The Future of Advertising 2015 - Eco

The Future of Advertising 2015 - Eco The Future of Advertising 2015 - Eco

02.10.2012 Aufrufe

SEP 2011 2015

SEP 2011<br />

<strong>2015</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

S.04<br />

1.<br />

Werbemärkte im<br />

Wandel – von<br />

Tante Emma zur<br />

Werbewelt der<br />

Zukunft<br />

S.06<br />

2.<br />

Treiber des<br />

Wandels<br />

2.1<br />

Konsumentenverhalten<br />

2.2<br />

Technologie<br />

und Effizienzsteigerung<br />

2.3<br />

Veränderungen<br />

in der Werbe-<br />

industrie<br />

2.4<br />

Fazit<br />

S.12


3.<br />

Werbemarkt-<br />

szenarien <strong>2015</strong><br />

Szenario 1:<br />

Der fortgeschriebene<br />

Werbemarkt<br />

Szenario 2:<br />

Der (fast)<br />

vollkommene<br />

Werbemarkt<br />

Szenario 3:<br />

Der persönliche<br />

Werbemarkt<br />

S.42<br />

4.<br />

Zusammen-<br />

fassung und<br />

Ausblick<br />

S.62<br />

5.<br />

Firmenpr<strong>of</strong>ile<br />

Quellen-<br />

verzeichnis<br />

Abbildungs-<br />

verzeichnis<br />

Impressum<br />

S.64


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Vorwort 4 /5<br />

Vorwort<br />

Die Digitalisierung ist und bleibt die wesentliche Determinante für<br />

das Werbegeschäft der Zukunft. Darin sind sich alle Beteiligten dieser<br />

Studie einig. Die Frage ist nur, wie weit die Veränderungen noch<br />

gehen, in welche Richtungen sie sich auffächern, in welchen Nischen<br />

sie versanden.<br />

Welche Akteure der jetzigen Werbewertschöpfungskette<br />

müssen sich die<br />

Gretchenfrage stellen, wie sie es künftig<br />

mit ihrem Geschäftsmodell halten<br />

können und wollen? Welche Funktionen<br />

werden obsolet, welche neuen<br />

Services verlangen Branche und Kundschaft?<br />

Und wie schnell muss das alles<br />

von statten gehen in der hyperdynamischen<br />

Digital-Ära?<br />

Wenn eine Standortentwicklungsagentur,<br />

eine Managementberatung, eine<br />

Kommunikationsagentur mit digitalen<br />

Genen, ein mediennahes Hochschulinstitut,<br />

ein Internet-Verband und eine der<br />

führenden Vermarktungsgesellschaften<br />

Europas gemeinsam eine Studie über die<br />

„Zukunft der Werbung“ schreiben, ist<br />

klar: Hundertprozentige Übereinstimmung<br />

bei den Antworten auf diese und<br />

weitere Zukunftsfragen werden wir im<br />

Team nicht erzielen können.<br />

Auch die Online-Befragung von fast<br />

250 Experten der gesamten Werbebranche<br />

Ende 2010, die dieser Studie<br />

zugrunde liegt, liefert kein eindeutiges<br />

Bild zum Werbemarkt von morgen. Sie<br />

zeugt von evolutionärer Dynamik, aber<br />

nicht von Revolution.<br />

Wir haben mit der vorliegenden Studie<br />

den Versuch unternommen, den Blick<br />

auf die Zukunft zu schärfen und klare<br />

Tendenzen aus dem Meinungsdickicht<br />

herauszuziehen. Dabei konzentrieren<br />

wir unsere Ausführungen im Wesentlichen<br />

auf das digitale Werbegeschäft<br />

und erheben nicht den Anspruch, die<br />

Zukunft der Werbung vollständig auszuleuchten.<br />

Uns bleibt bewusst, dass<br />

nicht alle Erkenntnisse und Aussagen<br />

von allen Lesern geteilt und für<br />

intensive Diskussionen sorgen werden.<br />

Genau das ist das Ziel dieser Studie.<br />

Wir danken allen Autoren für ihre<br />

wertvollen Beiträge. Ein besonderer<br />

Dank gilt Sandra Schmidt, die unsere<br />

Expertenumfrage durchgeführt und<br />

ausgewertet hat, und Nadia Zaboura,<br />

die alle Kapitel sprachlich überar-<br />

beitet und inhaltlich harmonisiert hat.<br />

Ganz herzlich danken möchten wir<br />

auch Oliver Schiffers und Rob Gonda<br />

von SapientNitro sowie Lars Fink von<br />

der betafabrik, deren kritische Sicht<br />

uns auf der Zielgeraden wertvolle<br />

Impulse gegeben hat.<br />

Bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,<br />

bedanken wir uns schon jetzt für Ihr<br />

Interesse und wünschen Ihnen eine<br />

anregende Lektüre.<br />

Marc Ziegler, Jürgen Morath, Marco<br />

Zingler, Jan Isenbart, Pr<strong>of</strong>. Werner<br />

Schwaderlapp, Harald Summa


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemärkte im Wandel 6 /7<br />

1.<br />

Werbemärkte im<br />

Wandel – von Tante<br />

Emma zur Werbewelt<br />

der Zukunft<br />

Tante Emma wusste bestens Bescheid. Über ihre Kunden. Sie kannte<br />

jeden Ladenbesucher mit Namen und hätte fast blind die Warenkörbe<br />

ihrer Kunden füllen können, bevor diese überhaupt die Schwelle des<br />

Ladens betreten hatten. Über die persönliche Bande zu den meisten<br />

ihrer Kunden wurde ihr täglich der neueste Dorftratsch frei Haus zugetragen.<br />

Ausgestattet mit diesem Wissen war sie in der Lage, gezielt auf<br />

individuelle Wünsche ihrer Kunden einzugehen – natürlich proaktiv.<br />

Tante Emma war Kundenbetreuerin<br />

und -beraterin, persönliche Marketing-Plattform,<br />

sozialer Marktplatz und<br />

Verkäuferin zugleich. Ein Tante-Emma-Laden<br />

war ein Kleinod, ein optimaler<br />

Markt, in dem alle glücklich und<br />

zufrieden waren. Möglich war das<br />

damals, weil der adressierte Markt –<br />

Kunden wie Sortiment – überschaubar<br />

war und Tante Emma wie ein kleines,<br />

aber höchst effektives CRM-System<br />

agierte. Damals.<br />

Doch dann wurde Tante Emma in den<br />

70er Jahren überrollt. Von Discountern<br />

und großen Einkaufszentren mit<br />

schier endlosen Produktsortimenten<br />

zu unschlagbar günstigen Preisen, bei<br />

denen Emma zwangsläufig nicht mehr<br />

mithalten konnte. Nach und nach verschwanden<br />

die Tante-Emma-Läden aus<br />

unserem Stadtbild – und das Einkaufserlebnis<br />

wurde für die meisten Kunden<br />

zum Routinejob.<br />

Mit dem Wandel von Verkäufer- zu Käu-<br />

fermärkten entwickelte sich die Werbung<br />

zu einem zentralen Erfolgsbaustein<br />

ökonomischen Handelns. Um sich<br />

gegenüber der stetig wachsenden Konkurrenz<br />

durchzusetzen, waren Unternehmen<br />

fortan dazu aufgefordert, über<br />

diverse Kanäle auf die Vorzüge ihrer<br />

Produkte aufmerksam zu machen.


Die persönliche Werbeansprache von<br />

Tante Emma wurde sukzessive durch<br />

anonyme, in der Breite aber wirksamere<br />

Werbeformen ersetzt. Die Reichweite<br />

eines Werbeträgers und sein Preis-/<br />

Leistungs-Verhältnis wurden rasch<br />

zur „Leitwährung“ der Werbebranche,<br />

von der bis in die 80er Jahre vor allem<br />

Printmedien mit ihren Anzeigenflächen<br />

pr<strong>of</strong>itieren konnten.<br />

Den nächsten Umbruch markierte die<br />

Etablierung des Privatfernsehens. Fernsehwerbung<br />

fand nun nicht mehr nur<br />

in den engen, beschränkten Umfeldern<br />

der öffentlich-rechtlichen Sender statt.<br />

So begann die Dominanz der Print-<br />

medien als Werbeträger Nummer 1<br />

allmählich zu bröckeln.<br />

Nach und nach rückte die „Emotionalisierung<br />

der Marke“ in den Mittelpunkt<br />

der Werbezielsetzung. Hier<br />

konnte das Fernsehen die große Stärke<br />

bewegter Bilder ausspielen. Bis heute<br />

gilt TV bei der Mehrheit der großen<br />

Markenartikler als das effektivste Medium<br />

für Markenbildung und -bindung.<br />

1980 1990 1995 2000<br />

5 %<br />

10 %<br />

3 %<br />

9 %<br />

4 %<br />

8 %<br />

18 %<br />

43 %<br />

2005 2008 2010<br />

11 %<br />

17 %<br />

3 %<br />

3 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

5 %<br />

9 %<br />

22 %<br />

10 %<br />

12 %<br />

4 %<br />

12 %<br />

8 %<br />

8 %<br />

13 %<br />

33%<br />

11 %<br />

15 %<br />

11 %<br />

3 %<br />

18 %<br />

9 %<br />

5 %<br />

8 %<br />

20 %<br />

Entwicklung der Netto-Werbemarktanteile<br />

in Deutschland<br />

10 %<br />

15 %<br />

3 %<br />

18 %<br />

8 %<br />

6 %<br />

10 %<br />

30 %<br />

11 %<br />

14 %<br />

17 %<br />

3 %<br />

18 %<br />

9 %<br />

4 %<br />

7 %<br />

17 %<br />

Sonstige<br />

Direct Mail<br />

Internet<br />

Radio<br />

Fernsehen<br />

Anzeigenblätter<br />

Fachpresse<br />

Publ.zeitschriften<br />

Tageszeitungen<br />

Quelle: ZAW, OVK, TIMElabs,<br />

Mediencluster NRW<br />

Abb. 1<br />

10%<br />

15%<br />

1%<br />

3%<br />

20%<br />

8%<br />

5%<br />

10%<br />

28%


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemärkte im Wandel 8<br />

/9<br />

Streuverluste werden dabei, wie bei<br />

allen klassischen Massenmedien, bewusst<br />

in Kauf genommen.<br />

Die traditionelle Strategie der Werbung-<br />

treibenden und ihrer Agenturen, den<br />

Abverkauf von Produkten anzukurbeln,<br />

hatte sich bis zum Ende der 90er<br />

Jahre kaum geändert: Es wurde – <strong>of</strong>t<br />

genug aus einem Bauchgefühl heraus<br />

– entschieden, welche Mediengattungen<br />

dazu geeignet waren, die erwünschten<br />

Markenbotschaften unters<br />

Volk zu bringen. Je nach Mediengattung<br />

konnte man durch Titel- oder Umfeldauswahl<br />

die anvisierte Zielgruppe<br />

eingrenzen. Anschließend beobachtete<br />

man erfreut, dass der Abverkauf<br />

stieg oder sich das Markenimage verbessert<br />

hatte. Ob dafür aber nun tatsächlich<br />

der Kontakt des einzelnen Verbrauchers<br />

mit der Kampagne eine Rolle<br />

gespielt hatte, blieb unklar.<br />

Doch seitdem sich das Internet vom<br />

Nischen- zum Massenmedium entwickelt<br />

hat, ermöglicht es Werbung-<br />

treibenden völlig neue Wege. Denn<br />

längst hat die Digitalisierung die<br />

Medien-, und damit auch die Werbewelt,<br />

neu sortiert: Auf der Nutzerseite<br />

ermöglichen immer neue Endgeräte,<br />

jederzeit und überall online zu sein.<br />

Die Pr<strong>of</strong>essionalisierung von Cloud-<br />

Computing- und Social-Web-Anwendungen<br />

sowie die Modularisierung<br />

des gesamten Contentraums haben<br />

das Informations- und Kommunikationsverhalten<br />

der Bevölkerung – über<br />

alle Altergruppen und Schichten hinweg<br />

– bereits nachhaltig verändert.<br />

Die Internetnutzungsdauer ist stetig<br />

angestiegen (bei Onlinern heute bereits<br />

137 Minuten pro Tag 1 ) und<br />

wird bis <strong>2015</strong> voraussichtlich 30 % der<br />

gesamten Mediennutzungsdauer 2<br />

in Deutschland ausmachen. Unstrittig<br />

ist: Dies kann nicht ohne Folgen<br />

für die Aufteilung der Werbeausgaben<br />

sein. Denn die Digitalisierung ermög-<br />

1 ARD-ZDF-Onlinestudie, 2011, http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/index.php?id=319<br />

2 über die gesamte Bevölkerung betrachtet; Prognose Mediencluster NRW<br />

3 Geo-Targeting, Keyword-Targeting, Contextual Targeting, Behavioral Targeting und Re-Targeting;<br />

weitere Erläuterungen siehe Kapitel 2<br />

licht auch, mehr über die Nutzer von<br />

Medienangeboten zu erfahren.<br />

Verschiedene Targeting-Technologien<br />

ermöglichen mit steigender Exaktheit<br />

der Targetingparameter, 3 den Raum<br />

der Wünsche und Bedürfnisse von<br />

Nutzern zu identifizieren und zu analysieren.<br />

In der Summe zielen Targeting-<br />

Technologien auf die personengenaue<br />

Ansprache potenzieller Kunden respektive<br />

möglichst homogener Zielgruppen<br />

ab. Mit weitreichenden Folgen für alle<br />

Beteiligten:<br />

Die Vermeidung irrelevanter Werbung steigert<br />

sukzessive die Akzeptanz von Werbebotschaften<br />

(bzw. verringert deren Reaktanz) beim Zielpublikum,<br />

Werbetreibende können Streuverluste vermeiden<br />

(und Werbe-Konvertierungsraten erhöhen) und<br />

Werbeplattformanbieter können mit zielgenau<br />

ausgesteuerter Werbung dem Preisverfall von<br />

Display-Werbung entgegenwirken.<br />

Mit Tracking-Mechanismen ( u n d<br />

kostenlosen Werbe-Controlling-Tools<br />

wie Google Analytics) ist es in der<br />

digitalen Werbewelt einfacher als je zuvor,<br />

den Erfolg von Werbebotschaften<br />

punktgenau zu messen. Wegbereiter<br />

für die erfolgsbasierte Werbevergütung<br />

war Google mit seinem Cost-per-Click-<br />

basierten AdWords-Geschäftsmodell,<br />

das in der Zwischenzeit viele Nachahmer<br />

auch jenseits der Suchwortvermarktung<br />

gefunden hat. Cost-per-Action- (der Werbetreibende<br />

vergütet nur auf den Klick<br />

folgende Aktionen wie Downloads oder<br />

generierte Leads) und Cost-per-Order-<br />

Modelle (der Werbetreibende vergütet<br />

nur in tatsächlichen Verkauf konvertierte<br />

Links) lösen zunehmend die<br />

Reichweiten-orientierte TKP-Vergütung<br />

ab. Inzwischen ist der Anteil erfolgsbasierter<br />

Werbung auf über 50 % aller<br />

Online-Werbekampagnen in Deutschland<br />

angestiegen. Und dieser wird weiter<br />

anwachsen, zumal sich Tracking-


Mechanismen über automatisierte<br />

Umfragen verstärkt auch auf Branding-<br />

Kampagnen ausdehnen lassen. Ganz<br />

werden die Performance-orientierten<br />

Vergütungsmodelle die klassischen<br />

Abrechnungsmodelle aber nicht verdrängen.<br />

Gerade bei den für den Werbemarkt<br />

so wichtigen „schnelldrehenden<br />

Konsumgütern“ ist eine einseitige Fokussierung<br />

auf den Absatz gefährlich,<br />

weil Werbung hier auch immer eine bedeutsame<br />

Branding-Funktion übernehmen<br />

muss.<br />

Weitere erwähnenswerter Technologietreiber<br />

für das Werbegeschäft sind<br />

auch Werbebuchungssysteme, die<br />

Werbeinventar in Echtzeit anhand definierter<br />

Performancekriterien automatisiert<br />

(und in Echtzeit) auf angeschlossenen<br />

Werbeplattformen ausspielen.<br />

Zusammengefasst betrachtet, hat die<br />

Digitalisierung für eine Neudefinition<br />

fast aller ökonomischen Gesetze gesorgt,<br />

die die Werbeindustrie seit Jahrzehnten<br />

geprägt haben. Die Messbarkeit<br />

aller Konvertierungsraten entlang<br />

des kompletten Marketing- und Salesprozesses<br />

stellt alle Beteiligten der Werbewertschöpfungskette<br />

vor eine große<br />

Herausforderung: Es gilt, der werbetreibenden<br />

Industrie die Wirksamkeit von<br />

Werbekampagnen aller Art nachzuweisen<br />

– und zwar verstärkt in monetären<br />

– oder zumindest in geldnahen – Kategorien.<br />

Die Neuerung: Die Beweislast<br />

des Werbeerfolgs geht sukzessive vom<br />

werbetreibenden Unternehmen auf den<br />

Anbieter der Werbeplattform über.<br />

„Moment mal, … noch hat sich diese<br />

Denke bei den meisten Werbetreibenden<br />

gar nicht eingestellt“, mag der eine<br />

oder andere unter den geneigten Lesern<br />

an dieser Stelle einwenden. Und<br />

überhaupt: Die Mehrzahl der werbetreibenden<br />

Unternehmen setzt nach wie<br />

vor überwiegend auf Werbung in den<br />

klassischen Medien TV, Print und Ra-<br />

dio. Nicht überall hat Online seinen festen<br />

Anteil am Mediamix.<br />

Doch gleichzeitig bewerben etwa Großkonzerne<br />

wie Adidas und Procter &<br />

Gamble einzelne Produktlinien inzwischen<br />

ausschließlich Online. Mit zunehmendem<br />

Kompetenzaufbau in Sachen<br />

Digitalisierung in den Konzernen<br />

wird sich diese Entwicklung verstärken<br />

und zu einem weiteren Shift der Werbebudgets<br />

führen. Zu Lasten der klassischen<br />

Werbeträger.<br />

Auch ein stetig wachsender Anteil der<br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

hat vor dem Hintergrund<br />

deutlich kleinerer Werbeetats die <strong>of</strong>tmals<br />

höhere Effizienz und Effektivität<br />

von Online-Werbung verstanden<br />

und in Suchmaschinenmarketing, optimierte<br />

Webauftritte, E-Mail-Marketing,<br />

Lead Generation und Video-<strong>Advertising</strong><br />

investiert. Die Tendenz ist<br />

eindeutig: Beide Werbefraktionen, Konzerne<br />

wie KMU, werden ihren jeweiligen<br />

Zielgruppen folgerichtig dorthin<br />

folgen, wo sie diese zukünftig am besten<br />

(und möglichst kostengünstig) erreichen.<br />

<strong>The</strong> Return <strong>of</strong> Tante Emma<br />

Fast könnte man meinen, dass wir auf<br />

Basis der neuen Technologien in der<br />

Lage wären, die Skalierungsvorteile<br />

von Massenmärkten mit den Vorzügen<br />

des personalisierten Tante-Emma-<br />

Prinzips zu kombinieren. Stehen wir<br />

an der Schwelle zu einer „schönen neu-<br />

en Werbewelt“ – im positiven Sinne?<br />

Gut möglich.


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemärkte im Wandel 10<br />

/11<br />

Doch zu welchen Konsequenzen führen<br />

diese Entwicklungen, wenn Online-Werbung<br />

weiter stark am Werbekuchen<br />

der klassischen Trägermedien<br />

nagt und die Ansprüche der werbetreibenden<br />

Industrie in punkto „Return<br />

on Marketing Investment“ kontinuierlich<br />

ansteigen? Wie verändert sich die<br />

Rolle der Media-Agenturen, der Vermarkter<br />

und Werbeplattformanbieter<br />

in einer zunehmend automatisierten<br />

Werbewelt? Brauchen Werbetreibende<br />

zukünftig noch Vermarkter, Agenturen<br />

und Medienhäuser, wenn sie zunehmend<br />

über digitale Kanäle direkt<br />

mit ihren Konsumenten kommunizieren?<br />

Welche neuen, mitunter substituierenden<br />

Werbeformen, -buchungsmechanismen,<br />

-aussteuerungsverfahren<br />

und -vergütungsmodelle können wir<br />

zukünftig erwarten?<br />

Diesen und weiteren Zukunftsfragen<br />

werden wir in dieser Studie weiter<br />

nachgehen.<br />

Hierzu blicken wir im folgenden Kapitel<br />

2 zunächst auf die zwei wesentlichen,<br />

einander bedingenden Treiber<br />

der Werbemärkte von morgen: die weitere<br />

Entwicklung werbespezifischer<br />

Technologien und das sich wandelnde<br />

Konsumentenverhalten - beides Treiber<br />

mit Blick auf die wesentlichen Veränderungen<br />

in der Werbewertschöpfungskette.<br />

Unsere Ausführungen stützen<br />

sich im Wesentlichen auf eine Online-<br />

Umfrage, an der sich Ende 2010 fast 250<br />

Experten aus der gesamten Werbewertschöpfungskette<br />

beteiligt haben.<br />

Wir erwarten, dass das darauf folgende<br />

Kapitel 3 zu den „Werbemarktszenarien<br />

<strong>2015</strong>“ kontrovers unter den Lesern dieses<br />

Berichts rezipiert und diskutiert<br />

wird. Denn hier haben die Autoren dieser<br />

Studie den bewusst visionären Versuch<br />

unternommen, die vielen losen<br />

Enden der heutigen Diskussion über die<br />

Entwicklung des zukünftigen Werbemarktes<br />

in verschiedenen, zugespitzten<br />

Szenarien zusammenzuführen. Science<br />

Fiction oder Realität im Jahr <strong>2015</strong>?<br />

Entscheiden Sie selbst!<br />

Über den Autor:<br />

Marc Ziegler<br />

Geschäftsführer /<br />

Mediencluster NRW<br />

Marc Ziegler<br />

war vor seiner<br />

Tätigkeit als<br />

Geschäftsführer<br />

des Medienclusters<br />

NRW 15 Jahre<br />

Managementberater<br />

im Medien-, Internet- und<br />

TK-Umfeld. Als Partner von Diebold<br />

und Detecon International<br />

sowie als Geschäftsführer seiner<br />

eigenen Beratungsunternehmen<br />

TIMElabs und ZMC hat er rund 60<br />

Unternehmen der “TIME”-Branche<br />

in die digitale Zukunft begleitet.


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 12 /13<br />

2.<br />

Treiber des Wandels<br />

Die Veränderungen in der Werbewirtschaft werden maßgeblich<br />

durch drei Aspekte getrieben, die in dieser Studie<br />

analysiert werden:<br />

das veränderte Verhalten des zunehmend<br />

vernetzten Konsumenten,<br />

neue technologische Möglichkeiten und<br />

damit verbundene signifikante Effizienzsteigerungen.<br />

Diese Entwicklungen ziehen jeweils erhebliche Veränderungen<br />

in der Wertschöpfungskette nach sich. Im Folgenden<br />

gehen wir auf diese Entwicklungen ein und skizzieren die<br />

wichtigsten Veränderungen für die Werbeindustrie. Basis<br />

hierfür bildet eine Expertenbefragung unter Werbeexperten:<br />

Für die Studie wurden zwischen August und Oktober<br />

2010 ausgewählte Experten von Media- sowie Werbeagenturen,<br />

Werbetreibenden, Plattformen und Medienanbietern<br />

sowie Technologie-Providern nach ihrer Einschätzung zu<br />

Entwicklungen in der Werbebranche befragt. Auf Basis der<br />

insgesamt 247 ausgewerteten Online-Fragebögen ergibt sich<br />

ein umfassendes Bild über die Zukunft der Werbung.<br />

Dass die Zeichen im Werbemarkt auf Veränderung stehen,<br />

ist für die Mehrheit der Befragten eindeutig: 37 % erwarten<br />

mittlere, 47 % starke Veränderungen. Für nur 3 % heißt das<br />

Szenario „Revolution“.<br />

09<br />

03


Veränderungen des Werbemarktes:<br />

Starke Veränderungen im<br />

Werbemarkt prognostiziert<br />

00 % Keine Veränderung<br />

09 % Leichte Veränderung<br />

37 % Mittlere Veränderung<br />

47 % Starke Veränderung<br />

03 % Revolution<br />

03 % keien Angabe<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 2<br />

47<br />

37


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 14<br />

/15<br />

135<br />

125<br />

38<br />

11<br />

2.1<br />

Konsumentenverhalten<br />

Die zunehmende Akzeptanz von Endgeräten mit direktem<br />

Internetzugang (PCs, Laptops, Tablets, Mobiltelefone) und deren<br />

Nutzung im Massenmarkt, über alle Altersgruppen hinweg, hat<br />

die Nutzerbasis und somit auch die relevante online erreichbare<br />

Zielgruppe für Werbetreibende stark vergrößert.<br />

Analysen von BNP Paribas und Arthur<br />

D. Little deuten darauf hin, dass etwa<br />

der Anteil der Smartphones an allen<br />

genutzten Mobilfunkgeräten bis <strong>2015</strong><br />

auf ca. 70 % 4 steigen wird . Der Erfolg<br />

von mobilen Applikationen („Apps“)<br />

zeigt zudem, dass bei den Nutzern ein<br />

hohes Interesse an mobil verfügbaren<br />

206<br />

185<br />

30<br />

13<br />

10<br />

4 Arthur D. Little Exane Report 2010_Mobile Internet Blessing or Curse<br />

Inhalten besteht, welche zunehmend<br />

als attraktive Grundlage für Werbung<br />

genutzt werden können. So konstatiert<br />

Marc Schröder, Geschäftsführer<br />

RTL interactive, dass mobile Endgeräte<br />

neue Nutzungszeiten erschließen, die<br />

medial bis dato unerschlossen waren<br />

(Wartezeiten, Reisezeiten etc.).<br />

1980 2000 2005 2010<br />

221<br />

220<br />

44<br />

28<br />

12<br />

Medienkonsum pro<br />

Person und Tag in Minuten,<br />

Erwachsene 14+<br />

TV – nach wie vor das<br />

unangefochtene Leitmedium!<br />

220<br />

187<br />

83<br />

23<br />

6<br />

Fernsehen<br />

Radio<br />

Tageszeitung<br />

Zeitschriften<br />

Internet<br />

Quelle: Arthur D. Little<br />

Abb. 3


Fernsehen<br />

Internet<br />

Print<br />

Mobile<br />

Verstärkte Nutzung der Medien im Bereich<br />

Internet und Mobilfunk.<br />

Zunehmende Anzahl und<br />

Akzeptanz Internet-basierter<br />

Endgeräte.<br />

Darüber hinaus hat der Anteil der<br />

„Multitasker“ unter den Mediennutzern,<br />

d. h. die relative Anzahl von<br />

Konsumenten, die zeitweise mehrere<br />

Medien gleichzeitig nutzen, laut einer<br />

Studie des Online-Verbandes<br />

EIAA deutlich zugenommen 5 – auf<br />

derzeit ca. 22 % der Bevölkerung. Das<br />

Internet – und die damit verbundenen<br />

Inhalte und Werbung – hat sich von<br />

einem Nischenprodukt für technik-<br />

affine Menschen zu einem Medium für<br />

die breite Masse der Gesellschaft ent-<br />

wickelt. Insbesondere der Anteil von<br />

älteren Nutzern über 55 Jahren („Silver<br />

Surfer“) hat sich länderübergreifend exponenziell<br />

gesteigert. So verwundert es<br />

auch nicht, dass die befragten Experten<br />

aus der Werbeindustrie eine stark<br />

wachsende Mediennutzung im Bereich<br />

Internet und Mobilfunk erwarten, während<br />

der TV-Konsum stabil bleibt und<br />

Printmedien zunehmend an Relevanz<br />

verlieren (siehe Abb. 4).<br />

Insbesondere die Nutzung von sozialen<br />

Netzwerken ist in den letzten Jahren dramatisch<br />

gestiegen.<br />

5 EIAA European Media Landscape Report, 2010<br />

Auch Werbetreibende finden hier<br />

attraktive Möglichkeiten dafür, ihre<br />

Botschaften zu platzieren, die aufgrund<br />

der übergreifenden Verfügbarkeit und<br />

Nutzung von Facebook & Co. auf vielen<br />

Endgeräten die User jederzeit im<br />

Alltag erreichen.<br />

Allerdings wandeln sich die Anforderungen<br />

und Erwartungen der Nutzer<br />

neuer Medien schnell. Einzelne Netzwerke<br />

können innerhalb kürzester Zeit<br />

explosionsartig wachsen, dann aber<br />

auch genauso schnell wieder in der<br />

Versenkung verschwinden – deutlich<br />

zu sehen am Beispiel MySpace, einst<br />

Hype, jetzt ein digitales Territorium<br />

mit <strong>of</strong>tmals verwaisten Pr<strong>of</strong>ilen.<br />

Allerdings demonstriert der Aufstieg<br />

von Facebook zur (nach Google)<br />

zweithäufigst besuchten Webseite in<br />

Deutschland das ungebrochen hohe,<br />

grundsätzliche Interesse der Nutzer an<br />

sozialen Netzwerken, die kontinuierlichen<br />

Echtzeit-Kontakt mit Freunden<br />

(Strong Ties), Bekannten (Weak Ties)<br />

und Fremden ermöglichen.<br />

Für Unternehmen macht insbesondere<br />

der neue digitale „Multilog“ zwischen<br />

Marke und Nutzer diese Plattformen<br />

attraktiv: Der Konsument ist nicht<br />

mehr nur passiv dem Werbedruck eines<br />

Konzerns ausgeliefert, sondern er<br />

kann selbst als Sender einer Marken-<br />

botschaft auftreten. Im Idealfall ist der<br />

Konsument glücklich mit dem Produkt<br />

und teilt diese Begeisterung mit seinen<br />

Freunden, die wiederum zu neuen<br />

Kunden werden – exemplarisch zu<br />

Was glauben Sie, wie wird sich<br />

die Nutzung der folgenden<br />

einzelnen Medien in den nächsten<br />

fünf Jahren entwickeln?<br />

deutlich weniger genutzt<br />

etwas weniger genutzt<br />

konstant<br />

etwas mehr genutzt<br />

deutlich mehr genutzt<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 4


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 16 /17<br />

Besucher von sozialen Netzwerken<br />

in Deutschland.<br />

Starke Verbreitung von sozialen Netzwerken<br />

in Deutschland. Massive Verschiebungen<br />

Richtung Google+ sind wahrscheinlich<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

