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arbeitskreis working equitation deutschland (awed) - Pferdeland Kreut

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OFFIZIELLES REGELWERK FÜR DIE ARBEITSREITWEISE DEUTSCHLAND<br />

Alles über die deutsche Arbeitsreitweise unter www.<strong>working</strong>-<strong>equitation</strong>-<strong>deutschland</strong>.de<br />

ARBEITSKREIS WORKING EQUITATION DEUTSCHLAND (AWED)<br />

Nationales Regelwerk<br />

für die<br />

ARBEITSREITWEISE DEUTSCHLAND<br />

(WORKING EQUITATION)<br />

2012<br />

REGELBUCH<br />

Dieses Regelwerk tritt am 01. Januar 2012 in Kraft.<br />

Das Regelwerk und/oder seine Anhänge können bei Bedarf ergänzt oder geändert werden.<br />

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OFFIZIELLES REGELWERK FÜR DIE ARBEITSREITWEISE DEUTSCHLAND<br />

Alles über die deutsche Arbeitsreitweise unter www.<strong>working</strong>-<strong>equitation</strong>-<strong>deutschland</strong>.de<br />

OFFIZIELLES REGELWERK FÜR DIE ARBEITSREITWEISE IN DEUTSCHLAND<br />

Dieses Regelwerk tritt am 01. März 2012 in Kraft.<br />

Das Regelwerk und/oder seine Anhänge können bei Bedarf ergänzt oder geändert werden.<br />

Außerdem kann seine Gültigkeit verlängert werden.<br />

VORSTELLUNG DER DISZIPLIN<br />

Die Disziplin der Working Equitation wurde eingeführt, um die unterschiedlichen Reitweisen zu<br />

fördern, die in den verschiedenen Ländern praktiziert werden, in denen das Pferd in der<br />

Landwirtschaft verwendet wird oder wurde.<br />

Damit wird beabsichtigt, nicht nur die Reitweise jedes Landes, sondern auch die verschiedenen<br />

Traditionen, Reitkleidungen, Sättel und Zaumzeuge, die Bestandteil des Kulturgutes jeder Nation<br />

sind, zu erhalten.<br />

Durch Übertragung der Ermächtigten der WAWE (World Association for Working Equitation) ist der<br />

AWED (Arbeitskreis Working Equitation Deutschland) für die Koordination und Regelung dieser<br />

Disziplin in Deutschland zuständig. Er ist für die Disziplin und insbesondere für ihre Organisation<br />

und Verwaltung, für die Änderungen des offiziellen Regelwerks, für die Berufung und<br />

Akkreditierung der Richter, sowie für die Erstellung eines nationalen Terminkalenders<br />

verantwortlich. Hierbei werden sie vom „Arbeitskreis Working Equitation Deutschland“, im<br />

Nachfolgenden kurz AWED genannt, beraten und unterstützt. Die Mitglieder des AWED sind:<br />

Thomas Türmer, Gernot Weber und Stefan Baumgartner.<br />

Der AWED ist auch verantwortlich und befugt, die Auswahl des Nationaltrainers und des<br />

Mannschaftschefs vorzunehmen. Gemeinsam sind sie dann dafür verantwortlich, die<br />

erforderlichen restlichen technischen Mitarbeiter zu nominieren und die Sportler auszuwählen, die<br />

die Nationalmannschaft bilden, die an den internationalen Wettbewerben der Disziplin teilnehmen<br />

werden.<br />

Dieses Regelwerk definiert die Regeln, nach denen diese Disziplin auszutragen ist.<br />

GLIEDERUNG:<br />

1. Allgemeines, Seite 3<br />

2. Offizielle Organe und Personen, Seite 10<br />

3. Die Prüfungen der Working Equitation, Seite 16<br />

4. Rinderarbeit, Seite 37<br />

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1. ALLGEMEINES<br />

Jeder Wettbewerb der Working Equitation besteht in der Regel aus bis zu vier unterschiedlichen<br />

Einzelprüfungen, wobei das Endergebnis die Summe der Punkte ist, die in jeder dieser bis zu vier<br />

Einzelprüfungen erhalten wurden.<br />

Die Prüfungen sind: Dressur, Trail, Speed Trail und Rinderarbeit.<br />

Für Reiter bis zum vollendeten 18. Lebensjahr besteht Helmpflicht.<br />

Alle jugendlichen Teilnehmer benötigen eine Einverständniserklärung eines<br />

Erziehungsberechtigten (Aufsichtsperson), die vor Turnierbeginn in schriftlicher Form in der<br />

Meldestelle abzugeben ist.<br />

1.1. TURNIERE<br />

Die Termine für A, A/S und B-Turniere gehen aus dem nationalen Terminkalender hervor, der<br />

jedes Jahr unter www.<strong>working</strong>-<strong>equitation</strong>-<strong>deutschland</strong>.de veröffentlicht wird.<br />

1.1.1 A-TURNIER<br />

AWED Turniere sind alle Turniere, die nach dem Regelwerk der AWED ausgetragen werden.<br />

1.1.2. A/S TURNIER<br />

Sichtungsturniere<br />

Sie dienen der Sichtung von Reiter/Pferdpaaren, die sich für den Nationalkader bewerben<br />

1.1.3. B TURNIERE<br />

B Turniere sind Turniere, die an das Reglement des AWED angelehnt sind, aber auf Grund von<br />

besonderen Vorraussetzungen des Veranstaltungsortes oder der Teilnehmer nicht vollständig das<br />

Reglement erfüllen können.<br />

1.2. KLASSEN / TEILNAHMEBEDINGUNGEN<br />

Reiter/Pferdpaare die 2012 erstmals an einer Rinderprüfung teilnehmen wollen, müssen einen<br />

Rinderkurs nachweisen. Hierfür reicht ein Schriftstück mit Ort, Datum und Name von Reitstall und<br />

Trainer.<br />

In der Working Equitation gibt es 4 Klassen:<br />

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Einsteigerklasse WE 1 (kein Speedtrail, keine Rinderarbeit)<br />

Anfänger WE 2 (kein Speedtrail)<br />

Fortgeschrittene WE 3<br />

Master Klasse WE 4<br />

Junioren<br />

1.2.1. EINSTEIGERKLASSE<br />

a) Für Pferde die am 1. Januar des Turnierjahres mindestens 4 Jahre alt sind.<br />

b) Ist den Paaren (Reiter/Pferd) vorbehalten, die sich selbst als Anfänger oder Einsteiger in<br />

dieser Turnierdisziplin einschätzen.<br />

c) Es ist nicht erwünscht, Paare mehr als zwei Turniersaisons hintereinander in der<br />

Einsteigerprüfung zu melden, wenn sie im jeweils vorigen Jahr unter den ersten 3 Plätzen ihrer<br />

Klasse waren.<br />

d) Als mögliche Zäumungen kommen in Frage: Wassertrense- zweihändig<br />

e) Stilreine, traditionsgerechte Kleidung und /oder Zäumung ist nicht erforderlich aber<br />

gewünscht. (gedeckte Farben!). Kopfbedeckung ist Pflicht. Für Jugendliche besteht<br />

Helmpflicht. (Ein Helm wird generell empfohlen).<br />

1.2.2. ANFÄNGER<br />

a) Für Pferde die am 1. Januar des Turnierjahres mindestens 4 Jahre alt sind.<br />

b) Zäumungen :<br />

alle Gebisse mit und ohne Hebelwirkung-Anzüge max 7 cm<br />

Gebisse mit Hebelwirkung sind mit 2 Paar Zügeln zu reiten.<br />

Ausnahme: Springkandare/Kimblewick -1 Paar Zügel<br />

c) Carmarguesonderstatus: Die Camarguereiter haben die Working Equitation als<br />

Turnierdisziplin mit begründet. Aufgrund dieser Tatsache und der langen Tradition dieser<br />

französischen Arbeitsreitweise wird den Camarguereitern in den Klassen Einsteiger und<br />

Fortgeschrittene bei den deutschen Working Equitation- Turnieren ein Sonderstatus<br />

eingeräumt: Da sie die hier gebräuchlichen Zäumungen nicht benutzen und ein Cavecon<br />

(Kappzaum), wie in der Camargue üblich, nicht erwünscht ist, dürfen Camarguereiter in den<br />

Klassen WE 2 und 3 auf blanker Kandare mit einhändiger Zügelführung starten (max.<br />

Anzuglänge 7 cm). Diese Reiter werden aufgrund ihrer einhändigen Zügelführung nicht besser<br />

bewertet als Reiter mit beidhändiger Zügelführung!<br />

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1.2.3. FORTGESCHRITTENE<br />

a) Für Pferde die am 1. Januar des Turnierjahres mindestens 5 Jahre alt sind.<br />

b) Ist den geübten Reitern vorbehalten. Die Pferde und Reiter können in mehr als zwei<br />

aufeinander folgenden Jahren in dieser Klasse starten.<br />

c) Als mögliche Zäumungen kommen in Frage:<br />

Alle Gebisse mit und ohne Hebelwirkung-Anzüge max. 12 cm.<br />

Gebisse mit Hebelwirkung sind mit 2 Paar Zügeln zu reiten.<br />

Ausnahme: Springkandare/Kimblewick -1 Paar Zügel<br />

Blankes Palham und ähnliche Kandaren mit 2 Paar Zügeln – beidhändig<br />

Kandare/Unterlegtrense mit 2 Paar Zügeln – beidhändig<br />

Zügelführung sequentiell auch einhändig erlaubt<br />

d) Camarguesonderstatus<br />

1.2.4. MASTER KLASSE<br />

a) Für Pferde die am 1. Januar des Turnierjahres mindestens 6 Jahre alt sind.<br />

b) Klasse, die Reitern mit einem Mindestalter von 16 Jahren vorbehalten ist, und die sehr<br />

geübt sind<br />

c) Als mögliche Zäumungen kommen in Frage:<br />

- Blanke Kandare- einhändig<br />

d) In dieser Klasse müssen die Zügel in einer Hand geführt werden. Den Reitern steht es frei,<br />

in welcher Hand sie die Zügel führen. Auf den Einsatz der zweiten Hand vor der Zügelhand<br />

steht die Disqualifikation. Auch für das mehrmalige so genannte „Abklopfen“ oder Berühren am<br />

Hals oder an anderer Stelle am Pferd mit der „freien“ Hand.<br />

e) Reiter deren freie Hand die Zügel vor der Zügelhand berühren oder die sie in jedweder Form<br />

zur Hilfe nehmen, werden disqualifiziert. Jede Anpassung der Zügellänge mit der freien Hand<br />

muss eine momentane, kurzfristige Handlung bleiben.<br />

f) Zwischen den einzelnen Zügeln dürfen maximal zwei Finger einer Hand liegen.<br />

1.2.5. JUNIOREN<br />

a) Altersklasse, die den Reitern vorbehalten ist, die am 1. Januar des Jahres, in dem sie am<br />

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Turnier teilnehmen, höchstens 17 Jahre alt sind.<br />

b) Junioren dürfen mit Pferden starten, die auch schon in höheren Prüfungen gestartet sind.<br />

Alle jugendlichen Teilnehmer müssen bei Turnierbeginn eine Einverständniserklärung des<br />

Erziehungsberechtigten/Aufsichtsperson in schriftlicher Form in der Meldestelle abgeben.<br />

c) Es besteht Helmpflicht<br />

1.3. PFERDE<br />

Ausdrücklich erwünscht ist, dass im Laufe der Zeit, gemäß dem Gedankengut der<br />

Working Equitation vermehrt Pferde aus den Deutschen Landeszuchten die<br />

Turnierszene bereichern, ohne dabei andere Pferderassen zu benachteiligen. So<br />

soll dann nicht nur das Können der Deutschen Reiter, sondern auch die Qualität der<br />

Deutschen Pferdezucht international präsentiert werden.<br />

a) EINSTEIGERKLASSE / ANFÄNGERKLASSE<br />

- Tiere jeder Reitpferderasse beider Geschlechter ab dem Alter von 4 Jahren, die über den<br />

Equidenpass des Herkunftslandes oder aus Deutschland verfügen.<br />

b) FORTGESCHRITTENE<br />

- Tiere jeder Reitpferderasse beider Geschlechter ab dem Alter von 5 Jahren, die über den<br />

