allgemeinen Aktienoptionsplanes eingeräumt<br />

wurden, geben teilnehmenden Angestellten <strong>das</strong> Recht, Aktien<br />

zu einem Gesamtkaufpreis zu erwerben, <strong>der</strong> zwischen 50 und<br />

100 % des Grundjahresgehaltes des Teilnehmers im Zeitpunkt<br />

<strong>der</strong> Optionseinräumung, abhängig von <strong>der</strong> Dauer seiner Anstellung<br />

bei uns o<strong>der</strong> einer unserer Tochtergesellschaften vor<br />

Optionseinräumung, liegt. Die Anzahl <strong>der</strong> an geschäftsführende<br />

Teilnehmer ausgegebenen Aktien hängt von <strong>der</strong> Position des<br />

Teilnehmers in <strong>der</strong> Gesellschaft ab. Jedes <strong>der</strong> drei Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />

hat <strong>das</strong> Recht auf Optionen für 100.000 Aktien. Die<br />

an an<strong>der</strong>e Manager ausgegebenen Optionen rangieren zwischen<br />

5.000 und 35.000 Aktien pro Person. Am 31. Dezember 2000<br />

wurden für beide Pläne insgesamt 853.684 Optionen zu einem<br />

durchschnittlichen Ausübungspreis von 34,38 € gewährt.<br />

Die Optionsrechte, die nach den Aktienoptionsplänen<br />

gewährt werden, sind nicht übertragbar und nicht vererbbar.<br />

Sie verfallen, wenn <strong>das</strong> Dienstverhältnis innerhalb von sechs<br />

Monaten nach Optionseinräumung, aus welchen Gründen auch<br />

immer, beendet wird. Die Gesellschaft kann, falls erfor<strong>der</strong>lich,<br />

von den Optionsberechtigten verlangen, die durch Ausübung<br />

<strong>der</strong> Option erworbenen Aktien innerhalb eines Zeitraums von<br />

sechs Monaten nach dem Tag <strong>der</strong> Ausübung des Optionsrechts<br />

nicht zu veräußern. Die Teilnehmer des Aktienoptionsplans für<br />

<strong>das</strong> Management unterliegen — vorbehaltlich kapitalmarktrechtlicher<br />

Bestimmungen — keinen Beschränkungen hinsichtlich<br />

des Verkaufs von erworbenen Aktien. Die Teilnehmer des<br />

Aktienoptionsplans für <strong>das</strong> Management sind zur Ausübung<br />

ihrer Rechte und zum Verkauf <strong>der</strong> Aktien <strong>der</strong> Gesellschaft, unabhängig<br />

davon, ob diese Rechte in Ausübung <strong>der</strong> durch den<br />

Aktienoptionsplan garantierten Rechte erworben wurden, ausschließlich<br />

während <strong>der</strong> Ausübungsfrist, die einen Tag nach <strong>der</strong><br />

Hauptaktionärsversammlung beginnt und 15 Tage danach endet<br />

bzw. nach Veröffentlichung des Jahresberichts, berechtigt.<br />

Die Aktienoptionspläne sehen im Übrigen vor, <strong>das</strong>s die Rechte<br />

<strong>der</strong> Optionsberechtigten durch eine Verschmelzung <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

auf eine an<strong>der</strong>e Gesellschaft o<strong>der</strong> durch Beschlüsse <strong>der</strong><br />

Hauptversammlung, die <strong>das</strong> Grundkapital betreffen, nicht beeinträchtigt<br />

werden. Die Optionen verfallen ferner, wenn die<br />

Ausübungsfrist abläuft, was fünf Jahre nach Einräumung <strong>der</strong><br />

Option eintritt, wenn eine Vollstreckung in die Rechte erfolgt,<br />

im Falle <strong>der</strong> Zahlungsunfähigkeit eines Teilnehmers und bei<br />

Kündigung aus wichtigem Grund.<br />

51


52<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Vorgänge von beson<strong>der</strong>er Bedeutung nach dem<br />

Abschluss des Geschäftsjahres – Am 1. Januar 2001 erwarb<br />

primacom die Gesellschaftsanteile <strong>der</strong> Großgemeinschafts-<br />

Antennenanlagen Lizenz und Betriebs GmbH („GGA“) für einen<br />

Kaufpreis von rund 2.213.000 €. GGA hat rund 5.000 anschließbare<br />

Haushalte und versorgt zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Akquisition<br />

4.212 Kunden.<br />

Am 1. Januar 2001 erwarben wir die Gesellschaftsanteile<br />

<strong>der</strong> Telekommunikations GmbH Kirchheimbolanden („TKK“)<br />

für einen Kaufpreis von rund 1.000.000 €. TKK hat rund 4.120<br />

anschließbare Haushalte und versorgt zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Akquisition rund 1.790 Kunden.<br />

Am 1. Januar 2001 unterzeichneten wir einen Kaufvertrag<br />

über 51 % <strong>der</strong> Gesellschaftsanteile <strong>der</strong> Telekomunikationsgesellschaft<br />

mbH Eisenhüttenstadt („TKE“) mit einem Gesamtkaufpreis<br />

von rund 26.000 €. Der Stadtrat von Eisenhütten-<br />

stadt muss dem Kauf noch zustimmen. Die Gesellschaft hat <strong>das</strong><br />

Recht, die verbleibenden 49 % <strong>der</strong> Geschäftsanteile im Jahre<br />

2002 für 7.414.000 € zu erwerben. Der Verkäufer hat <strong>das</strong> Recht<br />

die verbleibenden 49 % <strong>der</strong> Geschäftsanteile primacom für den<br />

gleichen Betrag zu verkaufen. TKE versorgte rund 11.700<br />

Haushalte und hatte rund 10.300 Kunden zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Akquisition.<br />

Am 29. März 2001 schlossen wir einen Vertrag mit <strong>der</strong><br />

United Pan-Europe Communication N.V. („UPC“), dem größten<br />

Aktionär <strong>der</strong> primacom, zur Zusammenlegung ihrer deutschen<br />

Kabelgeschäfte. Nach dem Vertrag werden die primacom und<br />

EWT/tss, die deutsche Tochter <strong>der</strong> UPC, zusammengelegt.<br />

EWT/tss hat rund 570.000 Kabelfernsehkunden. UPC wird<br />

ferner ihre Option auf den Kauf weiterer 530.000 Kabelfernsehkunden<br />

<strong>der</strong> TeleColumbus von <strong>der</strong> Deutschen Bank, sowie<br />

ihre B. V. Holding CAI, Alkmaar, Nie<strong>der</strong>lande mit rund 42.000<br />

Kunden einbringen. Der Vertrag beinhaltet eine Reihe von<br />

Bedingungen, u. a. die <strong>der</strong> Zustimmung <strong>der</strong> Aktionäre.<br />

Ausblick<br />

In den nächsten drei Quartalen erwarten wir, <strong>das</strong>s sich die<br />

Akquisition von Multikabel und die kürzlich in Deutschland getätigten<br />

Akquisitionen positiv auf die Umsatzerlöse und EBITDA<br />

auswirken werden. Die Gesellschaft geht ferner davon aus,<br />

<strong>das</strong>s sich alle zusätzlichen Akquisitionen, die sie in Deutschland<br />

machen wird, Erhöhungen <strong>der</strong> Teilnehmerentgelte für <strong>das</strong><br />

Basiskabel-TV-Angebot sowie steigende Kundenzahlen bei den<br />

neuen Produkt- und Dienstangeboten sich weiterhin positiv auf<br />

die Umsatzerlöse und EBITDA auswirken werden.<br />

Der mögliche Verlust des Gestattungsvertrags mit einer<br />

Wohnungsbaugesellschaft in Magdeburg könnte während des<br />

Jahres zum Verlust von 25.000 Kunden im Bereich des Basiskabel-TV<br />

Angebotes führen. Dies wäre <strong>der</strong> erste Vertrag, den<br />

die Gesellschaft verlöre und <strong>der</strong> sich nachteilig auf Umsatz und<br />

EBITDA auswirkte.<br />

<strong>Wir</strong> beabsichtigen ebenso, die Anzahl <strong>der</strong> Kanäle für <strong>das</strong><br />

digitale TV-Angebot in Deutschland zu erweitern, und erwarten,<br />

<strong>das</strong>s weitere Kanäle zu einem Anstieg <strong>der</strong> Anzahl von DigitalTV-<br />

Kunden führen wird. Auf mittlere bis längere Sicht erwartet die<br />

Gesellschaft, <strong>das</strong>s die Erweiterung des DigitalTV-Angebotes sich<br />

positiv auf <strong>das</strong> operative Ergebnis auswirken wird. Allerdings<br />

werden sich in den ersten ein bis zwei Jahren die Investitionen<br />

für die Kanalerweiterung nachteilig auf <strong>das</strong> EBITDA Ergebnis<br />

auswirken.<br />

<strong>Wir</strong> gehen allgemein von einem weiterhin schnellen Umsatzwachstum<br />

aus, während <strong>der</strong> Zuwachs beim EBITDA in den<br />

nächsten zwei bis drei Jahren wesentlich hinter dem Umsatzwachstum<br />

zurückbleiben wird, bevor auch beim EBITDA wie<strong>der</strong><br />

eine Steigerung zu verzeichnen sein wird.<br />

Die Kapitalinvestitionen <strong>der</strong> Gesellschaft bleiben auf<br />

hohem Niveau im Hinblick auf die Aufrüstungsstrategie in<br />

Deutschland. Die Gesellschaft erwartet eine wesentlich höhere<br />

Kreditinanspruchnahme in den nächsten fünf Jahren für die


Finanzierung <strong>der</strong> Aufrüstung und zukünftiger Investitionen. Die<br />

Gesellschaft plant anschließend mit <strong>der</strong> Rückzahlung ausstehen<strong>der</strong><br />

Kreditverbindlichkeiten zu beginnen.<br />

Produkte die im Up-market-Bereich angesiedelt sind,<br />

stehen erst am Anfang ihrer Entwicklung. Der Verkauf <strong>der</strong><br />

DTAG-<strong>Netz</strong>e an erfahrene Betreiber und Investoren wird <strong>der</strong>en<br />

Entwicklung begünstigen. Von einer deutlichen Erhöhung des<br />

Umsatzes pro Teilnehmer ist auszugehen. <strong>Wir</strong> rüsten deshalb<br />

konsequent unser bestehendes Kabelfernsehnetz auf interaktive<br />

Breitbandkabel auf. Das Marktpotenzial, <strong>das</strong> sich über<br />

<strong>das</strong> Breitbandkabel erschließen lässt ist enorm. Erweiterte<br />

Programmbouquets führen zu steigen<strong>der</strong> Teilnehmerakzeptanz.<br />

Das Angebot an Video-, Data- und Telefondiensten stellt dabei<br />

einen einzigartigen Wettbewerbsvorteil dar. Mit gezieltem<br />

Marketing von Kabelfernsehdienstleistungen werden wir neue<br />

Teilnehmer gewinnen.<br />

Strategisch bleiben wir ausgerichtet auf:<br />

Fertigstellung <strong>der</strong> <strong>Netz</strong>aufrüstung und weiterer<br />

<strong>Netz</strong>ausbau,<br />

Ausbau und För<strong>der</strong>ung des Breitbandserviceangebotes,<br />

Nutzung von sich bietenden Konsolidierungsmöglichkeiten,<br />

Realisierung von weiterem internen Wachstum,<br />

Reduzierung <strong>der</strong> Abhängigkeit von Fremdnetzen und<br />

Signallieferungsentgelten,<br />

Ausbau neuer Gebiete,<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Effizienz und Gewinnspannen durch<br />

Rationalisierungsmaßnahmen,<br />

stärkere Kundenorientierung.<br />

Unser Ziel bleibt somit, den Wert des Unternehmens durch<br />

die kontinuierliche Aufrüstung unserer Kabelfernsehnetze in<br />

Deutschland, die Erweiterung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Breitbanddienste<br />

sowie die Nutzung von Akquisitionsmöglichkeiten auf<br />

dem deutschen und nie<strong>der</strong>ländischen Kabelfernsehmarkt zu<br />

steigern.<br />

53


54<br />

Konzernabschluss (US-GAAP)<br />

Jahresabschluss<br />

des PrimaCom Konzerns<br />

nach US-GAAP<br />

Bestätigungsvermerk 55<br />

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 56<br />

Konzernbilanz 57<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung 58<br />

Konzern-Eigenkapitalrechnung 59<br />

Konzernanhang 60<br />

Der vollständige Einzelabschluss kann bei PrimaCom AG, Hegelstr. 61,<br />

55122 Mainz angefor<strong>der</strong>t werden.


Bestätigungsvermerk zum<br />

Bericht Konzernabschluss<br />

des Abschlussprüfers<br />

An den Vorstand PrimaCom AG<br />

<strong>Wir</strong> haben die Konzernbilanzen <strong>der</strong> PrimaCom AG zum 31.<br />

Dezember 1998, 1999 und 2000 sowie die zugehörigen konsolidierten<br />

Gewinn- und Verlustrechnungen, Eigenkapitalentwicklungen<br />

und Cashflow-Rechnung <strong>der</strong> letzten drei Jahre geprüft.<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> Gesellschaft trägt die Verantwortung<br />

für diese Jahresabschlüsse. Es kommt uns die Aufgabe zu, im<br />

Rahmen unserer Prüfungen eine Stellungnahme zu diesen<br />

Jahresabschlüssen abzugeben.<br />

<strong>Wir</strong> haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den in<br />

Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika anerkannten<br />

Grundsätzen zur Durchführung von Abschlussprüfungen<br />

durchgeführt. Diese verlangen, <strong>das</strong>s wir unsere Prüfung so<br />

planen und durchführen, <strong>das</strong>s die Jahresabschlüsse mit angemessener<br />

Sicherheit keine wesentlichen Fehlaussagen enthalten.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die stichprobenweise Kontrolle <strong>der</strong><br />

in den Jahresabschlüssen ausgewiesenen Beträge und Erläuterungen.<br />

Eine Prüfung bedingt auch die Beurteilung <strong>der</strong> Angemessenheit<br />

<strong>der</strong> angewandten Bilanzierungsmethoden und <strong>der</strong><br />

vom Vorstand abgegebenen Schätzungen und getroffenen<br />

Annahmen sowie die Überprüfung des Ausweises in den Jahresabschlüssen.<br />

<strong>Wir</strong> haben sichergestellt, <strong>das</strong>s unsere Prüfungshandlungen<br />

eine zuverlässige Grundlage für unseren Bestätigungsvermerk<br />

bilden.<br />

Nach unserer Auffassung wird durch die vorstehenden<br />

bezeichneten konsolidierten Abschlüsse <strong>der</strong> PrimaCom AG<br />

zum 31. Dezember 1998, 1999 und 2000 ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild <strong>der</strong> Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage in Übereinstimmung mit den in den Vereinigten<br />

Staaten von Amerika allgemein anerkannten Bilanzierungsgrundsätzen<br />

wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

Frankfurt am Main, Deutschland,<br />

29. März 2001<br />

Ernst & Young<br />

Deutsche Allgemeine Treuhand AG<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsprüfungsgesellschaft<br />

55


56<br />

Konzernabschluss (US-GAAP)<br />

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2000<br />

2000 1999<br />

T€ T€<br />

Umsatzerlöse<br />

Betriebsaufwendungen:<br />

Herstellungskosten <strong>der</strong> zur Erzielung <strong>der</strong><br />

124.343 105.949<br />

Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 30.191 24.543<br />

Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten 28.584 18.590<br />

Gemeinkosten 17.219 12.413<br />

Abschreibungen 75.530 61.277<br />

Summe <strong>der</strong> Betriebsaufwendungen 151.524 116.823<br />

Betriebsergebnis (27.181) (10.874)<br />

Zinsaufwendungen:<br />

Bankschulden 24.629 9.995<br />

Sale-and-Leaseback 1.544 2.115<br />

Senior Notes – 3.764<br />

Summe <strong>der</strong> Zinsaufwendungen 26.173 15.874<br />

Sonstige Erträge (Aufwendungen) 1.690 (767)<br />

Ergebnis <strong>der</strong> gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Min<strong>der</strong>heitenanteilen,<br />

Ertragsteuern und außerordentlichen Aufwendungen (51.664) (27.515)<br />

Ertragsteuern 4.258 1.667<br />

Ergebnis <strong>der</strong> gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Min<strong>der</strong>heitenanteilen<br />

und anteiligem Verlust einer nichtkonsolidierten<br />

Beteiligungsgesellschaft (55.922) (29.182)<br />

Min<strong>der</strong>heitenanteile am Jahresüberschuss <strong>der</strong> Tochtergesellschaften 94 70<br />

Anteiliger Verlust in verbundenen Unternehmen (128) –<br />

Ergebnis <strong>der</strong> gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (56.144) (29.252)<br />

Außerordentlicher Verlust (8.180) –<br />

Jahresüberschuss (Jahresfehlbetrag) (64.324) (29.252)<br />

Ergebnis pro Aktie „Basic“ und verwässert:<br />

Gewöhnliche Geschäftstätigkeit (2,85) (1,53)<br />

Jahresüberschuss (Jahresfehlbetrag) (3,26) (1,53)


Konzernbilanz zum 31. Dezember 2000<br />

2000 1999<br />

T€ T€<br />

Flüssige Mittel 4.643 8.367<br />

For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen und Leistungen – netto – 9.178 3.715<br />

Latente Steuerguthaben – netto – 48.169 47.306<br />

Sachanlagen – netto – 559.581 276.788<br />

Geschäfts- o<strong>der</strong> Firmenwerte – netto – 357.754 238.850<br />

Kundenstammwert – netto – 56.067 –<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 42.453 11.610<br />

Aktiva 1.077.845 586.636<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26.786 5.806<br />

Rückstellungen 24.608 14.800<br />

Passive Rechnungsabgrenzungsposten 2.736 12.593<br />

Ausstehende Kaufpreisverpflichtung 4.228 2.304<br />

Leasingverbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten gegenüber den <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

13.669 14.122<br />

nahe stehenden Personen 245 245<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und an<strong>der</strong>e Verbindlichkeiten 736.191 208.091<br />

Summe <strong>der</strong> Verbindlichkeiten 808.463 257.961<br />

Min<strong>der</strong>heitenanteile 198 85<br />

Eigenkapital<br />

Stammkapital 50.582 50.435<br />

Kapitalrücklage 354.838 350.067<br />

Bilanzverlust (136.236) (71.912)<br />

Eigenkapital 269.184 328.590<br />

Passiva 1.077.845 586.636<br />

597


58<br />

Konzernabschluss (US-GAAP)<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung für 2000<br />

OPERATIVER BEREICH<br />

2000 1999<br />

T€ T€<br />

Jahresüberschuss (-fehlbetrag)<br />

Anpassungen zur Überleitung des Jahresüberschusses<br />

zum Mittelzufluss/-abfluss aus <strong>der</strong> betrieblichen Tätigkeit:<br />

(64.324) (29.252)<br />

Abschreibungen 75.530 61.277<br />

Amortisierung sonstiger Vermögensgegenstände 6.064 5.719<br />

Auflösung passiver Rechnungsabgrenzungsposten (29.076) (16.683)<br />

Erträge aus Veräußerung von Beteiligungen (1.689) –<br />

Abschreibungen auf aktivierte Finanzierungskosten 7.600 —<br />

Aufwand aus Gewährung von Aktienoptionen 3.558 2.757<br />

Abgegrenzte Ertragsteuern 3.000 3.222<br />

Sonstige<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten,<br />

ohne die Effekte aus Geschäftsakquisitionen und -verkäufen:<br />

230 70<br />

For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen und Leistungen (750) (861)<br />