Quelle: Arthur D. Little<br />

Abb. 5<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

beobachten in zigtausenden „Digital<br />

Hauls“, also nutzergenerierten Videos,<br />

die ein Produkt anpreisen. Vom neuesten<br />

Kosmetikprodukt über Retro-Bikes<br />

bis hin zu exotischen Lebensmitteln.<br />

Aber auch negative Äußerungen und<br />

Markenerfahrungen haben Platz im<br />

Social Web. Die Bedeutung der Kommunikation<br />

zwischen Marke und Konsument<br />

wächst daher im gleichen Maß<br />

wie die Nutzung von Social Media<br />

durch den Konsumenten selbst.<br />

Mit der Digitalisierung eröffnen sich<br />

aber nicht nur den Werbetreibenden<br />

neue Chancen. Auch die klassischen<br />

elektronischen Medien, und hier insbesondere<br />

TV, können davon pr<strong>of</strong>itieren.<br />

Tatsächlich nimmt die Parallelnutzung,<br />

also der gleichzeitige Konsum verschiedener<br />

Medien, zu. Die Sender nutzen<br />

Facebook Network VZ My Video Wer-kenntwen<br />

gute<br />

Frage.net<br />

dies und verlängern ihre Angebote ins<br />

Web, etwa in Form sendungsbegleitender<br />

Websites oder von Programmbibliotheken<br />

für die zeitversetzte Nutzung.<br />

Werbungtreibende haben so die Möglichkeit,<br />

in Kampagnen die Stärken<br />

beider Medien auszunutzen: Der TV-<br />

Spot lädt die Marke emotional auf, die<br />

Online-Werbung informiert detailliert<br />

und beinhaltet Response-Elemente.<br />

Solche Crossmedia-Kampagnen wer-<br />

den etwa gerne bei Produktneuein-<br />

führungen eingesetzt.<br />

Weiterentwicklungen bei Konsumentenhardware<br />

und -s<strong>of</strong>tware schaffen<br />

zunehmend bessere Voraussetzungen<br />

für hybride Nutzungsformen. Bereits<br />

heute sind originäre TV-Inhalte sowie<br />

(ergänzende) für das Internet generierte<br />

Inhalte über diverse TV-Sets bzw. Set-<br />

Top-Boxen konsumierbar. Was einst<br />

MySpace Stay Friends Fantastic<br />

Zero<br />

Yasni.de Qype


IPTV dem Konsumenten versprochen<br />

hat, wird heute jedoch primär über<br />

sogenannte Over-the-top-Angebote<br />

diverser Internet-Konzerne realisiert.<br />

Populäre Beispiele – wenn auch noch in<br />

den Kinderschuhen – sind etwa Google<br />

TV und Apple TV. Unternehmen wie<br />

Hulu oder BBC mit dem iPlayer sind<br />

bereits im Massenmarkt unterwegs<br />

und zeigen schon heute, wie die<br />

zukünftige hybride TV- / Internet-<br />

Welt aussehen wird.<br />

Verschmelzung von<br />

TV und Internet.<br />

Diese Entwicklung wird für das Fernsehen<br />

teils mit einer Verschiebung<br />

in Richtung eines Begleitmediums<br />

verbunden sein, das parallel zum Konsum<br />

von Internetinhalten genutzt<br />

wird. Die klassische „Henne-Ei-Frage“<br />

wird mit Blick auf diese Parallelnutzung<br />

<strong>of</strong>t formuliert: Wird TV primär<br />

genutzt oder sind es die Internet-<br />

inhalte? Diese Frage würde sich aber<br />

nur beim Konsum über zwei getrennte<br />

Endgeräte ergeben. Doch die aktuellen<br />

Entwicklungen zeigen: Das Fernsehgerät<br />

wird nicht nur Initiationsmedium,<br />

das seine eigene Nutzeroberfläche ins<br />

Lokalisten seven load Schueler VZ spick mich<br />

Internet hinein erweitert. Zu erwarten<br />

sind vielmehr hybride Darbietungsformen<br />

aus klassischem, linearen Broadcasting<br />

und zusätzlichen Diensten und<br />

Informationen, die die Sender (und<br />

auch die Werbungtreibenden) online<br />

beisteuern. Wir stehen hier sicherlich<br />

erst am Anfang der Entwicklung – klar<br />

ist jedoch, dass Zuschauer das Fernsehen<br />

künftig nicht nur in der traditionellen,<br />

entspannten „Lean Back“-Verfassung<br />

nutzen können, sondern auch immer<br />

mehr Kontrolle über die Inhalte erlangen,<br />

die über den großen Schirm flimmern.<br />

Bislang unterscheidet sich die Nutzung<br />

der Endgeräte aber weiterhin<br />

stark nach Art der Inhalte sowie nach<br />

spezifischen Konsumgewohnheiten<br />

der Mediennutzer. So findet etwa ein<br />

Großteil des Filmkonsums weiterhin<br />

vor dem heimischen TV-Gerät statt, wohingegen<br />

sich eine reine Internetnutzung<br />

insbesondere auf PCs, Tablets und<br />

Smartphones konzentriert. Gerade das<br />

Apple iPhone zeigt aber sehr schön,<br />

wie die Kombination ursprünglich unterschiedlicher<br />

Anwendungen (Telefonie<br />

und Internet) zum Alltäglichen und<br />

Unverzichtbaren werden kann. Für die<br />

Verbindung von Internet und Fernsehen<br />

gilt letztlich das Gleiche – je mehr<br />

Nutzungskombinationen für eine Vielfalt<br />

von Nutzungssituationen auf einer<br />

Vielzahl von Endgeräten verfügbar<br />

sind, desto stärker bilden die unterschiedlichen<br />

Medien eine unverzichtbare<br />

hybride Plattform für Information<br />

und Unterhaltung.


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 18<br />

/19<br />

Internet und Fernsehen werden bis<br />

<strong>2015</strong> weiter zusammenwachsen<br />

Die Nutzung hybrider Endgeräte wird<br />

bis <strong>2015</strong> weiter zunehmen<br />

Die parallele Nutzung von Medien<br />

wird bis <strong>2015</strong> weiter zunehmen<br />

Die zeitversetzte Nutzung von Fernsehinhalten<br />

wird bis <strong>2015</strong> weiter zunhehmen<br />

Die Gesamtnutzung von Bildschirm-<br />

medien wird bis <strong>2015</strong> weiter zunehmen<br />

Hypothesen zur Veränderung<br />

der Mediennutzung bis <strong>2015</strong>,<br />

Angaben in %<br />

Gesamtnutzung von Bildschirmmedien<br />

wird deutlich steigen.<br />

1 - stimme überhaupt nicht zu<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5 - stimme voll zu<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 6<br />

3<br />

2<br />

7 41 42 3<br />

1 8<br />

35<br />

50 4<br />

2<br />

4<br />

1<br />

3<br />

4<br />

10<br />

14<br />

30 53 5<br />

35 42 4<br />

1 1 35 57 3<br />

Die Zunahme der Online-Nutzungsdauer<br />

lässt sich jedoch nicht nur durch<br />

die Verschmelzung der Nutzungs-<br />

situationen, sondern auch durch die<br />

Nutzungsart des Internet erklären:<br />

Fast die Hälfte der Internetnutzung der<br />

14- bis 49-Jährigen entfällt auf Funktionen,<br />

die auch die klassischen Massenmedien<br />

TV, Radio und Print erfüllen,<br />

nämlich „Information“ (23 %) und<br />

„Unterhaltung“ (16 %). Mit Ausnahme<br />

der Printmedien ist aber in den letzten<br />

Jahren keine Verringerung der Nutzungszeit<br />

anderer Medien festzustellen.<br />

Das Internet verdrängt die klassischen<br />

Medien also nicht zwangsläufig, vielfach<br />

ergänzt es einfach deren Inhalte.<br />

Die zweite Hälfte der Internetnutzung<br />

in dieser Altersgruppe besteht im Kern<br />

aus „Kommunikation“ (24 %), „Shopping,<br />

Banking“ (13 %) und Nutzung<br />

von „Online-Communities“ (11 %). Dieser<br />

Teil ist in jedem Fall additiv zu traditionellen<br />

Massenmedien zu sehen.<br />

Eine deutliche Mehrheit der von uns<br />

befragten Experten stimmt darin über-<br />

ein, dass die Nutzung von Bildschirmmedien<br />

in Zukunft zunehmen wird<br />

– auch dadurch, dass TV, Internet,<br />

Tablet und Spielekonsole immer weiter<br />

zusammenwachsen (siehe Abb. 6).<br />

Dem Massenmedium TV wird weiterhin<br />

die Trendsetting-Kompetenz zugerechnet:<br />

„TV lanciert live-basierte<br />

<strong>The</strong>men (Events wie Sport, Shows), über<br />

die man im Social Web spricht“, analysiert<br />

Marc Schröder, Geschäftsführer<br />

RTL interactive.<br />

Doch ob die seit Jahren immer wieder<br />

angekündigte Medienrevolution nun<br />

wirklich stattfindet, hängt nicht nur<br />

von den technologischen Möglichkeiten<br />

und dem Willen des Verbrauchers ab. Es<br />

setzt auch voraus, dass sich die klassischen<br />

Medien schleunigst mit fundiertem<br />

Technologie-Wissen ausstatten:<br />

„Der Aufbau von Technologie-Kompetenz<br />

muss zur Kernaufgabe No. 1 klassischer<br />

Medienunternehmen werden“,<br />

fordert Friederike Behrends, Geschäftsführerin<br />

WDR mediagroup digital.


Top Webseiten in Deutschland und deren Vermarkter<br />

Die meisten großen Webseiten in Deutschland werden von Marketing Agenturen<br />

vermarktet, welche eigenverantwortlich Werbung beziehen.<br />

Im Juli 2010 wurde Facebook nach<br />

Google, die am zweithäufigsten besuchte<br />

Webseite in Deutschland gefolgt von<br />

YouTube und eBay<br />

Die größten deutschen Webseiten werden<br />

von Online Marketing Agenturen betreut<br />

Daily unique users <strong>of</strong> largest German websites<br />

Jan 2009 Apr 2009 Jul 2009 Oct 2009 Jan 2010 Apr 2010 Jul 2010<br />

AGOF Online Vermarkter in Deutschland nach Reichweite<br />

Online Marketing<br />

Agenturen<br />

Top Webseiten<br />

Online Marketing Agenturen haben sich<br />

rund um die größten Webseiten entwickelt<br />

oder entstammen aus traditionellen<br />

Offline Marketing Agenturen<br />

Obwohl Facebook eine strategische<br />

Partnerschaft mit Micros<strong>of</strong>t hat, wurde<br />

die Zusammenarbeit mit Micros<strong>of</strong>t im<br />

Werbesektor beendet und es wird eigene<br />

(vom User erstellte) Werbung eingesetzt<br />

Reichweite (Q2<br />

2010) in % der<br />

Internet User<br />

# in Mio<br />

Besucher der<br />

Webseite<br />

InteractiveMedia CCSP T-online, RTLII 63,5 31,53<br />

TOMORROW FOCUS Focus, Playboy, Chip 60,4 30,03<br />

SevenOne Media MyVideo, icq, N24 53,5 26,59<br />

United Internet AG Web.de, gmx, 1&1 51,9 25,79<br />

IP Deutschland WKW, StayFriends, Sky 50,5 25,09<br />

eBay <strong>Advertising</strong> Group eBay 49,2 24,47<br />

Yahoo! Deutschland Yahoo, Eurosport, Flickr 47,2 23,47<br />

Axel Springer Media Impact Bild, Welt, RollingStone 45,9 22,8<br />

Ströer Interactive MySpace, immonet, idealo 44,4 22,06<br />

Micros<strong>of</strong>t <strong>Advertising</strong> MSN, Massive 44,3 22,02<br />

t-online<br />

facebook.com<br />

wer-kennt-wen.de<br />

youtube.com<br />

web.de<br />

Quelle: Google 2010, XING<br />

2010, IP Deutschland<br />

Abb. 7


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 20<br />

/21<br />

2.2 Technologie und<br />

Effizienzsteigerung<br />

Wie schätzen Sie den Einfluss nachfolgender<br />

Treiber auf die Entwicklung<br />

der Werbeinvestitionen bis <strong>2015</strong> ein?<br />

Der stärkste Treiber künftiger Werbe-<br />

investitionen ist die Messbarkeit der<br />

Werbewirkung.<br />

1 – stimme überhaupt nicht zu<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5 – stimme voll zu<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb.8<br />

Technologischer Fortschritt kreiert neue Kommunikationsformen<br />

Die Entwicklung der Technologien und<br />

mit ihr der Medien ist seit jeher ein entscheidender<br />

Treiber der Veränderung<br />

von Gesellschaft – und damit auch von<br />

Kommunikation und Werbung. Die<br />

erste echte Revolution begann mit dem<br />

Buchdruck. Ohne ihn hätte es weder<br />

Printmedien noch Kataloge gegeben. Es<br />

folgten Radio und TV. Die Einführung<br />

des Internets und dessen stetig steigende<br />

Nutzung befreite die Werbung<br />

schließlich von ihrer bis dahin rein unidirektionalen<br />

Ausrichtung. Stattdessen<br />

ermöglichte es erstmals Interaktivität<br />

(ohne Medienbruch) und nicht-lineare<br />

Werbeformen. Diese erreichen – gerade<br />

vor dem Hintergrund des Siegeszuges<br />

digitaler sozialer Netzwerke – eine völlig<br />

neue Dimension: Fein segmentierte<br />

Zielgruppen oder sogar ausgewählte<br />

Einzelpersonen können individuell<br />

und dennoch rentabel adressiert werden.<br />

Das Prinzip des „Long Tail“, d.h. die<br />

Möglichkeit, vorher kaum erreichbare<br />

Nischen anzusprechen, hat längst<br />

Einzug in die Werbung gehalten.


Technologische<br />

Entwicklung<br />

Messbarkeit<br />

von Kontakten<br />

Messbarkeit<br />

der Werbewirkung<br />

Kostendruck<br />

bei Werbetreibenden<br />

Targeting zur Minimierung<br />

von Streuverlusten<br />

Dennoch stellen technologische Neuerungen<br />

nur eine notwendige, aber noch<br />

keine hinreichende Voraussetzung für<br />

die Veränderung des Mediennutzungsverhaltens<br />

und damit der Werbung dar.<br />

Häufig ist ein technologischer Quantensprung<br />

bereits lange vollzogen, die<br />

Akzeptanz bzw. Nutzungsbereitschaft<br />

einer kritischen Masse jedoch noch<br />

nicht ausreichend vorhanden bzw.<br />

nicht ausgelöst, da der Mehrwert nicht<br />

hinreichend klar ist. Bjarne Stroustrups<br />

(Pr<strong>of</strong>essor für Informatik an der Texas<br />

A&M University und Entwickler der Programmiersprache<br />

C++) illustriert dieses<br />

Phänomen am Beispiel Mobile: „I have<br />

always wished that my computer would<br />

be as easy to use as my telephone. My<br />

wish has come true. I no longer know<br />

how to use my telephone.“ Gerade die<br />

aktuellere Innovationsforschung rückt<br />

den Einfluss sowie die Bedürfnisse und<br />

die Anforderungen des Nutzers verstärkt<br />

in den Vordergrund.<br />

Darüber hinaus sehen Werbetreibende<br />

aufgrund des zunehmenden<br />

Wettbewerbs die Notwendigkeit, die<br />

Wirkung von Werbung mittels technologischer<br />

Innovation besser und<br />

schneller messen zu können. Dabei<br />

ist die (verkaufsfördernde) Wirkung<br />

ein maßgebliches Kriterium für oder<br />

gegen die Investition in innovative<br />

Werbeformen (siehe Abb. 8).<br />

Während in der klassischen Werbung<br />

in TV, Radio und Print die Messung in<br />

der Regel durch aufwändige Marktforschung<br />

erfolgen muss, bietet das Internet<br />

die Möglichkeit, die Nutzung der<br />

Werbung nahezu „in Realtime“ zu messen<br />

und zu steuern. Außerdem können<br />

Medientreibende im Netz zusätzliche<br />

Informationen ohne Medienbruch<br />

anbieten und schlussendlich den Abverkauf<br />

anstoßen (via E-Commerce).<br />

„I have always wished that my computer<br />

would be as easy to use as my<br />

telephone. My wish has come true. I no<br />

longer know how to use my telephone.“<br />

Weitere Möglichkeiten zur Kommunikation<br />

mit potenziellen Kunden schafft<br />

die zunehmende Digitalisierung aller<br />

Lebensräume. Smart Car oder Smart<br />

Home sind nur zwei Beispiele von vielen:<br />

vom Notrufknopf im Auto über<br />

intelligente Netzwerk-Technologien,<br />

die es ermöglichen, per Smartphone<br />

oder Tablet den Energiehaushalt eines<br />

Hauses zu regulieren, bis hin zu<br />

Smartphones mit Bezahlfunktion für<br />

Produkte und Dienstleistungen. Die damit<br />

einhergehende Personalisierung<br />

von Anwendungen und Inhalten birgt<br />

großes ökonomisches Potenzial. Dabei<br />

gilt es sowohl Daten über Gesamtströmungen<br />

als auch zum Verhalten einzelner<br />

Nutzer zu generieren. Diese Daten<br />

lassen die relevanten (Werbe-)Botschaften<br />

zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />

erscheinen – dank diverser Targeting-<br />

Methoden. Die Gleichung ist einfach:<br />

Mehr Relevanz für den Nutzer führt<br />

zu einer höheren Kontaktfrequenz mit<br />

der Marke und hebt damit zusätzliche<br />

Umsatzpotenziale für die beworbenen<br />

Unternehmen.<br />

Bjarne Stroustrups


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 22<br />

/23<br />

Anfänglich waren technische Kriterien<br />

wie S<strong>of</strong>tware- oder Hardware-<br />

umgebung bzw. die Geschwindigkeit<br />

der Internetanbindung determinierende<br />

Faktoren beim Targeting: Den<br />

Usern sollten nur solche Werbemittel<br />

ausgeliefert werden, die auf ihren<br />

Endgeräten korrekt und zügig dargestellt<br />

wurden. Es folgten „Keyword<br />

Targeting“ bzw. „Contextual Targeting“,<br />

bei denen man die Erkenntnisse<br />

aus dem Suchmaschinen-Marketing<br />

adaptieren und übertragen konnte.<br />

Im letzteren Fall ergaben sich aber<br />

immer noch Unschärfen durch Streuverluste,<br />

die es zu minimieren galt.<br />

Dementsprechend geht der Fokus der<br />

Entwicklung inzwischen in Richtung<br />

des sogenannten „Behavioral Targeting“<br />

bzw. „Re-Targeting“:<br />

Neue Zielgruppenkonzepte:<br />

Behavioral Targeting<br />

Hält sich der Nutzer vermehrt auf<br />

Websites auf, die sich mit einem<br />

bestimmten Produkt, beispielsweise<br />

mit Kameras, beschäftigen, kann ihm<br />

durch AdServer aufgrund des vergangenen<br />

Surfverhaltens zu einem<br />

späteren Zeitpunkt passende Werbung<br />

zu dieser Produktkategorie ausgeliefert<br />

werden; im konkreten Fall also<br />

z. B. Werbebanner von Kameraherstellern.<br />

Eine entscheidende Rolle spielt<br />

dabei die zeitliche Komponente. Denn:<br />

Werbung, die dem Nutzer erst nach<br />

erfolgtem Kauf angezeigt wird, ist für<br />

ihn nicht mehr relevant!<br />

Torsten Engelken, Targeting: Methoden und Lösungsansätze, Onlinemarketing-Praxis.de; auch die nach-<br />

folgenden Erläuterungen zu Re-Targeting und Semantisches Targeting sind an T. Engelken angelehnt<br />

Heike Lindner, Retargeting: Mit Strategie zu mehr Effizienz, adzine.de<br />

Neue Zielgruppenkonzepte:<br />

Re-Targeting<br />

Hat der Nutzer im Internet schon einmal<br />

eine bestimmte Aktion durchgeführt,<br />

wie zum Beispiel ein Produkt<br />

in den Warenkorb eines Online-Shops<br />

gelegt oder auf ein Werbemittel<br />

innerhalb eines Online-Shops geklickt,<br />

so wird er über Re-Targeting nochmals<br />

mit Angeboten aus dieser <strong>The</strong>menwelt<br />

konfrontiert. Ähnlich dem Behavioral<br />

Targeting ist auch beim Re-Targeting<br />

der zeitliche Aspekt wichtig: Ein Nutzer,<br />

der sich gestern noch informiert<br />

hat, hat heute vielleicht bereits bei<br />

einem anderen Anbieter gekauft. Ist<br />

das der Fall, ist das Werbemittel für<br />

diese Person nicht weiter relevant. Die<br />

Werbewirkung geht somit ins Leere.<br />

Aktuelle Studien (z. B. die comScore-<br />

Studie 2011) zeigen, dass es zurzeit<br />

keine effizientere Werbeform<br />

gibt, um potenzielle Neukunden anzusprechen.<br />

Durch den gezielten<br />

Einsatz des Re-Targeting ließen sich<br />

laut der genannten Studie die Seitenbesuche<br />

um 726 Prozent, die Suchanfragen<br />

sogar um 1.076 Prozent<br />

innerhalb eines Zeitraumes von vier<br />

Wochen steigern.<br />

Darüber hinaus kann „semantisches<br />

Targeting“ und „Neuromarketing“ dazu<br />

beitragen, dass potenzielle Kunden<br />

noch effizienter umworben werden:


Das semantische Targeting analysiert<br />

den gesamten sichtbaren Bereich<br />

der aufgerufenen Seite, bestimmt die<br />

Schwerpunktthemen und platziert<br />

dann themenspezifisch passende<br />

Online-Kampagnen. Das Besondere<br />

daran: Der komplette Sinnzusammen-<br />

hang des Textes wird verstanden und<br />

auch beim Auftreten mehrdeutiger<br />

Wörter erkennen die Programme die<br />

im Kontext richtige Bedeutung. So<br />

kann beim semantischen Targeting die<br />

Gefahr einer Fehlplatzierung im negativen<br />

Kontext minimiert werden.<br />

Neue Zielgruppenkonzepte:<br />

Semantisches Targeting<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand: Neben<br />

der äußerst präzisen thematischen<br />

Aussteuerung und der potenziellen<br />

Komplettbesetzung eines gewünschten<br />

<strong>The</strong>mas können Werbetreibende von<br />

einer sogenannten „Target Discovery<br />

Kampagne“ pr<strong>of</strong>itieren. Jenseits der<br />

eigenen Marktforschung und -vorstellung<br />

lernen sie die tatsächlich interessierte<br />

digitale Zielgruppe kennen.<br />

Der große Mehrwert liegt darin, dass<br />

Werbetreibende das Verständnis über<br />

ihre (potenzielle) Web-Kundschaft<br />

verbessern können und Kenntnisse<br />

darüber erwerben, für welche <strong>The</strong>men<br />

sich die Zielgruppe interessiert und<br />

wie die optimale Ansprache aussehen<br />

sollte. Auf Basis dieser Schlussfolgerungen<br />

lassen sich künftige Kampagnen<br />

besser und effektiver planen – und<br />

damit reale, messbare Kampagnen-<br />

erfolge langfristig sichern.<br />

Beispiel: Google/<br />

Arcade Fire<br />

Das Projekt „<strong>The</strong> Wilderness<br />

Downtown” erstellt in gleich<br />

mehreren, gleichzeitig und<br />

nacheinander öffnenden<br />

Browserfenstern ein personalisiertes<br />

Musikvideo für den<br />

Titel „We Used to Wait“. Vor<br />

dem Start des Videos wird der<br />

Nutzer gebeten, die Adresse des<br />

Hauses einzutragen, in dem er<br />

aufgewachsen ist. Im Laufe des<br />

Musikclips wird seine Wohnumgebung<br />

mit Satellitenbildern<br />

aus Google Maps dargestellt<br />

und mit grafischen Animationen<br />

ergänzt. Zwischenzeitlich kann<br />

der Nutzer eine Nachricht in<br />

Form von Text und parallel<br />

eigens am Bildschirm kreierten<br />

Bildelementen erstellen und an<br />

Freunde übermitteln oder diese<br />

veröffentlichen.<br />

Somit entstehen völlig neue<br />

Möglichkeiten der Markenpräsentation<br />

– wie in diesem Fall<br />

der Promotion eines Musik-<br />

Albums – die auch direkt über<br />

einen Link mit dem Sales Funnel<br />

(z.B. zum Download des Albums)<br />

verbunden werden könnten.


