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Physikalische Optimierung - Physik - Universität Regensburg

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Kapitel 2<br />

Monte-Carlo-Methoden<br />

2.1 Statistische <strong>Physik</strong><br />

In der klassischen <strong>Physik</strong> können mit Hilfe der Newtonschen Bewegungsgleichungen<br />

Probleme mit begrenzter Teilchenzahl exakt beschrieben werden. Kennt man zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt t0 alle physikalischen Größen, die den Zustand des Systems<br />

bestimmen, so läßt sich der Systemzustand zu allen späteren Zeitpunkten t eindeutig<br />

vorhersagen.<br />

Bei komplizierten Vielteilchensystemen ist das jedoch nicht mehr möglich; man<br />

geht dann dazu über, mit statistischen Größen zu rechnen. Die Auswertung der statistischen<br />

Mittelwerte ermöglicht dann Aussagen über das makroskopische Verhalten<br />

des Systems. Aufgrund der großen Anzahl von Konfigurationen kommen auch bei der<br />

physikalischen <strong>Optimierung</strong> die Methoden der statistischen <strong>Physik</strong> zum Einsatz.<br />

Die in diesem Zusammenhang betrachteten Systeme können im Allgemeinen als kanonische<br />

Ensembles aufgefasst werden. Das sind abgeschlossene Systeme, die sich in<br />

thermischem Kontakt mit einem umgebenden Wärmebad befinden. Dabei kann Energie<br />

ausgetauscht werden, jedoch keine Teilchen. Befindet sich ein solches System im thermischen<br />

Gleichgewicht - d.h. die Temperatur T des Systems ist gleich der Temperatur<br />

des Wärmereservoirs - dann kann die Wahrscheinlichkeitsverteilung eines beliebigen<br />

Zustands durch die Boltzmann-Verteilung [No02]<br />

Pequ(σ) = 1<br />

Z exp<br />

<br />

− H(σ)<br />

<br />

(2.1)<br />

kBT<br />

beschrieben werden. Dabei ist kB die Boltzmann-Konstante und Z die Zustandssumme,<br />

die in der statistischen <strong>Physik</strong> eine zentrale Rolle spielt und bei der Berechnung<br />

vieler Größen als Normierungsfaktor auftritt. Die Zustandssumme ist gegeben durch:<br />

Z = <br />

exp(−βH(σ)) (2.2)<br />

σ∈Γ<br />

wobei H die Hamiltonfunktion und β = 1<br />

kBT ist. Den Mittelwert oder thermischen<br />

Erwartungswert einer Observablen A eines diskreten Systems berechnet man sodann<br />

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