Sonstige Aktiva (13.269) 2.002<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.988 828<br />

Rückstellungen (6.079) (9.091)<br />

Passive Rechnungsabgrenzungsposten 18.902 24.226<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus <strong>der</strong> betrieblichen Tätigkeit 11.685 44.214<br />

AKQUISITIONSBEREICH<br />

Geschäftsakquisitionen, ohne erworbene flüssige Mittel (288.338) (14.441)<br />

Kauf von Sachanlagen (99.817) (34.071)<br />

Erlöse aus <strong>der</strong> Veräußerung von Sachanlagen 396 654<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus dem Investitionsbereich (387.759) (47.858)<br />

FINANZIERUNGSBEREICH<br />

Aufnahme innerhalb des Rahmenkredites 969.635 170.770<br />

Tilgung innerhalb des Rahmenkredites (475.736) (100.980)<br />

Tilgung von Bankschulden (124.615) (3.077)<br />

Erhöhungen/Tilgungen kurzfristiger Bankkredite – netto<br />

Rückzahlung <strong>der</strong> Verbindlichkeiten gegenüber <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

7.726 (2.740)<br />

nahe stehenden Personen – (18)<br />

Rückzahlung <strong>der</strong> Sale-and-Leaseback-Verbindlichkeiten (3.582) (30.045)<br />

Tilgung von Darlehen <strong>der</strong> Deutsche Telekom (110) (527)<br />

Zahlung von ausstehenden Kaufpreisverpflichtungen (968) (2.101)<br />

Erlös aus erstmaligem öffentlichem Zeichnungsangebot (IPO) – 103.425<br />

Rückzahlung von Senior Notes – (141.194)<br />

Erlös aus Devisentermingeschäften – 10.651<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus/für Finanzierungen 372.350 4.164<br />

Rückgang/Zuwachs an flüssigen Mitteln (3.724) 520<br />

Flüssige Mittel zum Jahresbeginn 8.367 7.847<br />

Flüssige Mittel zum Jahresende 4.643 8.367


Konzern-Eigenkapitalrechnung für 2000<br />

Zusätzlich Aufgelaufener Gesamter<br />

Stamm- einbezahltes Verlust- Eigenkapitalkapital<br />

Kapital vortrag (fehl-)betrag<br />

T€ T€ T€ T€<br />

Saldo zum 31. Dezember 1997 5.113 5.133 (41.994) (31.748)<br />

Einlage aus Gesellschaftsmitteln 13.851 (13.851) — —<br />

Kapitaleinlage von Gesellschaftern – 73.808 – 73.808<br />

Dividende – — (1.176) (1.176)<br />

Aktienemission unter umgekehrter Akquisition 21.384 177.253 — 198.637<br />

Jahresüberschuss — – 510 510<br />

Saldo zum 31. Dezember 1998 40.348 242.343 (42.660) 240.031<br />

Einlage aus Gesellschaftsmitteln<br />

Aktienemission als erstmaliges<br />

– 5.931 — 5.931<br />

öffentliches Zeichnungsangebot 10.087 99.036 — 109.123<br />

Gewährte Aktienoptionen — 2.757 — 2.757<br />

Jahresfehlbetrag – – (29.252) (29.252)<br />

Saldo zum 31. Dezember 1999 50.435 350.067 (71.912) (328.590)<br />

Aktienemission bei Akquisition 179 1.543 — 1.722<br />

Verschmelzung mit AGFB (32) (330) — (362)<br />

Gewährte Aktienoptionen – 3.558 — 3.558<br />

Jahresfehlbetrag — — (64.324) (64.324)<br />

Saldo zum 31. Dezember 2000 50.582 354.838 (136.236) 269.184<br />

59


60<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

Erläuterungen zum Konzernabschluss<br />

1. Geschäftsgründung und Darstellung <strong>der</strong> Jahresabschlüsse<br />

PrimaCom AG, eine deutsche Aktiengesellschaft, und Tochtergesellschaften<br />

(„primacom“ o<strong>der</strong> „die Gesellschaft“), wurde am 30. Dezember 1998 durch Verschmelzung<br />

(„die Verschmelzung“) <strong>der</strong> Süweda Elektronische Medien- und<br />

Kabelkommunikations-AG („Süweda“) auf die KabelMedia Holding AG („KabelMedia“),<br />

zwei etwa gleich große deutsche Kabelfernsehnetzbetreiber, gegründet. Zum Zeitpunkt<br />

<strong>der</strong> Verschmelzung wurde die KabelMedia in PrimaCom AG umfirmiert. KabelMedia und<br />

Süweda, ebenfalls deutsche Aktiengesellschaften, wurden 1992 bzw. 1983 gegründet.<br />

Nach U.S.-GAAP wurde die Verschmelzung unter <strong>der</strong> Purchase-Methode als eine<br />

umgekehrte Akquisition behandelt, d. h., die Süweda gilt als aufnehmende Gesellschaft<br />

<strong>der</strong> KabelMedia, obwohl die KabelMedia Aktien an die ehemaligen Süweda-Aktionäre<br />

herausgegeben hat und als Rechtsnachfolger bestehen bleibt. Folglich stellen die<br />

historischen Jahresabschlüsse vor dem 30. Dezember 1998 die Jahresabschlüsse <strong>der</strong><br />

Süweda dar.<br />

Die in den nachfolgenden Erläuterungen und Darstellungen zu den Konzernjahresabschlüssen<br />

aufgeführten Beträge beziehen sich sämtlich auf laufende Geschäfte,<br />

soweit nichts an<strong>der</strong>es vermerkt ist.<br />

Vor dem 31. Dezember 1999 erstellte die Gesellschaft die Konzernabschlüsse in<br />

Deutschen Mark (DM). Mit <strong>der</strong> Einführung des Euro („€“ o<strong>der</strong> „Euro“) am 1. Januar 1999<br />

stellt die Gesellschaft die beigefügten Jahresabschlüsse des Konzerns in Euro dar.<br />

Entsprechend wurden die in DM erstellten Abschlüsse früherer Geschäftsjahre auf <strong>der</strong><br />

Grundlage des festen Wechselkurses von 1,00 € = 1,95583 DM in Euro umgerechnet.<br />

Die in Euro neu dargestellten Abschlüsse <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>das</strong> Geschäftsjahr 1998<br />

weisen die selben Tendenzen auf, als wären die Konzernabschlüsse weiterhin in DM<br />

ausgewiesen. Die Konzernjahresabschlüsse sind jedoch nicht mit den in Euro<br />

dargestellten Abschlüssen an<strong>der</strong>er Gesellschaften zu vergleichen, die ihre Finanzdaten<br />

vorher in einer an<strong>der</strong>en Währung als DM ausgewiesen haben. Alle hier genannten<br />

Beträge sind in Euro angegeben.


2. Zusammenfassung <strong>der</strong> wesentlichen Verfahren <strong>der</strong><br />

Rechnungslegung<br />

Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />

Die beigefügten Jahresabschlüsse wurden im Einklang mit den amerikanischen<br />

Bilanzierungsgrundsätzen („U.S.-GAAP“) erstellt.<br />

Konsolidierung<br />

Die konsolidierten Konzernjahresabschlüsse beinhalten die Abschlüsse <strong>der</strong> primacom<br />

und ihrer in Mehrheitsbesitz befindlichen Tochterunternehmen. Alle wesentlichen<br />

konzerninternen Konten und Transaktionen wurden im Rahmen <strong>der</strong> Konsolidierung<br />

eliminiert.<br />

Flüssige Mittel<br />

Sämtliche liquiden Investitionen mit einer ursprünglichen Laufzeit von drei Monaten<br />

o<strong>der</strong> weniger werden im folgenden als flüssige Mittel behandelt.<br />

Anlagerisiken<br />

Die Finanzierungsinstrumente <strong>der</strong> Gesellschaft, die möglicherweise zu Anlagerisiken<br />

führen könnten, bestehen hauptsächlich aus flüssigen Mitteln und For<strong>der</strong>ungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen. Das For<strong>der</strong>ungsausfallrisiko ist aufgrund des großen und<br />

vielschichtigen Kundenstammes <strong>der</strong> Gesellschaft minimal. Die flüssigen Mittel hält die<br />

Gesellschaft im Wesentlichen auf Konten bei internationalen Finanzinstituten in<br />

Deutschland und den Nie<strong>der</strong>landen.<br />

Umsätze<br />

Die Umsätze <strong>der</strong> primacom resultieren zum größten Teil aus Teilnehmerentgelten und zu<br />

einem weitaus geringeren Teil aus den Kunden in Rechnung gestellten Installations- und<br />

Kabelfernsehanschlussentgelten. Die Umsätze aus den Teilnehmerentgelten werden von<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft erst dann erfasst, wenn die Dienstleistungen gegenüber den Kunden<br />

erbracht worden sind. Installations- und Kabelfernsehanschlussentgelte werden passiv<br />

abgegrenzt und nach <strong>der</strong> linearen Methode im Rahmen <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Serviceverträge zugunsten des Ertrags linear aufgelöst.<br />

61


62<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

Sachanlagen<br />

Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungskosten bilanziert und bestehen<br />

hauptsächlich aus Anlagen, die zur Entwicklung und Betreibung von Kabelfernsehsystemen<br />

genutzt werden.<br />

Die Abschreibungen erfolgen linear über die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern.<br />

Danach werden die Kabelfernsehsysteme über zwölf Jahre, Geschäfts- und<br />

Betriebseinrichtungen über fünf bis zehn Jahre, Gebäude über 25 Jahre und erworbene<br />

Software über drei bis fünf Jahre abgeschrieben.<br />

Geschäfts- und Firmenwert und immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Der Geschäftswert besteht aus dem Überschuss zwischen dem Kaufpreis und dem<br />

Verkehrswert des akquirierten Nettovermögens. Solche Beträge werden im Allgemeinen<br />

linear über 12 Jahre amortisiert. Der Firmenwert besteht aus dem Wert des Kundenstamms,<br />

den die Gesellschaft im Jahr 2000 als Teil <strong>der</strong> Multikabelakquisition erworben hat. Die<br />

aufgelaufenen Amortisationen des Geschäftswertes <strong>der</strong> Jahre 1998, 1999 und 2000<br />

betrugen 4.880.000 €, 26.980.000 € und 53.121.000 €. Die aufgelaufenen Amortisationen<br />

<strong>der</strong> immateriellen Vermögensgegenstände betrugen zum 31. Dezember 2000 1.244.000 €.<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen auf langlebige und immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

primacom überprüft regelmäßig die Wertansätze <strong>der</strong> langlebigen und immateriellen<br />

Vermögensgegenstände sowie den Geschäfts- und Firmenwert auf mögliche dauerhafte<br />

Wertmin<strong>der</strong>ungen. Eine Wertmin<strong>der</strong>ung ergibt sich durch den Vergleich <strong>der</strong> geschätzten<br />

nicht abgezinsten künftigen Cashflows mit dem Buchwert des jeweiligen Vermögensgegenstandes.<br />

Der Verlust aus <strong>der</strong> Wertmin<strong>der</strong>ung berechnet sich aus <strong>der</strong> Differenz des<br />

Buchwertes des Vermögensgegenstandes und dessen geschätzten Verkehrswertes.<br />

Werbeaufwand<br />

Ausgaben für Werbung werden als Aufwand verbucht, sobald sie angefallen sind. Die<br />

Gesellschaft hatte <strong>das</strong> erste Mal Werbungskosten in 2000. Sie betrugen 4.271.000 €.<br />

Aktienoptionen<br />

Der Aktienoptionsplan wird von <strong>der</strong> Gesellschaft gemäß dem „Statement of Financial<br />

Accounting Standard“ Nr. 123, „Accounting Stock-Based Compensation“, bilanziert.<br />

Nach FAS 123 werden Zuwendungen auf <strong>der</strong> Grundlage des Marktwertes <strong>der</strong> aus den<br />

Aktien resultierenden Ansprüche während des Anspruchszeitraums am Tag ihrer<br />

Zuteilung erfasst.


Ergebnis pro Aktie Basic und verwässert<br />

Die Gesellschaft errechnet <strong>das</strong> Ergebnis pro Aktie in Übereinstimmung mit dem<br />

„Statement of Financial Accounting Standards“ Nr. 128, „Earnings per Share“.<br />

Ertragsteuern<br />

primacom bilanziert ihre Ertragsteuern gemäß <strong>der</strong> Richtlinien des „Statement of<br />

Financial Accounting Standards“ Nr. 109, „Accounting for Income Taxes“. Gemäß FAS<br />

109 basieren latente Steuerguthaben und -schulden auf dem Unterschied zwischen<br />

Handels- und Steuerbilanz und werden entsprechend den zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Auflösung<br />

<strong>der</strong> Differenzen geltenden, gesetzlich vorgeschriebenen Steuersätzen und Rechtsvorschriften<br />

ermittelt. Etwaige Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Steuersätze für latente Steuerguthaben<br />

bzw. -schulden werden im gleichen Zeitraum erfasst, in dem die gesetzliche Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Steuersätze erfolgte. Sollten sich latente Steuerguthaben ergeben, so werden diese<br />

wertberichtigt, sofern primacom mit <strong>der</strong> Realisierung eines Teils o<strong>der</strong> <strong>der</strong> gesamten<br />

latenten Steuerguthaben nicht ernsthaft rechnen kann.<br />

Bewertung <strong>der</strong> Finanzierungsinstrumente<br />

Der Buchwert <strong>der</strong> Finanzposten, wie flüssige Mittel, For<strong>der</strong>ungen und Verbindlichkeiten,<br />

entspricht infolge <strong>der</strong> diesen zugrunde liegenden kurzen Laufzeiten annähernd dem<br />

Marktwert. Der Buchwert von Bankschulden und an<strong>der</strong>en Schulden entspricht ebenfalls<br />

annähernd dem Marktwert, da die Bankschulden seinerzeit zu den gleichen notierten<br />

Marktpreisen und Kursen für gleiche bzw. ähnliche Kredite aufgenommen wurden, wie<br />

sie <strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> primacom angeboten werden.<br />

Verwendung von Schätzungen<br />

Die Erstellung <strong>der</strong> Jahresabschlüsse im Einklang mit den Grundsätzen ordnungsgemäßer<br />

Buchführung macht es für die Geschäftsführung erfor<strong>der</strong>lich, <strong>das</strong>s die in den<br />

Jahresabschlüssen und Erläuterungen wie<strong>der</strong>gegebenen Beträge teilweise nur durch<br />

Schätzwerte und Annahmen gebildet werden konnten. Es kann somit dazu kommen,<br />

<strong>das</strong>s bei einer aktuellen Überprüfung dieser geschätzten Größen eine Abweichung<br />

festgestellt werden kann.<br />

Neubewertungen/Anpassungen<br />

Bestimmte Beträge aus früheren Jahren wurden angepasst, um mit den Zahlen des<br />

konsolidierten Jahresabschlusses 2000 vergleichbar zu sein.<br />

63


64<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

3. Wesentliche Akquisitionen<br />

Am 1. Januar 2000 erwarb die Gesellschaft Kabelfernsehnetzwerke von Regionalservice<br />

Kabelfernsehen GmbH („REKA“) für ca. 3.323.000 €. Die von REKA erworbenen<br />

<strong>Netz</strong>werke umfassten zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Akquisition 7.039 Haushalte und versorgten<br />

5.889 Kunden.<br />

Am 1. Januar 2000 erwarb die Gesellschaft Kabelfernsehnetzwerke von Ver.Di<br />

neue Medien GmbH („Ver.Di“) für rund 1.659.000 €. Die von Ver.Di erworbenen<br />

Kabelfernsehnetzwerke umfassten zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Akquisition 4.682 Haushalte und<br />

versorgten 4.682 Kunden.<br />

Am 16. Juni 2000 erwarb die Gesellschaft 26 % <strong>der</strong> Geschäftsanteile von MAINZ-<br />

KOM Telekommunikation GmbH („MainzKom“) für rund 1.150.000 €. MainzKom ist ein<br />

städtischer Betreiber mit rund 90 Kilometern Glasfaserleitungen in Mainz und<br />

Wiesbaden.<br />

Am 1. Juli 2000 erwarb die Gesellschaft Kabelfernsehnetzwerke von<br />

Antennendienst Cabel Tec GmbH („ADCT“) für rund 5.931.000 €. Die von ADCT<br />

erworbenen <strong>Netz</strong>werke umfassten zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Akquisition rund 9.600 Haushalte<br />

und versorgten ca. 7.320 Kunden.<br />

Am 1. August 2000 erwarb die Gesellschaft die Geschäftsanteile von Steinert und<br />

Kühn GmbH & Co. KG („S & K“) für rund 1.964.000 €. Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Akquisition<br />

umfasste S & K rund 5.200 Haushalte und versorgte rund 5.100 Kunden.<br />

Am 18. September 2000 erwarb die Gesellschaft die Geschäftsanteile von N.V.<br />

Multikabel („Multikabel“), einem Kabelfernsehnetzbetreiber in den Nie<strong>der</strong>landen, für<br />

rund 250.600.000 € (einschließlich Akquisitionskosten) und übernahm rund<br />

124.300.000 € Schulden von Multikabel, die von <strong>der</strong> Gesellschaft refinanziert wurden.<br />

Multikabel hatte zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Akquisition rund 318.000 angeschlossene Haushalte<br />

und versorgte ca. 297.000 Kunden.<br />

Am 1. Oktober 2000 erwarb die Gesellschaft Kabelfernsehnetzwerke von<br />

Pfalzwerke AG („Pfalzwerke“) für rund 4.581.000 €. Die von Pfalzwerke erworbenen<br />

Kabelfernsehnetzwerke umfassten zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Akquisition rund 11.068 Haushalte<br />

und versorgten ca. 6.400 Kunden.<br />

Am 1. Oktober 2000 erwarb die Gesellschaft die Geschäftsanteile von Komco<br />

Kommunikationstechnik GmbH („Komco“) für rund 7.158.000 €. Komco umfasste zum<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Akquisition 19.573 Haushalte und versorgte ca. 15.900 Kunden.