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 24<br />

/25<br />

Nutzung der meisten Vergütungsmodelle nimmt bis <strong>2015</strong> zu<br />

Cost-per-Click (CPC) Cost-per-Order (CPO) Cost-per-Action (CPA) Online / Mobile<br />

Parallel zu diesen veritablen Mehrwerten<br />

wird ganz nebenbei auch noch<br />

die Marke bzw. das Unternehmen geschützt.<br />

Da innerhalb des semantischen<br />

Targetings nicht nur nach Keywords gesucht<br />

wird, sondern der gesamte Text<br />

einer Seite analysiert wird, geht der<br />

Werbetreibende negativen Platzierungen<br />

aus dem Weg. Kritische Umfelder<br />

für die Marke werden so in Sekundenbruchteilen<br />

identifiziert und geblockt.<br />

Auf diese Weise werden Werbebanner<br />

nicht neben „Bad News” oder <strong>The</strong>men<br />

wie Gewalt, Pornographie oder Alkohol<br />

platziert. So kann sich der Werbetreibende<br />

sicher sein, dass es keine markenschädigenden<br />

Schaltungen gibt.<br />

Neue Zielgruppenkonzepte:<br />

Neuromarketing<br />

Einen Schritt weiter gehen die Ansätze<br />

des Neuromarketings. In der erweiterten<br />

Definition wird Neuromarketing<br />

Dr. Hans-Georg Häusel, Neuromarketing, Haufe Mediengruppe, 2008<br />

Financial Times Deutschland, 27.04.2010, ftd.de<br />

Financial Times Deutschland, 27.04.2010, ftd.de<br />

Martin Lindstrom, Buy-Ology: Warum wir kaufen, was wir kaufen, 2008<br />

Couponing<br />

als umfassende Nutzung der vielfältigen<br />

Erkenntnisse der Hirnforschung<br />

für das Marketing verstanden. Neuromarketing<br />

integriert die gesamten<br />

Erkenntnisse der aktuellen Hirnforschung<br />

in die Marketingtheorie und<br />

-praxis. Dabei werden diejenigen<br />

Gehirnströme analysiert, die als Reaktion<br />

auf Marken und Werbemaßnahmen<br />

entstehen. Neue, noch<br />

nicht entdeckte Bedürfnisse sollen<br />

geweckt werden. Das ist umso wichtiger,<br />

als dass neueste Erkenntnisse<br />

zeigen, dass rund 85 % aller Entscheidungen<br />

vom unbewusst arbeitenden<br />

Teil des Gehirns getr<strong>of</strong>fen werden.<br />

Der Marketingexperte Martin Lindstrom<br />

visualisiert diese eindrucksvollen Zahlen<br />

am Beispiel Spülmaschinentabs:<br />

Verbraucher bevorzugen Tabs, in die<br />

eine blaue Kugel eingebettet ist. Denn<br />

unterbewusst glauben Kunden, dass<br />

diese Tabs besser reinigen. Werden die<br />

Verbraucher jedoch im Rahmen traditioneller<br />

Marketingmethoden befragt,<br />

geben sie an, dass die Farbe keine Rolle<br />

bei der Kaufentscheidung spiele.<br />

Aber nicht nur die digitalen Medien<br />

pr<strong>of</strong>itieren von der neurowissenschaftlichen<br />

Auswertung. Auch Werbung in<br />

klassischen Medien (insbesondere TV)<br />

Revenue Sharing-<br />

Modelle


Bekanntheit, Nutzung und<br />

geplante Nutzung von<br />

Vergütungsmodellen.<br />

Bekanntheit<br />

Nutzung<br />

Nutzung bis <strong>2015</strong><br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 9<br />

Google AdSense-Modell Apple iAd-Modell<br />

zielt zukünftig auf die „Depotwirkung<br />

von Werbung“ ab und stellt die<br />

Emotionalisierung (der Marke) in den<br />

Mittelpunkt der Werbezielsetzung.<br />

„Der Einbezug der Gehirnforschung<br />

in die Marktforschung der TV-Vermark-<br />

ter wird hier zunehmend wichtiger“,<br />

bewertet Marc Schröder, Geschäftsführer<br />

RTL interactive, diese Entwicklung,<br />

Akteure der Werbewertschöpfungskette,<br />

die die Bedeutung neuer Vergütungssysteme<br />

verstanden haben,<br />

beschäftigen sich inzwischen eingehend<br />

mit der unmittelbaren Messung der<br />

Werbewirkung. Die Datenfülle, die<br />

sich aus einzelnen digitalen Werbebotschaften<br />

extrahieren lässt, ist schließlich<br />

die Baumasse für Erfolgs-basierte<br />

Vergütungsmodelle.<br />

Performance-basierte Vergütungsmodelle<br />

werden hauptsächlich durch Internet-basierte<br />

Werbeformen ermöglicht,<br />

die über eine Vielzahl von Kanälen, wie<br />

z. B. Mobiltelefone, PCs oder auch interaktives<br />

Fernsehen, greifen können.<br />

Darüber hinaus werden zunehmend –<br />

ehemals klassische – „Offline“-Systeme in<br />

die digitale Welt übertragen. Dies zeigt<br />

sich derzeit im vormaligen „Rentnerhobby“<br />

Rabattgutschein-Ausschneiden,<br />

das in kürzester Zeit den Siegeszug im<br />

Netz startete. Der Einsatz von Online-<br />

und Mobile-Coupons wird sich bis <strong>2015</strong><br />

mehr als verdoppeln, so mutmaßen die<br />

befragten Unternehmen. Jeder Mensch,<br />

der virtuelle Coupons nutzt, generiert<br />

hierbei wiederum Daten, die Einfluss<br />

auf weitere Werbemaßnahmen der<br />

Werbetreibenden haben.<br />

Effizienzsteigerung durch<br />

Performance-orientierte<br />

Vergütungsmodelle<br />

Was bedeuten diese Entwicklungen<br />

für die bestehenden Pricing-Modelle<br />

der Werbewirtschaft? Marktexperten<br />

haben die zunehmende Wichtigkeit<br />

dieser Performance-basierten<br />

Vergütungsmodelle erkannt (siehe<br />

Abb. 9) und erwarten, dass sie in<br />

Zukunft deutlich teurer sein werden


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 26<br />

/27<br />

als klassische, rein Reichweiten-<br />

basierte Modelle wie das bisherige Maß<br />

der Dinge: der TKP („Tausend-Kontakt-<br />

Preis“). Es wird daher angenommen,<br />

dass die meisten Kampagnen auch <strong>2015</strong><br />

noch über die klassischen TKP-orientierten<br />

Modelle abgerechnet werden<br />

(siehe Abb. 10).<br />

Damit einher geht die Erwartung vie-<br />

ler Experten, dass die Preise für die dominierenden<br />

Vergütungsmodelle bis<br />

<strong>2015</strong> mindestens leicht steigen werden<br />

(siehe Abb. 11).<br />

Welche Vergütungsmodelle werden<br />

welche Kanäle bis <strong>2015</strong> dominieren?<br />

Dominierte Kanäle durch Vergütungsmodelle<br />

bis <strong>2015</strong>, Angaben in %.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 10<br />

Reichweite/Kontakt (TKP)<br />

Couponing<br />

Cost-per-Click (CPC)<br />

Cost-per-Action (CPA)<br />

Cost-per-Order (CPO)<br />

Revenue Sharing<br />

TV<br />

89<br />

4<br />

89%<br />

8<br />

10<br />

15<br />

22<br />

Radio<br />

88<br />

6<br />

5<br />

TV<br />

13<br />

7<br />

18<br />

Tageszeitung<br />

86<br />

32<br />

7<br />

11<br />

9<br />

14<br />

Insgesamt aber sehen die Teilnehmer<br />

der Online-Befragung eine deutliche<br />

Steigerung von Performance-basierten<br />

Vergütungsmodellen voraus. Insbesondere<br />

Abrechnungsmodellen wie CPO<br />

(„Cost-per-Order“) und CPL („Cost-per-<br />

Lead“) wird eine hohe Attraktivität<br />

bescheinigt (siehe Abb. 13). Während<br />

der CPO die durchschnittlichen<br />

Werbekosten je Einkauf misst, umfasst<br />

der CPL / CPE („Cost-per-Engagement“)<br />

die durchschnittlichen Werbekosten je<br />

gewünschter Aktivität (z. B. die Anmeldung<br />

zu einem Newsletter).<br />

Fachpresse<br />

84<br />

24<br />

5<br />

10<br />

11<br />

12<br />

AZ-Blätter<br />

78<br />

30<br />

3<br />

5<br />

10<br />

7<br />

88%<br />

Außenwerbung<br />

85<br />

6<br />

2<br />

10<br />

Radio<br />

4<br />

5<br />

Online<br />

40<br />

10<br />

55<br />

46<br />

58<br />

20<br />

Preisentwicklung und Vergütungsmodelle,<br />

Angaben in %<br />

Mobile<br />

36<br />

21<br />

42<br />

44<br />

49<br />

20<br />

Print-TKPs sinken<br />

– CPA und CPO steigen<br />

stark sinkend<br />

leicht sinkend<br />

konstant<br />

leicht steigend<br />

stark steigend<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Publikums-<br />

Zeitschriften<br />

83<br />

23<br />

5<br />

9<br />

5<br />

13<br />

86%<br />

Abb. 11<br />

Direct<br />

Mailing<br />

47<br />

29<br />

14<br />

37<br />

45<br />

12


TV-TKP<br />

11<br />

19<br />

20<br />

42<br />

2<br />

6<br />

Cost-per-Click<br />

(CPC)<br />

4<br />

22<br />

26<br />

35<br />

4<br />

9<br />

Radio-TKP<br />

8<br />

28<br />

31<br />

25<br />

1<br />

7<br />

Cost-per-Action<br />

(CPA)<br />

1<br />

15<br />

20<br />

41<br />

13<br />

10<br />

Print-TKP<br />

24<br />

33<br />

14<br />

18<br />

3<br />

8<br />

Cost-per-Order<br />

(CPO)<br />

1<br />

11<br />

19<br />

42<br />

17<br />

10<br />

Online-TKP<br />

6<br />

29<br />

13<br />

33<br />

12<br />

7<br />

Revenue<br />

Sharing-Modell<br />

Die Werbeindustrie kann verschiedene Abrechnungsansätze<br />

nutzen, um die Effizienz einer Kampagne zu messen.<br />

Cost-per-Mille<br />

(CPM/TKP)<br />

Cost-per-Click<br />

(CPC)<br />

Cost-per-Order<br />

(CPO)<br />

Cost-per-Action<br />

(CPA)<br />

Cost-per-Lead<br />

(CPL)<br />

Cost-per-<br />

Engagement (CPE)<br />

Revenue Sharing<br />

Couponing<br />

Besucher-basierte Messung<br />

Performance-basierte Messung<br />

Quelle: Arthur D. Little<br />

Abb. 12<br />

· Kosten pro tausend Abrufe der Werbung<br />

· Manchmal als „Cost-per-Impression“ (CPI) bezeichnet<br />

Die Kosten für das „Klicken“ auf eine Werbung<br />

· Im Vorfeld ausgehandelter Festpreis<br />

· Auktions-basiertes System<br />

· Kosten pro neuem Kunden, der ein Produkt kauft<br />

· Kosten für eine spezifische Transaktion<br />

· Je nach Transaktion wird in nachfolgende Kategorien unterschieden:<br />

· Kosten pro registriertem Nutzer, der sich für einen<br />

Newsletter/ein Produkt anmeldet<br />

· Kosten für jede vereinbarte Aktion in der Werbung<br />

· Hauptsächlich in Kombination mit interaktiver Werbung<br />

· Beteiligung der Plattform an der Werbung<br />

zurechenbaren Umsätzen<br />

·Erfolgs-basierter Umsatz an eingereichten Coupons<br />

für Rabatte oder Freiprodukte<br />

1<br />

4<br />

30<br />

37<br />

15<br />

13<br />

Beispiel:<br />

· Radio/TV, Zeitung<br />

· Online-Bildschirmwerbung<br />

Beispiel:<br />

· Online-Bildschirmwerbung<br />

· Suchtext-basierte Werbung<br />

Beispiel:<br />

· Produktempfehlung<br />

Beispiel:<br />

· Registrierung beim<br />

Newsletter<br />

Beispiel:<br />

· Erreichung einer bestimmten<br />

Punktzahl in einem Online-Spiel<br />

Beispiel:<br />

· Apple App-Store<br />

Geschäftsmodell<br />

Beispiel:<br />

· Coca Cola Mobile QR Coupons<br />

Außenwerbung-TKP<br />

3<br />

20<br />

44<br />

24<br />

2<br />

7<br />

Couponing<br />

4<br />

5<br />

34<br />

36<br />

8<br />

13


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 28<br />

/29<br />

7%<br />

8%<br />

8%<br />

8%<br />

11%<br />

10%<br />

13%<br />

14%<br />

13%<br />

Cost-per-Click (CPC)<br />

30%<br />

24%<br />

Cost-per-Action (CPA)<br />

24%<br />

20%<br />

Cost-per-Order (CPO)<br />

11%<br />

27%<br />

19%<br />

23% 30%<br />

Revenue Sharing-Modelle<br />

Wie schätzen Sie die Attraktivität der<br />

folgenden Vergütungsmodelle ein?<br />

Das attraktivste Vergütungsmodell<br />

ist Cost-per-Order (CPO).<br />

sehr unattraktiv<br />

eher unattraktiv<br />

neutral<br />

eher attraktiv<br />

sehr attraktiv<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 13<br />

33%<br />

25%<br />

Online/Mobile Couponing<br />

37%<br />

26%<br />

25%<br />

16%<br />

13%<br />

Vergütung nach<br />

Reichweite (TKP)<br />

20%<br />

18%<br />

17%<br />

12%<br />

9%<br />

13%<br />

10%<br />

10%<br />

8%<br />

4%<br />

4%


Wie schätzen Sie die zukünftige<br />

Entwicklung der Preis- und<br />

Vergütungsmodelle ein?<br />

Die Zukunft der Werbewirtschaft<br />

ist durch vielfältigere Preismodelle<br />

geprägt.<br />

1 – stimme überhaupt nicht zu<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5 – stimme voll zu<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 14<br />

Hohe Standardisierung<br />

Mehr verschiedene Preismodelle<br />

Heutige Preismodelle nicht<br />

ausreichend zur Prognose<br />

Versteigerung von<br />

Werbeplätzen wird zunehmen<br />

CPO, CPC, CPL und Co. – die zunehmend<br />

komplexeren Vergütungs- und Targetingmodelle<br />

und die rapiden technologischen<br />

Entwicklungen machen eine<br />

Standardisierung im digitalen Umfeld<br />

eher unwahrscheinlich. Damit wird bis<br />

<strong>2015</strong> ein heterogenes Muster an Abrechnungsformen<br />

in der Werbeindustrie<br />

bestehen bleiben. Insbesondere die<br />

Verteilung der Kosten und sowie der<br />

auf die Werbung zurückzuführende<br />

Umsatz spielt hier eine große Rolle.<br />

Nur solche Plattformanbieter, die eine<br />

klare Zuordnung und Erfolgsmessung<br />

(im Sinne eines “Erfolgs-Controllings“)<br />

ermöglichen, werden in Zukunft den<br />

Erfolg in der digitalen Welt sichern<br />

können. Unter dieser Prämisse wird<br />

sich die Anzahl von Performance-<br />

orientierten Preismodellen in der<br />

Zukunft deutlich vergrößern.


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 30<br />

/31<br />

2.3 Veränderungen in<br />

der Werbeindustrie<br />

Werbeformen und -modelle<br />

Insgesamt wird das Werbeklima in den<br />

nächsten Jahren freundlich bleiben.<br />

Die befragten Experten erwarten<br />

mehrheitlich leicht steigende Werbe-<br />

investitionen in die Medien insgesamt<br />

(58 %). 23 % rechnen eher mit einer Stagnation<br />

(siehe Abb. 2). In den digitalen<br />

Medien erwarten nahezu alle Befragten<br />

bis <strong>2015</strong> stark (72 %) bzw. leicht<br />

(25 %) steigende Werbeinvestitionen.<br />

Entsprechend werden ganz überwiegend<br />

die Segmente Internet und Mobile<br />

von steigenden Werbeinvestitionen<br />

pr<strong>of</strong>itieren. Für den gesamten Printbereich<br />

hingegen gehen die Experten von<br />

leichten bzw. starken Rückgängen aus.<br />

Die heute wichtigsten Kriterien bei der<br />

Vergabe von Mediabudgets sind laut<br />

Umfrage der Preis, verfügbare Nutzungsdaten<br />

der Zielgruppe, Targeting-<br />

Möglichkeiten und die Reichweite. Bis<br />

<strong>2015</strong> dürften vor allem die Targeting-<br />

Möglichkeiten und die verfügbaren<br />

Nutzerdaten noch stark an Bedeutung<br />

unter den Entscheidungskriterien<br />

für eine Mediainvestition zunehmen.<br />

Etwas gewinnen in der Relevanz werden<br />

aus Sicht der Experten auch der Preis<br />

und das angebotene Vergütungsmodell<br />

(siehe Abb. 15).


TV<br />

Publikumszeitschriften<br />

Fachpresse<br />

Außenwerbung<br />

Internet<br />

7 20<br />

Veränderung der Werbeinvestitionen<br />

nach Medien, Angaben in %<br />

Internet und Mobile steigen<br />

stark – Print verliert massiv.<br />

stark rückläufig<br />

leicht rückläufig<br />

stagnierend<br />

leicht steigend<br />

stark steigend<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 15<br />

35 34<br />

10 28<br />

45<br />

14 3<br />

30<br />

43<br />

12<br />

26<br />

42<br />

52<br />

Radio<br />

2 15<br />

48<br />

32<br />

3 14<br />

37<br />

38<br />

43<br />

Tageszeitungen<br />

Anzeigenblätter<br />

Direct Mail<br />

27 70<br />

3<br />

3 27<br />

67<br />

3<br />

41<br />

17<br />

11<br />

7<br />

3<br />

2<br />

34<br />

3<br />

3<br />

5<br />

Mobile<br />

17<br />

9<br />

3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

3<br />

1<br />

2


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 32<br />

/33<br />

Reichweite<br />

Wichtigkeit bei Vergabe von<br />

Mediabudgets, Angaben in %<br />

Zielgruppendaten und Preis sind<br />

besonders wichtig.<br />

sehr unwichtig<br />

eher unwichtig<br />

neutral<br />

eher wichtig<br />

sehr wichtig<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 16<br />

6<br />

Crossmediales Portfolio<br />

des Vermarkters<br />

1<br />

2<br />

17<br />

38<br />

34<br />

8<br />

2<br />

21<br />

27<br />

25<br />

19<br />

Preis<br />

Vielfalt der<br />

Werbemöglichkeiten<br />

Bestand die Online-Werbung vor nicht<br />

all zu langer Zeit noch aus simplen<br />

Bannern und Werbetexteinblendungen,<br />

die in Tausender-Stückzahlen vergütet<br />

wurden, sind dem zukünftigem Werbe-<br />

treibenden hinsichtlich Werbeform,<br />

Vergütungsmodell und Targeting fast<br />

keine Grenzen mehr gesetzt. Alle<br />

Prozesse in der Wertschöpfungskette<br />

laufen zunehmend in Echtzeit ab. Die-<br />

se Dynamisierung des Marktes führt<br />

dazu, dass sowohl Technologie-Provider<br />

als auch Plattform-Provider (wie z. B.<br />

Netzbetreiber im mobilen Umfeld)<br />

an Einfluss in der Wertschöpfungs-<br />

kette gewinnen werden.<br />

Derzeit sind im Online-Marketing<br />

klassische Banner weit verbreitet.<br />

Sie sind flexibel einsetzbar und preislich<br />

attraktiv. Doch immer mehr Werbungtreibende<br />

setzen auch Bewegtbild-<br />

Werbung im Web ein – im Regelfall in<br />

Kombination mit statischen Werbemitteln.<br />

Bislang erzielt Bewegtbild-<br />

Werbung einen Anteil im einstelligen<br />

Prozentbereich an der Online-Werbung,<br />

gehört aber nach Einschätzung fast<br />

aller Experten weiter zu den Wachstumsmotoren<br />

der Online-Werbewirtschaft<br />

(siehe auch Abb. 18).<br />

1<br />

0<br />

10<br />

37<br />

45<br />

7<br />

1<br />

10<br />

25<br />

42<br />

16<br />

6<br />

Targeting-<br />

Möglichkeiten<br />

Standardisierte<br />

Werbemittel<br />

Auch innovative Modelle, die teils<br />

Konzepten der klassischen Werbe-<br />

kanäle entliehen sind, wird das Werbe-<br />

publikum künftig stärker beobachten<br />

können. Beispiele hierfür sind etwa<br />

„Branded Content“ und „In-Game-Adver-<br />

tising“. Im ersten Fall, dem Branded<br />

Content, entwickeln Werbetreibende<br />

eigene Inhalte, wobei die Übergänge<br />

zwischen (Entertainment-) Inhalten<br />

und Werbung fließend sind. Bei In-<br />

Game-<strong>Advertising</strong> wiederum werden<br />

Produkte und Marken der Werbetreiben-<br />

den gezielt in elektronischen Spielen<br />

platziert. Facebook beispielsweise setzt<br />

ab Mai 2011 auf die Verknüpfung von<br />

In-Game-<strong>Advertising</strong> und einem Incentive-System<br />

für User, die sich diese<br />

Werbung ansehen. Game Publisher<br />

wie Zynga und CrowdStar sind Teil dieser<br />

neuen Werbewertschöpfungskette,<br />

an deren Ende der freiwillige Werberezipient<br />

mit der digitalen Währung<br />

„Facebook Credits“ bezahlt wird (pro<br />

angesehener Werbung ein Credit, also<br />

10 US-Cent).<br />

Neben innovativen Werbemodellen<br />

werden Recommendation-Modelle an<br />

Einfluss gewinnen. Gerade die großen<br />

Online-Plattformen wie Amazon und<br />

0<br />

2<br />

13<br />

38<br />

39<br />

8<br />

3<br />

23<br />

39<br />

21<br />

6<br />

8<br />

Angebotenes<br />

Vergütungsmodell<br />

5<br />

Verfügbare Nutzungsdaten<br />

der Zielgruppen<br />

1<br />

2<br />

25<br />

43<br />

21<br />

0<br />

2<br />

12<br />

37<br />

44


Entwicklung der Entscheidungskriterien<br />

bei Mediabudgets,<br />

Angaben in %<br />

Targeting und Zielgruppen-<br />

daten zunehmend wichtiger.<br />

stark verlieren<br />

etwas verlieren<br />

konstant bleiben<br />

etwas gewinnen<br />

stark gewinnen<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 17<br />

Reichweite<br />

Preis<br />

Targeting-Möglichkeiten<br />

Angebotenes<br />

Vergütungsmodell<br />

Crossmediales Portfolio<br />

des Vermarkters<br />

Vielfalt der<br />

Werbemöglichkeiten<br />

Standardisierte Werbemittel<br />

Verfügbare Nutzungsdaten<br />

der Zielgruppen<br />

2<br />

1<br />

1<br />

Apples iTunes werden ihre Recommenda-<br />

tion-Services weiter ausbauen, sowohl in<br />

Richtung unternehmenseigener Empfehlungen<br />

als auch Empfehlungen aus dem<br />

digitalen Netzwerk des Endkunden.<br />

Online<br />

Im Bereich Online sehen die befragten<br />

Experten bis <strong>2015</strong> einen ganz<br />

deutlichen Gewinner bei den Investitionen<br />

in bestimmte Werbeformen:<br />

Bewegtbild. 72 Prozent der Befragten<br />

erwarten stark steigende Investitionen<br />

in diese Werbeform, weitere 24 %<br />

zumindest eine leichte Steigerung<br />

(siehe Abb. 18).<br />

5<br />

8<br />

9<br />

12<br />

15<br />

5 20<br />

7<br />

16<br />

30<br />

28<br />

20<br />

41<br />

32<br />

31<br />

32<br />

Wertschöpfungs-<br />

kette & Markt<br />

Die Vielzahl innovativer Werbeformen<br />

und neuer Vergütungsmodelle wirkt<br />

sich fraglos auch auf die gesamte Wertschöpfungskette<br />

im Online-Segment<br />

aus. Diese konsolidiert sich von einem<br />

komplexen Ökosystem von Agenturen,<br />

Ad-Networks, technischen Dienstleistern<br />

und Plattformen hin zu drei Wertschöpfungsstufen<br />

zwischen Werbetreibendem<br />

und Plattform, nämlich Demand-Side-<br />

Plattformen, AdExchanges und Sell-<br />

Side-Plattformen.<br />

http://mashable.com/2011/05/06/facebookfacebook-10-cents-ads/ (Abruf: 06.05.2011)<br />

39<br />

35<br />

43<br />

28 39<br />

38<br />

45<br />

27<br />

46<br />

21<br />

15<br />

18<br />

14<br />

23<br />

20<br />

3<br />

44<br />

7<br />

7<br />

7<br />

10<br />

8<br />

9<br />

9<br />

8


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 34<br />

/35<br />

Search Marketing<br />

45<br />

3<br />

37<br />

13<br />

43<br />

2<br />

27<br />

5<br />

17<br />

45<br />

Affiliate Marketing<br />

47<br />

19 23<br />

4<br />

Display Ads<br />

10<br />

3


Bewegbild/Video-Ads<br />

72 24<br />

2<br />

2<br />

Sonstige Online-Bereiche<br />

42 18<br />

10<br />

Veränderung der Werbeinvestitionen<br />

in Online-Bereichen,<br />

Angaben in %<br />

Stärkste Investitionen im<br />

Bewegtbild-Bereich.<br />

stark rückläufig<br />

leicht rückläufig<br />

stagnierend<br />

leicht steigend<br />

stark steigend<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 18<br />

28<br />

2


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 36<br />

/37<br />

Die zukünftige Wertschöpfungskette des Online-<br />

Werbemarktes wird sich in drei Bereiche aufsplitten<br />

Beispiele entlang der Wertschöpfungskette<br />

im Online-Werbemarkt der Zukunft.<br />

Quelle: Arthur D.Little<br />

Abb. 19<br />

Glam Media<br />

RECREATED LOGO<br />

Advertiser<br />

Demand Side<br />

Platform<br />

(DSP)<br />

RTB<br />

Ad exchange<br />

Sell Side<br />

Platform<br />

(SSP)<br />

Publisher


Der ehemals reine Mobilfunkanbieter Hutchison 3 aus Österreich hat sich zu<br />

einer Mediaagentur entwickelt, die die gesamte Wertschöpfungskette bedient.<br />

Campaign<br />

creation<br />

Ad<br />

aggregation<br />

Channel<br />

buying<br />

Campaign<br />

inventory<br />

selling<br />

Campaign<br />

serving<br />

Publishing Access<br />

provision<br />

Supporting services Core services<br />

Um die gesamte Wertschöpfungskette bedienen zu können,<br />

nimmt Hutchison 3 die Rolle dreier Akteure ein:<br />

Access / Service Provider<br />

Medienfirma / Inhalte Aggregator<br />

Multimedia-Oberflächen<br />

Die „Demand-Side-Plattform“ (DSP) besteht aus Organisationen, die sich<br />

darauf spezialisiert haben, aus verschiedenen Quellen die optimalen Werbe-<br />

flächen in Echtzeit einzukaufen. Die Quellen sind Werbenetzwerke, AdEx-<br />

changes oder Sell-Side-Plattformen. Sobald die Flächen gefunden sind,<br />

verwaltet die Plattform die Kampagne und erstellt Echtzeitberichte zum<br />

Kampagnen-stand für den Werbetreibenden.<br />

In „AdExchanges“ werden Werbeflächen zwischen Anbietern und Nachfragern<br />

gehandelt. Die Transaktionen laufen hier in aller Regel in Echtzeit ab. Es werden<br />

entweder ganze Bündel von Impressions pro Werbeplatz verkauft oder auch nur<br />

eine Impression.<br />

Die „Sell-Side-Plattform“ (SSP) unterstützt den Werbeflächenbetreiber, indem sie<br />

ihm einen möglichst hohen Ertrag pro Werbeeinblendung erwirtschaftet.<br />

Zur Umsetzung nutzt dieser verschiedene AdExchanges, um einer möglichst<br />

breiten Käuferschaft die Werbeplätze zu präsentieren.<br />

Durch die Akquisition verschiedener Werbefirmen hat Google sich in den letzten<br />

Jahren sukzessive zu einem der führenden Werbenetzwerke aufgebaut. Googles DoubleClick<br />

fungiert als AdExchange, die auch ins AdSense (Werbenetzwerk) integriert<br />

ist. Dementsprechend wird der Markt von Giganten wie Google dominiert. Ausnahmen<br />

wie AdScale mit ihrer AdExchange sind im deutschen Online-Werbemarkt<br />

hingegen eher rar – und werden es mit Blick auf die hiesigen Entwicklungen<br />

voraussichtlich auch bleiben.<br />

Service<br />

provision<br />

• Kundenbetreuung<br />

• Provider von Mobile Data und ISP für Mobile Internet Access<br />

• Distributionskanal für digitale Inhalte<br />

• Netzwerk an Partnern und Kooperationen mit anderen<br />

Inhalte Aggregatoren und Medienfirmen<br />

• Kampagnenentwicklung, -leitung und -durchführung<br />

• Mediaplanung, Werbeplatzanbieter<br />

• Multimedia-Öberflächen für SMS, MMS, Voice, Video, E-Mail etc…<br />

Device<br />

provision<br />

Quelle: Arthur D.Little,<br />

Hutchinson 3<br />

Abb. 20


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 38 /39<br />

Mobile<br />

Im mobilen Segment haben sich ähnliche<br />

Strukturen wie in der Online-<br />

Werbung etabliert. Allerdings sind in<br />

der mobilen Werbung deutlich mehr<br />

Akteure verschiedener Branchen<br />

aktiv, wobei eine Konsolidierung hin<br />

zur online-bezogenen Wertschöpfung<br />

erwartet wird:<br />

Die im Rahmen dieser Studie befragten<br />

Experten sehen im mobilen Umfeld<br />

mittelfristig eine deutliche Zunahme<br />

von Bewegtbildwerbung, „In-App-Ad-<br />

Wie schätzen Sie die Entwicklung der nachfolgenden<br />

innovativsten Werbeformen in Bezug auf deren<br />

Werbeinvestitionen bis zum Jahr <strong>2015</strong> ein?<br />

Es wird erwartet, dass Social Media-<br />

Investitionen am stärksten steigen.<br />

1 2<br />

4 7<br />

4 7<br />

4 2 5<br />

1 8<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1<br />

stark rückläufig<br />

leicht rückläufig<br />

stagnierend<br />

leicht steigend<br />

stark steigend<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 21<br />

4<br />

1 9<br />

vertising“ (d.h. Werbung innerhalb von<br />

Apps) sowie „Location-based <strong>Advertising</strong>“<br />

(d.h. Standort-basierte Werbung).<br />

Während Bewegtbildwerbung direkt<br />

aus dem Online-Umfeld adaptiert werden<br />

kann, sind In-App-<strong>Advertising</strong><br />

und Location-based <strong>Advertising</strong> spezifische<br />

Modelle im mobilen Umfeld.<br />

Soziale Netzwerke haben in den vergangenen<br />

fünf Jahren dramatisch an<br />

Beliebtheit bei den Internet-Nutzern<br />

zugenommen. Damit werden sie auch<br />

als Werbeplattform wichtiger – die<br />

Werbeindustrie hat ihre Ausgaben im<br />

Social Web in den letzten sechs Jahren<br />

versechsfacht. 57 Prozent der im Rahmen<br />

dieser Studie befragten Experten<br />

erwarten, dass Social Media-Werbung<br />

in den nächsten Jahren stark ansteigt,<br />

immerhin 32 Prozent rechnen mit<br />

einer leichten Zunahme.<br />

2 6<br />

6 1 6 5<br />

6<br />

1 5<br />

1 5<br />

2 0<br />

2 5<br />

2 3<br />

32<br />

3 4<br />

3 7<br />

3 9<br />

4 8<br />

4 8<br />

3 0<br />

4 2<br />

57<br />

4<br />

6<br />

5<br />

17 4<br />

3 9<br />

8<br />

4<br />

1 5<br />

Social Media-<strong>Advertising</strong><br />

In-game-<strong>Advertising</strong><br />

Branded Content<br />

Advergames<br />

TV-Product-Placement<br />

Location-based Marketing<br />

Friend Scouting/Empfehlung<br />

Sonstige innovative Werbeformen


Allgemein<br />

Geografie (Land und Stadt)<br />

Alter & Geschlecht<br />

Sozialer Status (ledig, verlobt, verheiratet)<br />

Sprachen<br />

Ausbildung & Beruf<br />

Dauer und Grad der Ausbildung<br />

Firmengröße<br />

Soziale Interessen<br />

Interessen wie (Fußball, Hunde etc.)<br />

Freundeskreis<br />

Anstehende Events<br />

Zeitdauer<br />

Zeitdauer online (Start und Enddauer)<br />

Adressierung von Usern an<br />

deren Geburtstag<br />

Differenzierungsparameter<br />

von Facebook<br />

Social Media und Social<br />

Networks als Haupttreiber<br />

Facebook ermöglicht<br />

Mikro-Werbung für jedes Budget<br />

Durch die großen Differenzierungs-<br />

kriterien können kleine Gruppen<br />

Zielgruppen im ganzen Land<br />

ansprechen<br />

Kosten für eine kleine Werbe-<br />

kampagne fangen bei einem Euro<br />

pro Tag an<br />

Neben Mikro-Werbekampagnen<br />

sind auch große und landesweite<br />

Kampagnen möglich<br />

Mikro Differenzierung<br />

Mit Blick auf die deutsche Social Media-Landschaft stechen primär<br />

drei Kategorien ins Auge:<br />

Globale Netzwerke wie Facebook, die weiterhin einen regen Strom von<br />

Neuanmeldungen verzeichnen.<br />

Lokale Netzwerke wie etwa StudiVZ oder wer-kennt-wen, die einen zu-<br />

nehmend schweren Stand in Deutschland haben werden. Zwar steigen die<br />

Benutzerzahlen noch leicht, jedoch wird das immer dominanter werdende<br />

Facebook die Nutzer dauerhaft an sich ziehen.<br />

Spezialisierte Netzwerke wie das Business-Netzwerk XING haben hingegen<br />

den globalen Konkurrenten getrotzt und verfügen zudem über eine stabile oder<br />

sogar wachsende Benutzeranzahl. Hierbei spielt insbesondere der Nischen-<br />

fokus solcher Netzwerke, wie etwa XINGs Spezialisierung auf Geschäfts-<br />

beziehungen im deutschsprachigen Raum, eine Rolle für den Erfolg. Interna-<br />

tional betrachtet, dürfte LinkedIn seine dominierende Rolle weiter ausbauen.<br />

Werbung auf Facebook ermöglicht jedem<br />

Werbenden die spezifische Zielgruppe<br />

in großen Plattformen mit keinem oder<br />

geringem Wissen anzusprechen<br />

Estimated reach<br />

808,240 people<br />

who live in Germany<br />

Quelle: Arthur D. Little<br />

who live within 80 kilometres<br />

<strong>of</strong> Munich<br />

Try Facebook Ads<br />

Reach the excact<br />

audience you want<br />

with Facebook‘s<br />

customizable targeting.<br />

Beispiel<br />

Abb. 22


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 40 /41<br />

Wie werden sich die Werbeinvestitionen<br />

im Bereich Mobile entwickeln?<br />

Die größte Entwicklung im Mobile Bereich<br />

wird bei Bewegtbild und Apps erwartet.<br />

stark rückläufig<br />

leicht rückläufig<br />

stagnierend<br />

leicht steigend<br />

stark steigend<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 23<br />

Search Marketing<br />

Display Ads<br />

Bewegbild/Video Ads<br />

In-App-<strong>Advertising</strong><br />

Advergames<br />

SMS/Bluetooth Ads<br />

Location-based Marketing<br />

Sonstige mobile Werbeformen<br />

Globale Akteure wie Facebook haben<br />

die Nutzerinformationen bereits als<br />

Werbemarkt erkannt. So ist es beispielsweise<br />

bei Facebook möglich, als<br />

Werbetreibender eigene Werbung zu<br />

schalten und auf Basis der Nutzerinformationen<br />

zielgruppenspezifisch zu<br />

positionieren.<br />

Zudem bieten soziale Netzwerke mit<br />

dem Recommendation-Modell die Möglichkeit,<br />

Firmen und Produkte werbemäßig<br />

zu positionieren, obwohl der<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

Nutzer dies nicht als Werbung, sondern<br />

als Empfehlung eines Freundes<br />

wahrnimmt. Dieses Modell stellt insbesondere<br />

für Werbeplattformen ein<br />

nicht zu unterschätzendes Risiko dar,<br />

denn andere Internetseiten und Portale<br />

werden künftig an Relevanz bei<br />

den Nutzern verlieren. Aufgrund der<br />

teilweise exklusiven Nutzung eines sozialen<br />

Netzwerks wie Facebook werden<br />

auch diese als Werbeplatz deutlich unattraktiver<br />

– sowohl im Online-Bereich<br />

als auch im mobilen Werbemarkt.