Equidenpass des Herkunftslands oder aus Deutschland verfügen.<br />

c) MASTER KLASSE<br />

- Tiere jeder Reitpferderasse beider Geschlechter ab dem Alter von 6 Jahren, die über den<br />

Equidenpass des Herkunftslandes oder aus Deutschland verfügen<br />

1.3.1. IDENTIFIKATIONSDOKUMENT FÜR PFERDE<br />

a) Der Equidenpass muss immer dann vorgelegt werden, wenn ein Wettbewerbsfunktionär dies<br />

während des Turniers verlangt.<br />

b) Aus dem Dokument haben die Identifikation des Pferdes, eine schriftliche und graphische<br />

Beschreibung sowie der ordnungsgemäß ausgeführte Impfplan des Pferdes hervorzugehen<br />

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(Absatz 1.3.1.1).<br />

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c) Dieses Dokument kann vorübergehend von der Organisation einbehalten werden,<br />

insbesondere vom Betreten bis zum Verlassen des Turnierplatzes durch die Pferde.<br />

1.3.1.1. Impfplan<br />

Ein Impfplan wird nur als ordnungsgemäß erachtet, wenn er die Richtlinien Deutschlands und der<br />

EU erfüllt.<br />

1.4. NENNUNGEN<br />

1.4.1. NENNUNGEN<br />

a) Nennungen und Meldungen sind stets schriftlich einzureichen.<br />

b) Jedes Pferd kann nur für maximal eine Klasse angemeldet werden.<br />

c) Der Teilnehmer ist allein verantwortlich für den Abschluss einer Versicherung. Der<br />

Veranstalter haftet keinesfalls für Unfälle der Teilnehmer und/ oder ihrer Pferde während der<br />

Turnierzeiträume (der Turnierzeitraum beginnt am Tag vor dem Wettbewerb und endet am<br />

Tag nach dem Wettbewerb). Eine Kopie des Versicherungsscheines der<br />

Haftpflichtversicherung ist mit dem Equidenpass mitzuführen.<br />

1.5. DOPING<br />

a) Zu jedem Zeitpunkt eines Wettbewerbs kann durch Losentscheid oder direkte Anweisung des<br />

Vorsitzenden der Jury ein Dopingtest bei jedem Paar (Pferd und/oder Reiter) durchgeführt werden.<br />

b) Der Test kann durch eine Urin- oder Blutanalyse durchgeführt werden, und die Entnahme der<br />

Proben erfolgt immer durch zu diesem Zweck zugelassene Personen, in der Regel den<br />

Turnierveterinär.<br />

c) Als Dopingmittel für Pferde werden alle Mittel erachtet, die von der FN und FEI definiert wurden.<br />

Als Dopingmittel für Reiter werden alle Mittel erachtet, die vom Sportinstitut / Sportmedizinische<br />

Abteilung und vom Internationalen Olympischen Komitee definiert wurden.<br />

d) Falls die Tests positiv bestätigt werden, werden dem Pferd- Reiter- Paar die Strafen auferlegt,<br />

die gemäß der geltenden Gesetze und der sportlichen Richtlinien der FN, FEI und des<br />

Sportinstituts anzuwenden sind.<br />

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1.6.1. KLEIDUNG<br />

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Die Verwendung von Kleidungsstücken oder von Verzierungen, Sätteln und Zäumungen, die anderen<br />

Reitkulturen angehören, bzw. diesen zugeordnet werden können, sind bei Reitern, die in der Masterklasse<br />

starten, nicht mehr erwünscht.<br />

Erwünschte Kleidung: Kopfbedeckung (Hut, Helm etc.); langärmeliges Hemd/Bluse; Weste (Gehrock); Hose;<br />

Stiefel etc.; alle Kleidungsstücke in gedeckten Farben<br />

1.6.2. ZÄUMUNG UND AUSRÜSTUNG<br />

a) Die Pferd-Reiter-Paare müssen die Mindestanforderung für die Reitkleidung sowie die<br />

Zäumung und die zur Verwendung kommenden Sättel und Gebisse einhalten, bzw. beachten.<br />

Anderenfalls können Sie nicht am Turnier teilnehmen.<br />

Alle gängigen Zäumungen sind erlaubt, die dem Gedanken des Tierschutzes entsprechen.<br />

Tierschutzwidrige Zäumungen: atembeengende Zäumungen, eisenunterlegte Nasenriemen etc.<br />

Die Richter dürfen jederzeit Gebisskontrollen durchführen, das Nichteinhalten der erlaubten<br />

Gebisse führt zur Disqualifikation des Pferd/Reiterpaars<br />

b) Sättel vom Typ Englisch sind die erwünschten Sättel dieser Disziplin, wenn Reiter Deutscher<br />

Nationalität an internationalen Prüfungen teilnehmen.<br />

c) Zäumungen- sogenannte englische, vorzugsweise jedoch solche, die den Deutschen<br />

Offizierszäumungen ähneln, wenn Reiter Deutscher Nationalität an internationalen Prüfungen<br />

teilnehmen.<br />

1.6.3.GEBISSE<br />

Gebisse Einsteiger: Wassertrense beidhändig<br />

Gebisse Anfänger: alle Gebisse mit und ohne Hebelwirkung – Anzüge max. 7 cm<br />

Gebisse mit Hebelwirkung sind mit 2 Paar Zügeln zu reiten<br />

Ausnahme: Springkandare/Kimblewick 1 Paar Zügel<br />

Gebisse Fortgeschrittene: siehe Anfänger mit max. 12 cm Anzügen<br />

blankes Palham und ähnliche Kandaren mit 2 Paar Zügeln<br />

- beidhändig<br />

Kandare/Unterlegtrense mit 2 Paar Zügeln beidhändig<br />

Zügelführung sequentiell auch einhändig erlaubt.<br />

Gebisse Masterklasse: blanke Kandare einhändig<br />

Der Mindestdurchmesser der Gebissstangen ist 12 mm<br />

Die Maximallänge der Unterbäume bzw. Anzüge bei Kandaren gemessen von Mitte<br />

Gebissstange bis Mitte Zügeleinhängung ist auf 120 mm begrenzt (Fortgeschrittene/Master)<br />

Polsterungen der Kinnkette und Gummi-Elemente an den Gebissen sind erlaubt, wenn sie<br />

unauffällig sind.<br />

Für die Prüfungen sind außerdem folgende Besonderheiten bezüglich der Ausrüstung für Pferde<br />

festgelegt:<br />

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In allen Teilprüfungen sind Gamaschen und Bandagen in braun und schwarz erlaubt.<br />

Fliegenschutz: Pferde dürfen ab sofort mit Fliegenhauben/Ohrenschutz geritten werden.<br />

Die Fliegenhauben müssen farblich passend zum Pferd und in dezenten Farben gehalten<br />

werden.<br />

Gerte: in der Einsteiger/Anfängerklasse darf mir Gerte geritten werden.<br />

1.7. REGELN AUF DEM ABREITEPLATZ<br />

a) Auf dem Abreiteplatz wärmen die Reiter ihre Pferde auf, bevor sie in die Prüfung starten und<br />

reiten sie nach der Prüfung wieder ab.<br />

b) Der Abreiteplatz und seine Verwendung können vom Kommissar für den Abreiteplatz oder von<br />

einer entsprechenden Kommission überwacht werden.<br />

Insbesondere der sportlich korrekte Umgang mit dem Pferd ist einzuhalten. Das schließt den<br />

fortwährenden Einsatz der Gerte, Sporen und andern Mitteln aus und kann bei Missachtung zur<br />

Disqualifikation des Ausübenden führen.<br />

Jede Art von sogenannten „Hilfszügeln“ ist auf dem gesamten Turniergelände verboten.<br />

c) Alle Teilnehmer haben die Pflicht, den Kommissar für den Abreiteplatz höflich und respektvoll<br />

zu behandeln und müssen sich auf Aufforderung jederzeit zu ihm begeben.<br />

d) Den Teilnehmern, die sich nicht auf ihren Pferden befinden, ist es ausdrücklich untersagt, sich<br />

auf dem Abreiteplatz aufzuhalten. Außerdem ist die Anwesenheit und der Aufenthalt von anderen<br />

Personen dort untersagt, mit Ausnahme des Trainers der Teilnehmer oder den Pflegern der<br />

Pferde, die gerade abgeritten werden.<br />

e) Der Abreiteplatz ist ein Bereich zum Aufwärmen und Konzentrieren. Daher haben die<br />

Teilnehmer, die die Prüfung bereits hinter sich haben, die Teilnehmer zu respektieren, die noch<br />

nicht gestartet sind. Überschwängliches Verhalten und Scherze, die die Teilnehmer behindern<br />

können, sind daher nicht erlaubt.<br />

f) Die Nichterfüllung der vorstehend festgelegten Normen führt unverzüglich zu einer Mitteilung des<br />

Kommissars für den Abreiteplatz an den Vorsitzenden der Jury und/oder den<br />

Prüfungsbeauftragten. Der Person, die diese Pflichten verletzt, wird eine Disziplinarstrafe auferlegt.<br />

2. OFFIZIELLE ORGANE UND PERSONEN<br />

a) Als offizielle Vertreter der Prüfungen werden alle juristischen oder natürlichen Personen<br />

erachtet, die über Rechte und Pflichten gemäß der ausgeübten Funktion verfügen, wobei diese<br />

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Funktion direkt oder indirekt mit dem Wettbewerb in Verbindung stehen kann.<br />

b) All diese offiziellen Vertreter unterliegen bei der Ausübung ihrer Funktionen diesem Nationalen<br />

Regelwerk.<br />

2.1. ORGANISATIONSKOMISSIONEN<br />

Als Organisationskommissionen (OK) werden alle Organisationen erachtet, die ein Turnier<br />

ausrichten.<br />

2.1.2. PFLICHTEN UND VERPFLICHTUNGEN<br />

a) Alle OKs haben die Pflicht, bei der Veranstaltung von Prüfungen für gute technische, sportliche<br />

und menschliche Bedingungen gemäß den Bestimmungen zu sorgen.<br />

b) Getroffene Vereinbarungen müssen eingehalten werden.<br />

2.2. RICHTER<br />

a) Als Richter werden alle natürlichen Personen erachtet, die vom AWED als solche benannt<br />

werden.<br />

b) Eine Gruppe von Richtern wird als Jury bezeichnet. Den Vorsitz hat der Vorsitzende der Jury,<br />

die übrigen Teilnehmer werden als Beisitzer bezeichnet.<br />

c) Prüfungen müssen von einem AWED Richter gerichtet werden. Die Masterklasse muß von<br />

mindestens einem Richter und einem Richteranwärter gerichtet werden.<br />

d) Den Anweisungen der Richter ist Folge zu leisten.<br />

2.3. AUFSICHTSPERSON<br />

Diese können vom Veranstalter benannt werden, um das Verhalten aller Turnierteilnehmer auf<br />

dem Abreiteplatz und dem Turniergelände entsprechend den Regeln des AWED (Tierschutzes)<br />

zu überwachen. Den Anweisungen dieser Personen ist Folge zu leisten.<br />

2.3. TIERARZT<br />

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Bei allen Prüfungen hat ein anerkannter und akkreditierter Tierarzt für rufbereit zu sein.<br />

Er wird vom Veranstalter benannt.<br />

Die Tätigkeit des Tierarztes hat im Einklang mit dem Tierärztlichen Regelwerk der FEI ausgeführt<br />

zu werden. Außerdem wird folgendes festgelegt<br />

2.4. REITER<br />

Hierbei handelt es sich um alle Teilnehmer, die in einer Klasse der Arbeitsreitweise antreten.<br />

2.4.1. RECHTE<br />

a) Jeder Reiter hat bei der Ausübung der Disziplin und der Austragung dieser Turniere das Recht<br />

auf gute technische, menschliche und sportliche Bedingungen.<br />

b) Den Teilnehmern ist es erlaubt, mit verschiedenen Pferden in unterschiedlichen Klassen<br />

anzutreten, vorausgesetzt, dass die Anforderungen für jede Klasse erfüllt sind.<br />

c) Alle haben das Recht, bei internationalen Wettbewerben ihr Land zu vertreten, vorausgesetzt,<br />

sie sind von der für die Auswahl zuständigen Institution dazu bestimmt worden.<br />

d) Jeder Teilnehmer hat das Recht, gegen Zahlung einer Kaution von 120 € schriftliche<br />

