Physikalische Optimierung - Physik - Universität Regensburg
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KAPITEL 1. GRUNDLAGEN DER SPINGLASPHYSIK 11<br />
wird.<br />
H = − <br />
〈i,j〉<br />
Jijsisj − 1<br />
gSµBB0<br />
Hierbei ist: Jij:Austausch-WW zwischen den Spins si und sj<br />
B0:externes Magnetfeld<br />
gS: Lande-Faktor<br />
µB:Bohrsches Magneton<br />
: Plancksches Wirkungsquantum<br />
N<br />
i=1<br />
si<br />
(1.2)<br />
Meist werden die auftretenden Konstanten gS, µB und gleich 1 gesetzt. Man wählt<br />
dann B0 so, dass das magnetische Moment pro Spin 1 ist. Es ergibt sich:<br />
H = − <br />
N<br />
Jijsisj − B0 si<br />
〈i,j〉<br />
i=1<br />
(1.3)<br />
Der erste Term beschreibt die Summe der Austauschenergien je zweier Spins si und<br />
sj. Der B0 enthaltende Term berücksichtigt die WW der Spins mit einem externen<br />
Magnetfeld. Die WW versucht alle Spins gleich auszurichten. Ist die Austausch-WW<br />
positiv, dann sind die Spins im Grundzustand parallel orientiert; es ergibt sich eine ferromagnetische<br />
Spinstruktur. Bei einer negativen Kopplung Jij erhält man i.Allg. eine<br />
antiferromagnetische Spinstruktur. Das Ising-Modell wurde für den eindimensionalen<br />
Fall mit Jij = J für nächste Nachbarn (J=0 sonst) von Ising selbst im Jahre 1925 exakt<br />
analytisch gelöst. Onsager konnte 1944 - ohne äußeres Magnetfeld - den zweidimensionalen<br />
Fall analytisch behandeln, Yang 1952 mit B0 = 0. Es gibt jedoch keine analytische<br />
Lösung für das 3-dimensionale Ising Modell. Die Kopplungskonstanten Jij sind im Allgemeinen<br />
theoretisch nur sehr schlecht abzuschätzen. Es ist deshalb zweckmäßig, sie als<br />
Parameter aufzufassen, die den experimentellen Ergebnissen angepaßt werden.<br />
1.3.2 Heisenberg Modell<br />
Heisenberg entwickelte 1928 auf der von Ising geschaffenen Basis ein verbessertes 3-dim.<br />
Modell. Dieses Modell konnte von den zu diesem Zeitpunkt großen Weiterentwicklungen<br />
der Quantenmechanik profitieren. Für isotrope Ferromagneten gilt der Hamiltonian:<br />
H = − <br />
Jijsi · sj − Bz<br />
〈i,j〉<br />
N<br />
i=1<br />
s z i<br />
(1.4)<br />
Dabei ist Jij=±J und außerdem gilt |si| = 1 und |sj| = 1. Im Unterschied zum Ising<br />
Modell werden hier die Spins als Vektoren betrachtet, die im Raum eine beliebige<br />
Richtung einnehmen können. Das Heisenberg-Modell ist sehr allgemein formuliert und<br />
enthält das Ising-Modell als 1-dim. Spezialfall.