2.4 Fazit<br />

“I think that as we build companies,<br />

we need to be thinking about the longterm<br />

changes we‘re going to make and<br />

ask: Are we making people‘s lives better?”<br />

– Josh Williams, CEO und Mitgründer<br />

des Location-based social Networks<br />

Gowalla bringt es auf den Punkt.<br />

Wie schnell neue Ansätze tatsächlich<br />

von der breiten Masse (sowohl bei Kunden<br />

als auch bei Werbetreibenden) akzeptiert<br />

werden, liegt u.a. im schnellen<br />

Erreichen der kritischen Masse.<br />

<strong>The</strong>men wie das mobile Internet und<br />

Social Media haben den Durchbruch in<br />

kurzer Zeit geschafft – andere wie Hybrid-TV<br />

stehen noch in den Startlöchern.<br />

Die eine oder andere Entwicklung, die<br />

heute einen Hype erfährt, kann in<br />

Kürze schon wieder ein Wimpernschlag<br />

der digitalen Geschichte sein. Die Vergangenheit<br />

hat gezeigt, dass sich nicht<br />

immer die technologisch „besten“ Plattformen<br />

und Services durchsetzen, sondern<br />

die mit der größten Akzeptanz.<br />

In diesem Fall definiert sich Akzeptanz<br />

in erster Linie durch breite Nutzerschaften<br />

der neuen Technologien.<br />

Der Werbeindustrie muss es gelingen,<br />

diese intelligent zu nutzen, ohne „Abstoßungsreaktionen“<br />

bei den Nutzern<br />

zu provozieren. Hierin wird die größte<br />

Herausforderung liegen.<br />

Die meisten neuen Werbeformen werden<br />

die „alten“ nicht grundlegend ersetzen,<br />

sondern sie um neue Funktionalitäten<br />

anreichern (z.B. interaktives<br />

Bewegtbild, iAd als „In-App-<strong>Advertising</strong>“).<br />

Somit erweitern sich auch die<br />

Möglichkeiten der Kommunikation zwischen<br />

Marken und Konsumenten. Eine<br />

hoch relevante Entwicklung im zukünftigen<br />

Werbemarkt, treffend beschrieben<br />

von Danielle Sacks, <strong>The</strong> Fast Company:<br />

„<strong>The</strong> death <strong>of</strong> mass marketing means the<br />

end <strong>of</strong> lazy marketing.“<br />

Zusätzlich werden Inhalte auf immer<br />

vielfältigeren Endgeräten auch mobil<br />

darstellbar. Orientierungspunkt wird<br />

nach dem ersten Hype um neue technologische<br />

Möglichkeiten allein die Zielsetzung<br />

der unternehmensspezifischen<br />

Kommunikationsaufgabe sein.<br />

https://www.nytimes.com/2010/12/05/weekinreview/05reading.html (Abruf: 09.05.2011)<br />

Über die Autoren:<br />

Ansgar Schlautmann<br />

Principal / Arthur D. Little GmbH<br />

Ansgar Schlautmann ist<br />

Principal in Arthur D.<br />

Little‘s TIME Practice,<br />

wo er das globaleKompetenzzentrum<br />

für<br />

Innovation leitet. Seit<br />

über 14 Jahren entwickelt<br />

er für internationale<br />

Telekommunikations- und Medienunternehmen<br />

innovative Geschäftsmodelle<br />

und Services. Schwerpunkte seiner Arbeit<br />

liegen hierbei in der Identifikation neuer<br />

Produkte und Services als auch in der Definition<br />

von möglichen Partnerschafts- und<br />

Vergütungsmodellen,<br />

Nils Hachen<br />

Director Media, Head <strong>of</strong> Marketing<br />

& Communication / denkwerk<br />

Nils Hachen ist<br />

Director Media und<br />

Head <strong>of</strong> Marketing &<br />

Communication bei<br />

denkwerk. In dieser<br />

Funktion verantwortet<br />

Hachen die Bereiche<br />

des integrierten digitalen<br />

Marketings – dazu gehören Display<br />

<strong>Advertising</strong>, SEA, SEO, Affiliate- und Mobile<br />

Marketing sowie Social Media.<br />

Jürgen Morath<br />

Director / Arthur D. Little GmbH<br />

Jürgen Morath ist Executive<br />

Director bei<br />

Accenture Management<br />

Consulting. Davor war<br />

er für Arthur D. Little als<br />

Director tätig.<br />

Der Fokus seiner Beratungstätigkeit<br />

liegt auf<br />

Strategieentwicklung für Unternehmen der<br />

Telekommunikations- und Medienbranche.<br />

Insbesondere <strong>The</strong>menstellung im Bereich<br />

innovativer Produktentwicklungen und Geschäftsmodelle<br />

stellen Schwerpunkte seiner<br />

Arbeit dar.


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 42<br />

/43<br />

3.<br />

Werbemarktszenarien <strong>2015</strong><br />

Technologie und Innovation (und<br />

parallel dazu das Konsumentenverhalten)<br />

sind die wesentlichen Determinanten<br />

für den Strukturwandel<br />

auf den Werbemärkten. Das wurde in<br />

den vorangegangenen Kapiteln dieser<br />

Studie untermauert.<br />

Unabhängig davon, dass nicht jede<br />

Digital-Technologie zu nennenswerten<br />

oder gar nachhaltigen Veränderungen<br />

von Werbeangeboten, deren Aussteuerung,<br />

deren Werbewirkung und<br />

-akzeptanz führt, hat die Digitalisierung<br />

in der Summe für eine Neu-<br />

definition fast aller Geschäftslogiken<br />

geführt, die die Werbeindustrie seit<br />

Jahrzehnten geprägt haben.<br />

Doch wie weit lässt sich diese Dynamik<br />

– mit welchen Implikationen – in<br />

die Zukunft fortschreiben? Das Autorenteam<br />

wagt einen Blick in Werbemärkte<br />

der Zukunft, aufbauend auf<br />

den Erkenntnissen der Vorkapitel und<br />

eigenen Überlegungen.<br />

Anhand von drei aufeinander aufbauenden<br />

Szenarien beschreiben wir den<br />

(deutschen) Werbemarkt im Jahr <strong>2015</strong>.<br />

Grundsätzlich halten wir jedes der<br />

Szenarien, mit leicht abnehmender<br />

Wahrscheinlichkeit, für denkbar.<br />

Die drei Szenarien werden jeweils kurz<br />

anhand ihrer konstituierenden Merkmale<br />

skizziert. Anschließend stellen<br />

wir an jedes Szenario die selbe Frage:<br />

Was spricht für/gegen<br />

das Szenario?<br />

Die Szenarien im Überblick:<br />

Szenario 1 (Basisszenario):<br />

Der fortgeschriebene Werbemarkt<br />

Szenario 2 (aufbauend auf Szenario 1):<br />

Der (fast) vollkommene Werbemarkt<br />

Szenario 3 (aufbauend auf Szenario 1 und 2):<br />

Der persönliche Werbemarkt


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 44<br />

/45<br />

Szenario 1:<br />

Der fortgeschriebene<br />

Werbemarkt<br />

Die Entwicklung der Werbeteilmärkte wird bis <strong>2015</strong> in annähernd<br />

gleicher Intensität wie in den Jahren 2006-2010 über alle Medien<br />

fortgeschrieben.<br />

Unterstellt, dass der Gesamtwerbemarkt<br />

bis <strong>2015</strong> jährlich um 2,7 % wächst und<br />

Online-Werbung im gleichen Zeitraum<br />

seinen Wachstumskurs um jährlich 17 %<br />

fortsetzen kann (gegenüber 22 % p.a. im<br />

Durchschnitt in den Jahren 2006–2010),<br />

avanciert das Web bis <strong>2015</strong> mit einem<br />

Marktanteil von knapp 37 % zum stärksten<br />

Werbeträger in Deutschland (vgl.<br />

hierzu Tabelle „Entwicklung des Brutto-<br />

werbekuchens 2010-<strong>2015</strong>“).<br />

Folgerichtig geht das Wachstum im<br />

Online-Segment zulasten aller klassischen<br />

Medien. Während TV bei<br />

unterstelltem Zuwachs von jährlich 1 %<br />

annähernd seinen aktuellen Werbemarktanteil<br />

bis <strong>2015</strong> behaupten kann,<br />

werden alle Printmedien weiter signifikante<br />

Verluste hinnehmen müssen. In<br />

der Summe erzielen die Print-Gattungen<br />

Zeitungen, Publikumszeitschriften und<br />

Fachpresse in diesem Szenario im Jahr<br />

<strong>2015</strong> einen Bruttowerbemarktanteil<br />

von lediglich 20 % (zum Vergleich: 2000<br />

betrug dieser Anteil noch satte 43 %).<br />

Wenn Online in diesem sehr wahrscheinlichen<br />

Szenario bis <strong>2015</strong> zum<br />

stärksten Werbemedium wird, sollten<br />

Vertreter der klassischen Werbewirtschaft<br />

bis dahin die überfällige strategische<br />

Neuausrichtung auf den digitalen<br />

Markt erfolgreich abgeschlossen<br />

und Verluste im Stammgeschäft durch<br />

digitale Geschäftsmodelle kompensiert<br />

haben. Ansonsten wird bis <strong>2015</strong> einigen<br />

klassischen Medienunternehmen die<br />

Geschäftsgrundlage entzogen sein.<br />

Damit dieses erste Szenario keinen Aktionismus<br />

auslöst, sondern die heutigen<br />

Entwicklungen folgerichtig in die Zukunft<br />

verlängert, werfen wir einen Blick<br />

auf die relevanten in spe Bedarfe und die<br />

Reaktion der Online-Teilmärkte:<br />

Die Kunden der Werbezukunft sind<br />

anspruchsvoller – gewöhnt an individualisierte<br />

Ansprache und verwöhnt<br />

durch einen stärker Web-basierten<br />

Dialog mit Herstellern und Dienstleistern.<br />

Diese multilogische One-to-One-


Werbemarktanteile 2010 Medien<br />

TV-Medien<br />

9%<br />

Online-Medien<br />

Zeitung<br />

Print<br />

Radio<br />

4,9%<br />

1,4%<br />

Fachpresse<br />

19,2%<br />

19,0%<br />

16,4%<br />

Kommunikation lässt die Grenzen<br />

zwischen Kunden 14 und Produzenten<br />

zusehends verschwimmen. Fraglos erwarten<br />

die Kunden, dass ihre Wünsche<br />

und Vorschläge berücksichtigt und auf<br />

Basis höherer Service-Levels umgesetzt<br />

werden. Für die Produzenten bedeutet<br />

das künftig kommunikativen Mehraufwand,<br />

der im Ergebnis aber zu einem<br />

messbar höheren Customer Lifetime<br />

Value (CLTV) führt.<br />

Anstatt der gängigen monodirektionalen<br />

Push-Strategien, verlangen die<br />

„neuen Kunden“ im Jahr <strong>2015</strong> nach<br />

Werbung, die passgenau auf ihre Bedürfnisse<br />

zugeschnitten ist und – auf<br />

Wunsch des Rezipienten – den Dialog<br />

mit dem Anbieter vorsieht. Alle<br />

Player der Werbewertschöpfungskette<br />

14 insbesondere Technik-affine Kunden<br />

39,1%<br />

werden sich an diesen Bedürfnissen<br />

ausrichten müssen und Werbeaktivitäten<br />

mit großen Streuverlusten zugunsten<br />

von Werbemaßnahmen lancieren,<br />

die kundenseitig gewünscht sind<br />

und gezielt und kontextsensitiv ausge-<br />

steuert werden.<br />

Was Online bereits jetzt funktioniert,<br />

wird bis <strong>2015</strong> verstärkt auch im Mobile<br />

<strong>Advertising</strong> getestet und auf den mobilen<br />

Markt übertragen sein. Dank dem<br />

bis dahin nahezu flächendeckenden<br />

mobilen Breitbandangebot und der<br />

weiteren Proliferation internetfähiger<br />

mobiler Endgeräte – speziell Smartphones<br />

(50,8 Mio. in <strong>2015</strong>) und Tablet PCs<br />

(5,1 Mio. in <strong>2015</strong>) – wächst der mobile<br />

Datenverkehr in Deutschland bis <strong>2015</strong><br />

um den Faktor 30 15 .<br />

Prozentuale Visualisierung des<br />

Werbemarktanteils in den Kanälen<br />

von 2010–<strong>2015</strong><br />

Veränderungen in der Werbemarktanteil-<br />

Verteilung von 2010 bis <strong>2015</strong>.<br />

Quelle: OVK, Nielsen, Mediencluster NRW<br />

Abb. 24<br />

36,0%<br />

36,8%<br />

15 vgl. Cisco Studie: http://www.cisco.com/web/DE/presse/meld_2011/01-02-2011_mobile_traffic.html.<br />

Werbemarktanteil <strong>2015</strong> Medien<br />

12,8%<br />

10,6%<br />

TV-Medien<br />

Online-Medien<br />

Zeitung<br />

3,7%<br />

Print<br />

Radio<br />

0,8%<br />

Fachpresse


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 46<br />

/47<br />

Zeitaufwand und Werbeausgaben im<br />

Vergleich, Jahr 2010, Angaben in %<br />

Die Faktoren in Relation in allen Kanälen:<br />

Werbeausgaben in %<br />

Zeitaufwand in %<br />

Quelle: Morgan Stanley, SapientNitro<br />

Abb. 25<br />

Gerade der mobile Werbemarkt pr<strong>of</strong>itiert<br />

erheblich von schnelleren<br />

Übertragungsraten. Dabei punkten<br />

in den nächsten Jahren nicht nur<br />

Anbieter mobiler Inhalte, sondern<br />

alle Akteure, die sich frühzeitig mit<br />

Chancen und Herausforderungen des<br />

Mobile <strong>Advertising</strong> auseinandersetzen.<br />

Die Kundenbindungsmedaille gewinnen<br />

dabei diejenigen Akteure, die den<br />

Mobile-Kanal mit den anderen „transaktionellen“<br />

Kanälen verbinden. Damit<br />

werden diejenigen Kunden gezielt<br />

adressiert, die zwar mobil ansprechbar<br />

sind, aber ihre Kaufentscheidungen auf<br />

einem anderen Kanal umsetzen.<br />

Das wiederum schafft neue Möglichkeiten<br />

dafür, den Vormarsch von<br />

Bewegtbildwerbung (Pre-Roll, Mid-<br />

Roll und In-Video-Commerce) weiter<br />

zu forcieren. Denn Vide<strong>of</strong>ormate<br />

vermögen die Aufmerksamkeit des<br />

Endkunden gezielter, nachhaltiger<br />

und bei richtigem Einsatz emotionaler<br />

zu fesseln als statische Werbeflächen.<br />

<strong>2015</strong> hat sich In-Video-<strong>Advertising</strong> sowohl<br />

auf pr<strong>of</strong>essionellen Content-Plattformen<br />

als auch im User-Generated-<br />

Print<br />

39 31<br />

TV-Medien<br />

Content-Umfeld als eine der wichtigsten<br />

Online-Werbeformen etabliert.<br />

Durch neue In-Video-Commerce-<br />

Formate verschwimmen die Grenzen<br />

zwischen Werbung und Sales. Das<br />

steht im Einklang mit der zunehm-<br />

end digital ausgerichteten Inhalteerstellung,<br />

die in den nächsten Jahren<br />

verstärkt Video-basiert umgesetzt wird.<br />

Nicht nur journalistische Online-Inhalte,<br />

und hier speziell Local Content,<br />

auch Kommunikationsmaßnahmen im<br />

Corporate-Umfeld sowie im Social-<br />

Shopping-Segment (Stichwort Image<br />

Videos, Video Tutorials und „Digitaler<br />

Haul“) setzen künftig verstärkt auf<br />

In-Video-Ads. Besonders wirksam und<br />

erfolgreich wird die Bewegtbild-<br />

Werbung der Zukunft durch eine<br />

passgenaue semantische Ausspielung<br />

im Rahmen des Online-Content-<br />

Umfelds. Mit In-Video-<strong>Advertising</strong> ist<br />

in den kommenden drei Jahren die<br />

Monetarisierung dieser wichtigen Säule<br />

des Web 2.0 ein fester Bestandteil der<br />

Werbewertschöpfung geworden. Neben<br />

diesen Werbeumfeldern im mobilen<br />

und Online-Bewegtbildsegment wird<br />

auch IPTV-<strong>Advertising</strong> Raum für neue<br />

Werbeformen etablieren.<br />

26 12


Online<br />

Radio<br />

09<br />

16<br />

28 13<br />

steigende globale Möglichkeiten<br />

Künftig werden neue Werbeflächen<br />

in Objekten/Gebäuden innerhalb von<br />

Videos und Filmen eingesetzt werden,<br />

um dort nach Echtzeit-Matching des<br />

Kundensegments personalisierte Werbeformen<br />

zu platzieren. Bewegtbild-<br />

Werbung wird damit erstmals immersiv<br />

in Video und Film eingesetzt.<br />

Wenn auch auf niedrigerem Niveau,<br />

erfährt eine weitere ähnliche Disziplin<br />

einen raschen Aufstieg im Zeitalter<br />

der digitalen Spiele: das In-Game-<br />

<strong>Advertising</strong>. Digitale Spiele boomen<br />

auch in den kommenden Jahren –<br />

und zwar generationenübergreifend.<br />

Verschiedene Formate wie das statische<br />

In-Game-Product-Placement, das<br />

dynamische In-Game-<strong>Advertising</strong> mit<br />

Geo- und Zeitcodierung sowie die so<br />

genannten Advergames der werbetreibenden<br />

Unternehmen, die sich durch<br />

ein <strong>of</strong>fen kommuniziertes Branding<br />

auszeichnen, verleihen der Werbe-<br />

branche neue, nachhaltige Impulse.<br />

Noch eine Stufe weiter geht beispielsweise<br />

Popsugar mit seiner Farmville-<br />

Adaption, bei der die Nutzer (überwiegend<br />

Frauen) Fashion-Shops selbst<br />

kreieren und dabei Produkte von<br />

16 vgl. http://adage.com/article/special-report-digital-conference/twitter-<strong>of</strong>fer-marketers-geo-relevant-ads-<br />

tools/226846/ (Abrufdatum: 13.05.2011)<br />

favorisierten Brands auswählen können.<br />

Das heißt, Marken werden zum Bestandteil<br />

der Spiel-Logik.<br />

Das noch junge lokale E-Commerce-Geschäft<br />

mittels Location-based services<br />

wird sich auch in Zukunft beständig<br />

weiterentwickeln. Schon jetzt treten<br />

Endkunden mit Marken mobil und geolokalisiert<br />

in Kontakt, beispielsweise<br />

durch Apps für Mobile Couponing oder<br />

Location-based Social Networks wie<br />

Foursquare und Gowalla. Mit Blick auf<br />

die Erschließung lokaler Märkte wird<br />

sich der Werbemarkt bis <strong>2015</strong> in zwei<br />

Entwicklungshorizonten verändern:<br />

Einerseits werden Check-in-Networks wie Foursquare<br />

von den LBS-Neuentwicklungen der großen Player<br />

Facebook, Twitter 16 und Google geschluckt respektive<br />

schlichtweg überrannt. Denn das Social Network Uni-<br />

versum strebt immer mehr auf wenige globale Haupt-<br />

netzwerke sowie kleinere lokale oder auch thematische<br />

Nischen-Plattformen zu, in denen das knappe Gut der<br />

Nutzeraufmerksamkeit eingefangen werden kann.<br />

Nachdem der Markt nach Branchenlogik und -sättigung<br />

aufgeteilt ist, entwickeln sich die Geo-basierten Dienste<br />

zu einem nachhaltigen lokalen Geschäft für alle<br />

Beteiligten der Werbewertschöpfungskette.<br />

Unser erstes Szenario macht schnell<br />

deutlich, dass viele Innovationen und<br />

neue Technologien die Zukunft des Werbemarktes<br />

formen. Ebenso elementar<br />

wird es für Werbetreibende künftig, den<br />

Strom an nutzergenerierten Inhalten<br />

in ihre Strategien zu implementieren.<br />

Denn diese Informationen der<br />

Peer-to-Peer-Kommunikation, die täglich<br />

in Terabyte-Stärke in das Social Web<br />

fließen, geben in gefilterter Form einen<br />

direkten Aufschluss über Bedarfe und<br />

Wünsche der Endkunden – aktueller<br />

wie auch zukünftiger.<br />

Kaum verwunderlich, dass unter diesen<br />

Bedingungen die semantische<br />

Nutzerdatenanalyse im Jahr <strong>2015</strong> noch<br />

stärker pr<strong>of</strong>essionalisiert sein wird, als<br />

das bereits schon jetzt der Fall ist. Bis zu<br />

welchem Ausmaß dies bis <strong>2015</strong> führen<br />

kann, skizziert unser Szenario 3.


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 48/49<br />

Was spricht für Szenario 1?<br />

Noch nicht ausgeschöpfte<br />

Online-Marktpotenziale<br />

Nach wie vor klafft eine erhebliche<br />

Lücke zwischen der täglichen Internet-<br />

nutzungsdauer und den korrespon-<br />

dierenden Online-Werbeausgaben (im<br />

Gegensatz zu Print und TV). Morgan<br />

Stanley bezifferte im letzten Jahr diese<br />

Lücke („<strong>The</strong> Global Digital Ad Opportunity“)<br />

auf weltweit 50 Milliarden US $<br />

(siehe Abb. 24).<br />

Internetnutzung steigt und steigt …<br />

Die Prolifertation mobiler Breitbandnetze<br />

und leistungsstarker mobiler<br />

Endgeräte wird die Internetnutzung<br />

(trotz teilweiser Verlagerung) noch<br />

weiter nach oben schrauben – damit ein-<br />

hergehend auch Online-Ad-Spendings.<br />

Der Performance-Druck steigt<br />

Die werbetreibende Industrie – Konzerne<br />

wie K MU – wird mit zunehmender<br />

Marketing-Pr<strong>of</strong>essionalisierung von<br />

ihren Werbepartnern (Media-Agenturen,<br />

Werbeplattformen) immer stärker<br />

den Nachweis von Werbewirkung<br />

einfordern (siehe auch Abb. 25).<br />

Was spricht gegen<br />

Szenario 1?<br />

Auf der Makroebene konnten die<br />

Autoren kaum Argumente gegen<br />

dieses Szenario identifizieren.<br />

Innerhalb des Online-Werbesegments<br />

könnten einzelne der dargestellten<br />

Werbeformen und -geschäftsmodelle<br />

leicht andere Akzentuierungen er-<br />

fahren, zum Beispiel:<br />

Datenschutzrechtliche Schranken<br />

beim Targeting.<br />

Location-based Services sind nicht<br />

für alle Nutzer bei wiederholter Geo-<br />

lokalisierung attraktiv.<br />

(Beispiel „Applegate“)


8<br />

15<br />

In Zukunft wird es noch viel mehr<br />

verschiedene Preismodelle geben.<br />

14<br />

Eine hohe Standardisierung der wichtigsten<br />

Preismodelle (z. B. TKP, CPC etc.)<br />

wird es auch in Zukunft geben.<br />

4<br />

4<br />

30<br />

30 43<br />

4<br />

4<br />

39<br />

4<br />

15<br />

30<br />

Statements zur Entwicklung von<br />

Vergütungsmodellen, Angaben in %<br />

Die Zukunft bringt noch mehr<br />

verschiedene Preismodelle.<br />

ich stimme überhaupt nicht zu<br />

2<br />

3<br />

4<br />

ich stimme voll zu<br />

k. A.<br />

Quelle: IP Deutschland<br />

Abb. 26<br />

Heutige Preismodelle sind nicht ausreichend,<br />

um den Wert eines Werbeformates korrekt zu<br />

bestimmen.<br />

25<br />

12<br />

30<br />

Bis <strong>2015</strong> wird die Bedeutung der<br />

Versteigerung von Werbeplätzen zunehmen.<br />

5<br />

27<br />

19<br />

2<br />

28<br />

3<br />

4


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 50/51<br />

Szenario 2:<br />

Der (fast) vollkommene<br />

Werbemarkt<br />

Das zuvor skizzierte Szenario 1 dient als Fundament für Szenario 2, das heißt, alle in<br />

Szenario 1 dargestellten Entwicklungen treten auch in Szenario 2 ein.<br />

Szenario 2 liegen folgende Annahmen zugrunde:<br />

Nach Google wird Facebook bis <strong>2015</strong> zur international wichtigsten Werbeplatt-<br />

form – vorrangig im Display-Geschäft – auch in Deutschland.<br />

Analog zu Google wird Facebook im Rahmen eines eigenen, geschlossenen<br />

Werbe-Ökosystems Agentur, Vermarkter und Plattform seiner Werbeplätze<br />

zugleich.<br />

Dadurch geraten Online-Vermarkter verstärkt unter Druck, ihren Werbekunden<br />

ebenfalls vermehrt Self-Service-Tools zur Einbuchung und Erfolgskontrolle von<br />

Kampagnen zur Verfügung zu stellen. International ebnen sogenannte Demand-<br />

Side-Platforms (DSPs) wie Turn oder SearchIgnite den Weg für diese Entwick-<br />

lung, die Werbekäufern eine in Echtzeit reagierende S<strong>of</strong>tware für automatisierte<br />

Kaufprozesse entlang verschiedenster Quellen zur Verfügung stellen.<br />

Um Google und Facebook nachhaltig und substanziell Paroli bieten zu können,<br />

etablieren sich bis <strong>2015</strong> wenige, vollkommen standardisierte digitale<br />

Werbebörsen, die das gesamte Online-Werbeinventar aller angeschlossenen<br />

Werbeplattformen/Vermarkter (Angebot) mit der kumulierten Kampagnen-/<br />

Werbeplatznachfrage über ein automatisiertes Auktionsverfahren matchen<br />

und laufend in Echtzeit optimieren (siehe Abb. XX). Maßgeblich verant-<br />

wortlich für diese Entwicklung wird der Umschwung Richtung Audience<br />

Aggregation und Audience Buying sein sowie die Anreicherung durch Data<br />

Management Plattformen (DMP) und Pr<strong>of</strong>ildatenhandel.


