The Future of Advertising 2015 - Eco
The Future of Advertising 2015 - Eco The Future of Advertising 2015 - Eco
SEP 2011 2015
- Seite 2 und 3: Inhaltsverzeichnis Vorwort S.04 1.
- Seite 4: Future of Advertising Vorwort 4 /5
- Seite 7 und 8: Die persönliche Werbeansprache von
- Seite 9 und 10: Mechanismen über automatisierte Um
- Seite 12 und 13: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 14 und 15: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 16 und 17: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 18 und 19: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 20 und 21: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 22 und 23: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 24 und 25: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 26 und 27: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 28 und 29: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 30 und 31: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 32 und 33: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 34 und 35: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 36 und 37: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 38 und 39: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 40 und 41: Future of Advertising Treiber des W
- Seite 42: Future of Advertising Werbemarktsze
- Seite 45 und 46: Werbemarktanteile 2010 Medien TV-Me
- Seite 47 und 48: Online Radio 09 16 28 13 steigende
- Seite 49 und 50: 8 15 In Zukunft wird es noch viel m
- Seite 51 und 52: Digitale Werbebörse Werbetreibende
SEP 2011<br />
<strong>2015</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort<br />
S.04<br />
1.<br />
Werbemärkte im<br />
Wandel – von<br />
Tante Emma zur<br />
Werbewelt der<br />
Zukunft<br />
S.06<br />
2.<br />
Treiber des<br />
Wandels<br />
2.1<br />
Konsumentenverhalten<br />
2.2<br />
Technologie<br />
und Effizienzsteigerung<br />
2.3<br />
Veränderungen<br />
in der Werbe-<br />
industrie<br />
2.4<br />
Fazit<br />
S.12
3.<br />
Werbemarkt-<br />
szenarien <strong>2015</strong><br />
Szenario 1:<br />
Der fortgeschriebene<br />
Werbemarkt<br />
Szenario 2:<br />
Der (fast)<br />
vollkommene<br />
Werbemarkt<br />
Szenario 3:<br />
Der persönliche<br />
Werbemarkt<br />
S.42<br />
4.<br />
Zusammen-<br />
fassung und<br />
Ausblick<br />
S.62<br />
5.<br />
Firmenpr<strong>of</strong>ile<br />
Quellen-<br />
verzeichnis<br />
Abbildungs-<br />
verzeichnis<br />
Impressum<br />
S.64
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Vorwort 4 /5<br />
Vorwort<br />
Die Digitalisierung ist und bleibt die wesentliche Determinante für<br />
das Werbegeschäft der Zukunft. Darin sind sich alle Beteiligten dieser<br />
Studie einig. Die Frage ist nur, wie weit die Veränderungen noch<br />
gehen, in welche Richtungen sie sich auffächern, in welchen Nischen<br />
sie versanden.<br />
Welche Akteure der jetzigen Werbewertschöpfungskette<br />
müssen sich die<br />
Gretchenfrage stellen, wie sie es künftig<br />
mit ihrem Geschäftsmodell halten<br />
können und wollen? Welche Funktionen<br />
werden obsolet, welche neuen<br />
Services verlangen Branche und Kundschaft?<br />
Und wie schnell muss das alles<br />
von statten gehen in der hyperdynamischen<br />
Digital-Ära?<br />
Wenn eine Standortentwicklungsagentur,<br />
eine Managementberatung, eine<br />
Kommunikationsagentur mit digitalen<br />
Genen, ein mediennahes Hochschulinstitut,<br />
ein Internet-Verband und eine der<br />
führenden Vermarktungsgesellschaften<br />
Europas gemeinsam eine Studie über die<br />
„Zukunft der Werbung“ schreiben, ist<br />
klar: Hundertprozentige Übereinstimmung<br />
bei den Antworten auf diese und<br />
weitere Zukunftsfragen werden wir im<br />
Team nicht erzielen können.<br />
Auch die Online-Befragung von fast<br />
250 Experten der gesamten Werbebranche<br />
Ende 2010, die dieser Studie<br />
zugrunde liegt, liefert kein eindeutiges<br />
Bild zum Werbemarkt von morgen. Sie<br />
zeugt von evolutionärer Dynamik, aber<br />
nicht von Revolution.<br />
Wir haben mit der vorliegenden Studie<br />
den Versuch unternommen, den Blick<br />
auf die Zukunft zu schärfen und klare<br />
Tendenzen aus dem Meinungsdickicht<br />
herauszuziehen. Dabei konzentrieren<br />
wir unsere Ausführungen im Wesentlichen<br />
auf das digitale Werbegeschäft<br />
und erheben nicht den Anspruch, die<br />
Zukunft der Werbung vollständig auszuleuchten.<br />
Uns bleibt bewusst, dass<br />
nicht alle Erkenntnisse und Aussagen<br />
von allen Lesern geteilt und für<br />
intensive Diskussionen sorgen werden.<br />
Genau das ist das Ziel dieser Studie.<br />
Wir danken allen Autoren für ihre<br />
wertvollen Beiträge. Ein besonderer<br />
Dank gilt Sandra Schmidt, die unsere<br />
Expertenumfrage durchgeführt und<br />
ausgewertet hat, und Nadia Zaboura,<br />
die alle Kapitel sprachlich überar-<br />
beitet und inhaltlich harmonisiert hat.<br />
Ganz herzlich danken möchten wir<br />
auch Oliver Schiffers und Rob Gonda<br />
von SapientNitro sowie Lars Fink von<br />
der betafabrik, deren kritische Sicht<br />
uns auf der Zielgeraden wertvolle<br />
Impulse gegeben hat.<br />
Bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,<br />
bedanken wir uns schon jetzt für Ihr<br />
Interesse und wünschen Ihnen eine<br />
anregende Lektüre.<br />
Marc Ziegler, Jürgen Morath, Marco<br />
Zingler, Jan Isenbart, Pr<strong>of</strong>. Werner<br />
Schwaderlapp, Harald Summa
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemärkte im Wandel 6 /7<br />
1.<br />
Werbemärkte im<br />
Wandel – von Tante<br />
Emma zur Werbewelt<br />
der Zukunft<br />
Tante Emma wusste bestens Bescheid. Über ihre Kunden. Sie kannte<br />
jeden Ladenbesucher mit Namen und hätte fast blind die Warenkörbe<br />
ihrer Kunden füllen können, bevor diese überhaupt die Schwelle des<br />
Ladens betreten hatten. Über die persönliche Bande zu den meisten<br />
ihrer Kunden wurde ihr täglich der neueste Dorftratsch frei Haus zugetragen.<br />
Ausgestattet mit diesem Wissen war sie in der Lage, gezielt auf<br />
individuelle Wünsche ihrer Kunden einzugehen – natürlich proaktiv.<br />
Tante Emma war Kundenbetreuerin<br />
und -beraterin, persönliche Marketing-Plattform,<br />
sozialer Marktplatz und<br />
Verkäuferin zugleich. Ein Tante-Emma-Laden<br />
war ein Kleinod, ein optimaler<br />
Markt, in dem alle glücklich und<br />
zufrieden waren. Möglich war das<br />
damals, weil der adressierte Markt –<br />
Kunden wie Sortiment – überschaubar<br />
war und Tante Emma wie ein kleines,<br />
aber höchst effektives CRM-System<br />
agierte. Damals.<br />
Doch dann wurde Tante Emma in den<br />
70er Jahren überrollt. Von Discountern<br />
und großen Einkaufszentren mit<br />
schier endlosen Produktsortimenten<br />
zu unschlagbar günstigen Preisen, bei<br />
denen Emma zwangsläufig nicht mehr<br />
mithalten konnte. Nach und nach verschwanden<br />
die Tante-Emma-Läden aus<br />
unserem Stadtbild – und das Einkaufserlebnis<br />
wurde für die meisten Kunden<br />
zum Routinejob.<br />
Mit dem Wandel von Verkäufer- zu Käu-<br />
fermärkten entwickelte sich die Werbung<br />
zu einem zentralen Erfolgsbaustein<br />
ökonomischen Handelns. Um sich<br />
gegenüber der stetig wachsenden Konkurrenz<br />
durchzusetzen, waren Unternehmen<br />
fortan dazu aufgefordert, über<br />
diverse Kanäle auf die Vorzüge ihrer<br />
Produkte aufmerksam zu machen.
Die persönliche Werbeansprache von<br />
Tante Emma wurde sukzessive durch<br />
anonyme, in der Breite aber wirksamere<br />
Werbeformen ersetzt. Die Reichweite<br />
eines Werbeträgers und sein Preis-/<br />
Leistungs-Verhältnis wurden rasch<br />
zur „Leitwährung“ der Werbebranche,<br />
von der bis in die 80er Jahre vor allem<br />
Printmedien mit ihren Anzeigenflächen<br />
pr<strong>of</strong>itieren konnten.<br />
Den nächsten Umbruch markierte die<br />
Etablierung des Privatfernsehens. Fernsehwerbung<br />
fand nun nicht mehr nur<br />
in den engen, beschränkten Umfeldern<br />
der öffentlich-rechtlichen Sender statt.<br />
So begann die Dominanz der Print-<br />
medien als Werbeträger Nummer 1<br />
allmählich zu bröckeln.<br />
Nach und nach rückte die „Emotionalisierung<br />
der Marke“ in den Mittelpunkt<br />
der Werbezielsetzung. Hier<br />
konnte das Fernsehen die große Stärke<br />
bewegter Bilder ausspielen. Bis heute<br />
gilt TV bei der Mehrheit der großen<br />
Markenartikler als das effektivste Medium<br />
für Markenbildung und -bindung.<br />
1980 1990 1995 2000<br />
5 %<br />
10 %<br />
3 %<br />
9 %<br />
4 %<br />
8 %<br />
18 %<br />
43 %<br />
2005 2008 2010<br />
11 %<br />
17 %<br />
3 %<br />
3 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
5 %<br />
9 %<br />
22 %<br />
10 %<br />
12 %<br />
4 %<br />
12 %<br />
8 %<br />
8 %<br />
13 %<br />
33%<br />
11 %<br />
15 %<br />
11 %<br />
3 %<br />
18 %<br />
9 %<br />
5 %<br />
8 %<br />
20 %<br />
Entwicklung der Netto-Werbemarktanteile<br />
in Deutschland<br />
10 %<br />
15 %<br />
3 %<br />
18 %<br />
8 %<br />
6 %<br />
10 %<br />
30 %<br />
11 %<br />
14 %<br />
17 %<br />
3 %<br />
18 %<br />
9 %<br />
4 %<br />
7 %<br />
17 %<br />
Sonstige<br />
Direct Mail<br />
Internet<br />
Radio<br />
Fernsehen<br />
Anzeigenblätter<br />
Fachpresse<br />
Publ.zeitschriften<br />
Tageszeitungen<br />
Quelle: ZAW, OVK, TIMElabs,<br />
Mediencluster NRW<br />
Abb. 1<br />
10%<br />
15%<br />
1%<br />
3%<br />
20%<br />
8%<br />
5%<br />
10%<br />
28%
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemärkte im Wandel 8<br />
/9<br />
Streuverluste werden dabei, wie bei<br />
allen klassischen Massenmedien, bewusst<br />
in Kauf genommen.<br />
Die traditionelle Strategie der Werbung-<br />
treibenden und ihrer Agenturen, den<br />
Abverkauf von Produkten anzukurbeln,<br />
hatte sich bis zum Ende der 90er<br />
Jahre kaum geändert: Es wurde – <strong>of</strong>t<br />
genug aus einem Bauchgefühl heraus<br />
– entschieden, welche Mediengattungen<br />
dazu geeignet waren, die erwünschten<br />
Markenbotschaften unters<br />
Volk zu bringen. Je nach Mediengattung<br />
konnte man durch Titel- oder Umfeldauswahl<br />
die anvisierte Zielgruppe<br />
eingrenzen. Anschließend beobachtete<br />
man erfreut, dass der Abverkauf<br />
stieg oder sich das Markenimage verbessert<br />
hatte. Ob dafür aber nun tatsächlich<br />
der Kontakt des einzelnen Verbrauchers<br />
mit der Kampagne eine Rolle<br />
gespielt hatte, blieb unklar.<br />
Doch seitdem sich das Internet vom<br />
Nischen- zum Massenmedium entwickelt<br />
hat, ermöglicht es Werbung-<br />
treibenden völlig neue Wege. Denn<br />
längst hat die Digitalisierung die<br />
Medien-, und damit auch die Werbewelt,<br />
neu sortiert: Auf der Nutzerseite<br />
ermöglichen immer neue Endgeräte,<br />
jederzeit und überall online zu sein.<br />
Die Pr<strong>of</strong>essionalisierung von Cloud-<br />
Computing- und Social-Web-Anwendungen<br />
sowie die Modularisierung<br />
des gesamten Contentraums haben<br />
das Informations- und Kommunikationsverhalten<br />
der Bevölkerung – über<br />
alle Altergruppen und Schichten hinweg<br />
– bereits nachhaltig verändert.<br />
Die Internetnutzungsdauer ist stetig<br />
angestiegen (bei Onlinern heute bereits<br />
137 Minuten pro Tag 1 ) und<br />
wird bis <strong>2015</strong> voraussichtlich 30 % der<br />
gesamten Mediennutzungsdauer 2<br />
in Deutschland ausmachen. Unstrittig<br />
ist: Dies kann nicht ohne Folgen<br />
für die Aufteilung der Werbeausgaben<br />
sein. Denn die Digitalisierung ermög-<br />
1 ARD-ZDF-Onlinestudie, 2011, http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/index.php?id=319<br />
2 über die gesamte Bevölkerung betrachtet; Prognose Mediencluster NRW<br />
3 Geo-Targeting, Keyword-Targeting, Contextual Targeting, Behavioral Targeting und Re-Targeting;<br />
weitere Erläuterungen siehe Kapitel 2<br />
licht auch, mehr über die Nutzer von<br />
Medienangeboten zu erfahren.<br />
Verschiedene Targeting-Technologien<br />
ermöglichen mit steigender Exaktheit<br />
der Targetingparameter, 3 den Raum<br />
der Wünsche und Bedürfnisse von<br />
Nutzern zu identifizieren und zu analysieren.<br />
In der Summe zielen Targeting-<br />
Technologien auf die personengenaue<br />
Ansprache potenzieller Kunden respektive<br />
möglichst homogener Zielgruppen<br />
ab. Mit weitreichenden Folgen für alle<br />
Beteiligten:<br />
Die Vermeidung irrelevanter Werbung steigert<br />
sukzessive die Akzeptanz von Werbebotschaften<br />
(bzw. verringert deren Reaktanz) beim Zielpublikum,<br />
Werbetreibende können Streuverluste vermeiden<br />
(und Werbe-Konvertierungsraten erhöhen) und<br />
Werbeplattformanbieter können mit zielgenau<br />
ausgesteuerter Werbung dem Preisverfall von<br />
Display-Werbung entgegenwirken.<br />
Mit Tracking-Mechanismen ( u n d<br />
kostenlosen Werbe-Controlling-Tools<br />
wie Google Analytics) ist es in der<br />
digitalen Werbewelt einfacher als je zuvor,<br />
den Erfolg von Werbebotschaften<br />
punktgenau zu messen. Wegbereiter<br />
für die erfolgsbasierte Werbevergütung<br />
war Google mit seinem Cost-per-Click-<br />
basierten AdWords-Geschäftsmodell,<br />
das in der Zwischenzeit viele Nachahmer<br />
auch jenseits der Suchwortvermarktung<br />
gefunden hat. Cost-per-Action- (der Werbetreibende<br />
vergütet nur auf den Klick<br />
folgende Aktionen wie Downloads oder<br />
generierte Leads) und Cost-per-Order-<br />
Modelle (der Werbetreibende vergütet<br />
nur in tatsächlichen Verkauf konvertierte<br />
Links) lösen zunehmend die<br />
Reichweiten-orientierte TKP-Vergütung<br />
ab. Inzwischen ist der Anteil erfolgsbasierter<br />
Werbung auf über 50 % aller<br />
Online-Werbekampagnen in Deutschland<br />
angestiegen. Und dieser wird weiter<br />
anwachsen, zumal sich Tracking-
Mechanismen über automatisierte<br />
Umfragen verstärkt auch auf Branding-<br />
Kampagnen ausdehnen lassen. Ganz<br />
werden die Performance-orientierten<br />
Vergütungsmodelle die klassischen<br />
Abrechnungsmodelle aber nicht verdrängen.<br />
Gerade bei den für den Werbemarkt<br />
so wichtigen „schnelldrehenden<br />
Konsumgütern“ ist eine einseitige Fokussierung<br />
auf den Absatz gefährlich,<br />
weil Werbung hier auch immer eine bedeutsame<br />
Branding-Funktion übernehmen<br />
muss.<br />
Weitere erwähnenswerter Technologietreiber<br />
für das Werbegeschäft sind<br />
auch Werbebuchungssysteme, die<br />
Werbeinventar in Echtzeit anhand definierter<br />
Performancekriterien automatisiert<br />
(und in Echtzeit) auf angeschlossenen<br />
Werbeplattformen ausspielen.<br />
Zusammengefasst betrachtet, hat die<br />
Digitalisierung für eine Neudefinition<br />
fast aller ökonomischen Gesetze gesorgt,<br />
die die Werbeindustrie seit Jahrzehnten<br />
geprägt haben. Die Messbarkeit<br />
aller Konvertierungsraten entlang<br />
des kompletten Marketing- und Salesprozesses<br />
stellt alle Beteiligten der Werbewertschöpfungskette<br />
vor eine große<br />
Herausforderung: Es gilt, der werbetreibenden<br />
Industrie die Wirksamkeit von<br />
Werbekampagnen aller Art nachzuweisen<br />
– und zwar verstärkt in monetären<br />
– oder zumindest in geldnahen – Kategorien.<br />
Die Neuerung: Die Beweislast<br />
des Werbeerfolgs geht sukzessive vom<br />
werbetreibenden Unternehmen auf den<br />
Anbieter der Werbeplattform über.<br />
„Moment mal, … noch hat sich diese<br />
Denke bei den meisten Werbetreibenden<br />
gar nicht eingestellt“, mag der eine<br />
oder andere unter den geneigten Lesern<br />
an dieser Stelle einwenden. Und<br />
überhaupt: Die Mehrzahl der werbetreibenden<br />
Unternehmen setzt nach wie<br />
vor überwiegend auf Werbung in den<br />
klassischen Medien TV, Print und Ra-<br />
dio. Nicht überall hat Online seinen festen<br />
Anteil am Mediamix.<br />
Doch gleichzeitig bewerben etwa Großkonzerne<br />
wie Adidas und Procter &<br />
Gamble einzelne Produktlinien inzwischen<br />
ausschließlich Online. Mit zunehmendem<br />
Kompetenzaufbau in Sachen<br />
Digitalisierung in den Konzernen<br />
wird sich diese Entwicklung verstärken<br />
und zu einem weiteren Shift der Werbebudgets<br />
führen. Zu Lasten der klassischen<br />
Werbeträger.<br />
Auch ein stetig wachsender Anteil der<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
hat vor dem Hintergrund<br />
deutlich kleinerer Werbeetats die <strong>of</strong>tmals<br />
höhere Effizienz und Effektivität<br />
von Online-Werbung verstanden<br />
und in Suchmaschinenmarketing, optimierte<br />
Webauftritte, E-Mail-Marketing,<br />
Lead Generation und Video-<strong>Advertising</strong><br />
investiert. Die Tendenz ist<br />
eindeutig: Beide Werbefraktionen, Konzerne<br />
wie KMU, werden ihren jeweiligen<br />
Zielgruppen folgerichtig dorthin<br />
folgen, wo sie diese zukünftig am besten<br />
(und möglichst kostengünstig) erreichen.<br />
<strong>The</strong> Return <strong>of</strong> Tante Emma<br />
Fast könnte man meinen, dass wir auf<br />
Basis der neuen Technologien in der<br />
Lage wären, die Skalierungsvorteile<br />
von Massenmärkten mit den Vorzügen<br />
des personalisierten Tante-Emma-<br />
Prinzips zu kombinieren. Stehen wir<br />
an der Schwelle zu einer „schönen neu-<br />
en Werbewelt“ – im positiven Sinne?<br />
Gut möglich.
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemärkte im Wandel 10<br />
/11<br />
Doch zu welchen Konsequenzen führen<br />
diese Entwicklungen, wenn Online-Werbung<br />
weiter stark am Werbekuchen<br />
der klassischen Trägermedien<br />
nagt und die Ansprüche der werbetreibenden<br />
Industrie in punkto „Return<br />
on Marketing Investment“ kontinuierlich<br />
ansteigen? Wie verändert sich die<br />
Rolle der Media-Agenturen, der Vermarkter<br />
und Werbeplattformanbieter<br />
in einer zunehmend automatisierten<br />
Werbewelt? Brauchen Werbetreibende<br />
zukünftig noch Vermarkter, Agenturen<br />
und Medienhäuser, wenn sie zunehmend<br />
über digitale Kanäle direkt<br />
mit ihren Konsumenten kommunizieren?<br />
Welche neuen, mitunter substituierenden<br />
Werbeformen, -buchungsmechanismen,<br />
-aussteuerungsverfahren<br />
und -vergütungsmodelle können wir<br />
zukünftig erwarten?<br />
Diesen und weiteren Zukunftsfragen<br />
werden wir in dieser Studie weiter<br />
nachgehen.<br />
Hierzu blicken wir im folgenden Kapitel<br />
2 zunächst auf die zwei wesentlichen,<br />
einander bedingenden Treiber<br />
der Werbemärkte von morgen: die weitere<br />
Entwicklung werbespezifischer<br />
Technologien und das sich wandelnde<br />
Konsumentenverhalten - beides Treiber<br />
mit Blick auf die wesentlichen Veränderungen<br />
in der Werbewertschöpfungskette.<br />
Unsere Ausführungen stützen<br />
sich im Wesentlichen auf eine Online-<br />
Umfrage, an der sich Ende 2010 fast 250<br />
Experten aus der gesamten Werbewertschöpfungskette<br />
beteiligt haben.<br />
Wir erwarten, dass das darauf folgende<br />
Kapitel 3 zu den „Werbemarktszenarien<br />
<strong>2015</strong>“ kontrovers unter den Lesern dieses<br />
Berichts rezipiert und diskutiert<br />
wird. Denn hier haben die Autoren dieser<br />
Studie den bewusst visionären Versuch<br />
unternommen, die vielen losen<br />
Enden der heutigen Diskussion über die<br />
Entwicklung des zukünftigen Werbemarktes<br />
in verschiedenen, zugespitzten<br />
Szenarien zusammenzuführen. Science<br />
Fiction oder Realität im Jahr <strong>2015</strong>?<br />
Entscheiden Sie selbst!<br />
Über den Autor:<br />
Marc Ziegler<br />
Geschäftsführer /<br />
Mediencluster NRW<br />
Marc Ziegler<br />
war vor seiner<br />
Tätigkeit als<br />
Geschäftsführer<br />
des Medienclusters<br />
NRW 15 Jahre<br />
Managementberater<br />
im Medien-, Internet- und<br />
TK-Umfeld. Als Partner von Diebold<br />
und Detecon International<br />
sowie als Geschäftsführer seiner<br />
eigenen Beratungsunternehmen<br />
TIMElabs und ZMC hat er rund 60<br />
Unternehmen der “TIME”-Branche<br />
in die digitale Zukunft begleitet.
