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Bestimmung des Paracetamolgehalts in Vivimed - Adolf-Reichwein ...

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<strong>Bestimmung</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Paracetamolgehalts</strong> <strong>in</strong> <strong>Vivimed</strong><br />

von<br />

Natalie Rotermel und<br />

Kathar<strong>in</strong>a Juhasz-Dora


Inhalt<br />

1. Allgeme<strong>in</strong>e Information zu den Chemikalien<br />

und den Bestandteilen e<strong>in</strong>er <strong>Vivimed</strong> Tablette<br />

(Name, Wirkungsweise, Struktur etc.)<br />

2. Versuchsdurchführung<br />

3. Beobachtung und Probleme (Fehlerquellen)<br />

4. Endergebnis


Coffe<strong>in</strong><br />

• Summenformel: C8H10N4O2<br />

• Molmasse: 194,19 g/mol<br />

• R-/S-Sätze: R: 22 S: (2)<br />

• Andere Namen: 1,3,7-Trimethylxanth<strong>in</strong>,<br />

1,3,7-Trimethyl-2,6-pur<strong>in</strong>dion<br />

• farblose, geruchlose, bitter schmeckende Kristalle


Der Wirkstoff Paracetamol<br />

• Summenformel: C8H9NO2<br />

• Molmasse: 151,17 g/mol<br />

• Löslichkeit <strong>in</strong> H2O: 14 g/L<br />

• R-/S-Sätze: R 22-52/53 S 22-61<br />

• Andere Namen von Paracetamol:<br />

4-Hydroxyacetanilid, Acetam<strong>in</strong>ophen,<br />

N-Acetyl-p-Am<strong>in</strong>ophenol,<br />

N-(4-Hydroxyphenyl) acetamid<br />

• weißer, fe<strong>in</strong>kristall<strong>in</strong>er Feststoff<br />

• Der Name leitet sich vom strukturellen Namen ab:<br />

para-(Acetylam<strong>in</strong>o)phenol


Die Wirkung von Paracetamol<br />

• Genutzt wird es <strong>in</strong> verschiedenen Medikamenten,<br />

etwa Erkältungsmitteln, sowie als Hauptbestandteil<br />

vieler Schmerzmittel und Teil von Kombipräparaten.<br />

• schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung<br />

• der analgetische Effekt kommt hauptsächlich im<br />

Gehirn und Rückenmark zustande


Schmerzwahrnehmung/Prostagland<strong>in</strong>e


• Paracetamol greift im zentralen Nervensystem und<br />

nicht <strong>in</strong> der Peripherie <strong>des</strong> Körpers an<br />

• Die Hauptwirkung sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hemmung der<br />

Cyclooxygenase-3 im Rückenmark zu bestehen.<br />

• Dieses Enzym ist für die Bildung von Prostagland<strong>in</strong>en<br />

verantwortlich, die wiederum an der<br />

Schmerzweiterleitung <strong>in</strong>s Gehirn beteiligt s<strong>in</strong>d.<br />

• Andere Wirkungen betreffen die Seroton<strong>in</strong>-<br />

Rezeptoren (Typ 5-HT3) im Rückenmark, über diesen<br />

Rezeptortyp kann das Nervensystem die<br />

Weiterleitung von Schmerz hemmen.


Nebenwirkung<br />

• Nebenwirkungen: Übelkeit, Hautrötung/-ausschlag,<br />

Schweißausbrüche und Blutdruckabfälle<br />

• Extrem seltene Nebenwirkungen: Störungen der<br />

Blutbildung oder Verkrampfung der Atemmuskulatur.<br />

• Aufgrund der e<strong>in</strong>fachen Beschaffung kommt es<br />

jedoch nicht selten zu Überdosierungen<br />

• Ab e<strong>in</strong>e Menge von 7-10g pro Tag wirkt<br />

Paracetamol Leber toxisch<br />

(Zersetzung der Leber).


