Physikalische Optimierung - Physik - Universität Regensburg
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KAPITEL 3. PHYSIKALISCHE OPTIMIERUNGSALGORITHMEN 24<br />
Um den Suchraum mit guten Resultaten in kurzer Zeit zu durchwandern, bedient<br />
man sich verschiedener Heuristiken. Diese unterscheiden sich hauptsächlich in der<br />
Wahl der Übergangswahrscheinlichkeit, oder anders ausgedrückt, der Akzeptanzregel<br />
für die Annahme einer neu erzeugten Konfiguration. Das grundsätzliche Vorgehen läßt<br />
sich folgendermaßen beschreiben:<br />
1. Beginne mit einer hinreichend hohen Starttemperatur T und einer beliebigen<br />
Startkonfiguration σ ∈Γ.<br />
2. Führe bis zum Abbruchkriterium folgende Schritte aus:<br />
Wiederhole (a) k-mal, um das System dem thermischen Gleichgewicht anzunähern.<br />
Führe die Schritte (a)-(b) N-mal durch.<br />
(a) Wiederhole folgende Schritte s-mal:<br />
• Anwendung eines Moves auf die aktuelle Konfiguration σ ∈ Γ und Erzeugung<br />
einer neuen Konfiguration σ ′ ∈Γ.<br />
• Berechnung von ∆H = H(σ ′ ) − H(σ).<br />
• Akzeptieren der Systemänderung, wenn sie das gewählte Kriterium erfüllt.<br />
Verwerfen der Änderung, falls das Kriterium verletzt wird.<br />
(b) Messung der gewünschten physikalischen Größen.<br />
(c) Absenkung der Systemtemperatur gemäß Abkühlschema.<br />
3. Wenn das Abbruchkriterium erfüllt ist, wird die letzte akzeptierte Konfiguration<br />
als Lösung ausgegeben.<br />
3.3 Algorithmen<br />
3.3.1 Random Walk und Greedy<br />
Die einfachste Akzeptanzregel ist der Random Walk (RW). Hier wird jeder Übergang<br />
σ → σ ′ angenommen, unabhängig von der Beschaffenheit von σ ′ :<br />
p(σ → σ ′ ) = 1 (3.15)<br />
Das entspricht dem lim(T → ∞). Der RW kann zwar jede theoretisch mögliche Konfiguration<br />
leicht erreichen, der Weg durch die Energielandschaft ist jedoch rein zufällig.<br />
Deshalb wird der RW meist nur dann angewendet, wenn die Energielandschaft eine<br />
glatte Struktur hat. Darüber hinaus erfüllt der RW nicht die Bedingung von Detailed<br />
Balance.<br />
Eine genaue Umkehrung der Vor-und Nachteile erhält man beim Greedy-Algorithmus.<br />
Hier werden nur Moves akzeptiert, die zu einer gleich guten oder besseren Konfiguration<br />
führen. Die Übergangswahrscheinlichkeit ist gegeben durch:<br />
p(σ → σ ′ ) = Θ(−∆H) (3.16)