Am 1. Oktober 2000 erwarb die Gesellschaft 51 % <strong>der</strong> Geschäftsanteile von Kutz<br />

Kabel-Service GmbH („Kutz“) für rund 1.563.000 €. Die Gesellschaft hat <strong>das</strong> Recht, die<br />

verbleibenden 49 % <strong>der</strong> Geschäftsanteile in 2002 zu erwerben. Kutz umfasste zum<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Akquisition rund 12.000 Haushalte und versorgte ca. 10.000 Kunden.<br />

Am 25. Oktober 2000 erwarb die Gesellschaft die Geschäftsanteile von Televis<br />

Grimma GmbH („Televis“) für rund 10.819.000 € und die Ausgabe von 70.000<br />

PrimaCom-Aktien, die zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Akquisition einen Marktwert auf <strong>der</strong> Basis des<br />

Tagesschlusskurses am Neuen Markt von rund 1.722.000 € hatten und die zum<br />

Zeitpunkt dieses Berichts noch nicht ausgeben worden sind. Televis umfasste zum<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Akquisition rund 27.000 Haushalte und versorgte ca. 24.000 Kunden.<br />

Am 31. Dezember 2000 erwarb die Gesellschaft die Geschäftsanteile <strong>der</strong> Süweda<br />

Betriebsgesellschaft für Kabelkommunikation Saarland Kabelprojekt Friedrichsthal KG<br />

(„Friedrichsthal“), die mehrheitlich im Besitz von Wolfgang Preuß, einem Aktionär <strong>der</strong><br />

Gesellschaft, war, für einen Gesamtkaufpreis von 3.153.000 €. Zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Akquisition umfasste Friedrichsthal rund 3.100 Kunden.<br />

Die obigen Akquisitionen wurden nach <strong>der</strong> „Kauf“-Methode bilanziert, d. h., die<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> akquirierten Gesellschaften sind ab dem Zeitpunkt ihres Erwerbs im<br />

Jahresabschluss des Konzerns berücksichtigt. Die Akquisitionen im Jahr 2000<br />

resultierten in einen Geschäfts- und Firmenwert von 143.552.000 € (129.473.000 € aus<br />

<strong>der</strong> Akquisition von Multikabel) und einem Wert des Kundenstamms von 57.267.000 €<br />

aus <strong>der</strong> Akquisition von Multikabel. Beides wird über zwölf Jahre abgeschrieben.<br />

Die folgenden nicht testierten Pro-forma-Daten für die Geschäftsjahre 1999 und<br />

2000 basieren auf <strong>der</strong> Annahme, <strong>das</strong>s die oben genannten Akquisitionen in 2000 jeweils<br />

am 1. Januar eines jeden Geschäftsjahres erfolgten:<br />

T€ 1999 2000<br />

Umsatzerlöse 134.708 152.706<br />

Jahresfehlbetrag (64.713) (88.253)<br />

Nettoverlust je Aktie (€) (3,38) (4,47)<br />

65


66<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

4. For<strong>der</strong>ungen<br />

For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen in folgen<strong>der</strong> Höhe:<br />

T€ 31.12.1998 31.12.1999 31.12.2000<br />

For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen – brutto – 3.994 5.337 10.758<br />

Wertberichtigungen auf zweifelhafte<br />

For<strong>der</strong>ungen (1.211) (1.622) (1.580)<br />

For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen – netto – 2.783 3.715 9.178<br />

5. Sachanlagen<br />

Die Sachanlagen zum Bilanzstichtag 31. Dezember setzen sich wie folgt zusammen:<br />

T€ 31.12.1998 31.12.1999 31.12.2000<br />

Kabelfernsehsysteme 338.077 352.506 602.062<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 35.697 42.716 81.806<br />

Grundstücke und Gebäude 2.910 2.416 3.912<br />

Sonstige 2.581 5.926 12.071<br />

Anlagen im Bau 9.298 19.719 52.832<br />

Gesamt 388.563 423.283 752.683<br />

abzüglich kumulierte Abschreibungen (110.219) (146.495) (193.102)<br />

Sachanlagen — netto 278.344 276.788 559.581<br />

Die Abschreibungen auf Sachanlagen betrugen für 1998 15.184.000 €, 1999 36.318.000 €<br />

und für 2000 46.727.000 €.


6. Sale-and-Leaseback<br />

In den Monaten März und Oktober 1993 schloss die Gesellschaft zwei Hauptleasingverträge<br />

ab, in denen die Bedingungen <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Sale-and-Leaseback-Geschäfte<br />

mit Kabelnetzen geregelt sind. Nach dem Vertrag vom März 1993 haben Sale-and-<br />

Leaseback-Geschäfte eine Laufzeit von neun Jahren und eine monatliche Leasingrate<br />

von ungefähr 1,6 % des ursprünglichen Verkaufspreises. Am Ende <strong>der</strong> Vertragslaufzeit<br />

hat die Gesellschaft entwe<strong>der</strong> die Möglichkeit, den Vertrag um ein weiteres Jahr zu<br />

verlängern o<strong>der</strong> die Kabelnetze zu höchstens 10,0 % des ursprünglichen Verkaufspreises<br />

o<strong>der</strong> des in den Büchern des Leasinggebers verzeichneten Nettobuchwerts zurückzukaufen.<br />

Nach dem im Oktober 1993 eingegangenen Vertrag haben Sale-and-<br />

Leaseback-Geschäfte eine Laufzeit von neun Jahren und eine monatliche Leasingrate<br />

von ungefähr 1,5 % des ursprünglichen Verkaufspreises. Die Gesellschaft hat die<br />

Möglichkeit, Leasingvereinbarungen im Rahmen dieses Vertrages nach Ablauf von sechs<br />

Jahren gegen Zahlung eines Betrags in <strong>der</strong> Höhe von ca. 11,5 % des ursprünglichen<br />

Verkaufspreises zuzüglich des Gegenwartswertes <strong>der</strong> noch ausstehenden monatlichen<br />

Leasingraten zu beenden. Der Leasinggeber ist berechtigt, die Gesellschaft dazu<br />

aufzufor<strong>der</strong>n, die Kabelnetze am Ende <strong>der</strong> Vertragslaufzeit zu einem Betrag in <strong>der</strong> Höhe<br />

von ca. 11,5 % des ursprünglichen Verkaufspreises zurückzukaufen. <strong>Wir</strong>d die Kaufoption<br />

nicht wahrgenommen, verlängert sich die Leasingvereinbarung um drei weitere Jahre.<br />

Die Leasingvereinbarungen wurden gemäß „Statement of Financial Accounting<br />

Standards“ Nr. 98 als Finanzierungsleasing verbucht.<br />

T€ 31.12.1998 31.12.1999 31.12.2000<br />

Sales-and-Leaseback-Verbindlichkeiten 44.166 14.122 13.669<br />

Davon im nächsten Jahr fällig 21.437 3.481 4.341<br />

Am 1. Februar 1999 hat die Gesellschaft Kabelnetze gekauft, die zuvor Gegenstand<br />

verschiedener Sale-and-Leaseback-Verträge gewesen waren. Die Differenz zwischen<br />

Kaufpreis und Nettobuchwert <strong>der</strong> Verpflichtungen aus den Sale-and-Leaseback-<br />

Verträgen belief sich auf 5.991.000 € und erhöhte die Sachanlagen um den entsprechen-<br />

den Betrag.<br />

67


68<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

Am 1. Juli 1999 hat die Gesellschaft Kabelnetze zurückgekauft, die zuvor Gegenstand<br />

verschiedener Sale-and-Leaseback-Verträge gewesen waren. Die Differenz zwischen<br />

Kaufpreis und Nettobuchwert <strong>der</strong> Verpflichtungen aus den Sale-and-Leaseback-<br />

Verträgen belief sich auf 2.003.000 € und erhöhte die Sachanlagen um den<br />

entsprechenden Betrag.<br />

Die Fälligkeiten <strong>der</strong> Sale-and-Leaseback-Verbindlichkeiten für die nächsten fünf Jahre<br />

sahen zum 31. Dezember wie folgt aus:<br />

2001 4.341<br />

2002 3.931<br />

2003 2.665<br />

2004 1.274<br />

2005 906<br />

Danach 552<br />

Summe 13.669<br />

Vermögensgegenstände aus Finanzierungsleasing werden wie folgt unter Sachanlagen<br />

aufgeführt:<br />

T€ 31.12.1998 31.12.1999 31.12.2000<br />

Kabelfernsehnetze 58.140 24.070 27.991<br />

abzüglich kumulierte Abschreibungen (20.642) (10.238) (12.329)<br />

Kabelfernsehnetze – netto – 37.768 13.832 15.662<br />

Der Abschreibungsaufwand für Vermögensgegenstände, die unter Finanzierungsleasing<br />

verbucht wurden, belief sich 1998 auf rund 4.627.000 €, 1999 auf 2.506.000 € und<br />

2000 auf 2.091.000 €.<br />

T€


7. Bank- und sonstige Schulden<br />

Bank- und sonstige Schulden zum Bilanzstichtag 31. Dezember setzten sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

T€ 31.12.1998 31.12.1999 31.12.2000<br />

Bankkredite 138.049 207.840 727.500<br />

Überziehungskredite 2.750 11 7.736<br />

Deutsche Telekom-Darlehen 722 196 85<br />

Sonstige 2.354 44 870<br />

Gesamte Bankschulden und<br />

sonstige Verbindlichkeiten 143.875 208.091 736.191<br />

Mit <strong>Wir</strong>kung zum 18. September 2000 vereinbarte die Gesellschaft mit einigen Banken<br />

einen neuen Kreditrahmen („<strong>der</strong> Kreditrahmen“). Der Gesamtbetrag des Kreditrahmens<br />

betrug 1.000.000.000 €, <strong>der</strong> sich aus einer revolvierenden Kreditlinie von 985.000.000 €<br />

und einem Überziehungskredit in Höhe von 15.000.000 € zusammensetzt. Gemäß den<br />

Regelungen des Kreditrahmens reduziert sich <strong>der</strong> zur Verfügung stehende Betrag in<br />

gleichen vierteljährlichen Beträgen. Die folgenden Beträge stehen jeweils unter dem<br />

Kreditrahmen zum 31. Dezember des angegebenen Jahres zur Verfügung:<br />

Jahr T€<br />

2001 1.000.000<br />

2002 1.000.000<br />

2003 935.750<br />

2004 837.223<br />

2005 738.723<br />

2006 640.223<br />

2007 517.098<br />

2008 339.798<br />

2009 0<br />

69


70<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

Unter <strong>der</strong> revolvierenden Kreditlinie können die Tochtergesellschaften in Höhe <strong>der</strong><br />

Kreditlinie bis zum 31. Dezember 2009 ausleihen, tilgen und erneut ausleihen. Am 31.<br />

Dezember 2009 werden alle Kreditbeträge fällig und müssen zurückgezahlt werden. In<br />

Verbindung mit einer Akquisition von 6.344.000 € hat die Gesellschaft entsprechende<br />

Akkreditive umgeschichtet, wodurch sich die Möglichkeiten zur Kreditaufnahme um<br />

diesen Betrag reduzieren. Am 31. Dezember 2000 hatten die Tochtergesellschaften noch<br />

einen Betrag von 251.156.000 € unter <strong>der</strong> revolvierenden Kreditlinie zur Verfügung. Der<br />

Zinssatz <strong>der</strong> revolvierenden Kreditlinie zum 31. Dezember 2000 betrug 7,50 %.<br />

Unter <strong>der</strong> Überziehungskreditlinie kann die Gesellschaft bis zum 31. Dezember<br />

2009 bis zur Höhe <strong>der</strong> eingeräumten Kreditlinie Beträge in Anspruch nehmen, tilgen und<br />

wie<strong>der</strong> ausleihen. Am 31. Dezember 2009 werden alle Kreditbeträge fällig und müssen<br />

zurückgezahlt werden. Am 31. Dezember 2000 hatte die Gesellschaft unter <strong>der</strong><br />

Überziehungskreditlinie einen noch nicht genutzten Verfügungsrahmen von 7.264 €. Der<br />

Zinssatz <strong>der</strong> Überziehungskreditlinie zum 31. Dezember 2000 betrug 7,5 %.<br />

Die Zinssätze für ausgeliehene Beträge des Kreditrahmens werden zum Zeitpunkt<br />

<strong>der</strong> Ausleihung festgelegt und basieren auf dem EURIBOR bei Beträgen in Euro und auf<br />

dem LIBOR bei Kreditbeträgen in an<strong>der</strong>en Währungen, zuzüglich einer Marge zwischen<br />

0,75 % und 2,5 % pro Jahr. Die Marge ist abhängig von <strong>der</strong> Relation zwischen<br />

Bankschulden und dem jährlichen operativen Cashflow <strong>der</strong> Gesellschaft. Am 31.<br />

Dezember 2000 betrug die Marge 2,5 % o<strong>der</strong> 7,5 % bei einem variablen EURIBOR-<br />

Zinssatz von 5 %.<br />

Der Kreditrahmen ist u.a. durch Ansprüche auf im Wesentlichen alle For<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft aus dem Kabelfernsehgeschäft, den Konzessionsvereinbarungen, den<br />

Kabelnetzwerken und den Anteilen an allen Tochtergesellschaften <strong>der</strong> primaCom<br />

besichert. Zusätzlich enthält <strong>der</strong> Kreditvertrag Bedingungen, welche die Gesellschaft<br />

u. a. verpflichten, bestimmte Relationen in Bezug auf Cashflow und Fremdkapital<br />

einzuhalten. Außerdem ergeben sich aus dem Kreditvertrag Restriktionen, die es <strong>der</strong><br />

Gesellschaft unter Umständen verbieten, weitere Kredite aufzunehmen, Umsatzerlöse<br />

o<strong>der</strong> Vermögensgegenstände zu belasten, Ausleihungen an Dritte zu geben o<strong>der</strong><br />

Verbindlichkeiten zu übernehmen, Vermögensgegenstände zu verkaufen und Dividenden<br />

o<strong>der</strong> Ausschüttungen vorzunehmen.<br />

Am 18. September 2000 vereinbarte die Gesellschaft einen Kreditrahmen zur<br />

Erhöhung des Nettoumlaufvermögens in Höhe von 375.000.000 € mit einer Laufzeit von<br />

zehn Jahren. Am gleichen Tage schloss die Gesellschaft ein Contingent Value Right<br />

Agreement (1) („CVR“) ab, <strong>das</strong> Vorbedingung für die Verpflichtung <strong>der</strong> Darlehensgeber im<br />

(1) Vereinbarung über <strong>das</strong> Recht auf bedingte Wertstellung


Rahmen <strong>der</strong> Kreditlinie zur Erhöhung des Nettoumlaufvermögens durch Chase<br />

Securities, Inc., als CVR-Konsortialbank war. Nach Maßgabe <strong>der</strong> CVR-Vereinbarung,<br />

insbeson<strong>der</strong>e verschiedener Bestimmungen zum Schutz <strong>der</strong> Inhaber von CVR-<br />

Zertifikaten vor Verwässerung, muss die Gesellschaft auf entsprechende Auffor<strong>der</strong>ung<br />

vor o<strong>der</strong> am 18. September 2010 jedem Inhaber eines CVR-Zertifikats einen Betrag<br />

zahlen, welcher <strong>der</strong> Differenz zwischen dem Marktpreis einer Stammaktie <strong>der</strong> PrimaCom<br />

AG am Tag <strong>der</strong> Ausübung des CVR und 110 % des Marktpreises dieser Stammaktie am<br />

jeweiligen Ausgabetag entspricht; Ausgabedaten sind jeweils <strong>der</strong> 30. September 2001,<br />

<strong>der</strong> 31. Dezember 2001, <strong>der</strong> 31. März 2002 und <strong>der</strong> 30. Juni 2002. Die Gesamtanzahl <strong>der</strong><br />

unter <strong>der</strong> CVR-Vereinbarung auszugebenden CVRs entspricht 5 % <strong>der</strong> im Umlauf<br />

befindlichen Aktien <strong>der</strong> Gesellschaft. Per 31. Dezember 2000 hatte die Gesellschaft<br />

keine Darlehen im Rahmen dieser Kreditlinie zur Erhöhung des Nettoumlaufvermögens<br />

in Anspruch genommen.<br />

Im Zusammenhang mit dem Kreditrahmen wurden in den sonstigen Vermögensgegenständen<br />

Finanzierungskosten in Höhe von 20.073.000 € aktiviert. Diese<br />

Finanzierungskosten werden als Zinsaufwand über eine Periode von neun Jahren, <strong>der</strong><br />

Laufzeit des Kreditrahmens, verteilt. Eine Bereitstellungsprovision von 0,5 % p. a. wird<br />

auf den nicht in Anspruch genommenen Betrag des Kreditrahmens erhoben.<br />

Im Jahr 2000 hatte die Gesellschaft einen zusätzlichen Zinsaufwand in Höhe von<br />

2.045.000 € in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Finanzierung des <strong>Netz</strong>ausbaus. Dieser Betrag<br />

wurde aktiviert und dem Kabelanlagevermögen zugeschrieben.<br />

Am 18. September 2000 kündigte und refinanzierte die Gesellschaft im<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Akquisition von Multikabel die bestehende Bankkreditlinie und<br />

schrieb den nicht amortisierten Teil <strong>der</strong> Gebühren und Kosten in Verbindung mit <strong>der</strong><br />

gekündigten Kreditlinie ab. Die damit verbundenen Abschreibungen resultierten in<br />

einem außerordentlichen Verlust von 8.180.000 € vor Ertagsteuern.<br />

Die Gesellschaft hat mehrere Darlehen zur Finanzierung <strong>der</strong> Kabelnetzwerke von<br />

<strong>der</strong> Deutschen Telekom erhalten. Der gewährte Darlehensbetrag steht in direktem<br />

Verhältnis zu <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Teilnehmer am Kabelnetzwerk. Die Rückzahlungsbedingungen<br />

sehen 96 monatliche Ratenzahlungen zu je 1/70 des ursprünglichen<br />

Darlehensbetrages plus Zinsen vor.<br />

71


72<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

Die Fälligkeiten <strong>der</strong> Bankdarlehen und an<strong>der</strong>er Verbindlichkeiten in den nächsten<br />

fünf Jahren gestalten sich wie folgt:<br />

2001 995<br />

2002 —<br />

2003 —<br />

2004 –<br />

2005 –<br />

Danach 735.236<br />

Bankschulden und an<strong>der</strong>e Verbindlichkeiten 736.191<br />

T€ 31.12.1998 31.12.1999 31.12.2000<br />

Zinszahlungen während des Zeitraums<br />

Bankschulden 2.574 4.264 24.173<br />

Sale-and-Leaseback-Geschäfte<br />

(Erläuterung 8) 1.314 2.115 1.544<br />

8. Finanzierungsinstrumente<br />

Die Gesellschaft hat Vereinbarungen über Höchstzinssätze abgeschlossen, mit <strong>der</strong>en<br />

Hilfe <strong>das</strong> Risiko steigen<strong>der</strong> Zinssätze begrenzt werden soll und die für die nächsten fünf<br />

Jahre als Sicherungsgeschäft für Darlehen innerhalb des revolvierenden Kreditrahmens<br />

mit variablem Zinssatz gedacht sind. Eine Zinsobergrenze berechtigt die Gesellschaft,<br />

von <strong>der</strong> Gegenpartei gegebenenfalls eine Zahlung in Höhe <strong>der</strong> Überschreitung <strong>der</strong><br />

hypothetischen Zinsaufwendungen („strike price“, Ausübungspreis) auf einen bestimmten<br />

fiktiven Betrag zu einem aktuellen Marktzinssatz über einen in <strong>der</strong> Vereinbarung<br />

festgelegten Betrag zu erhalten. Der einzige Betrag, den die Gesellschaft an die<br />

Gegenpartei zahlen muss, ist <strong>der</strong> Aufschlag. Die Gesellschaft hat ebenfalls eine<br />

T€<br />

3.888 6.379 25.717


Vereinbarung über Höchstzinssätze mit einem doppelten Ausübungspreis („strike price“)<br />

abgeschlossen. Der erste Ausübungspreis eines doppelten Ausübungspreises gilt<br />

solange, bis <strong>der</strong> relevante Zinssatz den zweiten Ausübungspreis überschreitet; von da<br />

ab gilt <strong>der</strong> zweite Ausübungspreis. Der Aufschlag eines zweifachen Ausübungspreises ist<br />

stets niedriger als <strong>der</strong> eines einfachen Ausübungspreises. Der Aufschlag kann auch<br />

dann niedriger sein, wenn <strong>der</strong> Kontrakt eine Zinsuntergrenze enthält. Die Zinsuntergrenze<br />

berechtigt die Gegenpartei zum Erhalt einer Zahlung durch die Gesellschaft, sollte<br />