Beschwerde gegen die Entscheidungen der Jury einzulegen. Die Kaution wird erstattet, wenn die<br />

Beschwerde zulässig ist. Die Beschwerden sind an den Vorsitzenden der Jury zu richten.<br />

e) Alle Teilnehmer haben das Recht auf eine Antwort auf ihre Beschwerde.<br />

f) Die Teilnehmer können zwei Stunden nach Beendigung der Dressur- und Trailprüfungen die<br />

Bewertungsprotokolle beantragen.<br />

2.4.2. PFLICHTEN UND VERPFLICHTUNGEN<br />

a) Die Teilnehmer müssen sich ordnungsgemäß bis eine Stunde vor Prüfungsbeginn anmelden.<br />

Anderenfalls können sie nicht an den Turnieren teilnehmen.<br />

b) Die Teilnehmer haben das Regelwerk zu beachten und alle Entscheidungen der Jury, der<br />

Kommissare für den Abreiteplatz, und des Generalsekretärs zu respektieren.<br />

2.5. TRAINER UND PFLEGER<br />

a) Als Trainer werden die Personen erachtet, die dem betreffenden Teilnehmer oder Paar<br />

mindestens drei Tage lang in einem Zeitraum von höchstens 12 Monaten vor dem Tag der<br />

Abhaltung der Prüfung Unterricht erteilt oder das Pferd in Beritt gehabt haben.<br />

b) Jeder Reiter hat das Recht, einen Pfleger und einen Trainer mitzubringen, die sich in den an<br />

die Reitplätze angrenzenden Bereichen (Boxen und Abreiteplatz) aufhalten können, wenn sie<br />

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ordnungsgemäß ausgewiesen sind.<br />

3. DIE PRÜFUNGEN DER WORKING EQUITATION<br />

3.1. ALLGEMEINES<br />

3.1.1. TIERÄRZTLICHE UNTERSUCHUNG<br />

a) Vor oder während der Prüfungen kann eine tierärztliche Untersuchung durchgeführt werden,<br />

um folgendes zu überprüfen:<br />

- den Gesundheitszustand des Tieres (insbesondere, ob es lahmt oder ein anderes Problem<br />

aufweist, das es daran hindert, die sportlichen Leistungen ordnungsgemäß zu erbringen)<br />

- die Dokumentation zum Tier, ob die Impfungen auf dem aktuellen Stand sind und ob die<br />

Abzeichen des Tieres mit den im Equidenpass vermerkten übereinstimmen.<br />

b) Der Tierarzt teilt dem Vorsitzenden der Jury das Ergebnis der Untersuchung sowie seine<br />

Einschätzung zu zweifelhaften Fällen mit und begründet sein Urteil.<br />

c) Falls Unregelmäßigkeiten festgestellt werden, kann das Pferd disqualifiziert oder dem Reiter<br />

können Strafen auferlegt werden. Diese Maßnahmen werden durch Entscheidung des<br />

Vorsitzenden der Jury getroffen und dem Teilnehmer vom Vorsitzenden der Jury oder dem<br />

Prüfungsbeauftragten mitgeteilt.<br />

3.1.2. STARTREIHENFOLGE<br />

a) Die Festlegung der Startreihenfolge obliegt dem Veranstalter für die Prüfungen.<br />

b) Die Startreihenfolge muss mindestens eine Stunden vor Beginn der Prüfung ausgehängt<br />

werden.<br />

c) Nach dem Aufruf haben die Teilnehmer 60Sekunden, um in den Prüfungsplatz einzureiten.<br />

Wenn sie nicht erscheinen, werden sie disqualifiziert.<br />

d) Das geschieht auch, wenn der Teilnehmer nach dem Läuten der Glocke länger als eine Minute<br />

braucht, um mit seiner Prüfung zu beginnen.<br />

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3.1.3. BEWERTUNGSSYSTEME / VERGABE DER PUNKTE<br />

Für alle Prüfungen gibt es eine Bewertungsmethode:<br />

a) Bei den Dressurprüfungen vergeben die Richter Noten für die Lektionen, die vorher im<br />

Dressurprotokoll festgelegt wurden.<br />

b) Bei der Trailprüfung vergibt die Jury eine Note für jedes Hindernis, das bewältigt wurde. Bei<br />

dieser Prüfung führt eine nicht ausgeführte Übung zur sofortigen Disqualifikation des Teilnehmers<br />

bei den Fortgeschrittenen und in der offenen Klasse. Anfängern und Einsteigern werden<br />

Minuspunkte abgezogen, sie dürfen weiterreiten.<br />

c) Beim Speed Trail erfolgt die Bewertung im umgekehrten Verhältnis zur erzielten Zeit, wobei<br />

Strafpunkte addiert und Bonuspunkte abgezogen werden. Die Zeitmessung erfolgt im besten Falle<br />

elektronisch. Bei den Prüfungen muss die Zeit jedoch auch immer manuell gemessen werden.<br />

Wenn es zu einem beliebigen Zeitpunkt zu einer Störung des elektronischen Systems kommt, gilt<br />

die manuelle Zeitmessung des Vorsitzenden der Jury oder des Generalsekretärs der Prüfung.<br />

d) Bei der Rinderarbeit erfolgt die Bewertung durch die Bewertungskriterien, die der jeweiligen<br />

Leistungsklasse zugeordnet sind.<br />

e) Bei den Prüfungen, die durch Punktevergabe der Jury bewertet werden (Dressur und Trail),<br />

können die Bewertungen in die Aufgabenblätter von jedem Richter eingetragen oder direkt vom<br />

Richtertisch aus in ein elektronisches System eingegeben werden. Die schriftliche Note im<br />

Protokoll des Richters ist immer ausschlaggebend.<br />

3.1.3.1. Bewertungen<br />

a) Zeigt ein Pferd keine akzeptable Haltung (schlechte oder keine Beizäumung, bzw. permanente<br />

Überzäumung), steht es dem Richter frei, das Paar für diese Prüfung zu disqualifizieren.<br />

b) Alle Aufgaben, die von den Richtern in den Prüfungen mit Punktevergabe bewertet werden<br />

(Dressur und Trail), sind im Prüfungsprotokoll nummeriert und definiert.<br />

c) Die Übungen der Dressurprüfung werden folgendermaßen mit 0 bis 10 Punkten bewertet:<br />

10 Ausgezeichnet<br />

9 Sehr gut<br />

8 Gut<br />

7 Mehr als zufrieden stellend<br />

6 Zufrieden stellend<br />

5 Ausreichend<br />

4 Unzureichend<br />

3 Mangelhaft<br />

2 Schlecht<br />

1 Sehr schlecht<br />

0 Nicht ausgeführt<br />

d) In der Trailprüfung dürfen die Richter neben den Bewertungen, die in Absatz b) definiert sind,<br />

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auch halbe Punkte vergeben (z. B. 0,5; 1,5; 2,5; 3,5 usw.)<br />

Bei den Dressur- und Trailprüfungen gibt es auch Paarnoten, die nach Beendigung der<br />

Prüfungen vergeben werden. Auch hier werden 1 bis 10 Punkte vergeben. Für die<br />

Dressurprüfung beträgt der Koeffizient 1 oder 2 und für die Trailprüfung lediglich 1.<br />

Nur in der Trailprüfung gibt es auch eine Parcoursnote für die Genauigkeit, mit der der<br />

Reiter den gesamten Parcours bewältigt, sowie für die Genauigkeit, mit der die Strecken<br />

zwischen den Hindernissen bewältigt werden. Diese Note wird auch mit 1 bis 10 bewertet und<br />

hat einen Koeffizienten von 2.<br />

Die Fehler sind in den Absätzen beschrieben, die sich mit den Prüfungen befassen.<br />

e) Die Richter haben das Pferd nach folgenden Gesichtspunkten zu bewerten:<br />

Schrittlänge und Regelmäßigkeit des Schritts, Flüssigkeit der Bewältigung der Hindernisse<br />

und Ausführung der Handwechsel<br />

Annahme der Reiterhilfen<br />

Selbstverständlichkeit mit der das Hindernis angegangen und bewältigt wird<br />

Haltung, Willigkeit, Silhouette bei den diversen Hindernissen (Haltung= korrekte<br />

Beizäumung, kein dauerhaftes Überzäumen)<br />

f) Die Richter haben den Reiter nach folgenden Gesichtspunkten zu bewerten:<br />

Position im Sattel<br />

Genauigkeit in der Ausführung der Aufgaben<br />

Genauigkeit und Wirkung der Hilfengebung<br />

Einhändiges Reiten in der Masterklasse<br />

3.1.3.2. Koeffizienten und Punktevergabe<br />

a) Alle Prüfungen werden in der Allgemeinen Wertung gleich gewichtet. Das heißt:<br />

• Dressurprüfung 1<br />

• Trail 1<br />

• Speed Trail 1<br />

• Rinderarbeit 1<br />

b) In jeder Prüfung werden die Punkte folgendermaßen an die Teilnehmer vergeben:<br />

• 1. Rang n+2<br />

• 2. Rang n<br />

• 3. Rang n-1<br />

• 4. Rang und folgende n-2 etc.<br />

Dabei ist n = Anzahl der Teilnehmer der Prüfung in jeder Klasse.<br />

c) Teilnehmer, die von einer der Prüfungen ausgeschlossen wurden, erhalten in dieser Prüfung<br />

null Punkte.<br />

d) Ergebnisgleichstand nach einer Teilprüfung: die Punkte der entsprechenden Ränge werden<br />

addiert und durch die Anzahl der Gleichstände geteilt.<br />

3.1.4. BERICHTIGUNGEN AUF DEN RICHTERBLÄTTERN UND NICHT ERTEILTE<br />

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WERTUNGEN<br />

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a) Alle Berichtigungen oder Ausbesserungen des Richters auf dem Wertungsblatt müssen vom<br />

entsprechenden Richter abgezeichnet werden. Anderenfalls vergibt der Veranstalter die jeweilige<br />

Wertung nicht, bis sie vom entsprechenden Richter bestätigt wurde.<br />

b) Wird eine Wertung nicht vergeben, so vergibt der Veranstalter für die entsprechende Aufgabe<br />

den mathematischen Durchschnitt der Wertungen aller Richter, auf ganze Zahlen gerundet.<br />

c) Für die Vergabe einer Wertung von null Punkten bedarf es der Einstimmigkeit der Richter.<br />

Anderenfalls vergibt der Sekretär diese Wertung nicht und informiert den Vorsitzenden der Jury<br />

darüber. Der Vorsitzende der Jury beruft dann eine Sitzung der Richter ein, um die Situation zu<br />

klären oder einen entsprechenden Beschluss zu fassen.<br />

3.2. DRESSURPRÜFUNG<br />

3.2.1. DAS VIERECK UND SEINE UMGEBUNG<br />

a) Das Viereck, in dem die Dressurprüfung stattfindet, muss einen ebenen Boden ohne Steine<br />

haben. Der Boden besteht vorzugsweise aus Sand, der für den Reitsport geeignet ist. Er kann<br />

auch mit Gras bewachsen sein.<br />

b) Das Viereck hat die Maße 20 X 40 Meter und eine Begrenzung mit einer Höhe von 30 cm bis<br />

50 cm. Die Begrenzung muss mindestens zwei Meter von der Außengrenze des Platzes entfernt<br />

sein, wenn das Prüfungsgelände ausreichend groß ist. Anderenfalls wird sie so angebracht, dass<br />

sie die besten sportlichen Bedingungen für die Teilnehmer gewährleistet sind.<br />

c) Wenn die Prüfung in einer Reithalle stattfindet, dürfen die Seiten der Reithalle (Banden) die<br />

Begrenzung des Vierecks darstellen.<br />

d) Der Eingang des Vierecks hat eine Breite von circa 2 Metern. Er befindet sich an einer<br />

beliebigen Stelle.<br />

e) Der Eingang zum Viereck muss nicht unbedingt geschlossen sein.<br />

f) Die Richter nehmen ihre Plätze ein, die im Punkt 2.2.3 definiert sind.<br />

g) Viereck, Abreiteplatz und Stallungen sollten über dieselbe Lautsprecheranlage verfügen. Der<br />