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 12 /13<br />
2.<br />
Treiber des Wandels<br />
Die Veränderungen in der Werbewirtschaft werden maßgeblich<br />
durch drei Aspekte getrieben, die in dieser Studie<br />
analysiert werden:<br />
das veränderte Verhalten des zunehmend<br />
vernetzten Konsumenten,<br />
neue technologische Möglichkeiten und<br />
damit verbundene signifikante Effizienzsteigerungen.<br />
Diese Entwicklungen ziehen jeweils erhebliche Veränderungen<br />
in der Wertschöpfungskette nach sich. Im Folgenden<br />
gehen wir auf diese Entwicklungen ein und skizzieren die<br />
wichtigsten Veränderungen für die Werbeindustrie. Basis<br />
hierfür bildet eine Expertenbefragung unter Werbeexperten:<br />
Für die Studie wurden zwischen August und Oktober<br />
2010 ausgewählte Experten von Media- sowie Werbeagenturen,<br />
Werbetreibenden, Plattformen und Medienanbietern<br />
sowie Technologie-Providern nach ihrer Einschätzung zu<br />
Entwicklungen in der Werbebranche befragt. Auf Basis der<br />
insgesamt 247 ausgewerteten Online-Fragebögen ergibt sich<br />
ein umfassendes Bild über die Zukunft der Werbung.<br />
Dass die Zeichen im Werbemarkt auf Veränderung stehen,<br />
ist für die Mehrheit der Befragten eindeutig: 37 % erwarten<br />
mittlere, 47 % starke Veränderungen. Für nur 3 % heißt das<br />
Szenario „Revolution“.<br />
09<br />
03
Veränderungen des Werbemarktes:<br />
Starke Veränderungen im<br />
Werbemarkt prognostiziert<br />
00 % Keine Veränderung<br />
09 % Leichte Veränderung<br />
37 % Mittlere Veränderung<br />
47 % Starke Veränderung<br />
03 % Revolution<br />
03 % keien Angabe<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 2<br />
47<br />
37
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 14<br />
/15<br />
135<br />
125<br />
38<br />
11<br />
2.1<br />
Konsumentenverhalten<br />
Die zunehmende Akzeptanz von Endgeräten mit direktem<br />
Internetzugang (PCs, Laptops, Tablets, Mobiltelefone) und deren<br />
Nutzung im Massenmarkt, über alle Altersgruppen hinweg, hat<br />
die Nutzerbasis und somit auch die relevante online erreichbare<br />
Zielgruppe für Werbetreibende stark vergrößert.<br />
Analysen von BNP Paribas und Arthur<br />
D. Little deuten darauf hin, dass etwa<br />
der Anteil der Smartphones an allen<br />
genutzten Mobilfunkgeräten bis <strong>2015</strong><br />
auf ca. 70 % 4 steigen wird . Der Erfolg<br />
von mobilen Applikationen („Apps“)<br />
zeigt zudem, dass bei den Nutzern ein<br />
hohes Interesse an mobil verfügbaren<br />
206<br />
185<br />
30<br />
13<br />
10<br />
4 Arthur D. Little Exane Report 2010_Mobile Internet Blessing or Curse<br />
Inhalten besteht, welche zunehmend<br />
als attraktive Grundlage für Werbung<br />
genutzt werden können. So konstatiert<br />
Marc Schröder, Geschäftsführer<br />
RTL interactive, dass mobile Endgeräte<br />
neue Nutzungszeiten erschließen, die<br />
medial bis dato unerschlossen waren<br />
(Wartezeiten, Reisezeiten etc.).<br />
1980 2000 2005 2010<br />
221<br />
220<br />
44<br />
28<br />
12<br />
Medienkonsum pro<br />
Person und Tag in Minuten,<br />
Erwachsene 14+<br />
TV – nach wie vor das<br />
unangefochtene Leitmedium!<br />
220<br />
187<br />
83<br />
23<br />
6<br />
Fernsehen<br />
Radio<br />
Tageszeitung<br />
Zeitschriften<br />
Internet<br />
Quelle: Arthur D. Little<br />
Abb. 3
Fernsehen<br />
Internet<br />
Print<br />
Mobile<br />
Verstärkte Nutzung der Medien im Bereich<br />
Internet und Mobilfunk.<br />
Zunehmende Anzahl und<br />
Akzeptanz Internet-basierter<br />
Endgeräte.<br />
Darüber hinaus hat der Anteil der<br />
„Multitasker“ unter den Mediennutzern,<br />
d. h. die relative Anzahl von<br />
Konsumenten, die zeitweise mehrere<br />
Medien gleichzeitig nutzen, laut einer<br />
Studie des Online-Verbandes<br />
EIAA deutlich zugenommen 5 – auf<br />
derzeit ca. 22 % der Bevölkerung. Das<br />
Internet – und die damit verbundenen<br />
Inhalte und Werbung – hat sich von<br />
einem Nischenprodukt für technik-<br />
affine Menschen zu einem Medium für<br />
die breite Masse der Gesellschaft ent-<br />
wickelt. Insbesondere der Anteil von<br />
älteren Nutzern über 55 Jahren („Silver<br />
Surfer“) hat sich länderübergreifend exponenziell<br />
gesteigert. So verwundert es<br />
auch nicht, dass die befragten Experten<br />
aus der Werbeindustrie eine stark<br />
wachsende Mediennutzung im Bereich<br />
Internet und Mobilfunk erwarten, während<br />
der TV-Konsum stabil bleibt und<br />
Printmedien zunehmend an Relevanz<br />
verlieren (siehe Abb. 4).<br />
Insbesondere die Nutzung von sozialen<br />
Netzwerken ist in den letzten Jahren dramatisch<br />
gestiegen.<br />
5 EIAA European Media Landscape Report, 2010<br />
Auch Werbetreibende finden hier<br />
attraktive Möglichkeiten dafür, ihre<br />
Botschaften zu platzieren, die aufgrund<br />
der übergreifenden Verfügbarkeit und<br />
Nutzung von Facebook & Co. auf vielen<br />
Endgeräten die User jederzeit im<br />
Alltag erreichen.<br />
Allerdings wandeln sich die Anforderungen<br />
und Erwartungen der Nutzer<br />
neuer Medien schnell. Einzelne Netzwerke<br />
können innerhalb kürzester Zeit<br />
explosionsartig wachsen, dann aber<br />
auch genauso schnell wieder in der<br />
Versenkung verschwinden – deutlich<br />
zu sehen am Beispiel MySpace, einst<br />
Hype, jetzt ein digitales Territorium<br />
mit <strong>of</strong>tmals verwaisten Pr<strong>of</strong>ilen.<br />
Allerdings demonstriert der Aufstieg<br />
von Facebook zur (nach Google)<br />
zweithäufigst besuchten Webseite in<br />
Deutschland das ungebrochen hohe,<br />
grundsätzliche Interesse der Nutzer an<br />
sozialen Netzwerken, die kontinuierlichen<br />
Echtzeit-Kontakt mit Freunden<br />
(Strong Ties), Bekannten (Weak Ties)<br />
und Fremden ermöglichen.<br />
Für Unternehmen macht insbesondere<br />
der neue digitale „Multilog“ zwischen<br />
Marke und Nutzer diese Plattformen<br />
attraktiv: Der Konsument ist nicht<br />
mehr nur passiv dem Werbedruck eines<br />
Konzerns ausgeliefert, sondern er<br />
kann selbst als Sender einer Marken-<br />
botschaft auftreten. Im Idealfall ist der<br />
Konsument glücklich mit dem Produkt<br />
und teilt diese Begeisterung mit seinen<br />
Freunden, die wiederum zu neuen<br />
Kunden werden – exemplarisch zu<br />
Was glauben Sie, wie wird sich<br />
die Nutzung der folgenden<br />
einzelnen Medien in den nächsten<br />
fünf Jahren entwickeln?<br />
deutlich weniger genutzt<br />
etwas weniger genutzt<br />
konstant<br />
etwas mehr genutzt<br />
deutlich mehr genutzt<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 4
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 16 /17<br />
Besucher von sozialen Netzwerken<br />
in Deutschland.<br />
Starke Verbreitung von sozialen Netzwerken<br />
in Deutschland. Massive Verschiebungen<br />
Richtung Google+ sind wahrscheinlich<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
Quelle: Arthur D. Little<br />
Abb. 5<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
beobachten in zigtausenden „Digital<br />
Hauls“, also nutzergenerierten Videos,<br />
die ein Produkt anpreisen. Vom neuesten<br />
Kosmetikprodukt über Retro-Bikes<br />
bis hin zu exotischen Lebensmitteln.<br />
Aber auch negative Äußerungen und<br />
Markenerfahrungen haben Platz im<br />
Social Web. Die Bedeutung der Kommunikation<br />
zwischen Marke und Konsument<br />
wächst daher im gleichen Maß<br />
wie die Nutzung von Social Media<br />
durch den Konsumenten selbst.<br />
Mit der Digitalisierung eröffnen sich<br />
aber nicht nur den Werbetreibenden<br />
neue Chancen. Auch die klassischen<br />
elektronischen Medien, und hier insbesondere<br />
TV, können davon pr<strong>of</strong>itieren.<br />
Tatsächlich nimmt die Parallelnutzung,<br />
also der gleichzeitige Konsum verschiedener<br />
Medien, zu. Die Sender nutzen<br />
Facebook Network VZ My Video Wer-kenntwen<br />
gute<br />
Frage.net<br />
dies und verlängern ihre Angebote ins<br />
Web, etwa in Form sendungsbegleitender<br />
Websites oder von Programmbibliotheken<br />
für die zeitversetzte Nutzung.<br />
Werbungtreibende haben so die Möglichkeit,<br />
in Kampagnen die Stärken<br />
beider Medien auszunutzen: Der TV-<br />
Spot lädt die Marke emotional auf, die<br />
Online-Werbung informiert detailliert<br />
und beinhaltet Response-Elemente.<br />
Solche Crossmedia-Kampagnen wer-<br />
den etwa gerne bei Produktneuein-<br />
führungen eingesetzt.<br />
Weiterentwicklungen bei Konsumentenhardware<br />
und -s<strong>of</strong>tware schaffen<br />
zunehmend bessere Voraussetzungen<br />
für hybride Nutzungsformen. Bereits<br />
heute sind originäre TV-Inhalte sowie<br />
(ergänzende) für das Internet generierte<br />
Inhalte über diverse TV-Sets bzw. Set-<br />
Top-Boxen konsumierbar. Was einst<br />
MySpace Stay Friends Fantastic<br />
Zero<br />
Yasni.de Qype
IPTV dem Konsumenten versprochen<br />
hat, wird heute jedoch primär über<br />
sogenannte Over-the-top-Angebote<br />
diverser Internet-Konzerne realisiert.<br />
Populäre Beispiele – wenn auch noch in<br />
den Kinderschuhen – sind etwa Google<br />
TV und Apple TV. Unternehmen wie<br />
Hulu oder BBC mit dem iPlayer sind<br />
bereits im Massenmarkt unterwegs<br />
und zeigen schon heute, wie die<br />
zukünftige hybride TV- / Internet-<br />
Welt aussehen wird.<br />
Verschmelzung von<br />
TV und Internet.<br />
Diese Entwicklung wird für das Fernsehen<br />
teils mit einer Verschiebung<br />
in Richtung eines Begleitmediums<br />
verbunden sein, das parallel zum Konsum<br />
von Internetinhalten genutzt<br />
wird. Die klassische „Henne-Ei-Frage“<br />
wird mit Blick auf diese Parallelnutzung<br />
<strong>of</strong>t formuliert: Wird TV primär<br />
genutzt oder sind es die Internet-<br />
inhalte? Diese Frage würde sich aber<br />
nur beim Konsum über zwei getrennte<br />
Endgeräte ergeben. Doch die aktuellen<br />
Entwicklungen zeigen: Das Fernsehgerät<br />
wird nicht nur Initiationsmedium,<br />
das seine eigene Nutzeroberfläche ins<br />
Lokalisten seven load Schueler VZ spick mich<br />
Internet hinein erweitert. Zu erwarten<br />
sind vielmehr hybride Darbietungsformen<br />
aus klassischem, linearen Broadcasting<br />
und zusätzlichen Diensten und<br />
Informationen, die die Sender (und<br />
auch die Werbungtreibenden) online<br />
beisteuern. Wir stehen hier sicherlich<br />
erst am Anfang der Entwicklung – klar<br />
ist jedoch, dass Zuschauer das Fernsehen<br />
künftig nicht nur in der traditionellen,<br />
entspannten „Lean Back“-Verfassung<br />
nutzen können, sondern auch immer<br />
mehr Kontrolle über die Inhalte erlangen,<br />
die über den großen Schirm flimmern.<br />
Bislang unterscheidet sich die Nutzung<br />
der Endgeräte aber weiterhin<br />
stark nach Art der Inhalte sowie nach<br />
spezifischen Konsumgewohnheiten<br />
der Mediennutzer. So findet etwa ein<br />
Großteil des Filmkonsums weiterhin<br />
vor dem heimischen TV-Gerät statt, wohingegen<br />
sich eine reine Internetnutzung<br />
insbesondere auf PCs, Tablets und<br />
Smartphones konzentriert. Gerade das<br />
Apple iPhone zeigt aber sehr schön,<br />
wie die Kombination ursprünglich unterschiedlicher<br />
Anwendungen (Telefonie<br />
und Internet) zum Alltäglichen und<br />
Unverzichtbaren werden kann. Für die<br />
Verbindung von Internet und Fernsehen<br />
gilt letztlich das Gleiche – je mehr<br />
Nutzungskombinationen für eine Vielfalt<br />
von Nutzungssituationen auf einer<br />
Vielzahl von Endgeräten verfügbar<br />
sind, desto stärker bilden die unterschiedlichen<br />
Medien eine unverzichtbare<br />
hybride Plattform für Information<br />
und Unterhaltung.
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 18<br />
/19<br />
Internet und Fernsehen werden bis<br />
<strong>2015</strong> weiter zusammenwachsen<br />
Die Nutzung hybrider Endgeräte wird<br />
bis <strong>2015</strong> weiter zunehmen<br />
Die parallele Nutzung von Medien<br />
wird bis <strong>2015</strong> weiter zunehmen<br />
Die zeitversetzte Nutzung von Fernsehinhalten<br />
wird bis <strong>2015</strong> weiter zunhehmen<br />
Die Gesamtnutzung von Bildschirm-<br />
medien wird bis <strong>2015</strong> weiter zunehmen<br />
Hypothesen zur Veränderung<br />
der Mediennutzung bis <strong>2015</strong>,<br />
Angaben in %<br />
Gesamtnutzung von Bildschirmmedien<br />
wird deutlich steigen.<br />
1 - stimme überhaupt nicht zu<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5 - stimme voll zu<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 6<br />
3<br />
2<br />
7 41 42 3<br />
1 8<br />
35<br />
50 4<br />
2<br />
4<br />
1<br />
3<br />
4<br />
10<br />
14<br />
30 53 5<br />
35 42 4<br />
1 1 35 57 3<br />
Die Zunahme der Online-Nutzungsdauer<br />
lässt sich jedoch nicht nur durch<br />
die Verschmelzung der Nutzungs-<br />
situationen, sondern auch durch die<br />
Nutzungsart des Internet erklären:<br />
Fast die Hälfte der Internetnutzung der<br />
14- bis 49-Jährigen entfällt auf Funktionen,<br />
die auch die klassischen Massenmedien<br />
TV, Radio und Print erfüllen,<br />
nämlich „Information“ (23 %) und<br />
„Unterhaltung“ (16 %). Mit Ausnahme<br />
der Printmedien ist aber in den letzten<br />
Jahren keine Verringerung der Nutzungszeit<br />
anderer Medien festzustellen.<br />
Das Internet verdrängt die klassischen<br />
Medien also nicht zwangsläufig, vielfach<br />
ergänzt es einfach deren Inhalte.<br />
Die zweite Hälfte der Internetnutzung<br />
in dieser Altersgruppe besteht im Kern<br />
aus „Kommunikation“ (24 %), „Shopping,<br />
Banking“ (13 %) und Nutzung<br />
von „Online-Communities“ (11 %). Dieser<br />
Teil ist in jedem Fall additiv zu traditionellen<br />
Massenmedien zu sehen.<br />
Eine deutliche Mehrheit der von uns<br />
befragten Experten stimmt darin über-<br />
ein, dass die Nutzung von Bildschirmmedien<br />
in Zukunft zunehmen wird<br />
– auch dadurch, dass TV, Internet,<br />
Tablet und Spielekonsole immer weiter<br />
zusammenwachsen (siehe Abb. 6).<br />
Dem Massenmedium TV wird weiterhin<br />
die Trendsetting-Kompetenz zugerechnet:<br />
„TV lanciert live-basierte<br />
<strong>The</strong>men (Events wie Sport, Shows), über<br />
die man im Social Web spricht“, analysiert<br />
Marc Schröder, Geschäftsführer<br />
RTL interactive.<br />
Doch ob die seit Jahren immer wieder<br />
angekündigte Medienrevolution nun<br />
wirklich stattfindet, hängt nicht nur<br />
von den technologischen Möglichkeiten<br />
und dem Willen des Verbrauchers ab. Es<br />
setzt auch voraus, dass sich die klassischen<br />
Medien schleunigst mit fundiertem<br />
Technologie-Wissen ausstatten:<br />
„Der Aufbau von Technologie-Kompetenz<br />
muss zur Kernaufgabe No. 1 klassischer<br />
Medienunternehmen werden“,<br />
fordert Friederike Behrends, Geschäftsführerin<br />
WDR mediagroup digital.
Top Webseiten in Deutschland und deren Vermarkter<br />
Die meisten großen Webseiten in Deutschland werden von Marketing Agenturen<br />
vermarktet, welche eigenverantwortlich Werbung beziehen.<br />
Im Juli 2010 wurde Facebook nach<br />
Google, die am zweithäufigsten besuchte<br />
Webseite in Deutschland gefolgt von<br />
YouTube und eBay<br />
Die größten deutschen Webseiten werden<br />
von Online Marketing Agenturen betreut<br />
Daily unique users <strong>of</strong> largest German websites<br />
Jan 2009 Apr 2009 Jul 2009 Oct 2009 Jan 2010 Apr 2010 Jul 2010<br />
AGOF Online Vermarkter in Deutschland nach Reichweite<br />
Online Marketing<br />
Agenturen<br />
Top Webseiten<br />
Online Marketing Agenturen haben sich<br />
rund um die größten Webseiten entwickelt<br />
oder entstammen aus traditionellen<br />
Offline Marketing Agenturen<br />
Obwohl Facebook eine strategische<br />
Partnerschaft mit Micros<strong>of</strong>t hat, wurde<br />
die Zusammenarbeit mit Micros<strong>of</strong>t im<br />
Werbesektor beendet und es wird eigene<br />
(vom User erstellte) Werbung eingesetzt<br />
Reichweite (Q2<br />
2010) in % der<br />
Internet User<br />
# in Mio<br />
Besucher der<br />
Webseite<br />
InteractiveMedia CCSP T-online, RTLII 63,5 31,53<br />
TOMORROW FOCUS Focus, Playboy, Chip 60,4 30,03<br />
SevenOne Media MyVideo, icq, N24 53,5 26,59<br />
United Internet AG Web.de, gmx, 1&1 51,9 25,79<br />
IP Deutschland WKW, StayFriends, Sky 50,5 25,09<br />
eBay <strong>Advertising</strong> Group eBay 49,2 24,47<br />
Yahoo! Deutschland Yahoo, Eurosport, Flickr 47,2 23,47<br />
Axel Springer Media Impact Bild, Welt, RollingStone 45,9 22,8<br />
Ströer Interactive MySpace, immonet, idealo 44,4 22,06<br />
Micros<strong>of</strong>t <strong>Advertising</strong> MSN, Massive 44,3 22,02<br />
t-online<br />
facebook.com<br />
wer-kennt-wen.de<br />
youtube.com<br />
web.de<br />
Quelle: Google 2010, XING<br />
2010, IP Deutschland<br />
Abb. 7
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 20<br />
/21<br />
2.2 Technologie und<br />
Effizienzsteigerung<br />
Wie schätzen Sie den Einfluss nachfolgender<br />
Treiber auf die Entwicklung<br />
der Werbeinvestitionen bis <strong>2015</strong> ein?<br />
Der stärkste Treiber künftiger Werbe-<br />
investitionen ist die Messbarkeit der<br />
Werbewirkung.<br />
1 – stimme überhaupt nicht zu<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5 – stimme voll zu<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb.8<br />
Technologischer Fortschritt kreiert neue Kommunikationsformen<br />
Die Entwicklung der Technologien und<br />
mit ihr der Medien ist seit jeher ein entscheidender<br />
Treiber der Veränderung<br />
von Gesellschaft – und damit auch von<br />
Kommunikation und Werbung. Die<br />
erste echte Revolution begann mit dem<br />
Buchdruck. Ohne ihn hätte es weder<br />
Printmedien noch Kataloge gegeben. Es<br />
folgten Radio und TV. Die Einführung<br />
des Internets und dessen stetig steigende<br />
Nutzung befreite die Werbung<br />
schließlich von ihrer bis dahin rein unidirektionalen<br />
Ausrichtung. Stattdessen<br />
ermöglichte es erstmals Interaktivität<br />
(ohne Medienbruch) und nicht-lineare<br />
Werbeformen. Diese erreichen – gerade<br />
vor dem Hintergrund des Siegeszuges<br />
digitaler sozialer Netzwerke – eine völlig<br />
neue Dimension: Fein segmentierte<br />
Zielgruppen oder sogar ausgewählte<br />
Einzelpersonen können individuell<br />
und dennoch rentabel adressiert werden.<br />
Das Prinzip des „Long Tail“, d.h. die<br />
Möglichkeit, vorher kaum erreichbare<br />
Nischen anzusprechen, hat längst<br />
Einzug in die Werbung gehalten.
Technologische<br />
Entwicklung<br />
Messbarkeit<br />
von Kontakten<br />
Messbarkeit<br />
der Werbewirkung<br />
Kostendruck<br />
bei Werbetreibenden<br />
Targeting zur Minimierung<br />
von Streuverlusten<br />
Dennoch stellen technologische Neuerungen<br />
nur eine notwendige, aber noch<br />
keine hinreichende Voraussetzung für<br />
die Veränderung des Mediennutzungsverhaltens<br />
und damit der Werbung dar.<br />
Häufig ist ein technologischer Quantensprung<br />
bereits lange vollzogen, die<br />
Akzeptanz bzw. Nutzungsbereitschaft<br />
einer kritischen Masse jedoch noch<br />
nicht ausreichend vorhanden bzw.<br />
nicht ausgelöst, da der Mehrwert nicht<br />
hinreichend klar ist. Bjarne Stroustrups<br />
(Pr<strong>of</strong>essor für Informatik an der Texas<br />
A&M University und Entwickler der Programmiersprache<br />
C++) illustriert dieses<br />
Phänomen am Beispiel Mobile: „I have<br />
always wished that my computer would<br />
be as easy to use as my telephone. My<br />
wish has come true. I no longer know<br />
how to use my telephone.“ Gerade die<br />
aktuellere Innovationsforschung rückt<br />
den Einfluss sowie die Bedürfnisse und<br />
die Anforderungen des Nutzers verstärkt<br />
in den Vordergrund.<br />
Darüber hinaus sehen Werbetreibende<br />
aufgrund des zunehmenden<br />
Wettbewerbs die Notwendigkeit, die<br />
Wirkung von Werbung mittels technologischer<br />
Innovation besser und<br />
schneller messen zu können. Dabei<br />
ist die (verkaufsfördernde) Wirkung<br />
ein maßgebliches Kriterium für oder<br />
gegen die Investition in innovative<br />
Werbeformen (siehe Abb. 8).<br />
Während in der klassischen Werbung<br />
in TV, Radio und Print die Messung in<br />
der Regel durch aufwändige Marktforschung<br />
erfolgen muss, bietet das Internet<br />
die Möglichkeit, die Nutzung der<br />
Werbung nahezu „in Realtime“ zu messen<br />
und zu steuern. Außerdem können<br />
Medientreibende im Netz zusätzliche<br />
Informationen ohne Medienbruch<br />
anbieten und schlussendlich den Abverkauf<br />
anstoßen (via E-Commerce).<br />
„I have always wished that my computer<br />
would be as easy to use as my<br />
telephone. My wish has come true. I no<br />
longer know how to use my telephone.“<br />
Weitere Möglichkeiten zur Kommunikation<br />
mit potenziellen Kunden schafft<br />
die zunehmende Digitalisierung aller<br />
Lebensräume. Smart Car oder Smart<br />
Home sind nur zwei Beispiele von vielen:<br />
vom Notrufknopf im Auto über<br />
intelligente Netzwerk-Technologien,<br />
die es ermöglichen, per Smartphone<br />
oder Tablet den Energiehaushalt eines<br />
Hauses zu regulieren, bis hin zu<br />
Smartphones mit Bezahlfunktion für<br />
Produkte und Dienstleistungen. Die damit<br />
einhergehende Personalisierung<br />
von Anwendungen und Inhalten birgt<br />
großes ökonomisches Potenzial. Dabei<br />
gilt es sowohl Daten über Gesamtströmungen<br />
als auch zum Verhalten einzelner<br />
Nutzer zu generieren. Diese Daten<br />
lassen die relevanten (Werbe-)Botschaften<br />
zur richtigen Zeit am richtigen Ort<br />
erscheinen – dank diverser Targeting-<br />
Methoden. Die Gleichung ist einfach:<br />
Mehr Relevanz für den Nutzer führt<br />
zu einer höheren Kontaktfrequenz mit<br />
der Marke und hebt damit zusätzliche<br />
Umsatzpotenziale für die beworbenen<br />
Unternehmen.<br />
Bjarne Stroustrups
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 22<br />
/23<br />
Anfänglich waren technische Kriterien<br />
wie S<strong>of</strong>tware- oder Hardware-<br />
umgebung bzw. die Geschwindigkeit<br />
der Internetanbindung determinierende<br />
Faktoren beim Targeting: Den<br />
Usern sollten nur solche Werbemittel<br />
ausgeliefert werden, die auf ihren<br />
Endgeräten korrekt und zügig dargestellt<br />
wurden. Es folgten „Keyword<br />
Targeting“ bzw. „Contextual Targeting“,<br />
bei denen man die Erkenntnisse<br />
aus dem Suchmaschinen-Marketing<br />
adaptieren und übertragen konnte.<br />
Im letzteren Fall ergaben sich aber<br />
immer noch Unschärfen durch Streuverluste,<br />
die es zu minimieren galt.<br />
Dementsprechend geht der Fokus der<br />
Entwicklung inzwischen in Richtung<br />
des sogenannten „Behavioral Targeting“<br />
bzw. „Re-Targeting“:<br />
Neue Zielgruppenkonzepte:<br />
Behavioral Targeting<br />
Hält sich der Nutzer vermehrt auf<br />
Websites auf, die sich mit einem<br />
bestimmten Produkt, beispielsweise<br />
mit Kameras, beschäftigen, kann ihm<br />
durch AdServer aufgrund des vergangenen<br />
Surfverhaltens zu einem<br />
späteren Zeitpunkt passende Werbung<br />
zu dieser Produktkategorie ausgeliefert<br />
werden; im konkreten Fall also<br />
z. B. Werbebanner von Kameraherstellern.<br />
Eine entscheidende Rolle spielt<br />
dabei die zeitliche Komponente. Denn:<br />
Werbung, die dem Nutzer erst nach<br />
erfolgtem Kauf angezeigt wird, ist für<br />
ihn nicht mehr relevant!<br />
Torsten Engelken, Targeting: Methoden und Lösungsansätze, Onlinemarketing-Praxis.de; auch die nach-<br />
folgenden Erläuterungen zu Re-Targeting und Semantisches Targeting sind an T. Engelken angelehnt<br />
Heike Lindner, Retargeting: Mit Strategie zu mehr Effizienz, adzine.de<br />
Neue Zielgruppenkonzepte:<br />
Re-Targeting<br />
Hat der Nutzer im Internet schon einmal<br />
eine bestimmte Aktion durchgeführt,<br />
wie zum Beispiel ein Produkt<br />
in den Warenkorb eines Online-Shops<br />
gelegt oder auf ein Werbemittel<br />
innerhalb eines Online-Shops geklickt,<br />
so wird er über Re-Targeting nochmals<br />
mit Angeboten aus dieser <strong>The</strong>menwelt<br />
konfrontiert. Ähnlich dem Behavioral<br />
Targeting ist auch beim Re-Targeting<br />
der zeitliche Aspekt wichtig: Ein Nutzer,<br />
der sich gestern noch informiert<br />
hat, hat heute vielleicht bereits bei<br />
einem anderen Anbieter gekauft. Ist<br />
das der Fall, ist das Werbemittel für<br />
diese Person nicht weiter relevant. Die<br />
Werbewirkung geht somit ins Leere.<br />
Aktuelle Studien (z. B. die comScore-<br />
Studie 2011) zeigen, dass es zurzeit<br />
keine effizientere Werbeform<br />
gibt, um potenzielle Neukunden anzusprechen.<br />
Durch den gezielten<br />
Einsatz des Re-Targeting ließen sich<br />
laut der genannten Studie die Seitenbesuche<br />
um 726 Prozent, die Suchanfragen<br />
sogar um 1.076 Prozent<br />
innerhalb eines Zeitraumes von vier<br />
Wochen steigern.<br />
Darüber hinaus kann „semantisches<br />
Targeting“ und „Neuromarketing“ dazu<br />
beitragen, dass potenzielle Kunden<br />
noch effizienter umworben werden:
Das semantische Targeting analysiert<br />
den gesamten sichtbaren Bereich<br />
der aufgerufenen Seite, bestimmt die<br />
Schwerpunktthemen und platziert<br />
dann themenspezifisch passende<br />
Online-Kampagnen. Das Besondere<br />
daran: Der komplette Sinnzusammen-<br />
hang des Textes wird verstanden und<br />
auch beim Auftreten mehrdeutiger<br />
Wörter erkennen die Programme die<br />
im Kontext richtige Bedeutung. So<br />
kann beim semantischen Targeting die<br />
Gefahr einer Fehlplatzierung im negativen<br />
Kontext minimiert werden.<br />
Neue Zielgruppenkonzepte:<br />
Semantisches Targeting<br />
Die Vorteile liegen auf der Hand: Neben<br />
der äußerst präzisen thematischen<br />
Aussteuerung und der potenziellen<br />
Komplettbesetzung eines gewünschten<br />
<strong>The</strong>mas können Werbetreibende von<br />
einer sogenannten „Target Discovery<br />
Kampagne“ pr<strong>of</strong>itieren. Jenseits der<br />
eigenen Marktforschung und -vorstellung<br />
lernen sie die tatsächlich interessierte<br />
digitale Zielgruppe kennen.<br />
Der große Mehrwert liegt darin, dass<br />
Werbetreibende das Verständnis über<br />
ihre (potenzielle) Web-Kundschaft<br />
verbessern können und Kenntnisse<br />
darüber erwerben, für welche <strong>The</strong>men<br />
sich die Zielgruppe interessiert und<br />
wie die optimale Ansprache aussehen<br />
sollte. Auf Basis dieser Schlussfolgerungen<br />
lassen sich künftige Kampagnen<br />
besser und effektiver planen – und<br />
damit reale, messbare Kampagnen-<br />
erfolge langfristig sichern.<br />
Beispiel: Google/<br />
Arcade Fire<br />
Das Projekt „<strong>The</strong> Wilderness<br />
Downtown” erstellt in gleich<br />
mehreren, gleichzeitig und<br />
nacheinander öffnenden<br />
Browserfenstern ein personalisiertes<br />
Musikvideo für den<br />
Titel „We Used to Wait“. Vor<br />
dem Start des Videos wird der<br />
Nutzer gebeten, die Adresse des<br />
Hauses einzutragen, in dem er<br />
aufgewachsen ist. Im Laufe des<br />
Musikclips wird seine Wohnumgebung<br />
mit Satellitenbildern<br />
aus Google Maps dargestellt<br />
und mit grafischen Animationen<br />
ergänzt. Zwischenzeitlich kann<br />
der Nutzer eine Nachricht in<br />
Form von Text und parallel<br />
eigens am Bildschirm kreierten<br />
Bildelementen erstellen und an<br />
Freunde übermitteln oder diese<br />
veröffentlichen.<br />
Somit entstehen völlig neue<br />
Möglichkeiten der Markenpräsentation<br />
– wie in diesem Fall<br />
der Promotion eines Musik-<br />
Albums – die auch direkt über<br />
einen Link mit dem Sales Funnel<br />
(z.B. zum Download des Albums)<br />
verbunden werden könnten.