Digitale Werbebörse<br />

Werbetreibende Werbeplattformen<br />

Customer Frontend<br />

(Self Service)<br />

div. Werbeformen<br />

Targeting-Optionen<br />

Vergütungsmodell<br />

Werbekontexte<br />

max. Kampagnenangebote<br />

Quelle: Mediencluster NRW<br />

Abb. 27<br />

Algorithmus optimiert Einbuchungen<br />

kontinuierlich bis zum Ende der Kampagnen<br />

unter Umsatz- und Performance-Gesichtspunkten<br />

Algorithmus bucht Werbemittel auf<br />

Plattformen mit max. Performance zum<br />

höchstmöglichen Preis in Echtzeit ein<br />

Digitale Werbebörse gleicht Kampagnen-Parameter<br />

im Trial- & Error-Prinzip<br />

mit verfügbaren Werbeplätzen ab<br />

Bidding Engine<br />

Gut möglich, dass sich das gesamte Reichweiten- und Daten-Ökosystem analog<br />

zu internationalen Finanzmärkten entwickelt - inklusive Arbitrage-Geschäften<br />

zwischen den Marktplätzen, Handel von Optionen und <strong>Future</strong>s auf zukünftige<br />

Werbeplätze oder auch dem „Hedging“ von Werbeeinbuchungen. Dieses<br />

„Financial Engineering“ könnte letztlich einer der wesentlichen Treiber für<br />

die Entwicklung vollkommener Märkte sein.<br />

An dieser Stelle darf darüber spekuliert werden, a) wie viele Werbebörsen den<br />

Markt bedienen und b) wer „Betreiber“ der Werbebörsen wird (Zusammen-<br />

schluss der Vermarkter? Große Media-Agenturen?) und c) auf Basis welchen<br />

Geschäftsmodells die Werbebörsen agieren, respektive wie die Erlöse/Gewinne<br />

unter den Beteiligten der Werbewertschöpfungskette aufgeteilt werden.<br />

Publishers Frontend<br />

(Self Service)<br />

Werbeinventar<br />

Werbekontexte<br />

Verfügbarkeiten<br />

Preise<br />

Abrechnungsmodelle


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 52 /53<br />

Werbekunden Media-Agenturen<br />

Quelle: Mediencluster NRW<br />

Abb. 28<br />

Auf Basis dieser Argumentationskette<br />

entwickeln sich die (digitalen) Werbemärkte<br />

– im Pareto-Sinne – in Richtung<br />

eines „vollkommenen Werbemarktes“,<br />

in dem der automatisierte Abgleich von<br />

Angebot und Nachfrage über den Preismechanismus<br />

zu einer optimalen Ressourcenallokation<br />

führt. Das „Optimum“<br />

bzw. das Marktgleichgewicht<br />

kennzeichnet eine Marktsituation, in<br />

der sämtliche verfügbaren Werbeplätze<br />

ihren maximal möglichen Output (also<br />

ihren höchstmöglichen Preis) erzielen<br />

und die Platzierung von Werbebotschaften<br />

auf den verfügbaren Werbeplätzen<br />

zum höchstmöglichen Return<br />

on <strong>Advertising</strong> (RoAd) führt. In dieser<br />

Situation lassen sich durch deren Umschichtungen<br />

keine weiteren Produktivitätssteigerungen<br />

mehr erzielen.<br />

Im Kern stellt die digitale Werbebörse<br />

eine Übertragung (und Weiterentwicklung)<br />

des heutigen Google AdWords-<br />

Ökosystems auf den gesamten digitalen<br />

Werbemarkt dar – mit weitreichenden<br />

Folgen für alle Beteiligten:<br />

Online Vermarkter Ad Networks<br />

Digitale Werbebörse<br />

Wer ist Betreiber der digitalen Werbebörse<br />

(Vermarkter/Agenturen)?<br />

Wenn Vermarkter, sind dann<br />

Media-Agenturen zukünftig obsolet?<br />

Digitale Werbebörse<br />

Publisher/<br />

Werbeplatt-<br />

formen


Werbetreibende werden, auch hier mit zunehmender Pr<strong>of</strong>essionalisierung<br />

der Marketingabteilungen, die Möglichkeit zur Selbsteinbuchung von Online-<br />

Kampagnen verstärkt in Anspruch nehmen: einerseits begeistert von der<br />

Option, jederzeit die Performance eingebuchter Kampagnen in Echtzeit nach-<br />

verfolgen zu können und andererseits angestachelt von Wettbewerbern, die<br />

ebenfalls Gebrauch von der digitalen Werbebörse machen. Dadurch öffnet<br />

sich der (Online-) Werbemarkt noch weiter in Richtung kleiner und mittelstän-<br />

discher Unternehmen und steigert durch Nutzung des Long-Tail-Prinzips<br />

entsprechend das Werbevolumen.<br />

Publisher werden ihr Werbe(platz)angebot in mehreren Dimensionen ausweiten<br />

müssen: jenseits von Display-Werbeplätzen und reichweitenorientierten Vergü-<br />

tungsmodellen. Dafür verantwortlich sind die steigenden Performance-Anfor-<br />

derungen ihrer Werbekunden und der stetig steigende Wettbewerbsdruck durch<br />

reine Online-Player.<br />

Online-Vermarkter wiederum müssen ihre Vertriebsressourcen und -prozesse<br />

reallokieren und werden ihre Verkaufsbemühungen fortan auf die (zentrale)<br />

Werbebörse richten. Mit weitreichenden Folgen für viele Online-Vermarkter:<br />

Der Markt wird sich konsolidieren „with infinite ad inventory on the Internet,<br />

you just can’t have people do [media planning] anymore, it’s now being done by<br />

a piece <strong>of</strong> s<strong>of</strong>tware,“ beschreibt Dan Salmon, Analyst BMO Capital Markets,<br />

die drohenden Risiken. 17<br />

Darin liegt aber auch eine Chance: Vermarkter können sich stärker auf ihr<br />

Kerngeschäft konzentrieren (Verkauf, ggf. auch crossmedial) und zwingend<br />

notwendige Technologiekompetenzen (u.a. Realtime Bidding, Performance<br />

Measuring) auf den/die Betreiber der Werbebörse verlagern.<br />

Doch für Vermarkter bestehen auch Risiken: Durch die neue Werbewert-<br />

schöpfungslandschaft stehen Vermarkter vor der Gefahr, als Mittler ausge-<br />

schlossen zu werden, da „Audience Management Tools“ (u.a. Vivaki, Cadreon)<br />

und Inhouse Teams bei agilen Werbetreibenden sowohl Media-Agenturen als<br />

auch Vermarkter überspringen und damit überflüssig machen können.<br />

Sollte die digitale Werbebörse von einem Konsortium der Online-Vermarkter<br />

betrieben werden, erhöht sich der Druck auf Media-Agenturen und hinter-<br />

fragt deren zukünftige Rolle im Online-Werbegeschäft (siehe auch Abb. XX).<br />

Der umfassende Self Service Bereich (Frontend) sowohl an der Schnittstelle<br />

zu Werbekunden als auch an der Schnittstelle zu Publishern würde einige<br />

Aufgaben, die heute Media-Agenturen und Vermarkter wahrnehmen,<br />

obsolet machen.<br />

17 http://fastcompany.coverleaf.com/fastcompany/201012?pg=117#pg117 (Abruf: 13. 05.2011)


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 54 /55<br />

Was spricht für Szenario 2?<br />

Der Marktdruck auf alle Online-<br />

Vermarkter steigt durch Google &<br />

Facebook<br />

Bereits heute vereinnahmt Google<br />

rund 1/3 des gesamten deutschen Online-Werbemarktes.<br />

Daneben wird Facebook<br />

annahmegemäß bis <strong>2015</strong> zur<br />

voraussichtlich dominierenden Plattform<br />

für digitale Display-Werbung. Damit<br />

werden zwei große Player ca. 50 %<br />

des deutschen Online-Werbemarktes<br />

auf sich vereinen – in jeweils eigenen,<br />

geschlossenen Werbe-Ökosystemen.<br />

Dies würde den Druck auf die Summe<br />

aller Online-Vermarkter signifikant erhöhen.<br />

Die Bündelung der Kräfte aller/<br />

vieler Vermarkter über eine (oder maximal<br />

zwei) digitale(n) Werbebörse(n)<br />

stellt eine mögliche, aber grundsätzlich<br />

logische Konsequenz dar.<br />

Auch der bisherige Erfolg der Ad Networks<br />

und der Demand-Side Platforms<br />

(DSP) spricht für das Szenario des (fast)<br />

vollkommenen Werbemarktes. Ad Networks<br />

wie Google, adconion oder Micros<strong>of</strong>t<br />

<strong>Advertising</strong> sowie MIG, searchgate<br />

oder Efficient Frontier auf DSP-Seite<br />

belegen, dass die Werbewertschöpfungskette<br />

neue Player hinzugewinnt,<br />

die sich Anteile der Wertschöpfung<br />

der bis dato etablierten Teilnehmer abgreifen.<br />

Dies kann speziell die Mittlerinstanz<br />

der Media-Agenturen hart treffen.


Was spricht gegen<br />

Szenario 2?<br />

Beharrungskräfte der etablierten<br />

Werbeplayer<br />

Es ist zu vermuten, dass die großen<br />

Online-Vermarkter in erster Linie eine<br />

Schwächung ihrer jeweils starken<br />

Marktposition annehmen, sollte ein<br />

Teil ihrer heute eigenständig wahrgenommenen<br />

Aktivitäten von einer zentralen<br />

Werbebörse abgebildet werden.<br />

Gleiches gilt für Media-Agenturen.<br />

Gateway-Rolle von Media-Agenturen<br />

gegenüber Großunternehmen<br />

Sollte die digitale Werbebörse eine „Veranstaltung“<br />

der Vermarkter werden,<br />

büßen Agenturen ihre Vormachtstellung<br />

bei der Verteilung von Ad Spendings<br />

(insbesondere von Großunternehmen)<br />

ein. Das werden Media-Agenturen<br />

zu verhindern versuchen.<br />

Komplexität<br />

Die geschilderte Welt wird ziemlich<br />

komplex – dagegen ist das Einstellen von<br />

Adwords-Kampagnen, wie wir es heute<br />

kennen, vergleichsweise einfach. Insbesondere<br />

die zutreffende Interpretation<br />

sehr umfangreicher Datenbestände sowie<br />

daraus abzuleitender Schlussfolgerungen<br />

bleibt auch in Zukunft diffizil.<br />

Ins<strong>of</strong>ern darf davon ausgegangen werden,<br />

dass Spezialisten weiterhin eine<br />

Rolle spielen, wenngleich sich deren<br />

Anforderungspr<strong>of</strong>il in den nächsten<br />

Jahren stark wandeln wird.<br />

Kreativität bleibt weiterhin eine<br />

Kernanforderung …<br />

und ist ein knappes Gut, für das Spezialisten<br />

(Agenturen) benötigt werden. Es<br />

geht auch in der neuen Welt um Emotionalisierung,<br />

Storytelling, Impulssetzung<br />

und Markenpersönlichkeit …


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 56<br />

/57<br />

Szenario 3:<br />

Der persönliche<br />

Werbemarkt<br />

Das zuvor skizzierte Szenario 1 dient als Fundament für Szenario 2, das heißt, alle in<br />

Szenario 1 dargestellten Entwicklungen treten auch in Szenario 2 ein.<br />

Eigentlich hatte das Paar verabredet, sich<br />

dieses Jahr nichts zu schenken. Den beiden<br />

Wissenschaftlern steht der gemeinsame<br />

Dänemark-Urlaub unmittelbar<br />

bevor, zum ersten Mal als Familie. Und<br />

die Freude über die erste große Reise<br />

nach der Geburt ihres Sohnes könne<br />

gar nicht mehr getoppt werden, so das<br />

Einvernehmen zwischen den beiden.<br />

Eine passende kleine Aufmerksamkeit<br />

will Erik sich aber nicht nehmen lassen.<br />

Seine Besorgnis über die knappe verbleibende<br />

Zeit bis zur Geschenkübergabe am<br />

nächsten Abend löst sich in Sekunden-<br />

bruchteilen in Luft auf: Sein Lifecycle<br />

Agent macht ihn just auf das perfekt passende<br />

Angebot aufmerksam: Genau auf<br />

dem Weg zum Pariser Bahnh<strong>of</strong> in Richtung<br />

Heimat, den er in vier Stunden<br />

antreten wird, wartet auf dem Antiquitätenmarkt<br />

„Le Louvre des Antiquaires“<br />

eine dänische Jugendstilskulptur, RFID<br />

getagged und mit digitalem Echtheitszertifikat<br />

versehen. Genau die, nach der Sina<br />

(und heimlich auch Erik) schon seit Monaten<br />

sucht, um ihre kleine skandinavische<br />

Kunstsammlung zu vervollständigen.<br />

Der „Context Broker“, in diesem Fall<br />

Google, hat <strong>of</strong>fensichtlich im Hintergrund<br />

die richtigen Schlussfolgerungen<br />

aus den ad hoc zusammengefügten<br />

Pr<strong>of</strong>ilinformationen des Ehepaars<br />

gezogen: anstehender Urlaub in einem<br />

liebevoll eingerichteten Art Nouveau-<br />

Hotel in Kopenhagen (online von Freunden<br />

empfohlen und deshalb vergünstigt<br />

gebucht), Geburtstagsreminder und<br />

Abgleich der öffentlichen Wunschliste<br />

von Sina, Recherche nach Reise-<br />

utensilien, Recherche nach Kunstobjekten<br />

(besonders viele „Deep-Klicks“ auf<br />

skandinavischen Jugendstil), aktueller<br />

Aufenthaltsort und digital fixierte/<br />

organisierte Reiseroute.


Quelle: Sapient Nitro 2011<br />

in Anlehnung an Gartner<br />

Abb. 29<br />

Sense/Expose<br />

Aggregate<br />

Refine/Enrich<br />

Context-Enriched Services<br />

Disseminate<br />

Die Ausspielung dieser Information<br />

an Eriks persönlichen Lifecycle Agent<br />

erfolgte schließlich über einen sogenannten<br />

Context Agenten, der die<br />

Pr<strong>of</strong>ildaten des Context Brokers mit<br />

zielgenauen, ortsbezogenen Werbeangeboten<br />

gematched hat.<br />

Erik legt auf seiner Rückreise einen<br />

kleinen Umweg zum „Le Louvre des Antiquaires“<br />

ein, schlendert durch die Gänge<br />

zum Stand E17, der ihm via Augmented<br />

Reality Layer mittels digitaler Pfeile in<br />

seinem Smartphone angezeigt wird, holt<br />

die Skulptur ab und erhält dank Online-<br />

Check-in mit anschließender Bewertung<br />

des Kaufvorgangs einen satten Rabatt<br />

auf den Kaufpreis – und konvertiert<br />

Pull<br />

Context Broker<br />

Push<br />

Guided<br />

Interactions<br />

damit die personalisierte, digitale Werbebotschaft<br />

in einen realen Kauf.<br />

Gemäß Szenario 3 erfolgt ein Großteil<br />

ausgespielter (Online-)Werbung in <strong>2015</strong><br />

ausschließlich personalisiert – in dieser<br />

oder ähnlicher Form …<br />

Kommen wir in diesem Szenario zur<br />

Struktur und den Prozessen, die dieses<br />

neue Vermarktungssystem kennzeichnet:<br />

Der personalisierte Werbemarkt<br />

baut auf einem dualen System auf, das<br />

die inhaltlich fein justierte Kunden-<br />

Targetierung mit Werbemaßnahmen<br />

unter den folgenden beiden Markt-<br />

Playern verhandelt und aussteuert: Context<br />

Broker und Context Agents.<br />

Customization<br />

User-Defined<br />

Rules<br />

Unaded<br />

Suggestions<br />

Context Agents<br />

Unembiguous<br />

Automation


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 58<br />

/59<br />

Context Broker (man könnte sie auch<br />

Händler kontextsensitiver Nutzer-<br />

pr<strong>of</strong>ile nennen) verfügen über detaillierte,<br />

persönliche Kundeninformationen<br />

in sämtlichen Lebensbereichen. Diese<br />

speisen sich aus mehreren Quellen: aus<br />

nutzerspezifischen Daten, die User auf<br />

Plattformen des Context Brokers im Zeitverlauf<br />

hinterlassen (Search Engine,<br />

Social Network, E-Commerce) sowie aus<br />

„Spuren“ auf Drittplattformen (z. B. aus<br />

User-Generated Content). Diese dispersen<br />

Informationen fügt der Context Broker zu<br />

kohärenten Nutzerpr<strong>of</strong>ilen zusammen<br />

und reichert diese um kontextspezifische<br />

Tags, speziell unter lebenshistorischen<br />

Gesichtspunkten an: Wann wurde<br />

ein Taufkleid gesucht? Wann wurden<br />

Kinderschuhe bestellt und wann Schulranzen<br />

online verglichen? Welche Ausbildungstationen<br />

wurden wann absolviert?<br />

Wann wurden Urlaube mit welchen<br />

Begleitpersonen in welchen Regionen<br />

gebucht? Diese und viele weitere Pr<strong>of</strong>ilinformationen<br />

werden laufend in Echtzeit<br />

vom Context Broker verfeinert und<br />

um frische Informationen über den<br />

Nutzer ergänzt. Für unterschiedliche Anwendungsfelder<br />

entwickelt der Broker<br />

regelmäßig vorkonfigurierte Context-<br />

Services, wie zum Beispiel „Local Shopping“,<br />

„Events“ oder „Dine-out“.<br />

Neben Facebook, Google und – vielleicht<br />

auch – Amazon werden sich nur zwei,<br />

drei weitere global agierende Player als<br />

Context Broker etablieren können. Nur<br />

diese Global Player verfügen über die<br />

notwendige kritische Masse an Nutzer-<br />

informationen. Vielleicht gesellt sich<br />

bis <strong>2015</strong> noch der eine oder andere<br />

innovative Player wie zum Beispiel<br />

Efficient Frontier (www.efrontier.com)<br />

zu diesem illustren Kreis.<br />

Die demographischen Daten und weitere<br />

umfassende Informationen über<br />

den Nutzer (Geschlecht, Alter, Hobbys,<br />

inhaltliche Interessen, Kaufhistorien,<br />

persönliche Netzwerke/Peer Reviews)<br />

werden in einem <strong>of</strong>fenen System mit<br />

Feedback- und Anpassungsschleifen in<br />

sogenannte Context Agents gespielt.<br />

Diese Marktteilnehmer ziehen sich vom<br />

Context Broker mit gezielten Anfragen<br />

und Filteraufträgen die wichtigsten<br />

Kundendaten für ihre speziellen Produkte<br />

und Services. Direkt am Point <strong>of</strong><br />

Sale (respektive dem individuellen Nutzerkontext)<br />

setzen sie die gewonnenen<br />

Daten ein, um personalisierte, hundertprozentig<br />

passende Angebote in ihre<br />

überwiegend an individuelle Nutzerkontexte<br />

(Ort, Zeit, Kaufabsicht, …) angepasste<br />

Kampagnen zu überführen.<br />

Das individualisierte Targeting wird<br />

sich also weiterentwickeln: In Zukunft<br />

wird durch die persönliche Kundenansprache,<br />

verknüpft mit Long-term Marketing,<br />

das kontextuelle Upselling am<br />

POS in Echtzeit zunehmen.<br />

Entstehen aus diesen „Customized<br />

Approaches“ Kaufentscheidungen, die<br />

realisiert werden, fließen die daraus gewonnenen<br />

Daten durch User-Generated<br />

Content der Käufer (Bewertungen, Empfehlungen<br />

etc.) wiederum als wertvoller<br />

Inhalt in das Context Broker-System<br />

ein. Der Kreislauf startet von Neuem.<br />

Relevanz wird auf dieser Basis das<br />

Hauptmotiv der Kunden – und damit<br />

auch aller Akteure der Werbewertschöpfungskette.<br />

Nur noch wirklich relevante<br />

und nachhaltige (gesellschaftlich, ökologisch,<br />

etc.) Produkte lassen sich im<br />

Markt des aufgeklärten Verbrauchers<br />

positionieren. Dann ist die Aufgabe<br />

der Werbung und Marken nicht mehr,<br />

ihre Produkte mit „Marktgeschrei“ zu<br />

verkaufen, sondern im Multilog mit<br />

den Kunden zu filtern, wo konkrete Bedarfe<br />

und Verbesserungspotenziale liegen.<br />

Push-Werbung ist dann nicht mehr<br />

gewünscht, sondern wird durch Kommunikation<br />

auf Augenhöhe ersetzt.<br />

Damit nimmt eine neue Form der<br />

Eigenselektion „relevanter“ Produkte<br />

und Brands bis <strong>2015</strong> erheblich zu.


Was spricht für Szenario 3?<br />

Der bequeme Kunde<br />

Nach Jahrzehnten der unpersönlichen<br />

Gießkannen-Ansprache verlangen die<br />

Kunden der Werbezukunft nach mehr<br />

Komfort und Zielgenauigkeit von Marken,<br />

die an sie herantreten. Die Ansprache<br />

soll im richtigen Moment das richtige<br />

personalisierte Produkt bzw. den<br />

zeitlich passenden Service liefern –<br />

und das idealerweise Channel-adäquat.<br />

Verschärfend hinzu kommt die zunehmende<br />

Mobilität der Wissensarbeiter<br />

von morgen, die sprachunabhängig<br />

und perfekt geolokalisiert adressiert<br />

werden möchten.<br />

Der Fokus auf realen Mehrwert<br />

und Nachhaltigkeit sowie Open<br />

Innovation<br />

Umweltbewusstsein, faire Produktionsbedingungen,<br />

Inhalte statt Hüllen<br />

und Mogelpackungen: Der Kunde von<br />

morgen verlangt nach Produkten und<br />

Services, die Sinn machen. Durch digitale<br />

Aufklärung (z. B. durch Apps wie Barcoo)<br />

können Kunden vorab im Netz als<br />

auch am Point <strong>of</strong> Sale große Bögen um<br />

Produkte machen, die nur versprechen<br />

ohne einzulösen. Verschärfend<br />

kommt hinzu, dass unnütze Services<br />

oder Produkt(-bestandteile) in Self-help-<br />

Networks kritisch besprochen werden.<br />

In Zukunft kann keine Firma auf ein<br />

digitales Reputationsmanagement und<br />

eine Open-Innovation-Schittstelle zum<br />

Kunden verzichten.<br />

Multilog auf einer Augenhöhe und<br />

lebenslange Verbindung<br />

Sollte sich die Werbewirtschaft in<br />

kommender Zeit tatsächlich einem<br />

echten Nutzen- und Mehrwertversprechen<br />

für die Anwender stellen und die<br />

<strong>of</strong>fene Kommunikation über Datennutzung<br />

und die Vorteile für Endkunden<br />

etablieren, wird daraus eine neue Verbindung<br />

zwischen Kunde und Anbieter<br />

entstehen. Diese basiert nicht mehr auf<br />

Performance, sondern auf Lifetime<br />

Relationship.


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 60<br />

/61<br />

Was spricht gegen<br />

Szenario 3?<br />

Datenschutzgesetze – global und<br />

national – unterbinden Life-Term-<br />

Marketing<br />

„You have zero privacy anyway, get<br />

over it“, sagte 1999 Scott McNealy,<br />

damaliger Chef von Sun-Microsystems.<br />

Auch wenn die öffentliche Diskussion<br />

über Post-Privacy global geführt wird,<br />

werden Vertreter f ür die digitale Privats-<br />

phäre weiter gegen die Aufgabe des<br />

Datenschutzes kämpfen. Und die<br />

Gesetzgeber geraten damit zunehmend<br />

unter Druck, sich der sauberen<br />

Trennung der Personal Identifiable<br />

Information (PII) und anonymen Daten<br />

anzunehmen. Für Anbieter der zuvor<br />

beschriebenen Lifecycle Agents heißt<br />

das, sie müssen mit erheblichen recht-<br />

lichen Hürden bei den <strong>The</strong>menbereichen,<br />

Persönlichkeitsrechte und Daten-<br />

schutz rechnen. Ein Ausweg könnte es<br />

sein, Pr<strong>of</strong>il und persönliche Transaktionsdaten<br />

des Kunden in den Handel<br />

und die Wertschöpfung einzubetten für<br />

individualisierte Services – das Einver-<br />

ständnis des Endkunden vorausgesetzt.<br />

Digital Piracy, Hacking und<br />

Cyber Crimes<br />

Ein unrühmliches Beispiel fehlender<br />

Datensicherheit gab Sony erst Tage später<br />

bekannt: 77 Millionen digitale Datensätze<br />

von Playstation-Kunden wurden<br />

von Hackern gestohlen. Auch die<br />

Diskussion um Cyber Crimes und damit<br />

verbundene Property Rights und Data<br />

Ownership wird künftig erheblich an<br />

Fahrt gewinnen. Wie lassen sich digitale<br />

Daten (speziell in der Cloud) schützen<br />

(siehe Unternehmen wie Krux Digital)?<br />

Wer entscheidet über Besitz und<br />

Verantwortung von Daten im Zeitalter<br />

des digitalen User-Generated Content?<br />

Welche Instanz wird datenverarbeitende<br />

Unternehmen im Jahr <strong>2015</strong> regulieren<br />

– die Politik, die Firmen in Form<br />

von Selbstkontrollen oder sich gerade<br />

etablierende NGOs des Bürgertums wie<br />

jüngst in Deutschland die „Digitale<br />

Gesellschaft“?<br />

Aufgeklärtes Bürgertum kehrt sich<br />

ab von „Content Kostenlosmentalität“<br />

Schon jetzt beleuchten viele Medien<br />

und verstärkt auch öffentliche Diskussionen<br />

kritisch, was der digitale Kunde<br />

freiwillig an persönlichen Daten<br />

<strong>of</strong>fenlegt, um kostenfreie, werbefinanzierte<br />

Angebote zu nutzen.<br />

Denkbar ist eine Revolution gegen die<br />

Omnipräsenz des Werbemarkts und der<br />

Umkehrung der Kostenlosmentalität<br />

mit dem Ergebnis, dass Content online<br />

wie <strong>of</strong>fline Geld wert ist, statt ihn mit<br />

Werbung quer zu subventionieren.<br />

Das Prinzip der Serendipität<br />

bleibt erhalten<br />

Für viele Mediennutzer besteht ein<br />

wesentlicher Genusstreiber darin,<br />

nicht immer genau das zu rezipieren,<br />

was man erwartet (bzw. was man<br />

gezielt kaufen würde), sondern das<br />

man gelegentlich auch von Neuem/<br />

Andersartigem überrascht wird.<br />

Dieses Prinzip bleibt auch in Zukunft<br />

bei vielen Menschen erhalten.


Über die Autoren:<br />

Nadia Zaboura<br />

Referentin Internationalisierung<br />

& Innovation / Mediencluster NRW<br />

Nadia Zaboura ist<br />

Kommunikationswissen-<br />

schaftlerin, Wissenschaftsautorin<br />

(„Das<br />

empathische Gehirn“)<br />

und Moderatorin. Unter<br />

der Flagge von MEDIEN.<br />

NRW berät, fördert und<br />

entwickelt sie den Medienstandort NRW, als<br />

Referentin für Internationalisierung &<br />

Innovation. Schwerpunkte seit 2007: International<br />

Business Development, Foresight<br />

und Innovationskommunikation.<br />

Marc Ziegler<br />

Geschäftsführer / Mediencluster NRW<br />

Marc Ziegler war<br />

vor seiner Tätigkeit<br />

als Geschäftsführer<br />

des Medienclusters<br />

NRW 15 Jahre Managementberater<br />

im<br />

Medien-, Internet- und<br />

TK-Umfeld. Als Partner<br />

von Diebold und Detecon International<br />

sowie als Geschäftsführer seiner eigenen<br />

Beratungsunternehmen TIMElabs und ZMC<br />

hat er rund 60 Unternehmen der “TIME”-<br />

Branche in die digitale Zukunft begleitet


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Zusammenfassung 62 /63<br />

4.<br />

Zusammenfassung<br />

und Ausblick<br />

Egal, ob man an das Szenario des fortgeschriebenen, des vollkommenen<br />

oder des persönlichen Werbemarkts glaubt: Fest steht, dass der digitale<br />

Werbemarkt gerade erst am Anfang seiner Entwicklung steht und in<br />

den kommenden Jahren vielfältige Veränderungen erfahren wird.<br />

Klar ist auch, dass alle Akteure die sich<br />

bietenden Chancen nutzen müssen, um<br />

zukunftsfähig zu sein. Die technologischen<br />

Innovationen erlauben es, die<br />

Vorteile digitaler Werbung auszuspielen<br />

und sowohl dem Konsumenten als<br />

auch Werbetreibenden einen Mehrwert<br />

zu generieren. Damit sind eigentlich<br />

alle Voraussetzungen geschaffen, optimistisch<br />

in die Zukunft zu schauen.<br />

Trotz dieser deutlich auf der Hand liegenden<br />

Entwicklungen besteht die<br />

nicht unerhebliche Gefahr, dass sich<br />

die großen Anteile am Werbekuchen<br />

auf einige wenige (internationale) Plattformen<br />

und Vermarkter verteilen. Dies<br />

schlägt sich auch in unseren Szenarien<br />

nieder. „Was tun?“ fragt sich jetzt die<br />

mittelständische Media-Agentur aus<br />

Düsseldorf, die auf Print fokussierte<br />

Werbeagentur aus Hamburg oder der<br />

alteingesessene Werbevermarkter aus<br />

Köln. Eine klare Positionierung und<br />

ein konsequentes Schärfen des eigenen<br />

Mehrwerts ist die dringende Hausauf-<br />

gabe der kleineren (nationalen) Player.<br />

Ein neuer Mehrwert, ein Unique Selling<br />

Point kann sich in der Neuausrichtung<br />

auf spezifische Segmenten, <strong>The</strong>men-,<br />

oder Kundenbereiche erstrecken.<br />

Fraglos sind aber auch Kooperationen zwischen<br />

einzelnen, kleineren Playern ein<br />

Weg in die Werbezukunft von morgen.<br />

Die heutige Vielfalt in der Werbeindustrie<br />

ist dem stürmischen Wachstum der<br />

letzten Jahre geschuldet und wird auch<br />

noch eine geraume Zeit bestehen bleiben.<br />

Neue Geräte und (hybride) Plattformen<br />

fördern immer auch Kreativität und<br />

damit neue Geschäftsmodelle. Allerdings<br />

wird es für kleine und mittelgroße<br />

Akteure der Werbewertschöpfungskette<br />

deutlich schwieriger werden,<br />

sich in allen Segmenten, Plattformen,<br />

Formaten zu tummeln und mit eigenen<br />

Angeboten vertreten zu sein. Ins<strong>of</strong>ern<br />

gilt für alle Szenarien letztlich das<br />

Gebot zur Zusammenarbeit – denn<br />

nichts ist wichtiger als Reichweite UND<br />

Qualität im Long Tail!