Vorsitzende der Jury hat eine Glocke, mit der er den Beginn jeder Prüfung, jeden Fehler und das<br />

Ende der für die Prüfung gegebenen Zeit anzeigt.<br />

h) Wenn möglich, ist das Publikum mindestens 2 Meter vom Viereck entfernt. Anderenfalls muss<br />

es sich in der größtmöglichen Entfernung befinden, vorausgesetzt, dass die geringere Entfernung<br />

die Ausführung der Leistungen der Teilnehmer nicht beeinträchtigt.<br />

i) Der Abreiteplatz muss sich in unmittelbarer Nähe des Vierecks befinden und muss dem Viereck<br />

so gut wie möglich entsprechen (insbesondere hinsichtlich des Bodens). Die Lautsprecheranlage<br />

muss auch am Abreiteplatz vorhanden sein. Andere Pferde sollten mindestens 5 Meter vom<br />

Prüfungsviereck entfernt sein, um den Prüfungsablauf nicht zu stören.<br />

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j) Bei den Dressurprüfungen aller Leistungsklassen ist das Viereck gemäß der Vorschriften der<br />

FEI für Dressurprüfungen mit Buchstaben gekennzeichnet.<br />

3.2.2. AUFGABEN UND ABLAUF DER PRÜFUNG<br />

a) Bei der Dressurprüfung gibt es je nach Klasse festgelegte Aufgabenstellungen. Diese<br />

Aufgaben sind auswendig zu reiten, Vorlesen ist nicht gestattet!<br />

b) Die Folge von Prüfungen, die eine festgelegte Anzahl von Lektionen umfassen, muss von den<br />

Reitern zwingend ausgeführt werden.<br />

c) Fehler oder das Auslassen einer Lektion führen in den Klassen Anfänger und Einsteiger<br />

nicht zur Disqualifizierung des Paares. Für jeden Fehler werden Punkte abgezogen: 2 Punkte für<br />

den ersten Fehler, 4 für den zweiten und 6 für den dritten Fehler (von jedem Richter, wenn die<br />

Fehler vom Vorsitzenden der Jury angezeigt werden). Der vierte Fehler führt zur<br />

Disqualifizierung. Bei jedem Fehler kann der Vorsitzende der Jury die Glocke läuten, die<br />

Stoppuhr anhalten und den Teilnehmer über den Fehler informieren, wenn dies zu einer Änderung<br />

der Strecke führt.<br />

Der Teilnehmer muss die Prüfung gemäß dem Protokoll an der falsch ausgeführten Lektion<br />

wiederaufnehmen.<br />

d) Die Teilnehmer, die ihre Pferde mit der Stimme oder anderen Geräuschen dazu bringen, ihren<br />

Gang zu beschleunigen oder zu verlangsamen, sie anhalten oder beruhigen, erhalten Strafpunkte.<br />

Jedes Mal, wenn einer der Richter eine solche Hilfe hört, werden durch Entscheidung des<br />

Juryvorsitzenden von jedem Richter 2 Punkte von der Summe der Punkte abgezogen (-2).<br />

e) Die Reihenfolge der Lektionen ist verpflichtend, unabhängig von dem Ort, an dem sie<br />

ausgeführt werden. Die Offene Klasse bildet hier eine Ausnahme.<br />

f) Die Prüfung endet nach dem Grüßen der Jury.<br />

g) Die Erlaubnis zum Einreiten wird vom Vorsitzenden der Jury mit einem Läuten der Glocke<br />

angezeigt.<br />

k) Das Grüßen der Jury wird immer auf einem stillstehenden Pferd ausgeführt. Reiter heben ihren<br />

Hut mit der rechten Hand und Reiterinnen grüßen mit einem leichten Senken des Kopfes und<br />

einer Bewegung des rechten Arms.<br />

h) Während der Prüfung darf keine Bemerkung zur Geschichte des Pferdes und/oder des Reiters<br />

gemacht werden. Dies darf nur während der Aufwärmphase geschehen.<br />

i) Es empfiehlt sich, die Prüfung mit Begleitung eines an den Ablauf der Übungen angepassten<br />

Musikstücks auszuführen. Die Reiter stellen diese Musiktitel auf einer Kassette oder CD zur<br />

Verfügung, die so vorbereitet ist, dass die Musik sofort beginnt, wenn der Reiter mit der Prüfung<br />

beginnt. Der Teilnehmer hat außerhalb des Vierecks den Arm zu heben, um anzuzeigen, wann<br />

die Musik beginnen soll. Stellt ein Reiter keine Musik zur Verfügung, wird ihm eine gestellt.<br />

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j) Nach jeder Prüfung und nachdem jeder Richter seine Wertung für das Paar abgegeben hat,<br />

werden die Bewertungsblätter dem Generalsekretär übergeben, der den entsprechenden<br />

Koeffizienten anwendet und die Wertungen addiert.<br />

k) Die von jedem Teilnehmer erhaltenen Punkte werden als Ergebnisliste öffentlich ausgehängt<br />

und über die Lautsprecheranlage bekannt gegeben. Eine Stunde nach Beendigung der gesamten<br />

Prüfung oder nach der Genehmigung des Vorsitzenden der Jury werden den Teilnehmern die<br />

Protokolle der Prüfung zur Verfügung gestellt. Nach Beendigung der Teilprüfungen müssen die<br />

Protokolle durch die Reiter eingesehen werden können.<br />

3.3. TRAIL<br />

Diese Prüfung dient dazu, die Fähigkeiten des Reiters und des Pferdes zur ruhigen, präzisen,<br />

stilsicheren und gleichmäßigen Bewältigung einer Reihe von Hindernissen zu belegen. Diese<br />

Hindernisse bilden Schwierigkeiten ab, denen in der ländlichen Arbeit begegnet wird oder zeigen<br />

die Konzentration des Paares.<br />

Da bei der Arbeit in der Landwirtschaft Schritt gegangen oder galoppiert wird, wird der Trab in<br />

dieser Prüfung negativ gewertet, sofern er nicht ausdrücklich gefordert ist.<br />

3.3.1. DER PARCOURS UND SEINE UMGEBUNG<br />

a) Der Ort, an dem die Trailprüfung stattfindet, muss einen ebenen Boden ohne Steine haben. Der<br />

Boden besteht vorzugsweise aus Sand, der für den Reitsport geeignet ist. Er kann auch mit Gras<br />

bewachsen sein oder aus festgestampfter Erde bestehen, solange er nicht zu hart oder zu<br />

rutschig ist.<br />

b) Für den Ausführungsort dieser Prüfung gibt es keine festgelegten Maße, die ideale und<br />

empfohlene Fläche beträgt jedoch 70 X 40 Meter mit einer Begrenzung von 50 cm bis 150 cm<br />

Höhe.<br />

c) Wenn die Prüfung in einer Reithalle stattfindet, dürfen die Seiten der Reithalle (Banden) die<br />

Grenze des Parcours darstellen.<br />

d) Der Eingang des Parcours hat eine Breite von circa 2 Metern. Er befindet sich an einer<br />

beliebigen Stelle.<br />

e) Der Eingang zum Parcours muss nicht unbedingt geschlossen sein.<br />

f) Der Parcours besteht aus Reitplatz und den im Artikel 3.3.2 definierten Hindernissen.<br />

g) Die Richter nehmen ihre Plätze ein, die im Punkt 2.2.3 definiert sind.<br />

h) Der Parcours und der Abreiteplatz sollten über dieselbe Lautsprecheranlage verfügen.<br />

i) Wenn möglich, ist das Publikum mindestens 5 Meter vom Prüfungsort entfernt. Anderenfalls<br />

muss es sich in der größtmöglichen Entfernung befinden, vorausgesetzt, dass die geringere<br />

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Entfernung die Ausführung der Leistungen der Teilnehmer nicht beeinträchtigt.<br />

j) Der Abreiteplatz muss sich in unmittelbarer Nähe des Parcours befinden und muss dem<br />

Parcours so gut wie möglich entsprechen (insbesondere hinsichtlich des Bodens). Die<br />

Lautsprecheranlage sollte auch am Abreiteplatz vorhanden sein.<br />

k) Vor Beginn der Prüfung können die Teilnehmer den Parcours abgehen, um sich mit den<br />

Schwierigkeiten und den Hindernissen (definiert in 3.3.3) vertraut zu machen. Dazu wird der<br />

Parcours den Reitern und Trainern, die aus dem Nennblatt oder den Mitteilungen hervorgehen,<br />

die nach der Nennfrist eingegangen sind, für mindestens 15 Minuten freigegeben. Der<br />

Vorsitzende der Jury oder der Generalsekretär zeigt das Öffnen und das Schließen des Parcours<br />

mit einer Glocke oder durch Mitteilung an. Die Begehung des Parcours ist Teil des Turniers-<br />

entsprechende Kleidung und Verhalten sind zwingend einzuhalten.<br />

l) Nach dem Schließsignal darf sich kein Teilnehmer mehr in dem Parcours aufhalten. Am<br />

Parcours darf nichts mehr geändert werden. Die Prüfung beginnt mindestens zehn Minuten<br />

später, um dem ersten Prüfungsteilnehmer das weitere Aufwärmen seines Pferdes zu<br />

ermöglichen.<br />

m) Die Teilnehmer begeben sich nach der Startreihenfolge auf den Parcours und legen ihre<br />

Prüfung ab.<br />

Sie werden nach den Vorschriften des Artikels 3.1.3.1 bewertet.<br />

n) Das Läuten der Glocke durch den Vorsitzenden der Jury zeigt die Erlaubnis zum Beginn jeder<br />

Prüfung an. Nach dem Läuten hat der Teilnehmer 60 Sekunden, um mit der Prüfung zu beginnen.<br />

Die Nichtbeachtung dieses Zeitlimits führt zum Ausschluss des Teilnehmers. Der Reiter begibt<br />

sich auf den Parcours, grüßt die Jury, nimmt den Hut mit der rechten Hand vom Kopf und senkt<br />

den Arm. Die Reiterin senkt den Kopf leicht und bewegt den rechten Arm. Nach der Erwiderung<br />

der Jury wird der Hut wieder aufgesetzt und mit der Prüfung begonnen.<br />

o) Immer wenn eine Stange oder ein Spieß verwendet werden, werden diese Geräte von der<br />

verantwortlichen Organisation zur Verfügung gestellt. In der Klasse der Reiter unter 16 Jahren<br />

kann eine leichtere Stange verwendet werden als in den anderen Klassen.<br />

p) Zwischen den Hindernissen muss Galopp geritten werden, wenn nicht anders festgelegt. Ein<br />

Verstoß gegen diese Vorschrift geht negativ in die Parcourswertung der Richter ein.<br />

q) Die Teilnehmer, die mit Stimme oder anderen Geräuschen ihre Pferde dazu bringen, ihren<br />

Gang zu beschleunigen oder zu verlangsamen, sie anhalten oder beruhigen, erhalten Strafpunkte.<br />

Jedes Mal, wenn einer der Richter diese Hilfe hört, werden durch Entscheidung des<br />

Juryvorsitzenden von jedem Richter 2 Punkte von der Summe der Punkte abgezogen (-2).<br />

r) In einer Halle/ Platz von 20 x 40/ 60 Metern wird ein vorgeschriebener Parcours geritten. Ab<br />

einem Platzmass von 30 x 50 Metern ist die Parcoursgestaltung für die Klasse der<br />

Fortgeschrittenen und die Master Klasse frei unter Berücksichtigung der Pflichthindernisse.<br />

Pflichthindernisse für diese Klassen sind: Brücke- Tor- Sprung- Slalom (einfach oder parallel)-<br />

Traversstange(n)- Rückwärtsrichten- Fässer (2 oder 3).<br />

ANMERKUNG: Die Vorschriften des Artikels 3.3.1 sind auch auf den Speed Trail anwendbar<br />

(Absatz 3.4)<br />

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3.3.2. HINDERNISSE UND START- UND ZIELLINIE<br />

a) Der Begriff Hindernis bezeichnet eine Schwierigkeit, die der Reiter bewältigen muss.<br />

b) Alle Hindernisse sind deutlich zu kennzeichnen und gegebenenfalls mit roten und weißen<br />