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 24<br />
/25<br />
Nutzung der meisten Vergütungsmodelle nimmt bis <strong>2015</strong> zu<br />
Cost-per-Click (CPC) Cost-per-Order (CPO) Cost-per-Action (CPA) Online / Mobile<br />
Parallel zu diesen veritablen Mehrwerten<br />
wird ganz nebenbei auch noch<br />
die Marke bzw. das Unternehmen geschützt.<br />
Da innerhalb des semantischen<br />
Targetings nicht nur nach Keywords gesucht<br />
wird, sondern der gesamte Text<br />
einer Seite analysiert wird, geht der<br />
Werbetreibende negativen Platzierungen<br />
aus dem Weg. Kritische Umfelder<br />
für die Marke werden so in Sekundenbruchteilen<br />
identifiziert und geblockt.<br />
Auf diese Weise werden Werbebanner<br />
nicht neben „Bad News” oder <strong>The</strong>men<br />
wie Gewalt, Pornographie oder Alkohol<br />
platziert. So kann sich der Werbetreibende<br />
sicher sein, dass es keine markenschädigenden<br />
Schaltungen gibt.<br />
Neue Zielgruppenkonzepte:<br />
Neuromarketing<br />
Einen Schritt weiter gehen die Ansätze<br />
des Neuromarketings. In der erweiterten<br />
Definition wird Neuromarketing<br />
Dr. Hans-Georg Häusel, Neuromarketing, Haufe Mediengruppe, 2008<br />
Financial Times Deutschland, 27.04.2010, ftd.de<br />
Financial Times Deutschland, 27.04.2010, ftd.de<br />
Martin Lindstrom, Buy-Ology: Warum wir kaufen, was wir kaufen, 2008<br />
Couponing<br />
als umfassende Nutzung der vielfältigen<br />
Erkenntnisse der Hirnforschung<br />
für das Marketing verstanden. Neuromarketing<br />
integriert die gesamten<br />
Erkenntnisse der aktuellen Hirnforschung<br />
in die Marketingtheorie und<br />
-praxis. Dabei werden diejenigen<br />
Gehirnströme analysiert, die als Reaktion<br />
auf Marken und Werbemaßnahmen<br />
entstehen. Neue, noch<br />
nicht entdeckte Bedürfnisse sollen<br />
geweckt werden. Das ist umso wichtiger,<br />
als dass neueste Erkenntnisse<br />
zeigen, dass rund 85 % aller Entscheidungen<br />
vom unbewusst arbeitenden<br />
Teil des Gehirns getr<strong>of</strong>fen werden.<br />
Der Marketingexperte Martin Lindstrom<br />
visualisiert diese eindrucksvollen Zahlen<br />
am Beispiel Spülmaschinentabs:<br />
Verbraucher bevorzugen Tabs, in die<br />
eine blaue Kugel eingebettet ist. Denn<br />
unterbewusst glauben Kunden, dass<br />
diese Tabs besser reinigen. Werden die<br />
Verbraucher jedoch im Rahmen traditioneller<br />
Marketingmethoden befragt,<br />
geben sie an, dass die Farbe keine Rolle<br />
bei der Kaufentscheidung spiele.<br />
Aber nicht nur die digitalen Medien<br />
pr<strong>of</strong>itieren von der neurowissenschaftlichen<br />
Auswertung. Auch Werbung in<br />
klassischen Medien (insbesondere TV)<br />
Revenue Sharing-<br />
Modelle
Bekanntheit, Nutzung und<br />
geplante Nutzung von<br />
Vergütungsmodellen.<br />
Bekanntheit<br />
Nutzung<br />
Nutzung bis <strong>2015</strong><br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 9<br />
Google AdSense-Modell Apple iAd-Modell<br />
zielt zukünftig auf die „Depotwirkung<br />
von Werbung“ ab und stellt die<br />
Emotionalisierung (der Marke) in den<br />
Mittelpunkt der Werbezielsetzung.<br />
„Der Einbezug der Gehirnforschung<br />
in die Marktforschung der TV-Vermark-<br />
ter wird hier zunehmend wichtiger“,<br />
bewertet Marc Schröder, Geschäftsführer<br />
RTL interactive, diese Entwicklung,<br />
Akteure der Werbewertschöpfungskette,<br />
die die Bedeutung neuer Vergütungssysteme<br />
verstanden haben,<br />
beschäftigen sich inzwischen eingehend<br />
mit der unmittelbaren Messung der<br />
Werbewirkung. Die Datenfülle, die<br />
sich aus einzelnen digitalen Werbebotschaften<br />
extrahieren lässt, ist schließlich<br />
die Baumasse für Erfolgs-basierte<br />
Vergütungsmodelle.<br />
Performance-basierte Vergütungsmodelle<br />
werden hauptsächlich durch Internet-basierte<br />
Werbeformen ermöglicht,<br />
die über eine Vielzahl von Kanälen, wie<br />
z. B. Mobiltelefone, PCs oder auch interaktives<br />
Fernsehen, greifen können.<br />
Darüber hinaus werden zunehmend –<br />
ehemals klassische – „Offline“-Systeme in<br />
die digitale Welt übertragen. Dies zeigt<br />
sich derzeit im vormaligen „Rentnerhobby“<br />
Rabattgutschein-Ausschneiden,<br />
das in kürzester Zeit den Siegeszug im<br />
Netz startete. Der Einsatz von Online-<br />
und Mobile-Coupons wird sich bis <strong>2015</strong><br />
mehr als verdoppeln, so mutmaßen die<br />
befragten Unternehmen. Jeder Mensch,<br />
der virtuelle Coupons nutzt, generiert<br />
hierbei wiederum Daten, die Einfluss<br />
auf weitere Werbemaßnahmen der<br />
Werbetreibenden haben.<br />
Effizienzsteigerung durch<br />
Performance-orientierte<br />
Vergütungsmodelle<br />
Was bedeuten diese Entwicklungen<br />
für die bestehenden Pricing-Modelle<br />
der Werbewirtschaft? Marktexperten<br />
haben die zunehmende Wichtigkeit<br />
dieser Performance-basierten<br />
Vergütungsmodelle erkannt (siehe<br />
Abb. 9) und erwarten, dass sie in<br />
Zukunft deutlich teurer sein werden
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 26<br />
/27<br />
als klassische, rein Reichweiten-<br />
basierte Modelle wie das bisherige Maß<br />
der Dinge: der TKP („Tausend-Kontakt-<br />
Preis“). Es wird daher angenommen,<br />
dass die meisten Kampagnen auch <strong>2015</strong><br />
noch über die klassischen TKP-orientierten<br />
Modelle abgerechnet werden<br />
(siehe Abb. 10).<br />
Damit einher geht die Erwartung vie-<br />
ler Experten, dass die Preise für die dominierenden<br />
Vergütungsmodelle bis<br />
<strong>2015</strong> mindestens leicht steigen werden<br />
(siehe Abb. 11).<br />
Welche Vergütungsmodelle werden<br />
welche Kanäle bis <strong>2015</strong> dominieren?<br />
Dominierte Kanäle durch Vergütungsmodelle<br />
bis <strong>2015</strong>, Angaben in %.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 10<br />
Reichweite/Kontakt (TKP)<br />
Couponing<br />
Cost-per-Click (CPC)<br />
Cost-per-Action (CPA)<br />
Cost-per-Order (CPO)<br />
Revenue Sharing<br />
TV<br />
89<br />
4<br />
89%<br />
8<br />
10<br />
15<br />
22<br />
Radio<br />
88<br />
6<br />
5<br />
TV<br />
13<br />
7<br />
18<br />
Tageszeitung<br />
86<br />
32<br />
7<br />
11<br />
9<br />
14<br />
Insgesamt aber sehen die Teilnehmer<br />
der Online-Befragung eine deutliche<br />
Steigerung von Performance-basierten<br />
Vergütungsmodellen voraus. Insbesondere<br />
Abrechnungsmodellen wie CPO<br />
(„Cost-per-Order“) und CPL („Cost-per-<br />
Lead“) wird eine hohe Attraktivität<br />
bescheinigt (siehe Abb. 13). Während<br />
der CPO die durchschnittlichen<br />
Werbekosten je Einkauf misst, umfasst<br />
der CPL / CPE („Cost-per-Engagement“)<br />
die durchschnittlichen Werbekosten je<br />
gewünschter Aktivität (z. B. die Anmeldung<br />
zu einem Newsletter).<br />
Fachpresse<br />
84<br />
24<br />
5<br />
10<br />
11<br />
12<br />
AZ-Blätter<br />
78<br />
30<br />
3<br />
5<br />
10<br />
7<br />
88%<br />
Außenwerbung<br />
85<br />
6<br />
2<br />
10<br />
Radio<br />
4<br />
5<br />
Online<br />
40<br />
10<br />
55<br />
46<br />
58<br />
20<br />
Preisentwicklung und Vergütungsmodelle,<br />
Angaben in %<br />
Mobile<br />
36<br />
21<br />
42<br />
44<br />
49<br />
20<br />
Print-TKPs sinken<br />
– CPA und CPO steigen<br />
stark sinkend<br />
leicht sinkend<br />
konstant<br />
leicht steigend<br />
stark steigend<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Publikums-<br />
Zeitschriften<br />
83<br />
23<br />
5<br />
9<br />
5<br />
13<br />
86%<br />
Abb. 11<br />
Direct<br />
Mailing<br />
47<br />
29<br />
14<br />
37<br />
45<br />
12
TV-TKP<br />
11<br />
19<br />
20<br />
42<br />
2<br />
6<br />
Cost-per-Click<br />
(CPC)<br />
4<br />
22<br />
26<br />
35<br />
4<br />
9<br />
Radio-TKP<br />
8<br />
28<br />
31<br />
25<br />
1<br />
7<br />
Cost-per-Action<br />
(CPA)<br />
1<br />
15<br />
20<br />
41<br />
13<br />
10<br />
Print-TKP<br />
24<br />
33<br />
14<br />
18<br />
3<br />
8<br />
Cost-per-Order<br />
(CPO)<br />
1<br />
11<br />
19<br />
42<br />
17<br />
10<br />
Online-TKP<br />
6<br />
29<br />
13<br />
33<br />
12<br />
7<br />
Revenue<br />
Sharing-Modell<br />
Die Werbeindustrie kann verschiedene Abrechnungsansätze<br />
nutzen, um die Effizienz einer Kampagne zu messen.<br />
Cost-per-Mille<br />
(CPM/TKP)<br />
Cost-per-Click<br />
(CPC)<br />
Cost-per-Order<br />
(CPO)<br />
Cost-per-Action<br />
(CPA)<br />
Cost-per-Lead<br />
(CPL)<br />
Cost-per-<br />
Engagement (CPE)<br />
Revenue Sharing<br />
Couponing<br />
Besucher-basierte Messung<br />
Performance-basierte Messung<br />
Quelle: Arthur D. Little<br />
Abb. 12<br />
· Kosten pro tausend Abrufe der Werbung<br />
· Manchmal als „Cost-per-Impression“ (CPI) bezeichnet<br />
Die Kosten für das „Klicken“ auf eine Werbung<br />
· Im Vorfeld ausgehandelter Festpreis<br />
· Auktions-basiertes System<br />
· Kosten pro neuem Kunden, der ein Produkt kauft<br />
· Kosten für eine spezifische Transaktion<br />
· Je nach Transaktion wird in nachfolgende Kategorien unterschieden:<br />
· Kosten pro registriertem Nutzer, der sich für einen<br />
Newsletter/ein Produkt anmeldet<br />
· Kosten für jede vereinbarte Aktion in der Werbung<br />
· Hauptsächlich in Kombination mit interaktiver Werbung<br />
· Beteiligung der Plattform an der Werbung<br />
zurechenbaren Umsätzen<br />
·Erfolgs-basierter Umsatz an eingereichten Coupons<br />
für Rabatte oder Freiprodukte<br />
1<br />
4<br />
30<br />
37<br />
15<br />
13<br />
Beispiel:<br />
· Radio/TV, Zeitung<br />
· Online-Bildschirmwerbung<br />
Beispiel:<br />
· Online-Bildschirmwerbung<br />
· Suchtext-basierte Werbung<br />
Beispiel:<br />
· Produktempfehlung<br />
Beispiel:<br />
· Registrierung beim<br />
Newsletter<br />
Beispiel:<br />
· Erreichung einer bestimmten<br />
Punktzahl in einem Online-Spiel<br />
Beispiel:<br />
· Apple App-Store<br />
Geschäftsmodell<br />
Beispiel:<br />
· Coca Cola Mobile QR Coupons<br />
Außenwerbung-TKP<br />
3<br />
20<br />
44<br />
24<br />
2<br />
7<br />
Couponing<br />
4<br />
5<br />
34<br />
36<br />
8<br />
13
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 28<br />
/29<br />
7%<br />
8%<br />
8%<br />
8%<br />
11%<br />
10%<br />
13%<br />
14%<br />
13%<br />
Cost-per-Click (CPC)<br />
30%<br />
24%<br />
Cost-per-Action (CPA)<br />
24%<br />
20%<br />
Cost-per-Order (CPO)<br />
11%<br />
27%<br />
19%<br />
23% 30%<br />
Revenue Sharing-Modelle<br />
Wie schätzen Sie die Attraktivität der<br />
folgenden Vergütungsmodelle ein?<br />
Das attraktivste Vergütungsmodell<br />
ist Cost-per-Order (CPO).<br />
sehr unattraktiv<br />
eher unattraktiv<br />
neutral<br />
eher attraktiv<br />
sehr attraktiv<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 13<br />
33%<br />
25%<br />
Online/Mobile Couponing<br />
37%<br />
26%<br />
25%<br />
16%<br />
13%<br />
Vergütung nach<br />
Reichweite (TKP)<br />
20%<br />
18%<br />
17%<br />
12%<br />
9%<br />
13%<br />
10%<br />
10%<br />
8%<br />
4%<br />
4%
Wie schätzen Sie die zukünftige<br />
Entwicklung der Preis- und<br />
Vergütungsmodelle ein?<br />
Die Zukunft der Werbewirtschaft<br />
ist durch vielfältigere Preismodelle<br />
geprägt.<br />
1 – stimme überhaupt nicht zu<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5 – stimme voll zu<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 14<br />
Hohe Standardisierung<br />
Mehr verschiedene Preismodelle<br />
Heutige Preismodelle nicht<br />
ausreichend zur Prognose<br />
Versteigerung von<br />
Werbeplätzen wird zunehmen<br />
CPO, CPC, CPL und Co. – die zunehmend<br />
komplexeren Vergütungs- und Targetingmodelle<br />
und die rapiden technologischen<br />
Entwicklungen machen eine<br />
Standardisierung im digitalen Umfeld<br />
eher unwahrscheinlich. Damit wird bis<br />
<strong>2015</strong> ein heterogenes Muster an Abrechnungsformen<br />
in der Werbeindustrie<br />
bestehen bleiben. Insbesondere die<br />
Verteilung der Kosten und sowie der<br />
auf die Werbung zurückzuführende<br />
Umsatz spielt hier eine große Rolle.<br />
Nur solche Plattformanbieter, die eine<br />
klare Zuordnung und Erfolgsmessung<br />
(im Sinne eines “Erfolgs-Controllings“)<br />
ermöglichen, werden in Zukunft den<br />
Erfolg in der digitalen Welt sichern<br />
können. Unter dieser Prämisse wird<br />
sich die Anzahl von Performance-<br />
orientierten Preismodellen in der<br />
Zukunft deutlich vergrößern.
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 30<br />
/31<br />
2.3 Veränderungen in<br />
der Werbeindustrie<br />
Werbeformen und -modelle<br />
Insgesamt wird das Werbeklima in den<br />
nächsten Jahren freundlich bleiben.<br />
Die befragten Experten erwarten<br />
mehrheitlich leicht steigende Werbe-<br />
investitionen in die Medien insgesamt<br />
(58 %). 23 % rechnen eher mit einer Stagnation<br />
(siehe Abb. 2). In den digitalen<br />
Medien erwarten nahezu alle Befragten<br />
bis <strong>2015</strong> stark (72 %) bzw. leicht<br />
(25 %) steigende Werbeinvestitionen.<br />
Entsprechend werden ganz überwiegend<br />
die Segmente Internet und Mobile<br />
von steigenden Werbeinvestitionen<br />
pr<strong>of</strong>itieren. Für den gesamten Printbereich<br />
hingegen gehen die Experten von<br />
leichten bzw. starken Rückgängen aus.<br />
Die heute wichtigsten Kriterien bei der<br />
Vergabe von Mediabudgets sind laut<br />
Umfrage der Preis, verfügbare Nutzungsdaten<br />
der Zielgruppe, Targeting-<br />
Möglichkeiten und die Reichweite. Bis<br />
<strong>2015</strong> dürften vor allem die Targeting-<br />
Möglichkeiten und die verfügbaren<br />
Nutzerdaten noch stark an Bedeutung<br />
unter den Entscheidungskriterien<br />
für eine Mediainvestition zunehmen.<br />
Etwas gewinnen in der Relevanz werden<br />
aus Sicht der Experten auch der Preis<br />
und das angebotene Vergütungsmodell<br />
(siehe Abb. 15).
TV<br />
Publikumszeitschriften<br />
Fachpresse<br />
Außenwerbung<br />
Internet<br />
7 20<br />
Veränderung der Werbeinvestitionen<br />
nach Medien, Angaben in %<br />
Internet und Mobile steigen<br />
stark – Print verliert massiv.<br />
stark rückläufig<br />
leicht rückläufig<br />
stagnierend<br />
leicht steigend<br />
stark steigend<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 15<br />
35 34<br />
10 28<br />
45<br />
14 3<br />
30<br />
43<br />
12<br />
26<br />
42<br />
52<br />
Radio<br />
2 15<br />
48<br />
32<br />
3 14<br />
37<br />
38<br />
43<br />
Tageszeitungen<br />
Anzeigenblätter<br />
Direct Mail<br />
27 70<br />
3<br />
3 27<br />
67<br />
3<br />
41<br />
17<br />
11<br />
7<br />
3<br />
2<br />
34<br />
3<br />
3<br />
5<br />
Mobile<br />
17<br />
9<br />
3<br />
1<br />
2<br />
3<br />
3<br />
1<br />
2
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 32<br />
/33<br />
Reichweite<br />
Wichtigkeit bei Vergabe von<br />
Mediabudgets, Angaben in %<br />
Zielgruppendaten und Preis sind<br />
besonders wichtig.<br />
sehr unwichtig<br />
eher unwichtig<br />
neutral<br />
eher wichtig<br />
sehr wichtig<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 16<br />
6<br />
Crossmediales Portfolio<br />
des Vermarkters<br />
1<br />
2<br />
17<br />
38<br />
34<br />
8<br />
2<br />
21<br />
27<br />
25<br />
19<br />
Preis<br />
Vielfalt der<br />
Werbemöglichkeiten<br />
Bestand die Online-Werbung vor nicht<br />
all zu langer Zeit noch aus simplen<br />
Bannern und Werbetexteinblendungen,<br />
die in Tausender-Stückzahlen vergütet<br />
wurden, sind dem zukünftigem Werbe-<br />
treibenden hinsichtlich Werbeform,<br />
Vergütungsmodell und Targeting fast<br />
keine Grenzen mehr gesetzt. Alle<br />
Prozesse in der Wertschöpfungskette<br />
laufen zunehmend in Echtzeit ab. Die-<br />
se Dynamisierung des Marktes führt<br />
dazu, dass sowohl Technologie-Provider<br />
als auch Plattform-Provider (wie z. B.<br />
Netzbetreiber im mobilen Umfeld)<br />
an Einfluss in der Wertschöpfungs-<br />
kette gewinnen werden.<br />
Derzeit sind im Online-Marketing<br />
klassische Banner weit verbreitet.<br />
Sie sind flexibel einsetzbar und preislich<br />
attraktiv. Doch immer mehr Werbungtreibende<br />
setzen auch Bewegtbild-<br />
Werbung im Web ein – im Regelfall in<br />
Kombination mit statischen Werbemitteln.<br />
Bislang erzielt Bewegtbild-<br />
Werbung einen Anteil im einstelligen<br />
Prozentbereich an der Online-Werbung,<br />
gehört aber nach Einschätzung fast<br />
aller Experten weiter zu den Wachstumsmotoren<br />
der Online-Werbewirtschaft<br />
(siehe auch Abb. 18).<br />
1<br />
0<br />
10<br />
37<br />
45<br />
7<br />
1<br />
10<br />
25<br />
42<br />
16<br />
6<br />
Targeting-<br />
Möglichkeiten<br />
Standardisierte<br />
Werbemittel<br />
Auch innovative Modelle, die teils<br />
Konzepten der klassischen Werbe-<br />
kanäle entliehen sind, wird das Werbe-<br />
publikum künftig stärker beobachten<br />
können. Beispiele hierfür sind etwa<br />
„Branded Content“ und „In-Game-Adver-<br />
tising“. Im ersten Fall, dem Branded<br />
Content, entwickeln Werbetreibende<br />
eigene Inhalte, wobei die Übergänge<br />
zwischen (Entertainment-) Inhalten<br />
und Werbung fließend sind. Bei In-<br />
Game-<strong>Advertising</strong> wiederum werden<br />
Produkte und Marken der Werbetreiben-<br />
den gezielt in elektronischen Spielen<br />
platziert. Facebook beispielsweise setzt<br />
ab Mai 2011 auf die Verknüpfung von<br />
In-Game-<strong>Advertising</strong> und einem Incentive-System<br />
für User, die sich diese<br />
Werbung ansehen. Game Publisher<br />
wie Zynga und CrowdStar sind Teil dieser<br />
neuen Werbewertschöpfungskette,<br />
an deren Ende der freiwillige Werberezipient<br />
mit der digitalen Währung<br />
„Facebook Credits“ bezahlt wird (pro<br />
angesehener Werbung ein Credit, also<br />
10 US-Cent).<br />
Neben innovativen Werbemodellen<br />
werden Recommendation-Modelle an<br />
Einfluss gewinnen. Gerade die großen<br />
Online-Plattformen wie Amazon und<br />
0<br />
2<br />
13<br />
38<br />
39<br />
8<br />
3<br />
23<br />
39<br />
21<br />
6<br />
8<br />
Angebotenes<br />
Vergütungsmodell<br />
5<br />
Verfügbare Nutzungsdaten<br />
der Zielgruppen<br />
1<br />
2<br />
25<br />
43<br />
21<br />
0<br />
2<br />
12<br />
37<br />
44
Entwicklung der Entscheidungskriterien<br />
bei Mediabudgets,<br />
Angaben in %<br />
Targeting und Zielgruppen-<br />
daten zunehmend wichtiger.<br />
stark verlieren<br />
etwas verlieren<br />
konstant bleiben<br />
etwas gewinnen<br />
stark gewinnen<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 17<br />
Reichweite<br />
Preis<br />
Targeting-Möglichkeiten<br />
Angebotenes<br />
Vergütungsmodell<br />
Crossmediales Portfolio<br />
des Vermarkters<br />
Vielfalt der<br />
Werbemöglichkeiten<br />
Standardisierte Werbemittel<br />
Verfügbare Nutzungsdaten<br />
der Zielgruppen<br />
2<br />
1<br />
1<br />
Apples iTunes werden ihre Recommenda-<br />
tion-Services weiter ausbauen, sowohl in<br />
Richtung unternehmenseigener Empfehlungen<br />
als auch Empfehlungen aus dem<br />
digitalen Netzwerk des Endkunden.<br />
Online<br />
Im Bereich Online sehen die befragten<br />
Experten bis <strong>2015</strong> einen ganz<br />
deutlichen Gewinner bei den Investitionen<br />
in bestimmte Werbeformen:<br />
Bewegtbild. 72 Prozent der Befragten<br />
erwarten stark steigende Investitionen<br />
in diese Werbeform, weitere 24 %<br />
zumindest eine leichte Steigerung<br />
(siehe Abb. 18).<br />
5<br />
8<br />
9<br />
12<br />
15<br />
5 20<br />
7<br />
16<br />
30<br />
28<br />
20<br />
41<br />
32<br />
31<br />
32<br />
Wertschöpfungs-<br />
kette & Markt<br />
Die Vielzahl innovativer Werbeformen<br />
und neuer Vergütungsmodelle wirkt<br />
sich fraglos auch auf die gesamte Wertschöpfungskette<br />
im Online-Segment<br />
aus. Diese konsolidiert sich von einem<br />
komplexen Ökosystem von Agenturen,<br />
Ad-Networks, technischen Dienstleistern<br />
und Plattformen hin zu drei Wertschöpfungsstufen<br />
zwischen Werbetreibendem<br />
und Plattform, nämlich Demand-Side-<br />
Plattformen, AdExchanges und Sell-<br />
Side-Plattformen.<br />
http://mashable.com/2011/05/06/facebookfacebook-10-cents-ads/ (Abruf: 06.05.2011)<br />
39<br />
35<br />
43<br />
28 39<br />
38<br />
45<br />
27<br />
46<br />
21<br />
15<br />
18<br />
14<br />
23<br />
20<br />
3<br />
44<br />
7<br />
7<br />
7<br />
10<br />
8<br />
9<br />
9<br />
8
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 34<br />
/35<br />
Search Marketing<br />
45<br />
3<br />
37<br />
13<br />
43<br />
2<br />
27<br />
5<br />
17<br />
45<br />
Affiliate Marketing<br />
47<br />
19 23<br />
4<br />
Display Ads<br />
10<br />
3
Bewegbild/Video-Ads<br />
72 24<br />
2<br />
2<br />
Sonstige Online-Bereiche<br />
42 18<br />
10<br />
Veränderung der Werbeinvestitionen<br />
in Online-Bereichen,<br />
Angaben in %<br />
Stärkste Investitionen im<br />
Bewegtbild-Bereich.<br />
stark rückläufig<br />
leicht rückläufig<br />
stagnierend<br />
leicht steigend<br />
stark steigend<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 18<br />
28<br />
2
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 36<br />
/37<br />
Die zukünftige Wertschöpfungskette des Online-<br />
Werbemarktes wird sich in drei Bereiche aufsplitten<br />
Beispiele entlang der Wertschöpfungskette<br />
im Online-Werbemarkt der Zukunft.<br />
Quelle: Arthur D.Little<br />
Abb. 19<br />
Glam Media<br />
RECREATED LOGO<br />
Advertiser<br />
Demand Side<br />
Platform<br />
(DSP)<br />
RTB<br />
Ad exchange<br />
Sell Side<br />
Platform<br />
(SSP)<br />
Publisher
Der ehemals reine Mobilfunkanbieter Hutchison 3 aus Österreich hat sich zu<br />
einer Mediaagentur entwickelt, die die gesamte Wertschöpfungskette bedient.<br />
Campaign<br />
creation<br />
Ad<br />
aggregation<br />
Channel<br />
buying<br />
Campaign<br />
inventory<br />
selling<br />
Campaign<br />
serving<br />
Publishing Access<br />
provision<br />
Supporting services Core services<br />
Um die gesamte Wertschöpfungskette bedienen zu können,<br />
nimmt Hutchison 3 die Rolle dreier Akteure ein:<br />
Access / Service Provider<br />
Medienfirma / Inhalte Aggregator<br />
Multimedia-Oberflächen<br />
Die „Demand-Side-Plattform“ (DSP) besteht aus Organisationen, die sich<br />
darauf spezialisiert haben, aus verschiedenen Quellen die optimalen Werbe-<br />
flächen in Echtzeit einzukaufen. Die Quellen sind Werbenetzwerke, AdEx-<br />
changes oder Sell-Side-Plattformen. Sobald die Flächen gefunden sind,<br />
verwaltet die Plattform die Kampagne und erstellt Echtzeitberichte zum<br />
Kampagnen-stand für den Werbetreibenden.<br />
In „AdExchanges“ werden Werbeflächen zwischen Anbietern und Nachfragern<br />
gehandelt. Die Transaktionen laufen hier in aller Regel in Echtzeit ab. Es werden<br />
entweder ganze Bündel von Impressions pro Werbeplatz verkauft oder auch nur<br />
eine Impression.<br />
Die „Sell-Side-Plattform“ (SSP) unterstützt den Werbeflächenbetreiber, indem sie<br />
ihm einen möglichst hohen Ertrag pro Werbeeinblendung erwirtschaftet.<br />
Zur Umsetzung nutzt dieser verschiedene AdExchanges, um einer möglichst<br />
breiten Käuferschaft die Werbeplätze zu präsentieren.<br />
Durch die Akquisition verschiedener Werbefirmen hat Google sich in den letzten<br />
Jahren sukzessive zu einem der führenden Werbenetzwerke aufgebaut. Googles DoubleClick<br />
fungiert als AdExchange, die auch ins AdSense (Werbenetzwerk) integriert<br />
ist. Dementsprechend wird der Markt von Giganten wie Google dominiert. Ausnahmen<br />
wie AdScale mit ihrer AdExchange sind im deutschen Online-Werbemarkt<br />
hingegen eher rar – und werden es mit Blick auf die hiesigen Entwicklungen<br />
voraussichtlich auch bleiben.<br />
Service<br />
provision<br />
• Kundenbetreuung<br />
• Provider von Mobile Data und ISP für Mobile Internet Access<br />
• Distributionskanal für digitale Inhalte<br />
• Netzwerk an Partnern und Kooperationen mit anderen<br />
Inhalte Aggregatoren und Medienfirmen<br />
• Kampagnenentwicklung, -leitung und -durchführung<br />
• Mediaplanung, Werbeplatzanbieter<br />
• Multimedia-Öberflächen für SMS, MMS, Voice, Video, E-Mail etc…<br />
Device<br />
provision<br />
Quelle: Arthur D.Little,<br />
Hutchinson 3<br />
Abb. 20
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 38 /39<br />
Mobile<br />
Im mobilen Segment haben sich ähnliche<br />
Strukturen wie in der Online-<br />
Werbung etabliert. Allerdings sind in<br />
der mobilen Werbung deutlich mehr<br />
Akteure verschiedener Branchen<br />
aktiv, wobei eine Konsolidierung hin<br />
zur online-bezogenen Wertschöpfung<br />
erwartet wird:<br />
Die im Rahmen dieser Studie befragten<br />
Experten sehen im mobilen Umfeld<br />
mittelfristig eine deutliche Zunahme<br />
von Bewegtbildwerbung, „In-App-Ad-<br />
Wie schätzen Sie die Entwicklung der nachfolgenden<br />
innovativsten Werbeformen in Bezug auf deren<br />
Werbeinvestitionen bis zum Jahr <strong>2015</strong> ein?<br />
Es wird erwartet, dass Social Media-<br />
Investitionen am stärksten steigen.<br />
1 2<br />
4 7<br />
4 7<br />
4 2 5<br />
1 8<br />
3<br />
2<br />
1<br />
1<br />
stark rückläufig<br />
leicht rückläufig<br />
stagnierend<br />
leicht steigend<br />
stark steigend<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 21<br />
4<br />
1 9<br />
vertising“ (d.h. Werbung innerhalb von<br />
Apps) sowie „Location-based <strong>Advertising</strong>“<br />
(d.h. Standort-basierte Werbung).<br />
Während Bewegtbildwerbung direkt<br />
aus dem Online-Umfeld adaptiert werden<br />
kann, sind In-App-<strong>Advertising</strong><br />
und Location-based <strong>Advertising</strong> spezifische<br />
Modelle im mobilen Umfeld.<br />
Soziale Netzwerke haben in den vergangenen<br />
fünf Jahren dramatisch an<br />
Beliebtheit bei den Internet-Nutzern<br />
zugenommen. Damit werden sie auch<br />
als Werbeplattform wichtiger – die<br />
Werbeindustrie hat ihre Ausgaben im<br />
Social Web in den letzten sechs Jahren<br />
versechsfacht. 57 Prozent der im Rahmen<br />
dieser Studie befragten Experten<br />
erwarten, dass Social Media-Werbung<br />
in den nächsten Jahren stark ansteigt,<br />
immerhin 32 Prozent rechnen mit<br />
einer leichten Zunahme.<br />
2 6<br />
6 1 6 5<br />
6<br />
1 5<br />
1 5<br />
2 0<br />
2 5<br />
2 3<br />
32<br />
3 4<br />
3 7<br />
3 9<br />
4 8<br />
4 8<br />
3 0<br />
4 2<br />
57<br />
4<br />
6<br />
5<br />
17 4<br />
3 9<br />
8<br />
4<br />
1 5<br />
Social Media-<strong>Advertising</strong><br />
In-game-<strong>Advertising</strong><br />
Branded Content<br />
Advergames<br />
TV-Product-Placement<br />
Location-based Marketing<br />
Friend Scouting/Empfehlung<br />
Sonstige innovative Werbeformen
Allgemein<br />
Geografie (Land und Stadt)<br />
Alter & Geschlecht<br />
Sozialer Status (ledig, verlobt, verheiratet)<br />
Sprachen<br />
Ausbildung & Beruf<br />
Dauer und Grad der Ausbildung<br />
Firmengröße<br />
Soziale Interessen<br />
Interessen wie (Fußball, Hunde etc.)<br />
Freundeskreis<br />
Anstehende Events<br />
Zeitdauer<br />
Zeitdauer online (Start und Enddauer)<br />
Adressierung von Usern an<br />
deren Geburtstag<br />
Differenzierungsparameter<br />
von Facebook<br />
Social Media und Social<br />
Networks als Haupttreiber<br />
Facebook ermöglicht<br />
Mikro-Werbung für jedes Budget<br />
Durch die großen Differenzierungs-<br />
kriterien können kleine Gruppen<br />
Zielgruppen im ganzen Land<br />
ansprechen<br />
Kosten für eine kleine Werbe-<br />
kampagne fangen bei einem Euro<br />
pro Tag an<br />
Neben Mikro-Werbekampagnen<br />
sind auch große und landesweite<br />
Kampagnen möglich<br />
Mikro Differenzierung<br />
Mit Blick auf die deutsche Social Media-Landschaft stechen primär<br />
drei Kategorien ins Auge:<br />
Globale Netzwerke wie Facebook, die weiterhin einen regen Strom von<br />
Neuanmeldungen verzeichnen.<br />
Lokale Netzwerke wie etwa StudiVZ oder wer-kennt-wen, die einen zu-<br />
nehmend schweren Stand in Deutschland haben werden. Zwar steigen die<br />
Benutzerzahlen noch leicht, jedoch wird das immer dominanter werdende<br />
Facebook die Nutzer dauerhaft an sich ziehen.<br />
Spezialisierte Netzwerke wie das Business-Netzwerk XING haben hingegen<br />
den globalen Konkurrenten getrotzt und verfügen zudem über eine stabile oder<br />
sogar wachsende Benutzeranzahl. Hierbei spielt insbesondere der Nischen-<br />
fokus solcher Netzwerke, wie etwa XINGs Spezialisierung auf Geschäfts-<br />
beziehungen im deutschsprachigen Raum, eine Rolle für den Erfolg. Interna-<br />
tional betrachtet, dürfte LinkedIn seine dominierende Rolle weiter ausbauen.<br />
Werbung auf Facebook ermöglicht jedem<br />
Werbenden die spezifische Zielgruppe<br />
in großen Plattformen mit keinem oder<br />
geringem Wissen anzusprechen<br />
Estimated reach<br />
808,240 people<br />
who live in Germany<br />
Quelle: Arthur D. Little<br />
who live within 80 kilometres<br />
<strong>of</strong> Munich<br />
Try Facebook Ads<br />
Reach the excact<br />
audience you want<br />
with Facebook‘s<br />
customizable targeting.<br />
Beispiel<br />
Abb. 22
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 40 /41<br />
Wie werden sich die Werbeinvestitionen<br />
im Bereich Mobile entwickeln?<br />
Die größte Entwicklung im Mobile Bereich<br />
wird bei Bewegtbild und Apps erwartet.<br />
stark rückläufig<br />
leicht rückläufig<br />
stagnierend<br />
leicht steigend<br />
stark steigend<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 23<br />
Search Marketing<br />
Display Ads<br />
Bewegbild/Video Ads<br />
In-App-<strong>Advertising</strong><br />
Advergames<br />
SMS/Bluetooth Ads<br />
Location-based Marketing<br />
Sonstige mobile Werbeformen<br />
Globale Akteure wie Facebook haben<br />
die Nutzerinformationen bereits als<br />
Werbemarkt erkannt. So ist es beispielsweise<br />
bei Facebook möglich, als<br />
Werbetreibender eigene Werbung zu<br />
schalten und auf Basis der Nutzerinformationen<br />
zielgruppenspezifisch zu<br />
positionieren.<br />
Zudem bieten soziale Netzwerke mit<br />
dem Recommendation-Modell die Möglichkeit,<br />
Firmen und Produkte werbemäßig<br />
zu positionieren, obwohl der<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
Nutzer dies nicht als Werbung, sondern<br />
als Empfehlung eines Freundes<br />
wahrnimmt. Dieses Modell stellt insbesondere<br />
für Werbeplattformen ein<br />
nicht zu unterschätzendes Risiko dar,<br />
denn andere Internetseiten und Portale<br />
werden künftig an Relevanz bei<br />
den Nutzern verlieren. Aufgrund der<br />
teilweise exklusiven Nutzung eines sozialen<br />
Netzwerks wie Facebook werden<br />
auch diese als Werbeplatz deutlich unattraktiver<br />
– sowohl im Online-Bereich<br />
als auch im mobilen Werbemarkt.