E<strong>in</strong>e schwere Paracetamolvergiftungen<br />

verläuft <strong>in</strong> 3 Phasen:<br />

1. Phase, <strong>in</strong>nerhalb der ersten Stunde: Übelkeit,<br />

Erbrechen, Schwitzen.<br />

2. Phase, 24–48 Stunden nach Giftaufnahme: Bei<br />

kurzfristiger Besserung <strong>des</strong> Allgeme<strong>in</strong>bef<strong>in</strong>dens,<br />

Beg<strong>in</strong>n der Leber- und evtl. auch der<br />

Nierenschädigung.<br />

3. Phase, 3–5 Tage nach der Giftaufnahme: Akutes<br />

Leberversagen (Leberzerfallskoma) mit<br />

Unterleibschmerzen, Gelbsucht, Blutungen,<br />

Bewußtse<strong>in</strong>se<strong>in</strong>trübungen, Koma


Methoden der Entgiftung:<br />

• Giftentfernung: provoziertes Erbrechen<br />

ansonsten Magenspülung<br />

• Hemmung der Resorption: Aktivkohle<br />

• Neutralisierung der Giftwirkung: Antidot<br />

Acetylcyste<strong>in</strong> (<strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik!)


Versuchsdurchführung<br />

<strong>Bestimmung</strong> <strong>des</strong> <strong>Paracetamolgehalts</strong> mittels HPLC<br />

• Eluent = Methanol: 0,1% Phosphorsäure<br />

• Flussrate: 1 mL/m<strong>in</strong><br />

• Detektor: UV, 240nm<br />

• RP-Säule: C8-Säule<br />

Säule Länge: 125mm<br />

Innendurchmesser: 4mm<br />

(SiO2)n 8 C-Atome


Versuchsdurchführung<br />

1. Ansetzen der Stammlösung:<br />

• 2,5001 g Paracetamol wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wägeschiffchen<br />

e<strong>in</strong>gewogen<br />

• Diese Masse wurde <strong>in</strong> den 250 ml Messkolben<br />

überführt und mit <strong>des</strong>t. Wasser aufgefüllt<br />

β(Stammlösung)=0,01 g/ml = 10 mg/ml = 0,00001<br />

g/µl= 0,01 mg/µl<br />

• Da die Probe, die auf die Säule geht maximal 1 nmol<br />

der Substanz enthalten darf, müssen wir die<br />

Verdünnung so variieren, dass die Stoffmenge der<br />

Standards unter 1 nmol liegt


2. Ansetzen der Kalibrierlösungen:<br />

• mit e<strong>in</strong>er Eppendorf-Pipette wurde 25 µl, 30 µl, 35<br />

µl und 40 µl der Stammlösung abpipettiert, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

100 ml Messkolben überführt und mit <strong>des</strong>t. Wasser<br />

aufgefüllt<br />

• So erhält jede Kalibrierlösung e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Massenkonzentration β:<br />

β (1. Kalibrierlsg.)= 0,25 mg/ 100ml= 0,0025 mg/ml<br />

β (2. Kalibrierlösg.)= 0,3 mg/ 100ml= 0,003 mg/ml<br />

β (3. Kalibrierlösg.)= 0,35 mg/ 100ml= 0,0035 mg/ml<br />

β (4. Kalibrierlösg.)= 0,4 mg/ 100ml= 0,004 mg/ml


3. Kontrolle der Stoffmenge anhand der<br />

2.Kalibrierlösung:<br />

• 1 µl Stammlösung enthält 0,01 mg Paracetamol<br />

• 30 µl Stammlösung enthalten 0,3 mg=0,0003g<br />

Paracetamol<br />

• Da diese 0,0003g auf 100 ml aufgefüllt werden, ist<br />

die Massenkonzentration der 2. Stammlösung<br />

0,0003g/100ml<br />

• Also <strong>in</strong> 1 ml = 0,000003 g/ml≙0,000003 g/ 1000µl


• Auf die HPLC-Säule gehen aber nur 20 µl<br />

0,000003 = 6*10 -8 g s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der <strong>in</strong>jizierten Probe<br />

50 enthalten<br />

M( Paracetamol)= 151,17 g/mol<br />

n= 6*10-8 g = 3,969*10-10mol < 1*10-9<br />

151,17 g/mol<br />

die Kalibrierlösung darf <strong>in</strong>jiziert werden


4. Ansetzen <strong>des</strong> Eluenten (Methanol: 0,1% Phosphorsäure)<br />

• Im Verhältnis (40:60) daraus ergibt es sich für 500ml Eluent:<br />

200 ml Ethanol und 300 ml 0,1% Phosphorsäure abgemessen<br />

• Hergestellt aus e<strong>in</strong>er ortho-Phosphorsäure mit w=85%<br />

• Verdünnungsberechnung durch Mischungskreuz:<br />

für für<br />

85 g 340g<br />

H3PO4 = 85% 0,1g = 0,4g<br />

0,1%<br />

H2O = 0% 84,9g = 339,6g<br />

• Den angesetzten Eluenten haben wir anschließend mit Helium<br />

entgast.