Fähnchen zu versehen (rote Fahne rechts und weiße Fahne links).<br />

c) Damit ein Hindernis als bewältigt erachtet wird, muss der Reiter:<br />

in der richtigen Richtung durch die Eingangsfähnchen reiten,<br />

die erforderlichen technische Manöver für die Bewältigung des Hindernisses erfüllen,<br />

den Bereich des Hindernisses durch die Ausgangsfähnchen verlassen.<br />

Bei einigen Hindernissen können die Eingangs- und Ausgangsfähnchen identisch sein.<br />

d) Die Hindernisse sind in der zu bewältigenden Reihenfolge nummeriert. Die Nummer befindet<br />

sich auf der rechten Seite der Eingangsfähnchen. Jedes Hindernis ist in eine festgelegte<br />

zurückzulegende Strecke integriert, die unbedingt beachtet werden muss.<br />

e) Die Start- und Ziellinie sind mit Photozellen oder mit roten und weißen Fähnchen zu versehen.<br />

Die Start- und Ziellinie können auch durch die Buchstaben „S“ (Start) oder „Z“ (Ziel) markiert sein.<br />

f) Jedes dieser Hindernisse kann anders ausgeführt oder dekoriert sein. Die Erbringung einer<br />

guten Leistung darf durch den Schmuck nicht behindert werden.<br />

g) Der Parcours setzt sich aus den unter 3.3.2.1 genannten Hindernissen zusammen. Der<br />

Generalsekretär oder der Beauftragte gestalten den Parcours.<br />

3.3.2.1. Beschreibung der Hindernisse und Bewertungskriterien<br />

a) Acht zwischen Fässern<br />

Das Hindernis besteht aus zwei, im Abstand von drei (WE 3 und 4) oder sechs Metern (WE 1<br />

und 2) aufgestellten Fässern.<br />

Das Paar kommt im Galopp zwischen die beiden Fässer und umrundet das zur Rechten liegende<br />

Fass in einer Volte mit einem Durchmesser von ca. drei (WE 3 und 4) oder sechs (WE 1 und 2)<br />

Metern. Am Endpunkt der Volte wird beim Überreiten des Mittelpunktes zwischen den beiden<br />

Fässern die Hand gewechselt und eine Volte auf der linken Hand um das linke Fass geritten. Am<br />

Ende der Volte auf der linken Hand wird der ursprüngliche Weg zwischen den Fässern hindurch<br />

erneut eingeschlagen.<br />

Das Hindernis kann auch gespiegelt durchritten werden.<br />

b) Brücke<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet Korrektheit und Ausdruck des<br />

Galoppwechsels, das Durchreiten zwischen den Fässern, Form und Symmetrie der Volten<br />

sowie Durchlässigkeit und Aktion des Pferdes.<br />

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Das Hindernis besteht aus einer hölzernen Brücke, die stets im Schritt zu überqueren ist (außer<br />

im Speedtrail).<br />

Das Hindernis ist mindestens zwei Meter lang, 1,20 m breit und höchstens 50 cm hoch.<br />

Das Hindernis kann zweimal durchritten werden (einmal in jede Richtung).<br />

Der Boden muss griffig sein.<br />

Das Hindernis muss aus ausreichend stabilen Materialien gebaut sein und darf weder für das<br />

Pferd noch für den Reiter eine Gefahr darstellen.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet die Schrittlänge und Regelmäßigkeit des<br />

Schritts, das Überreiten der Brücke und die Selbstverständlichkeit, mit der die Paare das<br />

Hindernis an- und durchreiten.<br />

Wird das Hindernis ungelenk, zögernd, mit unregelmäßigem Schritt oder in der falschen Gangart<br />

überwunden, vergibt die Jury eine negative Wertung.<br />

c) Slalom zwischen parallel zueinander aufgestellten Stangen<br />

Das Hindernis besteht aus sieben (fünf bei WE 1 und WE2) jeweils 2 m langen Stangen, die<br />

senkrecht in Ständern aufgestellt, jedoch nicht im Boden verankert und in zwei zueinander<br />

parallelen Reihen im Abstand von sechs (WE 3 und 4) oder neun (WE 1 und 2) Metern<br />

zwischen den Reihen angeordnet werden. Eine Reihe mit vier (drei) Stangen (Nr.1, Nr.3, Nr.5,<br />

Nr.7) im Abstand von sechs (WE 3 und 4) oder neun (WE 1 und 2) Metern zwischen den<br />

Stangen. Eine weitere Reihe mit drei (zwei) Stangen (Nr.2, Nr.4, Nr.6) im Abstand von sechs (WE<br />

3 und 4) oder neun (WE 1 und 2) Metern zwischen den Stangen.<br />

Stange Nr.2 wird mittig zwischen den Stangen Nr.1 und Nr.3 aufgestellt. Stange Nr.4 wird mittig<br />

zwischen den Stangen Nr.3 und Nr.5 platziert. Stange Nr.6 wird mittig zwischen den Stangen Nr.5<br />

und Nr.7 aufgestellt.<br />

Das Hindernis wird folgendermaßen bewältigt: Das Pferd führt halbe Volten um die Stangen aus.<br />

Die Reihenfolge wird durch die Nummerierung der einzelnen Stangen (Nr.1, Nr.2, Nr.3, Nr.4, Nr.5,<br />

Nr.6, Nr.7) und die Richtung durch den Parcoursplan vorgegeben, die Galoppwechsel erfolgen<br />

jeweils auf der Mitte der Linie, die die Stangen miteinander verbindet.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet die Gleichmäßigkeit der Bewegung, die<br />

Harmonie, die Präzision der Bewegungen des Pferdes, die Hilfengebung des Reiters, die<br />

Präzision der Abfolge, die Ausführung der Galoppwechsel und ein eventuelles Umfallen<br />

einer oder mehrerer Stangen.<br />

d) Sprung über Strohballen oder Stangenkreuz<br />

Das Hindernis besteht aus 3 oder 4 kleinen Strohballen, über sie wird eine Stange gelegt. Das<br />

Stangenkreuz darf eine mittlere Höhe von 50 cm nicht überschreiten. Das Hindernis muss mit<br />

Leichtigkeit und Natürlichkeit angegangen und überwunden werden.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet die Aktion des Pferdes, die Gelassenheit<br />

des Reiters sowie die Hilfen, die dieser zum Überwinden des Hindernisses gibt. Ein<br />

Abwurf der beweglichen Hindernisteile wird bestraft.<br />

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e) Pferch<br />

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Dieses Hindernis besteht aus einer kreisförmigen Einfriedung mit einem Eingang, in deren Mitte<br />

sich eine weitere Umzäunung mit Tieren (Hühner, Gänse, Enten, Ferkel etc.) befindet. Der<br />

Durchmesser der Tierumzäunung beträgt ca. 3 m, die da herumführende Spurbreite 1,20 m.<br />

Das Hindernis gilt als erfolgreich bewältigt, wenn der Reiter von einer Seite her einreitet und die<br />

innere Einfriedung einmal komplett umrundet.<br />

Ein Durchreiten im Trab wird negativ bewertet.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet die Gelassenheit und das Vertrauen des<br />

Pferdes, die Gelassenheit des Reiters sowie die Hilfen, die dieser zum Überwinden des<br />

Hindernisses gibt.<br />

f) einfacher Slalom zwischen Stangen<br />

Das Hindernis besteht aus mindestens vier jeweils 2 m langen Stangen aus Holz oder Metall, die<br />

senkrecht in Ständern aufgestellt, jedoch nicht im Boden verankert in einer geraden Linie im<br />

Abstand von sechs (WE 3 und 4) oder neun (WE 1 und 2) Metern angeordnet werden. Anfang<br />

und Ende des Hindernisses werden durch die Anordnung selbst vorgegeben. Das Hindernis ist im<br />

Galopp anzureiten und zu bewältigen. Mit jedem Richtungswechsel muss auch ein Handwechsel<br />

einhergehen. Es ist jeweils auf der Hand zu galoppieren, die der gerittenen Kurve entspricht.<br />

Die Galoppwechsel sind mittig zwischen den Stangen durchzuführen.<br />

g) Fässer<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet: Die geordnete und präzise<br />

Einflussnahme des Reiters, die gleichmäßige und fließende Bewegung sowie die Art und<br />

Weise, in der das Hindernis bewältigt wird.<br />

Das Hindernis besteht aus drei, an den drei Scheitelpunkten eines gleichseitigen Dreiecks mit<br />

drei (We 3 und 4) oder sechs Metern (WE 1 und 2) Seitenlänge (gemessen jeweils von der<br />

Mitte der Fässer) aufgestellten Fässern. Die Seitenlänge ergibt sich daraus.<br />

Das Hindernis wird folgendermaßen bewältigt: Das Pferd kommt im Galopp in der im<br />

Parcoursplan angegebenen Richtung in die Fässer. Es umrundet das Fass zu seiner Rechten<br />

(oder zur Linken, je nachdem, was der Parcoursplan vorsieht) und wendet sich dann dem<br />

nächsten Fass zu, wobei auf der imaginären Linie zwischen den beiden Fässern ein<br />

Galoppwechsel geritten wird. Dann wendet es sich dem letzten Fass zu, auf der gedachten Linie<br />

zwischen dem zweiten und dritten Fass wird erneut die Hand gewechselt und dann eine<br />

vollständige Volte um das letzte Fass geritten. Das Hindernis wird am selben Punkt wieder<br />

verlassen, an dem die Aufgabe begonnen wurde.<br />

Alle Volten sind komplett auf der rechten oder linken Hand zu reiten, je nachdem, was auf dem<br />

Plan verzeichnet ist und entsprechend den beim Abgehen des Parcours gegebenen Erklärungen.<br />

Ziel dieses Hindernisses ist es, die Durchlässigkeit des Pferdes und seine Fähigkeit zu engen<br />

Wendungen abzufragen, in denen dennoch Impuls und Takt des Galopps erhalten bleibt.<br />

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h) Stange<br />

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Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet die Willigkeit des Pferdes, die<br />

Hilfengebung des Reiters (Ausführung und Wirkung), den Takt, die Beständigkeit des<br />

Galopps, die Flüssigkeit der Ausführung und die Korrektheit der Galoppwechsel.<br />

Umrunden einer festen Stange, wobei vom Paar eine Richtungsänderung von über 135° gefordert<br />

wird.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet die gelassene Ausführung und die<br />

prompte Reaktion des Pferdes auf die Reiterhilfen beim Umrunden der Stange.<br />

i) Gatter (Tor)<br />

Das Gatter ist aus Holz und/oder Metall gefertigt und verschließbar. Das Tor kann durch eine<br />

Kordel ersetzt werden.<br />

Je nach Parcoursgestaltung kann das Gatter nach links oder rechts zu öffnen sein.<br />

Das Hindernis wird folgendermaßen bewältigt: Das Pferd kommt im Galopp auf das Hindernis zu<br />

(im 90° Winkel), die letzten Schritte davor werden im Schritt zurückgelegt. Das Pferd wird<br />

seitwärts zum Gatter gestellt (links oder rechts, je nachdem, in welche Richtung das Tor zu öffnen<br />

ist). Mit der rechten Hand öffnet der Reiter das Gatter. Ohne es loszulassen durchreitet er die<br />

Öffnung.<br />

Sobald das Pferd vollständig auf der anderen Seite des Gatters ist, kann der Reiter es zum<br />

Schließen des Tores ein oder zwei Schritte rückwärts richten. Schließlich wird der Verschluß<br />

wieder eingehakt, das Hindernis ist bewältigt.<br />

Während der Durchführung der Aufgabe darf die Hand des Reiters nicht vom Gatter genommen<br />

werden (nur WE 3 und WE 4, außer Speedtrail).<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet: Die Bewegung des Pferdes – sie muss<br />

flüssig und ohne Unsicherheiten sein. Das Pferd ist aufmerksam und arbeitet bei Öffnen<br />

und Schließen des Gatters mit, dabei darf es keine Anzeichen für Unsicherheit oder<br />

Ungehorsam geben.<br />

Der Reiter handelt gelassen, präzise und ohne Unsicherheiten. Das Pferd wird, wenn<br />

nötig, mit den Beinen dirigiert.<br />

Der Reiter darf das Gatter während des Öffnen und Schließens nicht loslassen. Für einen<br />

solchen Fehler muss die Jury eine negative Bewertung geben. Ebenso wird die Jury<br />

