Physikalische Optimierung - Physik - Universität Regensburg
Physikalische Optimierung - Physik - Universität Regensburg
Physikalische Optimierung - Physik - Universität Regensburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
KAPITEL 1. GRUNDLAGEN DER SPINGLASPHYSIK 5<br />
Abbildung 1.4: Magnetisches Phasendiagramm von EuxSr1−xS<br />
und Yosida. Diese Austausch-WW beruht auf einer ”Polarisation” der Leitungselektronen<br />
durch die magnetischen Momente der Atome. Diese Polarisation ist eine Ausrichtung<br />
des Spins der Leitungselektronen; alle geladenen Teilchen, und damit auch die<br />
Elektronen, besitzen ein solches magnetisches Moment. Die polarisierten Leitungselektronen<br />
wiederum beeinflussen die magnetischen Momente der Atome, und so kommt es<br />
zu einer WW zwischen den Atomen selbst. Für die Stärke der Kopplung Jij gilt:<br />
Jij ∝<br />
cos(2kF · rij) <br />
r3 ij<br />
(1.1)<br />
Dabei ist kF der Fermi-Wellenvektor. Für positive Werte Jij(r) ist die WW ferromagnetisch,<br />
für negative Werte ist sie antiferromagnetisch. Die RKKY-WW hat eine lange<br />
Reichweite über mehrere Atome hinweg und zeigt oszillatorisches Verhalten, d.h. je nach<br />
Abstand der Atome kommt es zu einer ferromagnetischen oder anti-ferromagnetischen<br />
Kopplung der Spins (Abb. 1.5). Es handelt sich also um eine konkurrierende WW,<br />
die bei einer statistischen Verteilung der Atome im Kristall zur Ausbildung von Spinglaseffekten<br />
führen kann. Das Atom mit nicht verschwindendem magnetischen Moment<br />
sitzt im Mittelpunkt von konzentrischen Kugelschalen abnehmender WW-stärke (Abbildung<br />
2.6). Ferro- und antiferromagnetisches Verhalten wechselt von Schale zu Schale;<br />
die Stärke der jeweiligen WW nimmt mit zunehmendem Radius ab.