2.4 Fazit<br />
“I think that as we build companies,<br />
we need to be thinking about the longterm<br />
changes we‘re going to make and<br />
ask: Are we making people‘s lives better?”<br />
– Josh Williams, CEO und Mitgründer<br />
des Location-based social Networks<br />
Gowalla bringt es auf den Punkt.<br />
Wie schnell neue Ansätze tatsächlich<br />
von der breiten Masse (sowohl bei Kunden<br />
als auch bei Werbetreibenden) akzeptiert<br />
werden, liegt u.a. im schnellen<br />
Erreichen der kritischen Masse.<br />
<strong>The</strong>men wie das mobile Internet und<br />
Social Media haben den Durchbruch in<br />
kurzer Zeit geschafft – andere wie Hybrid-TV<br />
stehen noch in den Startlöchern.<br />
Die eine oder andere Entwicklung, die<br />
heute einen Hype erfährt, kann in<br />
Kürze schon wieder ein Wimpernschlag<br />
der digitalen Geschichte sein. Die Vergangenheit<br />
hat gezeigt, dass sich nicht<br />
immer die technologisch „besten“ Plattformen<br />
und Services durchsetzen, sondern<br />
die mit der größten Akzeptanz.<br />
In diesem Fall definiert sich Akzeptanz<br />
in erster Linie durch breite Nutzerschaften<br />
der neuen Technologien.<br />
Der Werbeindustrie muss es gelingen,<br />
diese intelligent zu nutzen, ohne „Abstoßungsreaktionen“<br />
bei den Nutzern<br />
zu provozieren. Hierin wird die größte<br />
Herausforderung liegen.<br />
Die meisten neuen Werbeformen werden<br />
die „alten“ nicht grundlegend ersetzen,<br />
sondern sie um neue Funktionalitäten<br />
anreichern (z.B. interaktives<br />
Bewegtbild, iAd als „In-App-<strong>Advertising</strong>“).<br />
Somit erweitern sich auch die<br />
Möglichkeiten der Kommunikation zwischen<br />
Marken und Konsumenten. Eine<br />
hoch relevante Entwicklung im zukünftigen<br />
Werbemarkt, treffend beschrieben<br />
von Danielle Sacks, <strong>The</strong> Fast Company:<br />
„<strong>The</strong> death <strong>of</strong> mass marketing means the<br />
end <strong>of</strong> lazy marketing.“<br />
Zusätzlich werden Inhalte auf immer<br />
vielfältigeren Endgeräten auch mobil<br />
darstellbar. Orientierungspunkt wird<br />
nach dem ersten Hype um neue technologische<br />
Möglichkeiten allein die Zielsetzung<br />
der unternehmensspezifischen<br />
Kommunikationsaufgabe sein.<br />
https://www.nytimes.com/2010/12/05/weekinreview/05reading.html (Abruf: 09.05.2011)<br />
Über die Autoren:<br />
Ansgar Schlautmann<br />
Principal / Arthur D. Little GmbH<br />
Ansgar Schlautmann ist<br />
Principal in Arthur D.<br />
Little‘s TIME Practice,<br />
wo er das globaleKompetenzzentrum<br />
für<br />
Innovation leitet. Seit<br />
über 14 Jahren entwickelt<br />
er für internationale<br />
Telekommunikations- und Medienunternehmen<br />
innovative Geschäftsmodelle<br />
und Services. Schwerpunkte seiner Arbeit<br />
liegen hierbei in der Identifikation neuer<br />
Produkte und Services als auch in der Definition<br />
von möglichen Partnerschafts- und<br />
Vergütungsmodellen,<br />
Nils Hachen<br />
Director Media, Head <strong>of</strong> Marketing<br />
& Communication / denkwerk<br />
Nils Hachen ist<br />
Director Media und<br />
Head <strong>of</strong> Marketing &<br />
Communication bei<br />
denkwerk. In dieser<br />
Funktion verantwortet<br />
Hachen die Bereiche<br />
des integrierten digitalen<br />
Marketings – dazu gehören Display<br />
<strong>Advertising</strong>, SEA, SEO, Affiliate- und Mobile<br />
Marketing sowie Social Media.<br />
Jürgen Morath<br />
Director / Arthur D. Little GmbH<br />
Jürgen Morath ist Executive<br />
Director bei<br />
Accenture Management<br />
Consulting. Davor war<br />
er für Arthur D. Little als<br />
Director tätig.<br />
Der Fokus seiner Beratungstätigkeit<br />
liegt auf<br />
Strategieentwicklung für Unternehmen der<br />
Telekommunikations- und Medienbranche.<br />
Insbesondere <strong>The</strong>menstellung im Bereich<br />
innovativer Produktentwicklungen und Geschäftsmodelle<br />
stellen Schwerpunkte seiner<br />
Arbeit dar.
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 42<br />
/43<br />
3.<br />
Werbemarktszenarien <strong>2015</strong><br />
Technologie und Innovation (und<br />
parallel dazu das Konsumentenverhalten)<br />
sind die wesentlichen Determinanten<br />
für den Strukturwandel<br />
auf den Werbemärkten. Das wurde in<br />
den vorangegangenen Kapiteln dieser<br />
Studie untermauert.<br />
Unabhängig davon, dass nicht jede<br />
Digital-Technologie zu nennenswerten<br />
oder gar nachhaltigen Veränderungen<br />
von Werbeangeboten, deren Aussteuerung,<br />
deren Werbewirkung und<br />
-akzeptanz führt, hat die Digitalisierung<br />
in der Summe für eine Neu-<br />
definition fast aller Geschäftslogiken<br />
geführt, die die Werbeindustrie seit<br />
Jahrzehnten geprägt haben.<br />
Doch wie weit lässt sich diese Dynamik<br />
– mit welchen Implikationen – in<br />
die Zukunft fortschreiben? Das Autorenteam<br />
wagt einen Blick in Werbemärkte<br />
der Zukunft, aufbauend auf<br />
den Erkenntnissen der Vorkapitel und<br />
eigenen Überlegungen.<br />
Anhand von drei aufeinander aufbauenden<br />
Szenarien beschreiben wir den<br />
(deutschen) Werbemarkt im Jahr <strong>2015</strong>.<br />
Grundsätzlich halten wir jedes der<br />
Szenarien, mit leicht abnehmender<br />
Wahrscheinlichkeit, für denkbar.<br />
Die drei Szenarien werden jeweils kurz<br />
anhand ihrer konstituierenden Merkmale<br />
skizziert. Anschließend stellen<br />
wir an jedes Szenario die selbe Frage:<br />
Was spricht für/gegen<br />
das Szenario?<br />
Die Szenarien im Überblick:<br />
Szenario 1 (Basisszenario):<br />
Der fortgeschriebene Werbemarkt<br />
Szenario 2 (aufbauend auf Szenario 1):<br />
Der (fast) vollkommene Werbemarkt<br />
Szenario 3 (aufbauend auf Szenario 1 und 2):<br />
Der persönliche Werbemarkt
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 44<br />
/45<br />
Szenario 1:<br />
Der fortgeschriebene<br />
Werbemarkt<br />
Die Entwicklung der Werbeteilmärkte wird bis <strong>2015</strong> in annähernd<br />
gleicher Intensität wie in den Jahren 2006-2010 über alle Medien<br />
fortgeschrieben.<br />
Unterstellt, dass der Gesamtwerbemarkt<br />
bis <strong>2015</strong> jährlich um 2,7 % wächst und<br />
Online-Werbung im gleichen Zeitraum<br />
seinen Wachstumskurs um jährlich 17 %<br />
fortsetzen kann (gegenüber 22 % p.a. im<br />
Durchschnitt in den Jahren 2006–2010),<br />
avanciert das Web bis <strong>2015</strong> mit einem<br />
Marktanteil von knapp 37 % zum stärksten<br />
Werbeträger in Deutschland (vgl.<br />
hierzu Tabelle „Entwicklung des Brutto-<br />
werbekuchens 2010-<strong>2015</strong>“).<br />
Folgerichtig geht das Wachstum im<br />
Online-Segment zulasten aller klassischen<br />
Medien. Während TV bei<br />
unterstelltem Zuwachs von jährlich 1 %<br />
annähernd seinen aktuellen Werbemarktanteil<br />
bis <strong>2015</strong> behaupten kann,<br />
werden alle Printmedien weiter signifikante<br />
Verluste hinnehmen müssen. In<br />
der Summe erzielen die Print-Gattungen<br />
Zeitungen, Publikumszeitschriften und<br />
Fachpresse in diesem Szenario im Jahr<br />
<strong>2015</strong> einen Bruttowerbemarktanteil<br />
von lediglich 20 % (zum Vergleich: 2000<br />
betrug dieser Anteil noch satte 43 %).<br />
Wenn Online in diesem sehr wahrscheinlichen<br />
Szenario bis <strong>2015</strong> zum<br />
stärksten Werbemedium wird, sollten<br />
Vertreter der klassischen Werbewirtschaft<br />
bis dahin die überfällige strategische<br />
Neuausrichtung auf den digitalen<br />
Markt erfolgreich abgeschlossen<br />
und Verluste im Stammgeschäft durch<br />
digitale Geschäftsmodelle kompensiert<br />
haben. Ansonsten wird bis <strong>2015</strong> einigen<br />
klassischen Medienunternehmen die<br />
Geschäftsgrundlage entzogen sein.<br />
Damit dieses erste Szenario keinen Aktionismus<br />
auslöst, sondern die heutigen<br />
Entwicklungen folgerichtig in die Zukunft<br />
verlängert, werfen wir einen Blick<br />
auf die relevanten in spe Bedarfe und die<br />
Reaktion der Online-Teilmärkte:<br />
Die Kunden der Werbezukunft sind<br />
anspruchsvoller – gewöhnt an individualisierte<br />
Ansprache und verwöhnt<br />
durch einen stärker Web-basierten<br />
Dialog mit Herstellern und Dienstleistern.<br />
Diese multilogische One-to-One-
Werbemarktanteile 2010 Medien<br />
TV-Medien<br />
9%<br />
Online-Medien<br />
Zeitung<br />
Print<br />
Radio<br />
4,9%<br />
1,4%<br />
Fachpresse<br />
19,2%<br />
19,0%<br />
16,4%<br />
Kommunikation lässt die Grenzen<br />
zwischen Kunden 14 und Produzenten<br />
zusehends verschwimmen. Fraglos erwarten<br />
die Kunden, dass ihre Wünsche<br />
und Vorschläge berücksichtigt und auf<br />
Basis höherer Service-Levels umgesetzt<br />
werden. Für die Produzenten bedeutet<br />
das künftig kommunikativen Mehraufwand,<br />
der im Ergebnis aber zu einem<br />
messbar höheren Customer Lifetime<br />
Value (CLTV) führt.<br />
Anstatt der gängigen monodirektionalen<br />
Push-Strategien, verlangen die<br />
„neuen Kunden“ im Jahr <strong>2015</strong> nach<br />
Werbung, die passgenau auf ihre Bedürfnisse<br />
zugeschnitten ist und – auf<br />
Wunsch des Rezipienten – den Dialog<br />
mit dem Anbieter vorsieht. Alle<br />
Player der Werbewertschöpfungskette<br />
14 insbesondere Technik-affine Kunden<br />
39,1%<br />
werden sich an diesen Bedürfnissen<br />
ausrichten müssen und Werbeaktivitäten<br />
mit großen Streuverlusten zugunsten<br />
von Werbemaßnahmen lancieren,<br />
die kundenseitig gewünscht sind<br />
und gezielt und kontextsensitiv ausge-<br />
steuert werden.<br />
Was Online bereits jetzt funktioniert,<br />
wird bis <strong>2015</strong> verstärkt auch im Mobile<br />
<strong>Advertising</strong> getestet und auf den mobilen<br />
Markt übertragen sein. Dank dem<br />
bis dahin nahezu flächendeckenden<br />
mobilen Breitbandangebot und der<br />
weiteren Proliferation internetfähiger<br />
mobiler Endgeräte – speziell Smartphones<br />
(50,8 Mio. in <strong>2015</strong>) und Tablet PCs<br />
(5,1 Mio. in <strong>2015</strong>) – wächst der mobile<br />
Datenverkehr in Deutschland bis <strong>2015</strong><br />
um den Faktor 30 15 .<br />
Prozentuale Visualisierung des<br />
Werbemarktanteils in den Kanälen<br />
von 2010–<strong>2015</strong><br />
Veränderungen in der Werbemarktanteil-<br />
Verteilung von 2010 bis <strong>2015</strong>.<br />
Quelle: OVK, Nielsen, Mediencluster NRW<br />
Abb. 24<br />
36,0%<br />
36,8%<br />
15 vgl. Cisco Studie: http://www.cisco.com/web/DE/presse/meld_2011/01-02-2011_mobile_traffic.html.<br />
Werbemarktanteil <strong>2015</strong> Medien<br />
12,8%<br />
10,6%<br />
TV-Medien<br />
Online-Medien<br />
Zeitung<br />
3,7%<br />
Print<br />
Radio<br />
0,8%<br />
Fachpresse
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 46<br />
/47<br />
Zeitaufwand und Werbeausgaben im<br />
Vergleich, Jahr 2010, Angaben in %<br />
Die Faktoren in Relation in allen Kanälen:<br />
Werbeausgaben in %<br />
Zeitaufwand in %<br />
Quelle: Morgan Stanley, SapientNitro<br />
Abb. 25<br />
Gerade der mobile Werbemarkt pr<strong>of</strong>itiert<br />
erheblich von schnelleren<br />
Übertragungsraten. Dabei punkten<br />
in den nächsten Jahren nicht nur<br />
Anbieter mobiler Inhalte, sondern<br />
alle Akteure, die sich frühzeitig mit<br />
Chancen und Herausforderungen des<br />
Mobile <strong>Advertising</strong> auseinandersetzen.<br />
Die Kundenbindungsmedaille gewinnen<br />
dabei diejenigen Akteure, die den<br />
Mobile-Kanal mit den anderen „transaktionellen“<br />
Kanälen verbinden. Damit<br />
werden diejenigen Kunden gezielt<br />
adressiert, die zwar mobil ansprechbar<br />
sind, aber ihre Kaufentscheidungen auf<br />
einem anderen Kanal umsetzen.<br />
Das wiederum schafft neue Möglichkeiten<br />
dafür, den Vormarsch von<br />
Bewegtbildwerbung (Pre-Roll, Mid-<br />
Roll und In-Video-Commerce) weiter<br />
zu forcieren. Denn Vide<strong>of</strong>ormate<br />
vermögen die Aufmerksamkeit des<br />
Endkunden gezielter, nachhaltiger<br />
und bei richtigem Einsatz emotionaler<br />
zu fesseln als statische Werbeflächen.<br />
<strong>2015</strong> hat sich In-Video-<strong>Advertising</strong> sowohl<br />
auf pr<strong>of</strong>essionellen Content-Plattformen<br />
als auch im User-Generated-<br />
Print<br />
39 31<br />
TV-Medien<br />
Content-Umfeld als eine der wichtigsten<br />
Online-Werbeformen etabliert.<br />
Durch neue In-Video-Commerce-<br />
Formate verschwimmen die Grenzen<br />
zwischen Werbung und Sales. Das<br />
steht im Einklang mit der zunehm-<br />
end digital ausgerichteten Inhalteerstellung,<br />
die in den nächsten Jahren<br />
verstärkt Video-basiert umgesetzt wird.<br />
Nicht nur journalistische Online-Inhalte,<br />
und hier speziell Local Content,<br />
auch Kommunikationsmaßnahmen im<br />
Corporate-Umfeld sowie im Social-<br />
Shopping-Segment (Stichwort Image<br />
Videos, Video Tutorials und „Digitaler<br />
Haul“) setzen künftig verstärkt auf<br />
In-Video-Ads. Besonders wirksam und<br />
erfolgreich wird die Bewegtbild-<br />
Werbung der Zukunft durch eine<br />
passgenaue semantische Ausspielung<br />
im Rahmen des Online-Content-<br />
Umfelds. Mit In-Video-<strong>Advertising</strong> ist<br />
in den kommenden drei Jahren die<br />
Monetarisierung dieser wichtigen Säule<br />
des Web 2.0 ein fester Bestandteil der<br />
Werbewertschöpfung geworden. Neben<br />
diesen Werbeumfeldern im mobilen<br />
und Online-Bewegtbildsegment wird<br />
auch IPTV-<strong>Advertising</strong> Raum für neue<br />
Werbeformen etablieren.<br />
26 12
Online<br />
Radio<br />
09<br />
16<br />
28 13<br />
steigende globale Möglichkeiten<br />
Künftig werden neue Werbeflächen<br />
in Objekten/Gebäuden innerhalb von<br />
Videos und Filmen eingesetzt werden,<br />
um dort nach Echtzeit-Matching des<br />
Kundensegments personalisierte Werbeformen<br />
zu platzieren. Bewegtbild-<br />
Werbung wird damit erstmals immersiv<br />
in Video und Film eingesetzt.<br />
Wenn auch auf niedrigerem Niveau,<br />
erfährt eine weitere ähnliche Disziplin<br />
einen raschen Aufstieg im Zeitalter<br />
der digitalen Spiele: das In-Game-<br />
<strong>Advertising</strong>. Digitale Spiele boomen<br />
auch in den kommenden Jahren –<br />
und zwar generationenübergreifend.<br />
Verschiedene Formate wie das statische<br />
In-Game-Product-Placement, das<br />
dynamische In-Game-<strong>Advertising</strong> mit<br />
Geo- und Zeitcodierung sowie die so<br />
genannten Advergames der werbetreibenden<br />
Unternehmen, die sich durch<br />
ein <strong>of</strong>fen kommuniziertes Branding<br />
auszeichnen, verleihen der Werbe-<br />
branche neue, nachhaltige Impulse.<br />
Noch eine Stufe weiter geht beispielsweise<br />
Popsugar mit seiner Farmville-<br />
Adaption, bei der die Nutzer (überwiegend<br />
Frauen) Fashion-Shops selbst<br />
kreieren und dabei Produkte von<br />
16 vgl. http://adage.com/article/special-report-digital-conference/twitter-<strong>of</strong>fer-marketers-geo-relevant-ads-<br />
tools/226846/ (Abrufdatum: 13.05.2011)<br />
favorisierten Brands auswählen können.<br />
Das heißt, Marken werden zum Bestandteil<br />
der Spiel-Logik.<br />
Das noch junge lokale E-Commerce-Geschäft<br />
mittels Location-based services<br />
wird sich auch in Zukunft beständig<br />
weiterentwickeln. Schon jetzt treten<br />
Endkunden mit Marken mobil und geolokalisiert<br />
in Kontakt, beispielsweise<br />
durch Apps für Mobile Couponing oder<br />
Location-based Social Networks wie<br />
Foursquare und Gowalla. Mit Blick auf<br />
die Erschließung lokaler Märkte wird<br />
sich der Werbemarkt bis <strong>2015</strong> in zwei<br />
Entwicklungshorizonten verändern:<br />
Einerseits werden Check-in-Networks wie Foursquare<br />
von den LBS-Neuentwicklungen der großen Player<br />
Facebook, Twitter 16 und Google geschluckt respektive<br />
schlichtweg überrannt. Denn das Social Network Uni-<br />
versum strebt immer mehr auf wenige globale Haupt-<br />
netzwerke sowie kleinere lokale oder auch thematische<br />
Nischen-Plattformen zu, in denen das knappe Gut der<br />
Nutzeraufmerksamkeit eingefangen werden kann.<br />
Nachdem der Markt nach Branchenlogik und -sättigung<br />
aufgeteilt ist, entwickeln sich die Geo-basierten Dienste<br />
zu einem nachhaltigen lokalen Geschäft für alle<br />
Beteiligten der Werbewertschöpfungskette.<br />
Unser erstes Szenario macht schnell<br />
deutlich, dass viele Innovationen und<br />
neue Technologien die Zukunft des Werbemarktes<br />
formen. Ebenso elementar<br />
wird es für Werbetreibende künftig, den<br />
Strom an nutzergenerierten Inhalten<br />
in ihre Strategien zu implementieren.<br />
Denn diese Informationen der<br />
Peer-to-Peer-Kommunikation, die täglich<br />
in Terabyte-Stärke in das Social Web<br />
fließen, geben in gefilterter Form einen<br />
direkten Aufschluss über Bedarfe und<br />
Wünsche der Endkunden – aktueller<br />
wie auch zukünftiger.<br />
Kaum verwunderlich, dass unter diesen<br />
Bedingungen die semantische<br />
Nutzerdatenanalyse im Jahr <strong>2015</strong> noch<br />
stärker pr<strong>of</strong>essionalisiert sein wird, als<br />
das bereits schon jetzt der Fall ist. Bis zu<br />
welchem Ausmaß dies bis <strong>2015</strong> führen<br />
kann, skizziert unser Szenario 3.
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 48/49<br />
Was spricht für Szenario 1?<br />
Noch nicht ausgeschöpfte<br />
Online-Marktpotenziale<br />
Nach wie vor klafft eine erhebliche<br />
Lücke zwischen der täglichen Internet-<br />
nutzungsdauer und den korrespon-<br />
dierenden Online-Werbeausgaben (im<br />
Gegensatz zu Print und TV). Morgan<br />
Stanley bezifferte im letzten Jahr diese<br />
Lücke („<strong>The</strong> Global Digital Ad Opportunity“)<br />
auf weltweit 50 Milliarden US $<br />
(siehe Abb. 24).<br />
Internetnutzung steigt und steigt …<br />
Die Prolifertation mobiler Breitbandnetze<br />
und leistungsstarker mobiler<br />
Endgeräte wird die Internetnutzung<br />
(trotz teilweiser Verlagerung) noch<br />
weiter nach oben schrauben – damit ein-<br />
hergehend auch Online-Ad-Spendings.<br />
Der Performance-Druck steigt<br />
Die werbetreibende Industrie – Konzerne<br />
wie K MU – wird mit zunehmender<br />
Marketing-Pr<strong>of</strong>essionalisierung von<br />
ihren Werbepartnern (Media-Agenturen,<br />
Werbeplattformen) immer stärker<br />
den Nachweis von Werbewirkung<br />
einfordern (siehe auch Abb. 25).<br />
Was spricht gegen<br />
Szenario 1?<br />
Auf der Makroebene konnten die<br />
Autoren kaum Argumente gegen<br />
dieses Szenario identifizieren.<br />
Innerhalb des Online-Werbesegments<br />
könnten einzelne der dargestellten<br />
Werbeformen und -geschäftsmodelle<br />
leicht andere Akzentuierungen er-<br />
fahren, zum Beispiel:<br />
Datenschutzrechtliche Schranken<br />
beim Targeting.<br />
Location-based Services sind nicht<br />
für alle Nutzer bei wiederholter Geo-<br />
lokalisierung attraktiv.<br />
(Beispiel „Applegate“)
8<br />
15<br />
In Zukunft wird es noch viel mehr<br />
verschiedene Preismodelle geben.<br />
14<br />
Eine hohe Standardisierung der wichtigsten<br />
Preismodelle (z. B. TKP, CPC etc.)<br />
wird es auch in Zukunft geben.<br />
4<br />
4<br />
30<br />
30 43<br />
4<br />
4<br />
39<br />
4<br />
15<br />
30<br />
Statements zur Entwicklung von<br />
Vergütungsmodellen, Angaben in %<br />
Die Zukunft bringt noch mehr<br />
verschiedene Preismodelle.<br />
ich stimme überhaupt nicht zu<br />
2<br />
3<br />
4<br />
ich stimme voll zu<br />
k. A.<br />
Quelle: IP Deutschland<br />
Abb. 26<br />
Heutige Preismodelle sind nicht ausreichend,<br />
um den Wert eines Werbeformates korrekt zu<br />
bestimmen.<br />
25<br />
12<br />
30<br />
Bis <strong>2015</strong> wird die Bedeutung der<br />
Versteigerung von Werbeplätzen zunehmen.<br />
5<br />
27<br />
19<br />
2<br />
28<br />
3<br />
4
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 50/51<br />
Szenario 2:<br />
Der (fast) vollkommene<br />
Werbemarkt<br />
Das zuvor skizzierte Szenario 1 dient als Fundament für Szenario 2, das heißt, alle in<br />
Szenario 1 dargestellten Entwicklungen treten auch in Szenario 2 ein.<br />
Szenario 2 liegen folgende Annahmen zugrunde:<br />
Nach Google wird Facebook bis <strong>2015</strong> zur international wichtigsten Werbeplatt-<br />
form – vorrangig im Display-Geschäft – auch in Deutschland.<br />
Analog zu Google wird Facebook im Rahmen eines eigenen, geschlossenen<br />
Werbe-Ökosystems Agentur, Vermarkter und Plattform seiner Werbeplätze<br />
zugleich.<br />
Dadurch geraten Online-Vermarkter verstärkt unter Druck, ihren Werbekunden<br />
ebenfalls vermehrt Self-Service-Tools zur Einbuchung und Erfolgskontrolle von<br />
Kampagnen zur Verfügung zu stellen. International ebnen sogenannte Demand-<br />
Side-Platforms (DSPs) wie Turn oder SearchIgnite den Weg für diese Entwick-<br />
lung, die Werbekäufern eine in Echtzeit reagierende S<strong>of</strong>tware für automatisierte<br />
Kaufprozesse entlang verschiedenster Quellen zur Verfügung stellen.<br />
Um Google und Facebook nachhaltig und substanziell Paroli bieten zu können,<br />
etablieren sich bis <strong>2015</strong> wenige, vollkommen standardisierte digitale<br />
Werbebörsen, die das gesamte Online-Werbeinventar aller angeschlossenen<br />
Werbeplattformen/Vermarkter (Angebot) mit der kumulierten Kampagnen-/<br />
Werbeplatznachfrage über ein automatisiertes Auktionsverfahren matchen<br />
und laufend in Echtzeit optimieren (siehe Abb. XX). Maßgeblich verant-<br />
wortlich für diese Entwicklung wird der Umschwung Richtung Audience<br />
Aggregation und Audience Buying sein sowie die Anreicherung durch Data<br />
Management Plattformen (DMP) und Pr<strong>of</strong>ildatenhandel.