<strong>der</strong> Zinssatz unter eine vereinbarte Mindestgrenze („Zinsuntergrenze“) fallen, wobei die<br />

potenziellen Ertragsaussichten <strong>der</strong> Gesellschaft durch fallende Zinssätze effektiv begrenzt<br />

werden. Der Ausübungspreis dieser Vereinbarungen kann höher als <strong>der</strong> jeweilige<br />

Marktpreis zum Zeitpunkt des Abschlusses sein. Die in den Kontrakten festgelegten<br />

Zinssätze haben und werden voraussichtlich auch weiterhin weitgehend mit den<br />

Zinssätzen, die für die Gesellschaft im Rahmen ihrer revolvierenden Kreditlinie mit<br />

variablem Zinssatz Anwendung finden, übereinstimmen. Sollte <strong>der</strong> benannte indexierte<br />

Zinssatz den Ausübungspreis übersteigen, werden Zahlungseingänge als sonstige<br />

antizipative Aktiva behandelt und als Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sollzinsen verbucht. Der Kontraktaufschlag<br />

wird an<strong>der</strong>en Vermögensgegenständen zugerechnet und anteilig als Sollzinsen<br />

während <strong>der</strong> Laufzeit <strong>der</strong> Vereinbarung abgeschrieben.<br />

Die folgende Aufstellung gibt eine Übersicht über den Status <strong>der</strong><br />

Finanzierungsinstrumente zum 31. Dezember 2000:<br />

Fiktiver Betrag Zinsunter- Ausübungs- Aufschlag Marktwert<br />

Anfangsdatum Ablaufdatum € grenze % preis % € €<br />

10. Juni 1999 10. Juni 2004 25.000.000 2,50 5,50 200.000 127.000<br />

einmalig<br />

22. Juni 1999 24. Juni 2004 25.000.000 — 4,35 125.500 50.000<br />

jährlich<br />

20. Juli 1999 20. Juli 2004 25.000.000 — 4,50 130.500 (48.000)<br />

– 5,50 jährlich<br />

20. September 22. September 25.000.000 2,75 5,50 105.000 (198.000)<br />

1999 2004 jährlich<br />

18. Dezember 18. Dezember 62.500.000 4,65 5,25 (265.000)<br />

2000 2003<br />

18. Dezember 18. Dezember 62.500.000 4,55 5,50 (271.000)<br />

2000 2003<br />

73


74<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

Nach Beendigung einer Vereinbarung über Höchstzinssätze wird ein Gewinn, insoweit<br />

dieser auf die Differenz zwischen Marktzinssätzen und dem niedrigeren Ausübungspreis<br />

des Höchstzinssatzes zurückzuführen und es auch weiterhin wahrscheinlich ist, <strong>das</strong>s<br />

Kredite aus dem revolvierenden Kreditrahmen über einen Betrag, <strong>der</strong> mindestens so<br />

hoch ist wie <strong>der</strong> fiktive Betrag <strong>der</strong> beendeten Vereinbarung, noch ausstehen, mit<br />

an<strong>der</strong>en Verbindlichkeiten verrechnet und über die noch verbleibende Laufzeit <strong>der</strong><br />

Vereinbarung als Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sollzinsen abgeschrieben. Weitere Gewinne o<strong>der</strong><br />

Verluste werden unter Gewinnen verbucht. Ein fiktiver Betrag aus diesen Vereinbarungen,<br />

<strong>der</strong> den als ausstehend zu erwartenden Saldo des revolvierenden<br />

Kreditrahmens mit variablem Zinssatz überschreiten sollte, wird zu Marktbedingungen<br />

behandelt, wobei die Än<strong>der</strong>ungen im Marktwert unter sonstigen Einnahmen (Ausgaben)<br />

verbucht werden.<br />

9. Geschäfte mit <strong>der</strong> Gesellschaft nahstehenden Personen und<br />

Unternehmen<br />

Im September 1998 übertrug die Aktiengesellschaft für Beteiligungen an Telekommunikationsunternehmen<br />

(„AGFB“) ihre Beteiligung an verschiedenen Kabelfernsehgesellschaften<br />

<strong>der</strong> Süweda. Zusätzlich wurden die stillen Gesellschaftsdarlehen<br />

erlassen. Als Gegenleistung erhielt die AGFB 68.255 Süweda-Stammaktien. Diese<br />

Transaktionen wurden zur Vorbereitung <strong>der</strong> Verschmelzung vorgenommen. AGFB war<br />

<strong>der</strong> größte Aktionär <strong>der</strong> Süweda.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Verschmelzung einigten sich AGFB und die Aktionäre <strong>der</strong> KabelMedia<br />

und Süweda darauf, <strong>das</strong>s AGFB auf primacom verschmolzen werden sollte, wobei<br />

primacom als überlebende Gesellschaft bestehen bleiben sollte. Im Juli 1999 unterzeichneten<br />

primacom und AGFB den nach deutschem Recht erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Verschmelzungsbericht, in <strong>der</strong> die Gründe, <strong>das</strong> Proze<strong>der</strong>e und die Bewertung <strong>der</strong><br />

vorgeschlagenen Verschmelzung von AGFB auf primacom dargelegt sind. Im Oktober<br />

2000 wurde die Verschmelzung <strong>der</strong> AGFB auf die PrimaCom AG ins Handelsregister des<br />

Amtsgerichts Mainz eingetragen. AGFB war eine an <strong>der</strong> Börse notierte Gesellschaft mit<br />

15.000.000 im Umlauf befindlichen AGFB-Aktien. Der einzige wesentliche Vermögensgegenstand<br />

<strong>der</strong> AGFB waren 3.750.000 primacom-Aktien, die nach Abschluss <strong>der</strong><br />

Verschmelzung alle auf die AGFB-Aktionäre im Verhältnis 1:4 (1 primacom-Aktie gegen<br />

jeweils 4 AGFB-Aktien) übergingen.


Am 31. Dezember 2000 erwarb die Gesellschaft die Anteile von Friedrichsthal, die<br />

mehrheitlich im Besitz von Wolfgang Preuß, einem Aktionär <strong>der</strong> Gesellschaft, waren (vgl.<br />

Erläuterung 3).<br />

Die Gesellschaft hat einen fälligen Kredit in Höhe von 245.000 €, zahlbar<br />

an die WVH Wohnungsbau- und Wohnungsbaugenossenschaft Reidenau GmbH, einen<br />

Min<strong>der</strong>heitsaktionär einer Tochtergesellschaft.<br />

10. Ertragsteuer<br />

Die Gesellschaft und ihre konsolidierten Tochterunternehmen reichen jeweils getrennte<br />

Ertragsteuererklärungen gemäß den deutschen Steuergesetzen ein. Nach den<br />

deutschen Steuergesetzen setzt sich die Ertragsteuer aus <strong>der</strong> Körperschaftsteuer und<br />

<strong>der</strong> Gewerbesteuer zusammen. Die getrennt errechneten Steuerschulden <strong>der</strong> primacom<br />

und ihrer Tochtergesellschaften werden in den Konzernjahresabschlüssen<br />

zusammengefasst.<br />

Der jeweils zum Bilanzstichtag 31. Dezember gebuchte Steuerertrag/-aufwand<br />

setzt sich wie folgt zusammen:<br />

T€ 31.12.1998 31.12.1999 31.12.2000<br />

Laufende Ertragsteuern (845) (1.667) (1.258)<br />

Latente Steuern 18 – (3.000)<br />

Total (827) (1.667) (4.258)<br />

Der effektive Steuersatz <strong>der</strong> Gesamtertragsteuerbelastung <strong>der</strong> primacom war 51,8 % für<br />

<strong>das</strong> Jahr 1999 und 2000.<br />

Im Jahr 2000 wurde die Steuergesetzgebung in Deutschland dahingehend<br />

geän<strong>der</strong>t, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> Körperschaftsteuersatz von 40 % auf 25 % gesenkt wurde. In<br />

Übereinstimmung mit FAS 109 zeigte die Gesellschaft im Jahr 2000 eine Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

nicht liquiditätswirksamen latenten Steuern in Höhe von 15.074.000 € als Folge <strong>der</strong><br />

Än<strong>der</strong>ung dieses Steuersatzes.<br />

75


76<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt die steuerliche Auswirkung auf die<br />

Steuererstattungsansprüche und Steuerverbindlichkeiten zum 31. Dezember 1998,<br />

1999 und 2000:<br />

Zum T€ 31. Dezember 2000 hatte PrimaCom in Deutsc18d 31.12.1998aus dem 31.12.1999 laufenden Geschäft 31.12.2000<br />

einen kumulierten Verlustvortrag für die Körperschaftsteuer von rund 133.733.000<br />

Latente Steuerguthaben:<br />

und für die Gewerbesteuer von ungefähr 131.483.000 . Zusätzlich hatte PrimaCom in<br />

den Verlustvortrag Nie<strong>der</strong>landen einen kumulierten Verlustvortrag 75.553 an Körperschaftsteuer 83.792 aus dem 55.109<br />

laufenden Geschäft in Höhe von 12.594.000 . Entsprechend dem gegenwärtigem<br />

Sachanlagen – 1.694 33.364<br />

deutschen und nie<strong>der</strong>ländischen Steuerrecht können diese Verlustvorträge auf<br />

unbegrenzte Senior Notes Zeit vorgetragen und so mit zukünftigen 19.082 zu versteuernden – Einkommen <strong>der</strong> –<br />

PrimaCom verrechnet werden. Die Steuerzahlungen in 1998, 1999 und 2000 betrugen<br />

jeweils Sale-and-Leaseback rund 565.000 , 1.670.000 und 1.656.000 1.049 .<br />

150 –<br />

Rückstellungen 4.893 462 –<br />

100.577 86.615 88.700<br />

Abzüglich kumulierte Wertberichtigung (18.149) (1.483) (9.773)<br />

Latente Steuerschulden:<br />

82.428 84.165 78.800<br />

Sachanlagen (31.025) (34.588) (30.001)<br />

Aktivierte Finanzierungsgebühren (2.950) (1.860) –<br />

Sale-and-Leaseback (1.181) – –<br />

Sonstige (2.443) (861) (530)<br />

Latente Steuerschulden: 44.829 47.306 48.169<br />

Zum 31. Dezember 2000 hatte primacom in Deutschland aus dem laufenden Geschäft<br />

einen kumulierten Verlustvortrag für die Körperschaftsteuer von rund 133.733.000 €<br />

und für die Gewerbesteuer von ungefähr 131.483.000 €. Zusätzlich hatte primacom in<br />

den Nie<strong>der</strong>landen einen kumulierten Verlustvortrag an Körperschaftsteuer aus dem<br />

laufenden Geschäft in Höhe von 12.594.000 €. Entsprechend dem gegenwärtigem<br />

deutschen und nie<strong>der</strong>ländischen Steuerrecht können diese Verlustvorträge auf unbe-


grenzte Zeit vorgetragen und so mit zukünftigen zu versteuernden Einkommen <strong>der</strong><br />

primacom verrechnet werden. Die Steuerzahlungen in 1998, 1999 und 2000 betrugen<br />

jeweils rund 565.000 €, 1.670.000 € und 1.656.000 €.<br />

11. Verpflichtungen<br />

primacom erhält direkt von <strong>der</strong> Deutschen Telekom („Telekom“) aufgrund verschiedener<br />

Signalübertragungsverträge ein bestimmtes Programmangebot. Diese Verträge sind in<br />

<strong>der</strong> Regel für einen vorher bestimmten Zeitraum festgelegt und unterliegen danach<br />

auszuhandelnden Verlängerungen. Unter diesen Verträgen zahlt primacom <strong>der</strong><br />

Deutschen Telekom üblicherweise entwe<strong>der</strong> ein Pauschalentgelt o<strong>der</strong> ein Entgelt pro<br />

Kunde, <strong>das</strong> unter Bezugnahme auf eine veröffentlichte Preisübersicht bestimmt wird.<br />

Am 31. Dezember 2000 hatte primacom eine Gesamtverpflichtung von ca.118.788.000 €<br />

bis zum Jahr 2010. Im Jahr 2010 läuft <strong>der</strong> letzte Vertrag aus. Zu den Bilanzstichtagen 31.<br />

Dezember 1998, 1999 und 2000 betragen die an die Deutsche Telekom gezahlten und in<br />

den Betriebsausgaben enthalten Signallieferungsentgelte jeweils rund 10.499.000 €,<br />

18.592.000 € und 20.617.000 €.<br />

primacom hat für die Nutzung von diversen Büroeinrichtungen und Kraftfahrzeugen<br />

Leasingverträge abgeschlossen. Die Leasingverträge sehen eine Grundmietzeit von<br />

generell drei bis fünf Jahren vor und sind mit einer Verlängerungsoption unter dann<br />

neuen Bedingungen versehen. Die Leasingaufwendungen betrugen jeweils 511.000 €,<br />

1.585.000 € und 1.900.000 € in den Jahren 1998, 1999 und 2000.<br />

Die zukünftigen jährlichen Mindestzahlungen <strong>der</strong> unkündbaren Leasingverträge<br />

betrugen am 31. Dezember 2000:<br />

2001 1.956<br />

2002 1.311<br />

2003 745<br />

2004 490<br />

2005 228<br />

Danach 681<br />

Gesamt 5.411<br />

T€<br />

77


78<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

12. Aktienoptionspläne<br />

Am 22. Februar 1999 verabschiedete die Gesellschaft einen Aktienoptionsplan<br />

zugunsten all ihrer Mitarbeiter und <strong>der</strong> Mitarbeiter ihrer Tochterunternehmen (1999er<br />

„Universal Stock Option Plan“) und einen Aktienoptionsplan für ihre Führungskräfte und<br />

die Führungskräfte <strong>der</strong> Tochterunternehmen (1999er „Executive Stock Option Plan“). Die<br />

beiden Aktienoptionspläne sehen die Ausgabe von Optionen auf den Kauf von Aktien an<br />

berechtigte Mitarbeiter und Führungskräfte vor. Die Gesellschaft ist berechtigt,<br />

insgesamt 1.000.000 Aktien auszugeben, davon 300.000 Aktien gemäß dem Universal<br />

Stock Option Plan und 700.000 Aktien gemäß dem Executive Stock Option Plan.<br />

Die Rechte an den 1999 und 2000 gewählten Optionen unter dem Universal Stock<br />

Option Plan und dem Executive Stock Option Plan entstehen über drei Jahre. Ein Drittel<br />

<strong>der</strong> Optionen wird am ersten Jahrestag <strong>der</strong> Ausgabe unverfallbar; die Rechte an den<br />

übrigen Optionen entstehen monatlich zu gleichen Teilen im Verlauf <strong>der</strong> folgenden zwei<br />

Jahre. Die ausgegebenen Optionen können nach dem zweiten Jahrestag <strong>der</strong> Ausgabe<br />

erstmals ausgeübt werden und verfallen am fünften Jahrestag <strong>der</strong> Ausgabe. Sollte <strong>das</strong><br />

Beschäftigungsverhältnis des Optionsinhabers vor <strong>der</strong> vollständigen Zuteilung <strong>der</strong><br />

Optionen enden, werden die Optionen nur anteilig auf <strong>der</strong> Basis von 1/36 <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

vollen Monate des Beschäftigungsverhältnisses ausgeben, gerechnet vom Tag <strong>der</strong><br />

Optionsausgabe an bis zum Tag des Austritts. Optionen können nur dann ausgeübt<br />

werden, wenn <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Grundlage von fünf aufeinan<strong>der</strong>folgenden Handelstagen an<br />

<strong>der</strong> Frankfurter Wertpapierbörse unmittelbar vor <strong>der</strong> ersten Optionsausübung<br />

berechnete durchschnittliche Tagesschlusskurs <strong>der</strong> Aktien wenigstens 120 % des<br />

jeweiligen Basispreises <strong>der</strong> Optionen entspricht.<br />

Im Juli 2000 hat die Gesellschaft zwei neue Aktienoptionspläne aufgelegt, und<br />

zwar den 2000er Universal-Aktienoptionsplan mit 150.000 Optionen und den 2000er<br />

Executive-Aktienoptionsplan mit 350.000 Optionen. Unter den 2000er Plänen dürfen<br />

erst dann Aktienoptionen ausgegeben werden, wenn die entsprechenden 1999er Pläne<br />

vollständig ausgenutzt sind.


Die Gewährung von Aktienoptionen stellt sich bisher wie folgt dar:<br />

Ausgegebene Optionen,<br />

Gewogener<br />

Gewogener durchschnittlicher<br />

durchschnitt- Marktwert <strong>der</strong><br />

licher im Laufe des<br />

Ausübungs- Jahres gewähr-<br />

Anzahl preis ten Optionen<br />

<strong>der</strong> Aktien € €<br />

Stand: 31. Dezember 1998 — — —<br />

Zugeteilt 913.428 31.02 12.74<br />

Ausgeübt — — —<br />

Verfallen — — —<br />

Verwirkt 154.931 29.00 —<br />

Stand: 31. Dezember 1999 758.497 31.44 —<br />

Zugeteilt 121.000 53.81 23.25<br />

Ausgeübt — — —<br />

Verfallen — — —<br />

Verwirkt 25.813 38.85 —<br />

Stand: 31. Dezember 2000 853.684 34.38 —<br />

Optionen ausführbar<br />

per 31. Dezember 1999 — — —<br />

Für die zum 31. Dezember 2000 gewährten Optionen schwankt <strong>der</strong> Ausübungspreis<br />

zwischen 29,00 € und 81,87 €, und die verbleibende Vertragslaufzeit beträgt im<br />

gewogenen Durchschnitt 1,4 Jahre.<br />

79


80<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

Für die 1999 und 2000 ausgegebenen Optionen beliefen sich die damit<br />

verbundenen Kosten auf 2.757.000 € bzw. 3.558.000 €. Der Marktwert je<strong>der</strong> gewährten<br />

Option wird am Tag ihrer Zuteilung geschätzt, wobei die Black-Scholes-Formel zur<br />

Ermittlung des Preises von Optionsscheinen mit den folgenden gewogenen Annahmen<br />

angewendet wird:<br />

% 1999 2000<br />

Zinssatz für risikofreie Anlagen 3,2 - 4,6 3,2 - 5,1<br />

Erwartete Dividendenrendite 0,0 0,0<br />

Erwartete Laufzeit 3 Jahre 3 Jahre<br />

Erwartete Volatilität 58,0 58,0 - 75,1<br />

13. Eventualverbindlichkeiten<br />

Gerichtsverfahren<br />

Rechtsstreitigkeiten bezüglich <strong>der</strong> Tätigkeit <strong>der</strong> Süweda vor <strong>der</strong> Verschmelzung<br />

Durch die Verschmelzung von KabelMedia und Süweda im Dezember 1998 wurde die<br />

Gesellschaft Rechtsnachfolgerin <strong>der</strong> Süweda. Um die Risiken aus den übernommenen<br />

Rechtsstreitigkeiten zuordnen zu können, trafen KabelMedia und Wolfgang und Ludwig<br />

Preuß — die hauptsächlichen Anteilseigner <strong>der</strong> Süweda — eine Freistellungsvereinbarung,<br />

nach <strong>der</strong> sich Wolfgang und Ludwig Preuß als Gesamtschuldner verpflichteten,<br />

KabelMedia, die Gesellschaft und ihre Rechtsnachfolger bis zum 20. November 2003<br />

von allen Ansprüchen und Schäden aus o<strong>der</strong> im Zusammenhang mit zivilrechtlichen o<strong>der</strong><br />

strafrechtlichen Rechtsstreitigkeiten o<strong>der</strong> Verfahren, und zwar einschließlich<br />

bestimmter laufen<strong>der</strong> Verfahren, freizustellen, die vor <strong>der</strong> Verschmelzung gegen Süweda<br />

anhängig waren, unabhängig davon, ob sie gegen die Gesellschaft o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />

Gesellschaft verbundenen Unternehmen, ihren gegenwärtigen o<strong>der</strong> früheren<br />

Geschäftsführer o<strong>der</strong> gegen KabelMedia (<strong>der</strong> Rechtsvorgängerin) in ihrer Eigenschaft als<br />

Rechtsnachfolgerin von Süweda geltend gemacht werden.