Unsicherheit bei Pferd oder Reiter und fehlende Kontinuität in der Durchführung negativ<br />

bewerten<br />

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j) Glöckchen am Ende einer Gasse<br />

Das Hindernis besteht aus:<br />

Zwei Balken von etwa 4 m Länge, die auf zwei in der Erde verankerten Halterungen<br />

von etwa 0,05- 0,60 m Höhe aufliegen. Zwischen den beiden Balken liegt eine 1,20 m<br />

breite Gasse.<br />

Einem Glöckchen, das am Ende der Gasse in etwa 2,00 m Höhe angebracht ist.<br />

Das Hindernis wird folgendermaßen bewältigt: Das Pferd nähert sich dem Hindernis im Schritt, tritt<br />

in die Gasse und geht bis zum Ende weiter. Der Reiter betätigt das Glöckchen und reitet<br />

rückwärts wieder aus der Gasse heraus bis auch die Vorderbeine des Pferdes sie verlassen<br />

haben.<br />

Die Balken und zugehörigen Halterungen können durch Einfassungselemente des<br />

Dressurvierecks ersetzt werden.<br />

Die Gasse kann auch als „L“ aufgebaut werden.<br />

k) Tonkrug<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet die Willigkeit des Pferdes, gerades<br />

Vorwärtsgehen und Rückwärtsrichten, Reiterhilfen und Schnelligkeit sowie die Flüssigkeit<br />

und Beständigkeit der Ausführung.<br />

Wirft das Pferd eine der Begrenzungen um, erfolgt eine negative Bewertung durch die<br />

Jury.<br />

Dieses Hindernis besteht aus einem etwa 1 m hohen Tisch, auf dem ein mit Flüssigkeit (Wasser)<br />

gefüllter Krug steht.<br />

Das Hindernis wird folgendermaßen bewältigt: Der Reiter nähert sich dem Tisch, nimmt den Krug<br />

und trinkt daraus oder hebt ihn bis über seinen Kopf und stellt den Behälter aufrecht zurück auf<br />

den Tisch.<br />

Der Tonkrug kann durch eine mit Flüssigkeit oder Sand gefüllte Flasche ersetzt werden.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet, wie sich das Pferd dem Tisch nähert und<br />

neben dem Tisch still und ohne Anzeichen von Furcht steht und auf die Hilfen des Reiters<br />

vertraut. Der Krug darf beim Zurückstellen nicht umfallen und das Pferd darf nicht heftig an<br />

den Tisch stoßen, sonst werden Punkte abgezogen.<br />

l) Pirouette in einem Dreieck<br />

Das Hindernis wird durch drei Stangen definiert, deren Projektion auf den Boden ein<br />

rechtwinkliges Dreieck bildet, dessen Katheten etwa 3 m lang sind.<br />

Das Hindernis kann, je nachdem, wie es die jeweilige Strecke vorgibt, auf symmetrische Weise<br />

bewältigt werden.<br />

Es wird im Linksgalopp in das Dreieck eingeritten, wobei eine Kathete überritten und die zweite<br />

zur Rechten gelassen wird. Sobald das Pferd im Ganzen die Linie überquert hat, die die Stangen<br />

miteinander verbindet, wird eine ¾-Pirouette nach links ausgeführt; dabei wird das Dreieck über<br />

die andere Kathete verlassen und beim Überqueren dieser Linie ein Handwechsel auf die rechte<br />

Hand durchgeführt. Im beschriebenen Falle ist das Fähnchen an dem Punkt, an dem sich die<br />

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Katheten treffen, rot und die übrigen weiß.<br />

Der Veranstalter kann, wenn er möchte, Blumentöpfe, Hecken oder eine andere Begrenzung<br />

wählen, die eine Einrahmung oder annähernde Einfassung des Dreiecks auf einen begrenzten<br />

Raum gewährleisten, in dem die Aufgabe zu erfüllen ist.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet die Korrektheit der Ausführung der ¾-<br />

Pirouette und des Galoppwechsels sowie die Präzision, mit der diese am vorgesehenen<br />

Ort ausgeführt werden.<br />

m) Rückwärtsrichten: In einem „L“ oder um mehrere Stangen oder Hindernisse herum.<br />

Dieses Hindernis kann in zweierlei Art und Weise aufgebaut werden:<br />

m.1.) Eine Gasse in L-Form, mit zwei Segmenten von jeweils 4 m Länge und einer Breite von<br />

1,5 m (1,2 m bei WE 3 und WE 4). Die seitliche Begrenzung des Hindernisses erfolgt durch<br />

dieselben Elemente, mit denen auch das Dressurviereck eingefasst wird. Es wird im Galopp oder<br />

Schritt in die Gasse eingeritten, am Ende der Gasse ist ein Glöckchen zu läuten. Dann wird das<br />

„L“ auf demselben Weg rückwärts wieder verlassen.<br />

Außerdem ist folgende Variante denkbar: Der Reiter kommt in das „L“, an dessen Ende zu seiner<br />

Rechten eine Stange mit etwa 1,60 m Höhe aufgestellt ist, auf der sich ein Becher befindet. Der<br />

Reiter nimmt den Becher, richtet sein Pferd innerhalb des „L“ rückwärts wie bereits beschrieben<br />

und findet beim Verlassen des „L“ zu seiner Rechten eine weitere Stange vor, auf der der Becher<br />

wieder abgestellt wird.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet, wie das Pferd in das „L“ kommt und<br />

rückwärts geht, die Flüssigkeit der Bewegungen und die Reaktion auf die Hilfen. Ein<br />

Berühren der Einfassung des Hindernisses führt zu deutlichem Punktabzug, ein Umwerfen<br />

zu erheblichem.<br />

m.2.) Mehrere Stangen mit mindestens 2,5 m Abstand. Das Pferd muss zwischen den Stangen im<br />

Slalom rückwärts treten.<br />

Bei beiden Varianten (m.1. und m.2.) muss das Pferd den gesamten Weg bis zum Ende der<br />

Gasse bzw. dem letzten Stangenpaar rückwärts zurücklegen (d. h. bis es mit allen vier Beinen<br />

außerhalb des Hindernisses steht).<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet, wie flüssig das Pferd zurücktritt, wie es<br />

die Hilfen annimmt und dadurch die Bewegung so perfekt wie möglich wird. Wird die<br />

Gasse nicht korrekt durchritten, kann ein Punktabzug erfolgen. Das Berühren der<br />

Stangen oder Hindernisse stellt einen schweren Fehler dar.<br />

n) Seitengänge über eine Stange<br />

Das Hindernis besteht aus einer vier Meter langen Stange, die 5 cm über dem Boden angebracht<br />

wird.<br />

Das Pferd nähert sich dem Hindernis (von der rechten oder linken Seite, je nachdem, was für die<br />

jeweilige Prüfung vorgesehen ist) im rechten Winkel zur Stange. Das zu bewältigende Hindernis<br />

muss sich im Folgenden stets zwischen den Vorder- und Hinterbeinen des Pferdes befinden, darf<br />

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jedoch nicht berührt werden.<br />

Das Hindernis kann aus mehr als einer Stange bestehen, die eine Abfolge bilden (z. B. in L-Form,<br />

Zickzack etc.)<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet das Leistungsvermögen des Pferdes bei<br />

der Bewältigung des Hindernisses, die Flüssigkeit und Kontinuität der Bewegung und<br />

seine Gelassenheit. Das Berühren der Stange stellt einen schweren Fehler dar.<br />

o) Aufnehmen einer Stange (Spieß) aus einem Fass<br />

Der Reiter nähert sich dem Fass (oder dem Behälter, in dem die Stange steckt) im Galopp und<br />

entnimmt die Stange, ohne dass das Pferd sich davon im Mindesten beeinflussen lässt.<br />

Das Pferd muss konstant und im Takt weiter galoppieren und soll beim Anblick des Fasses oder<br />

beim Aufnehmen der Stange durch den Reiter weder Furcht noch Scheu zeigen.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet, wie sich das Pferd dem Hindernis nähert,<br />

seine Reaktion beim Aufnehmen der Stange und den gewandten Umgang des Reiters mit<br />

der Stange.<br />

Jedes Stocken oder Ändern der Geschwindigkeit durch das Pferd stellt einen Fehler dar.<br />

Auch das Umstoßen von Fass oder Behälter stellt einen schweren Fehler dar.<br />

p) Zurückstellen der Stange (Spieß) in ein Fass<br />

Dieses Hindernis entspricht dem in o) beschriebenen, wobei hier die Stange in den Behälter<br />

gestellt wird.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet, wie das Pferd sich dem Hindernis nähert,<br />

seine Reaktion beim Bewegen der Stange und das gelassene Abstellen der Stange durch<br />

den Reiter.<br />

Ein Umstoßen von Fass oder Behälter stellt einen Fehler dar.<br />

Wird der Behälter vor dem Abstellen der Stange umgestoßen, kann die Prüfung nicht<br />

fortgesetzt werden; es droht der Ausschluss. Um dies zu verhindern, muss der Reiter<br />

absteigen, die Stange ergreifen, wieder aufsteigen und die Prüfung fortsetzen; dies gilt<br />

auch, wenn die Stange den Boden des Fasses bereits berührt hat und wieder<br />

herausgesprungen ist.<br />

q) Mit der Stange einen Ball von einer auf wechselnder Höhe angebrachten Halterung<br />

stoßen oder einen Ring aufnehmen<br />

Mit der Spitze der Stange wird im Galopp ein Ball von einer in wechselnder Höhe angebrachten<br />

Halterung gestoßen. Der Ball kann durch einen Ring von etwa 15 cm Durchmesser ersetzt<br />

werden, der mit der Stange aufgenommen wird.<br />

Die Halterung kann unterschiedlichster Form sein, es sind bis zu drei Halterungen zugelassen.<br />

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Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet die Tatsache, dass das Pferd seine<br />

Bewegung nicht verlangsamt und stets frei weitergaloppiert sowie die<br />

Selbstverständlichkeit und Flüssigkeit des Handelns des Reiters beim Herabstoßen des<br />

Balles mit der Spitze der Stange.<br />

Jedes Stocken sowie mangelnde Flüssigkeit in der Bewegung des Pferdes stellt einen<br />

Fehler dar.<br />

Trifft der Reiter mit der Stange die Halterung oder einen anderen Teil des Hindernisses,<br />

werden, selbst wenn der Ball hinunterfällt (oder der Ring aufgenommen wird), gegenüber<br />

einem bloßen Herunterstoßen des Balles (Aufnehmen des Ringes) Punkte abgezogen.<br />

Die Aufgaben o), p) und q) können wie eine Aufgabe gewertet werden.<br />

r) Absteigen und Aufsteigen ohne die Hilfe Dritter<br />

In dieser Aufgabe sollen die Pferde zeigen, dass sie ruhig und gelassen bleiben, wenn der Reiter<br />

absteigt. Pferde, die zur Arbeit in der Landwirtschaft eingesetzt werden, müssen dies unbedingt<br />

beherrschen.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet, wie das Pferd ruhig und gelassen stehen<br />

bleibt, während der Reiter um es herumgeht oder einen Gegenstand aus etwa 3 m<br />

Entfernung holt. Auch die Leichtigkeit mit der der Reiter auf- und absteigt wird bewertet.<br />

s) Durchreiten eines Wassergrabens<br />

Auch diese Aufgabe ist eine Grundübung für jedes in der Landwirtschaft eingesetzte Pferd.<br />

Das Pferd muss das Wasser frei und ohne Widersetzlichkeiten durchqueren und zeigen, dass es<br />

mit dem Durchschreiten von Wasser vertraut ist. Maximale Wassertiefe 40 cm.<br />

t) Wall<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet, wie frei und vertrauensvoll das Pferd das<br />

Hindernis bewältigt, ohne dass dazu deutliche Hilfen oder Anstrengungen des Reiters<br />

nötig sind.<br />

Dieses Hindernis entspricht einem Wall aus der Geländestrecke der Vielseitigkeit: Den Beginn<br />

des Hindernisses bildet eine Rampe, die auf eine um etwa 60 cm erhöhte Ebene führt, die<br />

senkrecht abschließt.<br />

Ziel ist es, zu sehen, wie das Pferd das Hindernis angeht (der Anfang entspricht der Brücke) und<br />

wie es aus einer Höhe von etwa 60 cm zurück auf das eigentliche Bodenniveau springt und damit<br />

