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Physikalische Optimierung - Physik - Universität Regensburg

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KAPITEL 1. GRUNDLAGEN DER SPINGLASPHYSIK 7<br />

Abbildung 1.6: Schematische Darstellung der Frustration: -J bedeutet eine antiferromagnetische<br />

und +J eine ferromagnetische WW der Spins<br />

1.2.3 Phasenübergang<br />

Durch die Entartung der niedrigsten Energieniveaus stellt sich die Frage, ob das Spinglas<br />

ein neuer Zustand der Materie ist, oder ob es sich nur um einen äußerst trägen<br />

Paramagneten handelt. Bei einem wirklichen Phasenübergang hält der Endzustand eine<br />

charakteristische Ordnung aufrecht, solange die Temperatur unverändert bleibt. Das<br />

Spinglas könnte eine deutlich abgegrenzte Phase sein, deren magnetische Ordnung bei<br />

tiefen Temperaturen erhalten bleibt.<br />

Es könnte sich beim Spinglas aber auch um einen Paramagneten handeln, dessen<br />

dynamisches Verhalten soweit verlangsamt ist, dass es sich nur scheinbar um eine statische<br />

Phase handelt. Könnte man beobachten, dass ein oder mehrere Spins ihre Orientierung<br />

bei tiefen Temperaturen ändern, dann wäre das ein Beweis für paramagnetisches<br />

Verhalten. Dazu müsste man das Spinglas aber über einen sehr langen Zeitraum beobachten.<br />

1.2.4 Suszeptibilität, Wärmekapaziät, Magnetisierung<br />

Im Labor kann man allerdings nach Hinweisen auf einen Phasenübergang suchen, der<br />

sich durch eine plötzliche Änderung der magnetischen und thermodynamischen Eigenschaften<br />

des Spinglases bei einer kritischen Temperatur äußert. Diese Spinglas-Phase<br />

zeigt sich in vielen Experimenten, z.B. bei Messungen der Wechselfeldsuszeptibilität<br />

χac. Sie gibt Aufschluß über die Reaktion des Spinsystems auf ein sehr schwaches,<br />

äußeres magnetisches Wechselfeld.<br />

Abbildung 1.7 zeigt, dass χac eine sehr scharfe Spitze bei der Einfriertemperatur<br />

Tf hat. Dieser Peak wird aber schon durch kleine Zusatzfelder abgerundet; außerdem ist

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