Sämtliche Risiken im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten gegenüber<br />

Herstellern o<strong>der</strong> Nutzern, die sich aus Planung, Herstellung, Produktion und Vertrieb von<br />

Breitbandkabelnetzen ergeben, sowie sämtliche Risiken aus Rechtsstreitigkeiten aus<br />

dem üblichen Geschäftsbetrieb, die die Summe von rund 13.000 € im Einzelfall bzw.<br />

511.000 € insgesamt nicht übersteigen, sind von <strong>der</strong> Freistellungsvereinbarung<br />

ausgeschlossen. Für den Fall, <strong>das</strong>s die gesamten For<strong>der</strong>ungen den Betrag von 511.000 €<br />

übersteigen, erstreckt sich die Haftung unter <strong>der</strong> Freistellungsvereinbarung lediglich auf<br />

den Betrag, <strong>der</strong> darüber hinausgeht. Die Gesellschaft hat <strong>das</strong> Recht, die anhängigen<br />

Prozesse in Alleinverantwortung zu führen. Jedoch haben Wolfgang und Ludwig Preuss<br />

ein Einspruchsrecht hinsichtlich <strong>der</strong> Einlegung von Rechtsmitteln o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erledigung<br />

des Streitgegenstandes durch Vergleich. Die Vereinbarung sieht vor, <strong>das</strong>s mögliche<br />

Streitigkeiten zwischen <strong>der</strong> Gesellschaft und Wolfgang und Ludwig Preuss durch einen<br />

unabhängigen Anwalt zu entscheiden sind.<br />

Derzeit läuft ein Zivilverfahren, <strong>das</strong> unter die Freistellungsvereinbarung fällt.<br />

Dieses wurde durch die Bundesanstalt für Vereinigungsbedingte Son<strong>der</strong>aufgaben (BVS)<br />

gegen Süweda wegen des Erwerbs <strong>der</strong> Brandenburgischen Bau AG (BBAG) angestrengt.<br />

Die BVS verklagte Süweda auf Zahlung einer Vertragsstrafe von 7.465.000 € wegen<br />

Vertragsverstoßes. Die BVS behauptete, <strong>das</strong>s Süweda durch den Abbau von<br />

Arbeitsplätzen bei <strong>der</strong> BBAG gegen den Vertrag verstoßen habe. Das Landgericht Berlin<br />

wies die Klage auf Zahlung einer Vertragsstrafe ab. Im November 1998 legte die BVS<br />

gegen <strong>das</strong> Urteil Berufung ein und reduzierte ihre For<strong>der</strong>ung auf 6.851.000 €. Die<br />

Gesellschaft hat einen Vergleich, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> mündlichen Verhandlung am 1. November<br />

2000 geschlossen wurde, wi<strong>der</strong>rufen, wonach sie <strong>der</strong> BVS 3.553.000 € zu zahlen<br />

gehabt hätte. Das Oberlandesgericht Berlin hat die nächste mündliche Verhandlung für<br />

Juni 2001 angesetzt. Es besteht <strong>das</strong> Risiko, <strong>das</strong>s die BVS ihre For<strong>der</strong>ung wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Höhe des ursprünglichen Betrages geltend machen wird.<br />

Rechtsstreitigkeiten mit Wohnungsbaugesellschaften<br />

Im Jahre 1998 erhob die Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft mbH<br />

(„GGG“) mit Sitz in Chemnitz, die mit <strong>der</strong> Gesellschaft eine Gestattungsvereinbarung<br />

abgeschlossen hat, Zivilklage, um die Gesellschaft in <strong>der</strong> Entscheidung über<br />

Entgelterhöhungen hinsichtlich <strong>der</strong> Teilnehmer in den von <strong>der</strong> GGG verwalteten<br />

Wohnungen an die Zustimmung <strong>der</strong> GGG zu binden. Im Verlauf des Rechtsstreits schloss<br />

sich die Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft e. G., die mit <strong>der</strong> Gesellschaft eine<br />

Gestattungsvereinbarung mit einer vergleichbaren Vertragsklausel abgeschlossen hat,<br />

dieser Klage an. Die Gesellschaft versorgt aufgrund <strong>der</strong> betreffenden Gestattungsvereinbarungen<br />

insgesamt ca. 30.000 und 4.000 Teilnehmer.<br />

81


82<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

In dem gegen die Gesellschaft geführten Gerichtsverfahren hat <strong>das</strong> zuständige<br />

Landgericht Chemnitz hingegen im Oktober 1998 zugunsten <strong>der</strong> GGG entschieden. Die<br />

Gesellschaft legte gegen die Entscheidung des Landgerichts Chemnitz beim<br />

Oberlandesgericht Dresden Berufung ein. Dem Verfahren schlossen sich auf Seiten <strong>der</strong><br />

GGG zusätzlich zur Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft e. G. zwei weitere<br />

Wohnungsbaugesellschaften an. Das Oberlandesgericht Dresden hat unsere Berufung<br />

jedoch zurückgewiesen. Gegen <strong>das</strong> Urteil des Oberlandesgerichts legte die Gesellschaft<br />

im Frühjahr 1999 beim Bundesgerichtshof (BGH) Revision ein. Obwohl die Gesellschaft<br />

davon ausgeht, <strong>das</strong>s sie in diesem Rechtsstreit obsiegen wird, sind die durch die<br />

Entgelterhöhung seit 1. Januar 1999 entstandenen Umsatzsteigerungen von uns noch<br />

nicht berücksichtigt worden. Das mündliche Verfahren vor dem BGH fand am 6. März<br />

2001 statt. Am gleichen Tage verkündete <strong>der</strong> BGH <strong>das</strong> Urteil, <strong>das</strong>s die Entscheidung<br />

des Oberlandesgerichts in Dresden aufzuheben ist und die Klage vor dem Landgericht<br />

Chemnitz abgewiesen wird. Die Gesellschaft wird zunächst die Entscheidungsgründe<br />

des BGH abwarten, bevor sie den Umfang <strong>der</strong> Entscheidung auf ihr Geschäft<br />

feststellen kann.<br />

Im Dezember 1998 kündigte die GGG ihre Gestattungsvereinbarung mit <strong>Wir</strong>kung<br />

zum 31. Dezember 1999, ca. zwölf Jahre vor Ablauf <strong>der</strong> regulären Vertragszeit. Die<br />

Wohnungsbaugesellschaft begründete ihre vorzeitige Kündigung <strong>der</strong> Gestattungsverträge<br />

damit, <strong>das</strong>s die Gesellschaft ohne ihre Zustimmung die Preise erhöht hatte, ein<br />

Vorgehen, <strong>das</strong> Gegenstand des beim Bundesgerichtshof anhängigen weiteren<br />

Verfahrens war, und damit die vertraglichen Rechte <strong>der</strong> Wohnungsbaugesellschaften<br />

aufgrund <strong>der</strong> Gestattungsvereinbarungen verletzt hätte, und behauptete weiterhin, <strong>das</strong>s<br />

die zwischen den Parteien vereinbarte Laufzeit <strong>der</strong> Gestattungsvereinbarungen als<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen einzuordnen sei und wegen Verstoßes gegen <strong>das</strong><br />

Gesetz zur Regelung des Rechts <strong>der</strong> Allgemeinen Geschäftsbedingungen und aufgrund<br />

<strong>der</strong> 20-jährigen Laufzeit <strong>der</strong> Gestattungsvereinba rungen von je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Parteien sofort<br />

kündbar seien. Die Gesellschaft wies die vorzeitige Kündigung zurück, und die GGG<br />

suchte richterliche Bestätigung für diese vorzeitige Kündigung und erhob beim<br />

Landgericht Chemnitz gegen die Gesellschaft Zivilklage. Die Klage wurde jedoch vom<br />

Landgericht Chemnitz am 17. Januar 2000 abgewiesen. Im Februar dieses Jahres legte<br />

die GGG gegen dieses Urteil beim Oberlandesgericht Dresden Berufung ein. Die<br />

Gesellschaft geht davon aus, <strong>das</strong>s sie in diesem Rechtsstreit obsiegen wird.<br />

Im Oktober 1999 hat die Wohnungsbaugenossenschaft Wendenschloss e. G., über<br />

die die Gesellschaft 1.365 Kunden versorgt, beim Landgericht Berlin die Feststellung<br />

beantragt, <strong>das</strong>s die vorzeitige Kündigung ihrer Gestattungsvereinbarung rechtmäßig ist.<br />

Das Gericht ist <strong>der</strong> Auffassung, <strong>das</strong>s die Gestattungsvereinbarung nach zwölf Jahren


kündbar ist. Die Gesellschaft hat gegen diese Entscheidung beim Kammergericht Berlin<br />

Berufung eingelegt. Der Termin zur mündlichen Verhandlung wurde auf den 2. Juli 2002<br />

anberaumt.<br />

Rechtsstreitigkeiten mit Wohnungsbaugesellschaften und<br />

Programmanbietern über Programmangebote<br />

Anfang September 2000 startete primacom über ihre Nie<strong>der</strong>lassung PrimaCom Region<br />

Leipzig GmbH & Co. KG einen Testlauf ihres digitalen Fernsehproduktes in Leipzig und<br />

wählte als Testgebiet Grundstücke <strong>der</strong> Wohnungsbaugenossenschaft Leipzig e.G., einer<br />

örtlichen Wohnungsgesellschaft. Am 18. Oktober 2000 erließ <strong>das</strong> Landgericht auf Antrag<br />

<strong>der</strong> Wohnungsbaugenossenschaft Leipzig e.G. eine einstweilige Verfügung, die <strong>der</strong><br />

Gesellschaft verbot, (1) ihr früheres Angebot hinsichtlich <strong>der</strong> analogen Fernsehprogramme<br />

einzuschränken und (2) den Kunden an Standorten <strong>der</strong> Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Leipzig e.G. digitales Fernsehen anzubieten. Das Gericht befand, die<br />

Gesellschaft habe durch die Einschränkung ihres analogen Fernsehangebotes und die<br />

Einführung digitalen Fernsehens ohne die vorherige Zustimmung <strong>der</strong> Wohnungsbaugenossenschaft<br />

gegen die Bestimmungen des Gestattungsvertrages verstoßen. Nach<br />

Erlass <strong>der</strong> einstweiligen Verfügung hat die Gesellschaft ihr ursprüngliches analoges<br />

Fernsehangebot in vollem Umfang wie<strong>der</strong> zur Verfügung gestellt und Verhandlungen mit<br />

<strong>der</strong> Wohnungsbaugenossenschaft Leipzig e.G. in <strong>der</strong> Absicht aufgenommen, den<br />

Gestattungsvertrag dahingehend abzuän<strong>der</strong>n, <strong>das</strong>s sie zur Einführung von digitalem<br />

Fernsehen in Gebäuden berechtigt ist, die sich im Eigentum <strong>der</strong> Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Leipzig e.G. befinden. Die Gesellschaft hat gegen die Entscheidung des<br />

Landgerichts beim Oberlandesgericht Dresden Berufung eingelegt und <strong>der</strong> Termin zur<br />

mündlichen Verhandlung wurde auf den 5. April 2001 anberaumt.<br />

Im November und Dezember 2000 wurden den Anträgen mehrerer deutscher<br />

Programmanbieter (Kabel 1, SAT1, Pro7, DSF, tm3, N24, RTL, RTL2, Super RTL und Vox)<br />

beim Landgericht Leipzig auf Erlass von einstweiligen Verfügungen stattgegeben, mit<br />

denen <strong>der</strong> Gesellschaft untersagt wurde, ohne vorheriges Einverständnis <strong>der</strong><br />

Programmanbieter die Sen<strong>der</strong> Kabel 1, Pro7, DSF, tm3, N24 über unsere Kabelnetze<br />

ausschließlich in digitalem Format auszustrahlen und die Sen<strong>der</strong> RTL2, Super RTL and<br />

Vox an die Kunden entgeltpflichtig im Digitalformat zu übertragen. Die Gesellschaft hat<br />

daraufhin ihr analoges Fernsehangebot wie<strong>der</strong> zur Verfügung gestellt und betreibt ihr<br />

Geschäft rechtmäßig hinsichtlich <strong>der</strong> ergangenen einstweiligen Verfügungen. Mit den<br />

betreffenden Programmanbietern hat die Gesellschaft Verhandlungen aufgenommen<br />

und eine Vereinbarung mit RTL 2, Super RTL und Vox am 1. Februar 2001 und eine<br />

an<strong>der</strong>e am 23. Februar 2001 mit tm3 geschlossen. Beide Vereinbarungen sehen vor,<br />

83


84<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

<strong>das</strong>s die Gesellschaft die Programme von RTL und tm3 weiterhin analog und digital<br />

überträgt, wobei für diese Programme keine Zahlungen von o<strong>der</strong> an die Gesellschaft<br />

anfallen. Die Vereinbarung sieht ferner vor, <strong>das</strong>s die Gesellschaft mit den an<strong>der</strong>en<br />

Parteien einen endgültigen Einspeisungsvertrag erarbeitet und <strong>das</strong>s in dem Fall, <strong>das</strong>s<br />

Entgelte nach dieser Vereinbarung zu zahlen sind, die Entgelte rückwirkend ab dem<br />

1. Januar 2001 erhoben werden. Ferner befindet sich die Gesellschaft in Verhandlungen<br />

mit Kabel 1, Pro 7, DSF und N24, die nach wie vor eine gerichtliche Entscheidung<br />

anstreben, wonach die Gesellschaft von <strong>der</strong> gleichzeitigen Ausstrahlung ihrer<br />

Programme in digitalem und analogem Format ausgeschlossen würde. Die erste<br />

mündliche Verhandlung für DSF war am 27. Februar 2001. Das Landgericht in Leipzig<br />

wird seine Entscheidung am 30. März 2001 verkünden. Die Gesellschaft geht davon aus,<br />

<strong>das</strong>s sie dieses Verfahren verlieren und ihr untersagt wird, <strong>das</strong>s DSF-Programm digital<br />

auszustrahlen. Sie beabsichtigt, gegen jede für sie nachteilige Entscheidung in dieser<br />

Angelegenheit Berufung einzulegen.<br />

Gegen die Gesellschaft sind zusätzlich verschiedene schwebende Verfahren<br />

anhängig. Die endgültige Entscheidung von solchen rechtlichen Verfahren und<br />

Ansprüchen, einschließlich <strong>der</strong> oben beschriebenen Verfahren, wird nach Einschätzung<br />

des Vorstands keine wesentlichen Auswirkungen auf den konsolidierten Jahresabschluss<br />

o<strong>der</strong> die Ergebnisse <strong>der</strong> Gesellschaft haben.<br />

14. Eigenkapital<br />

Die Gesellschaft ist eine Aktiengesellschaft („AG“) des deutschen Rechts. Das<br />

Grundkapital einer AG besteht aus Aktien, die handelbare Wertpapiere sind. Das<br />

gesetzliche Mindestkapital einer AG beträgt 50.000 €. Jede Inhaberaktie berechtigt zur<br />

Abgabe einer Stimme. Die Gesellschaft hat 30.128.552 Aktien genehmigt und<br />

19.728.552 Inhaberaktien begeben, die einer anteilmäßigen Beteiligung am<br />

Grundkapital von 2,56 € je Aktie entsprechen. Jede Inhaberstammaktie berechtigt zur<br />

Abgabe einer Stimme.


Am 23. Februar 1999 endete <strong>das</strong> erste öffentliche Angebot von Aktien („IPO“) <strong>der</strong><br />

Gesellschaft mit einer Neuemission von 3.945.710 Aktien zu einem Ausgabepreis von<br />

29,00 € je Aktie und 16,27 $ je American Depositary Share („ADS“). Die Gesellschaft<br />

erzielte einen Emissionserlös von rund 103.425.000 €. Nach <strong>der</strong> Emission wurden die<br />

Aktien <strong>der</strong> Gesellschaft am Neuen Markt <strong>der</strong> Frankfurter Wertpapierbörse unter dem<br />

Kürzel PRC (WKN 625910) notiert. Der Handel mit Anteilscheinen auf jeweils eine halbe<br />

Aktie <strong>der</strong> Gesellschaft (ADS) wurde an <strong>der</strong> amerikanischen Börse NASDAQ „National<br />

Market“ unter dem Kürzel PCAG aufgenommen.<br />

Dividenden können nur aus dem im Einzelabschluss <strong>der</strong> Gesellschaft ausgewiesen<br />

Bilanzgewinn beschlossen und gezahlt werden. Dieser Betrag weicht von dem<br />

Bilanzverlust im Konzernabschluss <strong>der</strong> Gesellschaft ab, da die Bilanzierung <strong>der</strong><br />

Gesellschaft nach den amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften (U.S.-GAAP)<br />

erfolgt. Zum 31. Dezember 2000 hat die Gesellschaft keinen ausschüttungsfähigen<br />

Bilanzgewinn.<br />

15. Ergebnis pro Aktie<br />

Die nachfolgende Übersicht stellt die Berechnung des niedrigsten und verwässerten<br />

Ergebnisses pro Aktie dar:<br />

31.12.1998 31.12.1999 31.12.2000<br />

Zähler:<br />

Ergebnis <strong>der</strong> gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit in T€ 3.432 (29.252) (56.144)<br />

Nenner:<br />

Gewichtete Anzahl <strong>der</strong> Aktien 15.782.842 19.155.613 19.726.195<br />

Niedrigstes und verwässertes Ergebnis<br />

pro Aktie aus <strong>der</strong> gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit in € 0,22 (1,53) (2,85)<br />

85


86<br />

Anhang (US-GAAP)<br />

16. Berichterstattung nach Geschäftsbereichen<br />

Geschäftsbereiche werden als Bereiche eines Unternehmens definiert, für die<br />

getrennte Finanzdaten zur Verfügung stehen, welche regelmäßig von <strong>der</strong> obersten<br />

Geschäftsführung für operative Entscheidungen in dem Bereich o<strong>der</strong> dem<br />

entsprechenden Gremium bewertet werden. Demzufolge wird entschieden, wie die<br />

Ressourcen einem bestimmten Einzelbereich zugeteilt werden und wie die Leistung des<br />

Bereichs zu bewerten ist. Die Gesellschaft ist in einem Geschäftsbereich tätig und<br />

nahm im Jahr 2000 durch die Akquisition von Multikabel eine Geschäftstätigkeit in den<br />

Nie<strong>der</strong>landen auf.<br />

Die folgende Tabelle stellt Umsatz und langlebige Vermögensgegenstände nach<br />

geographischen Gebieten dar:<br />

T€ 2000<br />

Umsatz:<br />

Deutschland 115.504<br />

Nie<strong>der</strong>lande 8.839<br />

Summe Umsatz – netto – 124.343<br />

Langlebige Vermögensgegenstände:<br />

Deutschland 603.692<br />

Nie<strong>der</strong>lande 369.710<br />

Summe Langlebige Vermögensgegenstände: 973.402


Unterschriften<br />

Die Gesellschaft bestätigt, <strong>das</strong>s sie diesen Jahresabschlussbericht und den Bericht des<br />

