Klänge hören und lesen - Physik
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Klangs zeigen (im Hinblick auf die enthaltenen<br />
Frequenzen), nicht die eines Körpers,<br />
der ein Echo erzeugt. Dass die Macher des<br />
in diesem Beitrag verwendeten Programms<br />
den Namen Sonogram für ihr Produkt gewählt<br />
haben, <strong>und</strong> nicht Sonagramm, wie eigentlich<br />
zu erwarten wäre, zeigt, dass diese<br />
Unterscheidungen offenbar nicht ganz so<br />
trennscharf eingehalten werden. In der Tat<br />
haben beide Darstellungsarten eine wichtige<br />
Gemeinsamkeit, <strong>und</strong> zwar den Zweck betreffend,<br />
zu dem sie vorherrschend eingesetzt<br />
werden: Sie stellen bildgebende Verfahren<br />
dar, die für Diagnosezwecke eingesetzt<br />
werden, so etwa das Sonagramm in der logopädischen<br />
Diagnostik oder in der Biologie,<br />
wenn es um die Identifikation von Tierlauten<br />
geht.<br />
Wenn man das Sonagramm als Darstellungsform<br />
in den Unterricht einbeziehen möchte,<br />
bieten sich folgende methodische <strong>und</strong> inhaltliche<br />
Schwerpunkte an:<br />
• Das Sonagramm ist eine Repräsentationsform<br />
für <strong>Klänge</strong>, die mit anderen<br />
Formen konkurriert. Der bewusste<br />
Wechsel der Darstellungsform fordert<br />
heraus <strong>und</strong> hilft, fachliche <strong>und</strong> ästhetische<br />
Aspekte zum Gegenstand der<br />
Auseinandersetzung zu machen.<br />
• Das Sonagramm ähnelt dem Musiknotensatz.<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die<br />
mit dem Notensatz vertraut sind oder<br />
sogar ein Instrument spielen, können<br />
hier in besonderer Weise mit selbst anzufertigenden<br />
Tonaufnahmen einbezogen<br />
werden.<br />
• Die Verbindung zum Musiknotensatz<br />
schafft Anknüpfungspunkte für einen<br />
fächerverbindenden Unterricht.<br />
Wenn man <strong>Klänge</strong> darstellen möchte, bietet<br />
sich eine Reihe von Möglichkeiten mit je<br />
eigenen Stärken an: Der klassische Notensatz<br />
arbeitet mit den Bestimmungsstücken<br />
Zeit <strong>und</strong> Tonhöhe: Eine zeitliche Gr<strong>und</strong>metrik<br />
wird vorgegeben (z. B. »adagio«), <strong>und</strong><br />
die zeitliche Länge einer jeden Note wird relativ<br />
zu dieser Gr<strong>und</strong>metrik notiert (ganze<br />
Noten, Achtelnoten u.s.w.). Damit liegt die<br />
zeitliche Struktur der Klangfolge fest. Die<br />
Tonhöhe der <strong>Klänge</strong> wird entlang der zeitlichen<br />
Struktur als Höhe relativ zu einem System<br />
aus fünf Notenlinien <strong>und</strong> vier Zwischenräumen<br />
angegeben. Das Notensystem stellt –<br />
phhysikalisch ausgedrückt – ein System zur<br />
Darstellung der Frequenz in Abhängigkeit<br />
von der Zeit dar. Zusätzliche Vorgaben wie<br />
forte oder piano sagen etwas über die Lautstärke,<br />
physikalisch also Amplitude der Töne.<br />
Eine andere Form der Darstellung ist die, die<br />
man beispielsweise erhält, wenn man einen<br />
Klang mit dem Programm Audacity 1 erzeugt<br />
oder verarbeitet: Hier wird der Verlauf der<br />
Amplitude in Abhängigkeit von der Zeit aufgetragen,<br />
diese Darstellungart heißt Oszillogramm<br />
<strong>und</strong> ist auch in Abbildung 1 (links)<br />
ganz unten angedeutet. Die beiden Darstellungsformen<br />
sind ohne Einschränkung für<br />
ein <strong>und</strong> dieselbe Klangfolge geeignet, betonen<br />
aber je unterschiedliche Aspekte.<br />
Das Sonagramm ähnelt in der Art der Darstellung<br />
dem Notensatz, enthält jedoch eine<br />
Reihe weiterer Aspekte, die es für den Unterricht<br />
interessant machen: Es ermöglicht, die<br />
Unterschiede in den Klangfarben, die wir mit<br />
den oben angedeuteten sprachlichen Mitteln<br />
abbilden können, auch im Bild zu repräsentieren.<br />
Für die Beispiele in diesem Beitrag<br />
wurde das Programm Sonogram 2 von Christoph<br />
Lauer verwendet. Abbildung 1 zeigt<br />
ein Beispiel. Es wurde aus dem Anfang des<br />
1 Frei erhältlich unter http://audacity.sourceforge.net/?lang=de.<br />
2 Frei für alle gängigen Architekturen erhältlich unter http://sourceforge.net/projects/sonogram/<br />
3 Ursprünglich von Lori Liebermann, bekannt aber erst seit der Veröffentlichung durch Roberta Flack (1970er)<br />
<strong>und</strong> der Fugees (1990er).<br />
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