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Firmenpr<strong>of</strong>ile 64 /65<br />

5.<br />

Firmenpr<strong>of</strong>ile und<br />

Ansprechpartner


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Firmenpr<strong>of</strong>ile 66 /67<br />

Kontakt:<br />

Gerne beantworten wir<br />

Ihre Anfragen:<br />

denkwerk GmbH<br />

Chérine de Brujin<br />

Vogelsangerstr 66<br />

50823 Köln<br />

konsequent<br />

ideengetrieben<br />

Telefon: 0221 2942–100<br />

Fax: 0221 2942–101<br />

E-Mail: cherine.debruijn@denkwerk.com<br />

Web: www.denkwerk.com<br />

denkwerk entwickelt wegweisende<br />

digitale Produkte, Services und Erfahrungen<br />

für namhafte Kunden<br />

wie BMW, Deutsche Post, E.ON oder<br />

Nokia.<br />

Die Kölner Agentur ist ein buntes<br />

Kollektiv aus Strategen, Designern,<br />

Entwicklern, Autoren, Analysten und<br />

Universal-Kreativen jedweder Art.<br />

denkwerk wurde 1998 gegründet, hat<br />

150 Mitarbeiter und wurde bereits vielfach<br />

ausgezeichnet.


Potenziale<br />

aktivieren<br />

Die Mediencluster NRW GmbH ist die<br />

Standortentwicklungsagentur des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen für die Medienbranchen.<br />

Sie unterstützt Wachstum und<br />

Innovation, fördert branchenübergreifende<br />

Vernetzungen, verkürzt Wege zum<br />

Kapital und setzt inhaltliche Impulse. Ziel<br />

ist, Nordrhein-Westfalen – als Wachstumsmotor<br />

und führendem Medienstandort in<br />

Deutschland und Europa – weiterzuent-<br />

wickeln, die regionale Wirtschaft zu fördern<br />

und die Medien auf dem Weg in eine<br />

digitale Zukunft zu begleiten.<br />

Wenn es um Medien geht, vernetzt die<br />

Mediencluster NRW GmbH nicht nur<br />

Branchen-Akteure, sondern auch Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und öffentliche<br />

Hand – immer mit dem Blick auf globale<br />

Märkte und internationale Wertschöpfung.<br />

Zusätzlich erhöht sie die Attraktivität<br />

des Standortes mit pr<strong>of</strong>essionellem und<br />

effizientem Marketing und unterstützt<br />

Unternehmensansiedlungen.<br />

Mit internationalen Flaggschiff-Events wie<br />

„<strong>The</strong> World after <strong>Advertising</strong>“ (November<br />

2010) und „ADVANCE – International Web<br />

& Startup Conference“ (September 2011) errichtet<br />

das Mediencluster NRW zusätzlich<br />

europäische Leuchttürme, die für und<br />

aus NRW heraus strahlen und Nordrhein-<br />

Westfalen als attraktiven, zukunfts-<br />

gerichteten Wirtschafts- und Investitionsstandort<br />

sichtbar machen.<br />

Kontakt:<br />

Gerne beantworten wir<br />

Ihre Anfragen:<br />

Mediencluster NRW GmbH<br />

Marc Ziegler<br />

Hohenzollernring 75-77<br />

50672 Köln<br />

Telefon: 0221 949910–0<br />

Fax: 0221 949910–19<br />

E-Mail: marc.ziegler@medien.nrw.de<br />

Web: www.medien.nrw.de


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Firmenpr<strong>of</strong>ile 68<br />

/69<br />

Kontakt:<br />

Gerne beantworten wir<br />

Ihre Anfragen:<br />

Arthur D. Little GmbH<br />

Marion Sommerwerck<br />

Grafenberger Allee 293<br />

40237 Düsseldorf<br />

Strategische<br />

Innovationen<br />

Telefon: 0211 8609–523<br />

E-Mail: sommerwerck.marion@adlittle.com<br />

Web: www.adlittle.com<br />

Arthur D. Little berät seit 1886 namhafte<br />

Unternehmen weltweit in Sachen<br />

Strategie, Innovation und<br />

Technologie. Unsere Berater geben<br />

Klienten aller Branchen und Industrien<br />

Impulse für neuen Erfolg. Wir<br />

übersetzen Technologie in Strategie.<br />

Willkommen in der Welt der Innovationen.<br />

Willkommen bei Arthur D.<br />

Little. Was die Berater von Arthur D.<br />

Little vom Wettbewerb unterscheidet,<br />

ist das Quäntchen mehr an Individualität,<br />

persönlichem Engagement und<br />

Kreativität sowie Innovationskraft bei<br />

der Lösungsfindung. Wir betrachten<br />

ein Unternehmen als innovativ, wenn<br />

es seinen Wettbewerbern in der Entwicklung<br />

und erfolgreichen<br />

Vermarktung neuer Produkte und<br />

Dienstleistungen, in der Gestaltung<br />

und Optimierung von Geschäftsprozessen<br />

sowie im Hervorbringen neuer<br />

Geschäftsmodelle überlegen ist


Wirksam<br />

werben<br />

IP Deutschland ist eines der führenden<br />

Vermarktungsunternehmen in Europa<br />

– sowohl für TV-Werbung als auch für<br />

Online- und Mobilewerbung. Einer der<br />

Schwerpunkte von IP Deutschland liegt<br />

in der medienübergreifenden Bewegtbild-<br />

Vermarktung.<br />

Als Tochterunternehmen von RTL Television<br />

vermarktet IP Deutschland die vier<br />

starken Sendermarken (RTL, VOX, SUPER<br />

RTL, n-tv) und die digitalen Zielgruppensender<br />

(RTL Living, Passion, RTL Crime)<br />

der Mediengruppe RTL Deutschland. Im<br />

Online-Bereich hat IP Deutschland auch<br />

das Mandat für diverse externe Websites.<br />

Werbekunden und Agenturen bieten sich<br />

somit Qualität und Vielfalt, hohe Reichweiten,<br />

eine große Zielgruppenabdeckung<br />

und vor allem hochwertige Bewegtbild-<br />

Inhalte über alle Plattformen mit erwiesen<br />

hoher Werbewirkung. Neben der klassischen<br />

Spotwerbung bietet IP Deutschland<br />

vielseitige Sonderwerbeformen und medienübergreifende<br />

Kommunikationslösungen.<br />

Der Bereich Forschung liefert regelmäßig neue<br />

umfassende Studien für den Werbemarkt.<br />

Der Hauptsitz von IP Deutschland ist in<br />

Köln, daneben unterhält der Vermarkter<br />

regionale Verkaufsdirektionen in Hamburg,<br />

Düsseldorf, Frankfurt und München<br />

Kontakt:<br />

Gerne beantworten wir<br />

Ihre Anfragen:<br />

IP Deutschland GmbH<br />

Jan Isenbart<br />

Picassoplatz 1<br />

50679 Köln<br />

Telefon: 0221 456–20<br />

Fax: 0221 456–26999<br />

E-Mail: jan.isenbart@ip-deutschland.de<br />

Web: www.ip-deutschland.de


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Firmenpr<strong>of</strong>ile 70<br />

/71<br />

Kontakt:<br />

Gerne beantworten wir<br />

Ihre Anfragen:<br />

Medien Management Institut an der<br />

Hochschule Fresenius<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Werner Schwaderlapp<br />

Im Mediapark 4c<br />

50670 Köln<br />

Telefon: 0221 973199–61<br />

Fax: 0221 973199–17<br />

E-Mail: <strong>of</strong>fice@memi-koeln.de<br />

Web: www.memi-koeln.de<br />

Dynamischer<br />

Praxistransfer<br />

Das Medien Management Institut<br />

(memi) ist ein An-Institut der privaten<br />

Hochschule Fresenius für Wirtschaft<br />

und Medien (1.450 Studierende) in Köln,<br />

die von memi-Direktor Pr<strong>of</strong>. Dr. Werner<br />

Schwaderlapp mitgegründet wurde.<br />

Das Institut ist rechtlich von der Hochschule<br />

unabhängig, inhaltlich jedoch<br />

mit ihr verbunden. Bei der Forschungs-<br />

und Projekttätigkeit arbeiten Institut<br />

und Hochschule eng zusammen. Aktuelles<br />

Beispiel ist die Ausgestaltung eines<br />

neuen Studienschwerpunkts Online-Management.<br />

Das memi-Institut<br />

nutzt seine angewandte Forschung und<br />

sein Netzwerk aus früheren Projekten<br />

als Basis für Konzeptentwicklungen<br />

und Unternehmensberatung für die<br />

Medienbranchen. Die Politikberatung<br />

konzentriert sich auf die weitere Entwicklung<br />

von Medienstandorten, z.B.<br />

durch die Aktivität in der Brancheninitiative<br />

„Web de Cologne“. Das memi-<br />

Institut reagiert damit dynamisch auf<br />

Anforderungen der Praxis und schlägt<br />

Brücken zwischen Forschung und unternehmerischer<br />

Tätigkeit.


Wir gestalten<br />

das Internet<br />

eco ist seit über 15 Jahren der Verband der<br />

Internetwirtschaft in Deutschland und<br />

vertritt deren Interessen gegenüber der<br />

Politik und in internationalen Gremien.<br />

Mit mehr als 500 Mitgliedsunternehmen<br />

gestalten wir das Internet: Wir entwickeln<br />

Märkte, fördern Technologien und<br />

formen Rahmenbedingungen. Mit juristischer<br />

und technischer Expertise sowie<br />

Erfahrung in der politischen Lobbyarbeit<br />

bringt eco sich mit einer Stimme in den<br />

politischen Entscheidungsprozess ein. In<br />

unserem Kompetenz-Netzwerk befassen<br />

wir uns mit Infrastrukturfragen, rechtlich-regulativen<br />

Aufgabenstellungen, innovativen<br />

Anwendungen und der Nutzung<br />

von Inhalten.<br />

Über 70 Veranstaltungen pro Jahr bieten<br />

rund 2000 Teilnehmern Gelegenheit zum<br />

Wissensaustausch mit Fachleuten und Networking<br />

mit Geschäftspartnern. Dazu zählen<br />

der jährliche eco Kongress, die eco Gala,<br />

die Internet Security Days mit dem Deutschen<br />

Anti-Spam-Kongress, das Cologne<br />

Web Content Forum, LocalTalks und Veranstaltungen<br />

des eco Names & Numbers<br />

Forums. eco Services wie das Anti-Botnet-<br />

Beratungszentrum, die Certified Senders<br />

Alliance (Positivlistenprojekt als Schnittstelle<br />

zwischen E-Mail-Massenversendern<br />

und Internet Service Providern),<br />

das Datacenter Star Audit (Zertifizierung<br />

von Rechenzentren), die eco Rechtsberatung<br />

und die Internet-Beschwerde-<br />

stelle runden das Angebot ab.<br />

Kontakt:<br />

Gerne beantworten wir<br />

Ihre Anfragen:<br />

eco – Verband der deutschen<br />

Internetwirtschaft e.V.<br />

Harald A. Summa<br />

Lichtstr. 43h<br />

50825 Köln<br />

Telefon: 0221 700048–0<br />

Fax: 0221 700048–111<br />

E-Mail: harald.summa@eco.de<br />

Web: www.eco.de


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Anhang 72 /73<br />

Anhang


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Anhang 74<br />

/75<br />

Quellen<br />

Quellen:<br />

2011 ARD-ZDF-Onlinestudie,<br />

http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/index.php?id=319<br />

– ZAW, OVK, TIMElabs, Mediencluster NRW<br />

2010 Arthur D. Little Exane Report 2010_Mobile Internet<br />

Blessing or Curse<br />

2010 IP Deutschland Expertenbefragung, <strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> <strong>2015</strong><br />

2010 EIAA European Media Landscape Report, 2010<br />

- Torsten Engelken, Targeting: Methoden und Lösungsansätze,<br />

onlinemarketing-praxis.de<br />

2011 Heike Lindner, Retargeting: Mit Strategie zu mehr Effizienz,<br />

adzine.de<br />

2007 Dr. Hans-Georg Häusel, Neuromarketing, Haufe Mediengruppe,<br />

2010 Financial Times Deutschland, 27.04.2010, ftd.de<br />

2008 Martin Lindstrom, Buy-Ology: Warum wir kaufen, was wir kaufen<br />

2011 mashable.com/2011/05/06/facebookfacebook-10-cents-ads/<br />

(Abruf: 06.05.2011)<br />

2011 nytimes.com/2010/12/05/weekinreview/05reading.html<br />

(Abruf: 09.05.2011)<br />

2011 Cisco Studie: cisco.com/web/DE/presse/meld_2011/01-02-2011<br />

_mobile_traffic.html.<br />

2011 adage.com/article/special-report-digital-conference/twitter<strong>of</strong>fer-marketers-geo-relevant-ads-tools/226846/<br />

(Abrufdatum: 13.05.2011)<br />

2011 fastcompany.coverleaf.comfastcompany/201012?<br />

pg=117#pg117 (Abruf: 13. 05.2011)/<br />

2011 Sapient Nitro<br />

2011 Mediencluster NRW


en ersetzt. Die Reichweite<br />

eträgers und sein Preis-/<br />

erhältnis wurden rasch<br />

hrung“ der Werbebranche,<br />

in die 80er Jahre vor allem<br />

n mit ihren Anzeigenfl äieren<br />

konnten.<br />

en Umbruch markierte die<br />

des Privatfernsehens. Ferng<br />

fand nun nicht mehr nur<br />

n, beschränkten Umfeldern<br />

ch-rechtlichen Sender statt.<br />

die Dominanz der Print-<br />

Werbeträger Nummer 1<br />

zu bröckeln.<br />

ach rückte die „Emotionali-<br />

Marke“ in den Mittelpunkt<br />

ielsetzung. Hier konnte das<br />

die große Stärke bewegter<br />

ielen.<br />

ilt TV bei der Mehrheit der<br />

rkenartikler als das effekm<br />

für Markenbildung und<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Anhang 76<br />

/77<br />

1990 1995 2000<br />

2008 2010<br />

Fernsehen<br />

Internet<br />

Print<br />

Mobile<br />

Internet und Mobilfunk.<br />

18<br />

2.2. Technologie 16 und<br />

14<br />

Effi zienzsteigerung<br />

12<br />

Die parallele Nutzung von Medien<br />

8<br />

wird bis <strong>2015</strong> weiter zunehmen<br />

Technologischer Fortschritt kreiert neue Kommunikationsformen<br />

6<br />

Die Entwicklung der Technologien 2 und ermöglichte es erstmals Interaktivität<br />

Die meisten großen Webseiten in Deutschland werden von mit ihr Marketing der Medien Agenturen ist seit jeher ein ent- (ohne Medienbruch) und nicht-lineare<br />

vermarktet, welche eigenverantwortlich Werbung beziehen. scheidender Treiber der Veränderung Werbeformen. Diese erreichen Die Gesamtnutzung – gerade von Bildschirm-<br />

Abb. 4 – Was glauben Sie, wie<br />

Abb. 0 5 – Besucher von sozialen medien wird bis <strong>2015</strong> weiter zunehmen<br />

von Gesellschaft – und damit auch von vor dem Hintergrund des Siegeszuges<br />

wird Im Juli 2010 sich wurde die Facebook Nutzung nach der fol- Online Marketing Kommunikation Agenturen und haben Netzwerken Werbung. sich Facebook<br />

Die digitaler in Deutschland<br />

Network VZ My Video Wer-kennt- gute<br />

sozialer Netzwerke – eine völwen<br />

Frage.net<br />

Google, die am zweithäufi gsten besuchte rund um die erste größten echte Revolution Webseiten begann entwigenden<br />

einzelnen Medien in den<br />

Quelle: mit dem Arthur lig neue D. Dimension: Little, Fein AGOF, segmentierte<br />

Webseite in Deutschland gefolgt von You- ckelt oder Buchdruck. entstammen Ohne aus ihn traditionellen hätte es weder Zielgruppen oder sogar Hypothesen ausgewählte zur Veränderung<br />

nächsten Tube und eBay fünf Jahren entwicklen? Offl ine Marketing Printmedien Agenturen noch Kataloge DoubleClick gegeben. Es Einzelpersonen 2010 können der individuell<br />

Mediennutzung bis <strong>2015</strong>,<br />

Quelle: IP Deutschland Experten- folgten Radio und TV. Die Einführung und dennoch rentabel adressiert Angaben in wer- %<br />

Die größten deutschen Webseiten wer- Obwohl Facebook des Internets eine und strategische dessen stetig steiden. Das Prinzip des „Long Tail“, d.h. die<br />

befragungden von Online Marketing <strong>Future</strong> Agenturen <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Partnerschaft gende mit Nutzung Micros<strong>of</strong>t befreite hat, wurde die Werbung Möglichkeit, vorher kaum Gesamtnutzung erreichbarevon<br />

Bildschirm-<br />

betreut<br />

die Zusammenarbeit<br />

<strong>2015</strong>, Basis n=122<br />

schließlich von<br />

mit<br />

ihrer<br />

Micros<strong>of</strong>t<br />

bis dahin<br />

im<br />

rein uni- Nischen anzusprechen, medien hat wird längst deutlich steigen.<br />

Werbesektor<br />

direktionalen<br />

beendet und<br />

Ausrichtung.<br />

es wird eigene<br />

Stattdessen Einzug in die Werbung gehalten.<br />

(vom User erstellte) Werbung eingesetzt<br />

1 - stimme überhaupt nicht zu<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5 - stimme voll zu<br />

k. A.<br />

Wie schätzen Sie den Einfl uss nachfolgender<br />

Treiber auf die Entwicklung<br />

Daily unique users <strong>of</strong> largest German der Websites Werbeinvestitionen bis <strong>2015</strong> ein?<br />

Zunehmende Anzahl und<br />

Akzeptanz Internet-basierter<br />

Endgeräte.<br />

Der stärkste Treiber künftiger Werbeinvestitionen<br />

ist die Messbarkeit der<br />

Werbewirkung.<br />

2.1<br />

Konsumentenverhalte<br />

Analysen von BNP Paribas und Arthur<br />

D. Little deuten darauf hin, dass etwa<br />

der Anteil der Smartphones an allen<br />

genutzten Mobilfunkgeräten bis <strong>2015</strong><br />

auf ca. 70 % 4 Abbildungen<br />

Entwicklung der Netto-Werbemarktanteile<br />

in Deutschland<br />

Die zunehmende Akzeptanz von Endgeräten mit direktem<br />

Internetzugang (PCs, Laptops, Tablets, Mobiltelefone) und deren<br />

Nutzung im Massenmarkt, über alle Altersgruppen hinweg, hat<br />

die Nutzerbasis und somit auch die relevante online erreichbare<br />

Zielgruppe für Werbetreibende stark vergrößert.<br />

Sonstige<br />

Direct Mail<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 16/17<br />

Internet<br />

Radio<br />

Fernsehen<br />

Anzeigenblätter<br />

Fachpresse<br />

Publ.zeitschriften<br />

beobachten in zigtausenden „Digital<br />

Hauls“, also nutzergenerierten Videos,<br />

dies und verlängern ihre Angebote ins<br />

Web, etwa in Form sendungsbegleiten-<br />

steigen wird . Der Erfolg<br />

Inhalten besteht, welche zunehmend<br />

als attraktive Grundlage für Werbung<br />

genutzt werden können. So konstatiert<br />

Marc Schröder, Geschäftsführer<br />

RTL interactive, dass mobile Endgeräte<br />

Tageszeitungen<br />

die ein Produkt anpreisen. Vom neuesder Websites von mobilen oder von Applikationen Programmbibli- („Apps“) neue Nutzungszeiten erschließen, die<br />

1 % =<br />

Quelle: ZAW, OVK, TIMElabs,<br />

Mediencluster NRW<br />

Veränderungen des Werbemarktes:<br />

ten Kosmetikprodukt über Retro-Bikes<br />

bis hin zu exotischen Lebensmitteln.<br />

zeigt zudem, dass bei den Nutzern ein<br />

otheken für die zeitversetzte Nutzung.<br />

hohes Interesse an mobil verfügbaren<br />

Werbungtreibende haben so die Möglichkeit,<br />

in Kampagnen die Stärken<br />

medial bis dato unerschlossen waren<br />

(Wartezeiten, Reisezeiten etc.).<br />

Starke Veränderungen im<br />

Werbemarkt prognostiziert<br />

00 % Keine Veränderung<br />

Aber auch negative Äußerungen und beider Medien auszunutzen: Der TV-<br />

09 % Leichte Veränderung<br />

10 %<br />

12 %<br />

10 %<br />

15 %<br />

10%<br />

15%<br />

37 % Mittlere Veränderung<br />

47 % Starke Veränderung<br />

03 % Revolution<br />

Markenerfahrungen haben Platz im Spot lädt die Marke emotional auf, die<br />

Social Web. Die Bedeutung der Kom- Online-Werbung informiert detailliert<br />

munikation 37 zwischen Marke und Kon- und beinhaltet Response-Elemente.<br />

sument wächst daher im gleichen Maß Solche Crossmedia-Kampagnen 206<br />

wer-<br />

wie die Nutzung von Social Media den etwa gerne bei Produktneuein-<br />

221<br />

220<br />

220<br />

4 %<br />

12 %<br />

8 %<br />

8 %<br />

13 %<br />

3 %<br />

18 %<br />

8 %<br />

6 %<br />

10 %<br />

1%<br />

3%<br />

20%<br />

8%<br />

5%<br />

10%<br />

durch den Konsumenten selbst.<br />

Mit der Digitalisierung eröffnen sich<br />

aber nicht nur den Werbetreibenden<br />

neue Chancen. Auch die klassischen<br />

führungen eingesetzt.<br />

185<br />

135<br />

Weiterentwicklungen bei Konsumentenhardware<br />

und -s<strong>of</strong>tware schaffen<br />

zunehmend 125 2 bessere Voraussetzungen<br />

187<br />

33%<br />

11 %<br />

15 %<br />

30 %<br />

11 %<br />

14 %<br />

28%<br />

elektronischen Medien, und hier insbesondere<br />

TV, können davon pr<strong>of</strong>i tieren.<br />

47 Tatsächlich nimmt die Parallelnutzung,<br />

also der gleichzeitige Konsum verschiedener<br />

Medien, zu. Die Sender nutzen<br />

für hybride Nutzungsformen. Bereits<br />

heute sind originäre TV-Inhalte sowie<br />

(ergänzende) für das Internet generierte<br />

Inhalte über diverse TV-Sets bzw. Set-<br />

38<br />

Top-Boxen konsumierbar. 30 Was einst<br />

13<br />

44<br />

28<br />

83<br />

23<br />

11 %<br />

3 %<br />

17 %<br />

3 %<br />

11 10<br />

12<br />

6<br />

18 %<br />

18 %<br />

1980 2000 2005 2010<br />

9 %<br />

9 %<br />

5 %<br />

4 %<br />

8 % Abb. 1 – Entwicklung 7 % der<br />

20 % Netto-Werbemarktanteile 17 % in<br />

Besucher von sozialen Netzwerken<br />

Abb. 2 – Veränderung in Deutschland. des Werbemarktes<br />

4 Arthur D Little Exane Report 2010_Mobile Internet Blessing or Curse<br />

Abb. 3 – Medienkonsum pro<br />

Person und Tag in Minuten<br />

Starke Verbreitung von sozialen Netzwerken<br />

Deutschland<br />

Quelle: IP Deutschland in Deutschland Exper- insbesondere von Facebook.<br />

Quelle: ZAW, OVK, TIMElabs,<br />

tenbefragung <strong>Future</strong> <strong>of</strong> Adverti-<br />

Mediencluster Verstärkte NRW <strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Nutzung Treiber des Wandels 20/21<br />

der Medien sing <strong>2015</strong>, Basis im n=247 2008 Bereich<br />

2009<br />

2010<br />

Quelle: ARD/ZDF Massenkommunikation<br />

2010<br />

Top Webseiten in Deutschland und deren Vermarkter<br />

10<br />

4<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 18/19<br />

Internet und Fernsehen werden bis<br />

<strong>2015</strong> weiter zusammenwachsen<br />

Die Nutzung hybrider Endgeräte wird<br />

bis <strong>2015</strong> weiter zunehmen<br />

Die zeitversetzte Nutzung von Fernsehinhalten<br />

wird bis <strong>2015</strong> weiter zunhehmen<br />

Was glauben Sie, wie wird sich<br />

die Nutzung der folgenden<br />

4<br />

einzelnen 3 Medien in den nächsten<br />

fünf Jahren entwickeln?<br />

7 41 42 3<br />

2<br />

1 8<br />

35<br />

50 4<br />

deutlich weniger genutzt<br />

etwas weniger genutzt<br />

10<br />

konstant 2<br />

etwas mehr genutzt<br />

deutlich mehr genutzt<br />

4<br />

k. A.<br />

30 53 5<br />

35 42 4<br />

3<br />

1 1 35 57 3<br />

1 – stimme überhaupt nicht zu<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5 – stimme voll zu<br />

k. A.<br />

Darüber hinaus hat der Anteil der<br />

„Multitasker“ unter den Mediennutzern,<br />

d. h. die relative Anzahl von<br />

Konsumenten, die zeitweise mehrere<br />

Medien gleichzeitig nutzen, laut einer<br />

Studie des Online-Verbandes<br />

EIAA deutlich zugenommen 5 Allerdings wer-kennt-wen.de wandeln sich die Anforde- Medien also nicht zwangsläufi g, vielfach<br />

youtube.com<br />

ergänzt es einfach deren Inhalte.<br />

web.de rungen und Erwartungen der Nutzer<br />

Die zweite Hälfte der Internetnutzung<br />

Quelle: Google 2010, Xing<br />

neuer Medien schnell. Einzelne in Netz- dieser Altersgruppe besteht im Kern<br />

2010, IpDeutschland<br />

aus „Kommunikation“ (24 %), „Shopwerke<br />

können innerhalb kürzester ping, Zeit Banking“ (13 %) und Nutzung<br />

von „Online-Communities“ (11 %). Die-<br />

explosionsartig wachsen, dann ser aber Teil ist in jedem Fall additiv zu traditionellen<br />

Massenmedien zu sehen.<br />

Jan 2009 Apr 2009 Jul 2009 Oct 2009 Jan 2010 Apr 2010 Jul 2010 auch genauso schnell wieder in der<br />

Eine deutliche Mehrheit der von uns<br />

Versenkung verschwinden – deutlich befragten Experten stimmt darin überein,<br />

dass die Nutzung von Bildschirm-<br />

zu sehen am Beispiel MySpace, medien einst in Zukunft zunehmen wird<br />

Abb. 7 – German websites<br />

Abb. 8 – Wie schätzen Sie den<br />

Abb. 9 – Bekanntheit, Nutzung<br />

Quelle: Google 2010, Xing 2010,<br />

Einfluss nachfolgender Hype, jetzt Treiber ein digitales Territorium<br />

AGOF Online Vermarkter in Deutschland nach Reichweite<br />

und geplante Nutzung von Ver-<br />

IP Deutschland<br />

auf die Entwicklung mit <strong>of</strong>tmals der Werverwaisten<br />

Pr<strong>of</strong>ilen. gütungsmodellen<br />

Reichweite (Q2 # beinvestitionen in Mio<br />

Online Marketing<br />

Top Webseiten<br />

bis <strong>2015</strong> ein?<br />

Quelle: IP Deutschland Exper-<br />

2010) in % der Besucher – auf der Allerdings demonstriert der Aufstieg<br />

Agenturen<br />

Internet User Webseite Quelle: IP Deutschland Expertenbefragung<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> Adverti-<br />