Digitale Werbebörse<br />
Werbetreibende Werbeplattformen<br />
Customer Frontend<br />
(Self Service)<br />
div. Werbeformen<br />
Targeting-Optionen<br />
Vergütungsmodell<br />
Werbekontexte<br />
max. Kampagnenangebote<br />
Quelle: Mediencluster NRW<br />
Abb. 27<br />
Algorithmus optimiert Einbuchungen<br />
kontinuierlich bis zum Ende der Kampagnen<br />
unter Umsatz- und Performance-Gesichtspunkten<br />
Algorithmus bucht Werbemittel auf<br />
Plattformen mit max. Performance zum<br />
höchstmöglichen Preis in Echtzeit ein<br />
Digitale Werbebörse gleicht Kampagnen-Parameter<br />
im Trial- & Error-Prinzip<br />
mit verfügbaren Werbeplätzen ab<br />
Bidding Engine<br />
Gut möglich, dass sich das gesamte Reichweiten- und Daten-Ökosystem analog<br />
zu internationalen Finanzmärkten entwickelt - inklusive Arbitrage-Geschäften<br />
zwischen den Marktplätzen, Handel von Optionen und <strong>Future</strong>s auf zukünftige<br />
Werbeplätze oder auch dem „Hedging“ von Werbeeinbuchungen. Dieses<br />
„Financial Engineering“ könnte letztlich einer der wesentlichen Treiber für<br />
die Entwicklung vollkommener Märkte sein.<br />
An dieser Stelle darf darüber spekuliert werden, a) wie viele Werbebörsen den<br />
Markt bedienen und b) wer „Betreiber“ der Werbebörsen wird (Zusammen-<br />
schluss der Vermarkter? Große Media-Agenturen?) und c) auf Basis welchen<br />
Geschäftsmodells die Werbebörsen agieren, respektive wie die Erlöse/Gewinne<br />
unter den Beteiligten der Werbewertschöpfungskette aufgeteilt werden.<br />
Publishers Frontend<br />
(Self Service)<br />
Werbeinventar<br />
Werbekontexte<br />
Verfügbarkeiten<br />
Preise<br />
Abrechnungsmodelle
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 52 /53<br />
Werbekunden Media-Agenturen<br />
Quelle: Mediencluster NRW<br />
Abb. 28<br />
Auf Basis dieser Argumentationskette<br />
entwickeln sich die (digitalen) Werbemärkte<br />
– im Pareto-Sinne – in Richtung<br />
eines „vollkommenen Werbemarktes“,<br />
in dem der automatisierte Abgleich von<br />
Angebot und Nachfrage über den Preismechanismus<br />
zu einer optimalen Ressourcenallokation<br />
führt. Das „Optimum“<br />
bzw. das Marktgleichgewicht<br />
kennzeichnet eine Marktsituation, in<br />
der sämtliche verfügbaren Werbeplätze<br />
ihren maximal möglichen Output (also<br />
ihren höchstmöglichen Preis) erzielen<br />
und die Platzierung von Werbebotschaften<br />
auf den verfügbaren Werbeplätzen<br />
zum höchstmöglichen Return<br />
on <strong>Advertising</strong> (RoAd) führt. In dieser<br />
Situation lassen sich durch deren Umschichtungen<br />
keine weiteren Produktivitätssteigerungen<br />
mehr erzielen.<br />
Im Kern stellt die digitale Werbebörse<br />
eine Übertragung (und Weiterentwicklung)<br />
des heutigen Google AdWords-<br />
Ökosystems auf den gesamten digitalen<br />
Werbemarkt dar – mit weitreichenden<br />
Folgen für alle Beteiligten:<br />
Online Vermarkter Ad Networks<br />
Digitale Werbebörse<br />
Wer ist Betreiber der digitalen Werbebörse<br />
(Vermarkter/Agenturen)?<br />
Wenn Vermarkter, sind dann<br />
Media-Agenturen zukünftig obsolet?<br />
Digitale Werbebörse<br />
Publisher/<br />
Werbeplatt-<br />
formen
Werbetreibende werden, auch hier mit zunehmender Pr<strong>of</strong>essionalisierung<br />
der Marketingabteilungen, die Möglichkeit zur Selbsteinbuchung von Online-<br />
Kampagnen verstärkt in Anspruch nehmen: einerseits begeistert von der<br />
Option, jederzeit die Performance eingebuchter Kampagnen in Echtzeit nach-<br />
verfolgen zu können und andererseits angestachelt von Wettbewerbern, die<br />
ebenfalls Gebrauch von der digitalen Werbebörse machen. Dadurch öffnet<br />
sich der (Online-) Werbemarkt noch weiter in Richtung kleiner und mittelstän-<br />
discher Unternehmen und steigert durch Nutzung des Long-Tail-Prinzips<br />
entsprechend das Werbevolumen.<br />
Publisher werden ihr Werbe(platz)angebot in mehreren Dimensionen ausweiten<br />
müssen: jenseits von Display-Werbeplätzen und reichweitenorientierten Vergü-<br />
tungsmodellen. Dafür verantwortlich sind die steigenden Performance-Anfor-<br />
derungen ihrer Werbekunden und der stetig steigende Wettbewerbsdruck durch<br />
reine Online-Player.<br />
Online-Vermarkter wiederum müssen ihre Vertriebsressourcen und -prozesse<br />
reallokieren und werden ihre Verkaufsbemühungen fortan auf die (zentrale)<br />
Werbebörse richten. Mit weitreichenden Folgen für viele Online-Vermarkter:<br />
Der Markt wird sich konsolidieren „with infinite ad inventory on the Internet,<br />
you just can’t have people do [media planning] anymore, it’s now being done by<br />
a piece <strong>of</strong> s<strong>of</strong>tware,“ beschreibt Dan Salmon, Analyst BMO Capital Markets,<br />
die drohenden Risiken. 17<br />
Darin liegt aber auch eine Chance: Vermarkter können sich stärker auf ihr<br />
Kerngeschäft konzentrieren (Verkauf, ggf. auch crossmedial) und zwingend<br />
notwendige Technologiekompetenzen (u.a. Realtime Bidding, Performance<br />
Measuring) auf den/die Betreiber der Werbebörse verlagern.<br />
Doch für Vermarkter bestehen auch Risiken: Durch die neue Werbewert-<br />
schöpfungslandschaft stehen Vermarkter vor der Gefahr, als Mittler ausge-<br />
schlossen zu werden, da „Audience Management Tools“ (u.a. Vivaki, Cadreon)<br />
und Inhouse Teams bei agilen Werbetreibenden sowohl Media-Agenturen als<br />
auch Vermarkter überspringen und damit überflüssig machen können.<br />
Sollte die digitale Werbebörse von einem Konsortium der Online-Vermarkter<br />
betrieben werden, erhöht sich der Druck auf Media-Agenturen und hinter-<br />
fragt deren zukünftige Rolle im Online-Werbegeschäft (siehe auch Abb. XX).<br />
Der umfassende Self Service Bereich (Frontend) sowohl an der Schnittstelle<br />
zu Werbekunden als auch an der Schnittstelle zu Publishern würde einige<br />
Aufgaben, die heute Media-Agenturen und Vermarkter wahrnehmen,<br />
obsolet machen.<br />
17 http://fastcompany.coverleaf.com/fastcompany/201012?pg=117#pg117 (Abruf: 13. 05.2011)
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 54 /55<br />
Was spricht für Szenario 2?<br />
Der Marktdruck auf alle Online-<br />
Vermarkter steigt durch Google &<br />
Facebook<br />
Bereits heute vereinnahmt Google<br />
rund 1/3 des gesamten deutschen Online-Werbemarktes.<br />
Daneben wird Facebook<br />
annahmegemäß bis <strong>2015</strong> zur<br />
voraussichtlich dominierenden Plattform<br />
für digitale Display-Werbung. Damit<br />
werden zwei große Player ca. 50 %<br />
des deutschen Online-Werbemarktes<br />
auf sich vereinen – in jeweils eigenen,<br />
geschlossenen Werbe-Ökosystemen.<br />
Dies würde den Druck auf die Summe<br />
aller Online-Vermarkter signifikant erhöhen.<br />
Die Bündelung der Kräfte aller/<br />
vieler Vermarkter über eine (oder maximal<br />
zwei) digitale(n) Werbebörse(n)<br />
stellt eine mögliche, aber grundsätzlich<br />
logische Konsequenz dar.<br />
Auch der bisherige Erfolg der Ad Networks<br />
und der Demand-Side Platforms<br />
(DSP) spricht für das Szenario des (fast)<br />
vollkommenen Werbemarktes. Ad Networks<br />
wie Google, adconion oder Micros<strong>of</strong>t<br />
<strong>Advertising</strong> sowie MIG, searchgate<br />
oder Efficient Frontier auf DSP-Seite<br />
belegen, dass die Werbewertschöpfungskette<br />
neue Player hinzugewinnt,<br />
die sich Anteile der Wertschöpfung<br />
der bis dato etablierten Teilnehmer abgreifen.<br />
Dies kann speziell die Mittlerinstanz<br />
der Media-Agenturen hart treffen.
Was spricht gegen<br />
Szenario 2?<br />
Beharrungskräfte der etablierten<br />
Werbeplayer<br />
Es ist zu vermuten, dass die großen<br />
Online-Vermarkter in erster Linie eine<br />
Schwächung ihrer jeweils starken<br />
Marktposition annehmen, sollte ein<br />
Teil ihrer heute eigenständig wahrgenommenen<br />
Aktivitäten von einer zentralen<br />
Werbebörse abgebildet werden.<br />
Gleiches gilt für Media-Agenturen.<br />
Gateway-Rolle von Media-Agenturen<br />
gegenüber Großunternehmen<br />
Sollte die digitale Werbebörse eine „Veranstaltung“<br />
der Vermarkter werden,<br />
büßen Agenturen ihre Vormachtstellung<br />
bei der Verteilung von Ad Spendings<br />
(insbesondere von Großunternehmen)<br />
ein. Das werden Media-Agenturen<br />
zu verhindern versuchen.<br />
Komplexität<br />
Die geschilderte Welt wird ziemlich<br />
komplex – dagegen ist das Einstellen von<br />
Adwords-Kampagnen, wie wir es heute<br />
kennen, vergleichsweise einfach. Insbesondere<br />
die zutreffende Interpretation<br />
sehr umfangreicher Datenbestände sowie<br />
daraus abzuleitender Schlussfolgerungen<br />
bleibt auch in Zukunft diffizil.<br />
Ins<strong>of</strong>ern darf davon ausgegangen werden,<br />
dass Spezialisten weiterhin eine<br />
Rolle spielen, wenngleich sich deren<br />
Anforderungspr<strong>of</strong>il in den nächsten<br />
Jahren stark wandeln wird.<br />
Kreativität bleibt weiterhin eine<br />
Kernanforderung …<br />
und ist ein knappes Gut, für das Spezialisten<br />
(Agenturen) benötigt werden. Es<br />
geht auch in der neuen Welt um Emotionalisierung,<br />
Storytelling, Impulssetzung<br />
und Markenpersönlichkeit …
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 56<br />
/57<br />
Szenario 3:<br />
Der persönliche<br />
Werbemarkt<br />
Das zuvor skizzierte Szenario 1 dient als Fundament für Szenario 2, das heißt, alle in<br />
Szenario 1 dargestellten Entwicklungen treten auch in Szenario 2 ein.<br />
Eigentlich hatte das Paar verabredet, sich<br />
dieses Jahr nichts zu schenken. Den beiden<br />
Wissenschaftlern steht der gemeinsame<br />
Dänemark-Urlaub unmittelbar<br />
bevor, zum ersten Mal als Familie. Und<br />
die Freude über die erste große Reise<br />
nach der Geburt ihres Sohnes könne<br />
gar nicht mehr getoppt werden, so das<br />
Einvernehmen zwischen den beiden.<br />
Eine passende kleine Aufmerksamkeit<br />
will Erik sich aber nicht nehmen lassen.<br />
Seine Besorgnis über die knappe verbleibende<br />
Zeit bis zur Geschenkübergabe am<br />
nächsten Abend löst sich in Sekunden-<br />
bruchteilen in Luft auf: Sein Lifecycle<br />
Agent macht ihn just auf das perfekt passende<br />
Angebot aufmerksam: Genau auf<br />
dem Weg zum Pariser Bahnh<strong>of</strong> in Richtung<br />
Heimat, den er in vier Stunden<br />
antreten wird, wartet auf dem Antiquitätenmarkt<br />
„Le Louvre des Antiquaires“<br />
eine dänische Jugendstilskulptur, RFID<br />
getagged und mit digitalem Echtheitszertifikat<br />
versehen. Genau die, nach der Sina<br />
(und heimlich auch Erik) schon seit Monaten<br />
sucht, um ihre kleine skandinavische<br />
Kunstsammlung zu vervollständigen.<br />
Der „Context Broker“, in diesem Fall<br />
Google, hat <strong>of</strong>fensichtlich im Hintergrund<br />
die richtigen Schlussfolgerungen<br />
aus den ad hoc zusammengefügten<br />
Pr<strong>of</strong>ilinformationen des Ehepaars<br />
gezogen: anstehender Urlaub in einem<br />
liebevoll eingerichteten Art Nouveau-<br />
Hotel in Kopenhagen (online von Freunden<br />
empfohlen und deshalb vergünstigt<br />
gebucht), Geburtstagsreminder und<br />
Abgleich der öffentlichen Wunschliste<br />
von Sina, Recherche nach Reise-<br />
utensilien, Recherche nach Kunstobjekten<br />
(besonders viele „Deep-Klicks“ auf<br />
skandinavischen Jugendstil), aktueller<br />
Aufenthaltsort und digital fixierte/<br />
organisierte Reiseroute.
Quelle: Sapient Nitro 2011<br />
in Anlehnung an Gartner<br />
Abb. 29<br />
Sense/Expose<br />
Aggregate<br />
Refine/Enrich<br />
Context-Enriched Services<br />
Disseminate<br />
Die Ausspielung dieser Information<br />
an Eriks persönlichen Lifecycle Agent<br />
erfolgte schließlich über einen sogenannten<br />
Context Agenten, der die<br />
Pr<strong>of</strong>ildaten des Context Brokers mit<br />
zielgenauen, ortsbezogenen Werbeangeboten<br />
gematched hat.<br />
Erik legt auf seiner Rückreise einen<br />
kleinen Umweg zum „Le Louvre des Antiquaires“<br />
ein, schlendert durch die Gänge<br />
zum Stand E17, der ihm via Augmented<br />
Reality Layer mittels digitaler Pfeile in<br />
seinem Smartphone angezeigt wird, holt<br />
die Skulptur ab und erhält dank Online-<br />
Check-in mit anschließender Bewertung<br />
des Kaufvorgangs einen satten Rabatt<br />
auf den Kaufpreis – und konvertiert<br />
Pull<br />
Context Broker<br />
Push<br />
Guided<br />
Interactions<br />
damit die personalisierte, digitale Werbebotschaft<br />
in einen realen Kauf.<br />
Gemäß Szenario 3 erfolgt ein Großteil<br />
ausgespielter (Online-)Werbung in <strong>2015</strong><br />
ausschließlich personalisiert – in dieser<br />
oder ähnlicher Form …<br />
Kommen wir in diesem Szenario zur<br />
Struktur und den Prozessen, die dieses<br />
neue Vermarktungssystem kennzeichnet:<br />
Der personalisierte Werbemarkt<br />
baut auf einem dualen System auf, das<br />
die inhaltlich fein justierte Kunden-<br />
Targetierung mit Werbemaßnahmen<br />
unter den folgenden beiden Markt-<br />
Playern verhandelt und aussteuert: Context<br />
Broker und Context Agents.<br />
Customization<br />
User-Defined<br />
Rules<br />
Unaded<br />
Suggestions<br />
Context Agents<br />
Unembiguous<br />
Automation
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 58<br />
/59<br />
Context Broker (man könnte sie auch<br />
Händler kontextsensitiver Nutzer-<br />
pr<strong>of</strong>ile nennen) verfügen über detaillierte,<br />
persönliche Kundeninformationen<br />
in sämtlichen Lebensbereichen. Diese<br />
speisen sich aus mehreren Quellen: aus<br />
nutzerspezifischen Daten, die User auf<br />
Plattformen des Context Brokers im Zeitverlauf<br />
hinterlassen (Search Engine,<br />
Social Network, E-Commerce) sowie aus<br />
„Spuren“ auf Drittplattformen (z. B. aus<br />
User-Generated Content). Diese dispersen<br />
Informationen fügt der Context Broker zu<br />
kohärenten Nutzerpr<strong>of</strong>ilen zusammen<br />
und reichert diese um kontextspezifische<br />
Tags, speziell unter lebenshistorischen<br />
Gesichtspunkten an: Wann wurde<br />
ein Taufkleid gesucht? Wann wurden<br />
Kinderschuhe bestellt und wann Schulranzen<br />
online verglichen? Welche Ausbildungstationen<br />
wurden wann absolviert?<br />
Wann wurden Urlaube mit welchen<br />
Begleitpersonen in welchen Regionen<br />
gebucht? Diese und viele weitere Pr<strong>of</strong>ilinformationen<br />
werden laufend in Echtzeit<br />
vom Context Broker verfeinert und<br />
um frische Informationen über den<br />
Nutzer ergänzt. Für unterschiedliche Anwendungsfelder<br />
entwickelt der Broker<br />
regelmäßig vorkonfigurierte Context-<br />
Services, wie zum Beispiel „Local Shopping“,<br />
„Events“ oder „Dine-out“.<br />
Neben Facebook, Google und – vielleicht<br />
auch – Amazon werden sich nur zwei,<br />
drei weitere global agierende Player als<br />
Context Broker etablieren können. Nur<br />
diese Global Player verfügen über die<br />
notwendige kritische Masse an Nutzer-<br />
informationen. Vielleicht gesellt sich<br />
bis <strong>2015</strong> noch der eine oder andere<br />
innovative Player wie zum Beispiel<br />
Efficient Frontier (www.efrontier.com)<br />
zu diesem illustren Kreis.<br />
Die demographischen Daten und weitere<br />
umfassende Informationen über<br />
den Nutzer (Geschlecht, Alter, Hobbys,<br />
inhaltliche Interessen, Kaufhistorien,<br />
persönliche Netzwerke/Peer Reviews)<br />
werden in einem <strong>of</strong>fenen System mit<br />
Feedback- und Anpassungsschleifen in<br />
sogenannte Context Agents gespielt.<br />
Diese Marktteilnehmer ziehen sich vom<br />
Context Broker mit gezielten Anfragen<br />
und Filteraufträgen die wichtigsten<br />
Kundendaten für ihre speziellen Produkte<br />
und Services. Direkt am Point <strong>of</strong><br />
Sale (respektive dem individuellen Nutzerkontext)<br />
setzen sie die gewonnenen<br />
Daten ein, um personalisierte, hundertprozentig<br />
passende Angebote in ihre<br />
überwiegend an individuelle Nutzerkontexte<br />
(Ort, Zeit, Kaufabsicht, …) angepasste<br />
Kampagnen zu überführen.<br />
Das individualisierte Targeting wird<br />
sich also weiterentwickeln: In Zukunft<br />
wird durch die persönliche Kundenansprache,<br />
verknüpft mit Long-term Marketing,<br />
das kontextuelle Upselling am<br />
POS in Echtzeit zunehmen.<br />
Entstehen aus diesen „Customized<br />
Approaches“ Kaufentscheidungen, die<br />
realisiert werden, fließen die daraus gewonnenen<br />
Daten durch User-Generated<br />
Content der Käufer (Bewertungen, Empfehlungen<br />
etc.) wiederum als wertvoller<br />
Inhalt in das Context Broker-System<br />
ein. Der Kreislauf startet von Neuem.<br />
Relevanz wird auf dieser Basis das<br />
Hauptmotiv der Kunden – und damit<br />
auch aller Akteure der Werbewertschöpfungskette.<br />
Nur noch wirklich relevante<br />
und nachhaltige (gesellschaftlich, ökologisch,<br />
etc.) Produkte lassen sich im<br />
Markt des aufgeklärten Verbrauchers<br />
positionieren. Dann ist die Aufgabe<br />
der Werbung und Marken nicht mehr,<br />
ihre Produkte mit „Marktgeschrei“ zu<br />
verkaufen, sondern im Multilog mit<br />
den Kunden zu filtern, wo konkrete Bedarfe<br />
und Verbesserungspotenziale liegen.<br />
Push-Werbung ist dann nicht mehr<br />
gewünscht, sondern wird durch Kommunikation<br />
auf Augenhöhe ersetzt.<br />
Damit nimmt eine neue Form der<br />
Eigenselektion „relevanter“ Produkte<br />
und Brands bis <strong>2015</strong> erheblich zu.
Was spricht für Szenario 3?<br />
Der bequeme Kunde<br />
Nach Jahrzehnten der unpersönlichen<br />
Gießkannen-Ansprache verlangen die<br />
Kunden der Werbezukunft nach mehr<br />
Komfort und Zielgenauigkeit von Marken,<br />
die an sie herantreten. Die Ansprache<br />
soll im richtigen Moment das richtige<br />
personalisierte Produkt bzw. den<br />
zeitlich passenden Service liefern –<br />
und das idealerweise Channel-adäquat.<br />
Verschärfend hinzu kommt die zunehmende<br />
Mobilität der Wissensarbeiter<br />
von morgen, die sprachunabhängig<br />
und perfekt geolokalisiert adressiert<br />
werden möchten.<br />
Der Fokus auf realen Mehrwert<br />
und Nachhaltigkeit sowie Open<br />
Innovation<br />
Umweltbewusstsein, faire Produktionsbedingungen,<br />
Inhalte statt Hüllen<br />
und Mogelpackungen: Der Kunde von<br />
morgen verlangt nach Produkten und<br />
Services, die Sinn machen. Durch digitale<br />
Aufklärung (z. B. durch Apps wie Barcoo)<br />
können Kunden vorab im Netz als<br />
auch am Point <strong>of</strong> Sale große Bögen um<br />
Produkte machen, die nur versprechen<br />
ohne einzulösen. Verschärfend<br />
kommt hinzu, dass unnütze Services<br />
oder Produkt(-bestandteile) in Self-help-<br />
Networks kritisch besprochen werden.<br />
In Zukunft kann keine Firma auf ein<br />
digitales Reputationsmanagement und<br />
eine Open-Innovation-Schittstelle zum<br />
Kunden verzichten.<br />
Multilog auf einer Augenhöhe und<br />
lebenslange Verbindung<br />
Sollte sich die Werbewirtschaft in<br />
kommender Zeit tatsächlich einem<br />
echten Nutzen- und Mehrwertversprechen<br />
für die Anwender stellen und die<br />
<strong>of</strong>fene Kommunikation über Datennutzung<br />
und die Vorteile für Endkunden<br />
etablieren, wird daraus eine neue Verbindung<br />
zwischen Kunde und Anbieter<br />
entstehen. Diese basiert nicht mehr auf<br />
Performance, sondern auf Lifetime<br />
Relationship.
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 60<br />
/61<br />
Was spricht gegen<br />
Szenario 3?<br />
Datenschutzgesetze – global und<br />
national – unterbinden Life-Term-<br />
Marketing<br />
„You have zero privacy anyway, get<br />
over it“, sagte 1999 Scott McNealy,<br />
damaliger Chef von Sun-Microsystems.<br />
Auch wenn die öffentliche Diskussion<br />
über Post-Privacy global geführt wird,<br />
werden Vertreter f ür die digitale Privats-<br />
phäre weiter gegen die Aufgabe des<br />
Datenschutzes kämpfen. Und die<br />
Gesetzgeber geraten damit zunehmend<br />
unter Druck, sich der sauberen<br />
Trennung der Personal Identifiable<br />
Information (PII) und anonymen Daten<br />
anzunehmen. Für Anbieter der zuvor<br />
beschriebenen Lifecycle Agents heißt<br />
das, sie müssen mit erheblichen recht-<br />
lichen Hürden bei den <strong>The</strong>menbereichen,<br />
Persönlichkeitsrechte und Daten-<br />
schutz rechnen. Ein Ausweg könnte es<br />
sein, Pr<strong>of</strong>il und persönliche Transaktionsdaten<br />
des Kunden in den Handel<br />
und die Wertschöpfung einzubetten für<br />
individualisierte Services – das Einver-<br />
ständnis des Endkunden vorausgesetzt.<br />
Digital Piracy, Hacking und<br />
Cyber Crimes<br />
Ein unrühmliches Beispiel fehlender<br />
Datensicherheit gab Sony erst Tage später<br />
bekannt: 77 Millionen digitale Datensätze<br />
von Playstation-Kunden wurden<br />
von Hackern gestohlen. Auch die<br />
Diskussion um Cyber Crimes und damit<br />
verbundene Property Rights und Data<br />
Ownership wird künftig erheblich an<br />
Fahrt gewinnen. Wie lassen sich digitale<br />
Daten (speziell in der Cloud) schützen<br />
(siehe Unternehmen wie Krux Digital)?<br />
Wer entscheidet über Besitz und<br />
Verantwortung von Daten im Zeitalter<br />
des digitalen User-Generated Content?<br />
Welche Instanz wird datenverarbeitende<br />
Unternehmen im Jahr <strong>2015</strong> regulieren<br />
– die Politik, die Firmen in Form<br />
von Selbstkontrollen oder sich gerade<br />
etablierende NGOs des Bürgertums wie<br />
jüngst in Deutschland die „Digitale<br />
Gesellschaft“?<br />
Aufgeklärtes Bürgertum kehrt sich<br />
ab von „Content Kostenlosmentalität“<br />
Schon jetzt beleuchten viele Medien<br />
und verstärkt auch öffentliche Diskussionen<br />
kritisch, was der digitale Kunde<br />
freiwillig an persönlichen Daten<br />
<strong>of</strong>fenlegt, um kostenfreie, werbefinanzierte<br />
Angebote zu nutzen.<br />
Denkbar ist eine Revolution gegen die<br />
Omnipräsenz des Werbemarkts und der<br />
Umkehrung der Kostenlosmentalität<br />
mit dem Ergebnis, dass Content online<br />
wie <strong>of</strong>fline Geld wert ist, statt ihn mit<br />
Werbung quer zu subventionieren.<br />
Das Prinzip der Serendipität<br />
bleibt erhalten<br />
Für viele Mediennutzer besteht ein<br />
wesentlicher Genusstreiber darin,<br />
nicht immer genau das zu rezipieren,<br />
was man erwartet (bzw. was man<br />
gezielt kaufen würde), sondern das<br />
man gelegentlich auch von Neuem/<br />
Andersartigem überrascht wird.<br />
Dieses Prinzip bleibt auch in Zukunft<br />
bei vielen Menschen erhalten.