Vorstands ordnungsgemäß hat ausfertigen lassen.<br />

PrimaCom AG<br />

Paul Thomason<br />

Vorstand<br />

Hans Wolfert<br />

Vorstand<br />

87


Jahresabschluss<br />

<strong>der</strong> PrimaCom AG<br />

nach HGB<br />

Bilanz 90<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 92<br />

Anhang 93<br />

Entwicklung des Anlagevermögens 100<br />

Liste des Anteilsbesitzes 102<br />

Der vollständige Einzelabschluss kann bei PrimaCom AG, Hegelstr. 61,<br />

55122 Mainz angefor<strong>der</strong>t werden.<br />

89


90<br />

AG–Abschluss (HGB)<br />

Bilanz zum 31. Dezember 2000<br />

Aktiva<br />

2000 1999<br />

DM DM TDM<br />

A. ANLAGEVERMÖGEN<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen<br />

an solchen Rechten und Werten<br />

II. Sachanlagen<br />

– 282<br />

1. Grundstücke und Gebäude – 4.282<br />

2. An<strong>der</strong>e Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung – 38.714<br />

3. Anlagen im Bau – 1.704<br />

– 44.700<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 261.336.273,13 202.517<br />

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 410.565.321,28 370.109<br />

671.901.594,41 572.626<br />

B. UMLAUFVERMÖGEN<br />

I. Vorräte<br />

Fertige Erzeugnisse und Waren – 441<br />

– 441<br />

II. For<strong>der</strong>ungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen und Leistungen 399.259,01 698<br />

2. For<strong>der</strong>ungen gegen verbundene Unternehmen 67.132.014,02 18.317<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände 846.116,84 604<br />

68.377.389,87 19.619<br />

III. Wertpapiere<br />

Eigene Anteile 273.816,20 –<br />

Sonstige Wertpapiere – 1.296<br />

IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 931.077,71 124<br />

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 397.231,24 801<br />

741.881.109,43 639.889


Passiva<br />

2000 1999<br />

DM DM TDM<br />

A. EIGENKAPITAL<br />

I. Gezeichnetes Kapital<br />

Bedingtes Kapital: DM 7.500.000,00 (Vj. TDM 5.000)<br />

98.992.760,00 98.643<br />

II. Kapitalrücklage 479.682.177,32 476.664<br />

III. Gewinnrücklagen<br />

Rücklage für eigene Anteile<br />

273.816,20 –<br />

IV. Bilanzverlust 26.386.695,49 92.460<br />

552.562.058,03 482.847<br />

B. RÜCKSTELLUNGEN<br />

1. Steuerrückstellungen 211.491,35 860<br />

2. Sonstige Rückstellungen 1.416.848,78 2.611<br />

1.628.340,13 3.471<br />

C. VERBINDLICHKEITEN<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

2. Verbindlichkeiten aus<br />

– 41<br />

Lieferungen und Leistungen<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

539.845,812.224<br />

verbundenen Unternehmen 185.010.964,73 144.857<br />

4. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

davon aus Steuern<br />

DM 1.818.928,61 (Vj. TDM 173)<br />

davon im Rahmen <strong>der</strong> sozialen Sicherheit<br />

DM 3.644,18 (Vj. TDM 199)<br />

2.139.900,73 1.315<br />

187.690.711,27 148.437<br />

D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN – 5.134<br />

741.881.109,43 639.889<br />

91


92<br />

AG–Abschluss (HGB)<br />

Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2000<br />

2000 1999<br />

DM DM TDM<br />

1. Umsatzerlöse 23.458.781,17 64.565<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 1.531.332,20 1.248<br />

24.990.113,37 65.813<br />

3. Materialaufwand<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffe und für bezogene Waren 457.821,44 1.156<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 6.802.937,80 17.642<br />

4. Personalaufwand<br />

7.260.759,24 18.798<br />

a) Löhne und Gehälter<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

3.877.046,40 10.042<br />

Altersversorgung und für Unterstützung<br />

davon für Altersversorgung DM 0,00<br />

470.493,15 1.468<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-<br />

4.347.539,55 11.510<br />

gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.715.057,14 6.626<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 11.490.711,56 56.572<br />

25.814.067,49 93.506<br />

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

davon aus verbundenen Unternehmen<br />

DM 34.042.881,71 (Vj. TDM 31.371)<br />

8. Abschreibungen auf Finanzanlagen und<br />

34.042.881,71 31.371<br />

Wertpapiere des Umlaufvermögens 1.021.921,18 –<br />

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

davon an verbundenen Unternehmen<br />

DM 1.005.690,55 (Vj. TDM 8.271)<br />

1.005.690,55 15.656<br />

32.015.269,98 15.715<br />

10. Ergebnis <strong>der</strong> gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 31.191.315,86 -11.978<br />

11. Außerordentliche Erträge 35.257.134,31 14.751<br />

12. Außerordentliche Aufwendungen 47.530,48 61.982<br />

13. Außerordentliches Ergebnis 35.209.603,83 -47.231<br />

14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -746,20 -582<br />

15. Sonstige Steuern 54.336,62 28<br />

53.590,42 -554<br />

16. Jahresüberschuss/-fehlbetrag 66.347.329,27 -58.655<br />

17. Verlustvortrag -92.460.208,56 -33.805<br />

18. Einstellung in die Rücklage für eigene Anteile -273.816,20 –<br />

19. Bilanzverlust -26.386.695,49 -92.460


Anhang<br />

Allgemeine Hinweise<br />

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach<br />

den einschlägigen Vorschriften des AktG und <strong>der</strong> Satzung aufgestellt. Es gelten die<br />

Vorschriften für große Kapitalgesellschaften.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />

Mit notariellem Vertrag vom 6. November 2000 und mit <strong>Wir</strong>kung zum 1. April 2000 hat<br />

primacom die Teilbetriebe in drei PrimaCom Konzerngesellschaften ausgeglie<strong>der</strong>t und mit<br />

<strong>Wir</strong>kung zum 1. September 2000 ihre verbliebenen Kabelnetze an Konzerngesellschaften<br />

verkauft. Aufgrund dieser Ausglie<strong>der</strong>ungen und Verkäufe sind die Zahlen <strong>der</strong> Bilanz zum 31.<br />

Dezember 1999 und <strong>der</strong> GV-Rechnung für 1999 nur bedingt vergleichbar mit den<br />

entsprechenden Werten des Geschäftsjahres 2000.<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen die nachfolgenden<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend:<br />

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten angesetzt.<br />

For<strong>der</strong>ungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert, bzw. zu<br />

niedrigeren beizulegenden Werten, angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch<br />

Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; <strong>das</strong> allgemeine<br />

Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.<br />

Die eigenen Anteile werden mit den Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren<br />

beizulegenden Wert angesetzt.<br />

Bei den Rückstellungen sind alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.<br />

Die Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag angesetzt.<br />

Die Rechnungsabgrenzungsposten wurden zeitanteilig gebildet.<br />

Angaben zu Posten <strong>der</strong> Bilanz<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist unter Angabe <strong>der</strong> Abschreibung des<br />

Geschäftsjahres auf Seite 9 dargestellt. Die Zusammensetzung des Anteilsbesitzes ist <strong>der</strong><br />

Übersicht „Liste des Anteilsbesitzes“ (Seite 10 ff.) zu entnehmen.<br />

93


94<br />

AG–Anhang (HGB)<br />

Die For<strong>der</strong>ungen gegen verbundene Unternehmen betreffen den Lieferungs- und<br />

Leistungsverkehr sowie Zinsen auf Darlehen.<br />

Die Restlaufzeiten <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen aus Lieferungen und Leistungen gegen verbundene<br />

Unternehmen sowie <strong>der</strong> sonstigen Vermögensgegenstände liegen ausnahmslos unter<br />

einem Jahr.<br />

Die Steuerrückstellungen (TDM 211) betreffen Gewerbesteuern <strong>der</strong> Jahre 1994 und 1995.<br />

Die sonstigen Rückstellungen entfallen auf:<br />

Prüfung und Beratung 849<br />

Noch nicht ausgezahlte Aufsichtsratsbezüge 440<br />

Personalkosten (Urlaub, Boni, Berufsgenossenschaft) 120<br />

Übrige 8<br />

Sämtliche Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig. Sie sind sämtlich unbesichert.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus einem<br />

kurzfristigen Darlehen, dem Cash-Pooling und sonstigen Verrechnungen.<br />

Angaben zu Posten <strong>der</strong> Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Die Umsatzerlöse in Höhe von TDM 23.459 resultieren aus <strong>der</strong> Vermietung von<br />

Kabelanschlüssen.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TDM 11.491 beinhalten im<br />

Wesentlichen Umlagen für die von Konzerngesellschaften durchgeführten Leistungen<br />

(Management Fee) in Höhe von TDM 2.105, Nebenkosten des Geldverkehrs in Höhe von TDM<br />

260, Beratungskosten in Höhe von TDM 2.145, Werbe- und Repräsentationsaufwendungen<br />

in Höhe von TDM 1.545 sowie Leasinggebühren für Kabelnetze in Höhe von TDM 3.516.<br />

TDM<br />

1.417


Der außerordentliche Ertrag in Höhe von TDM 35.257 resultiert aus Verkäufen von<br />

Kabelnetzen <strong>der</strong> Gesellschaft an Gesellschaften <strong>der</strong> PrimaCom-Gruppe. Dabei wurden Kabelnetze<br />

mit einem Buchwert von TDM 10.081 mit <strong>Wir</strong>kung zum 1. September 2000 zu einem<br />

Preis von TDM 45.338 veräußert.<br />

Unter den außerordentlichen Aufwendungen ist <strong>der</strong> durch die mit <strong>Wir</strong>kung zum 1. Januar<br />

2000 erfolgten Verschmelzung <strong>der</strong> AGFB Aktiengesellschaft für Beteiliungen an<br />

Telekommunikationsunternehmen, Mainz („AGFB“) mit <strong>der</strong> PrimaCom AG entstandene<br />

Verschmelzungsverlust in Höhe von TDM 47 ausgewiesen. Dieser ergibt sich wie folgt:<br />

Wert <strong>der</strong> eingebrachten Vermögensgegenstände und Schulden<br />

abzgl. Wert <strong>der</strong> im Austausch für AGFB Aktien hingegebenen<br />

121.556<br />

PrimaCom Aktien (aus dem Bestand <strong>der</strong> AGFB) 121.603<br />

= Verschmelzungsverlust 47<br />

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von DM 1.000 entfallen in vollem Umfang<br />

auf <strong>das</strong> Ergebnis <strong>der</strong> gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.<br />

Der Bilanzverlust ermittelt sich wie folgt:<br />

Verlustvortrag 1. Januar 2000 92.460<br />

Jahresüberschuss 2000 66.347<br />

Zuführung zur Rücklage für eigene Anteile 274<br />

Bilanzverlust 31.Dezember 2000 26.387<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen ausschließlich aus dem Leasing von<br />

Kraftfahrzeugen in Höhe von TDM 102.<br />

TDM<br />

TDM<br />

95


96<br />

AG–Anhang (HGB)<br />

Ergänzende Angaben<br />

1. Zusammensetzung <strong>der</strong> Organe, Aufwendungen für Organe<br />

Der Aufsichtsrat besteht aus folgenden Mitglie<strong>der</strong>n:<br />

Herr Dr. Christian Schwarz-Schilling,<br />

Kaufmann, Büdingen, (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Herr Massimo Prelz Oltramonti,<br />

Kaufmann, London, Großbritannien<br />

(Stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Herr Prof. Dr. Stefan Schwenkedel,<br />

Fachhochschulprofessor, Wiesbaden<br />

(Stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Herr Dr. Klaus von Dohnanyi,<br />

Kaufmann, Hamburg<br />

Herr James S. Hoch,<br />

Kaufmann, London, Großbritannien<br />

Frau Brigitte Preuß,<br />

Kauffrau, Mainz<br />

Herr Boris Augustin,<br />

Kaufmann, Ober-Olm<br />

Herr Paul P. t’Hoen,<br />

Kaufmann, Hilversum, Nie<strong>der</strong>lande<br />

Roland Steindorf,<br />

Ingenieur, Lie<strong>der</strong>bach (seit 27. März 2000)<br />

Die Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> sind darüber hinaus noch Mitglie<strong>der</strong> des Aufsichtsrats folgen<strong>der</strong><br />

Gesellschaften:<br />

Dr. Christian Schwarz-Schilling:<br />

MOX Telecom AG, Ratingen<br />

2 Venture AG, Bonn<br />

Dr. Klaus von Dohnanyi:<br />

a: prico AG, Hamburg<br />

Kirow AG, Leipzig<br />

Sächsische Industrie Beteiligungs AG, Freiberg<br />

Wegweiser GmbH, Berlin<br />

Massimo Prelz Oltramonti:


Jazztel plc., London, England<br />

Oneline SIM S.p.A., Mailand/Italien<br />

Gilbert Global Equity Capital, New York, USA<br />

Gilbert Global Equity Capital Europe Ltd, London, England<br />

Internet Preferential, London, England<br />

Cybercity A/S, Kopenhagen, Dänemark<br />

E-via S.p.A., Mailand, Italien<br />

Vivao plc., Delaware, USA<br />

Torc Telekom Group Ltd., Dublin, Irland<br />

E Island, Dublin, Irland<br />

World Access Inc., Atlanta, USA<br />

James S. Hoch:<br />

Netscalibur plc., London, England<br />

Choice One Communication, New York, USA<br />

X Tempus plc, London, England<br />

TL Com S.p.A., Rom, Italien<br />

2 Venture AG, Bonn<br />

Prof. Dr. Stefan Schwenkedel:<br />

2 Venture AG, Bonn<br />

FAME Film & Music Entertainment AG, München<br />

Paul t’Hoen:<br />

Amper S.A., Madrid, Spanien<br />

SNT Holding B.V., Zoetermeer, Nie<strong>der</strong>lande<br />

Telematic Solutions & Services B.V., Gouda, Nie<strong>der</strong>lande<br />

Roland Steindorf:<br />

Highway One AG, München<br />

Der Vorstand setzte sich im Geschäftsjahr 2000 wie folgt zusammen:<br />

Jacques Hackenberg,<br />

Kaufmann (bis 15. Dezember 2000)<br />

Paul Thomason,<br />

Kaufmann<br />

Hans Wolfert,<br />

Kaufmann (seit 17. Januar 2000)<br />

97


98<br />

AG–Anhang (HGB)<br />

In 2000 wurden von <strong>der</strong> Gesellschaft an aktive Vorstände Bezüge in Höhe von TDM 1.517<br />

gewährt.<br />

Die von <strong>der</strong> Gesellschaft an ehemalige Vorstände gezahlten Bezüge beliefen sich auf<br />

TDM 0.<br />

Die Bezüge des Aufsichtrates für <strong>das</strong> Jahr 2000 betrugen satzungsgemäß TDM 281.<br />

2. Zahl und Nennbetrag <strong>der</strong> Aktien, genehmigtes Kapital<br />

Die Hauptversammlung am 3. Juli 2000 beschloss, <strong>das</strong> Grundkapital auf € umzustellen. Die<br />

Satzung wurde dahingehend geän<strong>der</strong>t. Die Eintragung in <strong>das</strong> Handelsregister erfolge am 26.<br />

September 2000.<br />

Das Grundkapital <strong>der</strong> Gesellschaft beträgt zum 31. Dezember 2000 50.614.194,48 €<br />

und ist in 19.798.552 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Aufgrund <strong>der</strong><br />

Ermächtigung vom 17. Februar 1999 und vom 3. Juli 2000 hatte <strong>der</strong> Vorstand mit<br />

Kapitalerhöhungsbeschluss vom 24. Oktober2000 eine Kapitalerhöhung um178.952,15 €<br />

durchgeführt. Die Satzung wurde entsprechend geän<strong>der</strong>t. Die Eintragung in <strong>das</strong><br />

Handelsregister erfolgte am 13. Februar 2001.<br />

Mit Beschluss <strong>der</strong> Hauptversammlung am 3. Juli 2000 wurde <strong>das</strong> bisherige bedingte<br />

Kapital aufgehoben. Des Weiteren beschloss die Hauptversammlung, <strong>das</strong> Grundkapital <strong>der</strong><br />

Gesellschaft um einen Betrag von 3.834.639,12, € aufgeteilt in bis zu<br />

1.500.000 Inhaberstückaktien, bedingt zu erhöhen. Die bedingte Kapitalerhöhung dient <strong>der</strong><br />

Sicherung von Bezugsrechten, die aufgrund <strong>der</strong> Hauptversammlungsbeschlüsse vom 17.<br />

Februar 1999 sowie dieser Hauptversammlung an Beschäftigte und Führungskräfte <strong>der</strong><br />

Gesellschaft ausgegeben werden. Die neuen Aktien nehmen jeweils vom Beginn des<br />

Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Optionsrechten entstehen, am Gewinn<br />

teil. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von<br />

Bezugsrechten von ihrem Bezugsrecht Gebrauch machen.<br />

Weiterhin ist <strong>der</strong> Vorstand ermächtigt, <strong>das</strong> Grundkapital <strong>der</strong> Gesellschaft mit<br />

Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Dezember 2003 durch Ausgabe neuer Aktien<br />

gegen Sach- o<strong>der</strong> Geldeinlagen einmalig o<strong>der</strong> mehrmals, höchstens jedoch um bis zu<br />

23.851.766,27 € zu erhöhen. Für die Erteilung <strong>der</strong> Zustimmung ist eine Mehrheit von<br />

75 % <strong>der</strong> Stimmen im Aufsichtsrat erfor<strong>der</strong>lich. Der Vorstand ist ermächtigt, Spitzenbeträge<br />

vom Bezugsrecht <strong>der</strong> Aktionäre auszunehmen. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt,<br />

mit Zustimmung des Aufsichtsrats <strong>das</strong> Bezugsrecht <strong>der</strong> Aktionäre<br />

im Falle einer Barkapitalerhöhung für einen Anteil am Genehmigten Kapital in Höhe<br />

von bis zu 5.010.660,44, € sofern die neuen Aktien zu einem Ausgabebetrag ausgegeben<br />

werden, welcher den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet;<br />

für einen Anteil am Genehmigten Kapital in Höhe von bis zu11.836.407,06, € um zum


Erwerb von Unternehmen o<strong>der</strong> Beteiligungen an Unternehmen Aktien gegen Sacheinlagen<br />

auszugeben<br />

auszuschließen.<br />

United Pan Europe Communications N.V., Amsterdam, hält zum 31. Dezember 2000<br />

25,05 % <strong>der</strong> Aktien <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

3. Kapitalrücklage<br />

Die Kapitalrücklage hat sich wie folgt entwickelt:<br />

Stand 01.01.2000 476.664<br />

Agio aus Kapitalerhöhung 3.018<br />

Stand 31.12.2000 479.682<br />

4. Belegschaft<br />

In 2000 waren durchschnittlich 79 Arbeitnehmer als Angestellte beschäftigt.<br />

5. Konzernabschluss<br />

PrimaCom AG stellte zum 31. Dezember 2000 einen Konzernabschluss nach US-amerikanischen<br />

Rechnungslegungsvorschriften auf. Der Konzernabschluss ist am Sitz <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

erhältlich.<br />

Dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde <strong>das</strong> uneingeschränkte<br />