InteractiveMedia derzeit CCSP T-online, ca. 22 RTLII % der Bevölkerung. 63,5 tenbefragung Das 31,53 von <strong>Future</strong> Facebook <strong>of</strong> Advertizur<br />

(nach Google) sing <strong>2015</strong>, Basis n=167<br />

TOMORROW FOCUS Focus, Playboy, Chip 60,4 30,03<br />

Internet – und die damit verbundenen sing <strong>2015</strong>, Basis zweithäufigst n=241 besuchten Webseite in<br />

SevenOne Media MyVideo, icq, N24 53,5 26,59<br />

United Internet Inhalte AG Web.de, und gmx, Werbung 1&1 – hat 51,9 sich von 25,79 Deutschland das ungebrochen hohe,<br />

IP Deutschland WKW, StayFriends, Sky 50,5 25,09<br />

einem Nischenprodukt für technik- grundsätzliche Interesse der Nutzer an<br />

eBay <strong>Advertising</strong> Group eBay 49,2 24,47<br />

Yahoo! Deutschland affi ne Menschen Yahoo, Eurosport, zu Flickr einem 47,2 Medium für 23,47 sozialen Netzwerken, die kontinuier-<br />

Axel Springer Media die Impact breite Bild, Welt, Masse RollingStone der Gesellschaft 45,9 ent- 22,8 lichen Echtzeit-Kontakt mit Freunden<br />

1<br />

14<br />

Medienk<br />

Person u<br />

Erwachs<br />

TV – nach<br />

unangefo<br />

Abb. 6 – Hypothesen zur Verän-<br />

MySpace derung der Stay Friends Mediennutzung Fantastic Yasni.debis Qype<br />

Zero<br />

<strong>2015</strong><br />

Auch Werbetreibende finden<br />

Quelle: Die <strong>Future</strong> hier Zunahme <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> IP der Deutschland Online-Nutzungs-<br />

Treiber des Wandels Exper- – auch dadurch, 24/25<br />

dass TV, Internet,<br />

tenbefragungdauer lässt sich jedoch nicht <strong>Future</strong> nur durch <strong>of</strong> Adverti- Tablet und Spielekonsole immer wei-<br />

attraktive Möglichkeiten dafür, die<br />

sing ihre Verschmelzung der Nutzungster zusammenwachsen (siehe Abb. 6).<br />

situationen, <strong>2015</strong>, sondern Basis auch n=120 durch die Dem Massenmedium TV wird weiter-<br />

Nutzungsart des Internet erklären: hin die Trendsetting-Kompetenz zuge-<br />

Botschaften zu platzieren, die aufgrund<br />

rechnet: „TV lanciert live-basierte <strong>The</strong>-<br />

der übergreifenden Verfügbarkeit Fast und die Nutzung Hälfte der Internetnutzung der meisten der men (Events Vergütungsmodelle wie Sport, Shows), über die nim<br />

14- bis 49-Jährigen entfällt auf Funk- man im Social Web spricht“, analysiert<br />

tionen, die auch die klassischen Mas-<br />

Nutzung von Facebook & Co. auf vielen<br />

Marc Schröder, Geschäftsführer RTL insenmedien<br />

TV, Radio und Print erfülteractive.len, nämlich „Information“ (23 %) und<br />

Endgeräten die User jederzeit im<br />

Alltag erreichen.<br />

t-online<br />

facebook.com<br />

„Unterhaltung“ (16 %). Mit Ausnahme<br />

der Printmedien ist aber in den letzten<br />

Jahren keine Verringerung der Nutzungszeit<br />

anderer Medien festzustellen.<br />

Das Internet verdrängt die klassischen<br />

Doch ob die seit Jahren immer wieder<br />

angekündigte Medienrevolution nun<br />

wirklich stattfi ndet, hängt nicht nur<br />

von den technologischen Möglichkeiten<br />

und dem Willen des Verbrauchers ab. Es<br />

setzt auch voraus, dass sich die klassischen<br />

Medien schleunigst mit fundiertem<br />

Technologie-Wissen ausstatten:<br />

„Der Aufbau von Technologie-Kompetenz<br />

muss zur Kernaufgabe No. 1 klassischer<br />

Medienunternehmen werden“,<br />

fordert Ulrike Behrends, Geschäftsführerin<br />

WDR mediagroup digital.<br />

Parallel zu diesen veritablen Mehrwerten<br />

wird ganz nebenbei auch noch<br />

die Marke bzw. das Unternehmen geschützt.<br />

Da innerhalb des semantischen<br />

Targetings nicht nur nach Keywords gesucht<br />

wird, sondern der gesamte Text<br />

einer Seite analysiert wird, geht der<br />

Werbetreibende negativen Platzierungen<br />

aus dem Weg. Kritische Umfelder<br />

für die Marke werden so in Sekundenbruchteilen<br />

identifi ziert und geblockt.<br />

Auf diese Weise werden Werbebanner<br />

nicht neben „Bad News” oder <strong>The</strong>men<br />

wie Gewalt, Pornographie oder Alkohol<br />

Ferns<br />

Radio<br />

Tages<br />

Zeitsc<br />

Intern<br />

Cost-per-Click (CPC) Cost-per-Order (CPO) Cost-per-Action<br />

a<br />

g<br />

fü<br />

ro<br />

E<br />

sc<br />

-p<br />

G<br />

a<br />

n<br />

n<br />

g<br />

ti<br />

ze


eiber des Wandels 32/33<br />

eit bei Vergabe von<br />

gets, Angaben in %<br />

endaten und Preis sind<br />

wichtig.<br />

nwichtig<br />

nwichtig<br />

l<br />

ichtig<br />

ichtig<br />

1<br />

2<br />

17<br />

38<br />

34<br />

8<br />

Preis<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 26/27<br />

als klassische, rein Reichweitenbasierte<br />

Modelle w ie das bisherige Maß<br />

der Dinge: der TKP („Tausend-Kontakt-<br />

Preis“). Es wird daher angenommen,<br />

dass die meisten Kampagnen auch<br />

<strong>2015</strong> noch über die klassischen TKPorientiertenModelle<br />

abgerechnet werden<br />

(siehe Abb. 8).<br />

Damit einher geht die Erwartung vieler<br />

Experten, dass d ie P reise für die dominierenden<br />

Vergütungsmodelle bis<br />

<strong>2015</strong> m indestens leicht steigen werden<br />

(siehe Abb. 9).<br />

Welche Vergütungsmodelle werden<br />

welche Kanäle bis <strong>2015</strong> dominieren?<br />

Dominierte Kanäle durch Vergütungsmodelle<br />

bis <strong>2015</strong>, Angaben in %.<br />

Reichweite/Kontakt (TKP) 89 88<br />

Couponing<br />

Cost-per-Click (CPC)<br />

Cost-per-Order (CPO)<br />

Revenue Sharing<br />

1<br />

2<br />

17<br />

38<br />

34<br />

8<br />

rtfo- Vielfalt der<br />

s<br />

Werbemöglichkeiten<br />

89%<br />

8 5<br />

TV<br />

Cost-per-Action (CPA) 10 13 11<br />

Insgesamt aber sehen die Teilnehmer<br />

der Online-Befragung eine deutliche<br />

Steigerung von Performance-basierten<br />

Vergütungsmodellen voraus. I nsbesondere<br />

Abrechnungsmodellen wie CPO<br />

(„Cost-per-Order“) und CPL („Cost-per-<br />

Lead“) wird eine hohe Attraktivität<br />

bescheinigt (siehe Abb. 10). Während<br />

der CPO die durchschnittlichen<br />

Werbekosten je E inkauf m isst, umfasst<br />

der CPL / CPE („Cost-per-Engagement“)<br />

die durchschnittlichen Werbekosten je<br />

gewünschter Aktivität (z. B. d ie A nmeldung<br />

zu einem Newsletter).<br />

88%<br />

5<br />

10<br />

Radio<br />

Preisentwicklung und Vergütungsmodelle,<br />

Angaben in %<br />

Print-TKP‘s sinken – CPA und CPO<br />

steigen<br />

stark sinkend<br />

leicht sinkend<br />

konstant<br />

leicht steigend<br />

stark steigend<br />

k. A.<br />

TV Radio Ta geszeitung Fach- AZ-Blätter Außenwerbung Online Mobile Publikums- Direct<br />

presse<br />

Zeitschriften Mailing<br />

4<br />

15<br />

22<br />

6<br />

7<br />

18<br />

86<br />

32<br />

7<br />

9<br />

14<br />

84<br />

24<br />

5<br />

10<br />

11<br />

12<br />

78<br />

30<br />

3<br />

10<br />

7<br />

85<br />

6<br />

2<br />

4<br />

5<br />

40<br />

10<br />

55<br />

46<br />

58<br />

20<br />

36<br />

21<br />

42<br />

44<br />

49<br />

20<br />

83<br />

23<br />

5<br />

9 86% 37<br />

5<br />

13<br />

47<br />

29<br />

14<br />

45<br />

12<br />

http://mashable.com/2011/05/06/facebookfacebook-10-cents-ads/ (Abruf: 06.05.2011 )<br />

TV-T KP<br />

11<br />

19<br />

20<br />

42<br />

2<br />

6<br />

Cost-per-Click<br />

(CPC)<br />

4<br />

22<br />

26<br />

35<br />

4<br />

9<br />

Cost-per-Action<br />

(CPA)<br />

Radio-TKP<br />

8<br />

28<br />

31<br />

25<br />

1<br />

7<br />

Cost-per-Action<br />

(CPA)<br />

1<br />

15<br />

20<br />

41<br />

13<br />

10<br />

Print-TKP<br />

24<br />

33<br />

14<br />

18<br />

3<br />

8<br />

Cost-per-Order<br />

(CPO)<br />

1<br />

11<br />

19<br />

42<br />

17<br />

10<br />

· Kosten für eine spezifi sche Transaktion<br />

· Je nach Transaktion wird in nachfolgende Kategorien unterschieden:<br />

· Kosten pro registriertem Nutzer, der sich für einen<br />

Newsletter/ ein Produkt anmeldet<br />

· Beteiligung der Plattform an der Werbung<br />

Revenue Sharing<br />

zurechenbaren Umsätzen<br />

·Erfolgs-basierter Umsatz an eingereichten Coupons<br />

für Rabatte oder Freiprodukte<br />

Online-T KP<br />

6<br />

29<br />

13<br />

33<br />

12<br />

7<br />

Revenue<br />

Sharing-Modell<br />

1<br />

4<br />

30<br />

37<br />

15<br />

13<br />

·<br />

·<br />

· ·<br />

· ·<br />

· ·<br />

· ·<br />

Die Werbeindustrie 6kann<br />

verschiedene Abrechnungsansätze 3<br />

nutzen, um die Effi zienz 29 einer Kampagne zu messen 20<br />

Cost-per-mille<br />

(CPM/TKP)<br />

Cost-per-Click<br />

(CPC)<br />

Kosten pro 13 tausend Abrufe der Werbung<br />

Manchmal als „Cost-per-impression“ (CPI) bezeichnet<br />

33<br />

Die Kosten für das „Klicken“ auf eine Werbung<br />

Im Vorfeld ausgehandelter Festpreis<br />

Auktions-basiertes System<br />

12<br />

Beispiel: 44<br />

Radio<br />

TV<br />

24<br />

Beispiel:<br />

Online-Bildschirmwerbung<br />

Suchtext-basierte Werbung<br />

2<br />

Cost-per-Order<br />

Beispiel:<br />

Kosten pro neuem Kunden, der ein Produkt kauft<br />

(CPO)<br />

7<br />

Produktempfehlung 7<br />

Beispiel:<br />

· Registrierung beim<br />

Newsletter<br />

Cost-per-<br />

· Kosten für jede vereinbarte Aktion in der Werbung<br />

Beispiel:<br />

· Erreichung einer bestimmten<br />

Engagement (CPE) · Hauptsächlich in Kombination mit interaktiver Werbung Punktzahl in einem Online-Spiel<br />

Besucher-basierte Messung Performance-basierte Messung<br />

Beispiel:<br />

· Apple App-Store<br />

Geschäftsmodell<br />

Beispiel:<br />

· Coca Cola Mobile QR Coupons<br />

/ 29<br />

Wie schätzen Sie die Attraktivität der<br />

folgenden Vergütungsmodelle ein?<br />

Das attraktivste Vergütungsmodell<br />

ist Cost-per-Order (CPO).<br />

sehr unattraktiv<br />

eher unattraktiv<br />

neutral<br />

8%<br />

eher attraktiv<br />

sehr attraktiv<br />

k. A.<br />

13%<br />

Cost-per-Click (CPC)<br />

30%<br />

24%<br />

14%<br />

4%<br />

11%<br />

Revenue Sharing-Modelle<br />

9%<br />

8%<br />

25%<br />

8% Cost-per-Action (CPA)<br />

16%<br />

24%<br />

13%<br />

27%<br />

20%<br />

4%<br />

13%<br />

Online/Mobile Couponing<br />

10%<br />

37%<br />

10%<br />

26%<br />

7% Cost-per-Order (CPO)<br />

10%<br />

19%<br />

13%<br />

23%<br />

30%<br />

Ve rgütung nach<br />

Reichweite (TKP)<br />

11%<br />

20%<br />

25%<br />

18%<br />

17%<br />

12%<br />

8%<br />

Abb. 10 – Welche Vergütungsmo-<br />

Abb. 11 – Preisentwicklung und<br />

Abb. 12 – Die Werbeindustrie<br />

delle werden welche Kanäle bis<br />

Vergütungsmodelle, Angaben in %<br />

kann verschiedene Abrechnungs-<br />

<strong>2015</strong> dominieren?<br />

Quelle: IP Deutschland Experansätze<br />

nutzen, um die Effizienz<br />

Quelle: IP Deutschland Expertenbefragung<br />

Die Werbeindustrie <strong>Future</strong> <strong>of</strong> kann Adverti- verschiedene Abrechnungsansätze<br />

einer Kampagne zu messen<br />

Veränderung der Werbeinvestitionen<br />

nach Medien, Angaben in %<br />

Bestand tenbefragung die Online-Werbung <strong>Future</strong> vor nicht <strong>of</strong> Adverti- Auch innovative Modelle, die teils sing nutzen, <strong>2015</strong>, Basis um die n=143 Effi zienz einer Kampagne zu messen Quelle: Arthur D. Little Analyse<br />

Internet und Mobile steigen<br />

stark – Print verliert massiv<br />

all sing zu langer <strong>2015</strong>, Zeit Basis noch n=153 aus simplen Konzepten der klassischen Werbe-<br />

starkt rückläufi g<br />

Bannern und Werbetexteinblendungen, kanäle entliehen sind, wird das Werbe-<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 28<br />

Cost-per-mille<br />

die in Tausender-Stückzahlen vergütet publikum künftig stärker beobachten (CPM/TKP)<br />

wurden, sind dem zukünftigem Werbe- können. Beispiele hierfür sind etwa<br />

· Kosten pro tausend Abrufe der Werbung<br />

· Manchmal als „Cost-per-impression“ (CPI) bezeichnet<br />

Beispiel:<br />

· Radio<br />

· TV<br />

leicht rückläufi g<br />

stagnierend<br />

leicht steigend<br />

stark steigend<br />

k. A.<br />

treibenden hinsichtlich Werbeform, „Branded Content“ und „In-Game-Adver- Cost-per-Click<br />

Vergütungsmodell und Targeting fast tising“. Im ersten Fall, dem Branded (CPC)<br />

Die Kosten für das „Klicken“ auf eine Werbung<br />

· Im Vorfeld ausgehandelter Festpreis<br />

· Auktions-basiertes System<br />

Beispiel:<br />

7 20<br />

· Online-Bildschirmwerbung<br />

· Suchtext-basierte TV Werbung<br />

35 34<br />

3<br />

1<br />

keine Grenzen mehr gesetzt. Alle Content, entwickeln Werbetreibende<br />

Prozesse in der Wertschöpfungskette eigene Inhalte, wobei die Übergänge Cost-per-Order<br />

(CPO)<br />

laufen zunehmend in Echtzeit ab. Die- zwischen (Entertainment-) Inhalten<br />

se Dynamisierung des Marktes führt und Werbung<br />

Hohe Standardisierung<br />

fl ießend sind. Bei In-<br />

Cost-per-Action<br />

dazu, dass sowohl Technologie-Provider Game-<strong>Advertising</strong> wiederum werden<br />

33%<br />

(CPA)<br />

als auch Plattform-Provider (wie z. B. Mehr Produkte verschiedene und Marken Preismodelle<br />

der Werbetreiben-<br />

· Kosten pro neuem Kunden, der ein Produkt kauft<br />

· Kosten für eine spezifi sche Transaktion<br />

· Je nach Transaktion wird in nachfolgende Kategorien unterschieden:<br />

10 28<br />

Beispiel:<br />

· Produktempfehlung 26<br />

Publikumszeitschriften<br />

43<br />

12<br />

Fachpresse<br />

45<br />

41<br />

42<br />

14 3<br />

Radio<br />

2<br />

52<br />

17<br />

3<br />

3<br />

11<br />

2<br />

Tageszeitungen<br />

3<br />

34<br />

9<br />

Netzbetreiber im mobilen Umfeld) den gezielt Heutige in Preismodelle elektronischen nicht Spielen Cost per Lead · Kosten pro registriertem Nutzer, der sich für einen<br />

Beispiel:<br />

3<br />

30<br />

43<br />

17 7<br />

· Registrierung beim<br />

Anzeigenblätter<br />

an Einfl uss in der Wertschöpfungs- platziert. ausreichend Facebook beispielsweise zur Prognose setzt (CPL)<br />

Newsletter/ ein Produkt anmeldet<br />

Newsletter<br />

1<br />

2 15<br />

48<br />

32<br />

kette gewinnen werden.<br />

ab Mai 2011 auf<br />

Versteigerung<br />

die Verknüpfung<br />

von<br />

von<br />

2<br />

Außenwerbung<br />

In-Game-<strong>Advertising</strong> Cost-per-<br />

· Kosten für jede vereinbarte Aktion in der Werbung<br />

Beispiel:<br />

Werbeplätzen wird zunehmen und einem In-<br />

· Erreichung einer bestimmten<br />

3<br />

3 14<br />

37<br />

38<br />

5<br />

Engagement (CPE) · Hauptsächlich in Kombination mit interaktiver Werbung Punktzahl in einem Online-Spiel<br />

Derzeit sind im Online-Marketing centive-System für User, die sich diese<br />

Direct Mail<br />

klassische Banner weit verbreitet. Werbung ansehen. Game Publisher<br />

27 70<br />

3<br />

· Beteiligung der Plattform an der Werbung<br />

Beispiel: Internet<br />

Sie sind fl exibel einsetzbar und preis- wie Zynga und CrowdStar sind Teil die- Revenue Sharing<br />

· Apple App-Store<br />

zurechenbaren Umsätzen<br />

Geschäftsmodell<br />

3 27<br />

67<br />

3<br />

lich attraktiv. Doch immer mehr Werser neuen Werbewertschöpfungskette,<br />

Mobile<br />

bungtreibende setzen auch Bewegtbild- Wie an deren schätzen Ende Sie der die freiwillige zukünftige Werbe-<br />

·Erfolgs-basierter Umsatz an eingereichten Coupons<br />

Entwicklung der Preis- und<br />

Couponing<br />

Beispiel:<br />

Werbung im Web ein – im Regelfall in rezipient mit der digitalen Währung<br />

für Rabatte oder Freiprodukte<br />

· Coca Cola Mobile QR Coupons<br />

Vergütungsmodelle ein?<br />

Kombination mit statischen Werbe- „Facebook Credits“ bezahlt wird (pro<br />

mitteln. Abb. Bislang 13 – Wie erzielt schätzen Bewegtbild-Sie<br />

angesehener die Werbung ein Credit, also Abb. 14 Besucher-basierte – Wie Messung schätzen Performance-basierte Sie die Messung<br />

Abb. 15 – Veränderung der Wer-<br />

Werbung Die Zukunft der Werbewirtschaft<br />

Attraktivität einen Anteil der im einstelligen folgenden 10 Ver- US-Cent).<br />

zukünftige Entwicklung der Preisist<br />

durch vielfältigere Preismodelle<br />

Prozentbereich a n der Online-Werbung,<br />

gütungsmodelle ein? geprägt.<br />

und Vergütungsmodelle ein?<br />

gehört aber nach Einschätzung fast Neben innovativen Werbemodellen<br />

aller Quelle: Experten IP weiter Deutschland zu den WachsExper-<br />

werden Recommendation-Modelle Quelle: an IP Deutschland Experbeinvestitionen<br />

nach Medien<br />

Quelle: IP Deutschland Expertenbefragung<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> Advertitumsmotoren<br />

1 – stimme überhaupt nicht zu<br />

tenbefragung der Online-Werbewirt- <strong>Future</strong> <strong>of</strong> Adverti- Einfl uss gewinnen. Gerade die großen tenbefragung <strong>Future</strong> <strong>of</strong> Advertischaft<br />

(siehe auch Abb. XX unten). Online-Plattformen<br />

2<br />

wie Amazon und<br />

sing <strong>2015</strong>, Basis n=161<br />

3<br />

sing <strong>2015</strong>, Basis n=130<br />

4<br />

5 – stimme voll zu<br />

k. A.<br />

sing <strong>2015</strong>, Basis n=237<br />

1<br />

0<br />

10<br />

37<br />

45<br />

7<br />

1<br />

10<br />

25<br />

42<br />

Targeting-<br />

Möglichkeiten<br />

Abb. 16 – Wichtigkeit bei Vergabe 21<br />

von Mediabudgets, 16 Angaben in %<br />

6<br />

Quelle: IP Deutschland Exper-<br />

6<br />

8<br />

tenbefragung Standardisierte <strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong><br />

<strong>2015</strong>, Basis Werbemittel n=126<br />

TV-TKP<br />

11<br />

19<br />

20<br />

42<br />

2<br />

6<br />

Cost-per-Click<br />

(CPC)<br />

4<br />

22<br />

26<br />

35<br />

4<br />

9<br />

Radio-TKP<br />

8<br />

28<br />

31<br />

25<br />

1<br />

7<br />

Cost-per-Action<br />

(CPA)<br />

1<br />

15<br />

20<br />

41<br />

13<br />

10<br />

Print-TKP<br />

24<br />

33<br />

14<br />

18<br />

3<br />

8<br />

Cost-per-Order<br />

(CPO)<br />

1<br />

11<br />

19<br />

42<br />

17<br />

10<br />

0<br />

2<br />

13<br />

38<br />

39<br />

8<br />

Reichweite<br />

Preis<br />

Targeting-Möglichkeiten<br />

Angebotenes<br />

Vergütungsmodell<br />

Crossmediales Portfolio<br />

des Vermarkters<br />

Vielfalt der<br />

Werbemöglichkeiten<br />

Standardisierte Werbemittel<br />

Verfügbare Nutzungsdaten<br />

der Zielgruppen<br />

Angebotenes<br />

Vergütungsmodell<br />

9 1 41<br />

5 30<br />

2<br />

15 32<br />

25<br />

5 20<br />

43<br />

12<br />

21 31<br />

7 28<br />

8 20<br />

16 32<br />

CPO, CPC, CPL und Co. – die zunehmend<br />

komplexeren Vergütungs- und Targetingmodelle<br />

und die rapiden technologischen<br />

3927<br />

Entwicklungen 14 7 machen eine<br />

Standardisierung im digitalen Umfeld<br />

35<br />

23 7<br />

eher unwahrscheinlich. Damit wird bis<br />

<strong>2015</strong> ein 46 heterogenes 7 Muster an Abrech-<br />

43 nungsformen 21 10in<br />

der Werbeindustrie<br />

bestehen bleiben. Insbesondere die<br />

2839<br />

20 8<br />

Verteilung der Kosten und sowie der<br />

38 18 9<br />

auf die Werbung zurückzuführende<br />

45 Umsatz 15 spielt 9 hier eine große Rolle.<br />

Nur solche Plattformanbieter, die eine<br />

44 8<br />

klare Zuordnung und Erfolgsmessung<br />

3<br />

23<br />

39<br />

Entwicklung der Entscheidungskriterien<br />

bei Mediabudgets,<br />

Angaben in %<br />

0<br />

(im Sinne eines “Erfolgs-Controllings“)<br />

ermöglichen, werden in Zukunft den<br />

Targeting und Zielgruppendaten<br />

zunehmend wichtiger.<br />

2<br />

Erfolg in der digitalen Welt sichern<br />

stark verlieren<br />

etwas verlieren<br />

12<br />

können. Unter dieser Prämisse wird<br />

konstant bleiben<br />

etwas gewinnen<br />

sich die Anzahl von Performance-<br />

stark gewinnen<br />

k. A. Abb. 3717<br />

Wertschöpfungs-<br />

– Entwicklung der<br />

orientierten Preismodellen in der<br />

Entscheidungskriterien kette & Markt<br />

44<br />

Zukunft bei deutlich Medi- vergrößern.<br />

Apples iTu nes werden ihre Recommendation-Services<br />

weiter abudgets, ausbauen, sowohl in Angaben in %<br />

Richtung unternehmenseigener 5 Empfehlungen<br />

als auch Empfehlungen Quelle: aus dem IP Deutschland Exper-<br />

Verfügbare Nut- digitalen Netzwerk des Endkunden. Die Vielzahl i nnovativer Werbeformen<br />

und neuer Vergütungsmodelle wirkt<br />

zungsdaten der OnlineZiel<br />

tenbefragung sich f raglos auch <strong>Future</strong> auf die gesamte Wert<strong>of</strong><br />

Advertigruppen<br />

Im Bereich Online sehen die befragschöpfungskette im Online-Segment<br />

ten Experten bis <strong>2015</strong> einen ganz aus. Diese konsolidiert sich von einem<br />

sing <strong>2015</strong>, Basis n=123<br />

deutlichen G ewinner bei den Investi- komplexen Ökosystem von Agenturen,<br />

tionen in bestimmte Werbeformen: Ad-Networks, technischen Dienstleistern<br />

Bewegtbild. 72 Prozent der Befragten und Plattformen hin zu d rei Wertschöp-<br />

erwarten stark steigende Investiti<strong>of</strong>ungsstufen<br />

zwischen Werbetreibendem<br />

nen in diese Werbeform, weitere 24 % und Plattform, nämlich Demand-Sidezumindest<br />

eine leichte Steigerung Plattformen, AdExchanges und Sell-<br />

(siehe Abb. XX).<br />

Side-Plattformen.<br />

Online-TKP<br />

Cost per Lead Revenue<br />

(CPL)<br />

Sharing-Modell<br />

1<br />

4<br />

Couponing 30<br />

37<br />

15<br />

13<br />

Bewegbild/Video-Ads<br />

Außenwerbung-TKP<br />

Couponing<br />

2<br />

2<br />

4<br />

5<br />

34<br />

36<br />

8<br />

13<br />

72 24<br />

Außenwerbung-T KP<br />

3<br />

20<br />

44<br />

24<br />

2<br />

7<br />

Couponing<br />

Abb. 18 – Veränderung der<br />

Werbeinvestitionen in Online-<br />

Bereichen, Angaben in %<br />

Quelle: IP Deutschland Exper- 42 18<br />

tenbefragung <strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong><br />

<strong>2015</strong>, Basis n=231<br />

4<br />

5<br />

34<br />

36<br />

8<br />

13<br />

Sonstige Online-Bereiche<br />

10<br />

Veränderung der Werbeinvestitionen<br />

in Online-Bereichen,<br />

Angaben in %<br />

Stärkste Investitionen im<br />

Bewegtbild-Bereich.<br />

starkt rückläufi g<br />

leicht rückläufi g<br />

stagnierend<br />

leicht steigend<br />

stark steigend<br />

k. A.<br />

28<br />

2


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 46/47<br />

Zeitaufwand und Werbeausgaben im<br />

Vergleich, Jahr 2010, Angaben in %<br />

Die Faktoren in Relation in allen Kanälen:<br />

Werbeausgaben in %<br />

Zeitaufwand in %<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Anhang 78<br />

/79<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 38/39<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 36/37<br />