Über die Autoren:<br />
Nadia Zaboura<br />
Referentin Internationalisierung<br />
& Innovation / Mediencluster NRW<br />
Nadia Zaboura ist<br />
Kommunikationswissen-<br />
schaftlerin, Wissenschaftsautorin<br />
(„Das<br />
empathische Gehirn“)<br />
und Moderatorin. Unter<br />
der Flagge von MEDIEN.<br />
NRW berät, fördert und<br />
entwickelt sie den Medienstandort NRW, als<br />
Referentin für Internationalisierung &<br />
Innovation. Schwerpunkte seit 2007: International<br />
Business Development, Foresight<br />
und Innovationskommunikation.<br />
Marc Ziegler<br />
Geschäftsführer / Mediencluster NRW<br />
Marc Ziegler war<br />
vor seiner Tätigkeit<br />
als Geschäftsführer<br />
des Medienclusters<br />
NRW 15 Jahre Managementberater<br />
im<br />
Medien-, Internet- und<br />
TK-Umfeld. Als Partner<br />
von Diebold und Detecon International<br />
sowie als Geschäftsführer seiner eigenen<br />
Beratungsunternehmen TIMElabs und ZMC<br />
hat er rund 60 Unternehmen der “TIME”-<br />
Branche in die digitale Zukunft begleitet
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Zusammenfassung 62 /63<br />
4.<br />
Zusammenfassung<br />
und Ausblick<br />
Egal, ob man an das Szenario des fortgeschriebenen, des vollkommenen<br />
oder des persönlichen Werbemarkts glaubt: Fest steht, dass der digitale<br />
Werbemarkt gerade erst am Anfang seiner Entwicklung steht und in<br />
den kommenden Jahren vielfältige Veränderungen erfahren wird.<br />
Klar ist auch, dass alle Akteure die sich<br />
bietenden Chancen nutzen müssen, um<br />
zukunftsfähig zu sein. Die technologischen<br />
Innovationen erlauben es, die<br />
Vorteile digitaler Werbung auszuspielen<br />
und sowohl dem Konsumenten als<br />
auch Werbetreibenden einen Mehrwert<br />
zu generieren. Damit sind eigentlich<br />
alle Voraussetzungen geschaffen, optimistisch<br />
in die Zukunft zu schauen.<br />
Trotz dieser deutlich auf der Hand liegenden<br />
Entwicklungen besteht die<br />
nicht unerhebliche Gefahr, dass sich<br />
die großen Anteile am Werbekuchen<br />
auf einige wenige (internationale) Plattformen<br />
und Vermarkter verteilen. Dies<br />
schlägt sich auch in unseren Szenarien<br />
nieder. „Was tun?“ fragt sich jetzt die<br />
mittelständische Media-Agentur aus<br />
Düsseldorf, die auf Print fokussierte<br />
Werbeagentur aus Hamburg oder der<br />
alteingesessene Werbevermarkter aus<br />
Köln. Eine klare Positionierung und<br />
ein konsequentes Schärfen des eigenen<br />
Mehrwerts ist die dringende Hausauf-<br />
gabe der kleineren (nationalen) Player.<br />
Ein neuer Mehrwert, ein Unique Selling<br />
Point kann sich in der Neuausrichtung<br />
auf spezifische Segmenten, <strong>The</strong>men-,<br />
oder Kundenbereiche erstrecken.<br />
Fraglos sind aber auch Kooperationen zwischen<br />
einzelnen, kleineren Playern ein<br />
Weg in die Werbezukunft von morgen.<br />
Die heutige Vielfalt in der Werbeindustrie<br />
ist dem stürmischen Wachstum der<br />
letzten Jahre geschuldet und wird auch<br />
noch eine geraume Zeit bestehen bleiben.<br />
Neue Geräte und (hybride) Plattformen<br />
fördern immer auch Kreativität und<br />
damit neue Geschäftsmodelle. Allerdings<br />
wird es für kleine und mittelgroße<br />
Akteure der Werbewertschöpfungskette<br />
deutlich schwieriger werden,<br />
sich in allen Segmenten, Plattformen,<br />
Formaten zu tummeln und mit eigenen<br />
Angeboten vertreten zu sein. Ins<strong>of</strong>ern<br />
gilt für alle Szenarien letztlich das<br />
Gebot zur Zusammenarbeit – denn<br />
nichts ist wichtiger als Reichweite UND<br />
Qualität im Long Tail!
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Firmenpr<strong>of</strong>ile 64 /65<br />
5.<br />
Firmenpr<strong>of</strong>ile und<br />
Ansprechpartner
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Firmenpr<strong>of</strong>ile 66 /67<br />
Kontakt:<br />
Gerne beantworten wir<br />
Ihre Anfragen:<br />
denkwerk GmbH<br />
Chérine de Brujin<br />
Vogelsangerstr 66<br />
50823 Köln<br />
konsequent<br />
ideengetrieben<br />
Telefon: 0221 2942–100<br />
Fax: 0221 2942–101<br />
E-Mail: cherine.debruijn@denkwerk.com<br />
Web: www.denkwerk.com<br />
denkwerk entwickelt wegweisende<br />
digitale Produkte, Services und Erfahrungen<br />
für namhafte Kunden<br />
wie BMW, Deutsche Post, E.ON oder<br />
Nokia.<br />
Die Kölner Agentur ist ein buntes<br />
Kollektiv aus Strategen, Designern,<br />
Entwicklern, Autoren, Analysten und<br />
Universal-Kreativen jedweder Art.<br />
denkwerk wurde 1998 gegründet, hat<br />
150 Mitarbeiter und wurde bereits vielfach<br />
ausgezeichnet.
Potenziale<br />
aktivieren<br />
Die Mediencluster NRW GmbH ist die<br />
Standortentwicklungsagentur des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen für die Medienbranchen.<br />
Sie unterstützt Wachstum und<br />
Innovation, fördert branchenübergreifende<br />
Vernetzungen, verkürzt Wege zum<br />
Kapital und setzt inhaltliche Impulse. Ziel<br />
ist, Nordrhein-Westfalen – als Wachstumsmotor<br />
und führendem Medienstandort in<br />
Deutschland und Europa – weiterzuent-<br />
wickeln, die regionale Wirtschaft zu fördern<br />
und die Medien auf dem Weg in eine<br />
digitale Zukunft zu begleiten.<br />
Wenn es um Medien geht, vernetzt die<br />
Mediencluster NRW GmbH nicht nur<br />
Branchen-Akteure, sondern auch Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und öffentliche<br />
Hand – immer mit dem Blick auf globale<br />
Märkte und internationale Wertschöpfung.<br />
Zusätzlich erhöht sie die Attraktivität<br />
des Standortes mit pr<strong>of</strong>essionellem und<br />
effizientem Marketing und unterstützt<br />
Unternehmensansiedlungen.<br />
Mit internationalen Flaggschiff-Events wie<br />
„<strong>The</strong> World after <strong>Advertising</strong>“ (November<br />
2010) und „ADVANCE – International Web<br />
& Startup Conference“ (September 2011) errichtet<br />
das Mediencluster NRW zusätzlich<br />
europäische Leuchttürme, die für und<br />
aus NRW heraus strahlen und Nordrhein-<br />
Westfalen als attraktiven, zukunfts-<br />
gerichteten Wirtschafts- und Investitionsstandort<br />
sichtbar machen.<br />
Kontakt:<br />
Gerne beantworten wir<br />
Ihre Anfragen:<br />
Mediencluster NRW GmbH<br />
Marc Ziegler<br />
Hohenzollernring 75-77<br />
50672 Köln<br />
Telefon: 0221 949910–0<br />
Fax: 0221 949910–19<br />
E-Mail: marc.ziegler@medien.nrw.de<br />
Web: www.medien.nrw.de
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Firmenpr<strong>of</strong>ile 68<br />
/69<br />
Kontakt:<br />
Gerne beantworten wir<br />
Ihre Anfragen:<br />
Arthur D. Little GmbH<br />
Marion Sommerwerck<br />
Grafenberger Allee 293<br />
40237 Düsseldorf<br />
Strategische<br />
Innovationen<br />
Telefon: 0211 8609–523<br />
E-Mail: sommerwerck.marion@adlittle.com<br />
Web: www.adlittle.com<br />
Arthur D. Little berät seit 1886 namhafte<br />
Unternehmen weltweit in Sachen<br />
Strategie, Innovation und<br />
Technologie. Unsere Berater geben<br />
Klienten aller Branchen und Industrien<br />
Impulse für neuen Erfolg. Wir<br />
übersetzen Technologie in Strategie.<br />
Willkommen in der Welt der Innovationen.<br />
Willkommen bei Arthur D.<br />
Little. Was die Berater von Arthur D.<br />
Little vom Wettbewerb unterscheidet,<br />
ist das Quäntchen mehr an Individualität,<br />
persönlichem Engagement und<br />
Kreativität sowie Innovationskraft bei<br />
der Lösungsfindung. Wir betrachten<br />
ein Unternehmen als innovativ, wenn<br />
es seinen Wettbewerbern in der Entwicklung<br />
und erfolgreichen<br />
Vermarktung neuer Produkte und<br />
Dienstleistungen, in der Gestaltung<br />
und Optimierung von Geschäftsprozessen<br />
sowie im Hervorbringen neuer<br />
Geschäftsmodelle überlegen ist
Wirksam<br />
werben<br />
IP Deutschland ist eines der führenden<br />
Vermarktungsunternehmen in Europa<br />
– sowohl für TV-Werbung als auch für<br />
Online- und Mobilewerbung. Einer der<br />
Schwerpunkte von IP Deutschland liegt<br />
in der medienübergreifenden Bewegtbild-<br />
Vermarktung.<br />
Als Tochterunternehmen von RTL Television<br />
vermarktet IP Deutschland die vier<br />
starken Sendermarken (RTL, VOX, SUPER<br />
RTL, n-tv) und die digitalen Zielgruppensender<br />
(RTL Living, Passion, RTL Crime)<br />
der Mediengruppe RTL Deutschland. Im<br />
Online-Bereich hat IP Deutschland auch<br />
das Mandat für diverse externe Websites.<br />
Werbekunden und Agenturen bieten sich<br />
somit Qualität und Vielfalt, hohe Reichweiten,<br />
eine große Zielgruppenabdeckung<br />
und vor allem hochwertige Bewegtbild-<br />
Inhalte über alle Plattformen mit erwiesen<br />
hoher Werbewirkung. Neben der klassischen<br />
Spotwerbung bietet IP Deutschland<br />
vielseitige Sonderwerbeformen und medienübergreifende<br />
Kommunikationslösungen.<br />
Der Bereich Forschung liefert regelmäßig neue<br />
umfassende Studien für den Werbemarkt.<br />
Der Hauptsitz von IP Deutschland ist in<br />
Köln, daneben unterhält der Vermarkter<br />
regionale Verkaufsdirektionen in Hamburg,<br />
Düsseldorf, Frankfurt und München<br />
Kontakt:<br />
Gerne beantworten wir<br />
Ihre Anfragen:<br />
IP Deutschland GmbH<br />
Jan Isenbart<br />
Picassoplatz 1<br />
50679 Köln<br />
Telefon: 0221 456–20<br />
Fax: 0221 456–26999<br />
E-Mail: jan.isenbart@ip-deutschland.de<br />
Web: www.ip-deutschland.de
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Firmenpr<strong>of</strong>ile 70<br />
/71<br />
Kontakt:<br />
Gerne beantworten wir<br />
Ihre Anfragen:<br />
Medien Management Institut an der<br />
Hochschule Fresenius<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Werner Schwaderlapp<br />
Im Mediapark 4c<br />
50670 Köln<br />
Telefon: 0221 973199–61<br />
Fax: 0221 973199–17<br />
E-Mail: <strong>of</strong>fice@memi-koeln.de<br />
Web: www.memi-koeln.de<br />
Dynamischer<br />
Praxistransfer<br />
Das Medien Management Institut<br />
(memi) ist ein An-Institut der privaten<br />
Hochschule Fresenius für Wirtschaft<br />
und Medien (1.450 Studierende) in Köln,<br />
die von memi-Direktor Pr<strong>of</strong>. Dr. Werner<br />
Schwaderlapp mitgegründet wurde.<br />
Das Institut ist rechtlich von der Hochschule<br />
unabhängig, inhaltlich jedoch<br />
mit ihr verbunden. Bei der Forschungs-<br />
und Projekttätigkeit arbeiten Institut<br />
und Hochschule eng zusammen. Aktuelles<br />
Beispiel ist die Ausgestaltung eines<br />
neuen Studienschwerpunkts Online-Management.<br />
Das memi-Institut<br />
nutzt seine angewandte Forschung und<br />
sein Netzwerk aus früheren Projekten<br />
als Basis für Konzeptentwicklungen<br />
und Unternehmensberatung für die<br />
Medienbranchen. Die Politikberatung<br />
konzentriert sich auf die weitere Entwicklung<br />
von Medienstandorten, z.B.<br />
durch die Aktivität in der Brancheninitiative<br />
„Web de Cologne“. Das memi-<br />
Institut reagiert damit dynamisch auf<br />
Anforderungen der Praxis und schlägt<br />
Brücken zwischen Forschung und unternehmerischer<br />
Tätigkeit.
Wir gestalten<br />
das Internet<br />
eco ist seit über 15 Jahren der Verband der<br />
Internetwirtschaft in Deutschland und<br />
vertritt deren Interessen gegenüber der<br />
Politik und in internationalen Gremien.<br />
Mit mehr als 500 Mitgliedsunternehmen<br />
gestalten wir das Internet: Wir entwickeln<br />
Märkte, fördern Technologien und<br />
formen Rahmenbedingungen. Mit juristischer<br />
und technischer Expertise sowie<br />
Erfahrung in der politischen Lobbyarbeit<br />
bringt eco sich mit einer Stimme in den<br />
politischen Entscheidungsprozess ein. In<br />
unserem Kompetenz-Netzwerk befassen<br />
wir uns mit Infrastrukturfragen, rechtlich-regulativen<br />
Aufgabenstellungen, innovativen<br />
Anwendungen und der Nutzung<br />
von Inhalten.<br />
Über 70 Veranstaltungen pro Jahr bieten<br />
rund 2000 Teilnehmern Gelegenheit zum<br />
Wissensaustausch mit Fachleuten und Networking<br />
mit Geschäftspartnern. Dazu zählen<br />
der jährliche eco Kongress, die eco Gala,<br />
die Internet Security Days mit dem Deutschen<br />
Anti-Spam-Kongress, das Cologne<br />
Web Content Forum, LocalTalks und Veranstaltungen<br />
des eco Names & Numbers<br />
Forums. eco Services wie das Anti-Botnet-<br />
Beratungszentrum, die Certified Senders<br />
Alliance (Positivlistenprojekt als Schnittstelle<br />
zwischen E-Mail-Massenversendern<br />
und Internet Service Providern),<br />
das Datacenter Star Audit (Zertifizierung<br />
von Rechenzentren), die eco Rechtsberatung<br />
und die Internet-Beschwerde-<br />
stelle runden das Angebot ab.<br />
Kontakt:<br />
Gerne beantworten wir<br />
Ihre Anfragen:<br />
eco – Verband der deutschen<br />
Internetwirtschaft e.V.<br />
Harald A. Summa<br />
Lichtstr. 43h<br />
50825 Köln<br />
Telefon: 0221 700048–0<br />
Fax: 0221 700048–111<br />
E-Mail: harald.summa@eco.de<br />
Web: www.eco.de
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Anhang 72 /73<br />
Anhang
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Anhang 74<br />
/75<br />
Quellen<br />
Quellen:<br />
2011 ARD-ZDF-Onlinestudie,<br />
http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/index.php?id=319<br />
– ZAW, OVK, TIMElabs, Mediencluster NRW<br />
2010 Arthur D. Little Exane Report 2010_Mobile Internet<br />
Blessing or Curse<br />
2010 IP Deutschland Expertenbefragung, <strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> <strong>2015</strong><br />
2010 EIAA European Media Landscape Report, 2010<br />
- Torsten Engelken, Targeting: Methoden und Lösungsansätze,<br />
onlinemarketing-praxis.de<br />
2011 Heike Lindner, Retargeting: Mit Strategie zu mehr Effizienz,<br />
adzine.de<br />
2007 Dr. Hans-Georg Häusel, Neuromarketing, Haufe Mediengruppe,<br />
2010 Financial Times Deutschland, 27.04.2010, ftd.de<br />
2008 Martin Lindstrom, Buy-Ology: Warum wir kaufen, was wir kaufen<br />
2011 mashable.com/2011/05/06/facebookfacebook-10-cents-ads/<br />
(Abruf: 06.05.2011)<br />
2011 nytimes.com/2010/12/05/weekinreview/05reading.html<br />
(Abruf: 09.05.2011)<br />
2011 Cisco Studie: cisco.com/web/DE/presse/meld_2011/01-02-2011<br />
_mobile_traffic.html.<br />
2011 adage.com/article/special-report-digital-conference/twitter<strong>of</strong>fer-marketers-geo-relevant-ads-tools/226846/<br />
(Abrufdatum: 13.05.2011)<br />
2011 fastcompany.coverleaf.comfastcompany/201012?<br />
pg=117#pg117 (Abruf: 13. 05.2011)/<br />
2011 Sapient Nitro<br />
2011 Mediencluster NRW
en ersetzt. Die Reichweite<br />
eträgers und sein Preis-/<br />
erhältnis wurden rasch<br />
hrung“ der Werbebranche,<br />
in die 80er Jahre vor allem<br />
n mit ihren Anzeigenfl äieren<br />
konnten.<br />
en Umbruch markierte die<br />
des Privatfernsehens. Ferng<br />
fand nun nicht mehr nur<br />
n, beschränkten Umfeldern<br />
ch-rechtlichen Sender statt.<br />
die Dominanz der Print-<br />
Werbeträger Nummer 1<br />
zu bröckeln.<br />
ach rückte die „Emotionali-<br />
Marke“ in den Mittelpunkt<br />
ielsetzung. Hier konnte das<br />
die große Stärke bewegter<br />
ielen.<br />
ilt TV bei der Mehrheit der<br />
rkenartikler als das effekm<br />
für Markenbildung und<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Anhang 76<br />
/77<br />
1990 1995 2000<br />
2008 2010<br />
Fernsehen<br />
Internet<br />
Print<br />
Mobile<br />
Internet und Mobilfunk.<br />
18<br />
2.2. Technologie 16 und<br />
14<br />
Effi zienzsteigerung<br />
12<br />
Die parallele Nutzung von Medien<br />
8<br />
wird bis <strong>2015</strong> weiter zunehmen<br />
Technologischer Fortschritt kreiert neue Kommunikationsformen<br />
6<br />
Die Entwicklung der Technologien 2 und ermöglichte es erstmals Interaktivität<br />
Die meisten großen Webseiten in Deutschland werden von mit ihr Marketing der Medien Agenturen ist seit jeher ein ent- (ohne Medienbruch) und nicht-lineare<br />
vermarktet, welche eigenverantwortlich Werbung beziehen. scheidender Treiber der Veränderung Werbeformen. Diese erreichen Die Gesamtnutzung – gerade von Bildschirm-<br />
Abb. 4 – Was glauben Sie, wie<br />
Abb. 0 5 – Besucher von sozialen medien wird bis <strong>2015</strong> weiter zunehmen<br />
von Gesellschaft – und damit auch von vor dem Hintergrund des Siegeszuges<br />
wird Im Juli 2010 sich wurde die Facebook Nutzung nach der fol- Online Marketing Kommunikation Agenturen und haben Netzwerken Werbung. sich Facebook<br />
Die digitaler in Deutschland<br />
Network VZ My Video Wer-kennt- gute<br />
sozialer Netzwerke – eine völwen<br />
Frage.net<br />
Google, die am zweithäufi gsten besuchte rund um die erste größten echte Revolution Webseiten begann entwigenden<br />
einzelnen Medien in den<br />
Quelle: mit dem Arthur lig neue D. Dimension: Little, Fein AGOF, segmentierte<br />
Webseite in Deutschland gefolgt von You- ckelt oder Buchdruck. entstammen Ohne aus ihn traditionellen hätte es weder Zielgruppen oder sogar Hypothesen ausgewählte zur Veränderung<br />
nächsten Tube und eBay fünf Jahren entwicklen? Offl ine Marketing Printmedien Agenturen noch Kataloge DoubleClick gegeben. Es Einzelpersonen 2010 können der individuell<br />
Mediennutzung bis <strong>2015</strong>,<br />
Quelle: IP Deutschland Experten- folgten Radio und TV. Die Einführung und dennoch rentabel adressiert Angaben in wer- %<br />
Die größten deutschen Webseiten wer- Obwohl Facebook des Internets eine und strategische dessen stetig steiden. Das Prinzip des „Long Tail“, d.h. die<br />
befragungden von Online Marketing <strong>Future</strong> Agenturen <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Partnerschaft gende mit Nutzung Micros<strong>of</strong>t befreite hat, wurde die Werbung Möglichkeit, vorher kaum Gesamtnutzung erreichbarevon<br />
Bildschirm-<br />
betreut<br />
die Zusammenarbeit<br />
<strong>2015</strong>, Basis n=122<br />
schließlich von<br />
mit<br />
ihrer<br />
Micros<strong>of</strong>t<br />
bis dahin<br />
im<br />
rein uni- Nischen anzusprechen, medien hat wird längst deutlich steigen.<br />
Werbesektor<br />
direktionalen<br />
beendet und<br />
Ausrichtung.<br />
es wird eigene<br />
Stattdessen Einzug in die Werbung gehalten.<br />
(vom User erstellte) Werbung eingesetzt<br />
1 - stimme überhaupt nicht zu<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5 - stimme voll zu<br />
k. A.<br />
Wie schätzen Sie den Einfl uss nachfolgender<br />
Treiber auf die Entwicklung<br />
Daily unique users <strong>of</strong> largest German der Websites Werbeinvestitionen bis <strong>2015</strong> ein?<br />
Zunehmende Anzahl und<br />
Akzeptanz Internet-basierter<br />
Endgeräte.<br />
Der stärkste Treiber künftiger Werbeinvestitionen<br />
ist die Messbarkeit der<br />
Werbewirkung.<br />
2.1<br />
Konsumentenverhalte<br />
Analysen von BNP Paribas und Arthur<br />
D. Little deuten darauf hin, dass etwa<br />
der Anteil der Smartphones an allen<br />
genutzten Mobilfunkgeräten bis <strong>2015</strong><br />
auf ca. 70 % 4 Abbildungen<br />
Entwicklung der Netto-Werbemarktanteile<br />
in Deutschland<br />
Die zunehmende Akzeptanz von Endgeräten mit direktem<br />
Internetzugang (PCs, Laptops, Tablets, Mobiltelefone) und deren<br />
Nutzung im Massenmarkt, über alle Altersgruppen hinweg, hat<br />
die Nutzerbasis und somit auch die relevante online erreichbare<br />
Zielgruppe für Werbetreibende stark vergrößert.<br />
Sonstige<br />
Direct Mail<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 16/17<br />
Internet<br />
Radio<br />
Fernsehen<br />
Anzeigenblätter<br />
Fachpresse<br />
Publ.zeitschriften<br />
beobachten in zigtausenden „Digital<br />
Hauls“, also nutzergenerierten Videos,<br />
dies und verlängern ihre Angebote ins<br />
Web, etwa in Form sendungsbegleiten-<br />
steigen wird . Der Erfolg<br />
Inhalten besteht, welche zunehmend<br />
als attraktive Grundlage für Werbung<br />
genutzt werden können. So konstatiert<br />
Marc Schröder, Geschäftsführer<br />
RTL interactive, dass mobile Endgeräte<br />
Tageszeitungen<br />
die ein Produkt anpreisen. Vom neuesder Websites von mobilen oder von Applikationen Programmbibli- („Apps“) neue Nutzungszeiten erschließen, die<br />
1 % =<br />
Quelle: ZAW, OVK, TIMElabs,<br />
Mediencluster NRW<br />
Veränderungen des Werbemarktes:<br />
ten Kosmetikprodukt über Retro-Bikes<br />
bis hin zu exotischen Lebensmitteln.<br />
zeigt zudem, dass bei den Nutzern ein<br />
otheken für die zeitversetzte Nutzung.<br />
hohes Interesse an mobil verfügbaren<br />
Werbungtreibende haben so die Möglichkeit,<br />
in Kampagnen die Stärken<br />
medial bis dato unerschlossen waren<br />
(Wartezeiten, Reisezeiten etc.).<br />
Starke Veränderungen im<br />
Werbemarkt prognostiziert<br />
00 % Keine Veränderung<br />
Aber auch negative Äußerungen und beider Medien auszunutzen: Der TV-<br />
09 % Leichte Veränderung<br />
10 %<br />
12 %<br />
10 %<br />
15 %<br />
10%<br />
15%<br />
37 % Mittlere Veränderung<br />
47 % Starke Veränderung<br />
03 % Revolution<br />
Markenerfahrungen haben Platz im Spot lädt die Marke emotional auf, die<br />
Social Web. Die Bedeutung der Kom- Online-Werbung informiert detailliert<br />
munikation 37 zwischen Marke und Kon- und beinhaltet Response-Elemente.<br />
sument wächst daher im gleichen Maß Solche Crossmedia-Kampagnen 206<br />
wer-<br />
wie die Nutzung von Social Media den etwa gerne bei Produktneuein-<br />
221<br />
220<br />
220<br />
4 %<br />
12 %<br />
8 %<br />
8 %<br />
13 %<br />
3 %<br />
18 %<br />
8 %<br />
6 %<br />
10 %<br />
1%<br />
3%<br />
20%<br />
8%<br />
5%<br />
10%<br />
durch den Konsumenten selbst.<br />
Mit der Digitalisierung eröffnen sich<br />
aber nicht nur den Werbetreibenden<br />
neue Chancen. Auch die klassischen<br />
führungen eingesetzt.<br />
185<br />
135<br />
Weiterentwicklungen bei Konsumentenhardware<br />
und -s<strong>of</strong>tware schaffen<br />
zunehmend 125 2 bessere Voraussetzungen<br />
187<br />
33%<br />
11 %<br />
15 %<br />
30 %<br />
11 %<br />
14 %<br />
28%<br />
elektronischen Medien, und hier insbesondere<br />
TV, können davon pr<strong>of</strong>i tieren.<br />
47 Tatsächlich nimmt die Parallelnutzung,<br />
also der gleichzeitige Konsum verschiedener<br />
Medien, zu. Die Sender nutzen<br />
für hybride Nutzungsformen. Bereits<br />
heute sind originäre TV-Inhalte sowie<br />
(ergänzende) für das Internet generierte<br />
Inhalte über diverse TV-Sets bzw. Set-<br />
38<br />
Top-Boxen konsumierbar. 30 Was einst<br />
13<br />
44<br />
28<br />
83<br />
23<br />
11 %<br />
3 %<br />
17 %<br />
3 %<br />
11 10<br />
12<br />
6<br />
18 %<br />
18 %<br />
1980 2000 2005 2010<br />
9 %<br />
9 %<br />
5 %<br />
4 %<br />
8 % Abb. 1 – Entwicklung 7 % der<br />
20 % Netto-Werbemarktanteile 17 % in<br />
Besucher von sozialen Netzwerken<br />
Abb. 2 – Veränderung in Deutschland. des Werbemarktes<br />
4 Arthur D Little Exane Report 2010_Mobile Internet Blessing or Curse<br />
Abb. 3 – Medienkonsum pro<br />
Person und Tag in Minuten<br />
Starke Verbreitung von sozialen Netzwerken<br />
Deutschland<br />
Quelle: IP Deutschland in Deutschland Exper- insbesondere von Facebook.<br />
Quelle: ZAW, OVK, TIMElabs,<br />
tenbefragung <strong>Future</strong> <strong>of</strong> Adverti-<br />
Mediencluster Verstärkte NRW <strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Nutzung Treiber des Wandels 20/21<br />
der Medien sing <strong>2015</strong>, Basis im n=247 2008 Bereich<br />
2009<br />
2010<br />
Quelle: ARD/ZDF Massenkommunikation<br />
2010<br />
Top Webseiten in Deutschland und deren Vermarkter<br />
10<br />
4<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 18/19<br />
Internet und Fernsehen werden bis<br />
<strong>2015</strong> weiter zusammenwachsen<br />
Die Nutzung hybrider Endgeräte wird<br />
bis <strong>2015</strong> weiter zunehmen<br />
Die zeitversetzte Nutzung von Fernsehinhalten<br />
wird bis <strong>2015</strong> weiter zunhehmen<br />
Was glauben Sie, wie wird sich<br />
die Nutzung der folgenden<br />
4<br />
einzelnen 3 Medien in den nächsten<br />
fünf Jahren entwickeln?<br />
7 41 42 3<br />
2<br />
1 8<br />
35<br />
50 4<br />
deutlich weniger genutzt<br />
etwas weniger genutzt<br />
10<br />
konstant 2<br />
etwas mehr genutzt<br />
deutlich mehr genutzt<br />
4<br />
k. A.<br />
30 53 5<br />
35 42 4<br />
3<br />
1 1 35 57 3<br />
1 – stimme überhaupt nicht zu<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5 – stimme voll zu<br />
k. A.<br />
Darüber hinaus hat der Anteil der<br />
„Multitasker“ unter den Mediennutzern,<br />
d. h. die relative Anzahl von<br />
Konsumenten, die zeitweise mehrere<br />
Medien gleichzeitig nutzen, laut einer<br />
Studie des Online-Verbandes<br />
EIAA deutlich zugenommen 5 Allerdings wer-kennt-wen.de wandeln sich die Anforde- Medien also nicht zwangsläufi g, vielfach<br />