Testat erteilt<br />

PrimaCom AG<br />

Mainz, den 27. März 2001<br />

Paul Thomason Hans Wolfert<br />

TDM<br />

99


100<br />

AG–Anhang (HGB)<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

1.1.2000 Zugänge Abgang Abgänge 31.12.2000<br />

Ausglie<strong>der</strong>ung<br />

DM DM DM DM DM<br />

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte<br />

sowie Lizenzen an solchen Rechten<br />

und Werten 363.031,99 270.261,70 403.910,64 229.383,05 0,00<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten einschließlich<br />

<strong>der</strong> Bauten auf fremden<br />

Grundstücken<br />

2. An<strong>der</strong>e Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung<br />

4.376.243,87 0,00 4.362.140,15 14.103,72 0,00<br />

a) Breitband-Teilnehmeranschlüsse<br />

b) Betriebs- und Geschäfts-<br />

46.339.534,17 894.921,96 26.254.200,17 20.980.255,96 0,00<br />

ausstattung 2.578.758,39 475.168,56 2.904.049,17 149.877,78 0,00<br />

3. Anlagen im Bau 1.703.883,64 572.757,75 1.999.115,61 277.525,78 0,00<br />

III. Finanzanlagen<br />

54.998.420,07 1.942.848,27 35.519.505,10 21.421.763,24 0,00<br />

1. Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen<br />

2. Ausleihungen an<br />

202.516.673,72 72.911.187,65 0,00 14.091.588,24 261.336.273,13<br />

verbundene Unternehmen 370.108.845,91 57.028.687,21 0,00 16.572.211,84 410.565.321,28<br />

572.625.519,63 129.939.874,86 0,00 30.663.800,08 671.901.594,41<br />

627.986.971,69 132.152.984,83 35.923.415,74 52.314.946,37 671.901.594,41


Kumulierte Abschreibungen Buchwerte<br />

1.1.2000 Zugänge Abgang Abgänge 31.12.2000 31.12.2000 31.12.1999<br />

Ausglie<strong>der</strong>ung<br />

DM DM DM DM DM<br />

80.939,5136.893,23 91.704,33 26.128,41 0,00 0,00 282.092,48<br />

93.927,42 14.183,75 106.983,25 1.127,92 0,00 0,00 4.282.316,45<br />

9.478.310,26 2.520.604,25 553.442,74 11.445.471,77 0,00 0,00 36.861.223,91<br />

726.196,78 143.375,91 844.687,39 24.885,30 0,00 0,00 1.852.561,61<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.703.883,64<br />

10.298.434,46 2.678.163,91 1.505.113,38 11.471.484,99 0,00 0,00 44.699.985,61<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 261.336.273,13 202.516.673,72<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 410.565.321,28 370.108.845,91<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 671.901.594,41 572.625.519,63<br />

10.379.373,97 2.715.057,14 1.596.817,71 11.497.613,40 0,00 671.901.594,41 617.607.597,72<br />

101


102 AG–Anhang (HGB)<br />

Liste des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2000<br />

I. Unmittelbare Beteiligungen<br />

Ergebnis des<br />

Anteil am Eigen- letzten Ge-<br />

Kapital kapital schäftsjahres<br />

Nr. Sitz % TDM TDM<br />

PrimaCom Management GmbH 4 Mainz 48,22 73.509 58.652<br />

PrimaCom Region Dresden GmbH & Co. KG 11 Mainz 1 -75.534 -25.253<br />

Zweite Kabelvision Management Beteiligungs GmbH & Co. KG 13 Mainz 1 -1.440 540<br />

PrimaCom Angelbachtal GmbH & Co. KG 15 Mainz 1 -5.233 -2.444<br />

Kabelcom Wiesbaden Gesellschaft für Breitbandkabel<br />

- Kommunikation Beteiligungs – GmbH 26 Mainz 100 360 88<br />

PrimaCom Region Wiesbaden GmbH & Co. KG. 27 Mainz 100 13.670 4.150<br />

Kabelcom Aachen Gesellschaft für Kabelkommunikation mbH 28 Aachen 100 234 3<br />

Kabelcom Aachen Gesellschaft für Breitbandkabel<br />

- Kommunikation mbH & Co. KG 29 Aachen 99 10.366 3.034<br />

SÜWEDA Kabelprojekt GmbH 30 Mainz 100 846 -20<br />

PrimaCom Region Südwest II GmbH 33 Angelbachtal 100 24.344 -1.457<br />

APA Basic-Beteiligungsgesellschaft mbH 51 Mainz 100 1.812 -858<br />

PrimaCom Projektmanagement GmbH & Co. KG, Kabelbetriebsgesellschaft 55 Eschborn 1- 19.085 -13.442<br />

PrimaCom Region Leipzig GmbH & Co. KG 57 Leipzig 1-75.737 -30.131<br />

PrimaCom Projektmanagement GmbH 62 Eschborn 100 -436 -291<br />

PrimaCom Maintal GmbH & Co. KG 1)<br />

96 Mainz 98 3.452 215<br />

PrimaCom Mettlach GmbH & Co. KG 97 Mainz 98 24.067 200<br />

PrimaCom Nettetal GmbH & Co. KG 100 Mainz 98 -15.320 -918<br />

PrimaCom Stormarn GmbH & Co. KG 108 Mainz 98 2.738 -126<br />

PrimaCom Verl GmbH & Co. KG 109 Mainz 98 31.157 -692<br />

PrimaCom Kabelbetriebsgesellschaft Mainz mbH 113 Mainz 100 50 0<br />

PrimaCom Kabelbetriebs- Verwaltungsgesellschaft mbH 115 Mainz 100 54 5<br />

PrimaCom Kabelbetriebsgesellschaft mbH & Co. KG Region Hoyerswerda 117 Mainz 100 2 -2<br />

PrimaCom Kabelbetriebsgesellschaft mbH & Co. KG Region Leipzig 118 Mainz 100 23.192 -23.448<br />

PrimaCom Kabelbetriebsgesellschaft mbH & Co. KG Region Plauen 119 Mainz 100 -9 -13<br />

PrimaCom Kabelbetriebsgesellschaft mbH & Co. KG Region Berlin 120 Mainz 100 881 877<br />

PrimaCom Kabelbetriebsgesellschaft mbH & Co. KG Region Südwest 121 Mainz 100 4.865 -8.998<br />

PrimaCom Kabelbetriebsgesellschaft mbH & Co. KG Region Nordwest 122 Mainz 100 2 -2<br />

1) Verschmelzung rückwirkend zum 31.8.2000 wurde beim HR angemeldet, Eintragung liegt noch nicht vor


II. Mittelbare Beteiligungen<br />

Ergebnis des<br />

Anteil am Eigen- letzten Ge-<br />

Kapital kapital schäftsjahres<br />

Nr. Sitz % TDM TDM<br />

Kabelfernsehen Plauen GmbH 2 Plauen 100 85 2<br />

PrimaCom Management GmbH 4 Mainz 51,78 73.509 58.652<br />

PrimaCom Network & Operations GmbH 9 Leipzig 100 -317 377<br />

Erste Kabelvision Management Beteiligungs Verwaltungs GmbH 10 Eschborn 100 62 2<br />

PrimaCom Region Dresden GmbH & Co. KG 11 Mainz 99 -75.534 -25.253<br />

Zweite Kabelvision Management Beteiligungs Verwaltungs GmbH 12 Eschborn 100 58 3<br />

Zweite Kabelvision Management Beteiligungs GmbH & Co. KG 13 Mainz 99 -1.440 540<br />

Dritte Kabelvision Management Beteiligungs Verwaltungs GmbH 14 Eschborn 100 61 0<br />

PrimaCom Angelbachtal GmbH & Co. KG 15 Mainz 99 -5.233 -2.444<br />

Kabelvision Wiedmann-Dettwiler St. Georgen Verwaltungs GmbH 21Angelbachtal 100 63 1<br />

PrimaCom Südwest I GmbH & Co. KG 22 Angelbachtal 100 -7.046 -1.497<br />

PrimaCom Region Magdeburg GmbH & Co. KG 25 Magdeburg 100 -107.822 -95.462<br />

PKG Kabelbetriebsgesellschaft mbH, Heidenau 1)<br />

54 Heidenau 100 -476 34<br />

PrimaCom Projektmanagement GmbH & Co. KG, Kabelbetriebsgesellschaft 55 Eschborn 99 -119.085 -13.442<br />

PrimaCom Region Leipzig GmbH & Co. KG 57 Leipzig 99 -75.737 -30.131<br />

PrimaCom Region Berlin GmbH & Co. KG 60 Ahrensfelde 100 -30.763 -2.976<br />

PrimaCom Osnabrück Beteiligungsgesellschaft für Breitbandkabel<br />

- Kommunikation mbH 63 Osnabrück 76 38 -24<br />

PrimaCom Osnabrück Gesellschaft für Breitbandkabel<br />

- Kommunikation mbH & Co. KG 64 Osnabrück 100 -814 -496<br />

PrimaCom Nord GmbH 69 Frankfurt/M. 100 -6.077 -2.593<br />

KabelMedia Projektmanagement Kommunikationsnetze Verwaltungs GmbH71Leipzig 100 68 8<br />

KabelMedia Erste Fernsehbeteiligungs Verwaltungs GmbH 72 Mainz 100 64 2<br />

KabelMedia Erste Fernsehbeteiligungs GmbH & Co. KG 73 Mainz 100 -127 -14<br />

ISIT Ingenieurgesellschaft für Satelliten-, Informations-<br />

und Telekommunikationstechnik mbH 74 Ahrensfelde 100 57 1<br />

Kabelfernsehen Leipzig Verwaltungs GmbH 75 Leipzig 100 56 2<br />

PrimaCom Region Schwerin GmbH & Co. KG 76 Schwerin 100 8.854 3.371<br />

Antennen Lindemann Verwaltungs GmbH 77 Eschborn 100 57 2<br />

103


104<br />

AG–Anhang (HGB)<br />

II. Mittelbare Beteiligungen<br />

Ergebnis des<br />

Anteil am Eigen- letzten Ge-<br />

Kapital kapital schäftsjahres<br />

Nr. Sitz % TDM TDM<br />

Innocom Schwerin Kabel-Antennen- und Kommunikationsanlagen<br />

Service Verwaltungs GmbH 78 Mainz 100 57 2<br />

ad media GmbH 88 Halberstadt 100 -493 -9<br />

ad media GmbH & Co. Local TV KG 89 Wernigerode 100 -2.026 -498<br />

PrimaCom Maintal GmbH & Co. KG 2)<br />

96 Mainz 2 3.452 215<br />

PrimaCom Mettlach GmbH & Co. KG 97 Mainz 2 24.067 200<br />

PrimaCom Nettetal GmbH & Co. KG 100 Mainz 2 -15.320 918<br />

PrimaCom Stormarn GmbH & Co. KG 108 Mainz 2 2.738 -126<br />

PrimaCom Verl GmbH & Co. KG 109 Mainz 2 31.157 -692<br />

PrimaCom Marketing & Development GmbH 114 Mainz 100 -452 -501<br />

Antennentechnik Busler GmbH 3)<br />

125 Berlin 100 46 -344<br />

Kabelcom Halberstadt Gesellschaft für Breitbandkabel<br />

- Kommunikation mbH 126 Halberstadt 72,6 776 468<br />

Nexus Kabelfernsehservice GmbH 4)<br />

128 Berlin 100 7 -38<br />

PrimaCom Netherlands Holding B.V. 130 100 -10.297 -10.332<br />

Televis Grimma GmbH 5)<br />

131 Grimma 100 152 132<br />

Kutz Kabel-Service GmbH 133 Bad Doberan 51 824 -367<br />

Decimus Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH 135 Koblenz 100 50 0<br />

Telekommunikations-GmbH Kirchheimbolanden 136 Kirchheimbolanden 100 106 0<br />

GGA Großgemeinschafts-Antennenanlagen Lizenz und Betriebs GmbH 137 Hannover 100 0 8.197<br />

TV Halle Fernsehgesellschaft mbH Halle/S. 25 -854 -775<br />

MDF.1 Lokales Fersehen Magdeburg GmbH Magdeburg 24,5<br />

MainzKom GmbH Mainz 26 -2.095<br />

KabelCom Braunschweig GmbH Braunschweig 0,415 3.504 1.004<br />

Komco GmbH 6)<br />

N.V. Kabeltelevisie Kop Noord-Holland 7)<br />

Communikabel Holding B.V. 8)<br />

Communikabel N.V. 8)<br />

Noord-Holland Digital B.V. 8)<br />

Mediakabel B.V. 8)<br />

Educatief Net B.V. 8)<br />

100 861 268<br />

99,74 10.550 -10.106<br />

100<br />

100<br />

100<br />

15<br />

5


1) Verschmelzung rückwirkend zum 31.10.2000 wurde beim HR angemeldet, Eintragung liegt noch nicht vor<br />

2) Verschmelzung rückwirkend zum 31.8.2000 wurde beim HR angemeldet, Eintragung liegt noch nicht vor<br />

3) Verschmelzung rückwirkend zum 1.1.2000 wurde beim HR angemeldet, Eintragung liegt noch nicht vor<br />

4) Verschmelzung rückwirkend zum 1.1.2000 wurde beim HR angemeldet, Eintragung liegt noch nicht vor<br />

5) Verschmelzung rückwirkend zum 1.10.2000 wurde beim HR angemeldet, Eintragung liegt noch nicht vor<br />

6) Verschmelzung rückwirkend zum 1.11.2000 wurde beim HR angemeldet, Eintragung liegt noch nicht vor<br />

7) Angaben gemäß Konzernabschluss zum 31.12.2000<br />

8) Gesellschaften sind in den Konzernabschluss zu 7) einbezogen<br />

„2000 war ein Jahr wichtiger Erfolge für primacom, da<br />

wir unsere mit dem Börsengang im Februar 1999<br />

bekanntgegebene Wachstumsstrategie fortsetzen konnten.<br />

Im Laufe dieses Jahres haben wir durch Akquisitionen<br />

weiter expandiert. Ohne Multikabel haben wir zwölf zusätz-<br />

liche Akquisitionen getätigt, die unseren Kundenstamm<br />

in Schlüsselmärkten um fast 88.000 Kabelfernsehkunden<br />

vergrößert haben. Mit <strong>der</strong> im September 2000 getätigten<br />

Akquisition von Multikabel haben wir die für <strong>das</strong> Jahr 2000<br />

geplante Kundenzahl erreicht. “<br />

Paul Thomason, Sprecher des Vorstandes<br />

Im Geschäftsjahr 2000 hatten<br />

105


106<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Vorstand und Aufsichtsrat<br />

eine Reihe weichenstellen<strong>der</strong> Entscheidungen für<br />

die Zukunft <strong>der</strong> Gesellschaft zu treffen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

waren <strong>das</strong> Entscheidungen bezüglich <strong>der</strong> Investitionen<br />

in die weitere Aufrüstung <strong>der</strong> Kabelnetzinfrastruktur<br />

auf mo<strong>der</strong>ne interaktive Glasfasertechnik und bezüglich<br />

weiterer Akquisitionen. Beson<strong>der</strong>s hervorhebenswerte<br />

Entscheidungen waren die Akquisition <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen<br />

N.V. Kabeltelevisie Kop Noord-Holland (Multi- Dr. Christian Schwarz-Schilling<br />

kabel) mit 300.000 neuen Kunden im September 2000<br />

sowie die dabei gleichzeitig durchgeführte Neufinanzierung <strong>der</strong> primacom mit einem auf<br />

1 Mrd. € erweiterten langfristigen Konsortialkreditrahmen zuzüglich einer Kapitalmarkt-<br />

Zwischenfinanzierung in Höhe von 375 Mio. € Neben den geschäftlichen Erfolgen <strong>der</strong><br />

primacom machte uns die unerfreuliche Entwicklung des allgemeinen Börsenklimas<br />

insbeson<strong>der</strong>e an den Technologiebörsen Nasdaq und Neuer Markt und <strong>der</strong> damit einhergehende<br />

Kursrückgang <strong>der</strong> primacom-Aktie große Sorgen. Die primacom hat sich dabei<br />

insgesamt im Einklang mit dem Index entwickelt, was erklärt, <strong>das</strong>s die Entwicklung nicht<br />

insbeson<strong>der</strong>e gegen primacom lief, son<strong>der</strong>n es sich in erster Linie um eine allgemeine<br />

Marktkorrektur handelt.<br />

Die intensive und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat<br />

hat sich auch im Geschäftsjahr 2000 fortgesetzt. Im Geschäftsjahr 2000 trat <strong>der</strong> Aufsichtsrat<br />

zu insgesamt sechs Sitzungen zusammen. Zusätzlich gab es eine Reihe von Sitzungen<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Ausschüsse (Vergütungs-, Prüfungs- und Investitionsausschuss) zur<br />

Vorbereitung <strong>der</strong> Aufsichtsratsentscheidungen.<br />

Für den am 19. November 1999 aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Herrn John<br />

Berylson wurde am 27. März 2000 Herr Roland Steindorf durch <strong>das</strong> zuständige Amtsgericht<br />

Mainz zum Aufsichtsrat bestellt. Am 17. Januar 2000 bestellen wir Herrn Hans Wolfert zum<br />

Vorstand. Herr Wolfert ist bereits seit dem 1. Januar 1999 im Unternehmen und übernahm<br />

den Geschäftsbereich Unternehmensentwicklung, <strong>der</strong> zuvor vom Vorsitzenden des Vorstand<br />

Herrn Jacques Hackenberg geführt wurde. Am 17. Oktober 2000 schied Herr Hackenberg<br />

aus dem Vorstand aus, um in den Ruhestand zu gehen. Herr Hackenberg war Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> primacom seit Gründung <strong>der</strong> Gesellschaft. Der Aufsichtsrat dankt Herrn<br />

Hackenberg an dieser Stelle noch einmal für sein engagiertes <strong>Wir</strong>ken für <strong>das</strong> Unternehmen.<br />

Mit Ausscheiden von Herrn Hackenberg ernannten wir Herrn Paul Thomason zum Sprecher<br />

des Vorstands. Herr Thomason gehört dem primacom-Vorstand ebenfalls seit Gründung <strong>der</strong><br />

Gesellschaft an und betreut weiterhin den Geschäftsbereich Finanzen. Es ist vorgesehen,<br />

den Vorstand wie<strong>der</strong> um ein o<strong>der</strong> zwei Personen zu erweitern.