Probenaufbereitung<br />

Als erstes wurde die Tablette gewogen und die Verdünnung<br />

berechnet. E<strong>in</strong>e Tablette enthält 333mg Paracetamol.<br />

• Tablette wiegt: 0,4991g = 499,1mg<br />

499,1mg = 100% x = 66,72%<br />

333 mg = x %<br />

499,1mg enthalten 333mg Paracetamol<br />

499,1mg = 333mg<br />

x mg = 35mg x = 52,4580mg auf 100ml<br />

26,2290mg auf 50ml<br />

• Der Peak Probe soll zwischen den Standards liegen.<br />

• Dazu haben wir nun ausgerechnet, wie viel mg von der Tablette<br />

e<strong>in</strong>gewogen werden muss, damit der Peak richtig ersche<strong>in</strong>t. So<br />

haben wir die Menge e<strong>in</strong>gewogen für 35mg Wirkstoff<br />

(Paracetamol).


E<strong>in</strong>waage an Tablette: 0,0264g<br />

Die e<strong>in</strong>gewogene Masse der<br />

Tablette wurde auf 50ml aufgefüllt.<br />

Daraus wurden 1ml<br />

entnommen und auf<br />

100ml aufgefüllt.


Fehlerbetrachtung<br />

• Falsche E<strong>in</strong>waage<br />

• Benutzung verschiedener Eppendorfpipetten<br />

• Falsche Verdünnung der Probe<br />

• Probe konnte nicht filtriert werden, da ke<strong>in</strong>e<br />

Spritzenfilter mehr vorhanden waren<br />

• Schlechte Löslichkeit der Tablette (Paracetamol)<br />

• Falsches Lösemittel (ohne Säure; nur Methanol und<br />

<strong>des</strong>t. Wasser)<br />

• Das Verhältnis, wie die Probe bzw. Standards<br />

verdünnt worden s<strong>in</strong>d, war sehr groß, welches zu<br />

e<strong>in</strong>em großen systematischen Fehler geführt hat


ERGEBNIS<br />

- Chromatogramme der Standards<br />

- Kalibriergeraden<br />

- Chromatogramme der Probe<br />

- Berechnung <strong>des</strong> Endergebnisses


60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5<br />

50<br />

0<br />

Standard 1 Standard 2<br />

Time (m<strong>in</strong>)<br />

Standard 3 Standard 4<br />

0 1 2 3 4<br />

Time (m<strong>in</strong>)<br />

50<br />

0<br />

100<br />

50<br />

0<br />

0 1 2 3 4<br />

Time (m<strong>in</strong>)<br />

0 1 2 3 4<br />

Time (m<strong>in</strong>)


Peakfläche<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Kalibriergeraden<br />

Paracetamolgehalt <strong>in</strong> <strong>Vivimed</strong><br />

y = 26,011x<br />

R 2 = 0,9988<br />

0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25 0,3 0,35 0,4 0,45<br />

Konzentration [mg/100ml]<br />

Kalibriergerade L<strong>in</strong>ear (Kalibriergerade)


mAU<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1. Probenlauf 2. Probenlauf<br />

0 1 2 3 4<br />

Time (m<strong>in</strong>)<br />

mAU<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 1 2 3 4<br />

Time (m<strong>in</strong>)


Berechnung <strong>des</strong> Endergebnisses<br />

Massenkonzentrationen der Proben:<br />

1. Probenlauf: 0,181691 mg/100ml umgerechnet 0,181691mg/26,4mg<br />

2. Probenlauf: 0,179696 mg/100ml<br />

E<strong>in</strong>e Tablette wiegt ca. 499,1 mg und soll 333mg<br />

Paracetamol enthalten.<br />

E<strong>in</strong>waage der Tablette: 26,4 mg/50ml (Verdünnungsfaktor 100)<br />

Paracetamolgehalt pro 26,4 mg E<strong>in</strong>waage<br />

1. 0,181691 mg * 100 = 18,1691 mg<br />

2. 0,179696 mg * 100 = 17,9696 mg


Berechnung <strong>des</strong> Endergebnisses<br />

Mittelwert: 18,1691 mg + 17,9696 mg = 18,0694 mg<br />

26,4 mg = 18,0694 mg<br />

499,1 mg = x<br />

x = 499,1 mg * 18,0694 mg = 341,6075 mg Paracetamol<br />

26,4 mg<br />

Endergebnis: In der Tablette wurden statt 333 mg<br />

Wirkstoff 341,6075 mg gefunden.<br />

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