youtube.com<br />
ergänzt es einfach deren Inhalte.<br />
web.de rungen und Erwartungen der Nutzer<br />
Die zweite Hälfte der Internetnutzung<br />
Quelle: Google 2010, Xing<br />
neuer Medien schnell. Einzelne in Netz- dieser Altersgruppe besteht im Kern<br />
2010, IpDeutschland<br />
aus „Kommunikation“ (24 %), „Shopwerke<br />
können innerhalb kürzester ping, Zeit Banking“ (13 %) und Nutzung<br />
von „Online-Communities“ (11 %). Die-<br />
explosionsartig wachsen, dann ser aber Teil ist in jedem Fall additiv zu traditionellen<br />
Massenmedien zu sehen.<br />
Jan 2009 Apr 2009 Jul 2009 Oct 2009 Jan 2010 Apr 2010 Jul 2010 auch genauso schnell wieder in der<br />
Eine deutliche Mehrheit der von uns<br />
Versenkung verschwinden – deutlich befragten Experten stimmt darin überein,<br />
dass die Nutzung von Bildschirm-<br />
zu sehen am Beispiel MySpace, medien einst in Zukunft zunehmen wird<br />
Abb. 7 – German websites<br />
Abb. 8 – Wie schätzen Sie den<br />
Abb. 9 – Bekanntheit, Nutzung<br />
Quelle: Google 2010, Xing 2010,<br />
Einfluss nachfolgender Hype, jetzt Treiber ein digitales Territorium<br />
AGOF Online Vermarkter in Deutschland nach Reichweite<br />
und geplante Nutzung von Ver-<br />
IP Deutschland<br />
auf die Entwicklung mit <strong>of</strong>tmals der Werverwaisten<br />
Pr<strong>of</strong>ilen. gütungsmodellen<br />
Reichweite (Q2 # beinvestitionen in Mio<br />
Online Marketing<br />
Top Webseiten<br />
bis <strong>2015</strong> ein?<br />
Quelle: IP Deutschland Exper-<br />
2010) in % der Besucher – auf der Allerdings demonstriert der Aufstieg<br />
Agenturen<br />
Internet User Webseite Quelle: IP Deutschland Expertenbefragung<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> Adverti-<br />
InteractiveMedia derzeit CCSP T-online, ca. 22 RTLII % der Bevölkerung. 63,5 tenbefragung Das 31,53 von <strong>Future</strong> Facebook <strong>of</strong> Advertizur<br />
(nach Google) sing <strong>2015</strong>, Basis n=167<br />
TOMORROW FOCUS Focus, Playboy, Chip 60,4 30,03<br />
Internet – und die damit verbundenen sing <strong>2015</strong>, Basis zweithäufigst n=241 besuchten Webseite in<br />
SevenOne Media MyVideo, icq, N24 53,5 26,59<br />
United Internet Inhalte AG Web.de, und gmx, Werbung 1&1 – hat 51,9 sich von 25,79 Deutschland das ungebrochen hohe,<br />
IP Deutschland WKW, StayFriends, Sky 50,5 25,09<br />
einem Nischenprodukt für technik- grundsätzliche Interesse der Nutzer an<br />
eBay <strong>Advertising</strong> Group eBay 49,2 24,47<br />
Yahoo! Deutschland affi ne Menschen Yahoo, Eurosport, zu Flickr einem 47,2 Medium für 23,47 sozialen Netzwerken, die kontinuier-<br />
Axel Springer Media die Impact breite Bild, Welt, Masse RollingStone der Gesellschaft 45,9 ent- 22,8 lichen Echtzeit-Kontakt mit Freunden<br />
1<br />
14<br />
Medienk<br />
Person u<br />
Erwachs<br />
TV – nach<br />
unangefo<br />
Abb. 6 – Hypothesen zur Verän-<br />
MySpace derung der Stay Friends Mediennutzung Fantastic Yasni.debis Qype<br />
Zero<br />
<strong>2015</strong><br />
Auch Werbetreibende finden<br />
Quelle: Die <strong>Future</strong> hier Zunahme <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> IP der Deutschland Online-Nutzungs-<br />
Treiber des Wandels Exper- – auch dadurch, 24/25<br />
dass TV, Internet,<br />
tenbefragungdauer lässt sich jedoch nicht <strong>Future</strong> nur durch <strong>of</strong> Adverti- Tablet und Spielekonsole immer wei-<br />
attraktive Möglichkeiten dafür, die<br />
sing ihre Verschmelzung der Nutzungster zusammenwachsen (siehe Abb. 6).<br />
situationen, <strong>2015</strong>, sondern Basis auch n=120 durch die Dem Massenmedium TV wird weiter-<br />
Nutzungsart des Internet erklären: hin die Trendsetting-Kompetenz zuge-<br />
Botschaften zu platzieren, die aufgrund<br />
rechnet: „TV lanciert live-basierte <strong>The</strong>-<br />
der übergreifenden Verfügbarkeit Fast und die Nutzung Hälfte der Internetnutzung der meisten der men (Events Vergütungsmodelle wie Sport, Shows), über die nim<br />
14- bis 49-Jährigen entfällt auf Funk- man im Social Web spricht“, analysiert<br />
tionen, die auch die klassischen Mas-<br />
Nutzung von Facebook & Co. auf vielen<br />
Marc Schröder, Geschäftsführer RTL insenmedien<br />
TV, Radio und Print erfülteractive.len, nämlich „Information“ (23 %) und<br />
Endgeräten die User jederzeit im<br />
Alltag erreichen.<br />
t-online<br />
facebook.com<br />
„Unterhaltung“ (16 %). Mit Ausnahme<br />
der Printmedien ist aber in den letzten<br />
Jahren keine Verringerung der Nutzungszeit<br />
anderer Medien festzustellen.<br />
Das Internet verdrängt die klassischen<br />
Doch ob die seit Jahren immer wieder<br />
angekündigte Medienrevolution nun<br />
wirklich stattfi ndet, hängt nicht nur<br />
von den technologischen Möglichkeiten<br />
und dem Willen des Verbrauchers ab. Es<br />
setzt auch voraus, dass sich die klassischen<br />
Medien schleunigst mit fundiertem<br />
Technologie-Wissen ausstatten:<br />
„Der Aufbau von Technologie-Kompetenz<br />
muss zur Kernaufgabe No. 1 klassischer<br />
Medienunternehmen werden“,<br />
fordert Ulrike Behrends, Geschäftsführerin<br />
WDR mediagroup digital.<br />
Parallel zu diesen veritablen Mehrwerten<br />
wird ganz nebenbei auch noch<br />
die Marke bzw. das Unternehmen geschützt.<br />
Da innerhalb des semantischen<br />
Targetings nicht nur nach Keywords gesucht<br />
wird, sondern der gesamte Text<br />
einer Seite analysiert wird, geht der<br />
Werbetreibende negativen Platzierungen<br />
aus dem Weg. Kritische Umfelder<br />
für die Marke werden so in Sekundenbruchteilen<br />
identifi ziert und geblockt.<br />
Auf diese Weise werden Werbebanner<br />
nicht neben „Bad News” oder <strong>The</strong>men<br />
wie Gewalt, Pornographie oder Alkohol<br />
Ferns<br />
Radio<br />
Tages<br />
Zeitsc<br />
Intern<br />
Cost-per-Click (CPC) Cost-per-Order (CPO) Cost-per-Action<br />
a<br />
g<br />
fü<br />
ro<br />
E<br />
sc<br />
-p<br />
G<br />
a<br />
n<br />
n<br />
g<br />
ti<br />
ze
eiber des Wandels 32/33<br />
eit bei Vergabe von<br />
gets, Angaben in %<br />
endaten und Preis sind<br />
wichtig.<br />
nwichtig<br />
nwichtig<br />
l<br />
ichtig<br />
ichtig<br />
1<br />
2<br />
17<br />
38<br />
34<br />
8<br />
Preis<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 26/27<br />
als klassische, rein Reichweitenbasierte<br />
Modelle w ie das bisherige Maß<br />
der Dinge: der TKP („Tausend-Kontakt-<br />
Preis“). Es wird daher angenommen,<br />
dass die meisten Kampagnen auch<br />
<strong>2015</strong> noch über die klassischen TKPorientiertenModelle<br />
abgerechnet werden<br />
(siehe Abb. 8).<br />
Damit einher geht die Erwartung vieler<br />
Experten, dass d ie P reise für die dominierenden<br />
Vergütungsmodelle bis<br />
<strong>2015</strong> m indestens leicht steigen werden<br />
(siehe Abb. 9).<br />
Welche Vergütungsmodelle werden<br />
welche Kanäle bis <strong>2015</strong> dominieren?<br />
Dominierte Kanäle durch Vergütungsmodelle<br />
bis <strong>2015</strong>, Angaben in %.<br />
Reichweite/Kontakt (TKP) 89 88<br />
Couponing<br />
Cost-per-Click (CPC)<br />
Cost-per-Order (CPO)<br />
Revenue Sharing<br />
1<br />
2<br />
17<br />
38<br />
34<br />
8<br />
rtfo- Vielfalt der<br />
s<br />
Werbemöglichkeiten<br />
89%<br />
8 5<br />
TV<br />
Cost-per-Action (CPA) 10 13 11<br />
Insgesamt aber sehen die Teilnehmer<br />
der Online-Befragung eine deutliche<br />
Steigerung von Performance-basierten<br />
Vergütungsmodellen voraus. I nsbesondere<br />
Abrechnungsmodellen wie CPO<br />
(„Cost-per-Order“) und CPL („Cost-per-<br />
Lead“) wird eine hohe Attraktivität<br />
bescheinigt (siehe Abb. 10). Während<br />
der CPO die durchschnittlichen<br />
Werbekosten je E inkauf m isst, umfasst<br />
der CPL / CPE („Cost-per-Engagement“)<br />
die durchschnittlichen Werbekosten je<br />
gewünschter Aktivität (z. B. d ie A nmeldung<br />
zu einem Newsletter).<br />
88%<br />
5<br />
10<br />
Radio<br />
Preisentwicklung und Vergütungsmodelle,<br />
Angaben in %<br />
Print-TKP‘s sinken – CPA und CPO<br />
steigen<br />
stark sinkend<br />
leicht sinkend<br />
konstant<br />
leicht steigend<br />
stark steigend<br />
k. A.<br />
TV Radio Ta geszeitung Fach- AZ-Blätter Außenwerbung Online Mobile Publikums- Direct<br />
presse<br />
Zeitschriften Mailing<br />
4<br />
15<br />
22<br />
6<br />
7<br />
18<br />
86<br />
32<br />
7<br />
9<br />
14<br />
84<br />
24<br />
5<br />
10<br />
11<br />
12<br />
78<br />
30<br />
3<br />
10<br />
7<br />
85<br />
6<br />
2<br />
4<br />
5<br />
40<br />
10<br />
55<br />
46<br />
58<br />
20<br />
36<br />
21<br />
42<br />
44<br />
49<br />
20<br />
83<br />
23<br />
5<br />
9 86% 37<br />
5<br />
13<br />
47<br />
29<br />
14<br />
45<br />
12<br />
http://mashable.com/2011/05/06/facebookfacebook-10-cents-ads/ (Abruf: 06.05.2011 )<br />
TV-T KP<br />
11<br />
19<br />
20<br />
42<br />
2<br />
6<br />
Cost-per-Click<br />
(CPC)<br />
4<br />
22<br />
26<br />
35<br />
4<br />
9<br />
Cost-per-Action<br />
(CPA)<br />
Radio-TKP<br />
8<br />
28<br />
31<br />
25<br />
1<br />
7<br />
Cost-per-Action<br />
(CPA)<br />
1<br />
15<br />
20<br />
41<br />
13<br />
10<br />
Print-TKP<br />
24<br />
33<br />
14<br />
18<br />
3<br />
8<br />
Cost-per-Order<br />
(CPO)<br />
1<br />
11<br />
19<br />
42<br />
17<br />
10<br />
· Kosten für eine spezifi sche Transaktion<br />
· Je nach Transaktion wird in nachfolgende Kategorien unterschieden:<br />
· Kosten pro registriertem Nutzer, der sich für einen<br />
Newsletter/ ein Produkt anmeldet<br />
· Beteiligung der Plattform an der Werbung<br />
Revenue Sharing<br />
zurechenbaren Umsätzen<br />
·Erfolgs-basierter Umsatz an eingereichten Coupons<br />
für Rabatte oder Freiprodukte<br />
Online-T KP<br />
6<br />
29<br />
13<br />
33<br />
12<br />
7<br />
Revenue<br />
Sharing-Modell<br />
1<br />
4<br />
30<br />
37<br />
15<br />
13<br />
·<br />
·<br />
· ·<br />
· ·<br />
· ·<br />
· ·<br />
Die Werbeindustrie 6kann<br />
verschiedene Abrechnungsansätze 3<br />
nutzen, um die Effi zienz 29 einer Kampagne zu messen 20<br />
Cost-per-mille<br />
(CPM/TKP)<br />
Cost-per-Click<br />
(CPC)<br />
Kosten pro 13 tausend Abrufe der Werbung<br />
Manchmal als „Cost-per-impression“ (CPI) bezeichnet<br />
33<br />
Die Kosten für das „Klicken“ auf eine Werbung<br />
Im Vorfeld ausgehandelter Festpreis<br />
Auktions-basiertes System<br />
12<br />
Beispiel: 44<br />
Radio<br />
TV<br />
24<br />
Beispiel:<br />
Online-Bildschirmwerbung<br />
Suchtext-basierte Werbung<br />
2<br />
Cost-per-Order<br />
Beispiel:<br />
Kosten pro neuem Kunden, der ein Produkt kauft<br />
(CPO)<br />
7<br />
Produktempfehlung 7<br />
Beispiel:<br />
· Registrierung beim<br />
Newsletter<br />
Cost-per-<br />
· Kosten für jede vereinbarte Aktion in der Werbung<br />
Beispiel:<br />
· Erreichung einer bestimmten<br />
Engagement (CPE) · Hauptsächlich in Kombination mit interaktiver Werbung Punktzahl in einem Online-Spiel<br />
Besucher-basierte Messung Performance-basierte Messung<br />
Beispiel:<br />
· Apple App-Store<br />
Geschäftsmodell<br />
Beispiel:<br />
· Coca Cola Mobile QR Coupons<br />
/ 29<br />
Wie schätzen Sie die Attraktivität der<br />
folgenden Vergütungsmodelle ein?<br />
Das attraktivste Vergütungsmodell<br />
ist Cost-per-Order (CPO).<br />
sehr unattraktiv<br />
eher unattraktiv<br />
neutral<br />
8%<br />
eher attraktiv<br />
sehr attraktiv<br />
k. A.<br />
13%<br />
Cost-per-Click (CPC)<br />
30%<br />
24%<br />
14%<br />
4%<br />
11%<br />
Revenue Sharing-Modelle<br />
9%<br />
8%<br />
25%<br />
8% Cost-per-Action (CPA)<br />
16%<br />
24%<br />
13%<br />
27%<br />
20%<br />
4%<br />
13%<br />
Online/Mobile Couponing<br />
10%<br />
37%<br />
10%<br />
26%<br />
7% Cost-per-Order (CPO)<br />
10%<br />
19%<br />
13%<br />
23%<br />
30%<br />
Ve rgütung nach<br />
Reichweite (TKP)<br />
11%<br />
20%<br />
25%<br />
18%<br />
17%<br />
12%<br />
8%<br />
Abb. 10 – Welche Vergütungsmo-<br />
Abb. 11 – Preisentwicklung und<br />
Abb. 12 – Die Werbeindustrie<br />
delle werden welche Kanäle bis<br />
Vergütungsmodelle, Angaben in %<br />
kann verschiedene Abrechnungs-<br />
<strong>2015</strong> dominieren?<br />
Quelle: IP Deutschland Experansätze<br />
nutzen, um die Effizienz<br />
Quelle: IP Deutschland Expertenbefragung<br />
Die Werbeindustrie <strong>Future</strong> <strong>of</strong> kann Adverti- verschiedene Abrechnungsansätze<br />
einer Kampagne zu messen<br />
Veränderung der Werbeinvestitionen<br />
nach Medien, Angaben in %<br />
Bestand tenbefragung die Online-Werbung <strong>Future</strong> vor nicht <strong>of</strong> Adverti- Auch innovative Modelle, die teils sing nutzen, <strong>2015</strong>, Basis um die n=143 Effi zienz einer Kampagne zu messen Quelle: Arthur D. Little Analyse<br />
Internet und Mobile steigen<br />
stark – Print verliert massiv<br />
all sing zu langer <strong>2015</strong>, Zeit Basis noch n=153 aus simplen Konzepten der klassischen Werbe-<br />
starkt rückläufi g<br />
Bannern und Werbetexteinblendungen, kanäle entliehen sind, wird das Werbe-<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 28<br />
Cost-per-mille<br />
die in Tausender-Stückzahlen vergütet publikum künftig stärker beobachten (CPM/TKP)<br />
wurden, sind dem zukünftigem Werbe- können. Beispiele hierfür sind etwa<br />
· Kosten pro tausend Abrufe der Werbung<br />
· Manchmal als „Cost-per-impression“ (CPI) bezeichnet<br />
Beispiel:<br />
· Radio<br />
· TV<br />
leicht rückläufi g<br />
stagnierend<br />
leicht steigend<br />
stark steigend<br />
k. A.<br />
treibenden hinsichtlich Werbeform, „Branded Content“ und „In-Game-Adver- Cost-per-Click<br />
Vergütungsmodell und Targeting fast tising“. Im ersten Fall, dem Branded (CPC)<br />
Die Kosten für das „Klicken“ auf eine Werbung<br />
· Im Vorfeld ausgehandelter Festpreis<br />
· Auktions-basiertes System<br />
Beispiel:<br />
7 20<br />
· Online-Bildschirmwerbung<br />
· Suchtext-basierte TV Werbung<br />
35 34<br />
3<br />
1<br />
keine Grenzen mehr gesetzt. Alle Content, entwickeln Werbetreibende<br />
Prozesse in der Wertschöpfungskette eigene Inhalte, wobei die Übergänge Cost-per-Order<br />
(CPO)<br />
laufen zunehmend in Echtzeit ab. Die- zwischen (Entertainment-) Inhalten<br />
se Dynamisierung des Marktes führt und Werbung<br />
Hohe Standardisierung<br />
fl ießend sind. Bei In-<br />
Cost-per-Action<br />
dazu, dass sowohl Technologie-Provider Game-<strong>Advertising</strong> wiederum werden<br />
33%<br />
(CPA)<br />
als auch Plattform-Provider (wie z. B. Mehr Produkte verschiedene und Marken Preismodelle<br />
der Werbetreiben-<br />
· Kosten pro neuem Kunden, der ein Produkt kauft<br />
· Kosten für eine spezifi sche Transaktion<br />
· Je nach Transaktion wird in nachfolgende Kategorien unterschieden:<br />
10 28<br />
Beispiel:<br />
· Produktempfehlung 26<br />
Publikumszeitschriften<br />
43<br />
12<br />
Fachpresse<br />
45<br />
41<br />
42<br />
14 3<br />
Radio<br />
2<br />
52<br />
17<br />
3<br />
3<br />
11<br />
2<br />
Tageszeitungen<br />
3<br />
34<br />
9<br />
Netzbetreiber im mobilen Umfeld) den gezielt Heutige in Preismodelle elektronischen nicht Spielen Cost per Lead · Kosten pro registriertem Nutzer, der sich für einen<br />
Beispiel:<br />
3<br />
30<br />
43<br />
17 7<br />
· Registrierung beim<br />
Anzeigenblätter<br />
an Einfl uss in der Wertschöpfungs- platziert. ausreichend Facebook beispielsweise zur Prognose setzt (CPL)<br />
Newsletter/ ein Produkt anmeldet<br />
Newsletter<br />
1<br />
2 15<br />
48<br />
32<br />
kette gewinnen werden.<br />
ab Mai 2011 auf<br />
Versteigerung<br />
die Verknüpfung<br />
von<br />
von<br />
2<br />
Außenwerbung<br />
In-Game-<strong>Advertising</strong> Cost-per-<br />
· Kosten für jede vereinbarte Aktion in der Werbung<br />
Beispiel:<br />
Werbeplätzen wird zunehmen und einem In-<br />
· Erreichung einer bestimmten<br />
3<br />
3 14<br />
37<br />
38<br />
5<br />
Engagement (CPE) · Hauptsächlich in Kombination mit interaktiver Werbung Punktzahl in einem Online-Spiel<br />
Derzeit sind im Online-Marketing centive-System für User, die sich diese<br />
Direct Mail<br />
klassische Banner weit verbreitet. Werbung ansehen. Game Publisher<br />
27 70<br />
3<br />
· Beteiligung der Plattform an der Werbung<br />
Beispiel: Internet<br />
Sie sind fl exibel einsetzbar und preis- wie Zynga und CrowdStar sind Teil die- Revenue Sharing<br />
· Apple App-Store<br />
zurechenbaren Umsätzen<br />
Geschäftsmodell<br />
3 27<br />
67<br />
3<br />
lich attraktiv. Doch immer mehr Werser neuen Werbewertschöpfungskette,<br />
Mobile<br />
bungtreibende setzen auch Bewegtbild- Wie an deren schätzen Ende Sie der die freiwillige zukünftige Werbe-<br />
·Erfolgs-basierter Umsatz an eingereichten Coupons<br />
Entwicklung der Preis- und<br />
Couponing<br />
Beispiel:<br />
Werbung im Web ein – im Regelfall in rezipient mit der digitalen Währung<br />
für Rabatte oder Freiprodukte<br />
· Coca Cola Mobile QR Coupons<br />
Vergütungsmodelle ein?<br />
Kombination mit statischen Werbe- „Facebook Credits“ bezahlt wird (pro<br />
mitteln. Abb. Bislang 13 – Wie erzielt schätzen Bewegtbild-Sie<br />
angesehener die Werbung ein Credit, also Abb. 14 Besucher-basierte – Wie Messung schätzen Performance-basierte Sie die Messung<br />
Abb. 15 – Veränderung der Wer-<br />
Werbung Die Zukunft der Werbewirtschaft<br />
Attraktivität einen Anteil der im einstelligen folgenden 10 Ver- US-Cent).<br />
zukünftige Entwicklung der Preisist<br />
durch vielfältigere Preismodelle<br />
Prozentbereich a n der Online-Werbung,<br />
gütungsmodelle ein? geprägt.<br />
und Vergütungsmodelle ein?<br />
gehört aber nach Einschätzung fast Neben innovativen Werbemodellen<br />
aller Quelle: Experten IP weiter Deutschland zu den WachsExper-<br />
werden Recommendation-Modelle Quelle: an IP Deutschland Experbeinvestitionen<br />
nach Medien<br />
Quelle: IP Deutschland Expertenbefragung<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> Advertitumsmotoren<br />
1 – stimme überhaupt nicht zu<br />
tenbefragung der Online-Werbewirt- <strong>Future</strong> <strong>of</strong> Adverti- Einfl uss gewinnen. Gerade die großen tenbefragung <strong>Future</strong> <strong>of</strong> Advertischaft<br />
(siehe auch Abb. XX unten). Online-Plattformen<br />
2<br />
wie Amazon und<br />
sing <strong>2015</strong>, Basis n=161<br />
3<br />
sing <strong>2015</strong>, Basis n=130<br />
4<br />
5 – stimme voll zu<br />
k. A.<br />
sing <strong>2015</strong>, Basis n=237<br />
1<br />
0<br />
10<br />
37<br />
45<br />
7<br />
1<br />
10<br />
25<br />
42<br />
Targeting-<br />
Möglichkeiten<br />
Abb. 16 – Wichtigkeit bei Vergabe 21<br />
von Mediabudgets, 16 Angaben in %<br />
6<br />
Quelle: IP Deutschland Exper-<br />
6<br />
8<br />
tenbefragung Standardisierte <strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong><br />
<strong>2015</strong>, Basis Werbemittel n=126<br />
TV-TKP<br />
11<br />
19<br />
20<br />
42<br />
2<br />
6<br />
Cost-per-Click<br />
(CPC)<br />
4<br />
22<br />
26<br />
35<br />
4<br />
9<br />
Radio-TKP<br />
8<br />
28<br />
31<br />
25<br />
1<br />
7<br />
Cost-per-Action<br />
(CPA)<br />
1<br />
15<br />
20<br />
41<br />
13<br />
10<br />
Print-TKP<br />
24<br />
33<br />
14<br />
18<br />
3<br />
8<br />
Cost-per-Order<br />
(CPO)<br />
1<br />
11<br />
19<br />
42<br />
17<br />
10<br />
0<br />
2<br />
13<br />
38<br />
39<br />
8<br />
Reichweite<br />
Preis<br />
Targeting-Möglichkeiten<br />
Angebotenes<br />
Vergütungsmodell<br />
Crossmediales Portfolio<br />
des Vermarkters<br />
Vielfalt der<br />
Werbemöglichkeiten<br />
Standardisierte Werbemittel<br />
Verfügbare Nutzungsdaten<br />
der Zielgruppen<br />
Angebotenes<br />
Vergütungsmodell<br />
9 1 41<br />
5 30<br />
2<br />
15 32<br />
25<br />
5 20<br />
43<br />
12<br />
21 31<br />
7 28<br />
8 20<br />
16 32<br />
CPO, CPC, CPL und Co. – die zunehmend<br />
komplexeren Vergütungs- und Targetingmodelle<br />
und die rapiden technologischen<br />
3927<br />
Entwicklungen 14 7 machen eine<br />
Standardisierung im digitalen Umfeld<br />
35<br />
23 7<br />
eher unwahrscheinlich. Damit wird bis<br />
<strong>2015</strong> ein 46 heterogenes 7 Muster an Abrech-<br />
43 nungsformen 21 10in<br />
der Werbeindustrie<br />
bestehen bleiben. Insbesondere die<br />
2839<br />
20 8<br />
Verteilung der Kosten und sowie der<br />
38 18 9<br />
auf die Werbung zurückzuführende<br />
45 Umsatz 15 spielt 9 hier eine große Rolle.<br />
Nur solche Plattformanbieter, die eine<br />
44 8<br />
klare Zuordnung und Erfolgsmessung<br />
3<br />
23<br />
39<br />
Entwicklung der Entscheidungskriterien<br />
bei Mediabudgets,<br />
Angaben in %<br />
0<br />
(im Sinne eines “Erfolgs-Controllings“)<br />
ermöglichen, werden in Zukunft den<br />
Targeting und Zielgruppendaten<br />
zunehmend wichtiger.<br />
2<br />
Erfolg in der digitalen Welt sichern<br />
stark verlieren<br />
etwas verlieren<br />
12<br />
können. Unter dieser Prämisse wird<br />
konstant bleiben<br />
etwas gewinnen<br />
sich die Anzahl von Performance-<br />
stark gewinnen<br />
k. A. Abb. 3717<br />
Wertschöpfungs-<br />
– Entwicklung der<br />
orientierten Preismodellen in der<br />
Entscheidungskriterien kette & Markt<br />
44<br />
Zukunft bei deutlich Medi- vergrößern.<br />
Apples iTu nes werden ihre Recommendation-Services<br />
weiter abudgets, ausbauen, sowohl in Angaben in %<br />
Richtung unternehmenseigener 5 Empfehlungen<br />
als auch Empfehlungen Quelle: aus dem IP Deutschland Exper-<br />
Verfügbare Nut- digitalen Netzwerk des Endkunden. Die Vielzahl i nnovativer Werbeformen<br />
und neuer Vergütungsmodelle wirkt<br />
zungsdaten der OnlineZiel<br />
tenbefragung sich f raglos auch <strong>Future</strong> auf die gesamte Wert<strong>of</strong><br />
Advertigruppen<br />
Im Bereich Online sehen die befragschöpfungskette im Online-Segment<br />
ten Experten bis <strong>2015</strong> einen ganz aus. Diese konsolidiert sich von einem<br />
sing <strong>2015</strong>, Basis n=123<br />
deutlichen G ewinner bei den Investi- komplexen Ökosystem von Agenturen,<br />
tionen in bestimmte Werbeformen: Ad-Networks, technischen Dienstleistern<br />
Bewegtbild. 72 Prozent der Befragten und Plattformen hin zu d rei Wertschöp-<br />
erwarten stark steigende Investiti<strong>of</strong>ungsstufen<br />
zwischen Werbetreibendem<br />
nen in diese Werbeform, weitere 24 % und Plattform, nämlich Demand-Sidezumindest<br />
eine leichte Steigerung Plattformen, AdExchanges und Sell-<br />
(siehe Abb. XX).<br />
Side-Plattformen.<br />
Online-TKP<br />
Cost per Lead Revenue<br />
(CPL)<br />
Sharing-Modell<br />
1<br />
4<br />
Couponing 30<br />
37<br />
15<br />
13<br />
Bewegbild/Video-Ads<br />
Außenwerbung-TKP<br />
Couponing<br />
2<br />
2<br />
4<br />
5<br />
34<br />
36<br />
8<br />
13<br />
72 24<br />
Außenwerbung-T KP<br />
3<br />
20<br />
44<br />
24<br />
2<br />
7<br />
Couponing<br />
Abb. 18 – Veränderung der<br />
Werbeinvestitionen in Online-<br />
Bereichen, Angaben in %<br />
Quelle: IP Deutschland Exper- 42 18<br />
tenbefragung <strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong><br />
<strong>2015</strong>, Basis n=231<br />
4<br />
5<br />
34<br />
36<br />
8<br />
13<br />
Sonstige Online-Bereiche<br />
10<br />
Veränderung der Werbeinvestitionen<br />
in Online-Bereichen,<br />
Angaben in %<br />
Stärkste Investitionen im<br />
Bewegtbild-Bereich.<br />
starkt rückläufi g<br />
leicht rückläufi g<br />
stagnierend<br />
leicht steigend<br />
stark steigend<br />
k. A.<br />
28<br />
2
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 46/47<br />
Zeitaufwand und Werbeausgaben im<br />
Vergleich, Jahr 2010, Angaben in %<br />
Die Faktoren in Relation in allen Kanälen:<br />
Werbeausgaben in %<br />
Zeitaufwand in %<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Anhang 78<br />
/79<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 38/39<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 36/37<br />
Die zukünftige Wertschöpfungskette des Online-<br />
We rbemarktes wird sich in drei Bereiche aufsplitten<br />
Beispiele entlang der Wertschöpfungskette<br />
im Online-Werbemarkt der Zukunft.<br />
Allgemein<br />
Geografi e (Land und Stadt)<br />
Alter & Geschlecht<br />
Sozialer Status (ledig, verlobt, verheiratet)<br />
Sprachen<br />
Ausbildung & Beruf<br />
Dauer und Grad der Ausbildung<br />
Firmengröße<br />
Soziale Interessen<br />
Interessen wie (Fußball, Hunde etc.)<br />
Freundeskreis<br />
Anstehende Events<br />
Zeitdauer<br />
Zeitdauer online (Start und Enddauer)<br />
