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Physikalische Optimierung - Physik - Universität Regensburg

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KAPITEL 1. GRUNDLAGEN DER SPINGLASPHYSIK 9<br />

Abbildung 1.8: Wärmekapazität und Suszeptibilität für verschiedene Magnetfeldstärken<br />

be ohne magnetisches Feld ab (Zero Field Cooling), schaltet man dann ein äußeres<br />

Feld ein und kurz danach wieder aus, dann bleibt die Probe magnetisiert (IRM). Das<br />

gleiche passiert, wenn man die Probe in einem Magnetfeld abkühlt (Field Cooling)<br />

und erst nach dem Abkühlen das Feld abschaltet (TRM). Die Magnetisierung klingt<br />

nur sehr langsam wieder ab. Diese remanente Magnetisierung hängt ab von dem<br />

vorher angelegten Feld, der Temperatur, der Anschaltzeit und der Abkühlrate. Ihre<br />

Existenz zeigt, dass das Spinglas viele stabile Zustände hat. Das ist wohl der wichtigste<br />

Unterschied zwischen den ungeordneten Materialien und den reinen Kristallen. Die remanente<br />

Magnetisierung ist in Abbildung 1.9 links dargestellt; die Computersimulation<br />

rechts davon macht die gute Übereinstimmung zwischen Experiment und theoretischen<br />

Modellen deutlich.<br />

Überblick<br />

Die aufgezählten Phänomene werden mit den Frustrationseffekten im Spinglas verständlich.<br />

Bei der Vielzahl von Materialien mit spinglasähnlichem Verhalten zeigt sich, dass<br />

vor allem zwei Effekte entscheidend sind: Unordnung und Konkurrenz der positiven<br />

und negativen Kopplungen. Dadurch entsteht die Frustration, die eine hochgradige<br />

energetische Entartung des Systems bewirkt. Um nun die Eigenschaften von Spingläsern<br />

verstehen zu können, wurden vereinfachte Modelle entwickelt, die sich auf die wesentlichen<br />

Mechanismen konzentrieren. Auf diese Weise erhält man ein stark idealisiertes<br />

Bild von einem Spinglas, das aber trotzdem alle entscheidenden physikalischen Aspekte<br />

beinhaltet.

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