Die zukünftige Wertschöpfungskette des Online-<br />

We rbemarktes wird sich in drei Bereiche aufsplitten<br />

Beispiele entlang der Wertschöpfungskette<br />

im Online-Werbemarkt der Zukunft.<br />

Allgemein<br />

Geografi e (Land und Stadt)<br />

Alter & Geschlecht<br />

Sozialer Status (ledig, verlobt, verheiratet)<br />

Sprachen<br />

Ausbildung & Beruf<br />

Dauer und Grad der Ausbildung<br />

Firmengröße<br />

Soziale Interessen<br />

Interessen wie (Fußball, Hunde etc.)<br />

Freundeskreis<br />

Anstehende Events<br />

Zeitdauer<br />

Zeitdauer online (Start und Enddauer)<br />

Adressierung von Usern an<br />

deren Geburtstag<br />

Diff erenzierungsparameter<br />

von Facebook<br />

Mobile<br />

Advertiser<br />

Demand Side<br />

Platform<br />

(DSP)<br />

RTB<br />

Ad exchange<br />

Sell Side<br />

Platform<br />

(SSP)<br />

Publisher<br />

Abb. 19 – Beispiele entlang der<br />

stark rückläufi g<br />

Wertschöpfungskette leicht rückläufi im g Online-<br />

Werbemarkt der stagnierend Zukunft<br />

leicht steigend<br />

Quelle: Arthur D. Little Analyse<br />

Social Media und Social<br />

Networks als Haupttreiber<br />

Wie werden sich die Werbeinvestitionen<br />

im Bereich Mobile entwickeln?<br />

Die größte Entwicklung im Mobile Bereich<br />

wird bei Bewegtbild und Apps erwartet.<br />

stark steigend<br />

k. A.<br />

Werbung auf Facebook ermöglicht jedem<br />

Werbenden die spezifi sche Zielgruppe<br />

in großen Plattformen mit keinem oder<br />

geringem Wissen anzusprechen<br />

Facebook ermöglicht<br />

Mikro-Werbung für jedes Budget<br />

Durch die großen Diff erenzierungskriterien<br />

können kleine Gruppen<br />

Zielgruppen im ganzen Land<br />

ansprechen<br />

Kosten für eine kleine Werbekampagne<br />

fangen bei einem Euro<br />

pro Tag an<br />

Neben Mikro-Werbekampagnen<br />

sind auch große und landesweite<br />

Kampagnen möglich<br />

Mikro Diff erenzierung<br />

Abb. 22 – Möglichkeiten der<br />

Werbung auf facebook<br />

Quelle: facebook, Arthur D.<br />

Little Analyse<br />

Mit Blick auf die deutsche Social Media-Landschaft stechen primär<br />

drei Kategorien ins Auge:<br />

• Globale Netzwerke wie Facebook, die weiterhin einen regen Strom von<br />

Neuanmeldungen verzeichnen.<br />

• Lokale Netzwerke wie etwa StudiVZ oder wer-kennt-wen, die einen zunehmend<br />

schweren Stand in Deutschland haben werden. Zwar steigen die<br />

Benutzerzahlen noch leicht, jedoch wird das immer dominanter werdende<br />

Facebook die Nutzer dauerhaft an sich ziehen.<br />

• Spezialisierte Netzwerke wie das Business-Netzwerk XING haben hingegen<br />

den g lobalen Konkurrenten getrotzt und verfügen z udem über eine stabile o der<br />

sogar wachsende Benutzeranzahl. Hierbei spielt insbesondere der Nischenfokus<br />

solcher Netzwerke, wie etwa XINGs Spezialisierung auf Geschäftsbeziehungen<br />

im deutschsprachigen Raum, eine Rolle f ür den Erfolg. International<br />

betrachtet, dürfte LinkedIn seine dominierende Rolle weiter ausbauen.<br />

39 31<br />

TV-Medien<br />

Gerade der mobile Werbemarkt pro- Content-Umfeld als eine der wichtigsfitiert<br />

erheblich von schnelleren ten Online-Werbeformen etabliert.<br />

Übertragungsraten. Dabei punkten Durch neue In-Video-Commercein<br />

den nächsten Jahren nicht nur Formate verschwimmen die Grenzen<br />

Anbieter mobiler Inhalte, sondern<br />

alle Akteure, die sich frühzeitig mit<br />

Chancen und Herausforderungen des<br />

Mobile <strong>Advertising</strong> auseinandersetzen.<br />

Die Kundenbindungsmedaille gewinnen<br />

dabei diejenigen Akteure, die den<br />

Mobile-Kanal mit den anderen „transaktionellen“<br />

K anälen verbinden. Damit<br />

werden diejenigen Kunden gezielt<br />

adressiert, d ie z war mobil ansprechbar Shopping-Segment (Stichwort Image<br />

sind, a ber ihre Kaufentscheidungen auf Videos, Video Tutorials und „Digita-<br />

einem anderen Kanal umsetzen. ler Haul“) setzen künftig verstärkt auf<br />

In-Video-Ads. Besonders wirksam und<br />

Das wiederum schafft neue Möglich- erfolgreich wird die Bewegtbildkeiten<br />

dafür, den Vormarsch von Werbung der Zukunft durch eine<br />

Bewegtbildwerbung (Pre-Roll, Mid-passgenaue<br />

semantische Ausspielung<br />

Roll und In-Video-Commerce) wei- im Rahmen des Online-Contentter<br />

zu forcieren. Denn Vide<strong>of</strong>ormate Umfelds. Mit In-Video-<strong>Advertising</strong> ist<br />

vermögen die Aufmerksamkeit des in den kommenden drei Jahren die<br />

Endkunden gezielter, nachhaltiger Monetarisierung dieser wichtigen Säule<br />

und bei richtigem Einsatz emotionaler des Web 2.0 ein fester Bestandteil der<br />

zu fesseln als statische Werbeflächen. Werbewertschöpfung geworden. Neben<br />

diesen Werbeumfeldern im mobilen<br />

<strong>2015</strong> hat sich In-Video-<strong>Advertising</strong> so- und Online-Bewegtbildsegment wird<br />

wohl auf pr<strong>of</strong>essionellen Content-Platt- auch IPTV-<strong>Advertising</strong> Raum für neue<br />

formen als auch im User-Generated-Werbeformen<br />

etablieren.<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 40/41<br />

Wie schätzen Sie die Entwicklung<br />

der nachfolgenden innovativsten<br />

Werbeformen in Bezug auf deren<br />

Werbeinvestitionen bis zum Jahr<br />

vertising“ <strong>2015</strong> ein? (d.h. Werbung innerhalb von<br />

Apps) sowie „Location-based-<strong>Advertising</strong>“<br />

Es wird (d.h. erwartet, Standort-basierte dass Social Media- Werbung).<br />

Während Investitionen Bewegtbildwerbung am stärksten steigen. direkt<br />

aus dem Online-Umfeld adaptiert werden<br />

kann, stark rückläufi sind gIn-App-<strong>Advertising</strong><br />

und Location-based-<strong>Advertising</strong><br />

leicht rückläufi g<br />

spezi-<br />

stagnierend<br />

fi sche leicht Modelle steigend im mobilen Umfeld.<br />

stark steigend<br />

k. A.<br />

Im mobilen Segment haben sich ähn- Soziale Netzwerke haben in den verliche<br />

Strukturen wie in der Online- gangenen fünf Jahren dramatisch an<br />

Werbung etabliert. Allerdings sind in Beliebtheit bei den Internet-Nutzern<br />

der mobilen Werbung deutlich mehr zugenommen. Damit werden sie auch<br />

Social Media-<strong>Advertising</strong><br />

Akteure verschiedener Branchen als Werbeplattform wichtiger – die<br />

aktiv, wobei eine Konsolidierung Der ehemals reine Mobilfunkanbieter Hutchison 3 aus Österreich hat sich zu<br />

Der ehemals hin reine Werbeindustrie Mobilfunkanbieter Hutchison hat ihre 3 aus Ausgaben Österreich<br />

einer Mediaagentur entwickelt, die die gesamte Wertschöpfungskette bedient. In-game-<strong>Advertising</strong><br />

hat im sich zu<br />

zur online-bezogenen Wertschöpfung<br />

einer Mediaagentur Social entwickelt, Web die in die den gesamte letzten Wertschöpfungskette sechs Jahren bedient.<br />

erwartet wird:<br />

versechsfacht. 57 Prozent der im Rah-<br />

Branded Content<br />

Campaign Ad<br />

Channel Campaign Campaign Publishing AccessServiceDevice<br />

Creation aggregation buying inventory serving<br />

provision provision provision<br />

men selling dieser Studie befragten Experten<br />

Campaign Ad<br />

Channel Campaign Campaign Publishing AccessServiceDevice<br />

Die im Rahmen dieser Studie befrag-<br />

Creation Supporting aggregation<br />

serviceserwarten, buying inventory dass Core serving services Social Media-Werbung<br />

provision provision provision<br />

selling<br />

Advergames<br />

ten Experten sehen im mobilen Um Umfeld die gesamte Wertschöpfungskette in den nächsten bedienen zu Jahren können nimmt, stark ansteigt,<br />

Hutchison 3 Supporting die Rolle services dreier Akteure ein:<br />

Core services<br />

mittelfristig eine deutliche Zunahme immerhin 32 Prozent rechnen • Kundenbetreuung<br />

TV-Product-Placement<br />

mit<br />

Access Um die / Service gesamte Provider Wertschöpfungskette bedienen zu können nimmt,<br />

• Provider von Mobile Data und ISP für Mobile Internet Access<br />

von Bewegtbildwerbung, „In-App-Ad-<br />

Hutchison 3 die einer Rolle dreier leichten Akteure ein: Zunahme.<br />

Estimated reach<br />

808,240 people<br />

who live in Germany<br />

who live within 80 kilometres<br />

<strong>of</strong> Munich<br />

Try Facebook Ads<br />

Reach the excact<br />

audience you want<br />

with Facebook‘s<br />

customizable targeting.<br />

Beispiel<br />

zwischen Werbung und Sales. Das<br />

Abb. 25 – Zeitaufwand steht im Einklang mit der zunehm- und Werend<br />

digital ausgerichteten Inhalteerbeausgabenstellung,<br />

im die Vergleich, in den nächsten Jahren Jahr<br />

verstärkt Video-basiert umgesetzt wird.<br />

Nicht nur journalistische Online-In-<br />

2010, Angaben halte, und in hier speziell % Local Content,<br />

auch K ommunikationsmaßnahmen im<br />

Quelle: Morgan Corporate-Umfeld Stanley, sowie im Social- Sapient-<br />

Nitro<br />

Search Marketing<br />

Display Ads<br />

Bewegbild/Video Ads<br />

In-App-<strong>Advertising</strong><br />

Advergames<br />

SMS/Bluetooth Ads<br />

Location-based-Marketing<br />

Sonstige mobile Werbeformen<br />

Print<br />

26 12<br />

• Distributionskanal für digitale Inhalte<br />

Medienfi rma / nhalte I Aggregator<br />

• Netzwerk an Partnern und Kooperationen mit anderen<br />

Inhalte Aggregatoren und Medienfi rmen<br />

• Kundenbetreuung<br />

Access / Service Provider<br />

• Kampagnenentwicklung, -leitung und -durchführung<br />

• Provider von Mobile Data und ISP für Mobile Internet Access<br />

Online-Marketing Agentur<br />

• Mediaplanung, Werbeplatzanbieter<br />

• Multimedia-Öberfl ächen für SMS, MMS, Voice, Video, E-Mail etc…<br />

• Distributionskanal für digitale Inhalte<br />

Medienfi rma / Inhalte Aggregator<br />

• Netzwerk an Partnern und Kooperationen mit anderen<br />

Die „Demand-Side-Plattform“ (DSP) besteht aus Inhalte Organisationen, Aggregatoren die sich und Medienfi rmen<br />

darauf spezialisiert haben, aus v erschiedenen Q uellen d ie optimalen Werbeflächen<br />

in Echtzeit einzukaufen. Die Quellen • sind Kampagnenentwicklung, Werbenetzwerke, AdEx- -leitung und -durchführung<br />

Online-Marketing changes Agentur oder Sell-Side-Plattformen. Sobald • die Mediaplanung, Flächen gefunden Werbeplatzanbieter<br />

sind,<br />

verwaltet die Plattform die Kampagne und erstellt Echtzeitberichte zum<br />

• Multimedia-Öberfl ächen für SMS, MMS, Voice, Video, E-Mail etc…<br />

Kampagnen-stand für den Werbetreibenden.<br />

ihm einen möglichst hohen Ertrag pro Werbeeinblendung erwirtschaftet.<br />

Zur Umsetzung nutzt dieser verschiedene AdExchanges, um einer möglichst<br />

Abb. 20 breiten – Käuferschaft Kampagnen-stand Fallstudie die Werbeplätze für zu den präsentieren. Werbetreibenden. Hutchinson<br />

Durch die Akquisition verschiedener Werbefi rmen hat Google sich in den letzten<br />

Jahren sukzessive zu einem der führenden Werbenetzwerke aufgebaut. Googles Dou-<br />

3 Austria<br />

bleClick fungiert als AdExchange, die auch ins AdSense (Werbenetzwerk) integriert<br />

ist. Dementsprechend wird der Markt von Giganten wie Google dominiert. Ausnahmen<br />

wie AdScale mit ihrer AdExchange sind im deutschen Online-Werbemarkt<br />

eine Impression.<br />

Quelle: hingegen Hutchinson3, eher rar – und werden es mit Blick auf die hiesigen Entwicklungen Arthur<br />

voraussichtlich auch bleiben.<br />

D. Little Analyse<br />

2<br />

1<br />

2<br />

14<br />

Eine hohe Standardisierung der wichtigsten<br />

Preismodelle (z. B. TKP, CPC etc.)<br />

wird es auch in Zukunft geben.<br />

8<br />

15<br />

In Zukunft wird es noch viel mehr<br />

verschiedene Preismodelle geben.<br />

4<br />

30<br />

4<br />

4<br />

4<br />

30 43<br />

39<br />

4<br />

Location-based-Marketing<br />

Friend Scouting/Empfehlung<br />

Sonstige innovative Werbeformen<br />

In „AdExchanges“ werden Werbefl ächen z wischen Anbietern und Nachfragern<br />

gehandelt. Die Transaktionen laufen hier in aller Regel in Echtzeit ab. Es werden<br />

entweder Die ganze „Demand-Side-Plattform“ Bündel von Impressions pro Werbeplatz (DSP) verkauft besteht oder aus auch Organisationen, nur<br />

die sich<br />

eine Impression. darauf spezialisiert haben, aus verschiedenen Q uellen d ie optimalen Werbeflächen<br />

in Echtzeit einzukaufen. Die Quellen sind Werbenetzwerke, AdEx-<br />

Die „Sell-Side-Plattform“ (SSP) unterstützt den Werbefl ächenbetreiber, indem sie<br />

changes oder Sell-Side-Plattformen. Sobald die Flächen gefunden sind,<br />

verwaltet die Plattform die Kampagne und erstellt Echtzeitberichte zum<br />

In „AdExchanges“ werden Werbefl ächen zwischen Anbietern und Nachfragern<br />

gehandelt. Die Transaktionen laufen hier in aller Regel in Echtzeit ab. Es werden<br />

entweder ganze Bündel von Impressions pro Werbeplatz verkauft oder auch nur<br />

Die „Sell-Side-Plattform“ (SSP) unterstützt den Werbefl ächenbetreiber, indem sie<br />

ihm einen möglichst hohen Ertrag pro Werbeeinblendung erwirtschaftet.<br />

Zur Umsetzung nutzt dieser verschiedene AdExchanges, um einer möglichst<br />

breiten Käuferschaft die Werbeplätze zu präsentieren.<br />

Durch die Akquisition verschiedener Werbefi rmen hat Google sich in den letzten<br />

Jahren sukzessive zu einem der führenden Werbenetzwerke aufgebaut. Googles DoubleClick<br />

fungiert als AdExchange, die auch ins AdSense (Werbenetzwerk) integriert<br />

ist. Dementsprechend wird der Markt von Giganten wie Google dominiert. Ausnahmen<br />

wie AdScale mit ihrer AdExchange sind im deutschen Online-Werbemarkt<br />

hingegen eher rar – und werden es mit Blick auf die hiesigen Entwicklungen<br />

voraussichtlich auch bleiben.<br />

Abb. 1 23 – Prozentuale Visualisierung<br />

des Werbemarktanteils in<br />

den Kanälen von 2010-<strong>2015</strong><br />

Quelle: IP Deutschland Expertenbefragung<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> Adverti-<br />

Statements zur Entwicklung von<br />

sing <strong>2015</strong>, Basis n=219 Vergütungsmodellen, Angaben in %<br />

4<br />

12<br />

32<br />

4<br />

4 25<br />

186<br />

47<br />

47<br />

48<br />

48<br />

3 19<br />

26 5<br />

6 25<br />

16 5<br />

6<br />

2<br />

1<br />

15<br />

20<br />

23<br />

34<br />

37<br />

17 4<br />

42 8<br />

39 4<br />

1<br />

15<br />

39 30 15<br />

Globale Akteure wie Facebook haben dern als Empfehlung eines Freundes<br />

die Nutzerinformationen bereits als wahrnimmt. Dieses Modell stellt ins-<br />

Werbemarkt erkannt. So ist es beibesondere für Werbeplattformen ein<br />

spielsweise bei Facebook möglich, als nicht zu unterschätzendes Risiko dar,<br />

Werbetreibender eigene Werbung We rbemarktanteile zu 2010 denn Medien andere Internetseiten Prozentuale Visualiesierung und des Por-<br />

Werbemarktanteils in den Kanälen<br />

schalten und auf Basis der Nutzerin-<br />

TV-Medien<br />

formationen zielgruppenspezifi sch zu<br />

von 2010–<strong>2015</strong><br />

tale werden künftig an Relevanz bei<br />

Veränderungen in der Werbemarktan-<br />

39,1%<br />

teil-Verteilung von 2010 bis <strong>2015</strong>.<br />

den Nutzern verlieren. Aufgrund der<br />

positionieren.<br />

Online-Medien 9%<br />

19,2% teilweise exklusiven Nutzung eines sozialen<br />

Netzwerks wie We rbemarktanteil Facebook <strong>2015</strong> Medien werden<br />

Zudem bieten soziale Netzwerke mit 19,0% auch diese als Werbeplatz deutlich un-<br />

Zeitung<br />

36,0%<br />

TV-Medien<br />

dem Recommendation-Modell die Mögattraktiver – sowohl im Online-Be-<br />

16,4%<br />

lichkeit, Firmen und Produkte werbe-<br />

Print reich als auch 36,8% im mobilen Werbemarkt.<br />

mäßig zu positionieren, obwohl der<br />

4,9%<br />

Radio<br />

Nutzer dies nicht als Werbung, son-<br />

Online-Medien<br />

12,8%<br />

Die Zukunft bringt noch mehr<br />

verschiedene Preismodelle.<br />

25<br />

ich stimme überhaupt nicht zu<br />

2<br />

3<br />

4<br />

ich stimme voll zu<br />

k. A.<br />

Heutige Preismodelle sind nicht ausreichend,<br />

um den Wert eines Werbeformates korrekt zu<br />

bestimmen.<br />

15<br />

30<br />

12<br />

30<br />

Bis <strong>2015</strong> wird die Bedeutung der<br />

Versteigerung von Werbeplätzen zunehmen.<br />

5<br />

27<br />

19<br />

2<br />

28<br />

Abb. 26 – Statements zur Entwicklung<br />

von Vergütungsmodellen,<br />

Angaben in %<br />

Quelle: IP Deutschland Expertenbefragung<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong><br />

<strong>2015</strong>, Basis n=130<br />

3<br />

4<br />

Abb. 21 – Einschätzung der<br />

Entwicklung innovativer Werbeformen<br />

Quelle: IP Deutschland Expertenbefragung<br />

<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong><br />

<strong>2015</strong>, Basis n=223<br />

1,4%<br />

Fachpresse<br />

Kommunikation lässt die Grenzen<br />

zwischen Kunden 1 4 und Produzenten<br />

zusehends verschwimmen. Fraglos erwarten<br />

die Kunden, dass ihre Wünsche<br />

und Vorschläge berücksichtigt und auf<br />

Basis höherer Service-Levels umgesetzt<br />

werden. Für die Produzenten bedeutet<br />

das künftig kommunikativen Mehraufwand,<br />

der im Ergebnis aber zu einem<br />

messbar höheren Customer Lifetime<br />

Value (CLTV) f ührt.<br />

werden sich an diesen Bedürfnissen<br />

ausrichten müssen und Werbeaktivitäten<br />

mit großen Streuverlusten zugunsten<br />

von Werbemaßnahmen lancieren,<br />

die kundenseitig gewünscht sind und<br />

gezielt und kontextsensitiv ausgesteuert<br />

werden.<br />

Was Online bereits jetzt funktioniert,<br />

wird bis <strong>2015</strong> verstärkt auch im Mobile<br />

<strong>Advertising</strong> getestet und auf den mobilen<br />

Markt übertragen sein. Dank dem<br />

bis dahin nahezu flächendeckenden<br />

mobilen Breitbandangebot und der<br />

10,6%<br />

Anstatt der gängigen monodirektionalen<br />

Push-Strategien, verlangen die<br />

Abb. 24 „neuen Kunden“ – Zeitaufwand im Jahr <strong>2015</strong> nach weiteren Proliferation internetfähiger und Wer-<br />

Werbung, die passgenau auf ihre Be- mobiler Endgeräte – speziell Smartphodürfnisse<br />

zugeschnitten ist und – auf nes (50,8 Mio. in <strong>2015</strong>) und Tablet PCs<br />

Wunsch des Rezipienten – den Dia- (5,1 Mio. in <strong>2015</strong>) – wächst der mobile<br />

beausgabenlog mit dem Anbieter vorsieht. im Alle Vergleich, Datenverkehr in Deutschland bis <strong>2015</strong> Jahr<br />

Player der Werbewertschöpfungskette um den Faktor 30<br />

2010, Angaben in %<br />

Quelle: OVK, Nielsen, Mediencluster<br />

NRW<br />

1 5 .<br />

1 4 insbesondere Te chnik-affi ne Kunden<br />

1 5 vgl. Cisco Studie: http://www.cisco.com/web/DE/presse/meld_2011/01-02-2011_mobile_traffi c.html.<br />

Digitale Werbebörse<br />

Abb. 27 – Digitale Werbebörse 1<br />

Quelle: Mediencluster NRW<br />

Zeitung<br />

3,7%<br />

Print<br />

Radio<br />

0,8%<br />

Fachpresse<br />

Werbetreibende Werbeplattformen<br />

Customer Frontend<br />

(Self Service)<br />

div. Werbeformen<br />

Targeting-Optionen<br />

Vergütungsmodell<br />

Werbekontexte<br />

max. Kampagnenangebote<br />

Algorithmus optimiert Einbuchungen<br />

kontinuierlich bis zum Ende der Kampagnen<br />

unter Umsatz- und Performance-Gesichtspunkten<br />

Algorithmus bucht Werbemittel auf<br />

Plattformen mit max. Performance zum<br />

höchstmöglichen Preis in Echtzeit ein<br />

Digitale Werbebörse gleicht Kampagnen-Parameter<br />

im Trial- & Error-Prinzip<br />

mit verfügbaren Werbeplätzen ab<br />

Bidding Engine<br />

Publishers Frontend<br />

(Self Service)<br />

Werbeinventar<br />

Werbekontexte<br />

Verfügbarkeiten<br />

Preise<br />

Abrechnungsmodelle<br />

Gut möglich, dass sich das gesamte Reichweiten- u nd Daten-Ökosystem a nalog<br />

zu internationalen Finanzmärkten entwickelt - inklusive Arbitrage-Geschäften<br />

zwischen den Marktplätzen, Handel von O ptionen und <strong>Future</strong>s auf zukünftige<br />

Werbeplätze oder auch dem „Hedging“ von Werbeeinbuchungen. Dieses<br />

„Financial Engineering“ könnte letztlich einer der wesentlichen Treiber für<br />

die Entwicklung vollkommener Märkte sein.<br />

An dieser Stelle darf darüber spekuliert werden, a) w ie v iele Werbebörsen den<br />

Markt bedienen und b) wer „Betreiber“ der Werbebörsen wird (Zusammenschluss<br />

der Vermarkter? Große Media-Agenturen?) und c) auf Basis welchen<br />

Geschäftsmodells die Werbebörsen agieren, r espektive wie die Erlöse/Gewinne<br />

unter den Beteiligten der Werbewertschöpfungskette aufgeteilt werden.<br />

57


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 52/53<br />

Werbekunden Media-Agenturen<br />

Auf Basis dieser Argumentationskette<br />

entwickeln sich die (digitalen) Werbemärkte<br />

– im Pareto-Sinne – in Richtung<br />

eines „vollkommenen Werbemarktes“,<br />

in dem der automatisierte Abgleich von<br />

Angebot und Nachfrage über den Preismechanismus<br />

zu einer optimalen Ressourcenallokation<br />

führt. Das „Optimum“<br />

bzw. das Marktgleichgewicht<br />

kennzeichnet eine Marktsituation, in<br />

Die Ausspielung dieser Information damit die personalisierte, d igitale Wer-<br />

der sämtliche verfügbaren Werbeplätze<br />

an Eriks persönlichen Lifecycle Agent bebotschaft in einen realen Kauf.<br />

ihren maximal möglichen Output (also<br />

erfolgte schließlich über einen sogenannten<br />

Context Agenten, der die Gemäß Szenario 3 erfolgt ein Großteil<br />

ihren höchstmöglichen Preis) erzie-<br />

Pr<strong>of</strong>i ldaten des Context Brokers mit ausgespielter (Online-)Werbung in <strong>2015</strong><br />

len und die Platzierung von Werbebot-<br />

zielgenauen, ortsbezogenen Werbeange- ausschließlich personalisiert – in dieser<br />

boten gematched hat.<br />

oder ähnlicher Form …<br />

schaften auf den verfügbaren Werbe- Im Kern stellt die digitale Werbebörse<br />

plätzen zum höchstmöglichen Return<br />

on <strong>Advertising</strong> (RoAd) führt. In dieser<br />

Erik legt auf seiner Rückreise einen Kommen wir in diesem Szenario zur<br />

eine Ü bertragung (und Weiterentwick-<br />

kleinen Umweg zum „Le Louvre des Anti- Struktur und den Prozessen, die dieses<br />

lung) des heutigen Google AdWords- quaires“ ein, schlendert durch die Gänge neue Vermarktungssystem kennzeich-<br />

Situation lassen sich durch deren Umschichtungen<br />

keine weiteren Produkti-<br />

zum Stand E17, der ihm via Augmented net: Der personalisierte Werbemarkt<br />

Ökosystems auf den gesamten digitalen<br />

Reality Layer mittels digitaler Pfeile in baut auf einem dualen System auf, das<br />

Werbemarkt dar – mit weitreichenden seinem Smartphone angezeigt wird, holt die inhaltlich fein justierte Kundenvitätssteigerungen<br />

mehr erzielen. Folgen für alle Beteiligten:<br />

die Skulptur ab und erhält dank Online- Targetierung mit Werbemaßnahmen<br />

Check-in mit anschließender Bewer- unter den folgenden beiden Markttung<br />

des Kaufvorgangs einen satten Ra- Playern verhandelt und aussteuert: Conbatt<br />

auf den Kaufpreis – und konvertiert text Broker und Context Agents.<br />

Abb. 28 – Digitale Werbebörse 1<br />

Quelle: Mediencluster NRW<br />

Online Vermarkter Ad Networks<br />

Digitale Werbebörse<br />

Sense/Expose<br />

Wer ist Betreiber der digitalen Werbebörse<br />

(Vermarkter/Agenturen)?<br />

Context Broker<br />

Wenn Vermarkter, sind dann<br />

Media-Agenturen zukünftig obsolet?<br />

Digitale Werbebörse<br />

Aggregate<br />

Refi ne/Enrich<br />

Context-Enriched Services<br />

Disseminate<br />

Pull<br />

Push<br />

Publisher/<br />

Werbeplattformen<br />

Guided<br />

Interactions<br />

Customization<br />

User-Defi ned<br />

Rules<br />

Unaded<br />

Suggestions<br />

Context Agents<br />

Abb. 29 – Context Broker, Context<br />

Agent<br />

Quelle: Sapient Nitro 2011 in<br />

Anlehnung an Gartner<br />

Unembiguous<br />

Automation


<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Impressum 80 /81<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

denkwerk GmbH<br />

Vogelsangerstr 66<br />

50823 Köln<br />

Ansprechpartner<br />

denkwerk GmbH<br />

Chérine de Brujin<br />

Telefon:0221 2942–100<br />

Fax: 0221 2942–101<br />

Mail: cherine.debruijn@denkwerk.com<br />

www.denkwerk.com<br />

Mediencluster NRW GmbH<br />

Hohenzollernring 75-77<br />

50672 Köln<br />

Mediencluster NRW GmbH<br />

Marc Ziegler<br />

Telefon: 0221 949910–0<br />

Fax: 0221 949910–19<br />

Mail: marc.ziegler@medien.nrw.de<br />

www.medien.nrw.de<br />

Arthur D. Little Austria GmbH<br />

Grafenberger Allee 293<br />

40237 Düsseldorf<br />

Arthur D. Little Austria GmbH<br />

Marion Sommerwerck<br />

Telefon: 0211 8609–523<br />

Mail: sommerwerck.marion@adlittle.com<br />

www.adlittle.com


IP Deutschland GmbH<br />

Picassoplatz 1<br />

50679 Köln<br />

IP Deutschland GmbH<br />

Jan Isenbart<br />

Telefon: 0221 456–20<br />

Fax: 0221 456–26999<br />

Mail: jan.isenbart@ip-deutschland.de<br />

www.ip-deutschland.de<br />

Medien Management Institut an<br />

der Hochschule Fresenius<br />

Im Mediapark 4c<br />

50670 Köln<br />

Medien Management Institut an der<br />

Hochschule Fresenius<br />

Pr<strong>of</strong>. Dr. Werner Schwaderlapp<br />

Telefon: 0221 973199–61<br />

Fax: 0221 973199–17<br />

Mail: <strong>of</strong>fice@memi-koeln.de<br />

www.memi-koeln.de<br />

eco – Verband der deutschen<br />

Internetwirtschaft e.V.<br />

Lichtstr. 43h<br />

50825 Köln<br />

eco – Verband der deutschen<br />

Internetwirtschaft e.V.<br />

Harald A. Summa<br />

Telefon: 0221 700048–0<br />

Fax: 0221 700048–111<br />

Mail: harald.summa@eco.de<br />

www.eco.de

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