Vertrauen in die Hilfen des Reiters beweist.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet, wie frei und vertrauensvoll das Pferd an<br />

das Hindernis herangeht und wie es dem Reiter vertraut, der es mit nicht zu<br />

nachdrücklichen Hilfen zum Tiefsprung ermuntern soll.<br />

Benötigt das Pferd viel Zeit zum Absprung und zeigt sich unwillig zu springen, wird dies mit<br />

Punkteabzug bestraft.<br />

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u) Überqueren eines Kiesbettes oder einer Plastikplane<br />

Wegen der Schwierigkeit dieser Aufgabe ist das Hindernis im Schritt, jedoch frei und ohne Zögern<br />

zu überwinden. Die zurückzulegende Strecke sollte 5 m nicht übersteigen.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet, wie frei und vertrauensvoll das Pferd sich<br />

in das Hindernis begibt ohne besonders auf die andere Bodenbeschaffenheit oder das<br />

Geräusch seiner Schritte im Kies oder auf der Plane zu reagieren.<br />

v) Treiben einer Viehherde innerhalb eines eingezäunten Bereichs von einem Ort zum<br />

anderen<br />

Dieses Hindernis wird aus einem eingezäunten Bereich mit zwei durch Toren verschlossenen<br />

Eingängen gebildet: Einem für den Zugang zu einem ersten Teilbereich und einem weiteren zum<br />

zweiten Teilbereich der Fläche. In diesem zweiten Bereich befindet sich eine Gruppe von Tieren<br />

mit ausgeprägtem Herdentrieb (Lämmer, Schafe, Ziegen, Kälber etc.).<br />

Das Hindernis erfordert ein korrektes Öffnen und Schließen des ersten Gatters, das Einreiten in<br />

den eingezäunten Bereich, das Öffnen des zweiten Gatters, das offen gelassen wird und das<br />

Treiben aller Tiere aus dem Bereich, in dem sie sich befinden, in den zweiten Bereich sowie das<br />

folgende Schließen des Gatters zwischen den beiden Bereichen.<br />

Das Hindernis gilt erst dann als vollständig bewältigt, wenn der Reiter sich wieder außerhalb des<br />

Hindernisses befindet und das Gatter geschlossen ist.<br />

Bewertung durch die Jury – Die Jury bewertet das Öffnen und Schließen der Tore nach<br />

den bei Hindernis i) angewandten Grundsätzen. Beim Treiben der Tiere ist eine freie<br />

Präsentation des Pferdes, Mobilität und Durchlässigkeit gewünscht, Anzeichen von Furcht<br />

vor den zu treibenden Tieren werden als schwerer Fehler gewertet.<br />

w) Umsetzen eines Bechers- Kleidungsstückes<br />

Das Hindernis besteht aus zwei jeweils 2 m langen Stangen aus Holz oder Metall, die in einem<br />

Abstand von 1,20 m senkrecht in Ständern aufgestellt, jedoch nicht im Boden verankert sind.<br />

Auf einem der beiden Ständer befindet sich ein umgestülpter Becher der vom Reiter von der einen<br />

auf die andere Stangenspitze umgesetzt werden muss.<br />

Anstatt eines Bechers kann auch ein Kleidungsstück o.ä. benutzt werden.<br />

Bewertung durch die Jury-Die Jury bewertet die Gelassenheit und Ruhe des Pferdes,<br />

insbesondere den Stillstand während des Umsetzens.<br />

3.3.3. Verreiten (Prüfungen mit Hindernissen)<br />

a) Als Verreiten werden Fehler im Anreiten des Hindernisses oder eine falsche Reihenfolge bei<br />

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ihrer Bewältigung bezeichnet. Das ist immer dann der Fall, wenn der Reiter:<br />

Hindernis ( x+1) anreitet, ohne Hindernis x bewältigt zu haben,<br />

Eine Komponente eines Hindernisses anreitet, ohne die Eingangsfähnchen<br />

durchritten oder ohne eine vorherige Komponente bewältigt zu haben,<br />

Innerhalb des Hindernisses nicht die korrekte Reihenfolge einhält,<br />

Nicht durch die das Ende des Hindernisses bezeichnenden Fähnchen ausreitet.<br />

b) Ein Fehler gilt dann als begangen, wenn der Reiter das nächste Hindernis anreitet ohne:<br />

• Die Art und Weise der Bewältigung des letzten Hindernisses korrigiert zu haben,<br />

• Das letzte Hindernis bewältigt zu haben.<br />

c) Das Ab-/Umwerfen eines nicht bewältigten Hindernisses oder eines Teils davon während des<br />

Trails oder Speed Trails führt zum sofortigen Ausschluss des Reiters.<br />

d) Wirft ein Reiter im Speed Trail ein bereits bewältigtes Hindernis oder einen Teil davon ab oder<br />

um, wird ihm eine Zeitstrafe auferlegt, die den Bestimmungen für seine Bewältigung entspricht.<br />

Erfolgt der Um- oder Abwurf im Trail, erhält der Reiter eine entsprechend niedrigere Parcoursnote.<br />

3.4. SPEED TRAIL<br />

Der Speed Trail dient der Abfrage der Koordination und Voraussicht des Reiters sowie der<br />

Durchlässigkeit, Geschwindigkeit, Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit des Pferdes. Die<br />

Hindernisse müssen möglichst schnell bewältigt werden.<br />

a) Die Bewertung dieser Prüfung basiert auf der von den Reitern zur Bewältigung des Parcours<br />

benötigten Zeit zuzüglich der für Fehler vergebenen Zeitstrafen und abzüglich der gewonnenen<br />

Zeitgutschriften.<br />

b) Diese Prüfung beinhaltet alle oder einige der Hindernisse des Trails, ihre Auswahl kommt dem<br />

Platzdirektor oder dem für die Prüfung Verantwortlichen zu.<br />

c) Die Zeitmessung wird beim Durchreiten der Photozelle am Start gestartet und endet mit dem<br />

Durchreiten der Photozelle am Ziel. Start- und Ziellinie können zusammenfallen. Auch manuelle<br />

Zeitmessung ist erlaubt.<br />

d) Die Gangart zur Bewältigung der Hindernisse ist frei wählbar.<br />

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3.4.1. BESONDERHEITEN AN EINIGEN HINDERNISSEN<br />

a) An den Hindernissen:<br />

• Sprung über Strohballen<br />

• Glöckchen am Ende einer Gasse<br />

• Rückwärtsrichten durch ein „L“ oder Acht zwischen Stangen<br />

• Seitengänge über eine Stange<br />

Im Hindernis mit der Stange wird die Stange durch Unterlagen gestützt.<br />

b) Im Gatter kann das Tor durch eine Kordel ersetzt werden.<br />

3.4.2. ZEITSTRAFEN UND –GUTSCHRIFTEN IM SPEED TRAIL<br />

Acht zwischen Fässern oder 3 Fässer<br />

Holzbrücke<br />

• Umreiten von Fässern jeweils +10 Sek.<br />

• Nicht korrigiertes Verreiten<br />

im Hindernis Disqualifizierung<br />

• Brücke wird nicht überquert Disqualifizierung<br />

• Um- oder Abwerfen eines Hindernisteils +10 Sek.<br />

Slalom zwischen parallel ausgerichteten Stangen oder einfacher Slalom<br />

• Umreiten von Ständern jeweils +10 Sek.<br />

• Nicht korrigiertes Verreiten Disqualifizierung<br />

Sprung über Strohballen<br />

Pferch<br />

Stange<br />

Gatter (Tor)<br />

• Abwurf der Stange auf den Strohballen +10 Sek.<br />

• Um- oder Abwerfen eines Hindernisteils +10 Sek.<br />

• Verlassen des Pferchs mit allen<br />

vier Beinen Disqualifizierung<br />

• Umwerfen der Stange +5 Sek.<br />

• Tor wird nicht geschlossen +20 Sek.<br />

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• Umwerfen der Fänge jeweils +10 Sek.<br />

• Umreiten des Gatters +10 Sek.<br />

Glöckchen am Ende einer Gasse<br />

.<br />

• Um- oder Abwerfen eines Hindernisteils +10 Sek.<br />

• Glöckchen wird nicht geläutet Disqualifizierung<br />

Tonkrug<br />

• Krug/Flasche wird nicht angehoben +10 Sek.<br />

Rückwärtsrichten: In einem „L“ oder um mehrere Stangen oder Hindernisse herum<br />

Im „L“<br />

• Um- oder Abwerfen eines Hindernisteils +10 Sek.<br />

• Vollständiges Verlassen der Gasse Disqualifizierung<br />

• Fehlendes Abstellen des Bechers +15 Sek.<br />

• Beenden des Rückwärtsrichtens vor Erreichen Disqualifizierung<br />

des Gassenendes<br />

In der „8“<br />

• Umreiten eines Fasses +10 Sek.<br />

Seitengänge über eine Stange<br />

• Umwerfen der Stange (mit Unterlage) +10 Sek.<br />

Aufnehmen einer Stange (Spieß) aus einem Fass<br />

Stange nicht aufgenommen Disqualifizierung<br />

Stange aufgenommen, fallen gelassen und nicht aufgehoben Disqualifizierung<br />

Umwerfen des Fasses +10 Sek.<br />

Zurückstellen der Stange (Spieß) in ein Fass<br />

• Stange wird nicht zurückgestellt Disqualifizierung<br />

• Stange heruntergefallen, jedoch wieder aufgehoben<br />

und nach erneutem Aufsitzen in den Behälter gestellt Keine Strafe<br />

• Umwerfen des Fasses nach Zurückstellen der Stange +10 Sek.<br />

• Umwerfen des Fasses vor Zurückstellen<br />

der Stange ohne Wiederaufstellen Disqualifizierung<br />

Anmerkung: Selbst wenn die Stange den Boden des Gefäßes berührt, in das sie zurückgestellt<br />

werden soll, und erst dann wieder herausspringt, gilt die Aufgabe als nicht erfüllt. Bleibt die<br />

Stange nicht im Behälter, muss der Reiter absteigen, sie erneut aufnehmen, wieder aufsteigen<br />

und den Parcours mit dem Zurückstellen der Stange fortsetzen. Dasselbe gilt, wenn die Stange an<br />

einem beliebigen Punkt des Parcours vor diesem Hindernis hinunterfällt.<br />

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Aufnehmen eines Ringes mit der Stange<br />

• Aufnehmen des Ringes -5 Sek.<br />

(sofern er mit der Stange zum Behälter gebracht wird)<br />

• Umwerfen der Fänge +10 Sek.<br />

Ab- und Aufsteigen ohne die Hilfe Dritter (Ausnahme: Prüfungen für unter 16-jährige)<br />

• Aufsteigen gelingt nicht Disqualifizierung<br />

ANMERKUNG: Lediglich die Aufgabe „Durchreiten eines Kiesbettes oder Plastikplane“ kann nicht<br />

in den Speed Trail aufgenommen werden.<br />

3.5. GRÜNDE FÜR EINEN AUSSCHLUSS AUS DEN EINZELPRÜFUNGEN<br />

3.5.1. ALLGEMEINE GRÜNDE<br />

a) Es vergeht über eine Minute zwischen Aufruf und Erscheinen des Paares auf dem Platz<br />

b) Beginnen der Übung vor Erklingen der Startglocke<br />

c) Es vergeht über eine Minute zwischen Erklingen der Startglocke und dem Start der Prüfung<br />

durch den Reiter<br />

d) Kein Grüßen der Jury, ohne dass ein offizieller Verzicht auf das Grüßen erklärt wurde<br />

e) Verletzungen am Körper des Pferdes, die von Mundstück, Sporen und Stange herrühren oder<br />

ältere nicht behandelte Verletzungen. Lahmheit des Pferdes.<br />

f) Misshandlung des Pferds durch den Reiter<br />

g) Offene Klasse: In dieser Klasse müssen die Zügel in einer Hand geführt werden. Den Reitern<br />

steht es frei, in welcher Hand sie die Zügel führen. Auf den Einsatz der zweiten Hand vor der<br />

Zügelhand steht die Disqualifikation, auch für das mehrmalige so genannte „Abklopfen“ oder<br />

