Wiederholung: SRT
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N.BORGHINI Relativistische Quantenmechanik Elementarteilchenphysik<br />
I.2.3 Beispiele<br />
Die Isometrien des dreidimensionalen Raums 3 mit mindestens einem Fixpunkt sind natürlich<br />
auch Lorentz-Transformationen, die eine Untergruppe der (eigentlichen orthochronen) Lorentz-<br />
Gruppe bilden.<br />
Die Raumspiegelung ist ebenfalls eine Lorentz-Transformation, diesmal aber eine uneigentliche<br />
Transformation (det Λ = −1), mit der Matrixdarstellung<br />
⎛<br />
1 0 0<br />
⎞<br />
0<br />
⎜<br />
Λ = ⎜0<br />
⎝0<br />
−1<br />
0<br />
0<br />
−1<br />
0 ⎟<br />
0 ⎠ . (I.28)<br />
0 0 0 −1<br />
Somit gehört die Raumspiegelung zu L ↑<br />
− . Allgemeiner ergeben sich die uneigentlichen orthochronen<br />
Transformationen durch Multiplikation einer eigentlichen orthochronen Transformation mit dieser<br />
Raumspiegelung.<br />
Auf ähnlicher Weise sind die Transformationen von L ↓<br />
− die Produkte einer eigentlichen orthochronen<br />
Transformation mit dem Operator des Zeitumkehrs, dessen Matrixdarstellung<br />
⎛<br />
⎞<br />
ist.<br />
Λ =<br />
⎜<br />
⎝<br />
−1 0 0 0<br />
0<br />
0<br />
1<br />
0<br />
0<br />
1<br />
0 ⎟<br />
0⎠<br />
0 0 0 1<br />
(I.29)<br />
Die speziellen Lorentz-Transformationen (oder Boosts) entlang einer Richtung sind die eigentlichen<br />
orthochronen Transformationen, die die Ortskomponenten senkrecht zur Richtung unverändert<br />
bleiben. Im Beispiel eines Boosts entlang der x1-Achse bleiben x2 und x3 invariant. Solche Transformationen<br />
sind der Form<br />
⎛<br />
cosh φ sinh φ 0<br />
⎞<br />
0<br />
⎜<br />
Λ = ⎜sinh<br />
φ<br />
⎝ 0<br />
cosh φ<br />
0<br />
0<br />
1<br />
0 ⎟<br />
0⎠<br />
, (I.30)<br />
0 0 0 1<br />
mit φ einer reellen Zahl, der Rapidität des Boosts. Ist die durch Λ beschriebene Transformation<br />
passiv, so bewegt sich der Ursprungspunkt x = 0 des alten Bezugssystems mit der Geschwindigkeit<br />
v = c tanh φ e1 im neuen Bezugssystem. Außerdem definiert man den entsprechenden Lorentz-Faktor<br />
γ als γ = (1 − |v| 2 /c 2 ) −1/2 = cosh φ.<br />
Die Komposition zweier speziellen Lorentz-Transformationen entlang derselben Richtung mit<br />
Rapiditäten φ1, φ2 ergibt wieder eine spezielle Lorentz-Transformation — die Boosts entlang einer<br />
Richtung bilden eine Gruppe — mit Rapidität φ3 = φ1 + φ2. Daraus folgt sofort das relativistische<br />
Additionstheorem für Geschwindigkeiten<br />
I.3 Kontra- und kovariante Indizes<br />
v3 = v1 + v2<br />
.<br />
1 + v1v2/c2 In diesem Abschnitt wird das Verhalten physikalischer Größen unter Lorentz-Transformationen<br />
diskutiert, ähnlich wie im Abschn. I.1.2 im Fall der Isometrien von 3. Dabei sollen aber zwei<br />
Arten von Indizes eingeführt werden, sog. kontravariante und kovariante Indizes, entsprechend der<br />
Tatsache, dass der metrische Tensor η keine positiv definite Bilinearform ist.<br />
I. Spezielle Relativitätstheorie 15