Adressierung von Usern an<br />
deren Geburtstag<br />
Diff erenzierungsparameter<br />
von Facebook<br />
Mobile<br />
Advertiser<br />
Demand Side<br />
Platform<br />
(DSP)<br />
RTB<br />
Ad exchange<br />
Sell Side<br />
Platform<br />
(SSP)<br />
Publisher<br />
Abb. 19 – Beispiele entlang der<br />
stark rückläufi g<br />
Wertschöpfungskette leicht rückläufi im g Online-<br />
Werbemarkt der stagnierend Zukunft<br />
leicht steigend<br />
Quelle: Arthur D. Little Analyse<br />
Social Media und Social<br />
Networks als Haupttreiber<br />
Wie werden sich die Werbeinvestitionen<br />
im Bereich Mobile entwickeln?<br />
Die größte Entwicklung im Mobile Bereich<br />
wird bei Bewegtbild und Apps erwartet.<br />
stark steigend<br />
k. A.<br />
Werbung auf Facebook ermöglicht jedem<br />
Werbenden die spezifi sche Zielgruppe<br />
in großen Plattformen mit keinem oder<br />
geringem Wissen anzusprechen<br />
Facebook ermöglicht<br />
Mikro-Werbung für jedes Budget<br />
Durch die großen Diff erenzierungskriterien<br />
können kleine Gruppen<br />
Zielgruppen im ganzen Land<br />
ansprechen<br />
Kosten für eine kleine Werbekampagne<br />
fangen bei einem Euro<br />
pro Tag an<br />
Neben Mikro-Werbekampagnen<br />
sind auch große und landesweite<br />
Kampagnen möglich<br />
Mikro Diff erenzierung<br />
Abb. 22 – Möglichkeiten der<br />
Werbung auf facebook<br />
Quelle: facebook, Arthur D.<br />
Little Analyse<br />
Mit Blick auf die deutsche Social Media-Landschaft stechen primär<br />
drei Kategorien ins Auge:<br />
• Globale Netzwerke wie Facebook, die weiterhin einen regen Strom von<br />
Neuanmeldungen verzeichnen.<br />
• Lokale Netzwerke wie etwa StudiVZ oder wer-kennt-wen, die einen zunehmend<br />
schweren Stand in Deutschland haben werden. Zwar steigen die<br />
Benutzerzahlen noch leicht, jedoch wird das immer dominanter werdende<br />
Facebook die Nutzer dauerhaft an sich ziehen.<br />
• Spezialisierte Netzwerke wie das Business-Netzwerk XING haben hingegen<br />
den g lobalen Konkurrenten getrotzt und verfügen z udem über eine stabile o der<br />
sogar wachsende Benutzeranzahl. Hierbei spielt insbesondere der Nischenfokus<br />
solcher Netzwerke, wie etwa XINGs Spezialisierung auf Geschäftsbeziehungen<br />
im deutschsprachigen Raum, eine Rolle f ür den Erfolg. International<br />
betrachtet, dürfte LinkedIn seine dominierende Rolle weiter ausbauen.<br />
39 31<br />
TV-Medien<br />
Gerade der mobile Werbemarkt pro- Content-Umfeld als eine der wichtigsfitiert<br />
erheblich von schnelleren ten Online-Werbeformen etabliert.<br />
Übertragungsraten. Dabei punkten Durch neue In-Video-Commercein<br />
den nächsten Jahren nicht nur Formate verschwimmen die Grenzen<br />
Anbieter mobiler Inhalte, sondern<br />
alle Akteure, die sich frühzeitig mit<br />
Chancen und Herausforderungen des<br />
Mobile <strong>Advertising</strong> auseinandersetzen.<br />
Die Kundenbindungsmedaille gewinnen<br />
dabei diejenigen Akteure, die den<br />
Mobile-Kanal mit den anderen „transaktionellen“<br />
K anälen verbinden. Damit<br />
werden diejenigen Kunden gezielt<br />
adressiert, d ie z war mobil ansprechbar Shopping-Segment (Stichwort Image<br />
sind, a ber ihre Kaufentscheidungen auf Videos, Video Tutorials und „Digita-<br />
einem anderen Kanal umsetzen. ler Haul“) setzen künftig verstärkt auf<br />
In-Video-Ads. Besonders wirksam und<br />
Das wiederum schafft neue Möglich- erfolgreich wird die Bewegtbildkeiten<br />
dafür, den Vormarsch von Werbung der Zukunft durch eine<br />
Bewegtbildwerbung (Pre-Roll, Mid-passgenaue<br />
semantische Ausspielung<br />
Roll und In-Video-Commerce) wei- im Rahmen des Online-Contentter<br />
zu forcieren. Denn Vide<strong>of</strong>ormate Umfelds. Mit In-Video-<strong>Advertising</strong> ist<br />
vermögen die Aufmerksamkeit des in den kommenden drei Jahren die<br />
Endkunden gezielter, nachhaltiger Monetarisierung dieser wichtigen Säule<br />
und bei richtigem Einsatz emotionaler des Web 2.0 ein fester Bestandteil der<br />
zu fesseln als statische Werbeflächen. Werbewertschöpfung geworden. Neben<br />
diesen Werbeumfeldern im mobilen<br />
<strong>2015</strong> hat sich In-Video-<strong>Advertising</strong> so- und Online-Bewegtbildsegment wird<br />
wohl auf pr<strong>of</strong>essionellen Content-Platt- auch IPTV-<strong>Advertising</strong> Raum für neue<br />
formen als auch im User-Generated-Werbeformen<br />
etablieren.<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Treiber des Wandels 40/41<br />
Wie schätzen Sie die Entwicklung<br />
der nachfolgenden innovativsten<br />
Werbeformen in Bezug auf deren<br />
Werbeinvestitionen bis zum Jahr<br />
vertising“ <strong>2015</strong> ein? (d.h. Werbung innerhalb von<br />
Apps) sowie „Location-based-<strong>Advertising</strong>“<br />
Es wird (d.h. erwartet, Standort-basierte dass Social Media- Werbung).<br />
Während Investitionen Bewegtbildwerbung am stärksten steigen. direkt<br />
aus dem Online-Umfeld adaptiert werden<br />
kann, stark rückläufi sind gIn-App-<strong>Advertising</strong><br />
und Location-based-<strong>Advertising</strong><br />
leicht rückläufi g<br />
spezi-<br />
stagnierend<br />
fi sche leicht Modelle steigend im mobilen Umfeld.<br />
stark steigend<br />
k. A.<br />
Im mobilen Segment haben sich ähn- Soziale Netzwerke haben in den verliche<br />
Strukturen wie in der Online- gangenen fünf Jahren dramatisch an<br />
Werbung etabliert. Allerdings sind in Beliebtheit bei den Internet-Nutzern<br />
der mobilen Werbung deutlich mehr zugenommen. Damit werden sie auch<br />
Social Media-<strong>Advertising</strong><br />
Akteure verschiedener Branchen als Werbeplattform wichtiger – die<br />
aktiv, wobei eine Konsolidierung Der ehemals reine Mobilfunkanbieter Hutchison 3 aus Österreich hat sich zu<br />
Der ehemals hin reine Werbeindustrie Mobilfunkanbieter Hutchison hat ihre 3 aus Ausgaben Österreich<br />
einer Mediaagentur entwickelt, die die gesamte Wertschöpfungskette bedient. In-game-<strong>Advertising</strong><br />
hat im sich zu<br />
zur online-bezogenen Wertschöpfung<br />
einer Mediaagentur Social entwickelt, Web die in die den gesamte letzten Wertschöpfungskette sechs Jahren bedient.<br />
erwartet wird:<br />
versechsfacht. 57 Prozent der im Rah-<br />
Branded Content<br />
Campaign Ad<br />
Channel Campaign Campaign Publishing AccessServiceDevice<br />
Creation aggregation buying inventory serving<br />
provision provision provision<br />
men selling dieser Studie befragten Experten<br />
Campaign Ad<br />
Channel Campaign Campaign Publishing AccessServiceDevice<br />
Die im Rahmen dieser Studie befrag-<br />
Creation Supporting aggregation<br />
serviceserwarten, buying inventory dass Core serving services Social Media-Werbung<br />
provision provision provision<br />
selling<br />
Advergames<br />
ten Experten sehen im mobilen Um Umfeld die gesamte Wertschöpfungskette in den nächsten bedienen zu Jahren können nimmt, stark ansteigt,<br />
Hutchison 3 Supporting die Rolle services dreier Akteure ein:<br />
Core services<br />
mittelfristig eine deutliche Zunahme immerhin 32 Prozent rechnen • Kundenbetreuung<br />
TV-Product-Placement<br />
mit<br />
Access Um die / Service gesamte Provider Wertschöpfungskette bedienen zu können nimmt,<br />
• Provider von Mobile Data und ISP für Mobile Internet Access<br />
von Bewegtbildwerbung, „In-App-Ad-<br />
Hutchison 3 die einer Rolle dreier leichten Akteure ein: Zunahme.<br />
Estimated reach<br />
808,240 people<br />
who live in Germany<br />
who live within 80 kilometres<br />
<strong>of</strong> Munich<br />
Try Facebook Ads<br />
Reach the excact<br />
audience you want<br />
with Facebook‘s<br />
customizable targeting.<br />
Beispiel<br />
zwischen Werbung und Sales. Das<br />
Abb. 25 – Zeitaufwand steht im Einklang mit der zunehm- und Werend<br />
digital ausgerichteten Inhalteerbeausgabenstellung,<br />
im die Vergleich, in den nächsten Jahren Jahr<br />
verstärkt Video-basiert umgesetzt wird.<br />
Nicht nur journalistische Online-In-<br />
2010, Angaben halte, und in hier speziell % Local Content,<br />
auch K ommunikationsmaßnahmen im<br />
Quelle: Morgan Corporate-Umfeld Stanley, sowie im Social- Sapient-<br />
Nitro<br />
Search Marketing<br />
Display Ads<br />
Bewegbild/Video Ads<br />
In-App-<strong>Advertising</strong><br />
Advergames<br />
SMS/Bluetooth Ads<br />
Location-based-Marketing<br />
Sonstige mobile Werbeformen<br />
Print<br />
26 12<br />
• Distributionskanal für digitale Inhalte<br />
Medienfi rma / nhalte I Aggregator<br />
• Netzwerk an Partnern und Kooperationen mit anderen<br />
Inhalte Aggregatoren und Medienfi rmen<br />
• Kundenbetreuung<br />
Access / Service Provider<br />
• Kampagnenentwicklung, -leitung und -durchführung<br />
• Provider von Mobile Data und ISP für Mobile Internet Access<br />
Online-Marketing Agentur<br />
• Mediaplanung, Werbeplatzanbieter<br />
• Multimedia-Öberfl ächen für SMS, MMS, Voice, Video, E-Mail etc…<br />
• Distributionskanal für digitale Inhalte<br />
Medienfi rma / Inhalte Aggregator<br />
• Netzwerk an Partnern und Kooperationen mit anderen<br />
Die „Demand-Side-Plattform“ (DSP) besteht aus Inhalte Organisationen, Aggregatoren die sich und Medienfi rmen<br />
darauf spezialisiert haben, aus v erschiedenen Q uellen d ie optimalen Werbeflächen<br />
in Echtzeit einzukaufen. Die Quellen • sind Kampagnenentwicklung, Werbenetzwerke, AdEx- -leitung und -durchführung<br />
Online-Marketing changes Agentur oder Sell-Side-Plattformen. Sobald • die Mediaplanung, Flächen gefunden Werbeplatzanbieter<br />
sind,<br />
verwaltet die Plattform die Kampagne und erstellt Echtzeitberichte zum<br />
• Multimedia-Öberfl ächen für SMS, MMS, Voice, Video, E-Mail etc…<br />
Kampagnen-stand für den Werbetreibenden.<br />
ihm einen möglichst hohen Ertrag pro Werbeeinblendung erwirtschaftet.<br />
Zur Umsetzung nutzt dieser verschiedene AdExchanges, um einer möglichst<br />
Abb. 20 breiten – Käuferschaft Kampagnen-stand Fallstudie die Werbeplätze für zu den präsentieren. Werbetreibenden. Hutchinson<br />
Durch die Akquisition verschiedener Werbefi rmen hat Google sich in den letzten<br />
Jahren sukzessive zu einem der führenden Werbenetzwerke aufgebaut. Googles Dou-<br />
3 Austria<br />
bleClick fungiert als AdExchange, die auch ins AdSense (Werbenetzwerk) integriert<br />
ist. Dementsprechend wird der Markt von Giganten wie Google dominiert. Ausnahmen<br />
wie AdScale mit ihrer AdExchange sind im deutschen Online-Werbemarkt<br />
eine Impression.<br />
Quelle: hingegen Hutchinson3, eher rar – und werden es mit Blick auf die hiesigen Entwicklungen Arthur<br />
voraussichtlich auch bleiben.<br />
D. Little Analyse<br />
2<br />
1<br />
2<br />
14<br />
Eine hohe Standardisierung der wichtigsten<br />
Preismodelle (z. B. TKP, CPC etc.)<br />
wird es auch in Zukunft geben.<br />
8<br />
15<br />
In Zukunft wird es noch viel mehr<br />
verschiedene Preismodelle geben.<br />
4<br />
30<br />
4<br />
4<br />
4<br />
30 43<br />
39<br />
4<br />
Location-based-Marketing<br />
Friend Scouting/Empfehlung<br />
Sonstige innovative Werbeformen<br />
In „AdExchanges“ werden Werbefl ächen z wischen Anbietern und Nachfragern<br />
gehandelt. Die Transaktionen laufen hier in aller Regel in Echtzeit ab. Es werden<br />
entweder Die ganze „Demand-Side-Plattform“ Bündel von Impressions pro Werbeplatz (DSP) verkauft besteht oder aus auch Organisationen, nur<br />
die sich<br />
eine Impression. darauf spezialisiert haben, aus verschiedenen Q uellen d ie optimalen Werbeflächen<br />
in Echtzeit einzukaufen. Die Quellen sind Werbenetzwerke, AdEx-<br />
Die „Sell-Side-Plattform“ (SSP) unterstützt den Werbefl ächenbetreiber, indem sie<br />
changes oder Sell-Side-Plattformen. Sobald die Flächen gefunden sind,<br />
verwaltet die Plattform die Kampagne und erstellt Echtzeitberichte zum<br />
In „AdExchanges“ werden Werbefl ächen zwischen Anbietern und Nachfragern<br />
gehandelt. Die Transaktionen laufen hier in aller Regel in Echtzeit ab. Es werden<br />
entweder ganze Bündel von Impressions pro Werbeplatz verkauft oder auch nur<br />
Die „Sell-Side-Plattform“ (SSP) unterstützt den Werbefl ächenbetreiber, indem sie<br />
ihm einen möglichst hohen Ertrag pro Werbeeinblendung erwirtschaftet.<br />
Zur Umsetzung nutzt dieser verschiedene AdExchanges, um einer möglichst<br />
breiten Käuferschaft die Werbeplätze zu präsentieren.<br />
Durch die Akquisition verschiedener Werbefi rmen hat Google sich in den letzten<br />
Jahren sukzessive zu einem der führenden Werbenetzwerke aufgebaut. Googles DoubleClick<br />
fungiert als AdExchange, die auch ins AdSense (Werbenetzwerk) integriert<br />
ist. Dementsprechend wird der Markt von Giganten wie Google dominiert. Ausnahmen<br />
wie AdScale mit ihrer AdExchange sind im deutschen Online-Werbemarkt<br />
hingegen eher rar – und werden es mit Blick auf die hiesigen Entwicklungen<br />
voraussichtlich auch bleiben.<br />
Abb. 1 23 – Prozentuale Visualisierung<br />
des Werbemarktanteils in<br />
den Kanälen von 2010-<strong>2015</strong><br />
Quelle: IP Deutschland Expertenbefragung<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> Adverti-<br />
Statements zur Entwicklung von<br />
sing <strong>2015</strong>, Basis n=219 Vergütungsmodellen, Angaben in %<br />
4<br />
12<br />
32<br />
4<br />
4 25<br />
186<br />
47<br />
47<br />
48<br />
48<br />
3 19<br />
26 5<br />
6 25<br />
16 5<br />
6<br />
2<br />
1<br />
15<br />
20<br />
23<br />
34<br />
37<br />
17 4<br />
42 8<br />
39 4<br />
1<br />
15<br />
39 30 15<br />
Globale Akteure wie Facebook haben dern als Empfehlung eines Freundes<br />
die Nutzerinformationen bereits als wahrnimmt. Dieses Modell stellt ins-<br />
Werbemarkt erkannt. So ist es beibesondere für Werbeplattformen ein<br />
spielsweise bei Facebook möglich, als nicht zu unterschätzendes Risiko dar,<br />
Werbetreibender eigene Werbung We rbemarktanteile zu 2010 denn Medien andere Internetseiten Prozentuale Visualiesierung und des Por-<br />
Werbemarktanteils in den Kanälen<br />
schalten und auf Basis der Nutzerin-<br />
TV-Medien<br />
formationen zielgruppenspezifi sch zu<br />
von 2010–<strong>2015</strong><br />
tale werden künftig an Relevanz bei<br />
Veränderungen in der Werbemarktan-<br />
39,1%<br />
teil-Verteilung von 2010 bis <strong>2015</strong>.<br />
den Nutzern verlieren. Aufgrund der<br />
positionieren.<br />
Online-Medien 9%<br />
19,2% teilweise exklusiven Nutzung eines sozialen<br />
Netzwerks wie We rbemarktanteil Facebook <strong>2015</strong> Medien werden<br />
Zudem bieten soziale Netzwerke mit 19,0% auch diese als Werbeplatz deutlich un-<br />
Zeitung<br />
36,0%<br />
TV-Medien<br />
dem Recommendation-Modell die Mögattraktiver – sowohl im Online-Be-<br />
16,4%<br />
lichkeit, Firmen und Produkte werbe-<br />
Print reich als auch 36,8% im mobilen Werbemarkt.<br />
mäßig zu positionieren, obwohl der<br />
4,9%<br />
Radio<br />
Nutzer dies nicht als Werbung, son-<br />
Online-Medien<br />
12,8%<br />
Die Zukunft bringt noch mehr<br />
verschiedene Preismodelle.<br />
25<br />
ich stimme überhaupt nicht zu<br />
2<br />
3<br />
4<br />
ich stimme voll zu<br />
k. A.<br />
Heutige Preismodelle sind nicht ausreichend,<br />
um den Wert eines Werbeformates korrekt zu<br />
bestimmen.<br />
15<br />
30<br />
12<br />
30<br />
Bis <strong>2015</strong> wird die Bedeutung der<br />
Versteigerung von Werbeplätzen zunehmen.<br />
5<br />
27<br />
19<br />
2<br />
28<br />
Abb. 26 – Statements zur Entwicklung<br />
von Vergütungsmodellen,<br />
Angaben in %<br />
Quelle: IP Deutschland Expertenbefragung<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong><br />
<strong>2015</strong>, Basis n=130<br />
3<br />
4<br />
Abb. 21 – Einschätzung der<br />
Entwicklung innovativer Werbeformen<br />
Quelle: IP Deutschland Expertenbefragung<br />
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong><br />
<strong>2015</strong>, Basis n=223<br />
1,4%<br />
Fachpresse<br />
Kommunikation lässt die Grenzen<br />
zwischen Kunden 1 4 und Produzenten<br />
zusehends verschwimmen. Fraglos erwarten<br />
die Kunden, dass ihre Wünsche<br />
und Vorschläge berücksichtigt und auf<br />
Basis höherer Service-Levels umgesetzt<br />
werden. Für die Produzenten bedeutet<br />
das künftig kommunikativen Mehraufwand,<br />
der im Ergebnis aber zu einem<br />
messbar höheren Customer Lifetime<br />
Value (CLTV) f ührt.<br />
werden sich an diesen Bedürfnissen<br />
ausrichten müssen und Werbeaktivitäten<br />
mit großen Streuverlusten zugunsten<br />
von Werbemaßnahmen lancieren,<br />
die kundenseitig gewünscht sind und<br />
gezielt und kontextsensitiv ausgesteuert<br />
werden.<br />
Was Online bereits jetzt funktioniert,<br />
wird bis <strong>2015</strong> verstärkt auch im Mobile<br />
<strong>Advertising</strong> getestet und auf den mobilen<br />
Markt übertragen sein. Dank dem<br />
bis dahin nahezu flächendeckenden<br />
mobilen Breitbandangebot und der<br />
10,6%<br />
Anstatt der gängigen monodirektionalen<br />
Push-Strategien, verlangen die<br />
Abb. 24 „neuen Kunden“ – Zeitaufwand im Jahr <strong>2015</strong> nach weiteren Proliferation internetfähiger und Wer-<br />
Werbung, die passgenau auf ihre Be- mobiler Endgeräte – speziell Smartphodürfnisse<br />
zugeschnitten ist und – auf nes (50,8 Mio. in <strong>2015</strong>) und Tablet PCs<br />
Wunsch des Rezipienten – den Dia- (5,1 Mio. in <strong>2015</strong>) – wächst der mobile<br />
beausgabenlog mit dem Anbieter vorsieht. im Alle Vergleich, Datenverkehr in Deutschland bis <strong>2015</strong> Jahr<br />
Player der Werbewertschöpfungskette um den Faktor 30<br />
2010, Angaben in %<br />
Quelle: OVK, Nielsen, Mediencluster<br />
NRW<br />
1 5 .<br />
1 4 insbesondere Te chnik-affi ne Kunden<br />
1 5 vgl. Cisco Studie: http://www.cisco.com/web/DE/presse/meld_2011/01-02-2011_mobile_traffi c.html.<br />
Digitale Werbebörse<br />
Abb. 27 – Digitale Werbebörse 1<br />
Quelle: Mediencluster NRW<br />
Zeitung<br />
3,7%<br />
Print<br />
Radio<br />
0,8%<br />
Fachpresse<br />
Werbetreibende Werbeplattformen<br />
Customer Frontend<br />
(Self Service)<br />
div. Werbeformen<br />
Targeting-Optionen<br />
Vergütungsmodell<br />
Werbekontexte<br />
max. Kampagnenangebote<br />
Algorithmus optimiert Einbuchungen<br />
kontinuierlich bis zum Ende der Kampagnen<br />
unter Umsatz- und Performance-Gesichtspunkten<br />
Algorithmus bucht Werbemittel auf<br />
Plattformen mit max. Performance zum<br />
höchstmöglichen Preis in Echtzeit ein<br />
Digitale Werbebörse gleicht Kampagnen-Parameter<br />
im Trial- & Error-Prinzip<br />
mit verfügbaren Werbeplätzen ab<br />
Bidding Engine<br />
Publishers Frontend<br />
(Self Service)<br />
Werbeinventar<br />
Werbekontexte<br />
Verfügbarkeiten<br />
Preise<br />
Abrechnungsmodelle<br />
Gut möglich, dass sich das gesamte Reichweiten- u nd Daten-Ökosystem a nalog<br />
zu internationalen Finanzmärkten entwickelt - inklusive Arbitrage-Geschäften<br />
zwischen den Marktplätzen, Handel von O ptionen und <strong>Future</strong>s auf zukünftige<br />
Werbeplätze oder auch dem „Hedging“ von Werbeeinbuchungen. Dieses<br />
„Financial Engineering“ könnte letztlich einer der wesentlichen Treiber für<br />
die Entwicklung vollkommener Märkte sein.<br />
An dieser Stelle darf darüber spekuliert werden, a) w ie v iele Werbebörsen den<br />
Markt bedienen und b) wer „Betreiber“ der Werbebörsen wird (Zusammenschluss<br />
der Vermarkter? Große Media-Agenturen?) und c) auf Basis welchen<br />
Geschäftsmodells die Werbebörsen agieren, r espektive wie die Erlöse/Gewinne<br />
unter den Beteiligten der Werbewertschöpfungskette aufgeteilt werden.<br />
57
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Werbemarktszenarien 52/53<br />
Werbekunden Media-Agenturen<br />
Auf Basis dieser Argumentationskette<br />
entwickeln sich die (digitalen) Werbemärkte<br />
– im Pareto-Sinne – in Richtung<br />
eines „vollkommenen Werbemarktes“,<br />
in dem der automatisierte Abgleich von<br />
Angebot und Nachfrage über den Preismechanismus<br />
zu einer optimalen Ressourcenallokation<br />
führt. Das „Optimum“<br />
bzw. das Marktgleichgewicht<br />
kennzeichnet eine Marktsituation, in<br />
Die Ausspielung dieser Information damit die personalisierte, d igitale Wer-<br />
der sämtliche verfügbaren Werbeplätze<br />
an Eriks persönlichen Lifecycle Agent bebotschaft in einen realen Kauf.<br />
ihren maximal möglichen Output (also<br />
erfolgte schließlich über einen sogenannten<br />
Context Agenten, der die Gemäß Szenario 3 erfolgt ein Großteil<br />
ihren höchstmöglichen Preis) erzie-<br />
Pr<strong>of</strong>i ldaten des Context Brokers mit ausgespielter (Online-)Werbung in <strong>2015</strong><br />
len und die Platzierung von Werbebot-<br />
zielgenauen, ortsbezogenen Werbeange- ausschließlich personalisiert – in dieser<br />
boten gematched hat.<br />
oder ähnlicher Form …<br />
schaften auf den verfügbaren Werbe- Im Kern stellt die digitale Werbebörse<br />
plätzen zum höchstmöglichen Return<br />
on <strong>Advertising</strong> (RoAd) führt. In dieser<br />
Erik legt auf seiner Rückreise einen Kommen wir in diesem Szenario zur<br />
eine Ü bertragung (und Weiterentwick-<br />
kleinen Umweg zum „Le Louvre des Anti- Struktur und den Prozessen, die dieses<br />
lung) des heutigen Google AdWords- quaires“ ein, schlendert durch die Gänge neue Vermarktungssystem kennzeich-<br />
Situation lassen sich durch deren Umschichtungen<br />
keine weiteren Produkti-<br />
zum Stand E17, der ihm via Augmented net: Der personalisierte Werbemarkt<br />
Ökosystems auf den gesamten digitalen<br />
Reality Layer mittels digitaler Pfeile in baut auf einem dualen System auf, das<br />
Werbemarkt dar – mit weitreichenden seinem Smartphone angezeigt wird, holt die inhaltlich fein justierte Kundenvitätssteigerungen<br />
mehr erzielen. Folgen für alle Beteiligten:<br />
die Skulptur ab und erhält dank Online- Targetierung mit Werbemaßnahmen<br />
Check-in mit anschließender Bewer- unter den folgenden beiden Markttung<br />
des Kaufvorgangs einen satten Ra- Playern verhandelt und aussteuert: Conbatt<br />
auf den Kaufpreis – und konvertiert text Broker und Context Agents.<br />
Abb. 28 – Digitale Werbebörse 1<br />
Quelle: Mediencluster NRW<br />
Online Vermarkter Ad Networks<br />
Digitale Werbebörse<br />
Sense/Expose<br />
Wer ist Betreiber der digitalen Werbebörse<br />
(Vermarkter/Agenturen)?<br />
Context Broker<br />
Wenn Vermarkter, sind dann<br />
Media-Agenturen zukünftig obsolet?<br />
Digitale Werbebörse<br />
Aggregate<br />
Refi ne/Enrich<br />
Context-Enriched Services<br />
Disseminate<br />
Pull<br />
Push<br />
Publisher/<br />
Werbeplattformen<br />
Guided<br />
Interactions<br />
Customization<br />
User-Defi ned<br />
Rules<br />
Unaded<br />
Suggestions<br />
Context Agents<br />
Abb. 29 – Context Broker, Context<br />
Agent<br />
Quelle: Sapient Nitro 2011 in<br />
Anlehnung an Gartner<br />
Unembiguous<br />
Automation
<strong>Future</strong> <strong>of</strong> <strong>Advertising</strong> Impressum 80 /81<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
denkwerk GmbH<br />
Vogelsangerstr 66<br />
50823 Köln<br />
Ansprechpartner<br />
denkwerk GmbH<br />
Chérine de Brujin<br />
Telefon:0221 2942–100<br />
Fax: 0221 2942–101<br />
Mail: cherine.debruijn@denkwerk.com<br />
www.denkwerk.com<br />
Mediencluster NRW GmbH<br />
Hohenzollernring 75-77<br />
50672 Köln<br />
Mediencluster NRW GmbH<br />
Marc Ziegler<br />
Telefon: 0221 949910–0<br />
Fax: 0221 949910–19<br />
Mail: marc.ziegler@medien.nrw.de<br />
www.medien.nrw.de<br />
Arthur D. Little Austria GmbH<br />
Grafenberger Allee 293<br />
40237 Düsseldorf<br />
Arthur D. Little Austria GmbH<br />
Marion Sommerwerck<br />
Telefon: 0211 8609–523<br />
Mail: sommerwerck.marion@adlittle.com<br />
www.adlittle.com
IP Deutschland GmbH<br />
Picassoplatz 1<br />
50679 Köln<br />
IP Deutschland GmbH<br />
Jan Isenbart<br />
Telefon: 0221 456–20<br />
Fax: 0221 456–26999<br />
Mail: jan.isenbart@ip-deutschland.de<br />
www.ip-deutschland.de<br />
Medien Management Institut an<br />
der Hochschule Fresenius<br />
Im Mediapark 4c<br />
50670 Köln<br />
Medien Management Institut an der<br />
Hochschule Fresenius<br />
Pr<strong>of</strong>. Dr. Werner Schwaderlapp<br />
Telefon: 0221 973199–61<br />
Fax: 0221 973199–17<br />
Mail: <strong>of</strong>fice@memi-koeln.de<br />
www.memi-koeln.de<br />
eco – Verband der deutschen<br />
Internetwirtschaft e.V.<br />
Lichtstr. 43h<br />
50825 Köln<br />
eco – Verband der deutschen<br />
Internetwirtschaft e.V.<br />
Harald A. Summa<br />
Telefon: 0221 700048–0<br />
Fax: 0221 700048–111<br />
Mail: harald.summa@eco.de<br />
www.eco.de