Der Vorstand hat im Geschäftsjahr 2000 regelmäßig und vollständig, sowohl<br />

mündlich als auch schriftlich, an den Aufsichtsrat und die Ausschüsse berichtet. Die Ausschüsse<br />

haben jeweils Beschlussempfehlungen an den Aufsichtsrat gerichtet. Hinsichtlich<br />

wesentlicher Geschäftsvorgänge hat <strong>der</strong> Vorstand im Rahmen seiner gesetzlichen und<br />

satzungsmäßigen Verpflichtungen sowie in Übereinstimmung mit <strong>der</strong> vom Aufsichtsrat<br />

erlassenen „Geschäftsordnung für den Vorstand“ jeweils die erfor<strong>der</strong>liche Zustimmung des<br />

Aufsichtsrats eingeholt. Dies betraf u.a. verschiedene potenzielle und tatsächliche<br />

Akquisitionen, <strong>das</strong> Verhältnis zu UPC nach <strong>der</strong>en Erwerb von mehr als 25 % <strong>der</strong> primacom-<br />

Aktien, die Verschmelzung <strong>der</strong> AGFB AG und die Anpassung des Aktienoptionsprogramms.<br />

Der Vorstand hat zu diesen Themen an den Aufsichtsrat und an die Ausschüsse –<br />

jeweils auch außerhalb von Sitzungen – zeitnah und umfänglich berichtet.<br />

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss für <strong>das</strong> Geschäftsjahr 2000 ist unter<br />

Einbeziehung <strong>der</strong> Buchführung und des Lageberichts <strong>der</strong> Gesellschaft von <strong>der</strong> Ernst & Young,<br />

Deutsche Allgemeine Treuhand AG <strong>Wir</strong>tschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main,<br />

geprüft und mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Jahresabschluss<br />

einschließlich des Lageberichts sowie <strong>der</strong> Prüfungsbericht haben uns vorgelegen,<br />

ebenso <strong>der</strong> nach US-amerikanischen Bilanzierungsgrundsätzen (US-GAAP) aufgestellte<br />

Konzernabschluss samt dem Bericht des Vorstandes sowie <strong>der</strong> Bericht des Konzernabschlussprüfers.<br />

Der Prüfungsausschuss hat den Jahresabschluss mit dem Vorstand und<br />

dem Abschlussprüfer eingehend erörtert. Nach dem Ergebnis unserer Prüfung haben wir<br />

gegen den Abschluss und den Lagebericht keine Einwendungen erhoben. Dem Ergebnis <strong>der</strong><br />

Prüfung des Jahresabschlusses durch den Abschlussprüfer sind wir auf Grund eigener<br />

Prüfung und entsprechend <strong>der</strong> Empfehlung des Prüfungsausschusses beigetreten. Die<br />

Rechnungslegung durch den Vorstand erfolgte, wie seine sonstige Geschäftsführung nach<br />

unserer pflichtgemäß gewonnenen Überzeugung rechtmäßig, ordnungsgemäß und<br />

zweckmäßig.<br />

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss als ordnungsgemäß<br />

festgestellt und gebilligt.<br />

Mainz, im Mai 2001<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Dr. Christian Schwarz-Schilling, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

107


108<br />

Fünf-Jahres-Übersicht<br />

Fünf-Jahres-Übersicht<br />

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

1996 1997 1998 1999 2000<br />

T€ T€ T€ T€ T€<br />

Umsatzerlöse<br />

Betriebsaufwendungen:<br />

Herstellungskosten <strong>der</strong> zur Erzielung <strong>der</strong><br />

40.359 42.847 49.339 105.949 124.343<br />

Umsatzerlöse erbrachten Leistungen<br />

Vertriebs- und allgemeine<br />

-9.116 -10.238 -13.061 -24.543 -30.191<br />

Verwaltungskosten<br />

Kosten <strong>der</strong> Hauptverwaltung/<br />

-8.802 -8.168 -6.271 -18.590 -28.584<br />

Gemeinkosten — — -1.278 -12.413 -17.219<br />

Abschreibung -13.159 -13.564 -16.072 -61.277 -75.530<br />

Summe -31.078 -31.970 -36.683 -116.823 -151.524<br />

Betriebsergebnis 9.281 10.877 12.656 10.874 -27.181<br />

Zinsaufwendungen<br />

Verbundene Unternehmen -366 -288 -11 — —<br />

Bankschulden -2.645 -2.623 -2.550 -9.995 -24.629<br />

Sale-and-Leaseback-Finanzierungen -5.134 -5.085 -5.301 -2.115 -1.544<br />

Schuldverschreibungen — — — -3.764 —<br />

Summe -8.146 -7.991 -7.862 -15.874 -26.173<br />

Sonstiges Ergebnis<br />

Ergebnis <strong>der</strong> gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit vor Min<strong>der</strong>heitenanteile<br />

— 12.055 -232 -767 1.690<br />

und außerordentliche Posten<br />

Min<strong>der</strong>heitenanteile am Jahres-<br />

1.136 14.940 4.562 -27.515 -51.664<br />

überschuss <strong>der</strong> Tochtergesellschaften -609 -2.767 -303 -70 -94<br />

Ertragsteuern -821-2.268 -827 -1.667 -4.258<br />

Ergebnis <strong>der</strong> gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit -295 9.906 3.432 -29.252 -56.144<br />

Außerordentlicher Verlust<br />

Verkaufte Geschäftsbereiche nach Steuerertrag<br />

von 376 € und 1.765 € sowie Steueraufwand von<br />

5.777 € und 2.896 € für die Jahre<br />

- - - - -8.180<br />

1995, 1996, 1997 und 1998 959 -6.977 -2.922 — —<br />

Jahresergebnis 664 2.929 510-29.252 -64.324<br />

Ergebnis pro Aktie (€)<br />

Aus <strong>der</strong> gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit -0,02 0,62 0,22 -1,53 -2,85<br />

Außerordentlicher Verlust - - - - -0,41<br />

Aus verkauften Geschäftsbereichen 0,06 -0,44 -0,18 — —<br />

Ergebnis pro Aktie 0,04 0,18 0,03 -1,53 -3,26


BILANZDATEN<br />

1996 1997 1998 1999 2000<br />

T€ T€ T€ T€ T€<br />

Aktiva 127.501 132.500 609.229 586.636 1.077.845<br />

Schulden 145.794 147.863 332.800 224.762 754.333<br />

Verbindlichkeiten 159.338 158.160 368.757 257.961 808.463<br />

Eigenkapital -33.399 -31.748 240.032 328.591 269.184<br />

CASHFLOW-DATEN<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus<br />

betrieblicher Tätigkeit<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus<br />

15.120 -3.117 28.565 44.214 11.685<br />

Investitionstätigkeit<br />

Mittelzufluss/-abfluss<br />

-8.594 15.971 8.451 -47.858 -387.759<br />

aus Finanzierungstätigkeit<br />

Investitionen in <strong>das</strong> Anlagevermögen<br />

-7.638 -3.310 39.706 4.164 372.350<br />

(ohne Akquisitionen) -9.918 -5 -3.110 -34.071 99.817<br />

OPERATIVE DATEN<br />

Anschließbare Haushalte 608.681 612.590 1.335.052 1.422.826 1.833.870<br />

Ready for Service Haushalte — — — 30.456 418.000<br />

Kabel-TV Kunden 325.514 329.010 877.152 919.641 1.299.926<br />

Internetkunden — — — 150 16.256<br />

Akzeptanz Kabel-TV (%) 53,5% 53,7% 65,7% 64,6% 70,9%<br />

Akzeptanz Internet (%)<br />

Durchschnittlicher monatlicher<br />

— — — 0,5% 3,9%<br />

Umsatz pro Teilnehmer (€) 10,54 10,84 11,41 9,46 9,49<br />

EBITDA (T€) 22.440 24.44128.728 50.403 48.349<br />

EBITDA-Marge (%) 55,6% 57,0% 58,2% 47,6% 38,9%<br />

EBITDA (angepasst) 22.440 24.44128.728 53.160 51.907<br />

EBITDA-Marge (angepasst) 55,6% 57,0% 58,2% 50,2% 41,7%<br />

109


110<br />

Impressum/Unternehmenskalen<strong>der</strong><br />

Herausgeber:<br />

PrimaCom Aktiengesellschaft<br />

Hegelstraße 61<br />

55122 Mainz<br />

Tel: 0 61 31/93 10 -500<br />

Fax: 0 61 31/93 10 -509<br />

Mail: info@primacom.de<br />

www.primacom.de<br />

Konzept und Gestaltung:<br />

HV-B.O.S.S. GmbH, Breitscheid<br />

Herstellung:<br />

Dieter Battiany GmbH, Dörrebach / Stromberg<br />

Wie<strong>der</strong>gabe, auch auszugsweise, nur mit<br />

Quellenangabe gestattet. Printed in Germany<br />

Unternehmenskalen<strong>der</strong><br />

29. März 2001 Veröffentlichung des Jahresabschluss 2000<br />

29. März 2001 Analysten-Telefonkonferenz zum Jahresabschluss 2000<br />

29. März 2001 Bilanzpressekonferenz zum Jahresabschluss 2000<br />

31. Mai 2001 Veröffentlichung des Drei-Monatsberichts QI/2001<br />

31. Mai 2001 Analysten-Telefonkonferenz zum Drei-Monatsbericht QI/2001<br />

27. August 2001 Veröffentlichung des Sechs-Monatsberichts QII/2001<br />

27. August 2001 Analysten-Telefonkonferenz zum Sechs-Monatsbericht QII/2001<br />

28. August 2001Ordentliche Jahreshauptversammlung, Mainz<br />

29. November 2001 Veröffentlichung des Neun-Monatsberichts QIII/2001<br />

29. November 2001 Analysten-Telefonkonferenz zum Neun-Monatsbericht QIII/2001<br />

März 2002 Veröffentlichung des Jahresabschluss 2001<br />

März 2002 Analysten-Telefonkonferenz zum Jahresabschluss 2001


Glossar<br />

ADR o<strong>der</strong> ADS ADRs (American Depositary Rights)<br />

o<strong>der</strong> ADS (American Depositary Shares) sind in den<br />

USA gehandelte Wertpapiere, die eine bestimmte Anzahl<br />

Aktien verbriefen. Normalerweise sind Aktien in den USA<br />

kleiner gestückelt. In unserem Falle verbriefen zwei ADRs<br />

eine Aktie. Der Aktionär hält nicht direkt die Aktie selbst,<br />

son<strong>der</strong>n nur <strong>das</strong> Zertifikat. Mit ADRs o<strong>der</strong> ADSs erreichen<br />

wir dadurch eine größere Anzahl von Investoren.<br />

Breitbanddienste bei <strong>der</strong> primacom sind DigitalTVund<br />

Internetdienste, die über <strong>das</strong> rückkanalfähige<br />

862MHz-<strong>Netz</strong> angeboten werden.<br />

Deco<strong>der</strong> (s. Set-Top-Box)<br />

Digitales Fernsehen Übertragung von TV-Signalen<br />

mit digitaler Technik. Durch Kompression <strong>der</strong> Daten ist die<br />

Übertragung einer Vielzahl von Programmen möglich.<br />

Das duale Rundfunksystem bezeichnet <strong>das</strong> Neben-<br />

einan<strong>der</strong> von gemeinnützigem öffentlich-rechtlichen und<br />

privatrechtlich-kommerziellem Rundfunk in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland.<br />

EBITDA Earnings before Interest, Tax, Depreciation<br />

and Amortisation (EBITDA) stellt den Gewinn vor Zinsen,<br />

Steuern, Abschreibung und Amortisation dar. Angepasster<br />

EBITDA ist EBITDA zuzüglich nicht liquiditätswirksamer<br />

Personalkosten aus Aktienoptionsplänen und nicht operativer<br />

Aufwendungen abzüglich nicht operativer Erträge.<br />

EBITDA ist die wichtigste Kennzahl für <strong>das</strong> finanzielle<br />

Ergebnis <strong>der</strong> Gesellschaft. In <strong>der</strong> Kabelfernsehbranche<br />

bildet <strong>das</strong> EBITDA u. E. die beste Grundlage für Analyse<br />

und Vergleich von Betriebsergebnis, Verschuldungsgrad<br />

und Liquidität.<br />

E-Commerce (Electronic Commerce) Der elektro-<br />

nische Handel steht für die Durchführung von Geschäften<br />

im Internet. Über Tastatur und Bildschirm lassen sich<br />

Waren und Dienstleistungen online bestellen o<strong>der</strong> abrufen.<br />

Die Bezahlung erfolgt bisher noch größtenteils per Kreditkarte<br />

o<strong>der</strong> Rechnung.<br />

EPG (Electronic Program Guide) Elektronischer<br />

Programmführer. Programmankündigungen mit <strong>der</strong><br />

Möglichkeit, gezielt nach Themen, Genres, Titeln etc. zu<br />

suchen und sich digital ein individuelles Programm<br />

zusammenzustellen (ähnlich einem mo<strong>der</strong>nen Videotext)<br />

EASDAQ – European Association of Securities<br />

Dealers Automated Quotation. Der EASDAQ ist ein paneuropäischer<br />

multinationaler Aktienmarkt für international<br />

orientierte Wachstumswerte.<br />

Frequenz Die Anzahl von Wie<strong>der</strong>holungen innerhalb<br />

einer bestimmten Zeit. <strong>Wir</strong>d in Hz gemessen. Da im Videobereich<br />

aber meist mit hohen Frequenzen gearbeitet wird,<br />

wird <strong>das</strong> Kürzel MHz, also Megahertz, häufig und für verschiedenste<br />

Zwecke genutzt, etwa um Bandbreiten und<br />

Trägerfrequenzen anzugeben.<br />

Glasfaser-Backbone-<strong>Netz</strong> Übergeordnetes<br />

Glasfasernetz zum Transport großer Datenmengen über<br />

weite Entfernungen zu den Hauptverteileinrichtungen.<br />

(HFC-<strong>Netz</strong>) Hybrid-Fiber-Coax-<strong>Netz</strong><br />

Gemischtes/zusammengesetztes Breitbandkabelnetz aus<br />

Glasfaserkabel und Koaxialkabel. Zur Überbrückung<br />

größerer Entfernungen werden die Signale und Daten von<br />

elektrisch auf optisch gewandelt und auf dem Lichtwellenleiter<br />

(LWL) = Glasfaser zum Koaxialkabelverteilnetz<br />

transportiert. Am Ende des Glasfaserkabels/Anfang <strong>der</strong><br />

Koaxialkabel werden die Signale und Daten wie<strong>der</strong> von<br />

optisch in elektrisch gewandelt, um sie über <strong>das</strong> Koaxialkabelverteilnetz<br />

auf kurzen Distanzen zu den angeschlossenen<br />

Haushalten zu transportieren.


Interactive Pay per View (IPPV) Der Zuschauer<br />

kann interaktiv über die Fernbedienung des digitalen<br />

Deco<strong>der</strong>s einen Film bestellen. Er bezahlt pro Filmabruf.<br />

Durch die Vielzahl an Ausstrahlungszeiten jedes Films ist<br />

<strong>der</strong> Kunde nicht so stark an einzelne, festgelegte Sendezeiten<br />

gebunden.<br />

Interaktives Fernsehen (I-TV) Fernsehen, <strong>das</strong> mit<br />

einem Rückkanal ausgestattet ist. Der Zuschauer kann<br />

damit per Fernbedienung direkt mit dem „Sen<strong>der</strong>“ in<br />

Kontakt treten, ohne den teuren Umweg über <strong>das</strong> Telefon.<br />

Es eröffnen sich über den herkömmlichen Fernsehkonsum<br />

hinaus zusätzliche Medienoptionen wie Spiele, Shopping<br />

o<strong>der</strong> Börsennachrichten.<br />

IPO (Initial Public Offering) = Neuemission. Mit dem<br />

IPO geht ein Unternehmen „public“, d.h., es wird ein<br />

„öffentliches“ börsennotiertes Unternehmen.<br />

Kabelmodem Modem für den Internetzugang via<br />

TV-Kabelnetz<br />

Koax-Kabel (Koaxialkabel) einadriges, abgeschirmtes<br />

und verlustarmes Kabel, <strong>das</strong> zur Übertragung von<br />

Daten, meist Rundfunk- und Fernsehsignalen, verwendet<br />

wird. Es ist seit vielen Jahren Standard in <strong>der</strong> Übertragungstechnik.<br />

Wesentlicher Vorteil von Koaxialkabeln gegenüber<br />

Doppela<strong>der</strong>-Kupferkabeln (so genannte Twisted<br />

Pair-Kabel, eingesetzt für Telefonleitungen) ist die Abschirmung<br />

und <strong>der</strong> höhere Signal-Rausch-Abstand. Daraus<br />

ergibt sich eine wesentlich höhere Bandbreite.<br />

Kopfstation Die Kopfstation wird beim Kabelfernsehnetz<br />

benötigt, um die Fernseh- und Hörfunkprogramme,<br />

die terrestrisch und per Satellit empfangen<br />

werden, aufzubereiten und in <strong>das</strong> Kabelnetz einzuspeisen.<br />

Multimedia Gleichzeitige Benutzung verschiedener<br />

elektronischer, analoger und/o<strong>der</strong> digitaler Mediendienste.<br />

NASDAQ Das Nasdaq (National Association of<br />

Securities Dealer’s Automated Quotation System) ist eine<br />

elektronische Börse in den USA. Die Mehrzahl <strong>der</strong> gehandelten<br />

Aktien sind die kleinerer Technologie-Unternehmen.<br />

Near-Video-on-Demand (NVOD) Auf mehreren<br />

Kanälen kann <strong>das</strong> gleiche Event abgerufen werden. Die<br />

Filme starten auf den einzelnen Kanälen ca.15 Minuten<br />

zeitversetzt. Die Wartezeit ist abhängig von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

verfügbaren Kanäle und <strong>der</strong> Länge <strong>der</strong> einzelnen Filme.<br />

Open-TV Software Betriebssystem <strong>der</strong> Set-Top-Box.<br />

Provi<strong>der</strong> Anbieter eines Internetzugangs, auch ISP<br />

(Internet Service Provi<strong>der</strong>).<br />

Ready-for-Service Betriebsbereiter Kabelanschluss<br />

für die zur Verfügung stehenden Dienste.<br />

Set-Top-Box/Deco<strong>der</strong> (digital) Sammelbegriff für<br />

Geräte zum Empfang digitaler Programme und zur<br />

Steuerung von Anwendungen über eine grafische<br />

Benutzeroberfläche beim interaktiven Fernsehen. Im Fall<br />

des von primacom verwendeten Deco<strong>der</strong>s dient <strong>das</strong> Gerät<br />

außerdem auch als interaktiver Programmführer (EPG).<br />

Signallieferungsentgelt zahlen Kabelnetzbetreiber<br />

an externe Radio- und TV-Signallieferanten.<br />

Streubesitz Als Streubesitz wird hier die Anzahl <strong>der</strong><br />

Aktien verstanden, die sich nicht in festen Händen (z.B.<br />

dem Management o<strong>der</strong> Personen mit einem uns angezeigten<br />

Anteilsbesitz von größer 5 %) befinden. Der Streubesitz<br />

soll Auskunft über Liquidität unserer Aktie geben.<br />

Telefonie Durch die Rückkanalfähigkeit des Glasfasernetzes<br />

wird neben an<strong>der</strong>en interaktiven Diensten<br />

auch <strong>das</strong> Telefonieren über Breitbandkabel möglich.<br />

Terrestrische Ausstrahlung von Rundfunksignalen<br />

von erdgebundenen Antennenanlagen und <strong>der</strong>en Empfang<br />

durch Rundfunkempfangsanlagen.<br />

Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)<br />

Telekommunikationsanlagen werden durch eine unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung vor Schaden durch plötzlichen<br />

Stromausfall o<strong>der</strong> starke Stromschwankungen<br />

geschützt, indem zwischen Anlage und Stromnetz eine<br />

wie<strong>der</strong>aufladbare Batterie geschaltet wird.<br />

Video-on-Demand (VOD, auch „Real-Video-on<br />

Demand“ im Gegensatz zu NVOD, siehe oben) Möglichkeit,<br />

Videos aus einer Datenbank zu bestellen. Der Kunde erhält<br />

einen Film für einen bestimmten Zeitraum zu einem festgelegtem<br />

Preis. Er kann den Zeitpunkt des Filmbeginns<br />

selbst bestimmen.


primacom<br />

Dein Kabelanschluss kann mehr.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!