Berühren am Hals oder an anderer Stelle am Pferd mit der „freien“ Hand.<br />

Reiter deren freie Hand die Zügel vor der Zügelhand berühren oder die sie in jedweder Form zur<br />

Hilfe nehmen, werden disqualifiziert. Jede Anpassung der Zügellänge mit der freien Hand muss<br />

eine momentane, kurzfristige Handlung bleiben.<br />

Zwischen den einzelnen Zügeln dürfen maximal zwei Finger einer Hand liegen.<br />

h) Jede Verletzung der Vorgaben zu Kleidung und Zaumzeug<br />

i) Ein Sturz des Reiters<br />

j) Jegliche Hilfe von außen<br />

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k) Einsatz von Stoffen, die Verletzungen oder Abschürfungen verdecken (z. B.: farbige Sprays,<br />

Methylenblau, Aluminiumoxyd, Schuhcreme usw.) Die Verwendung von vorbeugenden Mitteln wie<br />

Ölen, Vaseline usw. ist zulässig, sofern diese transparent sind und nicht zur Tarnung<br />

offenkundiger Verletzungen und bereits vorhandener Wunden dienen. (Obliegt dem Ermessen<br />

des Richters- bitte vor Beginn des Turniers mit dem Richter abklären!)<br />

l) Zeigt ein Pferd keine akzeptable Haltung (schlechte oder keine Beizäumung, bzw. permanente<br />

Überzäumung), steht es dem Richter frei, das Paar für diese Prüfung zu disqualifizieren.<br />

3.5.2. SPEZIELLE GRÜNDE FÜR EINEN AUSSCHLUSS AUS DER DRESSUR-<br />

PRÜFUNG<br />

a) Verlassen des (vollständig eingegrenzten) Vierecks mit allen vier Beinen. Ist die Eingrenzung<br />

nicht durchgehend, wird der Teilnehmer nicht ausgeschlossen, sofern das Viereck nur kurz<br />

verlassen und umgehend zurückgekehrt wird und sich das Pferd nicht weit von der<br />

Begrenzungslinie des Vierecks entfernt.<br />

b) Verweigerung einer Vorwärtsbewegung durch das Pferd während eines Zeitraumes von über<br />

10 Sekunden<br />

3.5.3. SPEZIELLE GRÜNDE FÜR EINEN AUSSCHLUSS AUS TRAIL UND<br />

SPEEDTRAIL<br />

a) Starten der Prüfung und insbesondere Durchreiten der Startlinie vor dem Signal des<br />

Vorsitzenden der Jury (Richtige Reihenfolge: Einreiten, den Richter grüßen, nach Läuten der<br />

Glocke durch den Richter 60 sec. Zeit bis Prüfungsbeginn/ Durchreiten der Startlinie)<br />

b) Verreiten ohne Korrektur<br />

c) Dritte Verweigerung in Folge vor demselben Hindernis (nur WE 3 und 4)<br />

d) Fehlende Bewältigung eines Hindernisses (nur WE 3 und 4)<br />

e) Kein Durchreiten von Start- oder Ziellinie<br />

f) Im Speed Trail: Kreuzen der Start- oder Ziellinie während der Prüfung<br />

g) Verweigerung einer Vorwärtsbewegung durch das Pferd während eines Zeitraumes von über<br />

10 Sekunden (nur WE 3 und 4)<br />

h) Eindeutiges Zeigen von Hindernissen oder Durchreiten eines Hindernisses vor dem Start der<br />

Prüfung.<br />

i) Um- oder Abwurf von nicht bewältigten Hindernissen einschließlich deren Schmuck,<br />

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Nummer und Fähnchen für Anfang und Ende<br />

j) Bei Verreiten läuft die Zeitmessung weiter, eine Beendigung des Parcours in der<br />

Wertung ist möglich. Ausschluss bei 2.mal<br />

3.5.4 Verreiten<br />

a) Dressur<br />

E gesamt - 5 pro Verreiter Ausschluss bei 3.mal<br />

A gesamt - 10 pro Verreiter Ausschluss bei 3.mal<br />

F gesamt - 15 für Verreiten Ausschluss bei 2.mal<br />

M gesamt - 30 Verreiten Ausschluss bei 2.mal<br />

b) Trail<br />

E-A-F-M - 10% der Max erreichbaren Gesamtpunktzahl Ausschluss bei 2.mal<br />

4. RINDERARBEIT (OPTIONAL)<br />

4.1. PRÜFUNGSPLATZ UND UMGEBUNG<br />

a) Der Platz, auf dem die Rinderarbeit stattfindet, ist ein Rechteck von mindestens 20 x 40 m, mit<br />

ebenem Untergrund ohne Steine oder andere Gegenstände, die eine Gefahr für Reiter und Pferd<br />

darstellen und folglich deren Bewertung durch die Jury behindern könnten.<br />

b) Wärmstens wird ein Sandboden empfohlen. Ein mit Gras bewachsener Untergrund oder<br />

gestampfte Erde sind ebenso geeignet, sofern diese nicht übermäßig trocken oder rutschig sind.<br />

c) Der Platz muss vollständig eingezäunt sein, um einen sicheren Ablauf der Prüfung zu<br />

gewährleisten.<br />

Es wird die Verwendung eines Rinderzaunes empfohlen.<br />

d) Eine Übersicht über die Aufteilung des Platzes findet sich im Anhang.<br />

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4.2. ZUTEILUNG FÜR DIE PRÜFUNG<br />

a) Jeder Reiter arbeitet 2 Rinder. Die Rinder werden entweder ausgelost oder vom Richter dem<br />

Reiter zugewiesen.<br />

4.3. ABLAUF DER PRÜFUNG<br />

Wir empfehlen für die Rinderarbeit folgende Reihenfolge:<br />

Master Fortgeschrittene Anfänger<br />

Teilnahme an der Rinderarbeit in der Anfängerklasse ist nur mit dem Nachweis einer Teilnahme<br />

des Reiters an einem Rinderkurs möglich.<br />

a) Die Prüfung wird von 3 bis 4 Reitern, die dem Richter vor der Prüfung als eine Mannschaft<br />

genannt werden, geritten.<br />

Jeder einzelne Reiter sortiert sein vorher bestimmtes Rind aus der Herde aus, indem er es aus<br />

dem Herdenbereich über die Grundlinie in einen markierten Bereich (Pferch o.ä.) treibt.<br />

Die übrigen Mannschaftsmitglieder unterstützen Ihn dabei.<br />

b) Jeder Reiter leitet diesen Vorgang einmal ein und sondert ein Rind von der Herde ab. Bei<br />

jedem Versuch unterstützen die restlichen Reiter den zu prüfenden Reiter. Dabei darf die<br />

Grundlinie durch die Mannschaftsmitglieder nicht überschritten werden.<br />

c) Sobald das Rind von der Herde getrennt und über die Grundlinie getrieben wurde, können die<br />

anderen Reiter, einzeln oder gemeinsam, den verantwortlichen Reiter beim Treiben des Rinds in<br />

den dafür vorgesehenen Bereich unterstützen.<br />

d) Die Prüfung ist erst dann abgeschlossen, wenn sich das ausgesonderte Rind und der Reiter in<br />

dem dafür vorgesehenen Bereich und der Rest der Herde im Herdenbereich aufhält.<br />

e) Die Zeitmessung beginnt in dem Moment, in dem der mit dem Aussondern des Rinds betraute<br />

Reiter in den Herdenbereich einreitet und wird in dem Moment gestoppt, in dem das Rind und der<br />

Reiter den dafür vorgesehenen Bereich erreichen.<br />

f) Der Reiter muss innerhalb einer Minute ab dem Auslösen der Glocke durch den<br />

Vorsitzenden der Jury mit der Prüfung beginnen.<br />

g) Punkt 4.6. a) ist zu beachten!<br />

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4.4. BEWERTUNG<br />

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Zeitlimit Anfängerklasse<br />

Der Reiter hat maximal 60 Sekunden Zeit, um sein Rind auszusortieren und erstmals über die<br />

Grundlinie zu treiben. Die Gesamtzeit um das Rind in den Pferch zu treiben beträgt 90 Sekunden.<br />

Die Bewertung erfolgt nach Zeit und Stil. Bewertung siehe Stilkriterien<br />

Zeitlimit Fortgeschrittene<br />

Der Reiter hat maximal 40 Sekunden Zeit, um sein Rind auszusortieren und erstmals über die<br />

Grundlinie zu treiben. Die Gesamtzeit um das Rind in den Pferch zu treiben beträgt 60 Sekunden.<br />

Zeitlimit Master<br />

Der Reiter hat maximal 40 Sekunden Zeit, um sein Rind auszusortieren und erstmals über die<br />

Grundlinie zu treiben. Die Gesamtzeit um das Rind in den Pferch zu treiben beträgt 60 Sekunden.<br />

Jeder Reiter arbeitet 2 Rinder. Die Rinder werden entweder ausgelost oder vom Richter dem<br />

Reiter zugewiesen.<br />

Der bessere Lauf kommt in die Wertung.<br />

Die Bewertung des Stils fließt folgendermaßen in die Wertung mit ein:<br />

Um eine Rinderarbeit zu zeigen, die den Grundideen der Arbeitsreiterei näher ist und vor Allem<br />

dem Tierschutz besondere Aufmerksamkeit widmet, wird die Rinderarbeit zukünftig nach Zeit und<br />

Stil bewertet.<br />

1. Verhalten des Pferdes in der Herde, Annahme der Hilfen des Reiters<br />

Positiv: - 3 Sekunden Gutschrift<br />

Standart: Zeit bleibt<br />

Negativ: +3 Sekunden dazu<br />

2. Sitz und Einwirkung des Reiters - Übersicht der Aktionen in der Herde<br />

Positiv: - 3 Sekunden Gutschrift<br />

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Standart: Zeit bleibt<br />

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Negativ: +3 Strafsekunden<br />

3. Qualität der gesamten Arbeit ( Sortieren und führen des Rindes zum Pferch)<br />

Positiv: -3 Sekunden Gutschrift<br />

Standart: Zeit bleibt<br />

Negativ: +3 Strafsekunden<br />

Beschreibung der einzelnen Punkte:<br />

Der Grundgedanke der Rinderarbeit liegt darin, das Pferd in angemessenem Tempo auf die Herde<br />

zuzureiten. Entweder die Herde mehrmals zu trennen bis das gewünschte Rind übrig bleibt oder<br />

das Rind direkt aus der Herde auszusortieren. Hierbei bewegt sich der Reiter geschickt, ohne<br />

die gesamte Herde in Aufruhr zu versetzen. Das Pferd ist dabei zum Rind gewandt.<br />

4.5. STRAFEN<br />

a) Jedes Mal, wenn ein anderes Rind der Herde als das auszusondernde Tier den für die Herde<br />

vorgesehenen Bereich verlässt, wird eine Zeitstrafe verhängt (10 Sek.).<br />

b) Ebenso wird jedes Mal, wenn eines der übrigen Mannschaftsmitglieder die Grundlinie in<br />

Richtung Herdenbereich überreitet, bevor das auszusondernde Rind den Herdenbereich<br />

verlassen hat, eine Zeitstrafe von 10 Sekunden verhängt.<br />

4.6. SICHERHEIT VON PFERDEN UND RINDERN<br />

a) Die Reiter dürfen nichts tun, durch das die körperliche Unversehrtheit ihrer Pferde oder<br />

der Rinder in Gefahr gebracht werden könnte. Andernfalls werden sie wegen unsportlichen<br />

Benehmens von der Prüfung ausgeschlossen.<br />

b) Die Verwendung von Hilfsmitteln in der Offenen Klasse zum Aussondern und Treiben ist nur<br />

dann gestattet, wenn den Rindern keine Verletzungen zugefügt werden. Jede durch einen Reiter<br />

verursachte Verletzung führt zum Ausschluss des Teilnehmers.<br />

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OFFIZIELLES REGELWERK FÜR DIE ARBEITSREITWEISE DEUTSCHLAND<br />

Alles über die deutsche Arbeitsreitweise unter www.<strong>working</strong>-<strong>equitation</strong>-<strong>deutschland</strong>.de<br />

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Alles über die deutsche Arbeitsreitweise unter www.<strong>working</strong>-<strong>equitation</strong>-<strong>deutschland</strong>.de<br />

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