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Physikalische Optimierung - Physik - Universität Regensburg

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KAPITEL 2. MONTE-CARLO-METHODEN 15<br />

folgendermaßen:<br />

〈A〉 = <br />

<br />

σ∈Γ<br />

A(σ)Pequ(σ) =<br />

σ∈Γ<br />

A(σ)exp<br />

<br />

− H(σ)<br />

<br />

kBT<br />

<br />

σ∈Γ exp<br />

(2.3)<br />

− H(σ)<br />

kBT<br />

Für A = H erhält man den Erwartungswert des Hamiltonians. Dieser läßt sich auch<br />

über die logarithmische Ableitung der Zustandssumme ausdrücken:<br />

− ∂ 1 ∂<br />

lnZ = −<br />

∂β Z ∂β exp(−βH(σ))<br />

=<br />

1<br />

Z<br />

σ∈Γ<br />

<br />

H(σ)exp(−βH(σ))<br />

σ∈Γ<br />

Daraus läßt sich die Wärmekapazität ableiten:<br />

C = d〈H〉<br />

dT<br />

=<br />

=<br />

=<br />

1<br />

kBT 2<br />

⎡<br />

⎣ 1<br />

Z<br />

σ∈Γ<br />

= 〈H〉 (2.4)<br />

<br />

H 2 <br />

⎤<br />

2<br />

1 <br />

(σ)exp(−βH(σ)) − H(σ)exp(−βH(σ)) ⎦<br />

Z<br />

1<br />

kBT 2<br />

2 2<br />

〈H 〉 − 〈H〉 <br />

1<br />

kBT 2V ar(H) (2.5)<br />

Aus dem Zusammenhang der Wärmekapazität mit der Varianz V ar(H) ergibt sich auch<br />

die Bedeutung dieser Größe für die Simulation: betrachtet man C(T), so sieht man, in<br />

welchem Temperaturbereich sich die größten Umordnungen ergeben. Dabei muß sich<br />

das System bei jeder Temperatur im thermischen Gleichgewicht befinden, sonst wäre<br />

die Boltzmann-Verteilung nicht verwendbar. Das Gleichgewicht stellt sich allerdings<br />

erst nach Einschwingvorgängen ein, was auch bei der Simulation berücksichtigt werden<br />

muß.<br />

Systeme im thermischen Gleichgewicht werden in der Statistischen <strong>Physik</strong> numerisch<br />

mit Hilfe von Monte-Carlo-Methoden untersucht. Damit bezeichnet man allgemein<br />

Algorithmen, die Zufallszahlen verwenden, um Mittelwerte in statistischen Systemen<br />

zu berechnen. Wie lassen sich aber nun die theoretisch hergeleiteten Observablen<br />

konkret berechnen? Bei einer exakten Berechnung müßte man über sämtliche Zustände<br />

summieren, die das System annehmen kann. In der Praxis ist es jedoch schwierig, alle<br />

möglichen Konfigurationen zu berücksichtigen.<br />

Daher macht man folgendes: die thermischen Erwartungswerte werden unter Verwendung<br />

einer nur begrenzten Anzahl von Konfigurationen bestimmt, und zwar so,<br />

dass sie den tatsächlichen Werten möglichst nahe kommen. Zwei Verfahren wurden in<br />

diesem Zusammenhang entwickelt, das Simple Sampling und das Importance Sampling.<br />

σ∈Γ

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