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Wiederholung: SRT

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N.BORGHINI Relativistische Quantenmechanik Elementarteilchenphysik<br />

Mithilfe der Tensoren ηµν bzw. η µν kann man kontra- bzw. kovariante Lorentz-Indizes heraufbzw.<br />

herabziehen, ähnlich den Gleichungen (I.38) und (I.40). Wendet man diese Möglichkeit an η µν<br />

selber, so erhält man<br />

η µ ν = η µρ ηρν = δ µ ν, (I.43)<br />

mit δ µ ν = 1 wenn µ = ν und 0 sonst dem üblichen Kronecker-Symbol. Dies entspricht einfach der<br />

Identität η −1 η = 14.<br />

Ein anderer invarianter Tensor (genauer: Pseudotensor, da sein Vorzeichen sich unter uneigentlicher<br />

Transformationen ändert) ist der vollständig antisymmetrische Levi–Civita-Tensor 15<br />

ɛ µνρσ ⎧<br />

⎪⎨ +1 falls (µ, ν, ρ, σ) eine gerade Permutation von (0,1,2,3) ist,<br />

= −1<br />

⎪⎩<br />

0<br />

falls (µ, ν, ρ, σ) eine ungerade Permutation von (0,1,2,3) ist,<br />

sonst.<br />

Dieser Tensor transformiert sich nämlich gemäß<br />

(I.44)<br />

ɛ µνρσ → ɛ ′ µνρσ = ɛ µνρσ det Λ. (I.45)<br />

Hier sollte beachtet werden, dass ɛ0123 = −ɛ 0123 , während für den dreidimensionalen Levi–Civita<br />

Tensor ɛ123 = ɛ 123 gilt.<br />

I.3.5 Kontraktion zweier Tensoren<br />

Seien V µ ein kontravarianter und Wµ ein kovarianter Vektor. Die Transformationsgesetze (I.31b)<br />

und (I.35) zeigen, dass WµV µ = W T V ein Lorentz-Skalar ist — das uneigentlich genannte „Skalarprodukt“<br />

der zwei Vektoren.<br />

Dagegen sind W µ V µ und WµVµ keine Skalare unter der Lorentz-Gruppe, und stellen somit keine<br />

„gültige“ Tensorkontraktionen dar. Dem in Abschn. I.1.2 c gegebenen Rezept, um zwei Tensoren zu<br />

kontrahieren, muss man also die zusätzliche Regel hinzufügen, dass einer der kontrahierten Indizes<br />

kontra- und der andere kovariant sein soll.<br />

Da WµV µ = ηµνW µ V ν = W ν Vν = W µ Vµ ist, spielt es in einer Kontraktion keine Rolle, welcher<br />

Index oben und welcher unten ist.<br />

Beispielsweise beträgt der skalare Lorentz-Quadrat des Viererimpulses (I.33) pµp µ = m 2 c 2 , während<br />

für die Vierergeschwindigkeit (I.32a) gilt immer uµu µ = 1.<br />

Wenn V und W zwei Vierervektoren mit kontravarianten Koordinaten V µ und W µ bezeichnen,<br />

wird im Folgenden die Notation V · W ≡ VµW µ = WµV µ oft verwendet. Dementsprechend wird der<br />

Lorentz-Quadrat des Viererimpulses (multipliziert mit c 2 ) als p 2 c 2 = E 2 −p 2 c 2 = m 2 c 4 geschrieben.<br />

I.3.6 Kovariante Formulierung eines physikalischen Gesetzes<br />

Laut dem Einstein’schen Relativitätsprinzip (Postulat <strong>SRT</strong> II) sollen die Naturgesetze mathematisch<br />

so formuliert werden, dass die Form der entsprechenden Gleichungen in allen Inertialsystemen<br />

unverändert bleibt. Theorien, die diesem Prinzip genügen, werden als Lorentz- oder relativistisch<br />

kovariant bezeichnet.<br />

Infolgedessen können solche Gleichungen nur Identitäten zwischen Lorentz-Tensoren der gleichen<br />

Stufe sein, nachdem alle möglichen Kontraktionen von Indizes berücksichtigt wurden.<br />

Somit sind V µ = W µ oder V µ Tµν = Wν kovariante Gleichungen: eine Lorentz-Transformation<br />

transformiert sie in V ′ µ = W ′ µ oder V ′ µ T ′ µν = W ′ ν, d.h. sie nehmen die gleiche Form an. Dagegen<br />

stellen Identitäten wie V µ = T µ ν oder V µ = Wµ keine relativistisch kovariante Gleichungen dar,<br />

sondern können einen (Tipp-?)Fehler signalisieren. . .<br />

15 Einige Autoren benutzen die Konvention ɛ0123 = +1, entsprechend ɛ 0123 = −1. . .<br />

I. Spezielle Relativitätstheorie 18

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